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Anstifter 1, 2014 der Stiftung Liebenau

Der Anstifter ist die Hauszeitschrift der Stiftung Liebenau mit Themen aus den Bereichen Altenhilfe, Behindertenhilfe, Bildung, Gesundheit, Familie und Dienstleistungen.

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Wer mitreden kann, gehört dazu<br />

Mehr Lebensqualität und Teilhabe durch Unterstützte Kommunikation (UK)<br />

von Prof. Gabriela Antener, Elke Schätzle, Lioba Scheidel<br />

LIEBENAU – Mit an<strong>der</strong>en Menschen zu kommunizieren, ist ein großes<br />

Bedürfnis von uns allen. Kommunikation bestimmt wesentlich darüber<br />

mit, wie wir uns fühlen, welche Erfahrungen wir sammeln, wie wir unsere<br />

Persönlichkeit entwickeln und an welchen sozialen Ereignissen wir teilnehmen.<br />

Unterstützte Kommunikation (UK) zeigt, wie Kommunizieren<br />

gelingen kann, wenn anstelle <strong>der</strong> gesprochenen o<strong>der</strong> geschriebenen<br />

Sprache alternative Kommunikationsformen verwendet werden.<br />

Denn häufig liegen die Kommunikationsbarrieren<br />

nicht bei <strong>der</strong> Person mit <strong>der</strong> Beeinträchtigung, son<strong>der</strong>n<br />

in ihrer Umwelt.<br />

UK ersetzt zum einen die gesprochene Sprache, wird<br />

aber auch ergänzend zur Lautsprache eingesetzt,<br />

etwa in Form von Gebärden o<strong>der</strong> mit Hilfe von Piktogrammen.<br />

UK fungiert quasi als ein alternatives Verständigungsystem.<br />

Die Ersatzsprache hat einen reduzierten<br />

Wortschatz und einfache Regeln. Angewendet<br />

wird UK in <strong>der</strong> Regel für Menschen mit schweren<br />

mehrfachen Entwicklungs- beziehungsweise Sinnesund<br />

Wahrnehmungsbeeinträchtigungen.<br />

Viele Kin<strong>der</strong>, Jugendliche und Erwachsene mit Entwicklungsbeeinträchtigungen<br />

haben Schwierigkeiten<br />

zu sprechen o<strong>der</strong> gesprochene Sprache zu verstehen.<br />

Sie erleben, dass ihre feinen, leisen und an<strong>der</strong>sartigen<br />

Zeichen nicht o<strong>der</strong> nur von sehr wenigen<br />

Gesprächspartnern verstanden werden. Unterstützte<br />

Kommunikation (UK) kann Alternativen bieten.<br />

Gegenstand <strong>der</strong> UK ist aber auch, die sozialen Bedingungen<br />

so zu verän<strong>der</strong>n, damit Interaktionen gelingen<br />

können.<br />

Talker<br />

Ein Beispiel ist <strong>der</strong> Einsatz von so genannten Talkern,<br />

das heißt von Sprachcomputern mit Schaltknöpfen,<br />

die mit Schrift und Bild unterlegt sind.<br />

Wird ein Schaltknopf berührt, öffnet sich passend<br />

zum Thema ein Untermenü mit neuen Schaltknöpfen.<br />

Wird ein Knopf gedrückt, spricht <strong>der</strong> Computer<br />

das Wort. Ferner gibt es Talker, die mit Hilfe <strong>der</strong><br />

Augen bedient werden. Dieses Gerät ermöglicht Menschen,<br />

die sich sonst kaum mitteilen können, ihre<br />

Bedürfnisse zu äußern. Dabei werden die Augenbewegungen<br />

von einer Kamera erfasst. Über die Blickrichtung<br />

wird <strong>der</strong> Mauszeiger auf dem Bildschirm<br />

bewegt. „Hallo“ sagt <strong>der</strong> Computer o<strong>der</strong> „Nein, ich<br />

möchte lieber Saft“.<br />

Talker sind ein wichtiges Hilfsmittel im Rahmen <strong>der</strong><br />

Unterstützten Kommunikation. Wenn ein Schaltknopf<br />

gedrückt wird spricht <strong>der</strong> Computer das Wort.<br />

Foto: Scheidel<br />

22 Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung

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