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Jahresbericht 2010 der Stiftung Liebenau

Der Jahresbericht 2010 der Stiftung Liebenau informiert über die Aufgabenfelder, die Organisation und Unternehmenskennzahlen.

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Anstifter<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

<strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> | <strong>Stiftung</strong> Hospital zum Heiligen Geist | <strong>Stiftung</strong> Helios – Leben im Alter


Inhalt<br />

3<br />

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Vorwort<br />

Berichte <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong><br />

Aufsichtsrat<br />

Mitglie<strong>der</strong> Aufsichtsrat und Vorstand<br />

Vorstand<br />

Berichte <strong>Stiftung</strong> Hospital zum Heiligen Geist; <strong>Stiftung</strong> Helios – Leben im Alter<br />

Aufsichtsrat <strong>Stiftung</strong> Hospital zum Heiligen Geist<br />

<strong>Stiftung</strong>srat <strong>Stiftung</strong> Helios – Leben im Alter<br />

Altenhilfe<br />

Bereichsbericht<br />

St. Anna-Hilfe für ältere Menschen, Deutschland; <strong>Liebenau</strong> – Leben im Alter<br />

Heilig Geist – Leben im Alter<br />

St. Anna-Hilfe für ältere Menschen, Österreich;<br />

St. Anna-Sozialzentren; St. Anna-Service<br />

CaSa – Leben im Alter ; CaSa – Sozialzentren<br />

Pflegeheim Helios, Schweiz<br />

Genossenschaft Dorfplatz, Schweiz<br />

Hilfe für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung<br />

Bereichsbericht<br />

St. Gallus-Hilfe für behin<strong>der</strong>te Menschen; <strong>Liebenau</strong> – Dienste für Menschen<br />

mit Behin<strong>der</strong>ung<br />

Christliches Sozialwerk<br />

Gesundheit<br />

Bereichsbericht<br />

St. Lukas-Klinik; <strong>Liebenau</strong> Kliniken<br />

Gesellschaft für Entwicklungspsychiatrie und Integration<br />

Bildung<br />

Bereichsbericht<br />

Berufsbildungswerk Adolf Aich<br />

fortbilden & entwickeln<br />

Institut für Soziale Berufe<br />

Hilfen für Kin<strong>der</strong> und Jugendliche<br />

Bereichsbericht<br />

<strong>Liebenau</strong>er Netzwerk Familie<br />

St. Nikolaus – Süddeutsches Kin<strong>der</strong>hospiz<br />

Franz von Assisi Gesellschaft<br />

Dienstleister und <strong>Stiftung</strong>sbetriebe<br />

Bereichsbericht<br />

<strong>Liebenau</strong> Service<br />

<strong>Liebenau</strong> – Beratung und Unternehmensdienste<br />

<strong>Liebenau</strong> – Gebäude- und Anlagenservice<br />

<strong>Liebenau</strong>er Landleben<br />

Teamwork Kommunikation und Medien<br />

Forstbetriebe<br />

<strong>Stiftung</strong>en und sonstige Tätigkeiten<br />

Bulgarisch-Deutsches Sozialwerk<br />

St. Andreas-<strong>Stiftung</strong><br />

Fondazione S. Elisabetta<br />

<strong>Stiftung</strong> Kulturdenkmal Schl0ss Bad Wurzach<br />

Christliche Hospizstiftung – Leben und Sterben in Würde<br />

Weitere Informationen<br />

Ansprechpartner und Kontaktdaten<br />

Wichtige Internetadressen<br />

Standorte<br />

Impressum


Altenhilfe | Deutschland<br />

Behin<strong>der</strong>tenhilfe<br />

Gesundheit<br />

Dienstleister und <strong>Stiftung</strong>sbetriebe<br />

50% Beteiligung<br />

50% Beteiligung<br />

<strong>Liebenau</strong> Beratung und<br />

Unternehmensdienste GmbH<br />

Altenhilfe | Österreich<br />

33% Beteiligung<br />

St. Anna-Sozialzentren gGmbH<br />

49% Beteiligung<br />

50% Beteiligung<br />

In unserer Mitte –<br />

Der Mensch<br />

Altenhilfe | Schweiz<br />

Bildung<br />

Hilfen für Kin<strong>der</strong> und Jugendliche<br />

<strong>Stiftung</strong>en und sonstige Tätigkeiten<br />

Bulgarisch-Deutsches<br />

Sozialwerk St. Andreas e. V.<br />

91% Beteiligung<br />

Institut für<br />

Soziale Berufe gGmbH<br />

50 % Beteiligung<br />

25% Beteiligung<br />

fortbilden & entwickeln<br />

Franz von Assisi gGmbH<br />

17% Beteiligung<br />

<strong>Stiftung</strong> Kulturdenkmal<br />

SCHLOSS BAD WURZACH<br />

St. Andreas-<strong>Stiftung</strong><br />

Stand 1. Mai 2011<br />

<strong>Liebenau</strong>er Netzwerk Familie<br />

<strong>Stiftung</strong> St. Elisabeth<br />

Fondazione S. Elisabetta<br />

Fondaziun S. Elisabetta


Liebe Leserin, lieber Leser,<br />

„aller Anfang ist hart“, bilanziert Adolf Aich, Initiator und Anstaltsvorstand <strong>der</strong> damaligen<br />

„Pfleg- und Bewahranstalt für Unheilbare in <strong>Liebenau</strong>“, in seinem ersten Rechenschaftsbericht<br />

aus dem Jahr 1874. 23 Kranke waren in <strong>der</strong> jungen Anstalt bis dahin gepflegt worden,<br />

eine anspruchsvolle Aufgabe, verbunden mit hohen Kosten, die durch die jährlichen<br />

„Pfleggel<strong>der</strong>“ nicht gedeckt werden konnten. In einer detaillierten Rechnung weist er Einnahmen,<br />

Ausgaben und Vermögensstand <strong>der</strong> Anstalt aus, beziffert „milde Beiträge“, die<br />

wesentlich zum Bestand <strong>der</strong> Anstalt beitrugen. Was aus diesen ersten Anfängen gewachsen<br />

ist, zeigt <strong>der</strong> aktuelle <strong>Jahresbericht</strong>, den Sie in <strong>der</strong> Hand halten. Im Jahr <strong>2010</strong> nahmen<br />

mehr als 15 000 Menschen Angebote und Leistungen <strong>der</strong> Pflege, Betreuung, Assistenz, Begleitung,<br />

Bildung und Erziehung in Anspruch. In 90 Städten und Gemeinden unterhält die<br />

<strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> zusammen mit <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> Hospital zum Heiligen Geist und <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong><br />

Helios – Leben im Alter und zahlreichen Tochter- und Beteiligungsunternehmen rund 260<br />

Einrichtungen und Dienste.<br />

Auf den folgenden Seiten möchten wir Sie informieren: über Entwicklungen und Ergebnisse,<br />

Ansprüche und Erfolge, über wesentliche Kennzahlen und Leistungsdaten unserer<br />

Arbeit. Dabei haben wir wie in den vergangenen Jahren thematisch getrennt. Im ersten Teil<br />

finden Sie die Berichte <strong>der</strong> drei <strong>Stiftung</strong>en, geglie<strong>der</strong>t nach <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong>, <strong>Stiftung</strong><br />

Hospital zum Heiligen Geist und <strong>Stiftung</strong> Helios - Leben im Alter. Im zweiten Teil werden<br />

die verschiedenen Tätigkeitsfel<strong>der</strong> wie<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Gesamtschau dargestellt.<br />

Mit diesen Berichten wollen wir Ihnen auch einen Einblick geben in das Leben <strong>der</strong> Menschen,<br />

die bei uns wohnen, arbeiten, lernen o<strong>der</strong> ihre Freizeit verbringen. Einige stellen wir<br />

Ihnen persönlich vor: elf Frauen und Männer, die in unseren Ateliers und Werkstätten in<br />

<strong>der</strong> Kunst Freude und Erfüllung, manchmal auch Therapie und Heilung gefunden haben.<br />

Wir freuen uns, wenn Ihnen diese Mischung aus Information und Unterhaltung gefällt,<br />

und grüßen Sie herzlich aus <strong>Liebenau</strong>.<br />

Ihre<br />

Prälat Michael H. F. Brock<br />

Vorstand<br />

Dr. Berthold Broll<br />

Vorstand<br />

Dr. Markus Nachbaur<br />

Vorstand<br />

Vorwort<br />

3


4 <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong>


Berichte <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong><br />

Lust und Autonomie<br />

Herzen, Vierecke, Blumen und Kirchen – das sind Formen, die<br />

Anita Bru<strong>der</strong> liebt. Sie wählt kräftige, harmonische Farben und<br />

füllt jedes Bild mit kleinen, gezielten Pinselstrichen. Dabei ist die<br />

Kunst für die 52-jährige Rosenharzerin ein sehr lustvoller Prozess.<br />

Sie versinkt beim Malen in eine eigene Welt und entscheidet<br />

selbst, wann ein Bild fertig ist. In <strong>der</strong> Kreativwerkstatt hat sie<br />

einen Platz gefunden, <strong>der</strong> ihrer Person völlig entspricht. Hier<br />

erlebt sie Autonomie, das eigene Wollen, Können, Entscheiden.<br />

Auch genießt sie es, mit ihrer Kunst im Mittelpunkt zu stehen,<br />

in <strong>der</strong> Werkstatt wie in <strong>der</strong> Öffentlichkeit.<br />

<strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong><br />

5


Bericht des Aufsichtsrates<br />

Der Aufsichtsrat <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> hat im Geschäftsjahr <strong>2010</strong> die ihm nach<br />

dem <strong>Stiftung</strong>sgesetz von Baden-Württemberg und nach <strong>der</strong> im Jahr <strong>2010</strong> gültigen<br />

Satzung von 1998 obliegenden Aufgaben wahrgenommen. Als unabhängiges Kontrollorgan<br />

hat er die Geschäftsführung des Vorstandes überwacht und beratend<br />

begleitet. In vier regulären Sitzungen wurde er mündlich und schriftlich vom Vorstand<br />

über die aktuellen Entwicklungen in <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> sowie über politische, wirtschaftliche<br />

und soziale Ereignisse informiert. Neben <strong>der</strong> allgemeinen Geschäftsentwicklung<br />

wurden Strategie und Wachstumsperspektiven erörtert, über größere<br />

Investitionsvorhaben diskutiert und entschieden. Daneben fanden themen- und<br />

anlassbezogene Ausschusssitzungen statt.<br />

Informationen zur <strong>Stiftung</strong>sentwicklung<br />

Wichtige Themen in <strong>2010</strong> waren die Ortsentwicklung Hegenberg und Rosenharz<br />

und die daraus resultierenden Pläne <strong>der</strong> Dezentralisierung. Dringen<strong>der</strong> Handlungsbedarf<br />

ergibt sich aus <strong>der</strong> politischen und sozialrechtlichen For<strong>der</strong>ung nach<br />

„Teilhabe“, durch die neue Landesheimbauverordung und den hohen Sanierungsbedarf.<br />

In <strong>der</strong> Altenhilfe standen die deutschlandweit durchgeführten Prüfungen des Medizinischen<br />

Dienstes <strong>der</strong> Krankenversicherung (MDK) an. Die Häuser im <strong>Stiftung</strong>sverbund<br />

erhielten im Durchschnitt die Gesamtnote 1,17. Ein Ergebnis, auf das alle<br />

Beteiligten stolz sein können.<br />

Auch dem Segment <strong>der</strong> Bildung widmete sich <strong>der</strong> Aufsichtsrat in diesem Jahr. Die<br />

Entwicklung von Bildungsangeboten ist als Satzungszweck wichtiges strategisches<br />

Ziel. Das Recht auf Bildung gemäß Artikel 26 <strong>der</strong> Menschenrechte wird seit jeher<br />

in allen Bereichen gelebt. Bildung ist nicht nur wichtig für den Einzelnen, son<strong>der</strong>n<br />

auch für das gesellschaftliche Leben und die Wirtschaft. Aus diesen Gründen wird<br />

die <strong>Stiftung</strong> ihren Bildungsbereich weiter ausbauen.<br />

Schließlich hat sich <strong>der</strong> Aufsichtsrat einen Überblick über die internationalen<br />

Tätigkeiten <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> verschafft. Neben Österreich und <strong>der</strong> Schweiz<br />

ist die <strong>Stiftung</strong> in Bulgarien und Südtirol tätig, Ziel ist ein weiteres Wachstum im<br />

Ausland. Zum einen kann die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> so einen Beitrag zum Zusammenwachsen<br />

Europas leisten und zum an<strong>der</strong>en ihre fachliche Kompetenz durch den<br />

Erfahrungsaustausch mit den ausländischen Unternehmen verbessern.<br />

Genehmigung wichtiger Geschäftsvorfälle<br />

Die rechtlichen und organisatorischen Anfor<strong>der</strong>ungen an sozial tätige Unternehmen<br />

haben sich in <strong>der</strong> jüngsten Vergangenheit stark verän<strong>der</strong>t. Im Interesse einer<br />

transparenten und verlässlichen Unternehmensführung erließ <strong>der</strong> Aufsichtsrat<br />

<strong>2010</strong> für sich eine Geschäftsordnung. Darin sind Aufgaben, Zuständigkeiten und<br />

Verfahrensfragen festgelegt, auch in Abgrenzung zu den Aufgaben des Vorstandes,<br />

für den ebenfalls eine neue Geschäftsordnung verabschiedet wurde. Auf <strong>der</strong><br />

Grundlage <strong>der</strong> neuen Geschäftsordnung bildete <strong>der</strong> Aufsichtsrat drei beratende<br />

Ausschüsse, die sich im Detail mit den Schwerpunktthemen Personal, Wirtschaft<br />

und Soziale Dienste auseinan<strong>der</strong>setzen.<br />

Im Bereich <strong>der</strong> gewerblichen Gesellschaften stimmte <strong>der</strong> Aufsichtsrat <strong>der</strong> Übernahme<br />

des Partyservice Hessler in Ravensburg durch die <strong>Liebenau</strong> Service zu. Hessler<br />

zählte zu den renommierten Unternehmen in <strong>der</strong> Region mit Zentralküche und Restaurant.<br />

Der Aufsichtsrat geht davon aus, dass die <strong>Liebenau</strong> Service diese Erfolgsgeschichte<br />

weiter schreiben kann. Des Weiteren genehmigte er die Gründung von<br />

drei weiteren Gesellschaften: die Teamwork Kommunikation und Medien GmbH für<br />

Agenturleistungen im Kommunikations- und Medienbereich, die <strong>Liebenau</strong>er Land-<br />

6 Aufsichtsrat <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong>


leben GmbH für Leistungen in den Bereichen Landwirtschaft, Garten- und Landschaftsbau,<br />

Gärtnerei sowie in Verkaufs- und Gastronomieeinrichtungen jeglicher<br />

Art und die OSL GmbH für Dienstleistungen zur Unterhaltung und zum Betrieb von<br />

Gebäuden und <strong>der</strong>en Infrastruktur.<br />

Personalien<br />

Dr. Joachim Senn wurde für weitere fünf Jahre in den Aufsichtsrat <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong><br />

<strong>Liebenau</strong> und zum Vorsitzenden gewählt. Neu im Aufsichtsrat ist <strong>der</strong> Schweizer<br />

Rechtsanwalt lic. iur. Emil Nisple als erster Vertreter eines benachbarten Landes.<br />

Dies spiegelt die Internationalisierung <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong>sarbeit wi<strong>der</strong>. Rund 14 Prozent<br />

des Gesamtumsatzes des Verbundes werden mittlerweile außerhalb Deutschlands<br />

erwirtschaftet.<br />

Dr. Wolfgang Wasel, seit August 2008 Generalbevollmächtigter <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong>,<br />

hat im Juni <strong>2010</strong> gekündigt, um eine Professorenstelle an <strong>der</strong> Hochschule<br />

Ravensburg-Weingarten anzutreten. Der Aufsichtsrat dankt Dr. Wasel für sein Engagement<br />

und wünscht ihm für die Zukunft alles Gute.<br />

In einer Son<strong>der</strong>sitzung am 11. Februar 2011 hat <strong>der</strong> Aufsichtsrat auf Vorschlag von<br />

Bischof Dr. Gebhard Fürst den Stuttgarter Stadtdekan Prälat Michael H. F. Brock<br />

als neues Mitglied in den Vorstand <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> gewählt und in diesem Zusammenhang<br />

auch die Aufgabenbereiche <strong>der</strong> drei Vorstandsmitglie<strong>der</strong> neu geordnet. Prälat<br />

Brock hat am 1. Mai 2011 seinen Dienst angetreten.<br />

Entlastung des Vorstandes<br />

Für das Rechnungsjahr 2009 erteilte <strong>der</strong> Aufsichtsrat auf <strong>der</strong> Grundlage des Jahresabschlusses<br />

und des Prüfberichts mit uneingeschränktem Bestätigungsvermerk<br />

<strong>der</strong> Wirtschaftsprüfungsgesellschaft WEKO Markus Welte & Partner, Lörrach, dem<br />

Vorstand Entlastung. Die Jahresabschlüsse <strong>der</strong> verbundenen Unternehmen wurden<br />

zustimmend zur Kenntnis genommen.<br />

Der Aufsichtsrat beauftragte dieselbe Wirtschaftsprüfungsgesellschaft mit <strong>der</strong><br />

Prüfung <strong>der</strong> Buchhaltung und des Jahresabschlusses <strong>2010</strong> <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong>.<br />

Vom Vorstand und den Geschäftsführungen <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> beauftragt zur<br />

Prüfung <strong>der</strong> verbundenen Unternehmen wurde die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />

Rettenmayr Treuhand, Schwäbisch Gmünd, Markus Welte, Partner <strong>der</strong> WEKO<br />

Markus Welte & Partner Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Lörrach, und die Lang<br />

und Schiller Steuerberatung, Bregenz. Die vom Vorstand vorgelegten Wirtschaftspläne<br />

für das Jahr <strong>2010</strong> erhielten ebenso die Zustimmung des Aufsichtsrates.<br />

Dank an Vorstand, Mitarbeiter und Partner<br />

Strategische Kontinuität einerseits und gezielte Investitionen an<strong>der</strong>erseits haben<br />

zu einem erfolgreichen Jahr für die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> und ihre Unternehmen beigetragen.<br />

Beson<strong>der</strong>er Dank und Anerkennung gilt hierbei den Vorständen Dr. Berthold<br />

Broll und Dr. Markus Nachbaur und den Mitarbeitern <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong>.<br />

Mit ihrem persönlichen Engagement und ihrer Motivation setzten sie sich für die<br />

Belange <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> und <strong>der</strong> von ihr betreuten Menschen Tag für Tag ein.<br />

Der Aufsichtsrat dankt abschließend auch allen Partnern in Politik, Wirtschaft,<br />

Kirche und Gesellschaft sowie allen Freunden, För<strong>der</strong>ern und Spen<strong>der</strong>n, die die<br />

Arbeit <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> unterstützt haben. Durch ihre Mithilfe konnte die<br />

<strong>Stiftung</strong> die von ihr betreuten Menschen in <strong>der</strong> Weise unterstützen, wie es ihnen<br />

zusteht und wie sie es verdienen.<br />

Dr. Joachim Senn<br />

Vorsitzen<strong>der</strong><br />

des Aufsichtsrates<br />

Aufsichtsrat <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong><br />

7


Mitglie<strong>der</strong> Aufsichtsrat<br />

Stand 1. Mai 2011<br />

Dr. Joachim Senn<br />

Helmut Staiber<br />

Vorsitzen<strong>der</strong> des<br />

Aufsichtsrates<br />

Verleger<br />

Mitglied seit<br />

5. Dezember 1990<br />

Vorsitzen<strong>der</strong> seit<br />

9. Dezember 1996<br />

Stellvertreten<strong>der</strong><br />

Vorsitzen<strong>der</strong><br />

Ehemaliger<br />

Vorstand <strong>der</strong><br />

<strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong><br />

bis Juni 2002<br />

Mitglied seit<br />

20. September 2002<br />

Stellvertreten<strong>der</strong><br />

Vorsitzen<strong>der</strong> seit<br />

24. September 2004<br />

Franz Bernhard<br />

Bühler<br />

Vorstand <strong>der</strong><br />

Sparkasse<br />

Bodensee<br />

Mitglied seit<br />

28. Juni 1996<br />

Professor<br />

Dr. Volker Faust<br />

Facharzt für<br />

Neurologie,<br />

Psychiatrie und<br />

Psychotherapie,<br />

Medizinaldirektor<br />

i.R.<br />

Mitglied seit<br />

12. Februar 1993<br />

Dekan Matthäus<br />

Karrer<br />

Katholische<br />

Gesamtkirchengemeinde<br />

Isny<br />

Mitglied seit<br />

11. Dezember 2009<br />

Emil Nisple<br />

lic.iur.<br />

Rechtsanwalt und<br />

Alt-Vizepräsident<br />

des Kantonsgerichts<br />

Appenzell-<br />

Innerrhoden<br />

Mitglied seit<br />

18. Juni <strong>2010</strong><br />

Sr. M. Birgit<br />

Reutemann<br />

Schulleiterin<br />

Mädchengymnasium<br />

und<br />

-realschule<br />

St. Gertrudis in<br />

Ellwangen,<br />

Kloster Sießen<br />

Mitglied seit<br />

20. März 1998<br />

Dekan<br />

Sigmund Schänzle<br />

Katholische<br />

Kirchengemeinde<br />

St. Georg,<br />

Ochsenhausen<br />

Mitglied seit<br />

11. Dezember 2009<br />

8 Mitglie<strong>der</strong> Aufsichtsrat und Vorstand <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong>


Mitglie<strong>der</strong> Vorstand<br />

Stand 1. Mai 2011<br />

Professor<br />

Dr. Bruno Schmid<br />

Ehemaliger<br />

Professor für<br />

Katholische Theologie/Religionspädagogik<br />

(Schwerpunkt<br />

Religionspädagogik<br />

und theologische<br />

Ethik) an <strong>der</strong><br />

PH Weingarten<br />

Pfarrer<br />

Ekkehard Schmid<br />

Katholische<br />

Kirchengemeinde<br />

St. Martin,<br />

Weingarten<br />

Mitglied seit<br />

11. Dezember 2009<br />

Dr. Franz Steinle<br />

Präsident am<br />

Landgericht<br />

Stuttgart<br />

Mitglied seit<br />

19. Januar 2007<br />

S.D. Johannes<br />

Fürst zu<br />

Waldburg-Wolfegg<br />

und Waldsee<br />

Unternehmensgruppe<br />

Waldburg-Wolfegg<br />

Mitglied seit<br />

17. Dezember 1998<br />

I.K.H. Mathilde<br />

Erbgräfin von<br />

Waldburg-Zeil<br />

Mitglied seit<br />

19. September 1997<br />

Prälat Michael<br />

H. F. Brock<br />

Vorstand seit<br />

1. Mai 2011<br />

Dr. Berthold Broll<br />

Vorstand seit<br />

1. Januar 2002<br />

Dr. Markus<br />

Nachbaur<br />

Vorstand seit<br />

10. Oktober 2005<br />

Mitglied seit<br />

10. Dezember 1993<br />

Mitglie<strong>der</strong> Aufsichtsrat und Vorstand <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong><br />

9


Bericht des Vorstandes<br />

Die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> ist Stifter von Verantwortung und Innovation<br />

Im Jahr <strong>2010</strong> feierte die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> ihre 140-jährige Tätigkeit. Im Jahr 1870<br />

nahm sie ihre pflegerische und betreuerische Arbeit im Schloss <strong>Liebenau</strong> auf. Die<br />

rechtliche Gründung erfolgte dann 1873. Was in dieser Zeit geschaffen wurde, ist<br />

überaus beeindruckend und die gemeinsame Leistung vieler hauptamtlicher und<br />

ehrenamtlicher Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, aber auch einer großen Zahl von<br />

För<strong>der</strong>ern und Unterstützern, Freunden und Partnern. Bei allem Stolz auf das bisher<br />

Erreichte sieht die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> aber grundsätzlich stets mit Blick dahin,<br />

wo es um die Zukunft von Menschen geht; ganz getreu dem Motto des Stifterinitiators<br />

Adolf Aich. Er prägte den Leitspruch: „Da sollte doch Wandel geschafft<br />

werden“ und setzte diesen Gedanken zusammen mit <strong>der</strong> Grün<strong>der</strong>gemeinschaft<br />

Tettnanger Bürger seinerzeit sehr mo<strong>der</strong>n und vorausblickend um.<br />

Viel Musik, Spaß und Unterhaltung bot das <strong>Liebenau</strong>er Mitarbeiterfest <strong>2010</strong>.<br />

In dieser Tradition sieht die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> sich verpflichtet zu Verantwortung<br />

und Innovation. Verantwortlich handeln heißt nachhaltig handeln, im sozialen,<br />

ökologischen und wirtschaftlichen Sinne. Im sozialen Bereich legt die <strong>Stiftung</strong><br />

<strong>Liebenau</strong> großen Wert auf langfristige Wirksamkeit und insbeson<strong>der</strong>e auf das<br />

Vermeiden von „Strohfeuer-Effekten“. Eingeschlossen in diese Strategie sind vielfältige<br />

Aktivitäten, die auf die Vermeidung sozialer Hilfen zielen. Prävention spielt<br />

angesichts <strong>der</strong> zunehmenden, vielfältigen Hilfsbedürfnisse in <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong><br />

eine beson<strong>der</strong>e Rolle. Von <strong>der</strong> Sozialpolitik wünschen wir uns allerdings auch<br />

grundlegende Impulse, die mittel- bis langfristig auch die Sozialkassen entlasten<br />

könnten. Im ökologischen Bereich hat die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> erneut in unterschiedliche<br />

innovative und regenerative Energiesysteme investiert und arbeitet<br />

konsequent an <strong>der</strong> weiteren Verbesserung ihrer Möglichkeiten zur Energieeinsparung.<br />

Beson<strong>der</strong>e Aufmerksamkeit richten wir <strong>der</strong>zeit auf eine verbesserte Steuerung<br />

<strong>der</strong> Energieversorgungssysteme. Im wirtschaftlichen Bereich achtet die <strong>Stiftung</strong><br />

<strong>Liebenau</strong> auf ein ausgewogenes Wachstum, das im Einklang mit ihren eigenen<br />

finanziellen Ressourcen steht. Das wirtschaftliche Ziel zur Erfüllung des <strong>Stiftung</strong>szweckes<br />

ist, einen Überschuss zu erwirtschaften, den wir wie<strong>der</strong>um vollständig<br />

für die Weiterentwicklung unserer gemeinnützigen Aktivitäten einsetzen können.<br />

Dafür ist er dringend notwendig. Dieses Ziel haben wir im Jahr <strong>2010</strong> erreicht.<br />

Zum Gedenken an die <strong>Liebenau</strong>er Euthanasie-Opfer wurde ein Stolperstein<br />

gesetzt. Ein würdiger Augenblick für alle Beteiligten: (v.l) Scarlett Schäfer,<br />

Anton Dietenmeier, Dr. Markus Nachbaur, Ilona Ross, Brigitte Sauter-<br />

Servaes, Pfarrer Dieter Worrings, Helmut Staiber, Dr. Berthold Broll und<br />

Professor Dr. Bruno Schmid.<br />

Das 140-jährige Jubiläum wurde in verschiedenen Veranstaltungen gefeiert: Auf<br />

<strong>der</strong> Brünnensweiler Höhe oberhalb Tettnangs fand ein Berggottesdienst statt. Beim<br />

Festakt im Oktober begrüßten wir die damalige Sozialministerin von Baden-Württemberg,<br />

Dr. Monika Stolz. In ihrer Festrede skizzierte sie die Grundlinien <strong>der</strong> Landespolitik<br />

im sozialen Bereich und überbrachte die Glückwünsche <strong>der</strong> Landesregierung<br />

für die Arbeit <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong>. Auch das traditionelle <strong>Liebenau</strong>er Sommerfest<br />

und ein großes Mitarbeiterfest standen ganz im Zeichen des Jubiläums.<br />

Im Jahr <strong>2010</strong> jährte sich aber auch zum 70. Mal <strong>der</strong> Beginn <strong>der</strong> barbarischen Euthanasieverbrechen<br />

in Deutschland. Am 27. Januar, dem nationalen Gedenktag für die<br />

Opfer des Nationalsozialismus, gedachten wir <strong>der</strong> Menschen aus <strong>Liebenau</strong>, die damals<br />

ermordet worden sind, mit einer Gedenkfeier. Im Juli legten wir einen „Stolperstein“<br />

in <strong>der</strong> Nähe des <strong>Liebenau</strong>er Schlosses zur Mahnung an diese Verbrechen.<br />

Auch im Jahr 2011 wurde <strong>der</strong> 27. Januar zum Tag des Gedenkens: Führungskräfte,<br />

Mitarbeiter und Bewohner aus <strong>Liebenau</strong> fuhren zur Gedenkstätte Grafeneck auf <strong>der</strong><br />

Schwäbischen Alb. In Grafeneck wurde die Großzahl <strong>der</strong> aus den <strong>Liebenau</strong>er Anstalten<br />

deportierten Menschen durch Vergasung umgebracht. Heute erinnert dort<br />

eine Gedenktafel <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> an die Opfer.<br />

In Grafeneck hat die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> einen dauerhaften Gedenkstein für<br />

die 491 ermordeten Bewohner nie<strong>der</strong>gelegt.<br />

10<br />

Vorstand <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong>


Oben: Generalvikar Dr. Clemens Stroppel überbrachte Grüße <strong>der</strong><br />

Diözese Rottenburg-Stuttgart zum 140-jährigen Jubiläum.<br />

Links: Beim 140-jährigen Jubiläum: Die Vorstände Dr. Berthold<br />

Broll und Dr. Markus Nachbaur im Gespräch mit <strong>der</strong> damaligen<br />

Ministerin Dr. Monika Stolz MdL und Paul Locherer MdL.<br />

Das Streben nach Innovation ist ein weiteres Grundanliegen <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong>,<br />

das bereits von ihrer Grün<strong>der</strong>gemeinschaft als Wesensbestandteil sozialer Entwicklung<br />

angesehen wurde. Fachliche Innovationen beför<strong>der</strong>t zum Beispiel das Netzwerk:<br />

Soziales neu gestalten (SONG). In seiner zweiten Arbeitsphase seit Januar<br />

<strong>2010</strong> hat SONG sich die Realisierung eines neuen lokal-kooperativen Sozialmodells<br />

zum Ziel gesetzt. Über Modellprojekte, politische Lobbyarbeit und einen breiten<br />

Dialog mit <strong>der</strong> Fachöffentlichkeit sollen generationenübergreifende, kleinräumige<br />

Unterstützungsstrukturen gestärkt werden, die präventiv wirken und die Eigenverantwortung<br />

und Solidarität <strong>der</strong> Menschen vor Ort stärken. Die Funktion <strong>der</strong> Geschäftsstelle<br />

des Netzwerks hat die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> übernommen. Eine Reihe<br />

von stiftungseigenen und partnerschaftlichen Projekten widmet sich <strong>der</strong> Sozialraumorientierung<br />

als Grundlage für die Inklusion, die Teilhabe <strong>der</strong> Menschen am<br />

gesellschaftlichen Leben. Auch im Bereich <strong>der</strong> Technik gibt es innovative Vorhaben.<br />

So startete die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> gemeinsam mit verschiedenen Partnern aus<br />

Wirtschaft und Wissenschaft Projekte zum Thema „Ambient assisted living“ zur<br />

Erprobung technikunterstützter Hilfesysteme im Lebensumfeld assistenzbedürftiger<br />

Menschen.<br />

Gesellschaftspolitisch hat sich die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> <strong>2010</strong> wie<strong>der</strong> engagiert für<br />

zahlreiche notwendige Verbesserungen und Verän<strong>der</strong>ungen in <strong>der</strong> sozialpolitischen<br />

Landschaft eingesetzt. Stellungnahmen zur Heimpersonal- und zur Heimmitwirkungsverordnung<br />

und zum Entwurf eines Kriterienkatalogs für die Heimaufsicht<br />

richteten sich darauf, einerseits die Sicherung einer guten Qualität zu gewährleisten,<br />

an<strong>der</strong>erseits flexible Rahmenbedingungen einzufor<strong>der</strong>n, die wohnortnahe,<br />

an Normalität orientierte Strukturen sowie Spielraum für spezifische Konzepte <strong>der</strong><br />

Behin<strong>der</strong>ten- o<strong>der</strong> Altenhilfe zulassen. Gemeinsam mit weiteren Trägern <strong>der</strong> Hilfe<br />

für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung in Baden-Württemberg haben wir zu einer Landesinitiative<br />

zur Umwandlung von Komplexeinrichtungen in inkludierte Quartiere<br />

aufgerufen.<br />

Vorstand <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong><br />

11


Die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> ist das Sozial-, Gesundheits- und Bildungsunternehmen<br />

mit einem differenzierten Leistungsangebot<br />

Hohe Qualität und passgenaue Angebote und Hilfen sind die Leitlinien für das<br />

Handeln <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> in ihren jeweiligen Aufgabenfel<strong>der</strong>n. In <strong>der</strong> Altenhilfe wurden<br />

hierbei in allen Län<strong>der</strong>n – Deutschland, Österreich und <strong>der</strong> Schweiz – sehr gute Ergebnisse<br />

erzielt. Die Pflegeeinrichtungen in Deutschland bekamen vom Medizinischen<br />

Dienst <strong>der</strong> Kassen (MDK) durchweg exzellente Noten. Neue Gebäude wurden fertiggestellt,<br />

die Gemeinwesenarbeit weiter entwickelt und technische Innovationen<br />

zur Unterstützung selbstbestimmten Lebens vorwärts gebracht.<br />

Beim Bürgermeistertag informierte die <strong>Stiftung</strong> über neue Wohnformen.<br />

Referenten waren (v.l.) Hans Georg Kraus, Erster Bürgermeister <strong>der</strong> Stadt<br />

Ravensburg, Mo<strong>der</strong>ator Alois Gohm, Marc Ullrich, Vorstand Bau- und<br />

Sparverein Ravensburg e.V., Altenhilfe-Geschäftsführer Gerhard Schiele,<br />

Dr. h.c. Jürgen Gohde vom Kuratorium Deutsche Altenhilfe und Vorstand<br />

Dr. Berthold Broll.<br />

Im Bereich <strong>der</strong> Hilfen für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung wurde das Angebot ambulanter<br />

Unterstützungsdienste weiter ausgebaut. Auch die Regionalisierung <strong>der</strong> Angebote<br />

schritt im Jahr <strong>2010</strong> weiter voran. Hierzu zählt die Weiterentwicklung <strong>der</strong> gemeindeintegrierten<br />

Wohnprojekte, aber auch <strong>der</strong> qualitative Ausbau <strong>der</strong> unerlässlich<br />

notwendigen stationären Angebote, insbeson<strong>der</strong>e an den größeren „Stammorten“<br />

<strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> (Meckenbeuren-<strong>Liebenau</strong>, Meckenbeuren-Hegenberg,<br />

Bodnegg-Rosenharz). Im Bereich Arbeit und Bildung wurden die Werkstätten<br />

im <strong>Stiftung</strong>sverbund strukturell zusammengefasst und damit gestärkt. Neu zertifiziert<br />

wurde die St. Lukas-Klinik und erzielte damit ebenfalls einen wichtigen<br />

Schritt im Rahmen ihrer Qualitätssicherung.<br />

Das Berufsbildungswerk Adolf Aich setzte seine Strategie <strong>der</strong> Inklusion und Differenzierung<br />

fort, stärkte seine dezentralen Standorte und erweiterte sein Angebotsspektrum<br />

um weitere Bildungsmaßnahmen für Jugendliche und Erwachsene<br />

mit zusätzlichem För<strong>der</strong>bedarf.<br />

Ein weiterer Tätigkeitschwerpunkt <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> liegt in <strong>der</strong> Unterstützung<br />

von Kin<strong>der</strong>n und Jugendlichen mit chronischen Krankheiten und Behin<strong>der</strong>ungen.<br />

Diese Angebote wurden im Berichtsjahr <strong>2010</strong> weiter ausgebaut. So haben<br />

wir zusammen mit dem Malteser Hilfsdienst einen neuen ambulanten Kin<strong>der</strong>hospizdienst<br />

für die Region Bodensee-Oberschwaben gegründet. Um die ambulante<br />

Kin<strong>der</strong>krankenpflege zu stärken, wurde eine Kooperation zwischen <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong><br />

<strong>Liebenau</strong> und <strong>der</strong> kirchlichen Sozialstation Ravensburg vereinbart.<br />

Die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> arbeitet für Menschen in Europa<br />

Im Berichtsjahr <strong>2010</strong> wurden rund 14 Prozent <strong>der</strong> Gesamtaktivitäten <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong><br />

<strong>Liebenau</strong>, <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> Hospital zum Heiligen Geist und <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> Helios – Leben<br />

im Alter außerhalb deutscher Landesgrenzen erbracht. Schwerpunkte liegen in<br />

Österreich, in den Bundeslän<strong>der</strong>n Vorarlberg und Oberösterreich sowie in einer<br />

Partnerschaft mit <strong>der</strong> Caritas <strong>der</strong> Erzdiözese Wien in <strong>der</strong> Stadt Wien und in Nie<strong>der</strong>österreich.<br />

Außerdem sind wir im Schweizer Kanton St. Gallen tätig sowie in Partnerschaft<br />

mit <strong>der</strong> Caritas <strong>der</strong> Diözese Bozen-Brixen in Südtirol. Darüber hinaus<br />

arbeitet die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> seit vielen Jahren wirtschaftlich zusammen mit <strong>der</strong><br />

deutschen <strong>Stiftung</strong> St. Franziskus (Heiligenbronn) und <strong>der</strong> Metropolie von Varna<br />

in Bulgarien. Diese internationale Tätigkeit <strong>der</strong> verschiedenen <strong>Stiftung</strong>en im Verbund<br />

hat die Kompetenzen in den vergangenen Jahren enorm vorangebracht. Ent-<br />

Viele Gäste aus <strong>der</strong> Politik besuchten die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong>.<br />

Oben: Hans-Peter Wetzel MdL (Mitte), mit den <strong>Stiftung</strong>svorständen<br />

Dr. Berthold Broll (links) und Dr. Markus Nachbaur.<br />

Mitte: Dr. Henning Scherf (3. v. l.) in den Lebensräumen für Jung und Alt<br />

in Meckenbeuren mit <strong>der</strong> Gemeinwesenarbeiterin Helene Göbel (2. v. l. )<br />

und den Altenhilfe-Geschäftsführern Gerhard Schiele und Stefanie Locher.<br />

Unten: Lothar Riebsamen MdB (Mitte) mit (v.l.) Vorstand Dr. Markus Nachbaur,<br />

Dr. Edgar Kessler und Wolfgang Oppolzer, beide Geschäftsführer St. Lukas-<br />

Klinik, und dem damaligen Generalbevollmächtigtem Dr. Wolfgang Wasel.<br />

12<br />

Vorstand <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong>


Zehn Jahre Brüsseler Kreis: Im <strong>Liebenau</strong>er Schloss trafen sich die Vorstände <strong>der</strong> Mitgliedsunternehmen.<br />

Unterschriften für ein gemeinsames Engagement im Quartier:<br />

(v.l.) Dr. h.c. Jürgen Gohde, Vorstandsvorsitzen<strong>der</strong> des Kuratoriums<br />

Deutsche Altershilfe, Alexan<strong>der</strong> Künzel, Vorstandsvorsitzen<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong> Bremer Heimstiftung, Dr. Wolfgang Wasel,<br />

damals Generalbevollmächtigter <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong>, und<br />

Dr. Bodo de Vries (sitzend) vom Vorstand des Johanneswerks<br />

starten das Qualifizierungsprojekt LoVe, kurz für „Lokale Verantwortungsgemeinschaften<br />

in kleinen Lebenskreisen“.<br />

sprechend oft werden die <strong>Stiftung</strong>en <strong>Liebenau</strong>, Hospital zum Heiligen Geist und<br />

Helios – Leben im Alter als Kompetenzpartner nicht nur in Deutschland, son<strong>der</strong>n<br />

auch in europäischen Nachbarstaaten angefragt. Zum Jahresbeginn <strong>2010</strong> nahm die<br />

2009 neu gegründete <strong>Stiftung</strong> Fondazione S. Elisabetta mit Sitz in Bozen/Südtirol<br />

mit <strong>der</strong> Trägerschaft für das Bildungshaus Lichtenburg neu ihre Tätigkeit auf.<br />

Ein wichtiges Netzwerk auf europäischer Ebene ist <strong>der</strong> Brüsseler Kreis. Vor zehn<br />

Jahren wurde er von sieben deutschen Sozial- und Gesundheitsunternehmen gegründet<br />

und umfasst heute 13 Mitglie<strong>der</strong>. Der Brüsseler Kreis setzt sich seither<br />

für die gesellschaftspolitischen Interessen <strong>der</strong> Mitgliedsunternehmen auf europäischer<br />

und nationaler Ebene ein.<br />

Ein Themenschwerpunkt des Jahres <strong>2010</strong> war die Qualitätsdiskussion im Bereich<br />

<strong>der</strong> sozialen Dienstleistungserbringung. Der Brüsseler Kreis war beteiligt an dem<br />

von <strong>der</strong> europäischen Kommission geför<strong>der</strong>ten Projekt BEST–Quality, das ein<br />

Selbstbewertungsinstrument für soziale Dienstleistungsanbieter entwickelt hat<br />

und mit einem Abschlusssymposium an <strong>der</strong> Technischen Universität Dortmund<br />

erfolgreich abgeschlossen wurde. Dem Thema Ambient Assisted Living (AAL) widmete<br />

sich ein gut besuchter Parlamentarischer Abend in Berlin. Auch auf <strong>der</strong><br />

ConSozial-Messe im November präsentierte sich <strong>der</strong> Brüsseler Kreis als Partner <strong>der</strong><br />

Son<strong>der</strong>schau Ambient Assisted Living.<br />

In <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> ist gelebtes Christsein erfahrbar<br />

Das religiöse Leben ist von jeher das Fundament für die Arbeit <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong>.<br />

Im Jahr <strong>2010</strong> arbeitete eine Arbeitsgruppe unter Leitung von Vorstand i. R. Pfarrer<br />

Dieter Worrings an <strong>der</strong> Entwicklung und Neufassung des Seelsorgekonzeptes. Als<br />

<strong>Stiftung</strong> auf katholischer Grundlage arbeiten wir mit allen christlichen Kirchen<br />

zusammen und sorgen auch dafür, dass betreute Menschen moslemischen Glaubens<br />

begleitet werden.<br />

Vorstand <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong><br />

13


Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

Persönliche Autonomie als christlicher Grundwert ist Thema einer neuen Broschüre<br />

<strong>der</strong> Ethikkommission <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong>. Unter dem Titel „Autonomie stärken“<br />

setzt sie sich mit <strong>der</strong> Frage <strong>der</strong> Autonomie in Grenzsituationen auseinan<strong>der</strong>. Aufgegriffen<br />

wurde das Thema auch beim jährlichen <strong>Stiftung</strong>stag für Führungskräfte<br />

und in <strong>der</strong> Sitzung <strong>der</strong> Mitarbeitervertretungen des <strong>Stiftung</strong>sverbundes.<br />

Frauen<br />

73,7 %<br />

Die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> versteht Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als Mitdenker<br />

und Mitverantwortliche für die Entwicklung des Unternehmens<br />

Zum Ende des Jahres <strong>2010</strong> waren in <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> mit <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> Hospital<br />

zum Heiligen Geist und <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> Helios – Leben im Alter mehr als 6 000<br />

hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. Hinzu kommen etwa<br />

2 400 ehrenamtlich Tätige. Ihnen allen gebührt höchster Dank und Anerkennung<br />

für die geleistete Arbeit und den großen persönlichen Einsatz im Dienst für die von<br />

uns begleiteten Menschen. Den Verantwortlichen <strong>der</strong> Unternehmen und Betriebe<br />

innerhalb <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> ist die Sicherheit <strong>der</strong> jeweiligen Arbeitsplätze<br />

ein beson<strong>der</strong>es Anliegen. Dank ihres Einsatzes waren im Berichtsjahr <strong>2010</strong> keine<br />

betriebsbedingten Kündigungen nötig. Wichtige Themen waren die Personalentwicklung<br />

und -gewinnung, insbeson<strong>der</strong>e die Fragen <strong>der</strong> Nachwuchssicherung und<br />

Fachkräfteentwicklung. Einen wichtigen Baustein für die Attraktivität aller Teilunternehmen<br />

als Arbeitgeber und damit für die Zukunftssicherung <strong>der</strong> sozialen<br />

Leistungen sehen wir in <strong>der</strong> Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Der Abschlussbericht<br />

zum Audit „Familie und Beruf“, <strong>der</strong> im Jahr <strong>2010</strong> vorgelegt wurde, hat gezeigt,<br />

dass <strong>der</strong> Großteil <strong>der</strong> vereinbarten Maßnahmen umgesetzt werden konnte.<br />

Wichtige Beiträge zur Gesundheit <strong>der</strong> Mitarbeiter, gerade vor dem Hintergrund <strong>der</strong><br />

demografisch bedingten Altersentwicklung, leistet das betriebliche Gesundheitsmanagement,<br />

das in den einzelnen Gesellschaften verortet ist. Unsere Führungsund<br />

Nachwuchskräfte qualifizieren sich im Rahmen von Führungswerkstätten für<br />

ihre Aufgaben.<br />

Vollzeit- und Teilzeitbeschäftigung<br />

Vollzeitkräfte<br />

37,9 %<br />

Auszubildende<br />

Männer<br />

26,3 %<br />

Teilzeitkräfte<br />

62,1 %<br />

Die Zufriedenheit <strong>der</strong> Mitarbeiter bestätigte eine aktuelle Mitarbeiterumfrage im<br />

Rahmen des betrieblichen Gesundheitsmanagements. Bei einer Beteiligung von<br />

rund 42 Prozent bestätigten 95 Prozent, dass sie gern ihre Tätigkeit ausüben und<br />

in <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> arbeiten.<br />

Die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> wirtschaftet solide<br />

Der wirtschaftliche Bereich stellt die Grundlage zur Erfüllung des <strong>Stiftung</strong>szweckes<br />

dar. Insgesamt erzielte die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> ein positives Ergebnis, auch wenn<br />

einzelne Unternehmen das Jahr mit negativen Ergebnissen abschließen mussten.<br />

Weiterhin liegen viele Unsicherheiten wirtschaftlicher Art im gesamten Aufgabengebiet<br />

<strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong>. Diese zu steuern, ist in wirtschaftlicher Hinsicht eine dauernde<br />

große Herausfor<strong>der</strong>ung, die, so die Prognose für die nächsten Jahre, nochmals<br />

deutlich schwieriger wird. Grundsätzlich schwierig bleibt das Auseinan<strong>der</strong>fallen<br />

von Vergütungen einerseits und Entgeltsätzen an<strong>der</strong>erseits.<br />

Seit Jahren stark rückläufig sind öffentliche Zuschüsse für Investitionsvorhaben.<br />

Im Jahr <strong>2010</strong> erhielt die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> zwar mit insgesamt 2,17 Mio. Euro für Bauund<br />

Mo<strong>der</strong>nisierungsvorhaben rund 823.000 Euro mehr als im Vorjahr (1,35 Mio.<br />

Mitarbeiter<br />

gesamt<br />

Auszubildende<br />

gesamt<br />

9,3 %<br />

Auszubildende<br />

inkl.<br />

Vorpraktikanten<br />

67 %<br />

Zivildienstleistende<br />

13 %<br />

Praxissemester/<br />

Blockpraktika<br />

6 %<br />

Freiwilliges<br />

Soziales Jahr<br />

14 %<br />

14<br />

Vorstand <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong>


Oben: Ihre Konfirmation feierten 34 junge Menschen aus Meckenbeuren,<br />

unter ihnen neun Jugendliche mit geistiger Behin<strong>der</strong>ung<br />

aus <strong>der</strong> St. Gallus-Hilfe, in <strong>der</strong> Kirche St. Maria in <strong>Liebenau</strong>.<br />

Links: Palmsonntag in <strong>Liebenau</strong>.<br />

Euro). Diese Zuschüsse flossen jedoch zum größten Teil in mehrjährige Vorhaben<br />

<strong>der</strong> Altenhilfe. Neue Projekte <strong>der</strong> Altenhilfe müssen künftig frei finanziert werden.<br />

Bei den Hilfen für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung gibt es zwar weiterhin Zuschüsse,<br />

allerdings sind deutlich weniger Maßnahmen för<strong>der</strong>fähig. Für Zentraleinrichtungen<br />

an unseren Stammorten, zum Beispiel Heizanlagen, erhalten wir keine Zuschüsse<br />

mehr. Im mehrjährigen Vergleich haben sich die Investitionskostenzuschüsse um<br />

rund 75 Prozent verringert (2,17 Mio. Euro <strong>2010</strong> gegenüber 8,7 Mio. Euro 2006).<br />

Aus diesem Grund hat die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> sich zum Ziel gesetzt, neue Finanzierungsquellen<br />

zu erschließen und ein strategisches Fundraising zu implementieren.<br />

Im Jahr <strong>2010</strong> erhielt <strong>der</strong> Verbund <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> Spenden in Höhe von<br />

366.000 Euro, was eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr in Höhe von 59.000 Euro<br />

o<strong>der</strong> 19 Prozent bedeutet. Die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> selbst erhielt 93.700 Euro Spenden.<br />

Die Mittel wurden, soweit sie nicht zweckgebunden waren, beson<strong>der</strong>s für Projekte<br />

für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung und für Kin<strong>der</strong> und Jugendliche eingesetzt. Realisiert<br />

werden konnten davon zahlreiche integrative Ferien- und Freizeitprogramme<br />

sowie Hilfen für kranke Kin<strong>der</strong> und für junge Familien. Im Bereich Altenhilfe wurden<br />

zusätzliche Angebote zur Sturzprävention und Gesundheitsför<strong>der</strong>ung aus Spendenmitteln<br />

ermöglicht.<br />

Die ZustifterRente bietet die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> seit rund fünf Jahren an. Das Angebot<br />

richtet sich an Senioren, die in ihrem Immobilieneigentum wohnen bleiben<br />

möchten und gleichzeitig einen Teil des Wertes <strong>der</strong> Immobilie über die Jahre verbrauchen<br />

wollen.<br />

In dieser Form ist die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> <strong>der</strong> einzige Anbieter in Deutschland. Im<br />

vergangen Jahr hat die ZustifterRente sehr viel Zuspruch erfahren, auch aufgrund<br />

<strong>der</strong> bundesweit hohen Aufmerksamkeit von Presse und Fernsehen. Inzwischen<br />

wurden Immobilien von Berlin bis zum Chiemsee verrentet. Die Senioren, die ihr<br />

Haus bereits verrentet haben, zeigen sich sehr zufrieden.<br />

Vorstand <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong><br />

15


Auch die Dienstleistungsunternehmen, die sich aus den internen Dienstleistungsbetrieben<br />

heraus entwickelt haben, tragen in einem bedeutenden Umfang bei<br />

zum wirtschaftlichen Erfolg <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> und damit zum Gelingen des<br />

sozialen Auftrags.<br />

Ausblick<br />

Die Strategie <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> ist langfristig ausgerichtet und legt auch in<br />

den Jahren 2011 und 2012 die Richtschnur für das <strong>Stiftung</strong>shandeln. In diesem<br />

Rahmen werden wir ein mo<strong>der</strong>ates Wachstum weiterverfolgen und dabei die hohe<br />

Qualität <strong>der</strong> Arbeit beibehalten. Energisch vorangetrieben werden alle begonnenen<br />

Vorhaben und Innovationen. Beson<strong>der</strong>es Augenmerk müssen wir in den kommenden<br />

Jahren auf die Sicherung <strong>der</strong> wirtschaftlichen Grundlagen richten.<br />

Über einen Zuschuss in Höhe von 1.200 Euro freute sich die integrative<br />

Jugendgruppe Ravensburg. Die Spende überreichten <strong>Stiftung</strong>svorstände<br />

Dr. Markus Nachbaur (links) und Dr. Berthold Broll (rechts) an die Gruppenteilnehmer<br />

Raffaele Allessandro und Vallery Mohr sowie Sabine Axt,<br />

Familienunterstützen<strong>der</strong> Dienst im Landkreis Ravensburg. Insgesamt<br />

wurden 60.000 Euro an Projekte für alte Menschen und für Menschen<br />

mit Behin<strong>der</strong>ung verteilt.<br />

Prälat Michael H. F. Brock<br />

Vorstand<br />

Dr. Berthold Broll<br />

Vorstand<br />

Dr. Markus Nachbaur<br />

Vorstand<br />

Ganz konzentriert: Beim <strong>Liebenau</strong>er Sommerfest.<br />

Sterne, Lichterketten und weihnachtliche Weisen – ganz verwandelt<br />

präsentiert sich <strong>der</strong> Innenhof des <strong>Liebenau</strong>er Landlebens beim<br />

Winterfeuer.<br />

16<br />

Vorstand <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong>


Investitionen nach Bereichen<br />

Umsatz nach Bereichen<br />

Holding 18,7 %<br />

Dienstleister 5,4 %<br />

Gesundheit 1 %<br />

Bildung 12,9 %<br />

Dienstleister 3 %<br />

Holding 7 %<br />

Altenhilfe<br />

38 %<br />

Gesundheit 9 %<br />

Hilfe für Menschen<br />

mit Behin<strong>der</strong>ung<br />

13,9 %<br />

Altenhilfe 48,1 %<br />

Bildung 10 %<br />

Hilfe für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung<br />

33 %<br />

<strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> gesamt<br />

y<br />

y<br />

y<br />

y<br />

y<br />

y<br />

y<br />

(Zahlen in TEUR) 2009 <strong>2010</strong><br />

Umsatz 242.481 257.395<br />

Personalaufwand 159.643 164.437<br />

Bilanzsumme 579.109 598.986<br />

Eigenkapitalquote ohne Son<strong>der</strong>posten 62,3 % 62,8 %<br />

Eigenkapitalquote mit Son<strong>der</strong>posten 78,0 % 77,6 %<br />

Investitionen (<strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> gesamt) 26.869 31.549<br />

Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 5 477 5 734<br />

Die konsolidierte Bilanz für die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> gesamt umfasst:<br />

1. Vollkonsolidierung<br />

Holding, St. Gallus-Hilfe gGmbH, <strong>Liebenau</strong> – Dienste für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung gGmbH, St. Lukas-Klinik gGmbH, <strong>Liebenau</strong><br />

Kliniken gGmbH, Berufsbildungswerk Adolf Aich gGmbH, St. Anna-Hilfe gGmbH (Deutschland), <strong>Liebenau</strong> – Leben im Alter gGmbH,<br />

St. Anna-Hilfe gGmbH (Österreich), St. Anna-Sozialzentren gGmbH (Österreich), St. Anna-Service gGmbH (Österreich),<br />

Genossenschaft Dorfplatz Oberhelfenschwil (Schweiz), <strong>Liebenau</strong> Service GmbH, <strong>Liebenau</strong> Gebäude- und Anlagenservice GmbH,<br />

<strong>Liebenau</strong> Beratung und Unternehmensdienste GmbH, <strong>Liebenau</strong> Personalservice GmbH, Teamwork Kommunikation und<br />

Medien GmbH, OSL GmbH, <strong>Liebenau</strong>er Landleben GmbH<br />

2. Quotenkonsolidierung<br />

Christliches Sozialwerk gGmbH, Sachsen Innovativ GmbH, CaSa – Leben im Alter gGmbH, CaSa – Sozialeinrichtungen gGmbH,<br />

St. Nikolaus Süddeutsches Kin<strong>der</strong>hospiz gGmbH, Gesellschaft für Entwicklungspsychiatrie und Integration gGmbH<br />

<strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> Holding<br />

y<br />

y<br />

y<br />

y<br />

y<br />

y<br />

y<br />

y<br />

y<br />

y<br />

(Zahlen in TEUR) 2009 <strong>2010</strong><br />

Umsatz 38.288 43.326<br />

Aufwendungen/Betriebsaufwand 36.213 40.547<br />

Anlagevermögen 436.728 450.728<br />

Umlaufvermögen 41.921 44.108<br />

Eigenkapitalquote ohne Son<strong>der</strong>posten 69,3 % 68,9 %<br />

Eigenkapitalquote mit Son<strong>der</strong>posten 81,5 % 80,2 %<br />

Verbindlichkeiten 88.413 98.107<br />

Bilanzsumme 478.200 494.836<br />

Investitionen in Sachanlagevermögen 15.276 19.535<br />

Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 237 256<br />

Vorstand <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong><br />

17


18<br />

<strong>Stiftung</strong> Hospital zum Heiligen Geist | <strong>Stiftung</strong> Helios – Leben im Alter


Berichte<br />

<strong>Stiftung</strong> Hospital zum Heiligen Geist<br />

<strong>Stiftung</strong> Helios – Leben im Alter<br />

„Ratz, fatz, fertig und ausruhen!“<br />

Mit atemberauben<strong>der</strong> Geschwindigkeit und großer Sicherheit bringt Renate Hoffmann<br />

ihre Figuren aufs Papier o<strong>der</strong> auf die Leinwand. „Erika und Martin“ hat sie die<br />

Figuren genannt, die sie jedes Mal gezielt platziert. Die 48-Jährige ist stolz auf ihre<br />

Kreationen und ihr eigenes Tun und Wirken. Aufgrund ihrer psychischen Befindlichkeit<br />

braucht Renate Hoffmann viel Halt und Struktur. In <strong>der</strong> Kreativwerkstatt Rosenharz hat<br />

sie einen Rahmen gefunden, in dem sie sich dennoch frei fühlen kann. Die Angebote<br />

dort sind vielseitig: Sie kann Karten und Bücher herstellen, mit Papier kleistern, Bil<strong>der</strong><br />

malen, mit Ton formen, Papier schöpfen und sogar Musik machen.<br />

<strong>Stiftung</strong> Hospital zum Heiligen Geist | <strong>Stiftung</strong> Helios – Leben im Alter 19


Bericht <strong>der</strong><br />

<strong>Stiftung</strong> Hospital zum Heiligen Geist<br />

Die <strong>Stiftung</strong> Hospital zum Heiligen Geist wurde mit Stifterbrief vom 12. September<br />

1575 von Hans Ulrich von Schellenberg und seiner Gattin Anna gegründet. Mit<br />

Ende <strong>der</strong> gräflichen Familie von Schellenberg ging später die Kuratur <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong><br />

für mehrere Jahrhun<strong>der</strong>te auf das fürstliche Haus Waldburg-Wolfegg und Waldsee<br />

über. Der Fürst zu Waldburg- Wolfegg und Waldsee übertrug im Jahre 1999 die<br />

Kuratur auf die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong>.<br />

Informationen zur <strong>Stiftung</strong>sentwicklung<br />

Um die <strong>Stiftung</strong> ordnungsgemäß führen und verwalten zu können sowie aufgrund<br />

stiftungs- und steuerrechtlicher Erfor<strong>der</strong>nisse erließ <strong>der</strong> Kurator im Jahr <strong>2010</strong> eine<br />

Satzung für die <strong>Stiftung</strong>, die vom Regierungspräsidium genehmigt wurde.<br />

Satzungszweck <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> Hospital zum Heiligen Geist<br />

· Erziehung, Bildung, Beschäftigung, Heilbehandlung, Betreuung und Pflege von<br />

Menschen jeden Alters, insbeson<strong>der</strong>e von behin<strong>der</strong>ten, alten und kranken Menschen<br />

sowie von Menschen, die auf an<strong>der</strong>e Art benachteiligt o<strong>der</strong> auf die Hilfe<br />

an<strong>der</strong>er angewiesen sind.<br />

Gewährung von Hilfen für Personen, die einer beson<strong>der</strong>en Unterstützung bedürfen.<br />

· Prävention von Problemlagen für Menschen, gesellschaftliche Integration für<br />

den oben genannten Personenkreis sowie För<strong>der</strong>ung und Unterstützung <strong>der</strong><br />

zwischenmenschlichen Beziehungen im Sinne <strong>der</strong> Solidarität und Subsidiarität.<br />

· Erkennung neuer Problemfel<strong>der</strong>, Entwicklung neuer und Weiterentwicklung<br />

vorhandener Hilfen sowie ihre Erprobung und Umsetzung für den genannten<br />

Personenkreis.<br />

· Aus-, Fort- und Weiterbildung von Menschen, die sich um den genannten Personenkreis<br />

bemühen, und För<strong>der</strong>ung ehrenamtlichen Engagements.<br />

· För<strong>der</strong>ung und Unterstützung eigener kultureller und denkmalpflegerischer<br />

Belange und Aufgaben sowie gegebenenfalls auch die Unterhaltung von eigenen<br />

Kulturdenkmälern.<br />

Personalien<br />

Im Vorfeld <strong>der</strong> konstituierenden Sitzung des Aufsichtsrates <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> Hospital<br />

zum Heiligen Geist wurden die Mitglie<strong>der</strong> des Gremiums benannt und S. D. Johannes<br />

Fürst zu Waldburg-Wolfegg und Waldsee zu dessen Vorsitzendem gewählt.<br />

Der Aufsichtsrat wählte anschließend Dr. Berthold Broll und Dr. Markus Nachbaur<br />

zu <strong>Stiftung</strong>svorständen, im Februar 2011 wurde Prälat Michael H. F. Brock zum<br />

dritten Vorstandsmitglied ernannt. Die Rolle des Kurators wird satzungsgemäß<br />

durch den vom Aufsichtsrat bestimmten Vorstandsvorsitzenden, somit Dr. Berthold<br />

Broll, wahrgenommen. Der Aufsichtsrat <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> Hospital zum Heiligen Geist<br />

tagt mindestens zweimal im Jahr und nimmt die ihm nach <strong>der</strong> <strong>der</strong>zeit gültigen<br />

Satzung obliegenden Aufgaben wahr. Als anerkanntes unabhängiges Kontrollorgan<br />

überwacht, berät und begleitet er die Geschäftsführung des Vorstandes.<br />

Genehmigung wichtiger Geschäftsvorfälle<br />

Die <strong>Stiftung</strong> Hospital zum Heiligen Geist ist Mehrheitsgesellschafterin <strong>der</strong> Heilig<br />

Geist – Leben im Alter gemeinnützige GmbH. In einer seiner ersten Sitzungen<br />

stimmte <strong>der</strong> Aufsichtsrat dem Kauf <strong>der</strong> 25-prozentigen Beteiligung <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong><br />

<strong>Liebenau</strong> an <strong>der</strong> Heilig Geist – Leben im Alter zu. Das Unternehmen ist damit zu<br />

80 Prozent im Besitz <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> Hospital zum Heiligen Geist und zu 20 Prozent in<br />

Wohnen und Pflege verbinden sich in den Häusern <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> Hospital<br />

zum Heiligen Geist, dem Kisslegger Ulrichspark (oben) und dem Stift zum<br />

Heiligen Geist in Bad Wurzach (unten).<br />

Mitglie<strong>der</strong> des Aufsichtsrates<br />

S. D. Johannes Fürst zu Waldburg-Wolfegg und<br />

Waldsee (geborenes Mitglied und Vorsitzen<strong>der</strong>)<br />

Dr. Joachim Senn (stellv. Vorsitzen<strong>der</strong>)<br />

Franz Bernhard Bühler<br />

Prof. Dr. Volker Faust<br />

Dekan Matthäus Karrer<br />

Lic. iur. Emil Nisple<br />

Sr. M. Birgit Reutemann<br />

Dekan Sigmund Schänzle<br />

Prof. Dr. Bruno Schmid<br />

Pfr. Ekkehard Schmid<br />

Helmut Staiber<br />

Dr. Franz Steinle<br />

I.K.H. Erbgräfin Mathilde von Waldburg-Zeil<br />

20<br />

<strong>Stiftung</strong> Hospital zum Heiligen Geist


Aufsichtsrat und Vorstand <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> Hospital zum Heiligen Geist<br />

Von links: Lic. iur. Emil Nisple, Dr. Joachim Senn (stellv. Vorsitzen<strong>der</strong>), S. D. Johannes Fürst zu Waldburg-Wolfegg und Waldsee (geborenes Mitglied des Aufsichtsrates und Vorsitzen<strong>der</strong>), Dr. Berthold Broll<br />

(Vorstandsvorsitzen<strong>der</strong>), Dr. Markus Nachbaur (Vorstand), Pfarrer Ekkehard Schmid, Franz Bernhard Bühler, Prof. Dr. Volker Faust, Helmut Staiber, Dr. Franz Steinle, Dekan Matthäus Karrer,<br />

Dekan Sigmund Schänzle, Prof. Dr. Bruno Schmid. Es fehlen die Aufsichtsratsmitglie<strong>der</strong> Sr. M. Birgit Reutemann und I.K.H. Erbgräfin Mathilde von Waldburg-Zeil sowie <strong>der</strong> Vorstand Prälat Michael H. F. Brock.<br />

den Händen <strong>der</strong> Süddeutschen Provinz <strong>der</strong> Salvatorianer. Die Heilig Geist – Leben<br />

im Alter erbringt Leistungen im Altenhilfebereich und bietet diese in den Einrichtungen<br />

<strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> Hospital zum Heiligen Geist, dem Ulrichspark in Kißlegg und<br />

dem Stift zum Hl. Geist in Bad Wurzach, sowie im Spital Neutann an.<br />

Darüber hinaus ist die <strong>Stiftung</strong> Hospital zum Heiligen Geist Treuhän<strong>der</strong>in für die<br />

rechtlich unselbständige <strong>Stiftung</strong> Kulturdenkmal Schloss Bad Wurzach, die 2004<br />

gegründet wurde. Ziel <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> Kulturdenkmal ist es, das als bedeutendes<br />

Monument barocker Architektur anerkannte Schloss Bad Wurzach zu erhalten.<br />

Dafür wirbt die <strong>Stiftung</strong> Kulturdenkmal Schloss Bad Wurzach um Spenden und<br />

Zustiftungen, ohne die <strong>der</strong> Erhalt des Schlosses nicht gesichert werden kann.<br />

Hospitalstiftung zum Heiligen Geist<br />

gesamt<br />

(Zahlen in TEUR) 2009 <strong>2010</strong><br />

y Umsatz 8.798 8.877<br />

y Personalaufwand 5.045 5.266<br />

y Bilanzsumme 17.594 17.623<br />

y Eigenkapitalquote<br />

ohne Son<strong>der</strong>posten 48,3 % 51,6 %<br />

y Eigenkapitalquote<br />

mit Son<strong>der</strong>posten 69,1 % 69,0 %<br />

y Investitionen 125 224<br />

y Mitarbeiter/-innen<br />

(Kopfzahlen) 229 222<br />

S. D. Johannes Fürst<br />

zu Waldburg-Wolfegg<br />

und Waldsee<br />

Vorsitzen<strong>der</strong> des<br />

Aufsichtsrates<br />

Prälat<br />

Michael H. F. Brock<br />

Vorstand<br />

Dr. Berthold Broll<br />

Kurator<br />

Vorstandsvorsitzen<strong>der</strong><br />

Dr. Markus Nachbaur<br />

Vorstand<br />

<strong>Stiftung</strong> Hospital zum Heiligen Geist<br />

21


Bericht <strong>der</strong><br />

<strong>Stiftung</strong> Helios – Leben im Alter<br />

Die Schweizer <strong>Stiftung</strong> Helios – Leben im Alter wurde 1982 als <strong>Stiftung</strong> Villa Helios<br />

gegründet. Sie erwarb eine Jugendstilvilla in Goldach bei Rorschach, die bis dahin<br />

als Wohnhaus genutzt worden war, und baute sie zum Pflegeheim um. Ab 2004<br />

wurde das Pflegeheim Helios grundlegend saniert und mit einem großzügigen<br />

Neubau ergänzt. Heute betreibt die <strong>Stiftung</strong> Helios zwei stationäre Pflegeeinrichtungen<br />

und einen ambulanten Dienst – Spitex. Mit <strong>der</strong> Namensän<strong>der</strong>ung in<br />

<strong>Stiftung</strong> Helios – Leben im Alter im Jahr 2009 wurde das Tätigkeitsfeld stärker in<br />

den Vor<strong>der</strong>grund gerückt.<br />

Informationen zur <strong>Stiftung</strong><br />

Die selbstständige gemeinnützige <strong>Stiftung</strong> mit Sitz in Goldach setzt sich für die Erforschung<br />

und Entwicklung von Pflegekonzepten ein, welche die Ergebnisse <strong>der</strong><br />

aktuellen Forschung <strong>der</strong> Gerontologie mit einbeziehen sowie gesellschaftliche Entwicklungen<br />

berücksichtigen. Ihr Satzungszweck ist zum einen die För<strong>der</strong>ung und<br />

Unterstützung von Werken <strong>der</strong> Humanität und Kultur. Ein Schwerpunkt liegt dabei<br />

auf dem Kauf, dem Bau, <strong>der</strong> Führung und dem Betrieb von Alters- und Pflegeheimen.<br />

Außerdem widmet sie sich <strong>der</strong> Betreuung von hilfebedürftigen Menschen<br />

in <strong>der</strong>en Wohnungen.<br />

Die <strong>Stiftung</strong> Helios – Leben im Alter wird von einem <strong>Stiftung</strong>srat verwaltet und<br />

nach außen vertreten. Er umfasst im Berichtsjahr sechs Mitglie<strong>der</strong> aus <strong>der</strong> Schweiz,<br />

aus Deutschland und Österreich und unterliegt <strong>der</strong> Aufsicht des Departements des<br />

Innern (Amt für Soziales und Amt für berufliche Vorsorge und <strong>Stiftung</strong>saufsicht).<br />

Der <strong>Stiftung</strong>srat trifft sich mindestens zweimal jährlich, berät die wesentlichen<br />

Entwicklungen <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> und <strong>der</strong> dazu gehörigen Einrichtungen und Dienste<br />

und trifft die ihm gemäß Satzung obliegenden Entscheidungen.<br />

Mobil in den Gemeinden Tübach und Steinach sind die Mitarbeiterinnen<br />

des Spitex-Dienstes <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> Helios.<br />

Entwicklungen im Geschäftsjahr<br />

Nachdem im Jahr 2009 das Bauprojekt Pflegeheim Helios mit Neubau und Altbausanierung<br />

abgeschlossen wurde, wurden im Berichtsjahr <strong>2010</strong> zwei wesentliche<br />

neue Schwerpunkte gesetzt: Die <strong>Stiftung</strong> Helios hat die Betriebsträgerschaft für<br />

das Alters- und Pflegeheim Brunna<strong>der</strong>n im Neckertal (Toggenburg) übernommen<br />

und einen ambulanten Spitex-Dienst für die Gemeinde Steinach am Bodensee eingerichtet.<br />

Mit <strong>der</strong> Gemeinde Neckertal gab es bereits seit fünf Jahren konkrete Überlegungen<br />

für eine entsprechende Partnerschaft. Im Jahr <strong>2010</strong> entschied sich die Gemeindevertretung<br />

<strong>der</strong> Gemeinde Neckertal dafür, den Betrieb an die <strong>Stiftung</strong> Helios abzugeben.<br />

Den erfor<strong>der</strong>lichen Neubau des Hauses und die Sanierung eines Altbauteiles<br />

wird die Gemeinde selbst vornehmen. In dem neuen Haus entstehen 68 Zimmer<br />

für die stationäre Pflege, mehrere heimgebundene Wohnungen sowie Mehrzweckräume<br />

und ein Stützpunkt für den örtlichen Spitexverein. Wesentlich für den<br />

bisherigen Erfolg dieser Public-Private-Partnership (PPP-Modell) war, dass sämtliche<br />

Beteiligte in Gemeinde und Pflegeheim wie auch in <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> Helios von<br />

Anfang an vertrauensvoll und im Hinblick auf das Wohl <strong>der</strong> Bewohner und Mitarbeiter<br />

zusammengearbeitet und alle Zukunftskonzepte und Bauplanungen miteinan<strong>der</strong><br />

abgestimmt haben.<br />

Das Alters- und Pflegeheim Brunna<strong>der</strong>n soll nach dem Wohngruppenkonzept geführt<br />

werden. Dieses Konzept <strong>der</strong> kleinen familienähnlichen Wohngruppen, die<br />

sich so weit wie möglich an einem normalen Wohnalltag orientieren, ist in <strong>der</strong><br />

Schweiz noch relativ unbekannt, stößt aber auf großes fachliches Interesse.<br />

Das Pflegeheim Helios in Goldach – seit mehr als 25 Jahren Heimat für<br />

pflegebedürftige Senioren aus Goldach und Umgebung.<br />

Mitglie<strong>der</strong> des <strong>Stiftung</strong>srates<br />

Dr. Berthold Broll, Präsident<br />

Lic.iur. Emil Nisple, Vizepräsident<br />

Vreny Kubat<br />

Marguerite Meier-Waldstein<br />

Klaus Müller<br />

Dr. Markus Nachbaur<br />

22 <strong>Stiftung</strong> Helios – Leben im Alter


Im idyllischen Neckertal liegt das Altersund<br />

Pflegeheim Brunna<strong>der</strong>n, das<br />

seit Januar 2011 von <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> Helios –<br />

Leben im Alter betrieben wird.<br />

Der Spitex-Dienst Steinach ist bereits <strong>der</strong> zweite ambulante Dienst <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong><br />

Helios – Leben im Alter. In Tübach versorgen die mobilen Pflegekräfte eine Gemeinde<br />

mit 1 200 Einwohnern, in Steinach sind es rund 3 300 Einwohner, für die<br />

es bisher keine häuslichen Versorgungsangebote gab. Zum Leistungsspektrum des<br />

Dienstes gehört die Behandlungspflege ebenso wie die Beratung und Unterstützung<br />

von Angehörigen. Für die Übergangs- und Palliativpflege arbeitet <strong>der</strong> Dienst<br />

mit an<strong>der</strong>en Organisationen zusammen.<br />

<strong>Stiftung</strong> Helios – Leben im Alter<br />

(Zahlen in TEUR) 2009 <strong>2010</strong><br />

y Umsatz 3.743 3.692<br />

y Personalaufwand 2.690 2.756<br />

y Bilanzsumme 8.952 8.624<br />

y Investitionen 196 26<br />

y Mitarbeiter/-innen<br />

(Kopfzahlen) 78 84<br />

Dr. Berthold Broll<br />

Präsident des<br />

<strong>Stiftung</strong>srates<br />

Lic. iur. Emil Nisple<br />

Vizepräsident des<br />

<strong>Stiftung</strong>srates<br />

<strong>Stiftung</strong> Helios – Leben im Alter<br />

23


24<br />

Altenhilfe


Kunst<br />

in den Lebensräumen!<br />

Altenhilfe<br />

Farbenfrohe Sommerstimmung weckt das<br />

Bild von Edith Slibar. Die 88-Jährige malt<br />

seit vielen Jahren regelmäßig in den Lebensräumen<br />

für Jung und Alt in Bregenz.<br />

Dort treffen sich „die Ölmalerinnen“ – fünf<br />

Frauen aus <strong>der</strong> Wohnanlage und <strong>der</strong> Stadt<br />

Bregenz – jeden Dienstagnachmittag, um in<br />

geselliger Runde mit Farbe und Pinsel ans<br />

Werk zu gehen. „Eine befriedigende<br />

Bestätigung“ – das ist die Kunst für<br />

Edith Slibar. Und auch die Lebensräume<br />

profitieren von <strong>der</strong> Kreativität <strong>der</strong><br />

Ölmalerinnen: Hin und wie<strong>der</strong> werden<br />

ihre Werke im Service-Zentrum ausgestellt.<br />

Altenhilfe 25


Bereich Altenhilfe<br />

Mit etwa 80 Einrichtungen und Diensten in Deutschland, Österreich und<br />

<strong>der</strong> Schweiz, rund 2 600 Mitarbeitern und Pflege- und Wohnangeboten für<br />

rund 3 600 Personen ist die Altenhilfe <strong>der</strong> größte Tätigkeitsbereich im<br />

Verbund <strong>der</strong> drei <strong>Stiftung</strong>en. Acht gemeinnützige Gesellschaften und eine<br />

Genossenschaft gehören zum Bereich Altenhilfe. Im Bodenseekreis ist<br />

darüber hinaus die Christliche Hospizstiftung tätig.<br />

In Deutschland:<br />

St. Anna-Hilfe, <strong>Liebenau</strong> – Leben im Alter, Heilig Geist – Leben im Alter<br />

In Österreich:<br />

St. Anna-Hilfe, St. Anna-Sozialzentren, St. Anna-Service, CaSa Leben<br />

im Alter, CaSa Sozialeinrichtungen<br />

In <strong>der</strong> Schweiz:<br />

<strong>Stiftung</strong> Helios – Leben im Alter<br />

Genossenschaft Dorfplatz Oberhelfenschwil<br />

Reformstau in Deutschland<br />

Zu keinem Zeitpunkt erreichten so viele Menschen ein so hohes Alter wie<br />

heute. In einer Gesellschaft des langen Lebens rücken sowohl die Potenziale<br />

als auch die Grenzsituationen des Alters in den Mittelpunkt <strong>der</strong> Aufmerksamkeit.<br />

Deutlich abzusehen ist, dass <strong>der</strong> Bedarf an ambulanten und stationären<br />

Angeboten rasant wachsen wird. Dies zu bewältigen, bleibt eine wesentliche<br />

gesellschaftliche Aufgabe. Die Bundesregierung hat das Jahr 2011<br />

zum „Jahr <strong>der</strong> Pflege“ erklärt. Die dringend benötigten Reformen stehen<br />

jedoch nach wie vor aus. Dringend zu klären wäre die nachhaltige Finanzierung<br />

<strong>der</strong> Pflegeversicherung. Aber auch inhaltliche Ergänzungen sind nötig.<br />

Die viel diskutierte Reform des Pflegebedürftigkeitsbegriffs stagniert.<br />

Fachliche Entwicklung wird gebremst<br />

Damit sind die Grundlagen unseres fachlichen Handelns – Inklusion, Teilhabe,<br />

Sozialraumorientierung – weiterhin nicht refinanziert. Um dem Bedarf<br />

von Senioren nach einem möglichst langen Leben in <strong>der</strong> gewohnten Umgebung<br />

zu Hause entsprechen zu können, setzt die <strong>Liebenau</strong>er Altenhilfe<br />

in Deutschland auf Quartiersprojekte mit einem Hilfemix von professionellen<br />

und nachbarschaftlichen Netzwerken. Mit solchen Konzepten lässt<br />

sich eine selbst- und mitverantwortliche Lebensführung unterstützen und<br />

<strong>der</strong> Vielfalt <strong>der</strong> individuellen Lebenssituationen gerecht werden. Belastbare<br />

Aussagen über den Erfolg <strong>der</strong> Quartiersarbeit sind allerdings erst langfristig<br />

möglich, da ein wesentlicher Faktor für ihr Gelingen im Wachsen persönlicher<br />

Beziehungen unter den Bewohnern liegt.<br />

Bedarfsplanung in Österreich<br />

In den Bundeslän<strong>der</strong>n Vorarlberg, Oberösterreich, Nie<strong>der</strong>österreich und<br />

Wien, in denen die Altenhilfe-Gesellschaften <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> tätig<br />

sind, werden zusätzliche Pflegeplätze ausschließlich im Rahmen einer<br />

hoheitlichen Bedarfsplanung genehmigt. Dadurch ist gewährleistet, dass<br />

kein Überangebot entsteht. In Ober- und Nie<strong>der</strong>österreich können pflegebedürftige<br />

Menschen sogar nur in Pflegeheime aufgenommen werden, wenn<br />

hierfür eine Zuteilung durch die entsprechende Sozialhilfebehörde erfolgt.<br />

26<br />

Altenhilfe


Tatsächlich führt diese Kontingentierung von Pflegeplätzen regelmäßig zu<br />

einem Nachfrageüberhang und einer sehr hohen Auslastungsquote.<br />

Public-Private-Partnership in <strong>der</strong> Schweiz<br />

In <strong>der</strong> Schweiz zeichnet sich <strong>der</strong>zeit eine Entwicklung ab, die vor rund<br />

zwanzig Jahren ähnlich in Deutschland zu beobachten war. In <strong>der</strong> Schweizer<br />

Altenhilfe-Landschaft gibt es schon lange Jahre eine Parallelität von kommunalen,<br />

privat-gemeinnützigen und privat-gewerblichen Trägern. Immer<br />

mehr Kommunen und Gemeindeverbände stehen zurzeit vor <strong>der</strong> Aufgabe,<br />

ihre stationären Altenhilfeangebote grundsätzlich zu überdenken und sich<br />

konzeptionell, baulich und teilweise auch organisatorisch neu auszurichten.<br />

Einige Kommunen wollen die anstehenden Investitionskosten nicht<br />

auf sich nehmen o<strong>der</strong> erkennen, dass für die Steuerung durch die politische<br />

Hand häufig nicht ausreichend fachliches Know-how zur Verfügung steht.<br />

In diesen Fällen wird diskutiert, die bislang kommunalen Einrichtungen in<br />

an<strong>der</strong>e Hände abzugeben. Die <strong>Stiftung</strong> Helios bietet sich hier als Partner<br />

für solche Kommunen an, die einen Trägerübergang überlegen. In Brunna<strong>der</strong>n<br />

im Neckertal ist eine solche Partnerschaft bereits vereinbart worden.<br />

Personal fehlt<br />

Problematisch verläuft in allen drei Län<strong>der</strong>n nach wie vor die Personalgewinnung.<br />

In Österreich sind zwar mittlerweile neue Ausbildungsberufe anerkannt,<br />

Fach- und Diplomsozialbetreuer werden jedoch trotz guter fachlicher<br />

Qualifikation nicht in die Personalschlüsselvorgaben aufgenommen<br />

und können deshalb we<strong>der</strong> angemessen eingesetzt noch entlohnt werden.<br />

Bisher sorgen eine geringe Fluktuation und vielfältige Aktivitäten zur<br />

Nachwuchs- und Mitarbeiterför<strong>der</strong>ung, auch während <strong>der</strong> Familienphase,<br />

dennoch für personelle Stabilität in unseren stationären Einrichtungen in<br />

Deutschland, Österreich und <strong>der</strong> Schweiz. Der Druck wird allerdings zunehmen,<br />

wenn im Zuge des wirtschaftlichen Aufschwungs Handwerk und<br />

Industrie vermehrt um Arbeitskräfte werben. Hinzu kommt, dass die Zahl<br />

von Pflegeplätzen und die ambulanten Angebote in den nächsten Jahren<br />

noch ansteigen werden.<br />

Qualität gibt den Ausschlag<br />

Umso wichtiger ist es, das Qualitätsverständnis in allen Bereichen <strong>der</strong> Pflege<br />

zu sichern. In Österreich wird die Qualität <strong>der</strong> Einrichtungen zunehmend<br />

stärker und differenzierter überprüft. Dabei steht die Beherrschung <strong>der</strong><br />

pflegetypischen Risikofaktoren, zum Beispiel Ernährung, Wundvorbeugung,<br />

Sturzgefährdung, im Zentrum, sodass die Einrichtungen verstärkt daran<br />

arbeiten, diese fachlich, vor allem aber auch strukturell nachweisen zu<br />

können. In Deutschland entwickeln wir auf <strong>der</strong> Grundlage pflegewissenschaftlicher<br />

Erkenntnisse Indikatoren für Pflegequalität weiter, führen neue<br />

Systeme zur Pflegedokumentation ein und orientieren uns an den Expertenstandards<br />

des Deutschen Netzwerks zur Qualitätsentwicklung in <strong>der</strong> Pflege<br />

(DNQP). Zur län<strong>der</strong>übergreifenden Bewertung von Standards bei Sozialleistungen<br />

war die <strong>Liebenau</strong>er Altenhilfe an dem über zwei Jahre laufenden<br />

EU-Projekt BEST-Quality beteiligt.<br />

Bereich Altenhilfe<br />

(Zahlen in TEUR) 2009 <strong>2010</strong><br />

y Umsatz 90.554 98.448<br />

y Personalaufwand 52.223 55.753<br />

y Bilanzsumme 63.815 65.333<br />

y Eigenkapitalquote ohne<br />

Son<strong>der</strong>posten 11,4 % 15,0 %<br />

y Eigenkapitalquote mit<br />

Son<strong>der</strong>posten 29,7 % 34,5 %<br />

y Investitionen 4.963 4.779<br />

y Mitarbeiter/-innen<br />

(Kopfzahlen, nur <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong>) 2 159 2 297<br />

y Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen,<br />

inkl. <strong>Stiftung</strong> Hospital zum Heiligen Geist<br />

und <strong>Stiftung</strong> Helios – Leben im Alter) 2 466 2 603<br />

1. Vollkonsolidierung<br />

(St. Anna-Hilfe gGmbH (Deutschland), <strong>Liebenau</strong> – Leben im Alter gGmbH,<br />

St. Anna-Hilfe gGmbH (Österreich), St. Anna-Sozialzentren gGmbH (Österreich),<br />

St. Anna-Service gGmbH (Österreich), Genossenschaft Dorfplatz<br />

Oberhelfenschwil (Schweiz))<br />

2. Quotenkonsolidierung<br />

(CaSa Leben im Alter gGmbH, CaSa Sozialeinrichtungen gGmbH)<br />

Vorstand und Geschäftsführungen<br />

Altenhilfe<br />

27


St. Anna-Hilfe gemeinnützige GmbH, Deutschland<br />

<strong>Liebenau</strong> – Leben im Alter gemeinnützige GmbH<br />

Die St. Anna-Hilfe Deutschland und die <strong>Liebenau</strong> –<br />

Leben im Alter betreiben den größten Teil <strong>der</strong><br />

Altenhilfeeinrichtungen in <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong>,<br />

von unterschiedlichen Wohn- und Pflegeformen<br />

über ambulante Dienste bis zu innovativen Quartiersprojekten.<br />

Im Berichtsjahr stand im Vor<strong>der</strong>grund, die bestehenden<br />

Angebotsstrukturen zu stabilisieren und<br />

qualitativ weiterzuentwickeln. Sehr gute Noten<br />

für die vom Medizinischen Dienst überprüften Einrichtungen<br />

bestätigen die hohe Pflegequalität.<br />

Unsere Erfahrungen mit dem Thema Wohnen im<br />

Alter waren stark nachgefragt von Kommunen<br />

und an<strong>der</strong>en Trägern.<br />

Nachfrage und Auslastung liegen in allen Angebotsbereichen<br />

auf hohem Niveau und konnten<br />

zum Teil gegenüber dem Vorjahr weiter gesteigert<br />

werden. In Maikammer (Rheinland-Pfalz) und<br />

Deggenhausertal (Baden-Württemberg) sind<br />

zwei neue Standorte für die <strong>Liebenau</strong> – Leben im<br />

Alter hinzugekommen.<br />

Die wirtschaftliche Entwicklung verlief in beiden<br />

Unternehmen zufriedenstellend, die Vermögensund<br />

Finanzlage ist stabil. Die in den Pflegesatzverhandlungen<br />

vereinbarten Entgelte konnten<br />

jedoch nur teilweise die Kostensteigerungen im<br />

Personalbereich decken. Die Differenz zwischen<br />

Pflegesatz und realen Kosten vergrößert sich weiter<br />

und wird in <strong>der</strong> an tarifliche Entwicklungen<br />

gebundenen St. Anna-Hilfe zum wirtschaftlichen<br />

Risiko <strong>der</strong> Zukunft.<br />

Neu eröffnet: Pflegeheime in Baienfurt und Scheer<br />

Kleinräumig, wohnortnah, mit neuen Wohngruppenkonzepten: Das sind<br />

die wesentlichen Kennzeichen <strong>der</strong> neuen Altenpflegeheime <strong>der</strong> <strong>Liebenau</strong> –<br />

Leben im Alter, die im Jahr <strong>2010</strong> in Betrieb genommen wurden. Das Pflegeheim<br />

St. Barbara in Baienfurt umfasst nach Sanierung und Erweiterung<br />

30 Pflegeplätze und ist über einen För<strong>der</strong>verein fest vernetzt in <strong>der</strong><br />

7 200-Einwohner-Gemeinde. Ebenfalls 30 Plätze bietet <strong>der</strong> Neubau des<br />

Hauses St. Wunibald im Stadtkern von Scheer.<br />

Stefanie Locher<br />

Geschäftsführerin<br />

Gerhard Schiele<br />

Geschäftsführer<br />

Unersetzlich: Ehrenamtliche im Heim<br />

Mehr als 1 500 Ehrenamtliche engagieren sich in den Altenhilfeeinrichtungen<br />

<strong>der</strong> St. Anna-Hilfe und <strong>Liebenau</strong> – Leben im Alter, 125 davon allein im<br />

Adolf-Gröber-Haus in Weingarten (Foto). Sie sind tätig in <strong>der</strong> Hospizarbeit,<br />

in <strong>der</strong> sozialen Betreuung, bei <strong>der</strong> Begleitung beim Spaziergang – Aktivitäten,<br />

die das Leben <strong>der</strong> Bewohner bereichern, für soziale Kontakte und<br />

Geselligkeit sorgen.<br />

28<br />

Altenhilfe


Sehr gut: Ambulante Pflege <strong>der</strong><br />

Sozialstation St. Anna<br />

Note 1,0: Als einer <strong>der</strong> ersten ambulanten Dienste<br />

wurde die Sozialstation St. Anna Mengen-<br />

Hohentengen-Scheer vom Medizinischen Dienst<br />

<strong>der</strong> Krankenkassen (MDK) nach dem neuen<br />

Benotungssystem beurteilt. Neben den pflegerischen<br />

Leistungen und Essen auf Rä<strong>der</strong>n deckt<br />

<strong>der</strong> Dienst auch Spezialgebiete ab wie die gerontopsychiatrische<br />

und die Palliativversorgung.<br />

Gefragt: Pflegefachkräfte <strong>der</strong> Zukunft<br />

47 junge Leute sind im Ausbildungsjahr <strong>2010</strong> in<br />

ihre berufliche Zukunft in den Pflegeheimen <strong>der</strong><br />

St. Anna-Hilfe und <strong>der</strong> <strong>Liebenau</strong> – Leben im Alter<br />

zwischen Bad Grönenbach, Friedrichshafen und<br />

Ehningen gestartet.<br />

Akzeptiert: Lebensräume auf dem Prüfstand<br />

In den Lebensräumen für Jung und Alt fühlen sich die Bewohner wohl. Das<br />

ergab eine detaillierte Umfrage unter den Wohnungsbesitzern und -mietern<br />

in den 24 Lebensräumen <strong>der</strong> St. Anna-Hilfe und <strong>der</strong> <strong>Liebenau</strong> – Leben im<br />

Alter. Das Konzept gefällt nicht nur in Sachen Barrierefreiheit und Privatsphäre,<br />

auch mit <strong>der</strong> Hausgemeinschaft sind die meisten zufrieden. Wichtigste<br />

Vertrauensperson für die Bewohner ist die Gemeinwesenarbeiterin.<br />

St. Anna-Hilfe, Deutschland<br />

<strong>Liebenau</strong> – Leben im Alter<br />

2009 <strong>2010</strong><br />

Bewohner, Mieter, Gäste, Kunden<br />

y Bewohner in Heimen<br />

(Dauer-, Kurzzeit- und Schwerstpflege) 2 698 3 095<br />

y Gäste Tagesbetreuung 134 95<br />

y Gäste Hospiz 102 114<br />

y Patienten/Kunden Sozialstationen 640 714<br />

y Mieter heimgebundener Wohnungen 287 287<br />

y Bewohner Wohnanlagen Lebensräume für Jung und Alt 1 341 1 341<br />

y Bewohner Wohnanlagen „Leben am See“ 124 124<br />

Einrichtungen/Platzzahlen<br />

y Heime 27 27<br />

y Dauer- und Kurzzeitpflegeplätze 1 466 1 482<br />

y Schwerstpflegeplätze 46 46<br />

y Plätze Tagesbetreuung 60 60<br />

y Plätze Hospiz 9 9<br />

y Standorte Heimgebundene Wohnungen 18 18<br />

y Anzahl Heimgebundene Wohnungen 221 221<br />

y Wohnanlagen Lebensräume für Jung und Alt 24 24<br />

y Anzahl <strong>der</strong> Wohnungen 789 789<br />

y Wohnanlagen „Leben am See“ 2 2<br />

y Wohnungen „Leben am See“ 73 73<br />

y Sozialstationen 3 3<br />

Mitarbeiterzahlen<br />

y Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 1 506 1 587<br />

y Ehrenamtliche –* 1 526<br />

* nicht erfasst<br />

Altenhilfe<br />

29


Heilig Geist – Leben im Alter gemeinnützige GmbH<br />

Hospitalstiftung zum Heiligen Geist (80 % Beteiligung),<br />

Süddeutsche Provinz <strong>der</strong> Salvatorianer (20 % Beteiligung)<br />

Die Altenhilfegesellschaft Heilig Geist – Leben im<br />

Alter bietet stationäre und ambulante Pflege im<br />

Allgäu sowie Heimgebundene Wohnungen für<br />

rüstige Senioren. Eine Beson<strong>der</strong>heit ist das Domizil<br />

für Menschen mit Demenz. Diese Spezialeinrichtung<br />

in Wolfegg-Neutann ermöglicht ihren<br />

Bewohnern trotz hoher krankheitsbedingter Einschränkungen<br />

ein Leben in weitgehen<strong>der</strong> Selbstbestimmung.<br />

Die Erfahrungen mit <strong>der</strong> dort<br />

praktizierten „Kongruenten Beziehungspflege“<br />

sollen über spezielle Fortbildungsangebote auch<br />

für Mitarbeiter an<strong>der</strong>e Häuser nutzbar gemacht<br />

werden. Im Rahmen eines Forschungsprojekts<br />

ermitteln wir <strong>der</strong>zeit, wie sich die Arbeit mit Menschen<br />

mit schweren Demenzerkrankungen auf die<br />

Gesundheit <strong>der</strong> Pflegekräfte auswirkt und welche<br />

Konsequenzen für das betriebliche Gesunheitsmanagement<br />

zu ziehen wären. Diese Frage wird<br />

gerade auch in Hinblick auf die zunehmend<br />

schwierige Fachkräftegewinnung an Bedeutung<br />

zunehmen.<br />

Das Stift zum Hl. Geist in Bad Wurzach ist beteiligt<br />

an dem Projekt „Herz und Gemüt“ <strong>der</strong><br />

Friedrich-Schiedel-<strong>Stiftung</strong> zur Aktivierung von<br />

Bürgerschaftlichem Engagement in den Teilgemeinden<br />

<strong>der</strong> Stadt. Projektverantwortlich sind<br />

die Lebensräume für Jung und Alt <strong>der</strong> St. Anna-<br />

Hilfe im Auftrag <strong>der</strong> Stadt Bad Wurzach.<br />

Sehr gute Pflegenoten für die Heime und für die<br />

Sozialstation Heilig Geist bestätigen die hohe<br />

fachliche Qualität in unseren Einrichtungen.<br />

Wohnen im Schloss<br />

Heimgebundene Wohnungen mit hohem Standard hat die Heilig Geist –<br />

Leben im Alter im Schloss Bad Wurzach eingerichtet. Sechs von 18 Wohnungen<br />

sind im ersten Bauabschnitt fertig geworden. Die hohe Nachfrage<br />

bestätigt das Konzept, im barocken Schlossambiente die Räume, die bis<br />

zum Jahr 2009 vom Pflegehotel Schloss Bad Wurzach genutzt worden<br />

waren, nun für Wohnzwecke umzubauen.<br />

Bei gleichbleibend hoher Nachfrage erzielte die<br />

Heilig Geist – Leben im Alter im Jahr <strong>2010</strong> ein<br />

erfreulich gutes Ergebnis, das auch für das Folgejahr<br />

zu erwarten ist.<br />

Heilig Geist – Leben im Alter<br />

2009 <strong>2010</strong><br />

Bewohner, Mieter, Gäste, Kunden<br />

y Bewohner in Heimen (Dauer-, Kurzzeitpflege) 383 401<br />

y Patienten/Kunden Sozialstationen 107 117<br />

y Mieter heimgebundener Wohnungen 30 38<br />

Einrichtungen/Platzzahlen<br />

y Heime 3 3<br />

y Dauer- und Kurzzeitpflegeplätze 184 184<br />

y Heimgebundene Wohnungen 23 29<br />

y Sozialstationen 1 1<br />

Stefanie Locher<br />

Geschäftsführerin<br />

Gerhard Schiele<br />

Geschäftsführer<br />

Mitarbeiterzahlen<br />

y Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 222 217<br />

y Ehrenamtliche 97 84<br />

30<br />

Altenhilfe


St. Anna-Hilfe für ältere Menschen gemeinnützige GmbH, Österreich<br />

mit St. Anna-Sozialzentren gemeinnützige GmbH,<br />

St. Anna-Service gemeinnützige GmbH<br />

Die St. Anna-Hilfe betreibt in Vorarlberg und Oberösterreich<br />

zehn Pflegeheime und eine Wohnanlage<br />

Lebensräume für Jung und Alt. Alle Einrichtungen<br />

haben sich im Berichtsjahr fachlich und<br />

wirtschaftlich gut entwickelt. Auch das zum Jahresende<br />

2009 übernommene Pflegeheim in Vandans<br />

wurde von anfänglich großen fachlichen Schwierigkeiten<br />

auf ein vergleichsweise gutes Qualitätsniveau<br />

angehoben.<br />

Verantwortlich für die gute fachliche Entwicklung<br />

waren stabile Führungsteams in allen Häusern<br />

und umfassende Qualifizierungsangebote für<br />

alle Mitarbeiter. Überwiegend positive Rückmeldungen<br />

von Bewohnern, Angehörigen und Mitarbeitern<br />

bestätigen den guten Standard. Der vorgegebene<br />

Personalschlüssel konnte in einigen<br />

Häusern allerdings nur durch die Einstellung von<br />

Leasingpersonal und Krankenpflegekräften aus<br />

Ungarn o<strong>der</strong> Rumänien eingehalten werden. Positive<br />

Auswirkungen auf das Wirtschaftsergebnis<br />

hatte neben einer sehr guten Auslastung auch die<br />

Anhebung <strong>der</strong> Kostensätze in Vorarlberg um fünf<br />

Prozent.<br />

Run<strong>der</strong>neuert: Das St. Josefshaus in Gaissau<br />

Den Abschluss <strong>der</strong> Mo<strong>der</strong>nisierungsarbeiten feierte das St. Josefshaus in<br />

Gaissau im September <strong>2010</strong>. Für insgesamt 1,6 Millionen Euro wurde die<br />

Haustechnik inklusive Brandschutz und Heizung erneuert. Die sichtbarste<br />

Verän<strong>der</strong>ung war die Schaffung von Wohnküchen in den einzelnen Wohngruppen.<br />

Nach dem neuen Pflegekonzept ist jetzt ein festes Team für eine<br />

kleine Gruppe von Bewohnern verantwortlich.<br />

Die St. Anna-Sozialzentren ist verantwortlich für<br />

den Bau und die Vermietung von Pflegeheimen<br />

mit heimgebundenen Wohnungen und Serviceeinrichtungen.<br />

Nach dem Abschluss <strong>der</strong> Baumaßnahmen<br />

in Gaissau lag das Schwergewicht<br />

<strong>2010</strong> auf verschiedenen Sanierungsvorhaben. Die<br />

St. Anna-Service ist tätig im Bereich Küche und<br />

Reinigung. Sie betreibt die Produktionsküchen<br />

in Bregenz, Schruns, Stadl Paura und Bad Goisern<br />

und reinigt die oberösterreichischen Häuser.<br />

St. Anna-Hilfe, Österreich<br />

St. Anna-Service<br />

2009 <strong>2010</strong><br />

Bewohner, Mieter, Gäste, Kunden<br />

y Bewohner in Heimen 879 821<br />

(Dauer- und Kurzzeitpflege)<br />

y Gäste Tagesbetreuung 8 8<br />

y Mieter heimgebundener Wohnungen 32 37<br />

y Bewohner Wohnanlagen<br />

Lebensräume für Jung und Alt 59 59<br />

Einrichtungen/Platzzahlen<br />

y Heime 10 10<br />

y Dauer- und Kurzzeitpflegeplätze 546 545<br />

y Heimgebundene Wohnungen 26 26<br />

y Wohnanlagen Lebensräume für Jung und Alt 1 1<br />

y Anzahl <strong>der</strong> Wohnungen 38 38<br />

Dienstleistungen St. Anna-Service<br />

y Mittagessen 231 001 263 925<br />

y Abendessen 132 627 155 981<br />

Klaus Müller<br />

Geschäftsführer<br />

St. Anna-Hilfe,<br />

St. Anna-Service<br />

Alfred Bertele<br />

Geschäftsführer<br />

St. Anna Sozialzentren<br />

Philip Kling<br />

Geschäftsführer<br />

St. Anna Sozialzentren<br />

Mitarbeiterzahlen<br />

y Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 539 558<br />

y Ehrenamtliche 140 193<br />

y Mitarbeiter/-innen mit Behin<strong>der</strong>ung 2 4<br />

(geför<strong>der</strong>te Arbeitsplätze)<br />

Altenhilfe<br />

31


CaSa Leben im Alter<br />

mit CaSa Sozialeinrichtungen gemeinnützige GmbH,<br />

Caritas <strong>der</strong> Erzdiözese Wien (50 % Beteiligung), <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> (50 % Beteiligung)<br />

Die CaSa Leben im Alter betreibt in Wien und<br />

Oberösterreich vier Pflegeheime und einen<br />

Kin<strong>der</strong>garten. Alle Einrichtungen waren im Berichtsjahr<br />

gut ausgelastet. Das Marienheim in<br />

Baden bietet nach vierjähriger Bauzeit nun 78<br />

Plätze für pflegebedürftige ältere Menschen in<br />

fünf Hausgemeinschaften und 21 heimnahe Wohnungen.<br />

Die 75 Pflegeplätze des im November<br />

2009 neu eröffneten Seniorenhaus Guntramsdorf<br />

waren im Berichtsjahr voll belegt.<br />

Im November <strong>2010</strong> hat die Besiedelung des neu<br />

errichteten Seniorenhauses Kagran im 22. Wiener<br />

Gemeindebezirk begonnen. Diese Einrichtung<br />

bietet insgesamt 135 Plätze in zehn Hausgemeinschaften<br />

und ist das erste nach dem Hausgemeinschaftsmodell<br />

gestaltete Betreuungs- und<br />

Pflegeangebot <strong>der</strong> CaSa Leben im Alter in Wien.<br />

Grundlage für die innovative Betreuungskonzeption<br />

an diesem Standort waren die positiven<br />

Erfahrungen in Baden und Guntramsdorf.<br />

Wirtschaftlich hat das Unternehmen mit einem<br />

negativen Betriebsergebnis abgeschlossen, das<br />

wesentlich bedingt war durch die nicht ertragsgedeckten<br />

Personalaufwendungen in den Betriebseröffnungsphasen.<br />

Die CaSa Sozialeinrichtungen fungiert als Errichtungs-<br />

und Erhaltungsgesellschaft. Schwerpunkte<br />

im Jahr <strong>2010</strong> waren die Übergabe <strong>der</strong><br />

heimnahen Wohnungen im Marienheim an die<br />

neuen Mieter sowie die Ausstattung des von<br />

einem externen Bauträger errichteten Neubaus<br />

in Kagran.<br />

CaSa Leben im Alter<br />

Festfreude im Marienheim<br />

Im Marienheim in Baden wurde<br />

Einweihung gefeiert: (von<br />

links) hinten: Dr. Berthold<br />

Broll, Vorstand <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong>;<br />

Generaloberin Schwester<br />

Sigharda; Landesrätin Johanna<br />

Mikl-Leitner; Kurt Staska,<br />

Bürgermeister Baden; Hausleiterin<br />

Andrea Richter; CaSa-<br />

Geschäftsführer Christian<br />

Klein; Caritasdirektor Michael<br />

Landau; vorne: Krankenschwester<br />

Kerstin Srb und zwei Hausbewohnerinnen.<br />

2009 <strong>2010</strong><br />

Bewohner<br />

y Bewohner in Heimen (Dauer-, Kurzzeitpflege) 189 260<br />

Einrichtungen/Platzzahlen<br />

y Heime 3 4<br />

y Dauer- und Kurzzeitpflegeplätze 227 362<br />

y Heimgebundene Wohnungen 21 21<br />

y Plätze Tagesbetreuung – 5<br />

y Kin<strong>der</strong>gartenplätze 85 85<br />

Mitarbeiterzahlen<br />

y Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 146 220<br />

y Ehrenamtliche 30 35<br />

Christian Klein<br />

Geschäftsführer<br />

CaSa – Leben im Alter<br />

bis 30. Mai 2011<br />

Klaus Müller<br />

Geschäftsführer<br />

CaSa – Leben im Alter<br />

Philip Kling<br />

Geschäftsführer CaSa<br />

Sozialeinrichtungen<br />

Peter Adelmann<br />

Geschäftsführer CaSa<br />

Sozialeinrichtungen<br />

32<br />

Altenhilfe


Pflegeheim Helios, Goldach, Schweiz<br />

Im Pflegeheim Helios stehen 50 Plätze für Langzeitpflege,<br />

Ferien-, Tages-, und Nachtaufenthalt<br />

zur Verfügung. Trotz hoher Nachfrage und einer<br />

Belegung von durchschnittlich 108 Prozent erzielte<br />

das Haus ein negatives Wirtschaftsergebnis,<br />

das seine Ursache in überproportional gestiegenen<br />

Lohnkosten hatte. Für das Jahr 2011<br />

ist daher eine Taxanpassung (eine Erhöhung <strong>der</strong><br />

Pflegesätze) unumgänglich. Fachlich gut bewährt<br />

hat sich das Hausgemeinschaftsmodell, nach dem<br />

das Haus geführt wird. Zur Qualitätssicherung<br />

fanden regelmäßige interne Weiterbildungen<br />

statt. Unser ambulanter Pflegedienst Spitex<br />

Helios hat zum Jahresbeginn<br />

2011 die pflegerische Betreuung<br />

von Klienten in <strong>der</strong><br />

Gemeinde Steinach übernommen.<br />

Im kommenden<br />

Jahr werden wir unser Augenmerk<br />

verstärkt auf die Angehörigen-<br />

und Freiwilligenarbeit<br />

richten.<br />

Karl Eugster<br />

Hausleiter<br />

Pflegeheim Helios<br />

Für jeden etwas: Angebote im<br />

Pflegeheim Helios<br />

Viele Veranstaltungen und Ausflüge sorgen<br />

für ein buntes Leben im Pflegeheim Helios:<br />

Vom Hauskonzert bis zum Olma-Besuch<br />

bietet <strong>der</strong> Veranstaltungskalen<strong>der</strong> zahlreiche<br />

Anlässe, die auch Gäste von außerhalb<br />

gern wahrnehmen.<br />

2009 <strong>2010</strong><br />

Bewohner, Kunden<br />

y Bewohner(Dauer- und Kurzzeitpflege) 69 75<br />

y Kunden Sozialstation (Spitex) 5 15<br />

Einrichtungen/Platzzahlen<br />

y Dauer- und Kurzzeitpflegeplätze 50 50<br />

y Sozialstationen (Spitex) 1 1<br />

Mitarbeiterzahlen<br />

y Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 78 84<br />

y Freiwillige Mitarbeiter 5 8<br />

Genossenschaft DORFPLATZ Oberhelfenschwil, Schweiz<br />

Die Genossenschaft DORFPLATZ betreibt ein gemeinnütziges<br />

Pflegeheim und ein Kurzentrum mit<br />

angeglie<strong>der</strong>tem öffentlichem Soleschwimmbad<br />

und Restaurationsbetrieb im unteren Toggenburg<br />

im Kanton St. Gallen. Trotz hart umkämpftem<br />

Markt hatten wir auch im letzten Jahr wie<strong>der</strong> eine<br />

positive Entwicklung zu verzeichnen, die Belegung<br />

erreichte die 100-Prozent-Marke. Die Dienstleistungen<br />

sind marktkonform und breit diversifiziert.<br />

Die preisliche Positionierung ist darauf<br />

ausgerichtet, gegenüber an<strong>der</strong>en Institutionen<br />

konkurrenzfähig zu sein, dabei aber für den Kunden<br />

Mehrnutzen zu bieten.<br />

Um <strong>der</strong> starken Nachfrage in<br />

<strong>der</strong> geriatrischen Rehabilitation<br />

Rechnung zu tragen,<br />

soll <strong>der</strong> Dorfplatz mit einem<br />

Neubau und Grundrissverän<strong>der</strong>ungen<br />

im Altbau um<br />

sechs Gästezimmer für Reha-<br />

Renate Klein Patienten erweitert werden.<br />

Geschäftsführerin,<br />

Vizepräsidentin des<br />

Verwaltungsrates<br />

Genossenschaft DORFPLATZ<br />

Einzigartig: Das hauseigene<br />

Solebad<br />

Das eigene Solebad ist<br />

eine <strong>der</strong> größten privaten<br />

Anlagen in <strong>der</strong> Schweiz<br />

und unterstützt die überregionale<br />

Nachfrage im<br />

Heim- und Kurbetrieb.<br />

2009 <strong>2010</strong><br />

Bewohner, Gäste<br />

y Bewohner in Dauerpflege 30 31<br />

y Gäste Rehabilitation 51 64<br />

y Gäste Soleschwimmbad/Vitalcenter 23 000 21 000*<br />

* zusätzlich Gruppen, die pauschal erfasst werden<br />

Platzzahlen<br />

y Dauerpflegeplätze und Rehabilitation 30 30<br />

Mitarbeiterzahlen<br />

y Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 41 42<br />

Altenhilfe<br />

33


34 Hilfe für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung


Hilfe für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung<br />

Kunst entsteht in Gemeinschaft<br />

Mit Papier und Kleister kommt Irmgard Sauter richtig in Fahrt. Die 70-Jährige weiß, dass<br />

ihr Einsatz nötig ist, damit die handgemachten Bil<strong>der</strong>rahmen für die neue Ausstellung des<br />

<strong>Liebenau</strong>er Seniorentreffs fertig werden. In Gemeinschaftsarbeit werden aus den unterschiedlichsten<br />

Materialien bunte, fantasievolle Gesichter geschaffen. Mit Engagement und<br />

Ausdauer ist Irmgard Sauter dabei: Pappmaschee kleistern und formen, anmalen, aus<br />

gewickelter Wolle Haare gestalten. Trotz ihrer Gehörlosigkeit ist sie gut integriert in die<br />

Gruppe, die sich regelmäßig in <strong>der</strong> Alten Schule trifft.<br />

Hilfe für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung<br />

35


Bereich<br />

Hilfe für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung<br />

Drei Unternehmen mit insgesamt 2 100 Mitarbeitern erbringen Hilfen für<br />

Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung: die St. Gallus-Hilfe für behin<strong>der</strong>te Menschen,<br />

die <strong>Liebenau</strong> – Dienste für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung sowie das Christliche<br />

Sozialwerk in Sachsen (50-Prozent-Beteiligung).<br />

Die Behin<strong>der</strong>tenrechtskonvention (BRK) wirkt<br />

Erste Auswirkungen <strong>der</strong> im März 2009 ratifizierten Behin<strong>der</strong>tenrechtskonvention<br />

(BRK) <strong>der</strong> Vereinten Nationen werden in <strong>der</strong> Zwischenzeit spürbar.<br />

So will die Konferenz <strong>der</strong> Arbeits- und Sozialminister <strong>der</strong> Bundesregierung<br />

bis zum Herbst 2011 einen Arbeitsentwurf zur Weiterentwicklung <strong>der</strong> Einglie<strong>der</strong>ungshilfe<br />

vorlegen. Die aus <strong>der</strong> BRK entnommenen Zielsetzungen<br />

sind dabei eindeutig ablesbar. Die Hilfen für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung<br />

sollen sich stärker als bisher an den individuellen Lebenssituationen ausrichten<br />

und den Betroffenen stärkere Partizipations- und Selbstbestimmungsrechte<br />

ermöglichen, im Sinne von Wunsch-, Wahl- und Mitspracherechten.<br />

Dem Inklusionsgedanken <strong>der</strong> BRK folgend, möchten die Arbeitsund<br />

Sozialminister auch erreichen, dass die sozialhilfefinanzierten Einglie<strong>der</strong>ungsleistungen<br />

nur dort in Anspruch genommen werden, wo die vorgelagerten<br />

sozialen Sicherungssysteme nicht greifen.<br />

Paradigmenwechsel im Leistungsrecht notwendig<br />

Entscheidenden Einfluss auf die betroffenen Menschen, aber auch auf die<br />

Leistungserbringer wird die leistungsrechtliche Umsetzung <strong>der</strong> angedachten<br />

Reform auf <strong>der</strong> Ebene <strong>der</strong> Län<strong>der</strong> und Kommunen haben. Die jetzige<br />

Leistungsrechtssystematik – Sozialplanung, öffentliche Investitionsför<strong>der</strong>ung<br />

beziehungsweise Refinanzierung <strong>der</strong> laufenden Kosten – orientiert<br />

sich noch stark an Institutionen. Die Vorgabe <strong>der</strong> BRK, sich stattdessen an<br />

<strong>der</strong> einzelnen Person auszurichten, bedeutet einen vollständigen Paradigmenwechsel<br />

hin zur Finanzierung des subjektiven Bedarfs und die Notwendigkeit,<br />

auf Bundesebene soziale Sicherungssysteme und Fürsorgeleistungen<br />

besser aufeinan<strong>der</strong> abzustimmen. Dieser Umstellungsprozess wird<br />

Jahre in Anspruch nehmen.<br />

Konsequenzen für soziale Unternehmen<br />

Das hat Konsequenzen für die sozialen Unternehmen. Sie müssen die Organisation<br />

<strong>der</strong> Unterstützungsleistung künftig noch stärker an <strong>der</strong> Person<br />

orientieren, die jeweiligen Organisationslogiken treten in den Hintergrund.<br />

Zentrale Bedeutung haben ein durchgängiges ressourcenorientiertes Fallund<br />

Teilhabemanagement, laufende qualitätssichernde Maßnahmen und<br />

die Dokumentation <strong>der</strong> erbrachten Assistenz- und Betreuungsleistungen.<br />

Unabdingbar ist dafür auch eine nachhaltige Strategie zur Personalentwicklung<br />

und -gewinnung. Engagierte, fachlich qualifizierte Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter sind <strong>der</strong> Schlüssel für eine erfolgreiche Arbeit.<br />

Verlässlicher Partner im Sozialraum<br />

Differenzierte Betreuungsleistungen werden mehr und mehr im jeweiligen<br />

Lebensbezugsraum des betroffenen Menschen erbracht. Es ist uns daher<br />

ein zentrales Anliegen, mit unseren Diensten und Eirichtungen vor Ort ein<br />

verlässlicher Partner und Akteur für die Menschen, für die Leistungsträger<br />

und für das Bezugsumfeld zu sein. Die dabei zunehmend entstehenden<br />

36<br />

Hilfe für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung


egionalen Strukturen entwickeln wir in enger Zusammenarbeit mit den<br />

Betroffenen, den Familien und den zuständigen Stadt- und Landkreisen.<br />

Chance für komplexe Standorte<br />

Die zunehmende Regionalität ermöglicht auch positive Entwicklungen an<br />

den zentralen Orten. Für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung und komplexen Hilfebedarfen<br />

steht oftmals die verlässliche, interdisziplinär gebündelte pädagogische,<br />

pflegerische, therapeutisch-medizinische Kompetenz im Vor<strong>der</strong>grund.<br />

Die hierfür notwendigen Strukturen werden unter den faktischen<br />

Leistungs- und Finanzgegebenheiten von heute am besten an den zentralen<br />

Standorten gewährleistet. Indem wir gleichzeitig bewusst Kapazitäten abbauen<br />

und die Gebäude baulich qualifizieren, werden die Orte gleichzeitig<br />

neu gestaltet. Sie öffnen sich und ermöglichen neue Nutzungen für die vorhandenen<br />

Ressourcen. Die Landesregierung von Baden-Württemberg hat<br />

dies erkannt und als sozialpolitisches Landesthema in die Koalitionsvereinbarung<br />

mit aufgenommen.<br />

Stärken im Verbund nutzen<br />

Die angesprochenen Entwicklungen führen tendenziell zu einer stärkeren<br />

Annäherung <strong>der</strong> unterschiedlichen sozialen Sicherungs- und Hilfesysteme.<br />

Dies beför<strong>der</strong>t auch die stärkere Zusammenarbeit <strong>der</strong> unterschiedlichen<br />

Tochtergesellschaften <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> zur Verbesserung <strong>der</strong> Lebensperspektiven<br />

von Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung. So entstehen zum Beispiel<br />

in enger Zusammenarbeit mit dem Berufsbildungswerk Adolf Aich neue differenzierte<br />

Möglichkeiten zur Bildung, Ausbildung o<strong>der</strong> attraktiven Beschäftigung,<br />

bis hin zur verlässlichen Einglie<strong>der</strong>ung auf den ersten Arbeitsmarkt.<br />

Die Lebensräume für Jung und Alt entwickeln sich weiter zu attraktiven<br />

Quartiersprojekten, in denen auch Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung ihr<br />

Zuhause finden können. Das psychiatrische Know-how <strong>der</strong> St. Lukas-<br />

Klinik dient <strong>der</strong> Versorgung von Menschen mit geistiger Behin<strong>der</strong>ung und<br />

älteren Menschen.<br />

Umbau braucht Verlässlichkeit<br />

Die durch die BRK vorgegebene Sozialstaatsphilosophie erfor<strong>der</strong>t ohne<br />

Zweifel ganz erhebliche Anstrengungen von allen Beteiligten im sozialen<br />

Bereich. Die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> ist von diesem Weg überzeugt. Eine grundlegende<br />

Voraussetzung für die nachhaltige Neuausrichtung <strong>der</strong> Einglie<strong>der</strong>ungshilfe<br />

ist die Schaffung von konsistenten, verlässlichen Rahmenbedingungen<br />

durch die sozialstaatlichen Akteure. Die <strong>der</strong>zeitigen Bedingungen<br />

auf Bundes,- Landes- und kommunaler Ebene wi<strong>der</strong>sprechen sich teilweise<br />

und erschweren damit den Umbau <strong>der</strong> Hilfeangebote. Aus ihrem Verständnis<br />

als zivilgesellschaftlicher Akteur wird sich die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> in die<br />

systematische Weiterentwicklung <strong>der</strong> Einglie<strong>der</strong>ungshilfe für Menschen<br />

mit Behin<strong>der</strong>ung einbringen.<br />

Bereich Hilfe für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung<br />

(Zahlen in TEUR) 2009 <strong>2010</strong><br />

y Umsatz 83.094 85.667<br />

y Personalaufwand 55.720 57.212<br />

y Bilanzsumme 53.480 52.955<br />

y Eigenkapitalquote ohne<br />

Son<strong>der</strong>posten 38,0 % 42,9 %<br />

y Eigenkapitalquote mit<br />

Son<strong>der</strong>posten 71,7 % 75,5 %<br />

y Investitionen 2.426 2.352<br />

y Mitarbeiter/-innen<br />

(Kopfzahlen) 1 703 1 720<br />

1. Vollkonsolidierung<br />

(St. Gallus-Hilfe gGmbH, <strong>Liebenau</strong> – Dienste für Menschen mit<br />

Behin<strong>der</strong>ung gGmbH)<br />

2. Quotenkonsolidierung<br />

(Christliches Sozialwerk gGmbH, Sachsen Innovativ GmbH)<br />

Vorstand und Geschäftsführungen<br />

Hilfe für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung<br />

37


St. Gallus-Hilfe für behin<strong>der</strong>te Menschen gemeinnützige GmbH<br />

<strong>Liebenau</strong> – Dienste für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung gemeinnützige GmbH<br />

Die St. Gallus-Hilfe und die <strong>Liebenau</strong> – Dienste<br />

für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung bieten differenzierte<br />

Dienste und Einrichtungen zur Betreuung<br />

und För<strong>der</strong>ung von Menschen mit geistiger und<br />

mehrfacher Behin<strong>der</strong>ung jeden Alters. Über die<br />

Stammorte <strong>Liebenau</strong>, Rosenharz und Hegenberg<br />

hinaus sind sie mit Wohnangeboten, Werkstätten<br />

und Diensten in 21 Städten und Gemeinden vertreten.<br />

Im Jahr <strong>2010</strong> war die Nachfrage nach unseren<br />

differenzierten Hilfeangeboten sehr zufriedenstellend.<br />

Bei den stationären Hilfen für Menschen<br />

mit schweren geistigen und mehrfachen Behin<strong>der</strong>ungen<br />

überstieg sie deutlich unsere Möglichkeiten,<br />

ein zeitnahes Hilfsangebot zu machen.<br />

Die Kostenentwicklungen konnten durch Vergütungsverhandlungen<br />

mit den Sozialhilfeträgern<br />

für die stationären und teilstationären Hilfen<br />

zum Teil aufgefangen werden. Wesentliche Schwerpunkte<br />

lagen auf <strong>der</strong> Ortsentwicklung von Rosenharz<br />

und Hegenberg in Richtung bauliche Qualifizierung,<br />

Öffnung und Regionalisierung. In<br />

Rosenharz beginnen drei konkrete Investitionsvorhaben.<br />

Neben dem Ausbau unserer ambulanten<br />

Unterstützungsangebote entwickeln wir<br />

für Menschen mit hohem Hilfebedarf regionale<br />

Betreuungsangebote insbeson<strong>der</strong>e in Friedrichshafen,<br />

Meckenbeuren, Ravensburg und Bad Waldsee<br />

sowie im westlichen Bodenseekreis.<br />

Innovativ: Integrativ betreutes Wohnen<br />

In <strong>der</strong> Ortsmitte von Dusslingen sind zwölf Wohnungen für Menschen mit<br />

und ohne Behin<strong>der</strong>ung entstanden. Ende November sind die ersten Bewohner<br />

eingezogen. Die integrativ betreute Wohnanlage ist nach Villingen-<br />

Schwenningen das zweite „supported-living“-Projekt <strong>der</strong> St. Gallus-Hilfe.<br />

Der Bereich Arbeit und Bildung hat die Zertifizierungsurkunde<br />

nach DIN ISO 9001:2008 erhalten<br />

– eine Bestätigung unseres Qualitätsmanagements.<br />

Die binnendifferenzierten Heime bekamen<br />

nach Prüfung des medizinischen Dienstes <strong>der</strong><br />

Krankenkassen die Note 1,2. Zu beobachten ist<br />

eine Zunahme <strong>der</strong> Menschen mit Schwerstmehrfachbehin<strong>der</strong>ungen.<br />

Wir reagieren darauf mit<br />

einer weitergehenden Professionalisierung,<br />

speziell in den Bereichen Epilepsie, Behandlungspflege,<br />

Umgang mit psychischen Krankheiten.<br />

Jörg Munk<br />

Geschäftsführer<br />

Wolfgang Oppolzer<br />

Geschäftsführer<br />

Ausgeweitet: Ambulante Dienste an neuen Standorten<br />

Ambulante Unterstützung und alternative Wohnformen nah <strong>der</strong> Heimat<br />

bieten die Ambulanten Dienste <strong>der</strong> St. Gallus-Hilfe. In Ulm entstand ein<br />

neues Büro in <strong>der</strong> Schillerstraße 15, unter einem Dach mit dem Regionalen<br />

Ausbildungszentrum (RAZ) und <strong>der</strong> Max-Gutknecht-Schule des Berufsbildungswerks<br />

Adolf Aich. Bei <strong>der</strong> Einweihungsfeier (v.l.) Jörg Munk, Birgit<br />

Simon (Leiterin Regionales Ausbildungszentrum), Gunda Willfort, Angelika<br />

Bayer und Franz Walter (alle Ambulante Dienste), Sabine Mayer-Dölle (Bürgermeisterin<br />

von Ulm für Kultur, Bildung und Soziales) und Helmut Hartmann-Schmid<br />

(Leiter <strong>der</strong> Abteilung Familie, Kin<strong>der</strong> und Jugend). Weitere<br />

Standorte kamen in den Landkreisen Sigmaringen und Alb-Donau hinzu.<br />

38<br />

Hilfe für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung


St. Gallus-Hilfe<br />

<strong>Liebenau</strong> – Dienste für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ungen<br />

2009 <strong>2010</strong><br />

Betreute Menschen – Lebensbereich Wohnen<br />

Stationäre Hilfen, davon in<br />

y Wohnheimen (<strong>Liebenau</strong>, Hegenberg, Rosenharz) 791 789<br />

y gemeindeintegrierten Wohnhäusern/Wohngemeinschaften 275 281<br />

davon Kin<strong>der</strong> und Jugendliche* 114 108<br />

y Ambulant Betreutem Wohnen 113 134<br />

y Betreutem Wohnen in Familien 64 69<br />

davon Kin<strong>der</strong> und Jugendliche 18 18<br />

y Leistungen im Rahmen persönlicher Budgets 37 35<br />

* nach SGB VIII: bis 25 Jahre, nach SGB XII analog Schulbesuch<br />

Präventiv: Frühför<strong>der</strong>stelle in neuen Räumen<br />

Ein beson<strong>der</strong>er Zugewinn für Eltern und Kin<strong>der</strong><br />

war <strong>der</strong> Umzug <strong>der</strong> Frühför<strong>der</strong>- und Beratungsstelle<br />

Markdorf in neu sanierte und funktional<br />

geeignete Räume in <strong>der</strong> Spitalstraße, direkt<br />

neben dem Mehrgenerationenhaus, dem Seniorenzentrum<br />

und dem Kin<strong>der</strong>garten St. Elisabeth.<br />

Betreute Menschen – Lebensbereiche Schule, Arbeit,<br />

För<strong>der</strong>ung, Beschäftigung und Bildung<br />

(z.T. Doppelnennungen mit dem Lebensbereich Wohnen)<br />

y Frühför<strong>der</strong>- und Beratungsstelle 156 166<br />

y Don-Bosco-Schule (incl. Schule für Kranke) 162 162<br />

y Tagesbetreuung externer Schüler 9 6<br />

y Integrationsberatung in Regelkin<strong>der</strong>gärten/-schulen 78 86<br />

y Berufsbildungsbereich/KoBV Werkstatt für<br />

behin<strong>der</strong>te Menschen (WfbM) 55 53<br />

y Arbeitsbereich WfbM 344 337<br />

y Qualifizierungsmaßnahmen 0 8<br />

y För<strong>der</strong>- und Betreuungsbereich 322 325<br />

y Tagesbetreuung Senioren 192 203<br />

Betreute Menschen – Familienunterstützende Dienste<br />

y Familienunterstützende Einzel-, Gruppen-, Familienangebote 636 604<br />

y Patienten <strong>der</strong> mobilen Kin<strong>der</strong>krankenpflege 16 15<br />

y betreute Familien <strong>der</strong> sozialmedizinischen Kin<strong>der</strong>nachsorge 45 45<br />

Einrichtungen & Dienste<br />

y Wohnheime (<strong>Liebenau</strong>, Hegenberg, Rosenharz) 12 12<br />

y gemeindeintegrierte Wohnhäuser/Wohngemeinschaften 16 17<br />

y Betriebsstätten <strong>der</strong> WfbM 4 4<br />

y Schulen 1 1<br />

y Beratungs- und Hilfsdienste (mit sozialmed. Nachsorge) 15 17<br />

Mitarbeiterzahlen<br />

y Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 1 320 1 329<br />

y Ehrenamtliche 438 563<br />

Kreativ: Kunst und Therapie in Rosenharz<br />

Farbpaletten statt Badekappen: Das Schwimmbecken<br />

in Rosenharz wurde zur Kreativwerkstatt<br />

umgebaut. Hier finden vor allem schwerstbehin<strong>der</strong>te<br />

Menschen Raum für kreativ-therapeutische<br />

Tätigkeiten. Im September wurde Einweihung<br />

gefeiert.<br />

Hilfe für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung<br />

39


Christliches Sozialwerk gemeinnützige GmbH (CSW)<br />

St. Josefskongregation Ursberg (50 % Beteiligung),<br />

<strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> (50 % Beteiligung)<br />

Das Christliche Sozialwerk bietet im Bistum<br />

Dresden-Meißen soziale Dienstleistungen in den<br />

Bereichen Alten-, Kranken- und Behin<strong>der</strong>tenhilfe<br />

sowie Kin<strong>der</strong>- und Jugendhilfe. Im Jahr <strong>2010</strong> waren<br />

die Einrichtungen und Dienste gut ausgelastet.<br />

Die fachlichen, wirtschaftlichen und strategischen<br />

Ziele wurden im Wesentlichen realisiert.<br />

Die Gesamterlöse stiegen sowohl aufgrund einer<br />

Steigerung <strong>der</strong> Betreuungszahlen als auch aufgrund<br />

<strong>der</strong> Erhöhung <strong>der</strong> Leistungsentgelte auf<br />

über 40 Mio. Euro. Mit etwa 48 Prozent ist <strong>der</strong> Bereich<br />

„Arbeiten“ unverän<strong>der</strong>t das umsatzstärkste<br />

Geschäftsfeld, gefolgt vom Geschäftsfeld „Wohnen“<br />

mit einem Anteil von 35 Prozent und dem<br />

Geschäftsfeld „Lernen“ (16 Prozent). Unser Investitionsaufwand<br />

blieb mit einem Volumen von 2,5<br />

Mio. Euro weiterhin auf hohem Niveau.<br />

Zentrales Thema bleibt die Anerkennung <strong>der</strong> tariflichen<br />

Personalkosten (AVR) in den Leistungsentgelten.<br />

Die für <strong>2010</strong> erreichte pauschale Erhöhung<br />

deckt nicht die tatsächliche Kostenentwicklung.<br />

Die Entwicklung ambulanter För<strong>der</strong>- und<br />

Betreuungsangebote wird dadurch gebremst.<br />

Für das Wirtschaftsjahr 2011 rechnen wir insgesamt<br />

mit einer stabilen Auftrags- und Ertragslage.<br />

Die divergierende Entwicklung von Personalkosten<br />

und Leistungsentgelten bereitet uns jedoch<br />

zunehmend Sorge. Neue Chancen sehen wir<br />

in <strong>der</strong> Entwicklung von Angeboten <strong>der</strong> „Schulbegleitung“<br />

für Schüler mit Unterstützungsbedarf<br />

in Regelschulen sowie einer mittelfristigen Neuausrichtung<br />

als „inklusive Schule“. Außerdem<br />

werden wir unseren Einsatz für die Gewinnung<br />

und Qualifizierung (heil-)pädagogischer und<br />

pflegerischer Fachkräfte verstärken.<br />

Leistungsfähig: Die CSW-Werkstätten<br />

Nach dem Auftragseinbruch im Vorjahr erreichte die Produktivität <strong>der</strong><br />

Werkstätten einen neuen Beststand. Von <strong>der</strong> guten Auftragslage überzeugte<br />

sich auch <strong>der</strong> sächsische Ministerpräsident Stanislaw Tillich in <strong>der</strong><br />

Werkstatt St. Mauritius in Zwickau. Nächste Schritte zur Sicherung <strong>der</strong><br />

Leistungsfähigkeit sind die Entwicklung eines einrichtungsübergreifenden<br />

Qualitätsmanagements und die vollständige Implementierung einer EDVgestützten<br />

Produktionsplanung und Steuerung (PPS).<br />

Peter Leuwer<br />

Geschäftsführer<br />

Die zehn Gebote – ein Kin<strong>der</strong>spiel!?<br />

Die gezielte Profilierung als christliches Unternehmen wurde mit <strong>der</strong> Entwicklung<br />

des Projektes „wieso“ (was ist eigentlich sozial?) konkretisiert. In<br />

Zusammenarbeit mit <strong>der</strong> Katholischen Hochschule Nordrhein-Westfalen in<br />

Pa<strong>der</strong>born vermitteln wir in diesem Projekt Grundschülern und Kin<strong>der</strong>n im<br />

Kin<strong>der</strong>gartenalter ethische Leitlinien auf Grundlage <strong>der</strong> zehn Gebote (siehe<br />

auch www.wieso-kids.de).<br />

40<br />

Hilfe für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung


Eingeweiht: Kita St. Valentin in Dresden<br />

Nach fast sechsjähriger Vorlaufzeit wurde im Dezember unsere neue Kin<strong>der</strong>tagesstätte<br />

feierlich geweiht. 152 Kin<strong>der</strong> mit und ohne Behin<strong>der</strong>ung,<br />

davon 32 Krippenkin<strong>der</strong>, nutzen die neuen großen und hellen Projekträume,<br />

die Kin<strong>der</strong>küche und den großen Mehrzweckraum.<br />

Christliches Sozialwerk (CSW)<br />

Neu: Akademie für zugewandte Pädagogik<br />

Anfang des Jahres <strong>2010</strong> hat das CSW den Geschäftsbetrieb<br />

<strong>der</strong> Tochtergesellschaft SACHSEN INNO-<br />

VATIV übernommen und den Unternehmenszweck<br />

neu gefasst. Mit ihrer Akademie für zugewandte<br />

Pädagogik qualifiziert sie seit September<br />

<strong>2010</strong> ehrenamtliche Helfer und Fachkräfte in<br />

allen Bereichen sozialer Dienstleistungen.<br />

2009 <strong>2010</strong><br />

Lebensbereich Wohnen<br />

y Bewohner/-innen 669 667<br />

y Wohnheime 10 10<br />

y Betreute Wohngruppen 16 16<br />

y Ambulant Betreutes Wohnen 102 119<br />

Lebensbereich Arbeiten<br />

y Mitarbeiter/-innen 1 167 1 192<br />

y Teilnehmer/-innen an Qualifizierungsmaßnahmen 18 0<br />

y Werkstätten 5 5<br />

Lernen<br />

y Kin<strong>der</strong> u. Schüler 580 668<br />

y Kin<strong>der</strong>tagesstätten 2 2<br />

y För<strong>der</strong>schule 1 1<br />

Standorte in Sachsen 10 10<br />

Mitarbeiterzahlen<br />

y Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 750 781<br />

Hilfe für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung<br />

41


42 Gesundheit


Gesundheit<br />

Kunst ist Beziehung<br />

Larissa Reinhard begann mit dem Malen, als<br />

ihr Freund ihr die Erlaubnis gab, auf seinem<br />

Blatt die untere Hälfte zu bemalen. Seither<br />

dient ihr die Kunst als Möglichkeit <strong>der</strong><br />

Beziehungsgestaltung. Für den<br />

Betrachter sind die Bil<strong>der</strong> <strong>der</strong> jungen<br />

Frau, die in Hegenberg wohnt und<br />

arbeitet, spontaner Ausdruck<br />

ihrer Lebens- und Gestaltungsfreude.<br />

Gesundheit<br />

43


Bereich Gesundheit<br />

Der Bereich Gesundheit in <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> umfasst im engeren Sinne<br />

die St. Lukas-Klinik und die <strong>Liebenau</strong> Kliniken mit ihren stationären und<br />

ambulanten Behandlungsangeboten in verschiedenen Fachdisziplinen und<br />

ihren sozialtherapeutischen Wohnheimen sowie die Tagesklinik Bernsteinstraße<br />

in Stuttgart (50 Prozent-Beteiligung). Im erweiterten Sinne sind<br />

auch die pflegerischen und therapeutischen Fachdienste, die mobile Kin<strong>der</strong>krankenpflege<br />

<strong>der</strong> St. Gallus-Hilfe sowie <strong>der</strong>en Integrations- und Unterstützungsdienste<br />

Teil <strong>der</strong> gesundheitlichen Betreuung <strong>der</strong> von <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong><br />

<strong>Liebenau</strong> unterstützten Menschen. Der medizinisch-therapeutische Bereich<br />

des Berufsbildungswerks Adolf Aich erfüllt eine ebenso wichtige<br />

Aufgabe im Rahmen <strong>der</strong> beruflichen und persönlichen För<strong>der</strong>ung junger<br />

Menschen mit Handicap.<br />

Überfor<strong>der</strong>ung vermeiden<br />

Sind Menschen mit Kommunikationsstörungen o<strong>der</strong> intellektuellen Problemen<br />

körperlich o<strong>der</strong> seelisch erkrankt, so benötigen sie eine Hilfestellung,<br />

die auf ihre Bedürfnisse, ihre kommunikativen Fähigkeiten und Handlungsmöglichkeiten<br />

abgestimmt ist. Überfor<strong>der</strong>ungen müssen strikt vermieden<br />

werden und eine Vollversorgung, auch in pflegerischen und alltagsunterstützenden<br />

Belangen, muss möglich sein. Hierfür bietet die Einbettung<br />

<strong>der</strong> St. Lukas-Klinik in den Verbund <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> hervorragende<br />

Voraussetzungen. Viele <strong>der</strong> Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

haben eine fachspezifische Ausbildung o<strong>der</strong> jahrelange Berufserfahrung<br />

in <strong>der</strong> Betreuung und Behandlung von Menschen mit Behin<strong>der</strong>ungen.<br />

Die vielfältige und schutzgebende Infrastruktur in <strong>Liebenau</strong> erweitert die<br />

Handlungsmöglichkeiten <strong>der</strong> Klinik enorm, beispielsweise sind in <strong>der</strong><br />

Gallus-Werkstatt Arbeitsversuche und Belastungserprobungen möglich.<br />

Rahmenbedingungen müssen stimmen<br />

In unserer Arbeit orientieren wir uns an den speziellen Bedürfnissen von<br />

Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung. Die Rahmenbedingungen in Krankenhaus und<br />

Heim sind ihren Möglichkeiten zur Wahrnehmung, Kommunikation und<br />

Kooperationsfähigkeit sowie ihren beson<strong>der</strong>en Verhaltens- und Entwicklungsproblemen<br />

angepasst.<br />

So arbeiten wir in allen Stationen und Wohngruppen <strong>der</strong> St. Lukas-Klinik<br />

interdisziplinär: Medizin, Psychologie, Psychotherapie, Heilpädagogik,<br />

Krankengymnastik, Ergotherapie und Pflege ergänzen sich gegenseitig.<br />

Eine wichtige Rolle kommt <strong>der</strong> Zusammenarbeit mit Eltern, Angehörigen<br />

und Betreuern zu.<br />

Angebote vernetzen<br />

Seit Jahren ist eine steigende Nachfrage nach medizinischen Leistungen<br />

für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung zu verzeichnen. Mit den bisher bewilligten<br />

stationären Plätzen kann dieser Bedarf nicht gedeckt werden. Die <strong>Stiftung</strong><br />

<strong>Liebenau</strong> setzt daher zum einen auf den Ausbau ambulanter Angebote, zum<br />

zweiten aber auch verstärkt auf die Vernetzung mit an<strong>der</strong>en Einrichtungen<br />

<strong>der</strong> Gesundheitsversorgung. Die St. Lukas-Klinik kooperiert mit <strong>der</strong> Frühför<strong>der</strong>stelle<br />

<strong>der</strong> St. Gallus-Hilfe in Markdorf, mit nie<strong>der</strong>gelassenen Praxen<br />

in <strong>der</strong> Region und einer Reihe von Beratungsstellen und komplementären<br />

Diensten.<br />

44<br />

Gesundheit


Längerfristig Halt geben<br />

Der allgemeine Trend zur Inklusion auch von Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung,<br />

Bemühungen um verstärkte Teilhabe und die Entwicklung von dezentralen<br />

Hilfen, orientiert am Sozialraum, überfor<strong>der</strong>t allerdings nicht wenige<br />

Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung und chronischen psychischen Erkrankungen.<br />

Eine krisenhafte Dekompensation lässt sich in ambulanter o<strong>der</strong> zeitlich<br />

begrenzter stationärer Hilfe leicht abfangen. Viele dieser Menschen benötigen<br />

darüber hinaus jedoch einen längerfristig therapeutisch haltgebenden<br />

Rahmen, und dies über Jahre.<br />

Nothilfe braucht Bündelung<br />

Die sozialtherapeutischen Heime <strong>der</strong> St. Lukas-Klinik und <strong>der</strong> <strong>Liebenau</strong><br />

Kliniken differenzieren ihr Angebot in analoger Weise weiter. Entgegen<br />

dem landläufigen Trend zur Dezentralisierung bündeln sie ihre Aktivitäten<br />

in <strong>Liebenau</strong> beziehungsweise in Stuttgart. Nötig ist dies wegen <strong>der</strong> immer<br />

komplexer werdenden Problemlagen <strong>der</strong> Patienten beziehungsweise Heimbewohner.<br />

Sie benötigen in <strong>der</strong> Regel die vielfältigen therapeutischen Möglichkeiten<br />

einer Facheinrichtung einschließlich <strong>der</strong> Möglichkeit zur akuten<br />

Krisenhilfe. Ständig Nothilfe leisten zu können, ist eben doch an zentrale<br />

Standorte gebunden.<br />

Sorge um Finanzierung<br />

Die Behandlung und Betreuung von Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung erfor<strong>der</strong>t<br />

nicht nur spezielle fachliche Kompetenzen. Sie braucht in <strong>der</strong> Regel auch<br />

mehr Zeit, sowohl zur Diagnosestellung als auch zur Beobachtung, wie die<br />

gewählte Therapie sich im Einzelfall auswirkt. Nach wie vor stoßen wir hier<br />

an die Grenzen <strong>der</strong> Finanzierungssysteme. Im Bereich <strong>der</strong> Inneren Medizin<br />

ist die St. Lukas-Klinik seit einigen Jahren gebunden an die diagnosegebundenen<br />

Fallpauschalen. Son<strong>der</strong>regelungen für den speziellen Patientenkreis<br />

sind sehr schwer und, wenn überhaupt, nicht in ausreichen<strong>der</strong> Höhe<br />

zu vereinbaren. Für die betreuenden Ärzte ist <strong>der</strong> zeitliche Aufwand für<br />

individuelle Einzelfallprüfungen des Medizinischen Dienstes seither deutlich<br />

gestiegen. Ähnlich schwierig könnte sich die Situation für die psychiatrischen<br />

Abteilungen entwickeln, wenn die für 2013 vorgesehene Umstellung<br />

auf Tagespauschalen dort umgesetzt wird. Dass diese<br />

Tagespauschalen die psychiatrischen Leistungen <strong>der</strong> St. Lukas-Klinik adäquat<br />

abbilden werden, ist eher unwahrscheinlich. Umso nachdrücklicher<br />

wird sich die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> gegenüber Politik und Kostenträgern für<br />

die Anerkennung eines Son<strong>der</strong>bedarfs einsetzen.<br />

Bereich Gesundheit<br />

(Zahlen in TEUR) 2009 <strong>2010</strong><br />

y Umsatz 22.257 23.585<br />

y Personalaufwand 15.442 15.441<br />

y Bilanzsumme 9.278 9.582<br />

y Eigenkapitalquote ohne<br />

Son<strong>der</strong>posten 34,4 % 39,1 %<br />

y Eigenkapitalquote mit<br />

Son<strong>der</strong>posten 41,1 % 45,8 %<br />

y Investitionen 246 252<br />

y Mitarbeiter/-innen<br />

(Kopfzahlen) 430 433<br />

1.<br />

2.<br />

Vollkonsolidierung<br />

(St. Lukas-Klinik gGmbH, <strong>Liebenau</strong> Kliniken gGmbH)<br />

Quotenkonsolidierung<br />

(Gesellschaft für Entwicklungspsychiatrie und Integration gGmbH)<br />

Vorstand und Geschäftsführungen<br />

Gesundheit<br />

45


St. Lukas-Klinik gemeinnützige GmbH<br />

<strong>Liebenau</strong> Kliniken gemeinnützige GmbH<br />

Die St. Lukas-Klinik ist eine Ausnahme in <strong>der</strong><br />

deutschen Krankenhauslandschaft. Als eine von<br />

wenigen Fachkliniken widmet sie sich speziell<br />

<strong>der</strong> Diagnostik, Therapie und Begleitung von<br />

Menschen, die körperlich o<strong>der</strong> psychisch erkrankt<br />

sind und zusätzlich unter einer Behin<strong>der</strong>ung,<br />

meist einer Intelligenzmin<strong>der</strong>ung o<strong>der</strong> Mehrfachbehin<strong>der</strong>ung,<br />

leiden.<br />

Das Behandlungsangebot <strong>der</strong> Fachklinik hat sich<br />

im Berichtsjahr weiter aufdifferenziert und „ambulantisiert“.<br />

Der stationäre Bereich mit den Fachabteilungen<br />

Kin<strong>der</strong>- und Jugendpsychiatrie und<br />

Psychotherapie, Allgemeine Psychiatrie und Innere<br />

Medizin ist vergleichsweise klein. Er entwickelt<br />

sich zunehmend in einen intensivierten Diagnose-<br />

und Behandlungsbereich sowie zur Kriseninterventionseinrichtung.<br />

Menschen mit Behin<strong>der</strong>ungen,<br />

die komplexere und stärker spezialisierte<br />

Hilfen benötigen, als das medizinische allgemeine<br />

Versorgungssystem leisten kann, versuchen<br />

wir vor Ort an ihrem Wohn- und Heimatplatz<br />

die erfor<strong>der</strong>lichen Hilfen zu geben. Die verschiedenen<br />

Ambulanzen <strong>der</strong> Klinik sind in <strong>Liebenau</strong><br />

selbst tätig, aber auch in Orten, die mit vertretbarem<br />

Aufwand von <strong>Liebenau</strong> aus erreichbar sind.<br />

Das Haus St. Damiano in Stuttgart-Bad Cannstatt<br />

bietet ein spezielles Behandlungs- und Betreuungskonzept<br />

für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ungen<br />

und zusätzlichen schweren psychischen o<strong>der</strong> körperlichen<br />

Erkrankungen. In diesem Jahr konnten<br />

wir den Kostenträger überzeugen, den beson<strong>der</strong>en<br />

Aufwand in <strong>der</strong> Versorgung von schwer<br />

betroffenen behin<strong>der</strong>ten Menschen mit einem<br />

entsprechenden Pflegesatz zu versehen (LIBW –<br />

Längerfristig intensiv betreute Wohngruppen).<br />

Die Aufnahmeanfragen liegen weiterhin deutlich<br />

über dem Platzangebot.<br />

Gefragt: Ambulante Angebote<br />

Die Ambulanzen <strong>der</strong> St. Lukas-Klinik halten kin<strong>der</strong>- und jugendpsychiatrische,<br />

allgemein- und gerontopsychiatrische, neurologische und allgemeinmedizinische<br />

Hilfen vor. Auch die organisatorisch selbstständigen<br />

Praxen für Ergotherapie und Zahnmedizin und die zur Klinik gehörende<br />

physiotherapeutische Abteilung sind hoch angefragt und strahlen in die<br />

Region hinaus.<br />

St. Lukas-Klinik<br />

<strong>Liebenau</strong> Kliniken<br />

2009 <strong>2010</strong><br />

Betreute Menschen<br />

stationär im Krankenhaus<br />

y Innere Medizin 535 545<br />

y Kin<strong>der</strong>- und Jugendpsychiatrie 181 211<br />

y Erwachsenenpsychiatrie 160 143<br />

in sozialstationären Bereichen ambulant behandelt (Scheine)<br />

y Allgemeinmedizinische Ambulanz 3 779 3 746<br />

y Kin<strong>der</strong>- und Jugendpsychiatrische Ambulanz 556 511<br />

y Erwachsenenpsychiatrische Ambulanz 877 1 165<br />

y Physiotherapie 2 100 2 100<br />

Einrichtungen/Platzzahlen<br />

y Krankenhausbetten<br />

y Innere Medizin 20 20<br />

y Kin<strong>der</strong>- und Jugendpsychiatrie 22 22<br />

y Erwachsenenpsychiatrie 20 20<br />

Mitarbeiterzahlen<br />

y Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 418 420<br />

Dr. Edgar Kessler<br />

Geschäftsführer<br />

Wolfgang Oppolzer<br />

Geschäftsführer<br />

46<br />

Gesundheit


Fortsetzung St. Lukas-Klinik gemeinnützige GmbH, <strong>Liebenau</strong> Kliniken gemeinnützige GmbH<br />

Mehr Heimplätze nötig<br />

Die Anfrage nach sozialtherapeutischen Heimplätzen<br />

ist enorm gestiegen. Mit <strong>der</strong> <strong>der</strong>zeitigen<br />

Platzzahl kann nicht einmal <strong>der</strong> dringlichste Bedarf<br />

gedeckt werden. Neben <strong>der</strong> Erweiterung ambulanter<br />

Betreuungsstrukturen sind daher also auch<br />

spezialisierte Heimeinrichtungen mit therapeutischen<br />

Strukturen sowie Sicherheit bietende<br />

Angebote erfor<strong>der</strong>lich. Die St. Lukas-Klinik beteiligt<br />

sich an <strong>der</strong> Entwicklung solcher Angebote.<br />

Räume für mehr Lebensqualität<br />

Im Haus St. Damiano wurde ein neues Raumkonzept für Menschen mit<br />

Schwerstmehrfachbehin<strong>der</strong>ungen entwickelt. In Zusammenarbeit mit <strong>der</strong><br />

Hochschule für Technik, Abteilung Architektur und Gestaltung, wurde es<br />

speziell an die Bedürfnisse <strong>der</strong> behin<strong>der</strong>ten Menschen angepasst und soll<br />

die Lebensqualität entscheidend verbessern. Das neue Raumkonzept wird<br />

im Jahr 2011 umgesetzt.<br />

Gesellschaft für Entwicklungspsychiatrie und Integration<br />

gemeinnützige GmbH<br />

<strong>Liebenau</strong> Kliniken gemeinnützige GmbH (50 % Beteiligung), Mariaberger-Fachkliniken gemeinnützige GmbH (50 % Beteiligung)<br />

Die Tagesklinik Bernsteinstraße im Stuttgarter<br />

Süden ist die einzige tagesklinische Einrichtung,<br />

die sich schwerpunktmäßig <strong>der</strong> Diagnostik und<br />

Therapie von Kin<strong>der</strong>n und Jugendlichen widmet,<br />

die unter einer intellektuellen Behin<strong>der</strong>ung o<strong>der</strong><br />

Kommunikationsstörungen leiden und zusätzlich<br />

psychisch erkrankt sind. Seit ihrer Gründung vor<br />

drei Jahren ist die Klinik voll belegt, mittlerweile<br />

besteht eine Warteliste. Um die fehlenden Behandlungskapazitäten<br />

zu erweitern, wurde im<br />

Berichtsjahr begonnen, die kin<strong>der</strong>- und jugendpsychiatrische<br />

Institutsambulanz aufzubauen.<br />

Passgenaue Hilfen<br />

Hilfestellung und<br />

Therapie für Kin<strong>der</strong> in<br />

psychischen Krisen<br />

kann nur gelingen,<br />

wenn das Behandlungskonzept<br />

Überfor<strong>der</strong>ung<br />

vermeidet<br />

und speziell auf die<br />

jungen Patienten abgestimmt<br />

ist.<br />

Gesellschaft für Entwicklungspsychiatrie und Integration<br />

2009 <strong>2010</strong><br />

y Behandelte Kin<strong>der</strong> und Jugendliche 95 99<br />

y Tagesklinik-Plätze 20 20<br />

y Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 23 26<br />

Dr. Edgar Kessler<br />

Geschäftsführer<br />

Dr. Martin Menzel<br />

Geschäftsführer<br />

Gesundheit<br />

47


48 Bildung


Bildung<br />

Im Viereck angekommen<br />

Wer Maximilian Hauber beim Malen zusieht,<br />

spürt seine Lebensfreude. Er kann nicht<br />

sprechen, und die Kunst ist für ihn eine<br />

Möglichkeit sich auszudrücken, sich zu<br />

erleben, sich zu spüren, selbst zu handeln<br />

und Wirksamkeit zu erzeugen.<br />

Als <strong>der</strong> 64-Jährige vor einem Jahr in die<br />

Kreativwerkstatt Rosenharz kam, hat er nur<br />

einzelne Buchstaben geschrieben und ab<br />

und zu seine individuellen Männchen gemalt.<br />

Über Kreise kam er schließlich zum Viereck –<br />

aus kunsttherapeutischer Sicht ein Symbol<br />

dafür, dass er bei sich selbst angekommen ist.<br />

Bildung<br />

49


Bereich Bildung<br />

Der Bereich Bildung in <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> umfasst Angebote zur schulischen<br />

und beruflichen Bildung für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en<br />

Beeinträchtigungen. Außerdem engagiert die <strong>Stiftung</strong> sich in <strong>der</strong> Aus-, Fortund<br />

Weiterbildung von Fachkräften in sozialen Berufen.<br />

Kin<strong>der</strong> und Jugendliche mit geistigen und mehrfachen Behin<strong>der</strong>ungen<br />

werden an <strong>der</strong> Don-Bosco-Schule <strong>der</strong> St. Gallus-Hilfe und an <strong>der</strong> Krankenhausschule<br />

<strong>der</strong> St. Lukas-Klinik unterrichtet. Im Berufsbildungsbereich<br />

<strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> werden sie anschließend auf eine spätere Berufstätigkeit<br />

vorbereitet. Die Berufsvorbereitung, Qualifizierung und Ausbildung<br />

von Jugendlichen mit Lernbehin<strong>der</strong>ungen, psychischen und sozialen Beeinträchtigungen<br />

ist Aufgabe des Berufsbildungswerks Adolf Aich. Zukünftige<br />

Fachkräfte werden am Institut für Soziale Berufe (IfSB) ausgebildet.<br />

Die Abteilung „fortbilden & entwickeln“ <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> bietet ein<br />

breites Spektrum an Fort- und Weiterbildungsangeboten für Mitarbeiter aus<br />

sozialen Einrichtungen.<br />

Bildung ist Menschenrecht<br />

Die Entwicklungen im Bildungsbereich orientieren sich an <strong>der</strong> UN-Konvention<br />

für die Rechte von Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung, die ein integratives<br />

Bildungssystem auf allen Ebenen und Möglichkeiten zum lebenslangen Lernen<br />

for<strong>der</strong>t. In <strong>der</strong> Umsetzung gilt es allerdings noch viele Hürden zu nehmen.<br />

Im Bereich <strong>der</strong> Regelschulen gehen die Bundeslän<strong>der</strong> unterschiedlich<br />

vor, in Baden-Württemberg zeichnet sich nach <strong>der</strong> Landtagswahl eine deutliche<br />

För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> gemeinsamen Beschulung von Kin<strong>der</strong>n mit und ohne<br />

Behin<strong>der</strong>ung ab.<br />

Ausbildung braucht differenzierte Modelle<br />

Die Entwicklungen im Bereich <strong>der</strong> beruflichen Bildung sind <strong>der</strong>zeit noch<br />

offen und nicht weiter absehbar. Allerdings ist gesellschaftliche Teilhabe<br />

ohne Teilhabe am Arbeitsleben nicht vorstellbar. Darum ist in <strong>der</strong> UN-<br />

Konvention auch das Recht auf Ausbildung formuliert, als Pflicht <strong>der</strong><br />

Gesellschaft gegenüber den Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung. Hier inklusive<br />

Modelle zu entwickeln, ist aufgrund <strong>der</strong> Komplexität des Ausbildungssystems<br />

jedoch eher noch schwieriger als im Schulbereich. Die Ausbildungsbereitschaft<br />

von Betrieben für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung ist die letzten<br />

Jahre eher gesunken, das sogenannte Übergangssystem verzeichnet einen<br />

neuen Teilnehmerhöchststand, und die Beschäftigungsrate von Menschen<br />

mit Behin<strong>der</strong>ung ist weiterhin entwicklungsfähig. Sinnvoll sind vor allem<br />

kooperative Maßnahmen, um die Anschlüsse an die Wirtschaft zu pflegen<br />

und weiterzuentwickeln. Es gilt aber auch, junge Menschen in außerbetrieblichen<br />

Einrichtungen für das Leben und die Teilhabe am Arbeitsleben<br />

fit zu machen – für viele ist das die einzige Chance.<br />

Der Rahmen muss passen<br />

Für die Entwicklung einer solchen differenzierten Angebotslandschaft<br />

eignen sich die <strong>der</strong>zeitigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen nicht.<br />

Träger beruflicher Ausbildung und Rehabilitation wie das Berufsbildungswerk<br />

Adolf Aich stehen seit Jahren im Spannungsfeld zwischen <strong>der</strong> – zunehmend<br />

schärferen – Preispolitik <strong>der</strong> Kostenträger und wachsenden fachlichen<br />

Herausfor<strong>der</strong>ungen. Die gebührende Beachtung regionaler Bedingungen<br />

kommt so auch oft zu kurz, und das Wunsch- und Wahlrecht <strong>der</strong><br />

50<br />

Bildung


Betroffenen wird nur bedingt berücksichtigt. Ein qualitativer und preislicher<br />

Wettbewerb, wie er politisch gewünscht wird, ist auch aus Sicht <strong>der</strong><br />

<strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> durchaus sinnvoll. Allerdings halten wir den eingeschlagenen<br />

Weg, Bildungsmaßnahmen über Ausschreibungen vor allem unter<br />

Preisgesichtspunkten immer wie<strong>der</strong> neu zu vergeben, für kontraproduktiv.<br />

Die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> setzt sich vielmehr dafür ein, Qualität und Kostenentwicklungen<br />

über Konzessionierungen von Trägern zu steuern.<br />

Inklusion braucht Profis<br />

Die fachlichen Entwicklungen im Sozialbereich wirken sich auch auf die<br />

Aus- und Weiterbildung <strong>der</strong> Fachkräfte aus. Gefragt sind zunehmend spezialisierte<br />

Fachkenntnisse, die Ausbildungen auch in Sozial- und Gesundheitsberufen<br />

nähern sich immer mehr einem akademischen Niveau. Für<br />

Ausbildungseinrichtungen wie das Institut für Soziale Berufe (IfSB) ergibt<br />

sich daraus die Herausfor<strong>der</strong>ung, ihre Ausbildungen neu zu strukturieren –<br />

auch um ihren Absolventen den Zugang zu aufbauenden Hochschulstudiengängen<br />

zu erleichtern. Das Ziel eines Ausbildungs- o<strong>der</strong> Studiengangs bemisst<br />

sich nicht mehr an <strong>der</strong> Menge theoretischen Wissens, das erst nach<br />

Ausbildungsende in <strong>der</strong> Praxis angewandt wird. Vielmehr geht es um Kompetenzen,<br />

die bereits während <strong>der</strong> Ausbildung durch eine Verzahnung von<br />

Theorie und Praxis erworben werden. Damit sollen die Flexibilität <strong>der</strong> Absolventen<br />

und ihre Beschäftigungsfähigkeit (Employability) gestärkt werden.<br />

Mit <strong>der</strong> Schaffung modularer Ausbildungsgänge hat das IfSB hier Pionierarbeit<br />

geleistet. An<strong>der</strong>erseits ist bei <strong>der</strong> Fachkräfteaus- und -weiterbildung<br />

darauf zu achten, dass trotz zunehmen<strong>der</strong> Fachlichkeit <strong>der</strong> Gedanke <strong>der</strong><br />

Inklusion nicht in den Hintergrund tritt. Wie das gefor<strong>der</strong>te Expertenwissen<br />

mit sozialraumorientierten Handlungskonzepten zu vereinbaren ist, wird<br />

eine <strong>der</strong> Herausfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> kommenden Jahre. Erste Modellprojekte<br />

zu einer Qualifizierung für die Arbeit im Sozialraum hat die Abteilung fortbilden<br />

& entwickeln <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> bereits in ihr Programm aufgenommen.<br />

Bereich Bildung<br />

(Zahlen in TEUR) 2009 <strong>2010</strong><br />

y Umsatz 24.899 26.682<br />

y Personalaufwand 11.935 14.877<br />

y Bilanzsumme 8.334 11.451<br />

y Eigenkapitalquote ohne<br />

Son<strong>der</strong>posten 23,5 % 18,3 %<br />

y Eigenkapitalquote mit<br />

Son<strong>der</strong>posten 23,9 % 19,0 %<br />

y Investitionen 3.505 4.104<br />

y Mitarbeiter/-innen<br />

(Kopfzahlen) 364 374<br />

Vorstand und Geschäftsführungen<br />

1.<br />

Vollkonsolidierung<br />

(Berufsbildungswerk Adolf Aich gGmbH)<br />

Bildung<br />

51


Berufsbildungswerk Adolf Aich gemeinnützige GmbH (BBW)<br />

Teilhabe für jeden – das ist ein Leitsatz für das<br />

Berufsbildungswerk Adolf Aich, das seit rund<br />

30 Jahren junge Leute mit Lernbehin<strong>der</strong>ungen,<br />

psychischen und sozialen Beeinträchtigungen<br />

zu anerkannten Ausbildungsabschlüssen führt.<br />

Das Berichtsjahr war aufgrund <strong>der</strong> Finanz- und<br />

Wirtschaftskrise 2009 ein bewegtes Jahr, glücklicherweise<br />

jedoch ohne harte Einschnitte in <strong>der</strong><br />

öffentlichen För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> beruflichen Bildung<br />

von Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung. Die Belegung<br />

war insgesamt stabil, die Zahlen <strong>der</strong> Maßnahmeteilnehmer<br />

konnten weiter gehalten werden, die<br />

Schülerzahlen sind weiterhin auf sehr hohem<br />

Stand, und auch <strong>der</strong> Wohnbereich hat eine gute<br />

Belegung zu verzeichnen.<br />

Als Kompetenzzentrum <strong>der</strong> beruflichen Bildung<br />

ist das BBW breit aufgestellt. Einerseits Spezialanbieter<br />

für eine eingegrenzte Zielgruppe, muss<br />

es an<strong>der</strong>erseits ein differenziertes Angebot vorhalten,<br />

um Belegungsschwankungen ausgleichen<br />

zu können. Die Maßnahmen sollen wohnort- und<br />

betriebsnah erbracht werden, um eine gesellschaftliche<br />

Inklusion nicht zu behin<strong>der</strong>n. Auf <strong>der</strong><br />

an<strong>der</strong>en Seite benötigen Menschen mit beson<strong>der</strong>en<br />

För<strong>der</strong>bedarfen auch beson<strong>der</strong>e Leistungen,<br />

sogenannte Komplexleistungen, damit Teilhabe<br />

überhaupt möglich wird.<br />

Bildung, Rehabilitation und Teilhabe unter einem Dach<br />

Einzugsfeier im Oktober: Mit dem Umzug in die Schillerstraße 15 ist <strong>der</strong><br />

Standort Ulm gefestigt und gut aufgestellt für die weiteren Entwicklungen.<br />

Unter einem Dach finden sich hier das Regionale Ausbildungszentrum (RAZ),<br />

die Max-Gutknecht-Schule, die seit 2011 als eigenständige Son<strong>der</strong>berufsschule<br />

geführt wird, und die Ambulanten Dienste Ulm <strong>der</strong> St. Gallus-Hilfe.<br />

Sorge bereitet nach wie vor die Finanzierungsstruktur<br />

<strong>der</strong> beruflichen Rehabilitation. Politisch<br />

gewollt ist eine weitere Verlagerung zu ausgeschriebenen<br />

Maßnahmen. Der Kosten- und<br />

Anpassungsdruck im Unternehmen steigt. Die<br />

zu Grunde gelegten Marktpreise berücksichtigen<br />

bestehende Tarifpflichten nicht. Dem stehen<br />

steigende fachliche Anfor<strong>der</strong>ungen gegenüber,<br />

zum Beispiel durch zunehmende psychische Störungen<br />

<strong>der</strong> Jugendlichen, mit entsprechenden<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen an die Personalentwicklung.<br />

Mobilität wird geför<strong>der</strong>t<br />

BBW unterwegs: Im Rahmen eines EU-geför<strong>der</strong>ten Mobilitätsprojekts konnten<br />

sechs BBW-Auszubildende und zwei Ausbil<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Nähe von Oslo<br />

Arbeitserfahrung im europäischen Ausland sammeln. Grenzüberschreitende<br />

Kontake bestehen außerdem nach Österreich, Frankreich und Italien.<br />

Herbert Lüdtke<br />

Geschäftsführer<br />

52<br />

Bildung


Berufsbildungswerk Adolf Aich (BBW)<br />

2009 <strong>2010</strong><br />

Betreute Teilnehmer<br />

Ausbildung<br />

y BBW Ravensburg 241 229<br />

y RAZ integrativ Ravensburg 145 121<br />

y RAZ kooperativ Ravensburg 30 17<br />

y RAZ integrativ Ulm 52 55<br />

y RAZ kooperativ Ulm 30 12<br />

y Sonstige Ausbildungsmaßnahmen 240 301<br />

Absolventen Ausbildung 141 140<br />

Prävention wird ernst genommen<br />

Gewalt als gesellschaftliches Problem zeigt sich<br />

auch im BBW. Die so geprägten Jugendlichen<br />

haben ein Recht auf eine Pädagogik, die ein<br />

verän<strong>der</strong>tes Verhalten ermöglicht. Eine große<br />

Herausfor<strong>der</strong>ung, auf die das BBW mit einem<br />

eigenen Konzept „Gewalt – nein danke“ reagiert<br />

hat. Alle neuen Maßnahmeteilnehmer wurden<br />

im Herbst in Präventionstagen geschult, mit sich<br />

und an<strong>der</strong>en besser umzugehen.<br />

Vermittlungsquote in Prozent *<br />

y im erlernten Beruf 33 42<br />

y berufsfremd 10 13<br />

y Weiterbildung 15 6<br />

y nicht suchend 5 4<br />

y arbeitssuchend 27 31<br />

y unbekannt 10 4<br />

*nur Absolventen <strong>der</strong> BBW-Maßnahme<br />

Berufsvorbereitung<br />

y in Berufsvorbereitung Ravensburg 53 45<br />

y in Berufsvorbereitung Ulm 22 2<br />

y Son<strong>der</strong>berufsvorbereitungsjahr (SBVJ) Ravensburg 124 104<br />

y Son<strong>der</strong>berufsvorbereitungsjahr (SBVJ) Ulm 35 44<br />

Sonstige<br />

y Externe Schüler RV 51 66<br />

y Externe Schüler Ulm 20 16<br />

y Arbeitserprobung 50 50<br />

Wohnbereich<br />

y BBW-Wohnheim 180 159<br />

y Jugendhilfe-Wohnheim 44 48<br />

Kooperationsbetriebe 210 210<br />

Mitarbeiterzahlen<br />

y Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 364 374<br />

Neue Angebote für neue Zielgruppen<br />

Die Differenzierung <strong>der</strong> BBW-Angebote nimmt<br />

zu: Im Jahr <strong>2010</strong> begannen Projekte für neue<br />

Zielgruppen, zum Beispiel Teilzeitausbildungen<br />

für alleinerziehende Frauen zur Pflegeassistentin,<br />

eine Ausbildung für junge Menschen mit<br />

psychischer Behin<strong>der</strong>ung und Qualifizierungsmaßnahmen<br />

für ältere Mitarbeiter, damit diese<br />

weiterhin am Arbeitsleben teilhaben können.<br />

Bildung<br />

53


fortbilden & entwickeln (f&e)<br />

Die Abteilung fortbilden & entwickeln bietet für<br />

Führungskräfte, Mitarbeiter, bürgerschaftlich<br />

Engagierte und Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung vielfältige<br />

Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten.<br />

Neu im Angebot war im Jahr <strong>2010</strong> die Weiterbildung<br />

„Systemisches Arbeiten in <strong>der</strong> Erziehung,<br />

Betreuung und Assistenz von Kin<strong>der</strong>n, Jugendlichen<br />

und Erwachsenen“. In Kooperation zwischen<br />

<strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> Haus Lindenhof, <strong>der</strong> Elisabeth-<br />

<strong>Stiftung</strong>, dem Caritasverband <strong>der</strong> Stadt Stuttgart<br />

und <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> fand ein Werkstatttag<br />

mit Hospitationen und fachlichem Austausch<br />

statt. Teamleitungen im Bereich von Küche,<br />

Wäscherei und Reinigung konnten eine Zusatzqualifikation<br />

zu Leitungsverständnis und<br />

Leitungskompetenz erwerben.<br />

Neu angelaufen ist auch das Projekt „Lokale Verantwortungsgemeinschaften<br />

in kleinen Lebenskreisen<br />

– LoVe“ vom Netzwerk: Soziales neu gestalten<br />

(SONG), in dem verschiedene Sozialträger<br />

Dienstleistungs- und Netzwerkmanager, Sozialraumassistenten<br />

und Bürgermo<strong>der</strong>atoren qualifizieren.<br />

Die Abteilung „fortbilden & entwickeln“<br />

koordiniert die Interessen <strong>der</strong> Beteiligten bei <strong>der</strong><br />

Konzepterstellung, Durchführung und Evaluation.<br />

Bedarfsgerechte Fortbildungen<br />

Das „Anti-Aggressivitäts-Training/Coolness-Training“ (AAT/CT®) qualifiziert<br />

Mitarbeiter, auch in Situationen mit Aggression und Gewalt sich und<br />

an<strong>der</strong>e zu schützen und handlungsfähig zu bleiben. Die ersten Kursteilnehmer<br />

kamen aus dem Berufsbildungswerk Adolf Aich.<br />

Willibald Hafner-Laux<br />

Leiter fortbilden &<br />

entwickeln<br />

fortbilden & entwickeln (f&e)<br />

2009 <strong>2010</strong><br />

Leistungen<br />

y Zahl <strong>der</strong> Fortbildungen 109 155<br />

y Zahl <strong>der</strong> Weiterbildungen 12 16<br />

y Teilnehmer/-innen an Fortbildungen 1 695 1 819<br />

y Teilnehmer/-innen an Weiterbildungen 203 182<br />

Mitarbeiterzahlen<br />

y Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 3 3<br />

y Dozenten/-innen 134 174<br />

54<br />

Bildung


Institut für Soziale Berufe gemeinnützige GmbH (IfSB)<br />

Kongregation <strong>der</strong> Barmherzigen Schwestern vom Heiligen Kreuz Allensbach-Hegne (25 % Beteiligung),<br />

Kongregation <strong>der</strong> Franziskanerinnen von Sießen e.V. (25 % Beteiligung), St. Elisabeth-<strong>Stiftung</strong> Bad Waldsee (25 % Beteiligung),<br />

<strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> (25 % Beteiligung)<br />

Das Institut für Soziale Berufe (IfSB) bildet seit<br />

38 Jahren Fachkräfte in verschiedenen sozialpädagogischen<br />

und sozialpflegerischen Arbeitsfel<strong>der</strong>n<br />

aus. Ergänzt wird das Angebot durch<br />

Fachweiterbildungen und Zusatzqualifikationen.<br />

Unterrichtsstandorte befinden sich in Ravensburg,<br />

Wangen und Bad Wurzach.<br />

Im Berichtsjahr lag ein Arbeitsschwerpunkt auf<br />

<strong>der</strong> Fertigstellung von Modulhandbüchern für alle<br />

grundständigen Ausbildungsgänge. Der Aufbau<br />

in Modulstruktur ist ein Ergebnis des Bologna-<br />

Prozesses und soll die Ausbildungen von <strong>der</strong><br />

Wissensvermittlung zur Handlungsorientierung<br />

weiterentwickeln. Damit sichert das Institut den<br />

hohen fachlichen Standard <strong>der</strong> Ausbildungen und<br />

seine Attraktivität als Ausbildungsinstitution.<br />

Durch die Modulstruktur <strong>der</strong> Ausbildungen wird<br />

auch <strong>der</strong> Zugang zu den verschiedenen Hochschulen<br />

erleichtert.<br />

Um langfristig am Ausbildungsmarkt konkurrenzfähig<br />

zu bleiben, verstärken wir die Netzwerkarbeit,<br />

zum Beispiel durch die Teilnahme an Bildungsmessen<br />

in <strong>der</strong> Region und durch intensive<br />

Zusammenarbeit in den Beiräten <strong>der</strong> Fachschulen<br />

und mit den Praxisstellen.<br />

Die Ausbildungskapazität des Instituts ist in den<br />

vergangenen fünf Jahren um rund 25 Prozent<br />

gestiegen. Beson<strong>der</strong>s hoch war im Berichtsjahr<br />

die Nachfrage an den Fachschulen für Sozialpädagogik,<br />

Jugend- und Heimerziehung und Altenpflege.<br />

Die damit verbundenen Mehreinnahmen<br />

aus Schulgel<strong>der</strong>n und öffentlichen Zuschüssen<br />

ermöglichen es, seit 2008 das Institutsgebäude<br />

in Ravensburg grundlegend zu renovieren. Bis<br />

2013 sollen die Sanierungsmaßnahmen abgeschlossen<br />

sein.<br />

Rekordzahl: 474 neue Auszubildende<br />

Die höchsten Schülerzahlen seit seiner Gründung vor 38 Jahren erreichte<br />

das Institut für Soziale Berufe im Schuljahr <strong>2010</strong>/2011: 474 angehende<br />

Erzieher, Europaerzieher, Jugend- und Heimerzieher, Heilerziehungspfleger,<br />

Altenpflegehelfer und Altenpfleger haben im September ihre Ausbildung<br />

angetreten. Dazu kamen im Oktober noch 25 angehende Fachwirte für<br />

Organisation und Führung.<br />

Institut für Soziale Berufe (IfSB)<br />

2009 <strong>2010</strong><br />

Fachschüler<br />

Fachschule für Sozialpädagogik<br />

y Fachrichtung Erzieherinnen 155 183<br />

y Berufskolleg 72 80<br />

y Fachrichtung Jugend- und Heimerziehung 114 143<br />

y Fachrichtung Heilerziehungspflege 291 283<br />

Fachschule für Altenpflege (inkl. HEP-AP-Kurs) 236 260<br />

Fachschule für<br />

y Organisation und Führung 23 25<br />

y Heilpädagogik 30 38<br />

Anerkennungsjahr 122 101<br />

Fortbildungen 372 400<br />

Berufsfachschule BFQ 46 44<br />

Mitarbeiterzahlen<br />

y Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 70 76<br />

y Nebenamtliche Dozent/-innen 100 100<br />

Kurt Brust<br />

Geschäftsführer<br />

Bildung<br />

55


56 Hilfen für Kin<strong>der</strong> und Jugendliche


Hilfen für Kin<strong>der</strong> und Jugendliche<br />

„In meiner Heimat scheint die Sonne.“<br />

Beim Malen ist Stella Schneckenburger ganz entspannt. Schwungvolle Bewegungen lösen ruhiges, konzentriertes Malen<br />

ab. Die Schülerin <strong>der</strong> Don-Bosco-Schule malt gern und mit viel Spaß. Dabei experimentiert sie mit Farben und Licht<br />

und bringt diese dann zu Papier. In kurzen Sätzen beschreibt die 21-Jährige ihre Bil<strong>der</strong>. Zum Beispiel, was ihr zum Thema<br />

„Heimat“ einfällt: das Elternhaus in Marbach, Baden im Meer in Spanien und Sonnenschein.<br />

Hilfen für Kin<strong>der</strong> und Jugendliche<br />

57


Bereich<br />

Hilfen für Kin<strong>der</strong> und Jugendliche<br />

Hilfen für Kin<strong>der</strong> und Jugendliche haben eine langjährige Tradition in <strong>der</strong><br />

<strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong>. Mehr als 60 unterschiedliche Angebote und Dienste, zusammengefasst<br />

im <strong>Liebenau</strong>er Netzwerk Familie, werden in den verschiedenen<br />

Tochtergesellschaften und Beteiligungsunternehmen <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong><br />

geleistet. Außerdem zählen zu diesem Bereich das Kin<strong>der</strong>hospiz in Bad<br />

Grönenbach, an dem die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> zu 50 Prozent beteiligt ist,<br />

sowie die Franz von Assisi Gesellschaft (17-Prozent-Beteiligung) mit verschiedenen<br />

Angeboten <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>- und Jugendhilfe und Bildung im Raum<br />

Stuttgart und auf <strong>der</strong> Schwäbischen Alb.<br />

Die Familie im Blick<br />

Hilfen für Kin<strong>der</strong> und Jugendliche sind umso wirkungsvoller, wenn sie<br />

möglichst früh einsetzen und zur Stärkung <strong>der</strong> gesamten Familie beitragen.<br />

In <strong>der</strong> Familie entwickeln sich die zwischenmenschlichen Beziehungen,<br />

hier werden wichtige soziale Werte wie Achtung, Toleranz, gegenseitige<br />

Verantwortung, aber auch Konfliktfähigkeit eingeübt. Sie ist die Grundlage<br />

für den sozialen Zusammenhalt in <strong>der</strong> Gesellschaft und sichert das Aufwachsen<br />

<strong>der</strong> nachfolgenden Generationen. Die Gestaltung familiären Zusammenhalts<br />

ist aufwändig, auch risikoreich und muss ständig neu gelingen.<br />

Familien sind mit wi<strong>der</strong>sprüchlichen Anfor<strong>der</strong>ungen und Belastungen<br />

konfrontiert, sie brauchen eine soziale Infrastruktur, die diese abfe<strong>der</strong>t.<br />

Für ein familienfreundliches Klima<br />

Die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> sieht sich in <strong>der</strong> Verantwortung, eine solche Infrastruktur<br />

aktiv mitzugestalten. Mit den im <strong>Liebenau</strong>er Netzwerk Familie zusammengefassten<br />

Hilfen wollen wir unseren Beitrag für ein kin<strong>der</strong>- und<br />

familienfreundliches Klima in <strong>der</strong> Region leisten. Ein wesentlicher Aspekt<br />

ist die Möglichkeit, Familie und Beruf miteinan<strong>der</strong> vereinbaren zu können.<br />

Deshalb haben wir verschiedene nie<strong>der</strong>schwellige Dienste und Angebote<br />

eingerichtet: Kin<strong>der</strong>betreuungsgruppen in den Lebensräumen für Jung<br />

und Alt zum Beispiel o<strong>der</strong> Ferienprogramme in allen Schulferien. Jungen<br />

Paaren soll die Entscheidung für ein Kind auch dadurch erleichtert werden,<br />

dass sie sich im Falle von Belastungen und Krisen auf ein starkes Netzwerk<br />

von Hilfen verlassen können. Wir setzen uns ein für eine möglichst uneingeschränkte<br />

Teilhabe aller Kin<strong>der</strong> und Familien am gesellschaftlichen Leben<br />

in ihren jeweiligen Sozialräumen und den Regelangeboten <strong>der</strong> Bildung,<br />

Erziehung und Betreuung.<br />

Hilfen bei beson<strong>der</strong>en Belastungen<br />

Einen Schwerpunkt setzen wir dabei auf Hilfen für Familien, <strong>der</strong>en Alltag<br />

durch eine chronische o<strong>der</strong> schwere Krankheit, eine drohende o<strong>der</strong> vorhandene<br />

Behin<strong>der</strong>ung des Kindes o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e psychosoziale Belastungen erschwert<br />

ist. Die Unterstützungsangebote sind dabei passgenau auf die<br />

jeweilige individuelle Situation abgestimmt und sollen die Menschen nach<br />

ihren Möglichkeiten för<strong>der</strong>n, befähigen und ihnen entsprechende Teilhabechancen<br />

eröffnen.<br />

Probleme im ländlichen Raum<br />

Viele dieser Angebote haben mit erschwerten regionalen Bedingungen zu<br />

kämpfen. Die Region Bodensee-Oberschwaben ist gekennzeichnet durch<br />

58<br />

Hilfen für Kin<strong>der</strong> und Jugendliche


eine geringe Bevölkerungsdichte. So leben im Landkreis Ravensburg 33,<br />

im Bodenseekreis 55, im Landkreis Sigmaringen nur 21 Min<strong>der</strong>jährige pro<br />

Quadratkilometer (zum Vergleich: Stuttgart mit 430 Min<strong>der</strong>jährigen pro<br />

Quadratkilometer). Die betroffenen Familien leben zum Teil weit voneinan<strong>der</strong><br />

entfernt, bei unzulänglichen Nahverkehrsangeboten müssen sie zum<br />

Teil weite Wege zurücklegen, um überhaupt an Hilfe- und Entlastungsangebote<br />

heranzukommen. Genauso weit sind die Anfahrtswege von Fachkräften,<br />

die zur häuslichen Versorgung in die Familien kommen, mit entsprechenden<br />

Mehrkosten, die in den jeweiligen Kostensätzen (zum Beispiel<br />

für ambulante Pflege) nicht abgebildet werden.<br />

Vernetzt für Familien<br />

Um fachlich und wirtschaftlich sinnvolle Antworten auf diese Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

zu finden, haben sich die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> und ihre Tochtergesellschaften<br />

schon in den vergangenen Jahren mit an<strong>der</strong>en Trägern zusammengetan,<br />

um bestimmte Aufgaben mit vereinten Kräften zu stemmen.<br />

So etwa in Stuttgart mit den Mariaberger-Fachkliniken für den Betrieb<br />

<strong>der</strong> kin<strong>der</strong>- und jugendpsychiatrischen Tagesklinik Bernsteinstraße, im<br />

Schwarzwald-Baar-Kreis mit <strong>der</strong> Feldner Mühle zum Aufbau eines Familienunterstützenden<br />

Dienstes, in Bad Grönenbach mit <strong>der</strong> Süddeutschen Kin<strong>der</strong>hospizstiftung<br />

zum Betrieb des ersten süddeutschen Kin<strong>der</strong>hospizes o<strong>der</strong><br />

mit <strong>der</strong> Oberschwabenklinik im Landkreis Ravensburg für die sozialmedizinische<br />

Nachsorge. Um eine familienorientierte und kindgerechte Versorgung<br />

schwer erkrankter Kin<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Region nachhaltig sicherzustellen,<br />

haben wir uns mit <strong>der</strong> kirchlichen Sozialstation Ravensburg zur Arbeitsgemeinschaft<br />

häusliche Kin<strong>der</strong>krankenpflege „akrobat“ zusammengetan.<br />

Ebenso gibt es eine Fülle von niedrigschwelligen Vernetzungen, um zum<br />

Beispiel regional orientierte Ferien- und Freizeitmaßnahmen für Kin<strong>der</strong> mit<br />

und ohne Behin<strong>der</strong>ungen zu realisieren. Ähnliches gilt für das Aufgabenfeld<br />

Bildung: Die Don-Bosco-Schule hat Außenklassen an Schulen in Friedrichshafen<br />

und Tettnang, um Kin<strong>der</strong>n und Jugendlichen wohnortnah geeignete<br />

Schulangebote zu machen. Beim Integrationsfachdienst für Kin<strong>der</strong>gärten<br />

und Schulen ist die Vernetzung von Regel- und Son<strong>der</strong>pädagogik<br />

seit sieben Jahren Programm.<br />

Investitionen sind geboten<br />

Insgesamt stellen wir fest, dass <strong>der</strong> Hilfebedarf junger Menschen, die in<br />

den Regelangeboten zur Bildung, Erziehung und Betreuung o<strong>der</strong> in <strong>der</strong><br />

Familie nicht ausreichend Halt, Sicherheit, Zuwendung und För<strong>der</strong>ung finden,<br />

weiterhin konstant ist. Wenn wir ernsthaft Ausgrenzung vermeiden<br />

wollen, dann sind dringend Investitionen in Hilfen geboten, die die<br />

Familien stärken und die Kin<strong>der</strong>tageseinrichtungen und Schulen in die<br />

Lage versetzen, jedem Kind das zu geben, was es für seine Entwicklung<br />

braucht.<br />

Bereich Hilfen für Kin<strong>der</strong> und Jugendliche<br />

Frühe Hilfen<br />

y Frühför<strong>der</strong>- und Beratungsstellen<br />

y Wellcome – Praktische Hilfe für Familien nach <strong>der</strong> Geburt<br />

y Angebote zur Elternberatung, Elternbildung und Elterntreffs<br />

y Gemeinsam für Kin<strong>der</strong> – Sozialmedizinische Nachsorge<br />

Kranke Kin<strong>der</strong><br />

y Kin<strong>der</strong>- und Jugendpsychiatrie (ambulant und stationär)<br />

y Ambulante Kin<strong>der</strong>krankenpflege<br />

y Kin<strong>der</strong>hospizarbeit<br />

Bildung<br />

y Schulische Bildung<br />

y Berufsausbildung<br />

y Berufsbildungsbereich<br />

y Integrationsdienste<br />

Teil- und vollstationäre Hilfen<br />

y Teil- und vollstationäre Hilfen zur Erziehung und Teilhabe<br />

y Sozialtherapeutische Wohngruppen<br />

y Betreutes Wohnen in Familien<br />

Familienentlastung, Ferien und Freizeit<br />

y Integrative Ferien- und Freizeitangebote<br />

y Regelmäßige Betreuungsgruppen<br />

y Eltern-Kind-Gruppen<br />

y Familienpflege<br />

y Geschwisterzeit<br />

Vorstand und Geschäftsführungen<br />

Hilfen für Kin<strong>der</strong> und Jugendliche<br />

59


<strong>Liebenau</strong>er Netzwerk Familie<br />

Das <strong>Liebenau</strong>er Netzwerk Familie wurde im Jahr<br />

2008 gegründet, um die Angebote für Kin<strong>der</strong>,<br />

Jugendliche und Familien im <strong>Stiftung</strong>sverbund<br />

zu vernetzen und ihre Wirksamkeit zu erhöhen.<br />

Im Geschäftsjahr <strong>2010</strong> haben diese Vernetzungsaktivitäten<br />

noch einmal eine Erweiterung und<br />

Beschleunigung erfahren. Um Hilfesuchenden,<br />

Fachleuten und Interessierten einen guten<br />

Überblick über die Angebotspalette verschaffen,<br />

wurde bis März 2011 <strong>der</strong> Internetauftritt<br />

www.netzwerkfamilie.de fertiggestellt.<br />

Weiter ausgebaut wurden die Angebote <strong>der</strong><br />

Frühen Hilfen. Die unterschiedlichen Betreuungsangebote<br />

für Kin<strong>der</strong> mit und ohne Teilhabeerschwernisse<br />

in <strong>der</strong> Familie und im Freizeitbereich<br />

verzeichnen einen großen Zulauf. Dank einer<br />

großen Zahl engagierter Ehrenamtlicher wurde<br />

im Jahr <strong>2010</strong> die Rekordzahl von 30 000 Betreuungsstunden<br />

geleistet.<br />

Die Frühför<strong>der</strong>stelle betreut vermehrt Familien<br />

mit multiplen Problemlagen, zum Beispiel Familien<br />

mit einem psychisch kranken Elternteil, mit<br />

Suchterkrankungen, mit Migrationshintergrund<br />

und geringen Deutschkenntnissen.<br />

Gut nachgefragt waren die stationären Hilfen für<br />

junge Menschen nach SGB VIII und XII. Hoch ist<br />

<strong>der</strong> Bedarf an Hilfen im Grenzbereich von Lernund<br />

geistiger Behin<strong>der</strong>ung. Diese jungen Menschen<br />

kommen allerdings stark belastet zu uns,<br />

sodass die Hilfe eine enge Zusammenarbeit mit<br />

<strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>- und Jugendpsychiatrie <strong>der</strong> St. Lukas-<br />

Klinik erfor<strong>der</strong>t.<br />

Pflege kommt nach Hause<br />

„akrobat“ – die Arbeitsgemeinschaft häusliche Kin<strong>der</strong>krankenpflege –<br />

sichert die häusliche Versorgung kranker Kin<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Region Bodensee-<br />

Oberschwaben. Im Sommer <strong>2010</strong> unterzeichneten die Verantwortlichen <strong>der</strong><br />

kirchlichen Sozialstation Ravensburg und <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> eine entsprechende<br />

Kooperationsvereinbarung.<br />

Christoph Gräf<br />

<strong>Liebenau</strong>er Netzwerk<br />

Familie<br />

Zuhause in <strong>der</strong> Gastfamilie<br />

Im Rahmen des Betreuten Wohnens in Familien begleiten wir <strong>der</strong>zeit 20 Kin<strong>der</strong><br />

und Jugendliche, drei Kin<strong>der</strong> davon leben im Rahmen einer Mutter-Kind-<br />

Betreuung in einer Gastfamilie. Diese Anfragen nehmen <strong>der</strong>zeit zu. Neue<br />

Standorte gibt es in Lindau und in Ulm.<br />

60<br />

Hilfen für Kin<strong>der</strong> und Jugendliche


„Amalie“: Paten helfen Familien<br />

Um in Oberschwaben einen ambulanten Kin<strong>der</strong>und<br />

Jugendhospizdienst aufzubauen, haben wir<br />

gemeinsam mit dem Malteser Hilfsdienst den<br />

Dienst „Amalie“ gegründet und im Jahr <strong>2010</strong> mit<br />

<strong>der</strong> Ausbildung von ehrenamtlichen Familienpaten<br />

begonnen. Diese Paten begleiten Familien,<br />

in denen ein schwer o<strong>der</strong> lebenslimitiert erkranktes<br />

Kind lebt, ab dem Zeitpunkt <strong>der</strong> Diagnose bis<br />

über den Tod hinaus.<br />

„wellcome“ bietet frühe Unterstützung<br />

Seit März <strong>2010</strong> gibt es „wellcome“ auch im Bodenseekreis, ein Betreuungsangebot<br />

für Familien in den ersten zwölf Lebensmonaten des Kindes. Seither<br />

haben 23 Ehrenamtliche 23 Familien betreut, insbeson<strong>der</strong>e bei Mehrlingsgeburten<br />

und bei kin<strong>der</strong>reichen Familien. Für ein entsprechendes<br />

Angebot im Allgäu wurde eine Kooperation mit <strong>der</strong> Jugendhilfe-<strong>Stiftung</strong><br />

St. Anna in Leutkirch vereinbart.<br />

Auch Geschwister brauchen Hilfe<br />

Geschwisterkin<strong>der</strong> von behin<strong>der</strong>ten und chronisch<br />

kranken Kin<strong>der</strong>n wachsen in einer ganz beson<strong>der</strong>en<br />

Situation auf. Ihre Bedürfnisse stehen<br />

oft hinter den Pflege- und Betreuungsanfor<strong>der</strong>ungen<br />

ihrer Geschwister zurück. Deshalb gibt<br />

es die „Geschwisterzeit“, ein Angebot speziell für<br />

diese Kin<strong>der</strong> und Jugendlichen, die gemeinsam<br />

mit gleich Betroffenen Freizeit und Austausch<br />

erleben können. Dieses Angebot gibt es bisher im<br />

Schwarzwald-Baar-Kreis und seit <strong>2010</strong> auch im<br />

Landkreis Ravensburg in gemeinsamer Trägerschaft<br />

von <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong>, Kin<strong>der</strong>heim<br />

St. Johann in Zußdorf und <strong>der</strong> Schule für Blinde<br />

und Sehbehin<strong>der</strong>te in Baindt.<br />

Neustart ins Berufsleben<br />

Der traditionell vorgezeichnete Berufsweg für Menschen mit geistiger Behin<strong>der</strong>ung<br />

über die Son<strong>der</strong>schule und den Berufsbildungsbereich in eine<br />

Werkstatt für behin<strong>der</strong>te Menschen (WfbM) soll mit einem neuen Bildungskonzept<br />

unterbrochen werden. In so genannten Berufsvorbereitenden Einrichtungen<br />

(BVE) werden Jugendliche über Berufspraktika in <strong>der</strong> freien<br />

Wirtschaft mit <strong>der</strong> Arbeitswelt vertraut gemacht, und es wird nach alternativen<br />

Arbeitsmöglichkeiten gesucht. Eine solche BVE-Klasse hat die Don-<br />

Bosco-Schule in Weissenau gestartet.<br />

Hilfen für Kin<strong>der</strong> und Jugendliche<br />

61


St. Nikolaus – Süddeutsches Kin<strong>der</strong>hospiz gemeinnützige GmbH<br />

Süddeutsche Kin<strong>der</strong>hospiz-<strong>Stiftung</strong> (50 % Beteiligung), <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> (50 % Beteiligung)<br />

Das Kin<strong>der</strong>hospiz ist Anlaufstelle für Familien mit<br />

unheilbar und lebensbegrenzt erkrankten Kin<strong>der</strong>n.<br />

Es bietet <strong>der</strong>zeit Platz für acht Kin<strong>der</strong> mit ihren<br />

Familien. Ein interdisziplinäres Team mit Experten<br />

insbeson<strong>der</strong>e aus Pflege, Medizin, Pädagogik<br />

und Seelsorge sichert Begleitung auf hohem<br />

Niveau. Im Jahr <strong>2010</strong> blieb die Aufnahme im Vorjahresvergleich<br />

stabil. 88 verschiedene erkrankte<br />

Kin<strong>der</strong> hielten sich mit ihren Familien im Kin<strong>der</strong>hospiz<br />

auf, 44 davon erstmalig. Zunehmend kamen<br />

schwerer erkrankte Kin<strong>der</strong> mit weit höherem Pflegeaufwand<br />

ins Kin<strong>der</strong>hospiz. Inzwischen benötigen<br />

25 Prozent <strong>der</strong> Gäste im Tagdienst eine Einzelbetreuung,<br />

im Unterschied zum vorgesehenen<br />

Betreuungsschlüssel von einer Pflegekraft für<br />

zwei Gäste. Dadurch wird die Dienstplanung<br />

komplexer und die Intensität <strong>der</strong> Einsätze für die<br />

Pflegekräfte weit for<strong>der</strong>n<strong>der</strong>.<br />

Zur Qualitätssicherung trägt ein im Haus entwickeltes<br />

Schmerz- und Trauerkonzept bei. Ergänzende<br />

Projekte waren die Optimierung des Dokumentationssystems<br />

in Koordinierung mit dem<br />

Gästemanagement. Der in <strong>2010</strong> neu bestellte<br />

Hausbeirat, bestehend aus acht Elternvertretern,<br />

den Teamleitungen und <strong>der</strong> Leitung des Hauses,<br />

unterstützt die konzeptionelle Arbeit. Fort- und<br />

Weiterbildung für die Mitarbeiter werden in<br />

großem Umfang geför<strong>der</strong>t und helfen bei <strong>der</strong> professionellen<br />

Weiterentwicklung wie im Umgang<br />

mit <strong>der</strong> emotional herausfor<strong>der</strong>nden Arbeit mit<br />

erkrankten Kin<strong>der</strong>n und ihren Familien.<br />

Über 60 Prozent <strong>der</strong> Jahreskosten sind spendenfinanziert<br />

und werden überwiegend durch den<br />

För<strong>der</strong>verein Kin<strong>der</strong>hospiz im Allgäu aufgebracht.<br />

Gut für die ganze Familie<br />

Das Kin<strong>der</strong>hospiz arbeitet nach einem ganzheitlichen Ansatz in <strong>der</strong> Begleitung<br />

<strong>der</strong> betroffenen Familien. Ein Bezugspflegesystem, das Vertrautheit<br />

und Sicherheit vermittelt, soll helfen, dass sich Familien wohl fühlen und<br />

neue dazukommen.<br />

St. Nikolaus – Süddeutsches Kin<strong>der</strong>hospiz<br />

2009 <strong>2010</strong><br />

y Auslastung in % 68,73 67,64<br />

y Belegungstage erkrankter Kin<strong>der</strong> 2 007 1 975<br />

y Belegungstage Eltern 3 035 3 135<br />

y Belegungstage Geschwisterkin<strong>der</strong> 1 223 1 394<br />

y Familien insgesamt 113 128<br />

y davon neue Familien 51 40<br />

Dr. Stefan Zeller<br />

Geschäftsführer bis<br />

31. März <strong>2010</strong><br />

Christoph Sedlmeier<br />

Geschäftsführer<br />

seit 1. April <strong>2010</strong><br />

Mitarbeiterzahlen<br />

y Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 45 51<br />

y Personalstellen (Vollzeit, gerundet) 25 25<br />

y Ehrenamtliche 22 23<br />

62<br />

Hilfen für Kin<strong>der</strong> und Jugendliche


Franz von Assisi gemeinnützige GmbH<br />

Franziskanerinnen <strong>der</strong> ewigen Anbetung Schwäbisch Gmünd e.V. (33 % Beteiligung),<br />

Kongregation <strong>der</strong> Franziskanerinnen vom Kloster Sießen (25 % Beteiligung), <strong>Stiftung</strong> St. Vinzentiuspflege Donzdorf (25 % Beteiligung),<br />

<strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> (17 % Beteiligung)<br />

Unter dem Dach <strong>der</strong> Franz von Assisi Gesellschaft<br />

befinden sich die St. Canisius Kin<strong>der</strong>- und Jugendhilfe<br />

im Ostalbkreis, die St. Josef Gesellschaft in<br />

Stuttgart und die St. Vinzentiuspflege im Landkreis<br />

Göppingen. Zum Verbund gehört außerdem<br />

das Institut für Soziale Berufe Schwäbisch Gmünd/<br />

Ellwangen (St. Loreto) mit <strong>der</strong> Bildungsakadamie.<br />

Die St. Josef Gesellschaft hat im Jahr <strong>2010</strong> ihre<br />

Entwicklung zu einer Einrichtung <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>- und<br />

Jugendhilfe mit mehr präventiven und familienunterstützenden<br />

Angeboten fortgesetzt und dafür<br />

öffentliche Anerkennung erhalten.<br />

In den Canisius-Einrichtungen konnte die gute<br />

Auslastung durch kontinuierliche Mitarbeiterqualifikation<br />

sichergestellt werden. Ausbildung<br />

und Gewinnung von Nachwuchsfachkräften blieb<br />

auch im Berichtsjahr Thema.<br />

Die Vinzentius-Einrichtungen haben ihr überregionales<br />

Wohngruppenangebot weiter ausgeweitet.<br />

Die gute Belegung bestätigt das Konzept.<br />

Das Institut für Soziale Berufe Schwäbisch Gmünd<br />

gemeinnützige GmbH wurde im März 2011 umbenannt<br />

in St. Loreto gemeinnützige GmbH, Institut<br />

für Soziale Berufe Schwäbisch Gmünd und Ellwangen.<br />

Mit einem breit gefächerten Bildungsangebot<br />

von Ausbildungen, Fort-und Weiterbildungen<br />

bis hin zu einem berufsbegleitenden Bachelor-<br />

Studiengang deckt St. Loreto den Ausbildungsbedarf<br />

im sozialen Bereich weitgehend ab.<br />

Gut gewappnet für die Zukunft<br />

Zwei Studierende von St. Loreto im „interkulturellen Spielzimmer“: eine<br />

Momentaufnahme vom Tag <strong>der</strong> Offenen Tür, den das Institut für Soziale<br />

Berufe anlässlich des 150-jährigen Bestehens <strong>der</strong> Bildungseinrichtung<br />

St. Loreto veranstaltete.<br />

Franz von Assisi Gesellschaft<br />

2009 <strong>2010</strong><br />

St. Josef Gesellschaft<br />

y Kin<strong>der</strong>tagesstätte 270 270<br />

y Ambulant betreute Kin<strong>der</strong> und Jugendliche 350 300<br />

y Stationäre Hilfen 110 124<br />

y Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 200 210<br />

St. Canisius<br />

y Betreute Kin<strong>der</strong> und Jugendliche 494 501<br />

y Klienten Erziehungs- und Familienberatung 920 777<br />

y Klienten Frühför<strong>der</strong>ung 525 529<br />

y Franziskus-Grundschüler 110 109<br />

y Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 203 218<br />

St. Vinzentius<br />

y Betreute Kin<strong>der</strong> und Jugendliche 247 169<br />

y Vinzentius-Schüler 125 131<br />

y Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 95 100<br />

Hans-Dieter Beller<br />

Geschäftsführer<br />

Michael Leibinger<br />

Geschäftsführer<br />

St. Loreto<br />

y Schüler 746 787<br />

y Mitarbeiter/-innen (incl. Honorarkräfte) 135 139<br />

Hilfen für Kin<strong>der</strong> und Jugendliche<br />

63


64 Dienstleister und <strong>Stiftung</strong>sbetriebe


Dienstleister und <strong>Stiftung</strong>sbetriebe<br />

Malen als Lebenshobby<br />

Thomas Liebl hat 20 Jahre lang regelmäßig im Werkstudio Hegenberg am freien Ausdrucksmalen teilgenommen.<br />

Er ist ein echter Hobbymaler, <strong>der</strong> auch auf <strong>der</strong> Wohngruppe in <strong>Liebenau</strong> malt und an vielen<br />

Malwettbewerben und Ausstellungen teilgenommen hat. Kunst ist für den 52-Jährigen ein Medium zur<br />

Kommunikation, um sich „ins Spiel“ zu bringen, sich als wertvoll zu erleben. Neben seiner Arbeit<br />

als Transportgehilfe und LKW-Beifahrer bietet ihm das Malen eine wichtige Wochen- und Tagesstruktur.<br />

Dienstleister und <strong>Stiftung</strong>sbetriebe<br />

65


Bereich<br />

Dienstleister und <strong>Stiftung</strong>sbetriebe<br />

In den vergangenen zwölf Jahren haben sich aus den internen Dienstleistungsbetrieben<br />

heraus mehrere sehr professionell arbeitende Dienstleistungsunternehmen<br />

in unterschiedlichen Aufgabenfel<strong>der</strong>n entwickelt<br />

und etabliert. Diese Unternehmen arbeiten mit ihren Schwerpunkten im<br />

hauswirtschaftlichen Bereich (<strong>Liebenau</strong> Service GmbH, St. Anna-Service<br />

GmbH, Österreich), kaufmännischen und IT-Bereich (<strong>Liebenau</strong> Beratung<br />

und Unternehmensdienste GmbH) sowie im technischen Bereich (<strong>Liebenau</strong><br />

Gebäude- und Anlagenservice GmbH).<br />

Dienstleister für in- und externe Kunden<br />

Hinzugekommen im Berichtsjahr <strong>2010</strong> sind drei weitere Gesellschaften: Die<br />

<strong>Liebenau</strong>er Landleben GmbH, die Teamwork Kommunikation und Medien<br />

GmbH sowie die OSL GmbH (hauswirtschaftliche Dienstleistungen).<br />

Daneben bestehen mit dem Forstbetrieb <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> und <strong>der</strong> Abteilung<br />

fortbilden & entwickeln (f&e) stiftungseigene Betriebe. All diese<br />

erbringen ihre Leistungen zunächst für die <strong>Stiftung</strong>en <strong>Liebenau</strong>, Hospital<br />

zum Heiligen Geist und Helios – Leben im Alter. Darüber hinaus sind sie<br />

aber auch in unterschiedlich starkem Maß für externe Kunden tätig.<br />

Vom Kaminholz bis zur Mediengestaltung<br />

Das Tätigkeitspektrum <strong>der</strong> Dienstleister und <strong>Stiftung</strong>sbetriebe ist so bunt<br />

wie <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong>sverbund selbst: Kaminholz, Holzhackschnitzel, Textilservice,<br />

Catering, Gebäu<strong>der</strong>einigung, Obst- und Gemüsebau, Garten- und<br />

Landschaftsbau, Landwirtschaft, ein in <strong>der</strong> Region äußerst beliebter Verkaufsladen<br />

mit Café, IT Services, Rechnungswesen, Personalabrechnung,<br />

Fort- und Weiterbildungen, Coaching und Beratung, Technische Dienste,<br />

Brandschutz, Wärmerückgewinnung, Mess- und Steuerungstechnik, hauswirtschaftliche<br />

Dienste, Print- und Online-Kommunikation, Mediengestaltung<br />

und vieles mehr.<br />

Preis und Leistung stimmen<br />

So unterschiedlich die Aufgabenfel<strong>der</strong> auch sind, eines haben sie alle gemeinsam:<br />

Durch die Orientierung im internen und externen Aufgabenfeld<br />

ergibt sich ein hohes Maß an Qualität in Verbindung mit einem guten Preis-<br />

Leistungs-Verhältnis. Die Dienstleister und <strong>Stiftung</strong>sbetriebe tragen in bedeutendem<br />

Umfang dazu bei, dass die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> ihre satzungsgemäßen<br />

Zwecke erfüllen kann. Auch am wirtschaftlichen Erfolg haben sie<br />

ihren Anteil.<br />

66<br />

Dienstleister und <strong>Stiftung</strong>sbetriebe


Inklusion im Arbeitsleben<br />

Neben den oft im Hintergrund stattfindenden unterstützenden Tätigkeiten<br />

sind die Dienstleister und <strong>Stiftung</strong>sbetriebe aber auch ganz direkt an <strong>der</strong><br />

Umsetzung des <strong>Stiftung</strong>sauftrags beteiligt. Sie stellen insgesamt über 170<br />

Plätze für Beschäftigte in Werkstätten für behin<strong>der</strong>te Menschen (WfbM) bereit.<br />

Darüber hinaus hat das <strong>Liebenau</strong>er Landleben Praxisstellen für mehr<br />

als 50 Jugendliche aus dem Berufsbildungswerk Adolf Aich eingerichtet.<br />

Diese Arbeits- und Ausbildungsplätze ermöglichen den Betroffenen eine<br />

Teilhabe an <strong>der</strong> betrieblichen Arbeitswelt, geprägt von marktwirtschaftlichen<br />

Notwendigkeiten, direkten Kundenkontakten und Zusammenarbeit<br />

mit den unterschiedlichsten Kollegen. Hier findet schon seit vielen Jahren<br />

konkrete Inklusion statt.<br />

Vorstand und Geschäftsführungen<br />

Bereich Dienstleister und und <strong>Stiftung</strong>sbetriebe<br />

(Zahlen in TEUR) 2009 <strong>2010</strong><br />

y Umsatz 27.505 25.669<br />

y Personalaufwand 16.976 14.642<br />

y Bilanzsumme 7.060 6.404<br />

y Eigenkapitalquote ohne<br />

Son<strong>der</strong>posten 19,7 % 37,1 %<br />

y Eigenkapitalquote mit<br />

Son<strong>der</strong>posten – –<br />

y Investitionen 446 508<br />

y Mitarbeiter/-innen<br />

(Kopfzahlen) 431 494<br />

1. Vollkonsolidierung<br />

<strong>Liebenau</strong> Service GmbH, <strong>Liebenau</strong> Gebäude- und Anlagenservice GmbH,<br />

<strong>Liebenau</strong> Beratung und Unternehmensdienste GmbH, <strong>Liebenau</strong> Personalservice<br />

GmbH*, Teamwork Kommunikation und Medien GmbH, OSL GmbH,<br />

<strong>Liebenau</strong>er Landleben GmbH<br />

* nur Finanzkennzahlen<br />

Dienstleister und <strong>Stiftung</strong>sbetriebe<br />

67


<strong>Liebenau</strong> Service GmbH<br />

Das Angebot <strong>der</strong> <strong>Liebenau</strong> Service umfasst<br />

Dienstleistungen in den Bereichen Gebäudeservice,<br />

Catering und Textilservice sowie Organisationsberatung<br />

und Training. Im Wirtschaftsjahr<br />

konnten die gesamten Erlöse gesteigert werden,<br />

hauptsächlich auf dem externen Markt. Die Abteilung<br />

Catering wurde durch die Übernahme des<br />

„Hessler Party Service“ in Ravensburg weiter ausgebaut.<br />

Leichte Zuwächse gab es auch im Betrieb<br />

von Industriekantinen. Weiterhin angespannt ist<br />

die Marktsituation im Eventcatering.<br />

Niedrigere Belegungen in <strong>der</strong> Hotellerie, <strong>der</strong> Rückgang<br />

in <strong>der</strong> Gastronomie, Kunden-Insolvenzen<br />

sowie <strong>der</strong> Preisdruck im Textilgewerk erschweren<br />

die Entwicklungen unserer Wäscherei, die dennoch<br />

eine Umsatzentwicklung von über sieben<br />

Prozent erzielte. Durch Spezialisierung auf Formund<br />

Leibwäsche mit Angeboten <strong>der</strong> Mietwäsche<br />

im Flachwäschebereich belegen wir eine beson<strong>der</strong>e<br />

Marktnische.<br />

Lecker: Essen vom Kochwerk<br />

Unter dem Namen „Kochwerk“ ist seit Mai <strong>2010</strong> das bis dahin bekannte Cateringunternehmen<br />

„Hessler Party Service“ aktiv. Die neue LiSe-Marke über sich<br />

selbst: „Wir vom Kochwerk versorgen Sie an jedem Tag <strong>der</strong> Woche mit unserer<br />

gesunden, regionalen Küche – frisch zubereitet und mit Pfiff serviert!“<br />

Im Gebäudeservice wurde in weiteren Objekten<br />

eine ökologische Reinigung platziert. Dabei<br />

werden ausschließlich biologisch-ökologisch<br />

verträgliche Reinigungsmittel verwendet. Diese<br />

Methode wird speziell von Kunden nachgefragt,<br />

die auf Nachhaltigkeit beson<strong>der</strong>en Wert legen.<br />

Der Geschäftsbereich „LiSeplus – Organisationsberatung<br />

und Training“ hat sich in <strong>2010</strong> weiter<br />

etabliert. Angeboten werden individuelle und<br />

praxisorientierte Beratungsleistungen und<br />

Seminare für Unternehmen in Sachen Küche,<br />

Wäscherei, Reinigung und hauswirtschaftlichem<br />

Management.<br />

Frisch gewaschen: Hotelwäsche in St. Anton<br />

Mit dem Start <strong>der</strong> Wintersaison <strong>2010</strong> hat die LiSe den Wäscheservice für 17<br />

Hotels im Skiort St. Anton am Arlberg übernommen.<br />

<strong>Liebenau</strong> Service (LiSe)<br />

2009 <strong>2010</strong><br />

Leistungen<br />

y Mittagessen 579 381 573 046<br />

y Abendessen 317 020 297 248<br />

y Wäsche in Kilogramm 1 759 393 1 916 852<br />

y Gebäu<strong>der</strong>einigung in Arbeitsstunden 79 474 102 930<br />

Frank Moscherosch<br />

Geschäftsführer<br />

Mitarbeiterzahlen<br />

y Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 362 424<br />

y davon Mitarbeiter mit Vermittlungshemmnissen 35 48<br />

y Mitarbeiter/-innen (WfbM) 90 89<br />

y Anzahl <strong>der</strong> arbeitsbegleitenden Maßnahmen 189 172<br />

y Anzahl <strong>der</strong> durchgeführten Schul- und Berufspraktika 111 151<br />

68<br />

Dienstleister und <strong>Stiftung</strong>sbetriebe


<strong>Liebenau</strong> – Beratung und Unternehmensdienste GmbH<br />

<strong>Liebenau</strong> Beratung und<br />

Unternehmensdienste GmbH<br />

Die <strong>Liebenau</strong> – Beratung und Unternehmensdienste<br />

ist als Dienstleister in den Bereichen IT-<br />

Services, Rechnungswesen und Personalabrechnung<br />

für den <strong>Stiftung</strong>sverbund und externe Kunden<br />

aktiv, mit einer klaren Branchenausrichtung<br />

auf den Sozialbereich.<br />

Im Arbeitsfeld IT-Services, dem größten Bereich<br />

innerhalb <strong>der</strong> LBU, wurde im Jahr <strong>2010</strong> beschlossen,<br />

in <strong>der</strong> Behin<strong>der</strong>tenhilfe eine IT-basierte<br />

Pflegeplanung und Dokumentation einzuführen.<br />

Die Behin<strong>der</strong>tenhilfe ist hierbei Pilotkunde bei<br />

<strong>der</strong> Entwicklung eines neuen SAP-Moduls für die<br />

Sozialbranche. Im Bereich Personalabrechnung<br />

war das Jahr geprägt von<br />

umfangreichen Tarifumstellungen.<br />

Auch im Rechnungswesen<br />

beobachten wir nicht<br />

nur steigende Belegzahlen,<br />

son<strong>der</strong>n auch eine weiter zunehmende<br />

Komplexität insbeson<strong>der</strong>e<br />

steuerrechtlicher<br />

Matthias Schyra Regelungen.<br />

Geschäftsführer<br />

Im Einsatz für Datensicherheit<br />

In <strong>der</strong> Informationstechnologie<br />

spielen sich bedeutende Entwicklungen,<br />

die einer höheren<br />

Sicherheit unserer Daten und<br />

Systeme dienen, oft im Hintergrund<br />

ab. Im Jahr <strong>2010</strong> setzten<br />

wir Meilensteine im Bereich <strong>der</strong><br />

Server-Virtualisierung, des System-<br />

Monitorings und <strong>der</strong> Netzwerksicherheit.<br />

<strong>Liebenau</strong> – Beratung und Unternehmensdienste (LBU)<br />

2009 <strong>2010</strong><br />

Leistungen<br />

y Betreute Server 73 102<br />

y Betreute PCs 1 015 1 068<br />

y Betreute Telefonanschlüsse 2 300 2 420<br />

y Verbuchte Belege 953 000 999 000<br />

y Personalabrechnungsfälle 66 442 69 072<br />

Mitarbeiterzahlen<br />

y Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 29 29<br />

<strong>Liebenau</strong> Gebäude- und Anlagenservice GmbH<br />

Die <strong>Liebenau</strong> Gebäude- und Anlagenservice GmbH<br />

bietet eine Vielfalt technischer Dienstleistungen<br />

in den Bereichen Sanitär, Heizung, Elektrik, MSR<br />

(Regelungstechnik, Gebäudeautomatisation).<br />

Außerdem verfügt sie über eine eigene Schlosserei.<br />

Im Jahr <strong>2010</strong> feierte sie ihr fünfjähriges Bestehen.<br />

Abschließend vorbereitet wurde im Berichtsjahr<br />

die Einführung einer papierlosen Auftragsabwicklung.<br />

Diese Prozessverbesserung soll die Effizienz<br />

steigern und die Wirtschaftlichkeit <strong>der</strong> Gesellschaft<br />

weiter erhöhen. Für<br />

2011 sind wir optimistisch,<br />

durch die gute Konjunktur<br />

unseren externen Umsatz,<br />

zum Beispiel im Bereich <strong>der</strong><br />

Wärmerückgewinnung,<br />

wie<strong>der</strong> steigern zu können.<br />

Michael Staiber<br />

Geschäftsführer<br />

<strong>Liebenau</strong> Gebäude- und Anlagenservice (LiGAS)<br />

Wasser marsch<br />

zum Jubiläum<br />

Mit einem Tag <strong>der</strong> offenen<br />

Tür feierte die LiGAS ihr<br />

fünfjähriges Bestehen.<br />

Werkstattführungen und<br />

Mitmachaktionen gefielen<br />

den Besuchern.<br />

Leistungen<br />

y Wartung und Instandhaltung, Prüfung von Anlagen und Geräten<br />

y Arbeitssicherheit, Umwelt- und Brandschutz, Trinkwasserhygiene<br />

y Beratung in technischen Fragen, Entwicklung und Bau von Son<strong>der</strong>anlagen<br />

y Hausmeisterdienste<br />

2009 <strong>2010</strong><br />

Mitarbeiterzahlen<br />

y Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 40 41<br />

y Auszubildende 4 3<br />

y Mitarbeiter/-innen (WfbM) 14 14<br />

Dienstleister und <strong>Stiftung</strong>sbetriebe<br />

69


<strong>Liebenau</strong>er Landleben<br />

Das <strong>Liebenau</strong>er Landleben umfasst die Bereiche<br />

Gärtnerei, Obst- und Weinbau, Landwirtschaft<br />

mit Tierhaltung, Garten- und Landschaftsbau,<br />

Verkaufsladen und Versandhandel.<br />

Die erfreuliche konjunkturelle Entwicklung<br />

brachte im <strong>Liebenau</strong>er Landleben eine Verdoppelung<br />

des prozentualen Umsatzzuwachses im<br />

Vergleich zum Vorjahr. Dabei war das Jahr <strong>2010</strong> in<br />

Landwirtschaft und Gartenbau geprägt durch den<br />

extremen Witterungsverlauf. Zuerst die Hitze,<br />

dann das nasskalte Wetter haben die Ernteerträge<br />

im Obstbau um circa 24 Prozent, im Ackerbau nur<br />

geringfügig um circa zwei Prozent, bei jedoch<br />

deutlich geringerer Qualität, gemin<strong>der</strong>t.<br />

Mit fast acht Prozent erzielte <strong>der</strong> Verkaufsladen<br />

einen im Vergleich zu den Vorjahren überdurchschnittlichen<br />

Umsatzzuwachs. Die Kundenzahl wie<br />

auch <strong>der</strong> Umsatz pro Kunde wurden gesteigert.<br />

Gut angenommen wird <strong>der</strong> Mittagstisch im<br />

Verkaufsladen. Werktags ist das Glashauscafé<br />

Treffpunkt für Mitarbeiter und viele externe<br />

Stammgäste.<br />

Zwölf Mitarbeiter <strong>der</strong> Werkstatt für behin<strong>der</strong>te<br />

Menschen (WfbM) konnten in längerfristige<br />

Praktika und feste Außenarbeitsverhältnisse bei<br />

örtlichen Firmen im Produktions- und Dienstleistungsgewerbe<br />

vermittelt werden.<br />

Begonnen mit <strong>der</strong> Gründung <strong>der</strong> <strong>Liebenau</strong>er<br />

Landleben GmbH zum Ende <strong>2010</strong> werden die<br />

organisatorischen Rahmenbedingungen weiter<br />

ausgebaut und damit für die einzelnen Geschäftsfel<strong>der</strong><br />

markt- und überlebensfähige Strukturen<br />

geschaffen.<br />

Im Einsatz für schöne Gärten<br />

Nach wie vor gut nachgefragt sind die Garten- und Landschaftsbauer im<br />

<strong>Liebenau</strong>er Landleben, sowohl für Pflege- und Unterhaltungsarbeiten wie<br />

auch bei Gartenneuanlagen und -umbauten. Auch bei <strong>der</strong> Anlage des Freizeitparks<br />

Minimundus waren sie im Einsatz.<br />

<strong>Liebenau</strong>er Landleben<br />

Wein für soziale Zwecke<br />

Dieter Moll präsentiert den<br />

„Creativo“ mit einem von ihm<br />

gestalteten Etikett. Diesen<br />

Wein produziert das <strong>Liebenau</strong>er<br />

Landleben zusammen<br />

mit einem Winzer. Dabei,<br />

ebenso wie bei <strong>der</strong> künstlerischen<br />

Gestaltung <strong>der</strong> Etiketten,<br />

werden auch Menschen<br />

mit Behin<strong>der</strong>ung beteiligt.<br />

Vier Euro pro Flasche<br />

kommen einem sozialen<br />

Projekt zu.<br />

2009 <strong>2010</strong><br />

Leistungen<br />

y Anzahl Kunden Verkaufsladen (in Tausend) 112,9 118,6<br />

y Bewirtschaftungsfläche Gärtnerei (in Hektar) 10,5 11<br />

y Bewirtschaftungsfläche Obstbau (in Hektar) 74 79<br />

y Bewirtschaftungsfläche Grünland, Ackerbau (in Hektar) 347 340<br />

y Verkauf/Bestand Limousin-Wei<strong>der</strong>in<strong>der</strong> 89/300 77/301<br />

Rainer Wöhrle<br />

Gesamtleitung<br />

<strong>Liebenau</strong>er Landleben<br />

Mitarbeiterzahlen<br />

y Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 232 238<br />

y Auszubildende (BBW) 65 53<br />

y Mitarbeiter/-innen (WfbM) 61 61<br />

70<br />

Dienstleister und <strong>Stiftung</strong>sbetriebe


Teamwork Kommunikation und Medien GmbH<br />

In <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> Kommunikation waren<br />

die Weiterentwicklung <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong>skommunikation,<br />

<strong>der</strong> Ausbau des Fundraising, die Ausweitung<br />

<strong>der</strong> Agenturtätigkeiten die zentralen Aufgaben in<br />

<strong>2010</strong>. Inhaltliche Schwerpunkte waren die Dachmarkenstrategie<br />

und <strong>der</strong> Einstieg in Social Media.<br />

Ende <strong>2010</strong> wurde die Teamwork Kommunikation<br />

und Medien GmbH gegründet. Nach drei Jahren<br />

erfolgreicher Tätigkeit für externe Kunden als<br />

<strong>Stiftung</strong>sbetrieb ist dieser Schritt die rechtliche<br />

Voraussetzung, den Agenturbereich weiter aufzubauen<br />

und das umfangreiche<br />

Knowhow <strong>der</strong> Abteilung<br />

auch externen Kunden anzubieten.<br />

Ab 1. Juli 2011 übernimmt<br />

die Teamwork GmbH auch<br />

die Kommunikationsdienstleistungen<br />

für die <strong>Stiftung</strong><br />

Wolf-Peter Bischoff<br />

Geschäftsführer<br />

<strong>Liebenau</strong> und ihre Tochtergesellschaften.<br />

Teamwork Kommunikation und Medien GmbH<br />

Kommunikation made in<br />

<strong>Liebenau</strong><br />

Teamwork Kommunikation<br />

und Medien steht für Dienstleistungen<br />

in den Bereichen<br />

Strategie und Beratung,<br />

Pressearbeit, Werbung,<br />

Grafik-Design und Internet.<br />

2009 <strong>2010</strong><br />

y Kunden 34 41<br />

y Presseaussendungen 225 236<br />

y Zeitschriften/Geschäftsberichte 34 26<br />

y Prospekte/Flyer/Anzeigen 172 271<br />

y Werbemittel –* 46<br />

y Betreute Internetauftritte 30 40<br />

y Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 16 18<br />

y Freie Mitarbeiter/-innen 16 22<br />

* nicht erfasst<br />

Forstbetriebe<br />

Die Forstbetriebe <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> bewirtschaften<br />

1 490 Hektar <strong>Stiftung</strong>swald und bieten<br />

Dienstleistungen für an<strong>der</strong>e Waldbesitzer an. In<br />

den <strong>Stiftung</strong>swäl<strong>der</strong>n wurden im Berichtsjahr<br />

10 000 Festmeter Holz eingeschlagen. Die Vermarktung<br />

lief bei guten Preisen und großer Nachfrage<br />

problemlos. Die Nutzung entspricht dem<br />

nachhaltig nutzbaren Holzzuwachs des <strong>Stiftung</strong>swaldes.<br />

Seit Juli <strong>2010</strong> hat <strong>der</strong> Holzhof einen zweiten Standort<br />

in Burgrieden bei Laupheim. Dort wird wie in<br />

<strong>Liebenau</strong> ofenfertiges Brennholz aus dem nahegelegenen<br />

<strong>Stiftung</strong>swald Rechtenstein produziert<br />

und regional vermarktet. Durch den neuen Standort<br />

sowie weitere Mo<strong>der</strong>nisierungsmaßnahmen<br />

in<br />

<strong>Liebenau</strong> wurde die Produktionsmenge<br />

von 2 800 auf<br />

5 000 Raummeter erhöht.<br />

Im Holzhof <strong>Liebenau</strong> sind 15<br />

betreute Mitarbeiter in <strong>der</strong><br />

Werkstatt für behin<strong>der</strong>te Men-<br />

Markus Bertele schen (WfbM) beschäftigt.<br />

Leiter Forstbetriebe<br />

Forstbetriebe<br />

Hoch gestapelt<br />

Die Nachfrage nach<br />

Brennholz steigt.<br />

Kunden sind vor<br />

allem Privathaushalte,<br />

Pizzerien und<br />

Brennholzhändler.<br />

Forstdienstleistungen<br />

y Waldbetreuung<br />

y Pflanz-, Waldpflege-, Holzerntemaßnahmen<br />

y Spezialfällungen in Gärten und Parkanlagen<br />

y Holzvermarktung<br />

y Bereitstellung von Hackschnitzeln<br />

2009 <strong>2010</strong><br />

Mitarbeiterzahlen<br />

y Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 11 10<br />

y Auszubildende 2 2<br />

y Zivildienstleistende 3 4<br />

y Mitarbeiter/-innen WfbM 17 15<br />

Dienstleister und <strong>Stiftung</strong>sbetriebe<br />

71


Sag’s mit Blumen…<br />

Bunte Blütenbil<strong>der</strong> locken Ilse Peter aus <strong>der</strong> Reserve.<br />

Das vielfältige Angebot <strong>der</strong> Seniorenbetreuung in<br />

Rosenharz hat die 70-Jährige, die bisher sehr zurückgezogen<br />

wirkte, deutlich offener werden lassen. Sie<br />

genießt die Abwechslung vom Alltag, Musik, kreative<br />

Angebote, Gespräche. Auch in <strong>der</strong> Wohngruppe<br />

bemerkt man ihr neu gewonnenes Selbstbewusstsein.<br />

Auch ihren Alltag gestaltet sie seither bunt<br />

und farbenfroh. Klei<strong>der</strong>, Sessel, Handtasche – alles<br />

in ihrer Lieblingsfarbe Rot.<br />

72 <strong>Stiftung</strong>en und sonstige Tätigkeiten


<strong>Stiftung</strong>en und<br />

sonstige Tätigkeiten<br />

<strong>Stiftung</strong>en und sonstige Tätigkeiten<br />

73


Bulgarisch-Deutsches Sozialwerk St. Andreas e.V. (BDS)<br />

<strong>Stiftung</strong> St. Franziskus Heiligenbronn, <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong>, Metropolie von Varna und Veliki Preslav<br />

Seit zwölf Jahren hilft das Bulgarisch-Deutsche<br />

Sozialwerk St. Andreas in Varna und Umgebung mit<br />

<strong>der</strong> Sozialstation und dem Kin<strong>der</strong>haus „Glaube,<br />

Hoffnung, Liebe“. Über die Jahre ist die Arbeit<br />

mo<strong>der</strong>ner, ambulanter und vernetzter geworden.<br />

Derzeit werden zwei EU Projekte aus den vergangenen<br />

Jahren in den Bereichen schulische und<br />

berufliche Bildung fortgesetzt. Die Mobile<br />

Jugendarbeit im Romastadtviertel „Maksuda“<br />

ist in vollem Umfang gestartet und trägt dank<br />

<strong>der</strong> Unterstützung <strong>der</strong> Aktion Mensch und <strong>der</strong><br />

Agnes Philippine Walter <strong>Stiftung</strong> aus Schwäbisch-<br />

Gmünd zur Verbesserung <strong>der</strong> Lebenssituation von<br />

rund 100 Jugendlichen bei.<br />

Zum ersten Mal wurden die Kosten zur Unterstützung<br />

von 15 Kin<strong>der</strong>garten- und Schulkin<strong>der</strong>n aus<br />

öffentlichen Mitteln annähernd auskömmlich bezuschusst.<br />

Mit dieser För<strong>der</strong>ung wurde zusätzlich<br />

auch eine Betreuung dieser Kin<strong>der</strong> an Samstagen<br />

und Sonntagen sowie während <strong>der</strong> Schulferien<br />

eingeführt.<br />

Das BDS und die beiden deutschen <strong>Stiftung</strong>en<br />

wurden Mitglie<strong>der</strong> des Roncalli e.V. Burgas, in<br />

dessen Roncalli-Haus seit 15 Jahren 15 Straßenkin<strong>der</strong><br />

und Jugendliche ein dauerhaftes Zuhause<br />

während ihrer Schulausbildung finden. Unterstützt<br />

wird die Arbeit von den Diözesen Magdeburg<br />

und Pa<strong>der</strong>born, <strong>der</strong> öffentlichen Hand Bulgariens<br />

und privaten Spen<strong>der</strong>n. In Vorbereitung<br />

ist auch die Gründung eines Dachverbandes verschiedener<br />

bulgarischer Hilfswerke. Beteiligt<br />

sind die AGAPEDIA <strong>Stiftung</strong> Bulgarien (eine Gründung<br />

<strong>der</strong> Jürgen Klinsmann <strong>Stiftung</strong>), das BDS<br />

und die Konrad Adenauer-<strong>Stiftung</strong> sowie weitere<br />

deutsche und österreichische Geberinstitutionen<br />

und Sozialeinrichtungen.<br />

Gemeinsam für Bulgarien<br />

In <strong>der</strong> deutschen Botschaft in Sofia trafen sich interessierte Hilfsorganisationen<br />

für Bulgarien: (v.l.) Stefan Barth, AGAPEDIA (Jürgen Klinsmann<br />

<strong>Stiftung</strong>); Prof. Dr. Johann Krammer, Bulgarisch-Deutsches Sozialwerk<br />

St. Andreas; Jakob Bichler, Freundeskreis Bulgarisch-Deutsches Sozialwerk<br />

St. Andreas; Dr. Markus Nachbaur, <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong>; Martin Ivanov, Internationale<br />

Elias Canetti Gesellschaft.<br />

Bulgarisch-Deutsches Sozialwerk St. Andreas e.V. (BDS)<br />

2009 <strong>2010</strong><br />

Betreute Menschen<br />

Varna<br />

y Kin<strong>der</strong> und Jugendliche 35 93<br />

y Sozialstation 76 76<br />

y Suchthilfe 10 0<br />

y Suppenküche 400 400<br />

y Qualifizierung 11 45<br />

Kitschevo<br />

y Kin<strong>der</strong> 80 70<br />

Aksakovo 15 14<br />

Ignatievo 9 9<br />

Baltschik 25 28<br />

Nikolaevka und Levski 10 10<br />

Ljuben Karavelovo und Vaglen – 6<br />

Einrichtungen<br />

y Kin<strong>der</strong>haus Kitschevo mit Kin<strong>der</strong>tagesstätte,<br />

Wochenkin<strong>der</strong>heim, Kin<strong>der</strong>heim<br />

y Sozialstation<br />

Christoph Sedlmeier<br />

Vorstand<br />

Mitarbeiterzahlen<br />

y Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 25 24<br />

y Honorarkräfte 18 15<br />

y Ehrenamtliche 12 5<br />

74<br />

<strong>Stiftung</strong>en und sonstige Tätigkeiten


Fortsetzung Bulgarisch-Deutsches Sozialwerk St. Andreas e.V. (BDS)<br />

Keine Perspektive ohne Schulbesuch<br />

In ihren Heimatdörfern würden viele Kin<strong>der</strong> wohl gar nicht regelmäßig die Schule besuchen. Zu groß sind die täglichen Entfernungen,<br />

zu hoch die Kosten. Für sie wurde das Internat in Kitschevo eingerichtet. Mehr als 30 Erst- bis Sechstklässler wohnen mittlerweile<br />

dort. Regelmäßige Hausaufgabenhilfe sowie logopädische und psychologische Betreuung sorgen dafür, dass auch Kin<strong>der</strong>, die<br />

sich schwerer tun, geför<strong>der</strong>t werden und dazugehören. Das Ergebnis spricht für sich: Die Lehrkräfte <strong>der</strong> öffentlichen Schule bescheinigen<br />

den Internatskin<strong>der</strong>n ein beson<strong>der</strong>s hohes Maß an Lernbereitschaft.<br />

St. Andreas-<strong>Stiftung</strong><br />

Die St. Andreas-<strong>Stiftung</strong> wurde im September <strong>2010</strong><br />

gegründet und will die Arbeit des Bulgarisch-<br />

Deutschen Sozialwerks St. Andreas im Raum Varna<br />

langfristig finanziell absichern.<br />

Ziel ist es, etwa ein Drittel <strong>der</strong> laufenden Kosten<br />

durch Erträge aus dem <strong>Stiftung</strong>skapital zu finanzieren.<br />

Die drei Stifter, <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong>, <strong>Stiftung</strong><br />

St. Franziskus Heiligenbronn<br />

und <strong>der</strong> Freundeskreis<br />

des Bulgarisch-Deutschen<br />

Sozialwerks, legten dafür<br />

einen ersten Kapitalstock<br />

von 126.000 Euro an, <strong>der</strong><br />

durch weitere Zustiftungen<br />

erhöht werden soll.<br />

Norbert Rapp<br />

Vorstandsvorsitzen<strong>der</strong><br />

Gründungsurkunde unterzeichnet<br />

Im bulgarischen Generalkonsulat in München: (v.l.) Dr. Markus Nachbaur,<br />

<strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong>, Jakob Bichler, Freundeskreis des Bulgarisch-Deutschen<br />

Sozialwerks, und Norbert Rapp, <strong>Stiftung</strong> St. Franziskus Heiligenbronn.<br />

<strong>Stiftung</strong>en und sonstige Tätigkeiten<br />

75


Fondazione S. Elisabetta – <strong>Stiftung</strong> St. Elisabeth –<br />

Fundaziun S. Elisabetta<br />

Die Fondazione S. Elisabetta wurde von <strong>der</strong> Caritas<br />

<strong>der</strong> Diözese Bozen-Brixen und <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong><br />

<strong>Liebenau</strong> im November 2009 gegründet. Zum<br />

1. Januar hat sie das Bildungshaus Lichtenburg<br />

in Nals von <strong>der</strong> Diözese übernommen. Das Haus<br />

bietet ein eigenes Veranstaltungsprogramm mit<br />

Weiterbildungsseminaren und Lehrgängen sowie<br />

Platz für Gastveranstaltungen für Anbieter aus<br />

dem In- und Ausland.<br />

Im Jahr <strong>2010</strong> wurde die Angebotsstruktur neu<br />

ausgerichtet und die Vernetzung mit an<strong>der</strong>en<br />

Organisationen auch über die Grenzen Südtirols<br />

hinaus verstärkt. Außerdem wurden umfangreiche<br />

Mo<strong>der</strong>nisierungsmaßnahmen vorgenommen,<br />

weitere Umbauten<br />

sollen in den kommenden<br />

Jahren folgen.<br />

Für die Zukunft plant die<br />

Fondazione neue Projekte<br />

im Bereich Altenhilfe, darunter<br />

ein Demenzzentrum,<br />

ein Pflegeheim sowie eine<br />

Dr. Christian Klotzner<br />

<strong>Stiftung</strong>spräsident<br />

generationenübergreifende<br />

Wohnanlage.<br />

Fondazione S. Elisabetta<br />

Bildungshaus Lichtenburg<br />

Gut für Bildung<br />

Im Bildungshaus<br />

Lichtenburg, gelegen<br />

im Etschtal inmitten<br />

von Obstplantagen,<br />

können Veranstaltungen<br />

für bis zu<br />

140 Personen stattfinden.<br />

In den Zimmern<br />

finden insgesamt<br />

65 Gäste Platz.<br />

2009 <strong>2010</strong><br />

y Übernachtungen im Bildungshaus 6 582 7 273<br />

y Teilnehmertage bei Eigenveranstaltungen 5 569 4 458<br />

y Teilnehmertage bei Gastveranstaltungen 9 616 12 954<br />

Mitarbeiterzahlen<br />

y Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 17 19<br />

<strong>Stiftung</strong> Kulturdenkmal Schloss Bad Wurzach<br />

Die <strong>Stiftung</strong> Kulturdenkmal Schloss Bad Wurzach<br />

hat das Ziel, das als bedeutendes Monument<br />

barocker Architektur anerkannte Schloss Bad<br />

Wurzach zu erhalten. Heute stehen die Schlossräume<br />

dem Salvatorkolleg (Oberstufe und Hochbegabtenför<strong>der</strong>ung),<br />

dem Institut für Soziale<br />

Berufe (Fachschule für Altenpflege und Heilerziehungspflege)<br />

und den Salvatorianern zur Verfügung.<br />

Der Ostflügel bietet Räume für Feiern und<br />

Veranstaltungen, im Westflügel wurden heimgebundene<br />

Wohnungen eingerichtet.<br />

Dr. Berthold Broll<br />

Kuratoriumsvorsitzen<strong>der</strong><br />

Philip Kling<br />

Geschäftsführer<br />

Mitglie<strong>der</strong> des Kuratoriums<br />

Dr. Berthold Broll<br />

(Vorsitzen<strong>der</strong>)<br />

Provinzial Leonhard Berchtold<br />

Bürgermeister Roland Bürkle<br />

Heinrich Grieshaber<br />

Pater Superior Eugen Kloos<br />

Stefanie Locher<br />

Pfarrer Stephan Maier<br />

Dr. h.c. Helmut Maucher<br />

Hans Dietmar Sauer<br />

Christine Schiedel<br />

Erich Erbgraf von Waldburg-Zeil<br />

Landrat Kurt Widmaier<br />

Barockes Monument<br />

Das Treppenhaus im Schloss Bad<br />

Wurzach kann, wie das ganze<br />

Bauwerk, nur mit Hilfe von Spenden<br />

und Zustiftungen langfristig<br />

erhalten werden.<br />

76<br />

<strong>Stiftung</strong>en und sonstige Tätigkeiten


Christliche Hospizstiftung – Leben und Sterben in Würde<br />

Die Christliche Hospizstiftung – Leben und Sterben<br />

in Würde för<strong>der</strong>t und unterstützt die stationäre<br />

und ambulante Hospizarbeit in Friedrichshafen<br />

und im Bodenseekreis sowie die bestehenden<br />

differenzierten Angebote. Seit <strong>der</strong> Gründung<br />

im Jahr 2005 durch zehn Unternehmen wurden<br />

mittlerweile durch Zustiftungen zahlreiche Kommunen,<br />

Industrie-, Handwerks- und Dienstleistungsunternehmen<br />

für den <strong>Stiftung</strong>szweck gewonnen.<br />

Im Jahre <strong>2010</strong> beliefen sich die Zustiftungen<br />

und Spenden auf 15.400 Euro. Die Arbeit<br />

<strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> soll schwerkranken und sterbenden<br />

Patienten ein Leben in Geborgenheit und Würde<br />

bis zum Tode ermöglichen.<br />

Das stationäre Hospiz im Franziskuszentrum<br />

Friedrichshafen, das von <strong>der</strong> St. Anna-Hilfe betrieben<br />

wird, betreute im Berichtsjahr 107 Menschen<br />

auf ihrem letzten Lebensweg. Unabhängig<br />

von ihrem Herkunftsort und ihrer Religion<br />

können Menschen direkt von zu Hause o<strong>der</strong> aus<br />

Kliniken in das stationäre Hospiz aufgenommen<br />

werden. Neun Plätze stehen für Hospizgäste zur<br />

Verfügung. Neben ihrer intensiven Betreuung<br />

gehört auch die Begleitung und Betreuung <strong>der</strong><br />

Angehörigen zu den Aufgaben von haupt- und<br />

ehrenamtlichen Mitarbeitern. Sie sorgen für Information,<br />

Beratung und Entlastung <strong>der</strong> Familien<br />

und setzen sich ein für eine hohe Lebensqualität<br />

im Hospiz.<br />

Leben bis zuletzt im Hospiz<br />

Im stationären Hospiz erhält je<strong>der</strong> Gast neben <strong>der</strong> medizinischen und pflegerischen<br />

Versorgung durch Fachpersonal auch psychosoziale Betreuung<br />

durch Seelsorger, Sozialpädagogen und Ehrenamtliche. Wünsche, Ängste<br />

und unerledigte Dinge, die im Sterbeprozess für manche belastend und<br />

quälend sind, können in individuellen Gesprächen besprochen und, wenn<br />

möglich, gelöst werden.<br />

Die Finanzierung <strong>der</strong> Hospizarbeit ist nicht kostendeckend.<br />

Zusätzlich zu den Regelsätzen <strong>der</strong><br />

Krankenkassen müssen dauerhaft etwa 10 Prozent<br />

aus Spendenmitteln aufgebracht werden.<br />

Thomas Kaldenbach<br />

Vorstand<br />

Josef Weißhaupt<br />

Vorstand<br />

Kuratoren <strong>der</strong> Christlichen Hospizstiftung<br />

Zum Kuratoriumsvorsitzenden wurde <strong>2010</strong> <strong>der</strong> Oberbürgermeister von Friedrichshafen,<br />

Andreas Brand, gewählt. Weitere Mitglie<strong>der</strong> sind Vertreter <strong>der</strong><br />

Stadt Friedrichshafen, <strong>der</strong> evangelischen und katholischen Kirchen, verschiedener<br />

Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen sowie Unternehmer aus<br />

<strong>der</strong> Region. Nach dem Ausscheiden von Dr. Wolfgang Wasel wird die <strong>Stiftung</strong><br />

<strong>Liebenau</strong> im Kuratorium von Prälat Michael H. F. Brock vertreten.<br />

Im Bild von links: die Vorstände Thomas Kaldenbach und Josef Weißhaupt,<br />

Kuratoriumsvorsitzen<strong>der</strong> Andreas Brand und stellvertreten<strong>der</strong> Kuratoriumsvorsitzen<strong>der</strong><br />

Otto Saur.<br />

<strong>Stiftung</strong>en und sonstige Tätigkeiten<br />

77


78 Weitere Informationen


Weitere Informationen<br />

Zeitreise<br />

Ein Besuch im Kunsthaus-Restaurant in Zürich war nur eins von vielen Erlebnissen, die Hans Müller in seinem Künstlerleben<br />

hatte. Die Kunst diente ihm als Brücke zur Außenwelt. Neben seiner Arbeit in <strong>der</strong> Gallus-Werkstatt hat er für eigene Ausstellungen<br />

gemalt und an Malwettbewerben teilgenommen, war sogar Preisträger des Bundeskunstpreises Radolfzell. Der heute<br />

71-Jährige lebt als Rentner im Heim Otmar in <strong>Liebenau</strong>. Das Malen hat er noch nicht aufgegeben. Sein letztes Werk entstand<br />

im Rahmen eines Kunstprojekts in <strong>der</strong> Wohngruppe.<br />

Weitere Informationen<br />

79


Ansprechpartner und Kontaktdaten<br />

<strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong><br />

Siggenweilerstraße 11, D 88074 Meckenbeuren<br />

Vorstand<br />

Prälat Michael H. F. Brock<br />

Telefon: 07542 10-1200<br />

Telefax: 07542 10-1106<br />

E-Mail: michael.brock@stiftung-liebenau.de<br />

Stabsstelle Sozialpolitik<br />

Leitung: Ulrich Kuhn<br />

Telefon: 07542 10-1206<br />

Telefax: 07542 10-1231<br />

E-Mail: ulrich.kuhn@stiftung-liebenau.de<br />

Vorstand<br />

Dr. Berthold Broll<br />

Telefon: 07542 10-1203<br />

Telefax: 07542 10-1106<br />

E-Mail: berthold.broll@stiftung-liebenau.de<br />

Stabsstelle Brüsseler Kreis<br />

Daniel Kiesel<br />

Telefon: 07542 10-1256<br />

Telefax: 07542 10-1231<br />

E-Mail: daniel.kiesel@stiftung-liebenau.de<br />

Vorstand<br />

Dr. Markus Nachbaur<br />

Telefon: 07542 10-1210<br />

Telefax: 07542 10-1106<br />

E-Mail: markus.nachbaur@stiftung-liebenau.de<br />

Finanzen<br />

Leitung: Matthias Schyra<br />

Telefon: 07542 10-1220<br />

Telefax: 07542 10-1190<br />

E-Mail: matthias.schyra@stiftung-liebenau.de<br />

Bau<br />

Leitung: Marco Nauerz<br />

Telefon: 07542 10-1167<br />

Telefax: 07542 10-1112<br />

E-Mail: marco.nauerz@stiftung-liebenau.de<br />

Energietechnik<br />

Leitung: Michael Staiber<br />

Telefon: 07542 10-1249<br />

Telefax: 07542 10-1120<br />

E-Mail: michael.staiber@stiftung-liebenau.de<br />

Rechts- und Vertragswesen/<br />

Liegenschaftsverwaltung<br />

Leitung: Thomas Kaldenbach<br />

Telefon: 07542 10-1101<br />

Telefax: 07542 10-1231<br />

E-Mail: thomas.kaldenbach@stiftung-liebenau.de<br />

Kommunikation<br />

Leitung: Wolf-Peter Bischoff<br />

Telefon: 07542 10-1207<br />

Telefax: 07542 10-1117<br />

E-Mail: wolf-peter.bischoff@stiftung-liebenau.de<br />

Personalmanagement<br />

Leitung: Axel Sans<br />

Telefon: 07542 10-1204<br />

Telefax: 07542 10-1184<br />

E-Mail: axel.sans@stiftung-liebenau.de<br />

Strategische Entwicklung<br />

ZustifterRente<br />

Leitung: Christoph Sedlmeier<br />

Telefon: 07542 10-1205<br />

Telefax: 07542 10-1819<br />

E-Mail: christoph.sedlmeier@stiftung-liebenau.de<br />

Strategischer Einkauf<br />

Leitung: Rainer Wöhrle<br />

Telefon: 07542 10-1209<br />

Telefax: 07542 10-1269<br />

E-Mail: rainer.woehrle@stiftung-liebenau.de<br />

Pastorale Dienste/Seelsorge<br />

Ulrich Gebert<br />

Telefon: 07542 10-2030<br />

Wolfgang Ilg<br />

Telefon: 07542 10-2031<br />

E-Mail: pastoralerdienst@stiftung-liebenau.de<br />

Ethikkommission<br />

Geschäftsstelle: Hans-Martin Brüll<br />

Telefon: 07542 10-1261<br />

Telefax: 07542 10-1953<br />

E-Mail: hans-martin.bruell@stiftung-liebenau.de<br />

<strong>Stiftung</strong><br />

Hospital zum Heiligen Geist<br />

<strong>Stiftung</strong> Helios – Leben im Alter<br />

Siggenweilerstraße 11, D 88074 Meckenbeuren<br />

Vorstand<br />

Dr. Berthold Broll (Vorsitzen<strong>der</strong>)<br />

Prälat Michael H. F. Brock<br />

Dr. Markus Nachbaur<br />

Telefon: 07542 10-1203<br />

Telefax: 07542 10-1106<br />

E-Mail: berthold.broll@stiftung-liebenau.de<br />

Geschäftsführung<br />

Philip Kling<br />

Telefon: 07542 10-1287<br />

Telefax: 07542 10-1190<br />

E-Mail: philip.kling@stiftung-liebenau.de<br />

<strong>Stiftung</strong>srat<br />

Dr. Berthold Broll (Präsident)<br />

Siggenweilerstraße 11, D 88074 Meckenbeuren<br />

Telefon: 07542 10-1203<br />

Telefax: 07542 10-1106<br />

E-Mail: berthold.broll@stiftung-liebenau.de<br />

Lic. iur. Emil Nisple (Vizepräsident)<br />

Oberer Graben 26, CH 9000 St. Gallen<br />

Telefon: 0041 71 2224033<br />

E-Mail: emil.nisple@grandnisple.ch<br />

80<br />

Weitere Informationen


Altenhilfe<br />

Deutschland<br />

St. Anna-Hilfe für ältere Menschen<br />

gemeinnützige GmbH (Deutschland) und<br />

<strong>Liebenau</strong> – Leben im Alter gemeinnützige GmbH<br />

Siggenweilerstraße 11<br />

D 88074 Meckenbeuren<br />

Geschäftsführung<br />

Stefanie Locher<br />

Gerhard Schiele<br />

Telefon: 07542 10-4006<br />

Telefax: 07542 10-4009<br />

E-Mail: stefanie.locher@altenhilfe-liebenau.de<br />

E-Mail: gerhard.schiele@altenhilfe-liebenau.de<br />

Heilig Geist – Leben im Alter<br />

gemeinnützige GmbH<br />

Emmelhoferstraße 1<br />

D 88353 Kißlegg<br />

Geschäftsführung<br />

Stefanie Locher<br />

Gerhard Schiele<br />

Telefon: 07542 10-4006<br />

Telefax: 07542 10-4009<br />

E-Mail: stefanie.locher@altenhilfe-liebenau.de<br />

E-Mail: gerhard.schiele@altenhilfe-liebenau.de<br />

Österreich<br />

St. Anna-Hilfe für ältere Menschen<br />

gemeinnützige GmbH (Österreich) und<br />

St. Anna-Service gemeinnützige GmbH<br />

Kirchstraße 9a<br />

A 6900 Bregenz<br />

Geschäftsführung<br />

Klaus Müller<br />

Telefon: 0043-5574 42177-0<br />

Telefax: 0043-5574 42177-9<br />

E-Mail: klaus.mueller@st.anna-hilfe.at<br />

St. Anna-Sozialzentren gemeinnützige GmbH<br />

Kirchstraße 9a<br />

A 6900 Bregenz<br />

Geschäftsführung<br />

Alfred Bertele<br />

Philip Kling<br />

Telefon: 0043-5574 42177-0<br />

Telefax: 0043-5574 42177-9<br />

E-Mail: info@st.anna-hilfe.at<br />

CaSa Leben im Alter gemeinnützige GmbH<br />

Albrechtskreithgasse 19-21<br />

A 1160 Wien<br />

Geschäftsführung<br />

Markus Platzer<br />

Klaus Müller<br />

Telefon: 0043-1 87812-0<br />

Telefax: 0043-1 87812-9161<br />

E-Mail: office@casa.or.at<br />

CaSa Sozialeinrichtungen gemeinnützige GmbH<br />

Albrechtskreithgasse 19-21<br />

A 1160 Wien<br />

Geschäftsführung<br />

Peter Adelmann<br />

Philip Kling<br />

Telefon: 0043-1 87812-0<br />

Telefax: 0043-1 87812-9161<br />

E-Mail: office@casa.or.at<br />

Schweiz<br />

Pflegeheim Helios Goldach<br />

Industriestraße 46<br />

CH 9400 Rorschach<br />

Heimleitung<br />

Karl Eugster<br />

Telefon: 0041-71 8440101<br />

Telefax: 0041-71 8440102<br />

E-Mail: karl.eugster@pflegeheim-helios.ch<br />

Alters- und Pflegeheim Brunna<strong>der</strong>n<br />

Dorfstraße 43<br />

CH 9125 Brunna<strong>der</strong>n<br />

Heimleitung<br />

Anton Hirschi<br />

Telefon: 0041-71 3756010<br />

Telefax: 0041-71 8440102<br />

E-Mail: aphbah@bluewin.ch<br />

Genossenschaft DORFPLATZ<br />

Pflege und Kur<br />

CH 9621 Oberhelfenschwil<br />

Geschäftsführung<br />

Renate Klein<br />

Telefon: 0041-71 375-6161<br />

Telefax: 0041-71 375-6180<br />

E-Mail: info@dorfplatz-sg.ch<br />

Weitere Informationen<br />

81


Hilfe für<br />

Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung<br />

St. Gallus-Hilfe für behin<strong>der</strong>te Menschen<br />

gemeinnützige GmbH und<br />

<strong>Liebenau</strong> – Dienste für Menschen<br />

mit Behin<strong>der</strong>ung gemeinnützige GmbH<br />

Siggenweilerstraße 11<br />

D 88074 Meckenbeuren<br />

Geschäftsführung<br />

Jörg Munk<br />

Wolfgang Oppolzer<br />

Telefon: 07542 10-2000<br />

Telefax: 07542 10-2020<br />

E-Mail: joerg.munk@st.gallus-hilfe.de<br />

E-Mail: wolfgang.oppolzer@st.gallus-hilfe.de<br />

Christliches Sozialwerk gemeinnützige GmbH (CSW)<br />

Dornblüthstraße 30<br />

D 01277 Dresden<br />

Geschäftsführung<br />

Peter Leuwer<br />

Telefon: 0351 3195-60<br />

Telefax: 0351 3195-61<br />

E-Mail: info@christliches-sozialwerk-ggmbh.de<br />

Gesundheit<br />

St. Lukas-Klinik gemeinnützige GmbH und<br />

<strong>Liebenau</strong> Kliniken gemeinnützige GmbH<br />

Siggenweilerstraße 11<br />

D 88074 Meckenbeuren<br />

Geschäftsführung<br />

Dr. Edgar Kessler<br />

Wolfgang Oppolzer<br />

Telefon: 07542 10-5395<br />

Telefax: 07542 10-5333<br />

E-Mail: edgar.kessler@st.lukas-klinik.de<br />

E-Mail: wolfgang.oppolzer@st.lukas-klinik.de<br />

Gesellschaft für Entwicklungspsychiatrie<br />

und Integration gemeinnützige GmbH<br />

Tagesklinik Bernsteinstraße<br />

Bernsteinstraße 108-112<br />

D 70619 Stuttgart<br />

Geschäftsführung<br />

Dr. Edgar Kessler<br />

Dr. Martin Menzel<br />

Telefon: 0711 633449-0<br />

Telefax: 0711 633449-10<br />

E-Mail: klinik@kjp-bernsteinstrasse.de<br />

Bildung<br />

Berufsbildungswerk Adolf Aich<br />

gemeinnützige GmbH (BBW)<br />

Schwanenstraße 92<br />

D 88214 Ravensburg<br />

Geschäftsführung<br />

Herbert Lüdtke<br />

Telefon: 0751 3555-6100<br />

Telefax: 0751 3555-6109<br />

E-Mail: herbert.luedtke@bbw-rv.de<br />

fortbilden & entwickeln<br />

Siggenweilerstraße 11<br />

D 88074 Meckenbeuren<br />

Leitung<br />

Willibald Hafner-Laux<br />

Telefon: 07542 10-1268<br />

Telefax: 07542 10-1953<br />

E-Mail: willibald.hafner-laux@stiftung-liebenau.de<br />

Institut für Soziale Berufe<br />

gemeinnützige GmbH (IfSB)<br />

Kapuzinerstraße 2<br />

D 88212 Ravensburg<br />

Geschäftsführung<br />

Kurt Brust<br />

Telefon: 0751 36156-29<br />

Telefax: 0751 36156-27<br />

E-Mail: info@ifsb-rv.de<br />

82<br />

Weitere Informationen


Hilfen für<br />

Kin<strong>der</strong> und Jugendliche<br />

Hilfen für Kin<strong>der</strong> und Jugendliche<br />

St. Nikolaus - Süddeutsches Kin<strong>der</strong>hospiz<br />

gemeinnützige GmbH<br />

Gerberstraße 28<br />

D 87730 Bad Grönenbach<br />

Geschäftsführung<br />

Christoph Sedlmeier<br />

Telefon: 08334 98911-0<br />

Telefax: 08334 98911-29<br />

E-Mail: info@kin<strong>der</strong>hospiz-nikolaus.de<br />

Franz von Assisi gemeinnützige GmbH<br />

Heugenstraße 5<br />

D 73525 Schwäbisch Gmünd<br />

E-Mail: info@franzvonassisi.de<br />

Geschäftsführung<br />

Hans-Dieter Beller<br />

Telefon: 07171 1808-34<br />

Telefax: 07171 1808-9834<br />

E-Mail: info@st-canisius.de<br />

Michael Leibinger<br />

Telefon: 0711 16665-13<br />

Telefax: 0711 16665-14<br />

E-Mail: info@st-josefggmbh.de<br />

<strong>Liebenau</strong>er Netzwerk Familie<br />

Hegenberg 1<br />

D 88074 Meckenbeuren<br />

Koordination<br />

Christoph Gräf<br />

Telefon: 07542 10-2400<br />

Telefax: 07542 10-2407<br />

E-Mail: christoph.graef@st.gallus-hilfe.de<br />

Dienstleister und<br />

<strong>Stiftung</strong>sbetriebe<br />

<strong>Liebenau</strong> Service GmbH (LiSe)<br />

Siggenweilerstraße 11<br />

D 88074 Meckenbeuren<br />

Geschäftsführung<br />

Frank Moscherosch<br />

Telefon: 07542 10-7000<br />

Telefax: 07542 10-7999<br />

E-Mail: frank.moscherosch@lise-gmbh.de<br />

<strong>Liebenau</strong> Beratung und Unternehmensdienste<br />

GmbH (LBU)<br />

Siggenweilerstraße 11<br />

D 88074 Meckenbeuren<br />

Geschäftsführung<br />

Matthias Schyra<br />

Telefon: 07542 10-1220<br />

Telefax: 07542 10-1951<br />

E-Mail: matthias.schyra@lbu-gmbh.com<br />

LBU Systemhaus AG<br />

Franziskusplatz 1<br />

D 88045 Friedrichshafen<br />

Vorstand<br />

Wolfgang Braunmiller<br />

Manfred Krick<br />

Telefon: 07541 489-5150<br />

Telefax: 07541 489-5151<br />

E-Mail: info@lbu.ag<br />

<strong>Liebenau</strong> – Gebäude- und Anlagenservice<br />

GmbH (LiGAS)<br />

Siggenweilerstraße 11<br />

D 88074 Meckenbeuren<br />

Geschäftsführung<br />

Michael Staiber<br />

Telefon: 07542 10-1444<br />

Telefax: 07542 10-1188<br />

E-Mail: michael.staiber@ligas-gmbh.de<br />

<strong>Liebenau</strong>er Landleben GmbH<br />

Siggenweilerstraße 11<br />

D 88074 Meckenbeuren<br />

Leitung<br />

Rainer Wöhrle<br />

Telefon: 07542 10-1209<br />

Telefax: 07542 10-1269<br />

E-Mail: rainer.woehrle@liebenauer-landleben.de<br />

Forstbetriebe<br />

Siggenweilerstraße 11<br />

D 88074 Meckenbeuren<br />

Leitung<br />

Markus Bertele<br />

Telefon: 07542 10-1659<br />

Telefax: 07542 10-1655<br />

E-Mail: markus.bertele@liebenauer-forstbetriebe.de<br />

Teamwork Kommunikation und Medien GmbH<br />

Siggenweilerstraße 11<br />

D 88074 Meckenbeuren<br />

Geschäftsführung<br />

Wolf-Peter Bischoff<br />

Telefon: 07542 10-1207<br />

Telefax: 07542 10-1117<br />

E-Mail: wolf-peter.bischoff@teamwork-kommunikation.de<br />

Weitere Informationen<br />

83


<strong>Stiftung</strong>en und<br />

sonstige Tätigkeiten<br />

<strong>Stiftung</strong> Kulturdenkmal Schloss Bad Wurzach<br />

Siggenweilerstraße 11<br />

D 88074 Meckenbeuren<br />

Kuratorium<br />

Dr. Berthold Broll (Vorsitzen<strong>der</strong>)<br />

Telefon: 07542 10-1203<br />

Telefax: 07542 10-1106<br />

E-Mail: berthold.broll@stiftung-liebenau.de<br />

Geschäftsführung<br />

Philip Kling<br />

Telefon: 07542 10-1287<br />

Telefax: 07542 10-1190<br />

E-Mail: philip.kling@stiftung-liebenau.de<br />

Fondazione S. Elisabetta<br />

Vilpianerstraße 27<br />

I 39010 Nals (BZ)<br />

<strong>Stiftung</strong>spräsident<br />

Dr. Christian Klotzner<br />

Telefon: 0039-0471 304-300<br />

Telefax: 0039-0471 973-428<br />

E-Mail: christian.klotzner@caritas.bz.it<br />

St. Andreas-<strong>Stiftung</strong><br />

Kloster 2<br />

78713 Schramberg-Heiligenbronn<br />

Vorstandsvorsitzen<strong>der</strong><br />

Norbert Rapp<br />

Telefon: 07422 569-314<br />

Telefax: 07422 569-300<br />

E-Mail: norbert.rapp@stiftung-st-franziskus.de<br />

Christliche Hospizstiftung –<br />

Leben und Sterben in Würde<br />

Franziskusplatz 1<br />

D 88046 Friedrichshafen<br />

Vorstand<br />

Josef Weißhaupt<br />

Telefon: 07541 54384<br />

Vorstand<br />

Thomas Kaldenbach<br />

Telefon: 07542 10-1101<br />

Telefax: 07542 10-1231<br />

E-Mail: thomas.kaldenbach@stiftung-liebenau.de<br />

Bulgarisch-Deutsches Sozialwerk<br />

St. Andreas e.V. (BDS)<br />

Siggenweilerstraße 11<br />

D 88074 Meckenbeuren<br />

Vorstand<br />

Christoph Sedlmeier<br />

Telefon: 07542 10-1205<br />

Telefax: 07542 10-1819<br />

E-Mail: christoph.sedlmeier@stiftung-liebenau.de.<br />

84 Weitere Informationen


Wichtige Internetadressen<br />

www.stiftung-liebenau.de<br />

www.zustifterrente.de<br />

www.ausbildung-stiftung-liebenau.de<br />

Altenhilfe<br />

www.altenhilfe-liebenau.de<br />

www.aphbrunna<strong>der</strong>n.ch<br />

www.christliche-hospizstiftung.de<br />

www.st.anna-hilfe.at<br />

www.casa.or.at<br />

www.pflegeheim-helios.ch<br />

www.dorfplatz-sg.ch<br />

Hilfe für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung<br />

www.st.gallus-hilfe.de<br />

www.christliches-sozialwerk-ggmbh.de<br />

Gesundheit<br />

Dienstleister und <strong>Stiftung</strong>sbetriebe<br />

www.lise-gmbh.de<br />

www.kochwerk-rv.de<br />

www.lbu-gmbh.de<br />

www.lbu.ag<br />

www.ligas-gmbh.de<br />

www.liebenauer-landleben.de<br />

www.liebenauer-forstbetriebe.de<br />

www.liebenauer-brennholz.de<br />

www.teamwork-kommunikation.de<br />

<strong>Stiftung</strong>en und sonstige Tätigkeiten<br />

www.schloss-badwurzach.de<br />

www.bulgarisch-deutsches-sozialwerk.de<br />

www.caritas.bz.it<br />

www.lichtenburg.it<br />

www.christliche-hoszpizstiftung.de<br />

www.bruesseler-kreis.de<br />

www.netzwerk-song.de<br />

www.st.lukas-klinik.de<br />

www.kjp-bernsteinstrasse.de<br />

Bildung<br />

www.bbw-rv.de<br />

www.bbw-produkte.de<br />

www.cafe-miteinan<strong>der</strong>.de<br />

www.marktwirtschaft-badwaldsee.de<br />

www.fortbilden-entwickeln.de<br />

www.raz-ulm.de<br />

www.ifsb.rv.schule-bw.de<br />

Hilfen für Kin<strong>der</strong> und Jugendliche<br />

www.akrobat-hilft.de<br />

www.kin<strong>der</strong>nachsorge-rv.de<br />

www.kin<strong>der</strong>hospizdienst-amalie.de<br />

www.kin<strong>der</strong>hospiz-nikolaus.de<br />

www.franzvonassisi.de<br />

www.netzwerkfamilie.de<br />

www.wellcome-online.de<br />

www.st-josefggmbh.de<br />

www.st-canisius.de<br />

www.st-vinzentiuspflege.de<br />

www.soziale-berufe-ostalb.de<br />

Impressum<br />

Anstifter mit dem <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

Herausgeber<br />

<strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong><br />

<strong>Stiftung</strong> Hospital zum Heiligen Geist<br />

<strong>Stiftung</strong> Helios – Leben im Alter<br />

Redaktion & Gestaltung<br />

Wolf-Peter Bischoff (verantwortlich),<br />

Helga Raible<br />

Teamwork Kommunikation und Medien GmbH<br />

Fotos<br />

Felix Kästle, Stefan Söll, Helge Lindau<br />

Druck<br />

Bodensee Medienzentrum, Tettnang<br />

Auflage<br />

8.500<br />

Stand<br />

Juli 2011<br />

Informationen<br />

Teamwork Kommunikation und Medien GmbH<br />

Siggenweilerstraße 11<br />

D 88074 Meckenbeuren<br />

Telefon: 07542 10-1181<br />

Telefax: 07542 10-1117<br />

E-Mail: info@teamwork-kommunikation.de<br />

Weitere Informationen<br />

85


Standorte<br />

Deutschland<br />

Schwäbisch Gmünd<br />

Ostalbkreis<br />

Aalen<br />

Bopfingen<br />

Stuttgart<br />

LK Stuttgart<br />

Böblingen<br />

Ehningen<br />

Weil im Schönbuch<br />

LK Böblingen<br />

LK Esslingen<br />

Göppingen<br />

Eislingen<br />

Salach<br />

LK Göppingen<br />

Donzdorf<br />

LK Heidenheim<br />

LK Tübingen<br />

Dußlingen<br />

LK Reutlingen<br />

Alb Donau-Kreis<br />

Ulm<br />

Baden-Württemberg<br />

LK Zollernalb<br />

Burladingen<br />

Burgrieden<br />

Bayern<br />

Bayern<br />

Straßberg<br />

Veringenstadt<br />

Villingen-Schwenningen<br />

Schwarzwald-<br />

Baar-Kreis<br />

Gosheim<br />

LK Tuttlingen<br />

Tuttlingen<br />

LK Konstanz<br />

Singen<br />

Schweiz<br />

Scheer<br />

LK Sigmaringen<br />

Bodenseekreis<br />

Mengen<br />

Hohentengen<br />

Bad Saulgau<br />

Markdorf Oberteuringen<br />

Brochenzell<br />

Kluftern<br />

Meckenbeuren/<br />

Berg<br />

<strong>Liebenau</strong><br />

Immenstaad<br />

Tettnang<br />

Friedrichshafen<br />

Eriskirch<br />

Oberhelfenschwil<br />

Kressbronn<br />

Steinach<br />

Bodensee<br />

Tübach<br />

Brunna<strong>der</strong>n<br />

LK Ravensburg<br />

Ravensburg<br />

Goldach<br />

Baindt<br />

Baienfurt<br />

Weingarten<br />

Vogt<br />

Waldburg<br />

Grünkraut<br />

Bodnegg<br />

Hergensweiler<br />

Gaissau<br />

Lindau<br />

Biberach<br />

LK Biberach<br />

Bad Waldsee<br />

Bad Wurzach<br />

Wolfegg<br />

Amtzell<br />

Wangen<br />

Bregenz<br />

Kißlegg<br />

Opfenbach<br />

LK Lindau<br />

Vorarlberg<br />

Vorarlberg<br />

Leutkirch<br />

Isny<br />

Ottobeuren<br />

Bad Grönenbach<br />

Liechtenstein<br />

Nüzi<strong>der</strong>s<br />

Vandans<br />

Bartholomäberg<br />

Schruns<br />

86<br />

n<br />

n<br />

n<br />

n<br />

n<br />

n<br />

Standorte <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong><br />

Altenhilfe Deutschland<br />

Altenhilfe Österreich/Schweiz<br />

Hilfe für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung<br />

Gesundheit<br />

Bildung<br />

Dienstleister<br />

Sonstige<br />

Weitere Informationen<br />

italien


Oberhausen<br />

Oberhausen<br />

Sachsen<br />

Torgau<br />

Schildau<br />

Oberhausen<br />

Leipzig<br />

Wermsdorf<br />

Kamenz<br />

Räckelwitz<br />

Bautzen<br />

Weißenberg<br />

Dresden<br />

München<br />

München<br />

Zwickau<br />

Gmunden<br />

Stadl - Paura<br />

Stadl - Paura<br />

München<br />

Gmunden<br />

Stadl - Paura<br />

Bad Ischl<br />

Bad Goisern<br />

Bad Ischl<br />

Gmunden<br />

Österreich<br />

Bad Goisern<br />

Bad Ischl<br />

Bad Goisern<br />

Oberösterreich<br />

Stadl – Paura<br />

Nie<strong>der</strong>österreich<br />

Wien<br />

Guntramsdorf<br />

Baden<br />

Bulgarien<br />

Gmunden<br />

Bad Ischl<br />

Bad Goisern<br />

Kicevo<br />

Varna<br />

Burgas<br />

Nals<br />

Nals<br />

Bozen<br />

Nals<br />

Bozen<br />

Weitere Informationen<br />

87


Verbreitungsgebiet<br />

<strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> | <strong>Stiftung</strong> Hospital zum Heiligen Geist | <strong>Stiftung</strong> Helios – Leben im Alter<br />

Deutschland<br />

Baden-Württemberg<br />

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y<br />

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y<br />

y<br />

y<br />

y<br />

y<br />

y<br />

St. Anna-Hilfe gemeinnützige GmbH<br />

<strong>Liebenau</strong> – Leben im Alter gemeinnützige GmbH<br />

Hospitalstiftung zum Heiligen Geist<br />

Heilig Geist – Leben im Alter gemeinnützige GmbH*<br />

St. Gallus-Hilfe gemeinnützige GmbH<br />

<strong>Liebenau</strong> – Dienste für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung<br />

gemeinnützige GmbH<br />

St. Lukas-Klinik gemeinnützige GmbH<br />

<strong>Liebenau</strong> Kliniken gemeinnützige GmbH<br />

Gesellschaft für Entwicklungspsychiatrie und<br />

Integration gemeinnützige GmbH*<br />

Berufsbildungswerk Adolf Aich gemeinnützige GmbH<br />

Institut für Soziale Berufe gemeinnützige GmbH*<br />

<strong>Stiftung</strong> Kulturdenkmal Schloss Bad Wurzach<br />

Franz von Assisi gemeinnützige GmbH*<br />

Österreich<br />

y<br />

y<br />

y<br />

y<br />

y<br />

St. Anna-Hilfe gemeinnützige GmbH<br />

St. Anna-Sozialzentren gemeinnützige GmbH<br />

St. Anna-Service gemeinnützige GmbH<br />

CaSa Leben im Alter gemeinnützige GmbH*<br />

CaSa Sozialeinrichtungen gemeinnützige GmbH*<br />

Schweiz<br />

y<br />

y<br />

<strong>Stiftung</strong> Helios – Leben im Alter<br />

Genossenschaft Dorfplatz Oberhelfenschwil*<br />

Italien<br />

y<br />

Fondazione S. Elisabetta*<br />

y<br />

y<br />

y<br />

y<br />

y<br />

y<br />

<strong>Liebenau</strong> Service GmbH<br />

<strong>Liebenau</strong> Gebäude- und Anlagenservice GmbH<br />

<strong>Liebenau</strong> – Beratung und Unternehmensdienste GmbH<br />

<strong>Liebenau</strong>er Landleben GmbH<br />

OSL GmbH<br />

Teamwork Kommunikation und Medien GmbH<br />

Bulgarien<br />

y<br />

Bulgarisch-Deutsches Sozialwerk St. Andreas e. V.*<br />

y<br />

y<br />

Bürgerstiftung Eriskirch*<br />

Bürgerstiftung Oberteuringen*<br />

Bayern<br />

y<br />

y<br />

y<br />

St. Anna-Hilfe gemeinnützige GmbH<br />

<strong>Liebenau</strong> – Leben im Alter gemeinnützige GmbH<br />

St. Nikolaus – Süddeutsches Kin<strong>der</strong>hospiz<br />

gemeinnützige GmbH*<br />

Sachsen<br />

y<br />

Christliches Sozialwerk gemeinnützige GmbH*<br />

* Beteiligung <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong>

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