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Stadtverband«) Aufnahme und Analyse des Ist ... - Kirche in Zürich

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Verband der Stadtzürcherischen evangelisch-reformierten Kirchgeme<strong>in</strong>den. <strong>Ist</strong>-<strong>Analyse</strong> 2008.<br />

gung von Krisen geschult seien. Selbst nach erfolgter Konfliktlösung s<strong>in</strong>d Nachwirkungen<br />

zuweilen noch lange negativ spürbar (Burnout, Ansehen <strong>in</strong> Bevölkerung).<br />

Unter den geschilderten Bed<strong>in</strong>gungen verliert das Amt als <strong>Kirche</strong>npflege-Mitglied an<br />

Attraktivität. Dies, sowie die teilweise sehr tiefen Mitgliederzahlen s<strong>in</strong>d Gründe dafür,<br />

dass es den meisten Kirchgeme<strong>in</strong>den zunehmend schwerer fällt, neue <strong>Kirche</strong>npflege-<br />

Mitglieder zu f<strong>in</strong>den. Für die amtierenden Mitglieder kann dies zu e<strong>in</strong>er hohen Belastung<br />

werden, da sie ihr Amt auch nach langjähriger Tätigkeit nicht abgeben können,<br />

ohne sich für den Mehraufwand der anderen Mitglieder verantwortlich zu fühlen. Das<br />

Parochialsystem wird <strong>in</strong> diesem Zusammenhang von sechs <strong>Kirche</strong>npflegen <strong>in</strong> Frage<br />

gestellt, sie glauben, über ihre Grenzen h<strong>in</strong>weg wären sie besser <strong>in</strong> der Lage, Mitglieder<br />

für die Pflege zu gew<strong>in</strong>nen.<br />

Den Kirchgeme<strong>in</strong>den fällt es auch zunehmend schwer, qualifizierte Mitarbeitende zu<br />

f<strong>in</strong>den. Allgeme<strong>in</strong> verh<strong>in</strong>dern die starren Vorgaben <strong>des</strong> Stadtverban<strong>des</strong>, dass die Mitarbeitenden<br />

entsprechend ihren Qualifikationen <strong>und</strong> Kompetenzen entlöhnt werden<br />

können. Auch die Anstellung e<strong>in</strong>er neuen Pfarrperson erweist sich für e<strong>in</strong>ige <strong>Kirche</strong>npflege<br />

als sehr aufwändig.<br />

Die <strong>Kirche</strong>npflegen bedauern den hohen Mitgliederschw<strong>und</strong> (vgl. 4.2.1.1) <strong>und</strong> die Tatsache,<br />

dass sich junge Erwachsene ohne K<strong>in</strong>der kaum für das kirchliche Angebot <strong>in</strong>teressieren<br />

<strong>und</strong> sich die Leute allgeme<strong>in</strong> immer weniger b<strong>in</strong>den. Die Jungen laufen zu<br />

Freikirchen über, die Anzahl der Freiwilligen s<strong>in</strong>kt <strong>und</strong> der Kirchgeme<strong>in</strong>de nahe stehende<br />

Vere<strong>in</strong>e lösen sich auf. Das Bedauern kippt zuweilen auch <strong>in</strong> Frustration um.<br />

4.2.1.5 Wichtigste Quellen fachlicher Unterstützung<br />

Die Lan<strong>des</strong>kirche <strong>und</strong> der Stadtverband s<strong>in</strong>d die ersten Adressen, an welche sich die<br />

<strong>Kirche</strong>npflegen bei fachlichen Fragen wenden. Die beiden Institutionen unterscheiden<br />

sich <strong>in</strong> ihrem Profil: Die Lan<strong>des</strong>kirche mit den gesamtkirchlichen Diensten (H50 <strong>und</strong><br />

H7, Blaufahnenstrasse 10) bietet <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie Unterstützung bei <strong>in</strong>haltlichen oder<br />

personellen/juristischen Fragen, während der Stadtverband bei kaufmännischen, verwaltungsrechtlichen<br />

Fragen <strong>und</strong> bei Baugeschäften weiter hilft (vgl. 4.2.1.6). Mehrere<br />

Kirchgeme<strong>in</strong>den haben schon fallweise externe Fachpersonen beigezogen, wie Architekten,<br />

Juristen, Treuhänder <strong>und</strong> Erwachsenenbildner. Aber kaum e<strong>in</strong>e <strong>Kirche</strong>npflege<br />

wendet sich regelmässig an e<strong>in</strong>e dritte (d.h. nichtkirchliche) Stelle. Zwei <strong>Kirche</strong>npflegen<br />

stützen sich vollständig auf die Qualifikationen ihrer Mitglieder <strong>und</strong> Mitarbeitenden<br />

<strong>und</strong> s<strong>in</strong>d nicht auf externe Hilfe angewiesen.<br />

Die Befragten schätzen die E<strong>in</strong>führungs- <strong>und</strong> Aufbaukurse von H50 <strong>und</strong> H7 zum Erlangen<br />

von Gr<strong>und</strong>lagenwissen. Vere<strong>in</strong>zelt wird kritisiert, dass die Kurszeiten für Berufstätige<br />

ungünstig s<strong>in</strong>d, die Kurse nur alle vier Jahre stattf<strong>in</strong>den, zu viele Personen<br />

daran teilnehmen, dass die Gr<strong>und</strong>lagen für die praktische Arbeit kaum genügen oder<br />

Mitarbeitende der Lan<strong>des</strong>kirche mit der speziellen, urbanen Situation der Stadtzürcher<br />

Kirchgeme<strong>in</strong>den zu wenig vertraut seien. Vier <strong>Kirche</strong>npflegen wünschen sich allgeme<strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>e stärkere Unterstützung <strong>in</strong> praktischen Belangen. Zwei <strong>Kirche</strong>npflegen<br />

schlagen vor, den Erfahrungsaustausch zu fördern, <strong>in</strong>dem Weiterbildungen vermehrt<br />

regional <strong>und</strong> nicht kantonal stattf<strong>in</strong>den oder <strong>in</strong>dem themenspezifische Treffen für den<br />

Erfahrungsaustausch organisiert werden. Entsprechende Bemühungen <strong>des</strong> Stadtverban<strong>des</strong><br />

<strong>in</strong> der Jugendarbeit begrüssen die Befragten.<br />

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