Stadtverband«) Aufnahme und Analyse des Ist ... - Kirche in Zürich
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Landert >Partner<br />
Sozialforschung Evaluation Konzepte<br />
an Bedeutung gew<strong>in</strong>nen werden. In den meisten Kirchgeme<strong>in</strong>den gibt es e<strong>in</strong>en <strong>in</strong>neren<br />
Kreis der Ehrenamtlichen (Behörde), Freiwilligen <strong>und</strong> <strong>des</strong> Mitarbeiterkonventes,<br />
um die sich die aktive, an den Angeboten partizipierende Geme<strong>in</strong>de schart. Die deutliche<br />
Mehrheit der Mitglieder ersche<strong>in</strong>t nicht zum Gottesdienst, schätzt aber, dass ihre<br />
Kirchgeme<strong>in</strong>de bei speziellen Lebensereignissen <strong>und</strong> <strong>in</strong>dividuellen Problemen <strong>in</strong> der<br />
Seelsorge <strong>und</strong> diakonischen Arbeit engagiert ist <strong>und</strong> Orte der Geme<strong>in</strong>schaft pflegt.<br />
Diese Bereiche zu konzipieren <strong>und</strong> zu entwickeln s<strong>in</strong>d die <strong>Kirche</strong>npflegen <strong>und</strong> der Mitarbeiterkonvent<br />
<strong>in</strong>haltlich <strong>und</strong> zeitlich immer wieder stark gefordert.<br />
Die <strong>Ist</strong>-<strong>Analyse</strong> zeigt nun aber, dass die zeitliche <strong>und</strong> fachliche Kapazität der <strong>Kirche</strong>npflege<br />
<strong>und</strong> <strong>des</strong> Präsidiums stark von der Liegenschaftenverwaltung <strong>und</strong> den F<strong>in</strong>anzen<br />
absorbiert wird. In vielen, tendenziell eher kle<strong>in</strong>en Kirchgeme<strong>in</strong>den stellen MitarbeiterInnen<br />
mangelnde Auftragsklarheit fest, aber auch e<strong>in</strong>e Kluft zwischen Erwartungen<br />
<strong>und</strong> Ressourcen. Und <strong>Kirche</strong>npflegen haben es nicht leicht, ihre Ressorts mit den geeigneten<br />
Personen zu besetzen. Wir stellen e<strong>in</strong>en <strong>in</strong>neren Zusammenhang zwischen<br />
diesen Bef<strong>und</strong>en fest: Präsidium <strong>und</strong> übrige Mitglieder der Pflege haben wenig Zeit,<br />
sich um die Zukunft zu kümmern, vorausschauend zu planen <strong>und</strong> sich für mutige<br />
Schritte zu entscheiden.<br />
E<strong>in</strong> Ziel der Reform muss <strong>des</strong>halb se<strong>in</strong>, die Behörden von Aufgaben zu entlasten,<br />
die im Stadtverband effizienter erledigt werden können. Die frei werdende<br />
Kapazität könnte <strong>in</strong> die Personalbetreuung <strong>und</strong> –förderung sowie Entwicklungsarbeit<br />
fliessen <strong>und</strong> überdies zur Güte der Ergebnisse beitragen. Auch wäre mehr<br />
Zeit, um sich mit den Geschäften der ZKP zu befassen.<br />
Freie Kapazitäten kämen letztlich auch der Psychohygiene der Beteiligten, der Balance<br />
zwischen Pflichten <strong>und</strong> Ressourcen zugute. Es wäre mehr Zeit vorhanden, die<br />
Pendenzen sorgfältig zu bearbeiten <strong>und</strong> wieder e<strong>in</strong> offenes Ohr für die Anliegen von<br />
Mitarbeitenden <strong>und</strong> Kirchgeme<strong>in</strong>demitgliedern zu haben. Die Ressourcen der gesamtstädtischen<br />
Fachstellen <strong>und</strong> E<strong>in</strong>richtungen könnten gezielter abgerufen werden, <strong>und</strong><br />
diese wiederum hätten wieder e<strong>in</strong>e konkretere Vorstellung von der Realität der Kirchgeme<strong>in</strong>den<br />
<strong>und</strong> den alltäglichen Problemen der MitarbeiterInnen.<br />
Der Diskurs über Inhalte, Arbeitsfelder (als Basis für den bewussten E<strong>in</strong>satz kirchlicher<br />
Mittel) <strong>und</strong> Vorgehensweisen würde wieder mehr Raum erhalten. Und, wie wir weiter<br />
unten zeigen werden, es wäre auch möglich, über das Profil <strong>des</strong> Personals zu diskutieren:<br />
Welche fachlichen Qualitäten braucht es, um dem Quartier gerecht zu werden?<br />
Vorstellbar ist überdies e<strong>in</strong>e sek<strong>und</strong>äre Wirkung. Behördearbeit, die angemessene<br />
Mitgestaltungsmöglichkeiten be<strong>in</strong>haltet, ist attraktiver als wenn diese vor lauter formalen<br />
Verpflichtungen kaum mehr auszumachen s<strong>in</strong>d.<br />
6.2 Grösse <strong>und</strong> territoriale Grenzen der Kirchgeme<strong>in</strong>den<br />
Es ist zwar möglich, dass <strong>in</strong> den kommenden 1-2 Jahren e<strong>in</strong>ige städtische Kirchgeme<strong>in</strong>den<br />
<strong>in</strong> ihrer Mitgliederzahl stagnieren, allenfalls sogar leicht zunehmen. Die meisten<br />
werden aber weiterh<strong>in</strong> Mitglieder verlieren. Der Trend deutet auf Schrumpfung um<br />
gegen 20'000 Mitglieder <strong>in</strong>nert 20 Jahren. Jede der heute 34 Kirchgeme<strong>in</strong>den <strong>des</strong><br />
Stadtverban<strong>des</strong> wird dann kle<strong>in</strong>er se<strong>in</strong> als heute. In diesem Zusammenhang stellt sich<br />
die Frage, wie gross Kirchgeme<strong>in</strong>den se<strong>in</strong> müssen, um die <strong>in</strong> der <strong>Kirche</strong>nordnung<br />
festgehaltenen Aufgaben ordentlich <strong>und</strong> mit e<strong>in</strong>iger Effizienz erfüllen zu können. E<strong>in</strong>e