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Jahresbericht 2012 der Stiftung Liebenau

Der Jahresbericht 2012 der Stiftung Liebenau informiert über die Aufgabenfelder, die Organisation und Unternehmenskennzahlen.

Der Jahresbericht 2012 der Stiftung Liebenau informiert über die Aufgabenfelder, die Organisation und Unternehmenskennzahlen.

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Anstifter<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

<strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> | <strong>Stiftung</strong> Hospital zum Heiligen Geist | <strong>Stiftung</strong> Helios – Leben im Alter


Altenhilfe | Deutschland<br />

Hilfe für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung<br />

Rheinland-<br />

Pfalz<br />

Maikammer<br />

Standorte<br />

Standorte<br />

Maikammer<br />

Rheinland-Pfalz<br />

Maikammer<br />

Deutschland<br />

Stuttgart<br />

Stuttgart<br />

LK Stuttgart<br />

LK Stuttgart<br />

Böblingen<br />

Ehningen<br />

Böblingen<br />

Ehningen<br />

Deutschland<br />

Gesundheit<br />

Weil im Schönbuch<br />

LK Böblingen<br />

LK Tübingen<br />

LK Böblingen<br />

Göppingen<br />

Eislingen<br />

Donzdorf Salach<br />

Schwäbisch Gmünd<br />

Donzdorf<br />

LK Heidenheim<br />

Schwäbisch Gmünd<br />

LK Heidenheim<br />

Weil im SchönbuchDienstleister LK Göppingenund LK Göppingen <strong>Stiftung</strong>sbetriebe<br />

LK Esslingen<br />

Stuttgart LK Esslingen<br />

LK Stuttgart<br />

Böblingen<br />

Ehningen<br />

Göppingen<br />

Eislingen<br />

Salach<br />

Ostalbkreis<br />

Weil im Schönbuch Alb Donau-Kreis LK Göppingen<br />

Dußlingen<br />

LK Böblingen<br />

Alb Donau-Kreis<br />

LK Esslingen<br />

LK Tübingen<br />

Ulm<br />

LK Reutlingen<br />

Neu-Ulm<br />

LK Reutlingen<br />

Dußlingen<br />

Göppingen<br />

Eislingen<br />

Salach<br />

Schwäbisch Gmünd<br />

Aalen<br />

Donzdorf<br />

Ostalbkreis<br />

Ulm<br />

Neu-Ulm<br />

Aalen<br />

Bopflingen<br />

Ostalbkreis<br />

Aalen<br />

LK Heidenheim<br />

Bopflingen<br />

Bopflingen<br />

Altenhilfe | Österreich<br />

St. Anna-Sozialzentren gGmbH<br />

50% Beteiligung<br />

Altenhilfe | Schweiz<br />

Bildung<br />

50% Beteiligung<br />

In unserer Mitte – Der Mensch<br />

Hilfen für Kin<strong>der</strong> und Jugendliche<br />

Baden-Württemberg<br />

50% Beteiligung<br />

Villingen-Schwenningen<br />

Villingen-Schwenningen<br />

LK Tuttlingen<br />

Schwarzwald- LK Konstanz<br />

Baar-Kreis<br />

LK Konstanz Tuttlingen<br />

Bodenseekreis<br />

Baden-Württemberg<br />

Schwarzwald-<br />

Baar-Kreis<br />

LK Tuttlingen<br />

Hohentengen<br />

LK Tuttlingen<br />

Tuttlingen<br />

Straßberg<br />

LK Sigmaringen<br />

Tuttlingen<br />

LK Sigmaringen<br />

Schwarzwald-<br />

Baar-Kreis<br />

Gosheim<br />

Villingen-Schwenningen<br />

Gosheim<br />

Schweiz<br />

LK Zollernalb<br />

LK Zollernalb LK Tübingen<br />

Singen<br />

Gosheim<br />

Singen<br />

Burladingen<br />

LK Zollernalb<br />

LK Konstanz<br />

Singen<br />

Burladingen Dußlingen<br />

Veringenstadt<br />

Straßberg<br />

Veringenstadt<br />

Straßberg<br />

Scheer<br />

Mengen<br />

Schweiz<br />

Burladingen<br />

LK Reutlingen<br />

Biberach<br />

Scheer<br />

Mengen<br />

Veringenstadt<br />

Bad Saulgau Hohentengen<br />

Bad Saulgau<br />

LK Biberach<br />

Alb Donau-Kreis<br />

Biberach<br />

LK Biberach<br />

Nüzi<strong>der</strong>s<br />

Burgrieden Ulm<br />

Neu-Ulm<br />

Vandans<br />

Schruns<br />

Bartholomäberg<br />

<strong>Stiftung</strong>en und sonstige Tätigkeiten<br />

Schruns<br />

Vorarlberg<br />

St. Gallenkirch<br />

Bayern<br />

Ottobeuren<br />

Bad Waldsee<br />

Biberach<br />

Ottobeuren<br />

Scheer<br />

Bad Wurzach Bad Waldsee<br />

LK Ravensburg<br />

Bad Wurzach<br />

Mengen LK Ravensburg LK Biberach Bad Grönenbach<br />

Hohentengen<br />

Baindt<br />

Bad Grönenbach<br />

Bad Saulgau Baindt Leutkirch<br />

33% Beteiligung<br />

Baienfurt Wolfegg<br />

Baienfurt<br />

Leutkirch<br />

LK Sigmaringen Weingarten<br />

Wolfegg<br />

Weingarten<br />

Bodenseekreis<br />

Vogt Kißlegg<br />

Ravensburg<br />

Vogt Kißlegg<br />

Ravensburg<br />

Ottobeuren<br />

Deggenhausertal<br />

Waldburg<br />

Salem<br />

Deggenhausertal<br />

Grünkraut<br />

WaldburgBad Waldsee<br />

Markdorf Oberteuringen Salem<br />

Grünkraut<br />

Bad Wurzach<br />

Bodnegg<br />

Brochenzell Markdorf Oberteuringen LK Ravensburg Bodnegg<br />

Kluftern<br />

Meckenbeuren/ Amtzell<br />

Berg<br />

Brochenzell<br />

Kluftern<br />

<strong>Liebenau</strong> Meckenbeuren/ Amtzell<br />

Isny<br />

Bad Grönenbach<br />

Wangen<br />

Immenstaad<br />

Tettnang Berg<br />

<strong>Liebenau</strong> Baindt<br />

Isny<br />

Wangen<br />

Friedrichshafen<br />

Immenstaad<br />

Tettnang Baienfurt<br />

Leutkirch<br />

Wolfegg<br />

Eriskirch Friedrichshafen<br />

Opfenbach Weingarten<br />

BodenseekreisHergensweiler<br />

Eriskirch<br />

Opfenbach<br />

Hergensweiler Vogt Kißlegg<br />

Ravensburg<br />

Kressbronn<br />

LK Lindau<br />

Wasserburg Deggenhausertal<br />

Waldburg<br />

Kressbronn<br />

LK Lindau<br />

Salem<br />

Wasserburg Grünkraut<br />

Steinach<br />

Lindau<br />

Markdorf Oberteuringen<br />

Bodensee Steinach<br />

Lindau Bodnegg<br />

Bodensee Brochenzell<br />

Kluftern<br />

Meckenbeuren/ Amtzell<br />

Berg<br />

<strong>Liebenau</strong><br />

Isny<br />

Bregenz<br />

Wangen<br />

Immenstaad<br />

Tübach<br />

TettnangBregenz<br />

Friedrichshafen<br />

Gaissau Tübach<br />

Eriskirch Gaissau<br />

Opfenbach<br />

Goldach<br />

Hergensweiler<br />

Goldach<br />

Kressbronn<br />

LK Lindau<br />

Wasserburg<br />

Steinach<br />

Lindau<br />

Oberhelfenschwil<br />

Bodensee<br />

Oberhelfenschwil<br />

Bregenz<br />

Brunnaden<br />

Tübach<br />

Brunnaden<br />

Gaissau<br />

Goldach<br />

Oberhelfenschwil<br />

Nüzi<strong>der</strong>s<br />

Brunnaden<br />

Liechtenstein<br />

Vandans<br />

Burgrieden<br />

Vorarlberg<br />

Bartholomäberg<br />

Nüzi<strong>der</strong>s<br />

St. Gallenkirch<br />

Burgrieden<br />

Bayern<br />

Vandans<br />

Bartholomäberg<br />

Schruns<br />

91% Beteiligung<br />

Stand 1. Mai 2013<br />

Institut für<br />

Soziale Berufe gGmbH<br />

25% Beteiligung<br />

fortbilden & entwickeln<br />

50 % Beteiligung<br />

n Standorte n Standorte <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> <strong>Liebenau</strong><br />

n Altenhilfe n Altenhilfe Deutschland Deutschland<br />

n Altenhilfe n Altenhilfe Österreich/Schweiz<br />

Österreich/Schweiz<br />

n Hilfe n für Hilfe Menschen für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung mit Behin<strong>der</strong>ung<br />

n17% Beteiligung Gesundheit n Gesundheit<br />

n Bildung n Bildung<br />

Dienstleister Dienstleister<br />

<strong>Liebenau</strong>er Netzwerk Familie<br />

Sonstige Sonstige<br />

Liechtenstein<br />

St. Andreas-<strong>Stiftung</strong><br />

Fondazione S. Elisabetta<br />

Fondaziun S. Elisabetta<br />

St. Gallenkirch<br />

Weitere Informationen


Inhalt<br />

3<br />

4<br />

6<br />

8<br />

10<br />

20<br />

22<br />

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74<br />

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80<br />

81<br />

81<br />

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84<br />

89<br />

89<br />

90<br />

Vorwort<br />

Berichte <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong><br />

Aufsichtsrat<br />

Mitglie<strong>der</strong> Aufsichtsrat und Vorstand<br />

Vorstand<br />

Berichte <strong>Stiftung</strong> Hospital zum Heiligen Geist; <strong>Stiftung</strong> Helios – Leben im Alter<br />

Aufsichtsrat <strong>Stiftung</strong> Hospital zum Heiligen Geist mit <strong>Stiftung</strong> Kulturdenkmal Schloss Bad Wurzach<br />

<strong>Stiftung</strong>srat <strong>Stiftung</strong> Helios – Leben im Alter<br />

Altenhilfe<br />

Bereichsbericht<br />

St. Anna-Hilfe für ältere Menschen, Deutschland; <strong>Liebenau</strong> – Leben im Alter<br />

Heilig Geist – Leben im Alter<br />

St. Anna-Hilfe für ältere Menschen, Österreich; St. Anna-Sozialzentren; St. Anna-Service<br />

CaSa Leben im Alter; CaSa Sozialeinrichtungen, Österreich<br />

Einrichtungen <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> Helios – Leben im Alter, Schweiz<br />

Genossenschaft DORFPLATZ Oberhelfenschwil, Schweiz<br />

Hilfe für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung<br />

Bereichsbericht<br />

St. Gallus-Hilfe für behin<strong>der</strong>te Menschen; <strong>Liebenau</strong> – Dienste für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung<br />

Christliches Sozialwerk<br />

Gesundheit<br />

Bereichsbericht<br />

St. Lukas-Klinik; <strong>Liebenau</strong> Kliniken<br />

Gesellschaft für Entwicklungspsychiatrie und Integration<br />

Bildung<br />

Bereichsbericht<br />

Berufsbildungswerk Adolf Aich<br />

fortbilden & entwickeln<br />

Institut für Soziale Berufe<br />

Hilfen für Kin<strong>der</strong>, Jugendliche und Familien<br />

Bereichsbericht<br />

<strong>Liebenau</strong>er Netzwerk Familie<br />

St. Nikolaus – Süddeutsches Kin<strong>der</strong>hospiz<br />

Franz von Assisi Gesellschaft<br />

Dienstleister und <strong>Stiftung</strong>sbetriebe<br />

Bereichsbericht<br />

<strong>Liebenau</strong> Service<br />

<strong>Liebenau</strong> Objektservice<br />

<strong>Liebenau</strong>er Landleben<br />

Forstbetriebe<br />

<strong>Liebenau</strong> Beratung und Unternehmensdienste<br />

<strong>Liebenau</strong> Gebäude- und Anlagenservice<br />

<strong>Liebenau</strong> Teamwork Kommunikation<br />

<strong>Stiftung</strong>en und sonstige Tätigkeiten<br />

Fondazione S. Elisabetta<br />

Bulgarisch-Deutsches Sozialwerk St. Andreas<br />

St. Andreas-<strong>Stiftung</strong><br />

Christliche Hospizstiftung – Leben und Sterben in Würde<br />

Bürgerstiftung Oberteuringen<br />

Bürgerstiftung Eriskirch<br />

Weitere Informationen<br />

Ansprechpartner und Kontaktdaten<br />

Wichtige Internetadressen<br />

Impressum<br />

Standorte<br />

Titelfoto (Christina Gier):<br />

Traumhaft schön: Das Bild entstand im Rahmen eines Fotoprojekts<br />

mit Bewohnerinnen und Bewohnern des sozialtherapeutisschen Heims<br />

in <strong>der</strong> St. Lukas-Klinik.


Liebe Leserin, lieber Leser,<br />

„Man behauptet immer, die Zeit verän<strong>der</strong>e die Welt, aber in Wahrheit musst du sie selbst verän<strong>der</strong>n.“<br />

Warum beginnt <strong>der</strong> aktuelle <strong>Jahresbericht</strong> <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> mit <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> Hospital<br />

zum Heiligen Geist und <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> Helios – Leben im Alter mit diesem Ausspruch des amerikanischen<br />

Künstlers Andy Warhol?<br />

Ein <strong>Jahresbericht</strong> handelt im Wesentlichen von Verän<strong>der</strong>ungen. Sie lassen sich ablesen in Kennzahlen<br />

zur wirtschaftlichen Situation und Berichten, die die fachlichen, strukturellen und personellen<br />

Entwicklungen des abgelaufenen Jahres beschreiben und bewerten. Haben diese Entwicklungen<br />

die Welt verän<strong>der</strong>t? Das zu behaupten, klingt vermessen. Zunächst einmal haben sie die<br />

Welt unserer <strong>Stiftung</strong>en geprägt und damit auch die <strong>der</strong> Menschen, mit denen wir es zu tun haben.<br />

Dem Thema Wandel widmen sich in diesem Jahr auch die Bil<strong>der</strong>, die den Bericht glie<strong>der</strong>n. Leicht<br />

sichtbar sind die großen Verän<strong>der</strong>ungen, Neu- und Umbauten, die das Gesicht von Gebäuden<br />

und Ortschaften prägen. Schwerer abzubilden sind die Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Menschen, die wir in<br />

unserer Arbeit begleiten. Ihre Entwicklungsschritte, die für Außenstehende oft unscheinbar und<br />

winzig erscheinen, haben für die Einzelnen oft viel höhere Bedeutung als die äußeren „großen“<br />

Verän<strong>der</strong>ungen. Wenn man die junge Frau auf <strong>der</strong> Titelseite betrachtet, erkennt man nicht, wie<br />

schwer ihr <strong>der</strong> Weg zu diesem Bild gefallen ist. Es ging nicht nur ums Fotografieren, son<strong>der</strong>n um<br />

die Beschäftigung mit dem eigenen Selbst-Bild.<br />

Ob kleine o<strong>der</strong> große Verän<strong>der</strong>ungen – eins ist ihnen gemeinsam: Sie geschehen nicht von selbst,<br />

son<strong>der</strong>n verlangen aktives Handeln, Visionen, Strategien, Ressourcen – und den Mut zum ersten<br />

Schritt. Was im Jahr <strong>2012</strong> erreicht wurde, ist dafür Bestätigung und Ansporn zugleich.<br />

Ihnen, liebe Leserin und lieber Leser, danken wir für Ihr Interesse an unserem <strong>Jahresbericht</strong> und<br />

wünschen eine anregende Lektüre.<br />

Ihre Vorstandschaft<br />

Prälat Michael H. F. Brock Dr. Berthold Broll Dr. Markus Nachbaur<br />

Vorwort<br />

3


Wer möchte wo leben?<br />

Mit den Fachbegriffen ‚Auflösung von Komplexeinrichtungen,<br />

Inklusion, Sozialraumorientierung<br />

und Teilhabe‘ verbunden ist untrennbar<br />

die Verantwortung gegenüber den Menschen,<br />

die Verän<strong>der</strong>ungen mittragen müssen.<br />

Zukunft lässt sich gestalten, indem man sich<br />

auf Neues einlässt und inhaltlich wie praktisch<br />

damit auseinan<strong>der</strong>setzt. Und indem man<br />

alle Beteiligten integriert. Ein Beispiel dafür<br />

ist die Ortsentwicklung Rosenharz. Denn ein<br />

Anspruch ist <strong>der</strong> individualisierte Wohnraum.<br />

Rosenharz blickt auf eine wechselvolle Geschichte<br />

zurück. Im Jahr 1925 hat die <strong>Stiftung</strong><br />

<strong>Liebenau</strong> hier eine Gastwirtschaft samt Brauerei<br />

und einen Bauernhof gekauft. Fortan<br />

entwickelte sich <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong>sstandort zu<br />

einem von drei Standorten für Menschen mit<br />

Behin<strong>der</strong>ung.<br />

In Zukunft soll Rosenharz zu einem mo<strong>der</strong>nen<br />

Wohnquartier werden. Aus 271 stationären<br />

„Wohnplätzen“ werden 146. Das Plus: ein Gewinn<br />

an Lebensqualität. Neu gebaut werden<br />

ein Wohnpflegeheim und <strong>der</strong> För<strong>der</strong>- und Betreuungsbereich.<br />

St. Vinzenz wird von Grund<br />

auf mo<strong>der</strong>nisiert. Gleichzeitig entstehen<br />

kleinteilige Betreuungsstrukturen in Wangen,<br />

Bad Waldsee und im Schussental. Beim Umbau<br />

des Heimbereichs St. Vinzenz war ein<br />

gepackter Koffer zentrales Umzugssymbol für<br />

die Bewohner. Die Reaktionen auf die Verän<strong>der</strong>ungen<br />

sind ganz unterschiedlich: Vorfreude,<br />

Spannung, Aufbruchsstimmung ebenso wie<br />

Angst, Verunsicherung und Anspannung.<br />

4 <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong>


Berichte <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong><br />

<strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong><br />

5


Seite 7, Aufsichtsratsreise nach Wien:<br />

(v. l.) Dr. Franz Steinle, Dr. Joachim Senn,<br />

Dekan Sigmund Schänzle,<br />

Bischofsvikar P. Mag. Dariusz Schutzky CR,<br />

Prälat Michael H. F. Brock, Lic. iur. Emil Nisple,<br />

Mag. Alexan<strong>der</strong> Bodmann (Generalsekretär <strong>der</strong><br />

Caritas <strong>der</strong> Erzdiözese Wien,<br />

Tanja Gönner, Franz Bernhard Bühler,<br />

Dr. Berthold Broll, Helmut Staiber,<br />

Dekan Ekkehard Schmid, Brigitte Schmid,<br />

Prof. Dr. Bruno Schmid, Dr. Markus Nachbaur.<br />

Bericht des Aufsichtsrates<br />

Der Aufsichtsrat <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> hat im Geschäftsjahr <strong>2012</strong> die ihm nach dem <strong>Stiftung</strong>sgesetz<br />

von Baden-Württemberg, <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong>sordnung <strong>der</strong> Diözese Rottenburg-Stuttgart, <strong>der</strong> Satzung<br />

sowie <strong>der</strong> Geschäftsordnung obliegenden Aufgaben mit großer Sorgfalt wahrgenommen.<br />

Als unabhängiges Kontrollorgan hat er den Vorstand während des Geschäftsjahres kontrollierend<br />

und beratend begleitet. Dabei wurden die wirtschaftlichen und inhaltlichen Entwicklungen <strong>der</strong><br />

<strong>Stiftung</strong>, ihrer Gesellschaften und Betriebe eingehend beraten und, wo nötig, Genehmigungen<br />

erteilt. Der Vorstand informierte den Aufsichtsrat während des gesamten Geschäftsjahres sowohl<br />

in den Sitzungen schriftlich als auch mündlich über die aktuellen Entwicklungen im gesamten<br />

Verbund sowie über die politischen, wirtschaftlichen und sozialen Rahmenbedingungen. Wichtige<br />

Themen waren neben <strong>der</strong> allgemeinen Geschäftsentwicklung insbeson<strong>der</strong>e Fragen <strong>der</strong> weiteren<br />

strategischen Ausrichtung, <strong>der</strong> operativen Entwicklung, <strong>der</strong> Investitionsstrategien und -entscheidungen.<br />

Personalien<br />

Das Jahr <strong>2012</strong> stand im Zeichen von Kontinuität und Erneuerung. Vier langjährige Mitglie<strong>der</strong><br />

des Aufsichtsrates wurden jeweils für eine neue Wahlperiode von fünf Jahren wie<strong>der</strong> gewählt:<br />

I.K.H. Erbgräfin Mathilde von Waldburg-Zeil und Helmut Staiber in <strong>der</strong> Sitzung am 30. September,<br />

Sr. M. Birgit Reutemann und Prof. Dr. Volker Faust in <strong>der</strong> Sitzung am 7. Dezember. Neu gewählt<br />

wurden am 20. Juli für zwei bisher nicht besetzte Aufsichtsratspositionen Tanja Gönner,<br />

Vorstandssprecherin <strong>der</strong> Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ), und Bürgermeister<br />

a.D. Paul Locherer MdL. Mit den beiden neuen Mitglie<strong>der</strong>n hat <strong>der</strong> Aufsichtsrat zwei hoch<br />

engagierte und sozialpolitisch seit vielen Jahren aktive und kompetente Persönlichkeiten für die<br />

ehrenamtliche Tätigkeit gewonnen. Beide sind <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> bereits seit Jahren eng verbunden.<br />

Dr. Joachim Senn<br />

Vorsitzen<strong>der</strong><br />

des Aufsichtsrates<br />

Arbeitsstruktur des Aufsichtsrates<br />

Im Geschäftsjahr <strong>2012</strong> fanden vier reguläre Plenumssitzungen sowie eine Reihe von Sitzungen<br />

verschiedener Ausschüsse statt. Dreimal trat <strong>der</strong> Ausschuss für soziale Dienste zusammen, zweimal<br />

<strong>der</strong> Wirtschaftsausschuss. Der Personalausschuss und <strong>der</strong> im Jahr <strong>2012</strong> neu konstituierte<br />

Grundsatzausschuss trafen sich jeweils einmal zu einer Sitzung. Zudem reiste <strong>der</strong> Aufsichtsrat<br />

nach Wien, um sich vor Ort über die Arbeit <strong>der</strong> Beteiligungsgesellschaft CaSa Leben im Alter zu<br />

informieren. Die Gespräche mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie Betreuten in den<br />

Einrichtungen und Diensten sind wertvolle Hilfen für die Beratungen und Entscheidungen im<br />

Gremium.<br />

6 Aufsichtsrat <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong>


1<br />

Außerdem nahmen die Aufsichtsratsmitglie<strong>der</strong> an verschiedenen Veranstaltungen <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> teil und standen auch zwischen den Sitzungen<br />

ständig für Beratung und Gespräche in vielfältiger Weise zur Verfügung.<br />

Beratungen und Genehmigungen<br />

Wesentliche Beratungen beziehungsweise Entscheidungen des Aufsichtsrates betrafen die Ausweitung <strong>der</strong> Genossenschaftsanteile an <strong>der</strong><br />

Genossenschaft Dorfplatz Oberhelfenschwil auf nunmehr 94 Prozent, Anlagen im Rahmen <strong>der</strong> Vermögensverwaltung, die neue <strong>Stiftung</strong>sordnung<br />

<strong>der</strong> Diözese Rottenburg-Stuttgart sowie die Weiterentwicklung <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong>sstrategie. Der Aufsichtsrat informierte sich über das<br />

Berufsbildungswerk Adolf Aich und die St. Anna-Hilfe Deutschland sowie über die Zustifterrente. Genehmigt wurde eine Kapitalerhöhung<br />

bei <strong>der</strong> <strong>Liebenau</strong> Service GmbH sowie einige Umfirmierungen im <strong>Stiftung</strong>sverbund: Die OSL GmbH wurde zur <strong>Liebenau</strong> Objektservice GmbH,<br />

die Teamwork Kommunikation und Medien GmbH zur <strong>Liebenau</strong> Teamwork Kommunikation GmbH.<br />

In seiner Septembersitzung befasste sich <strong>der</strong> Aufsichtsrat eingehend mit einem Positionspapier zur <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> als Lebens- und<br />

Wesensäußerung von Kirche. Es setzt sich, wissenschaftlich fundiert, mit <strong>der</strong> Identität <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong>, ihrer Position innerhalb <strong>der</strong> katholischen<br />

Kirche und den Erwartungen, die sie als kirchlich-karitativer Aufgabenträger an die Kirche stellt, auseinan<strong>der</strong>. Das Positionspapier liegt jetzt<br />

in gedruckter Form vor und steht zum Download im Internet bereit unter www.stiftung-liebenau.de/downloads.<br />

Weitere Themen im Plenum und in den Ausschüssen waren die Markenausrichtung <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong>, das Innovationsmanagement <strong>der</strong><br />

<strong>Stiftung</strong> und ihrer gemeinnützigen Gesellschaften, die För<strong>der</strong>ung des Ehrenamtes sowie aktuelle sozialpolitische Entwicklungen. Mit dem<br />

traditionellen Jahresrückblick des Vorstands über alle wesentlichen fachlichen Entwicklungen im Verbund <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> wurde das<br />

Geschäftsjahr abgeschlossen.<br />

Entlastung des Vorstands<br />

Für das Rechnungsjahr 2011 erteilte <strong>der</strong> Aufsichtsrat auf <strong>der</strong> Grundlage des Jahresabschlusses dem Vorstand Entlastung. Die Jahresabschlüsse<br />

<strong>der</strong> verbundenen Unternehmen wurden zustimmend zur Kenntnis genommen.<br />

Als Wirtschaftsprüfer für das Rechnungsjahr 2013 wurde die Rettenmayr Treuhand GmbH, Schwäbisch Gmünd, bestellt. Mit <strong>der</strong> Prüfung <strong>der</strong><br />

verbundenen Unternehmen beauftragte <strong>der</strong> Vorstand <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> die Wirtschaftsprüfungsgesellschaften Rettenmayr Treuhand<br />

GmbH, Schwäbisch Gmünd, WEKO respond GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft und Steuerberatungsgesellschaft in Lörrach und die Lang<br />

& Schiller Steuerberatung GmbH, Bregenz.<br />

Dank an Vorstand, Mitarbeiter und Partner<br />

Der Aufsichtsrat <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> dankt allen haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> und<br />

ihrer Gesellschaften sowie dem Vorstand <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong>, Prälat Michael H. F. Brock, Dr. Berthold Broll und Dr. Markus Nachbaur, für<br />

ihr Engagement und ihren steten Einsatz zum Wohl <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> und <strong>der</strong> von ihr betreuten Menschen.<br />

Dankbar ist <strong>der</strong> Aufsichtsrat auch den Partnern <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> aus Politik, Wirtschaft, Kirche und Gesellschaft sowie allen Freunden, För<strong>der</strong>ern<br />

und Spen<strong>der</strong>n, welche die Arbeit <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> unterstützt haben. Nur mit Hilfe dieser vielfältigen Unterstützung und <strong>der</strong> Verbundenheit<br />

einer so großen Zahl von Menschen kann die <strong>Stiftung</strong> ihre Aufgaben auch in <strong>der</strong> Zukunft erfolgreich bewältigen.<br />

Aufsichtsrat <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong><br />

7


Mitglie<strong>der</strong> des Aufsichtsrates<br />

Stand 1. Mai 2013<br />

Dr. Joachim Senn<br />

Vorsitzen<strong>der</strong> des<br />

Aufsichtsrates<br />

Verleger<br />

Mitglied seit<br />

5. Dezember 1990<br />

Vorsitzen<strong>der</strong> seit<br />

9. Dezember 1996<br />

Helmut Staiber<br />

Stellvertreten<strong>der</strong><br />

Vorsitzen<strong>der</strong><br />

Ehemaliger Vorstand<br />

<strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong><br />

bis Juni 2002<br />

Mitglied seit<br />

20. September 2002<br />

Stellvertreten<strong>der</strong><br />

Vorsitzen<strong>der</strong> seit<br />

24. September 2004<br />

Franz Bernhard Bühler<br />

Vorstand <strong>der</strong><br />

Sparkasse Bodensee<br />

Mitglied seit<br />

28. Juni 1996<br />

Professor<br />

Dr. Volker Faust<br />

Facharzt für<br />

Neurologie,<br />

Psychiatrie und<br />

Psychotherapie,<br />

Medizinaldirektor i. R.<br />

Mitglied seit<br />

12. Februar 1993<br />

Tanja Gönner<br />

Vorstandssprecherin<br />

<strong>der</strong> Gesellschaft für<br />

Internationale<br />

Zusammenarbeit (GIZ)<br />

Mitglied seit<br />

20. Juli <strong>2012</strong><br />

Domkapitular<br />

Matthäus Karrer<br />

Domkapitel Diözese<br />

Rottenburg-Stuttgart<br />

Mitglied seit<br />

11. Dezember 2009<br />

Dekan<br />

Sigmund Schänzle<br />

Professor<br />

Dr. Bruno Schmid<br />

Dekan<br />

Ekkehard Schmid<br />

Dekanat Biberach<br />

Katholische<br />

Kirchengemeinde<br />

St. Georg,<br />

Ochsenhausen<br />

Mitglied seit<br />

11. Dezember 2009<br />

Ehemaliger<br />

Professor für Katholische<br />

Theologie/<br />

Religionspädagogik<br />

(Schwerpunkt<br />

Religionspädagogik<br />

und theologische<br />

Ethik) an <strong>der</strong><br />

PH Weingarten<br />

Dekanat<br />

Allgäu-Oberschwaben<br />

Basilikagemeinde<br />

St. Martin,<br />

Weingarten<br />

Mitglied seit<br />

11. Dezember 2009<br />

Mitglied seit<br />

10. Dezember 1993<br />

8 Mitglie<strong>der</strong> Aufsichtsrat und Vorstand <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong>


Mitglie<strong>der</strong> des Vorstandes<br />

Stand 1. Mai 2013<br />

Paul Locherer<br />

Landtagsabgeordneter,<br />

ehemaliger<br />

Bürgermeister von<br />

Amtzell und Ehrenzeichenträger<br />

<strong>der</strong><br />

<strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong><br />

Mitglied seit<br />

20. Juli <strong>2012</strong><br />

Lic.iur. Emil Nisple<br />

Rechtsanwalt und Alt-<br />

Vizepräsident<br />

des Kantonsgerichts<br />

Appenzell-<br />

Innerrhoden<br />

Mitglied seit<br />

18. Juni 2010<br />

Sr. M. Birgit Reutemann<br />

Schulleiterin<br />

Mädchengymnasium<br />

und -realschule<br />

St. Gertrudis in<br />

Ellwangen,<br />

Kloster Sießen<br />

Mitglied seit<br />

20. März 1998<br />

Prälat Michael H. F. Brock Dr. Berthold Broll<br />

Vorstand seit<br />

1. Mai 2011<br />

Vorstand seit<br />

1. Januar 2002<br />

Dr. Markus Nachbaur<br />

Vorstand seit<br />

10. Oktober 2005<br />

Dr. Franz Steinle<br />

Präsident des<br />

Oberlandesgerichts<br />

Stuttgart<br />

Mitglied seit<br />

19. Januar 2007<br />

S. D. Johannes<br />

Fürst zu<br />

Waldburg-Wolfegg<br />

und Waldsee<br />

Unternehmensgruppe<br />

Waldburg-Wolfegg<br />

Mitglied seit<br />

17. Dezember 1998<br />

I. K. H. Mathilde<br />

Erbgräfin von<br />

Waldburg-Zeil<br />

Mitglied seit<br />

19. September 1997<br />

Mitglie<strong>der</strong> Aufsichtsrat und Vorstand <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong><br />

9


1 „Antrittsbesuch“ des Vorstands im neuen Pflegeheim St. Pirmin in Maikammer.<br />

2 Nach Rund-um-Sanierung ist die Josefs-Glocke wie<strong>der</strong> zurück in <strong>Liebenau</strong>. 1<br />

Bericht des Vorstandes<br />

Weiterentwicklung <strong>der</strong> Hilfen, auch unter schwierigen Rahmenbedingungen: So lässt sich das<br />

abgelaufene Geschäftsjahr <strong>2012</strong> zusammenfassen. Die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> hat den Ausbau von<br />

ambulanten und stationären Angeboten fortgesetzt, die fachliche Weiterentwicklung und Forschung<br />

geför<strong>der</strong>t und sich für die Gestaltung <strong>der</strong> politischen und sozialen Rahmenbedingungen<br />

im Verbund mit vielen Partnern eingesetzt. Richtungweisend waren auch <strong>2012</strong> sechs strategische<br />

Zielperpektiven.<br />

Die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> ist das Sozial-, Gesundheits- und Bildungsunternehmen<br />

mit einem differenzierten Leistungsangebot<br />

Ende <strong>2012</strong> gab es in <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong>, ihren 100-prozentigen Tochtergesellschaften und<br />

ihrer Mehrheitsbeteiligung 182 Einrichtungen und Dienste. Hinzu kamen 91 Einrichtungen und<br />

Dienste <strong>der</strong> 50-Prozent- und Min<strong>der</strong>heitsbeteiligungen sowie 15 Einrichtungen weiterer rechtlich<br />

selbstständiger <strong>Stiftung</strong>en. Insgesamt arbeiteten die <strong>Stiftung</strong>en und Unternehmen mit<br />

112 Kommunen in fünf Län<strong>der</strong>n zusammen. Dieser quantitativen Entwicklung entspricht eine<br />

weitere fachliche Ausdifferenzierung. In allen Aufgabenfel<strong>der</strong>n sind vielfältige Hilfs- und Unterstützungsangebote<br />

zu finden. Nur so können wir passgenaue Hilfe leisten, die am Bedürfnis <strong>der</strong><br />

einzelnen Menschen ausgerichtet ist. Professionelles Handeln wird ergänzt durch das bürgerschaftliche<br />

Engagement vieler Menschen. Gemeinsam schaffen Haupt- und Ehrenamtliche eine<br />

hohe Qualität menschlichen Miteinan<strong>der</strong>s und menschlicher Zuwendung.<br />

Altenhilfe weiter im Ausbau<br />

In <strong>der</strong> Altenhilfe wurde das Angebot an stationären und ambulanten Leistungen sowie beson<strong>der</strong>en<br />

Wohnformen auch <strong>2012</strong> national und international weiter ausgebaut und inhaltlich weiterentwickelt.<br />

Zwei Beispiele dafür sind die Neueröffnung eines Pflegeheimes und einer Wohnanlage<br />

„Lebensräume für Jung und Alt“ in <strong>der</strong> Gemeinde Maikammer, dem ersten Standort <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong><br />

<strong>Liebenau</strong> in Rheinland-Pfalz, und die Übernahme einer Altenpflegeeinrichtung in St. Gallenkirch<br />

in Vorarlberg. Forschungsschwerpunkte bezogen sich zum einen auf die Gemeinwesenarbeit,<br />

zum zweiten auf die Entwicklung technischer Unterstützungssysteme (Ambient Assisted Living).<br />

Im Rahmen unterschiedlicher Kooperationsvorhaben werden die technischen Möglichkeiten auf<br />

ihre soziale Anwendbarkeit hin überprüft.<br />

10 Vorstand <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong>


2<br />

Inklusion ja – aber wie?<br />

Seit einigen Jahren engagiert sich die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> in ihren Hilfen für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung<br />

dafür, den Inklusionsgedanken mit Leben zu füllen. Über dieses grundsätzliche Ziel<br />

besteht zwischen Politik und Sozialunternehmen ein großer Konsens. Uns ist es in <strong>der</strong> Inklusionsdebatte<br />

jedoch ein wichtiges und stetes Anliegen, auf die Notwendigkeit <strong>der</strong> Differenzierung<br />

im Einzelfall hinzuweisen. Nicht politische Leitsätze, son<strong>der</strong>n das individuelle Wohl <strong>der</strong> betroffenen<br />

Menschen muss Richtschnur für unser Handeln und die Gestaltung <strong>der</strong> Angebote sein. Nach<br />

unserer festen Überzeugung werden auch in Zukunft Lebensorte für Menschen mit einem hohen<br />

Unterstützungsbedarf benötigt, sowohl zum Wohnen als auch zum Arbeiten. Und nicht zuletzt<br />

werden auch beson<strong>der</strong>e Schulformen künftig ihre Berechtigung behalten, um allen Kin<strong>der</strong>n und<br />

Jugendlichen die ihnen entsprechenden Bildungsvoraussetzungen zu bieten.<br />

Diesem Grundsatz entsprechend, haben wir im Jahr <strong>2012</strong> nicht nur die Stammorte Rosenharz und<br />

Hegenberg weiterentwickelt, son<strong>der</strong>n auch zahlreiche neue ambulante Angebote an verschiedenen<br />

Standorten aufgebaut. Mit <strong>der</strong> Eröffnung <strong>der</strong> Lebenswelt St. Antonius in Spittal an <strong>der</strong> Drau<br />

in Kärnten hat die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> ein erstes Angebot für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung außerhalb<br />

Deutschlands eingerichtet. Diese Einrichtung, die Wohn- und Arbeitsmöglichkeiten bietet,<br />

wurde ermöglicht durch die Lerchbaumer Privatstiftung, die ein schön gelegenes Anwesen in<br />

Spittal für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung großzügig umbaute.<br />

Hohe Nachfrage nach Gesundheits- und Bildungsangeboten<br />

Auch im Jahr <strong>2012</strong> waren die Leistungen <strong>der</strong> St. Lukas-Klinik stark nachgefragt. Die Reputation<br />

dieser beson<strong>der</strong>en Klinik reicht deutlich über die deutschen Landesgrenzen hinaus. Intensiv<br />

wurde und wird daran gearbeitet, Angebote zur medizinischen Versorgung von Menschen mit<br />

Behin<strong>der</strong>ung auch an an<strong>der</strong>en Standorten, insbeson<strong>der</strong>e in größeren Städten, zu ermöglichen.<br />

Das Berufsbildungswerk Adolf Aich hatte <strong>2012</strong> die höchsten Belegungszahlen seiner mehr als<br />

30-jährigen Geschichte. Die hohe Nachfrage ist ein Beleg für die Bedeutung dieser Ausbildungseinrichtung<br />

für den Lebensweg von Jugendlichen mit unterschiedlichen För<strong>der</strong>bedarfen. Hier<br />

zeigt sich, dass gerade mit dem Ziel <strong>der</strong> Inklusion eine geson<strong>der</strong>te, erfolgreiche Ausbildung<br />

nicht nur erlaubt sein muss, son<strong>der</strong>n geboten ist, um den entsprechenden jungen Menschen eine<br />

langfristige berufliche Lebensperspektive zu eröffnen.<br />

Vorstand <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong><br />

11


1 In Nals wurde das frisch renovierte Bildungshaus<br />

Lichtenburg feierlich eröffnet (v.l.n.r.):<br />

Josef Matzneller, Generalvikar <strong>der</strong> Diözese Bozen-Brixen,<br />

Reinhard Demetz, geistlicher Rektor <strong>der</strong> Lichtenburg,<br />

Landeshauptmann Luis Durnwal<strong>der</strong>,<br />

Dr. Christian Klotzner, Präsident <strong>der</strong> Fondazione S. Elisabetta,<br />

Gesundheitslandesrat Richard Theiner<br />

und Lichtenburg-Direktorin Elfi Kirmaier.<br />

2 Zum Weihnachtskonzert in <strong>Liebenau</strong>:<br />

Domkapelle St. Eberhard aus Stuttgart mit Barockorchester<br />

La Banda aus Augsburg.<br />

3 Innovation wird belohnt:<br />

Für die ZustifterRente wurde die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> als<br />

„Ausgewählter Ort <strong>2012</strong>“ ausgezeichnet.<br />

Oliver Knoch von <strong>der</strong> Deutschen Bank überreichte den Preis<br />

an den Projektverantwortlichen Christoph Sedlmeier<br />

und Dr. Markus Nachbaur. 1<br />

Die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> ist Stifter von Verantwortung und Innovation<br />

Die Einrichtungen und Dienste <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> arbeiten für mehr als 15 000 Menschen. Die<br />

Hilfe für jeden Einzelnen trägt eine hohe Verantwortung in sich und bedarf nicht nur <strong>der</strong> fortlaufenden<br />

Überprüfung und Entwicklung <strong>der</strong> bestehenden Organisation und ihrer Abläufe, son<strong>der</strong>n<br />

insbeson<strong>der</strong>e auch einer ständigen Weiterentwicklung <strong>der</strong> Inhalte und Zielsetzungen <strong>der</strong> Hilfeleistungen.<br />

Hierin liegt die Aufgabe einer großen <strong>Stiftung</strong> wie <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong>, im Verbund<br />

mit ihren beiden Schwesterstiftungen, <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> Hospital zum Heiligen Geist und <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong><br />

Helios: Sie sorgt dafür, dass genau diese ständige Weiterentwicklung in allen Aufgabenbereichen<br />

konsequent erfolgt. Tatsächlich sehen die Entgelte für die sozialen Leistungen nirgendwo die<br />

Finanzierung von notwendiger Forschung und Entwicklung vor. Hier ist die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong><br />

originär mit eigenen Mitteln gefor<strong>der</strong>t. Beleg dafür ist die Vielzahl unserer Forschungsprojekte<br />

und wissenschaftlichen Arbeiten sowie zahlreiche Bachelor-, Master- und Doktorarbeiten, die<br />

von angehenden o<strong>der</strong> bereits beschäftigten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mit viel persönlichem<br />

Einsatz erstellt werden.<br />

Innovation findet aber auch in vielen Einzelfällen und kontinuierlich in den unterschiedlichen<br />

Aufgabenfel<strong>der</strong>n statt. Innovative Unternehmenskonzepte sind nicht nur zur Zukunftssicherung<br />

insgesamt nötig, son<strong>der</strong>n insbeson<strong>der</strong>e auch zur Schaffung und Sicherung von Ausbildungs- und<br />

Arbeitsplätzen für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung. Dies geschieht bei <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> nicht<br />

nur in gemeinnützigen Unternehmungen, son<strong>der</strong>n auch in den gewerblichen Bereichen, die sich<br />

gerade auf diesem Feld große Verdienste erwerben. So hat gerade die <strong>Liebenau</strong> Service GmbH<br />

ihre Möglichkeiten zur Integration von Menschen mit Handicaps weiter differenziert und ausgebaut.<br />

Vernetzt arbeiten – gemeinsam weiterkommen<br />

Neben den unternehmerischen Partnerschaften im In- und Ausland ist die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong><br />

Mitgrün<strong>der</strong> und Mitglied verschiedener Netzwerke, die sowohl inhaltliche Weiterentwicklungen<br />

als auch <strong>der</strong>en sozialpolitische Vertretung zum Ziel haben. Hier ist insbeson<strong>der</strong>e das Netzwerk:<br />

Soziales neu gestalten (SONG) zu nennen, dem neben <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> folgende Mitglie<strong>der</strong><br />

angehören: Bank für Sozialwirtschaft AG, Köln, Bremer Heimstiftung, CBT - Caritas-Betriebsführungs-<br />

und Trägergesellschaft mbh, Köln, Evangelisches Johanneswerk e.V., Bielefeld, KDA –<br />

Kuratorium Deutsche Altershilfe, Köln. Die Arbeit dieses Netzwerkes fand auch im Jahr <strong>2012</strong><br />

12<br />

Vorstand <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong>


2<br />

3<br />

bundesweit hohe Beachtung in <strong>der</strong> Fachwelt. Ziel ist die Verbreitung und sozialrechtliche Absicherung<br />

von Ansätzen zu Prävention und Gemeinwesenarbeit. Ein beson<strong>der</strong>er Schritt gelang den<br />

Kooperationspartnern mit dem Qualifizierungsprojekt „LoVe: Lokale Verantwortungsgemeinschaften<br />

in kleinen Lebenskreisen – Mitarbeitende in neuer Verantwortung für das Gemeinwesen“.<br />

Die erste Qualifizierung wurde erfolgreich mit 120 Teilnehmern aus den verschiedenen Kooperationsunternehmen<br />

abgeschlossen. Die Teilnehmer haben ihre Kompetenzen im Bereich <strong>der</strong> Gemeinwesen-<br />

und Quartiersarbeit auf einer wissenschaftlich fundierten Basis erweitert und damit die<br />

Grundlage für eine entsprechende fachliche Arbeit gelegt. Eine Fortsetzung ist vereinbart.<br />

Sozialpolitische Entwicklungen<br />

Im Bereich <strong>der</strong> Pflegefinanzierung und <strong>der</strong> Einglie<strong>der</strong>ungshilfe zeichnen sich neue Entwicklungen<br />

ab. Im Laufe des Jahres <strong>2012</strong> wurde auf Bundesebene das Pflege-Neuausrichtungsgesetz<br />

(PNG) beraten und verabschiedet. Es zielt vor allem auf eine Stärkung des ambulanten Versorgungssettings<br />

und beinhaltet unter an<strong>der</strong>em Leistungsverbesserungen für demenziell erkrankte<br />

Menschen im ambulanten Regelsystem, eine Flexibilisierung des ambulanten Pflegesachleistungsanspruchs<br />

sowie eine Anschubfinanzierung zur Gründung ambulant betreuter Wohngemeinschaften.<br />

Im deutschen Bundesrat wurde ein Entschließungsantrag zur Reform <strong>der</strong> Einglie<strong>der</strong>ungshilfe<br />

und zur Verabschiedung eines Bundesleistungsgesetzes verabschiedet. Es soll<br />

inklusive Strukturen stärken durch eine Abkehr von <strong>der</strong> Konzentration auf Personen und eine<br />

Orientierung hin zum Sozialraum. Aber auch die individuellen Bedarfe und das Selbstbestimmungsrecht<br />

von Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung sollen stärker berücksichtigt werden. Dieses Großprojekt<br />

von Bund und Län<strong>der</strong>n wird, nicht zuletzt vor dem Hintergrund <strong>der</strong> Inklusionsdebatte,<br />

spätestens nach <strong>der</strong> nächsten Bundestagswahl im Herbst 2013 an Fahrt aufnehmen. Die Landesregierung<br />

von Baden-Württemberg verabschiedete im Sommer <strong>2012</strong> die Eckpunkte für ein neues<br />

Heimgesetz (Wohn-, Teilhabe- und Pflegegesetz – WTP). Vorgesehen ist unter an<strong>der</strong>em die Bildung<br />

neuer und innovativer Wohn- und Betreuungsformen für hilfe- und unterstützungsbedürftige<br />

Menschen.<br />

Das Ausschreibungsverfahren <strong>der</strong> Bundesagentur für Arbeit zur Finanzierung von Maßnahmen<br />

<strong>der</strong> beruflichen Bildung war Thema im Ethikkomitee <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong>. Das Komitee kritisiert<br />

das Verfahren aus ethischer Sicht und hat mit seiner Stellungnahmen eine Debatte über<br />

<strong>der</strong>en Sinnhaftigkeit angestoßen.<br />

Vorstand <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong><br />

13


1 Austausch über europäische Sozialpolitik:<br />

Elisabeth Jeggle, MdEP mit (v.l.) Ulrich Dobler,<br />

Stabsstelle Sozialpolitik <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong>,<br />

Dr. Berthold Broll, Christoph Sedlmeier,<br />

Vorstand Bulgarisch-Deutsches Sozialwerk,<br />

Aufsichtsratsmitglied Paul Locherer MdL,<br />

Daniel Kiesel,<br />

Geschäftsführung Brüsseler Kreis.<br />

2 Guido Wolf, baden-württembergischer<br />

Landtagspräsident, zu Gast in <strong>Liebenau</strong>.<br />

3 120 junge Frauen und Männer haben<br />

im September <strong>2012</strong> eine Ausbildung im<br />

Verbund <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> begonnen. 1 2<br />

Dialog mit Politik und Verwaltung<br />

In zahlreichen Gesprächen mit politisch-administrativen Entschei<strong>der</strong>n auf Ebene <strong>der</strong> Kommunen<br />

und Landkreise, <strong>der</strong> Län<strong>der</strong>, <strong>der</strong> Nationalstaaten und nicht zuletzt auch auf europäischer Ebene<br />

brachte die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> wie<strong>der</strong>holt ihre praxisbasierten Positionen zu den wichtigen sozialpolitischen<br />

Anliegen ein. Wichtigste Themen waren Inklusion, inklusive Bildung, Konversion von<br />

Komplexeinrichtungen. Gesprächspartner in Baden-Württemberg waren zum Beispiel Gerd Weimer,<br />

Beauftragter <strong>der</strong> Landesregierung für die Belange von Menschen mit Behin<strong>der</strong>ungen, Norbert<br />

Zeller, Leiter <strong>der</strong> Stabsstelle Gemeinschaftsschulen, Schulmodelle, Inklusion im Ministerium für<br />

Kultus, Jugend und Sport, Jürgen Lämmle, Ministerialdirektor aus dem Ministerium für Arbeitund<br />

Sozialordnung, sowie Thomas Poreski, sozialpolitischer Sprecher <strong>der</strong> Landtagsfraktion<br />

Bündnis 90/Die Grünen und Manfred Lucha, Vorsitzen<strong>der</strong> des Arbeitskreises Soziales <strong>der</strong> Landtagsfraktion<br />

Bündnis 90/Die Grünen. Auch im Gespräch mit <strong>der</strong> baden-württembergischen Sozialministerin<br />

Katrin Altpeter ging es um die Themen Inklusion und Konversion von Komplexeinrichtungen<br />

sowie um das geplante Heimgesetz.<br />

Um Inklusion drehte sich eine Fachtagung des Landkreises Ravensburg im Sommer <strong>2012</strong> mit dem<br />

Titel „Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung – Bürger unserer Gemeinden?“. Anworten auf die Frage, wie<br />

das Miteinan<strong>der</strong> <strong>der</strong> Generationen und die gegenseitige Nachbarschaftshilfen einer älter werdenden<br />

Gesellschaft gelingen kann, suchten die Mitglie<strong>der</strong> des Ausschusses für Jugend, Soziales<br />

und Gesundheit des Deutschen Städte- und Gemeindebundes anlässlich ihrer Frühjahrstagung<br />

<strong>2012</strong> in <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong>.<br />

Die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> arbeitet für Menschen in Europa<br />

Zusammen mit <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> Hospital zum Heiligen Geist und <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> Helios - Leben im Alter<br />

setzte die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> ihre Arbeit außerhalb Deutschlands in Österreich, <strong>der</strong> Schweiz,<br />

Italien/Südtirol und Bulgarien fort, sowohl mit eigenen Unternehmen wie auch in Kooperation<br />

mit regionalen Partnern. In Südtirol übernahm die Fondazione S. Elisabetta/<strong>Stiftung</strong> St. Elisabeth<br />

das Jesu-Heim in Girlan. Diese Einrichtung leistet Hilfen für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung<br />

sowie für ältere pflegebedürftige Menschen. In Österreich erfolgten verschiedene Übernahmen<br />

und Neueröffnungen, und in <strong>der</strong> Schweiz ging <strong>der</strong> Umbau <strong>der</strong> Einrichtung Brunna<strong>der</strong>n voran.<br />

Die Arbeit <strong>der</strong> Genossenschaft in Oberhelfenschwil/Kanton St. Gallen wurde wie<strong>der</strong>holt prämiert.<br />

14<br />

Vorstand <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong>


3<br />

Voneinan<strong>der</strong> lernen über die Landesgrenzen hinweg<br />

Vielfältige Kontakte und Gespräche über die Landesgrenzen hinweg trugen zu einem fruchtbaren<br />

Austausch im Sinne des Voneinan<strong>der</strong>-Lernens bei. Ein Beispiel dafür war <strong>der</strong> Besuch einer Gruppierung<br />

aus <strong>der</strong> Altenhilfe aus <strong>der</strong> Provinz Trentino/Norditalien, ein weiteres das gemeinsam mit <strong>der</strong><br />

Internationalen Bodensee Konferenz veranstaltete Symposium mit dem Titel „Neue Denkansätze<br />

zur Nachwuchssicherung in künftigen Versorgungsstrukturen von Pflege und Gesundheit –<br />

Voneinan<strong>der</strong> lernen in <strong>der</strong> Vierlän<strong>der</strong>region Bodensee“. Die Veranstaltung fand großen Anklang<br />

bei Teilnehmern aus Deutschland und Österreich, <strong>der</strong> Schweiz, Lichtenstein sowie aus Südtirol.<br />

Nicht zuletzt hat die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> in ihrem eigenen Unternehmensbereich die Vernetzung<br />

über die Landesgrenzen hinweg intensiviert, insbeson<strong>der</strong>e im Bereich <strong>der</strong> Altenhilfe, wo sie seit<br />

vielen Jahren in allen Bodensee-Anrainerstaaten tätig ist. Die Leitungskräfte <strong>der</strong> deutschen<br />

Altenhilfe trafen sich zu ihrer Klausurtagung in Wien und beschäftigten sich mit den dortigen<br />

Angeboten <strong>der</strong> CaSa Leben im Alter.<br />

Brüsseler Kreis weiter aktiv<br />

Der Brüsseler Kreis, <strong>der</strong> sich als Unternehmenszusammenschluss mit europäischer Ausrichtung<br />

versteht, pflegt Kontakte zu europäischen Institutionen, insbeson<strong>der</strong>e über sein Brüsseler Büro,<br />

welches von <strong>der</strong> European Platform for Rehabilitation (EPR) wahrgenommen wird. Aber auch auf<br />

nationaler Ebene war das Gremium mit verschiedenen Stellungnahmen, Gesprächen und Foren<br />

aktiv. Seine alljährliche Studienreise führte den Brüsseler Kreis nach Schweden. Der Einblick<br />

in dortige soziale Hilfestrukturen und vor allem auch <strong>der</strong>en Finanzierung machte insbeson<strong>der</strong>e<br />

deutlich, dass in an<strong>der</strong>en Staaten teilweise sehr viel mehr Mittel für soziale Zwecke aus öffentlichen<br />

Kassen zur Verfügung gestellt werden.<br />

Die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> versteht Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als Mitdenker und<br />

Mitverantwortliche für die Entwicklung des Unternehmens<br />

Zum 31.12.<strong>2012</strong> waren in <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong>, <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> Hospital zum Heiligen Geist und<br />

<strong>Stiftung</strong> Helios – Leben im Alter insgesamt rund 6 400 hauptamliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

beschäftigt (berücksichtigt jeweils gemäß <strong>der</strong> Beteiligungsquote). Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter haben gerade im Bereich sozialer Dienste eine Schlüsselstellung. Mit Blick auf<br />

Vorstand <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong><br />

15


1 Weihbischof Dr. Johannes Kreidler spendete<br />

Anfang Oktober 22 jungen Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung in <strong>der</strong> Kirche<br />

St. Maria in <strong>Liebenau</strong> die Firmung.<br />

2 Um spirituelle Führung ging es beim <strong>Stiftung</strong>stag <strong>2012</strong>.<br />

Referent war Professor Paul Zulehner (2.v.l.).<br />

3 16 neue Führungskräfte aus allen Bereichen <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong><br />

trafen sich bei einem Einführungstag zum Erfahrungsund<br />

Infomationsaustausch mit dem Vorstand. 1<br />

die Zukunft, aber auch schon heute werden Ausbildung und Gewinnung neuer Mitarbeiter wie<br />

auch Bindung und Motivation immer bedeutsamer. Ein wichtiges strategisches Instrument <strong>der</strong><br />

<strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> zur Qualifizierung und Motivierung ist das umfangreiche und differenzierte<br />

Fortbildungsprogramm. Erhebliche Sorge bereitet das Gewinnen von Fachkräften. Die deutsche<br />

Altenhilfe hat aus diesem Grund einen neuen Weg beschritten: In Zusammenarbeit mit <strong>der</strong> Bundesagentur<br />

für Arbeit und <strong>der</strong> Baden-Württembergischen Krankenhausgesellschaft werden hier<br />

versuchsweise im ersten Schritt zwei ausgebildete Altenhilfekräfte aus Spanien für die Tätigkeit<br />

in Deutschland qualifiziert. Sie sind mittlerweile in <strong>der</strong> Praxis tätig. Die Strategie, Kräfte aus<br />

an<strong>der</strong>en EU-Län<strong>der</strong>n zu gewinnen, kann im Einzelfall hilfreich und unterstützend sein. Zunächst<br />

sind wir allerdings <strong>der</strong> Überzeugung, dass wir unsere personellen Fragen auch in Zukunft aus<br />

dem jeweils eigenen Land heraus zu lösen haben.<br />

In <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> ist gelebtes Christsein erfahrbar<br />

Das helfende und fürsorgende Handeln in allen Tätigkeitsfel<strong>der</strong>n ist uns Ausweis <strong>der</strong> christlichen<br />

Grundlage und Ausrichtung <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong>. Hierin zeigt sich das christliche Liebesgebot<br />

Gottes in beson<strong>der</strong>s anschaulicher Umsetzung. Bei ihrer Arbeit ist <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> die religiöse<br />

Begleitung aller Menschen mit ihrer jeweiligen Konfession ein wichtiges Anliegen. Wir<br />

möchten jedem einzelnen Menschen eine individuell passende seelsorgerliche Begleitung anbieten.<br />

Mit Hilfe <strong>der</strong> Seelsorgebeauftragten, die in den Einrichtungen <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> eingesetzt<br />

sind, konnte an den jeweiligen Standorten ein enger Kontakt zu den katholischen und<br />

evangelischen Kirchengemeinden sichergestellt werden. Wo erfor<strong>der</strong>lich, gab es aber auch<br />

Kontakte zu den übrigen Kirchen und Religionsgemeinschaften. Die Feier des Kirchenjahres mit<br />

seinen Hochfesten und wichtigen Schnittstellen im Jahreskreis gehört zur fest verankerten<br />

Praxis <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong>.<br />

Ein Grundlagenpapier des Aufsichtsrates zur Stellung <strong>der</strong> sozialen Unternehmungen <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong><br />

<strong>Liebenau</strong> in <strong>der</strong> Kirche soll zur Diskussion über das wechselseitige Miteinan<strong>der</strong> von verfasster<br />

Kirche und kirchlichen Sozialunternehmungen beitragen.<br />

16<br />

Vorstand <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong>


2 3<br />

Die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> wirtschaftet solide<br />

Dank des Einsatzes aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und aller Führungskräfte ist es gelungen,<br />

unter schwierigen Rahmenbedingungen in allen Aufgabenfel<strong>der</strong>n ein insgesamt ausgeglichenes<br />

Ergebnis zu erzielen. In einigen Aufgabenfel<strong>der</strong>n hat sich jedoch die wirtschaftliche<br />

Lage verschlechtert.<br />

Das <strong>Stiftung</strong>svermögen nachhaltig zu verwalten, ist eine wichtige Aufgabe, beson<strong>der</strong>s unter den<br />

bekannten und viel diskutierten Voraussetzungen <strong>der</strong> Staatsschuldenkrise in zahlreichen europäischen<br />

und nicht-europäischen Staaten. Der <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> ist es dabei beson<strong>der</strong>s wichtig,<br />

das Kapital <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> zu erhalten und sicher in die Zukunft zu führen. Gleichzeitig bedarf<br />

die <strong>Stiftung</strong> aber auch <strong>der</strong> Erträge aus ihrem Kapital heraus, um ihre vielfältigen gemeinnützigen<br />

betrieblichen wie investiven Maßnahmen mit zu finanzieren.<br />

Der jährliche Aufwand <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> zur Unterstützung ihrer nicht o<strong>der</strong> nur teilweise<br />

refinanzierten gemeinnützigen Tätigkeiten lag im Jahr <strong>2012</strong> bei rund 2,5 Mio. Euro. Diese Aufwendungen<br />

kommen unmittelbar den satzungsgemäßen ideellen Zwecksetzungen <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong><br />

zu. Beson<strong>der</strong>e Schwerpunkte hierbei sind die Unterstützung <strong>der</strong> Gemeinwesenarbeit in den Kommunen,<br />

Dienste für Kin<strong>der</strong> mit chronischen Krankheiten und Behin<strong>der</strong>ungen, Hospizarbeit für<br />

Kin<strong>der</strong> und Erwachsene sowie die soziale Unterstützung für zahlreiche Menschen, denen das<br />

Bulgarisch-Deutsche Sozialwerk mit seinen Einrichtungen jedes Jahr wertvolle Hilfe leistet.<br />

Beitrag zur Volkswirtschaft<br />

Betrachtet man die Gesamtzahl <strong>der</strong> qualifizierten, sozialversicherungspflichtig beschäftigten<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie das fortlaufende Investitionsvolumen, vor allem im<br />

Bereich von Neubauten und Sanierungsmaßnahmen, leistet die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> mit ihren<br />

Tochter- und Beteiligungsgesellschaften auch einen wichtigen volkswirtschaftlichen Beitrag<br />

für die Entwicklungen in den unterschiedlichen Regionen, in denen sie tätig ist. Dies hat nicht<br />

zuletzt einen stabilisierenden Effekt. Im Jahr <strong>2012</strong> betrug die Gesamtsumme <strong>der</strong> Investitionen<br />

<strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> rund 25 Mio. Euro. Dabei betrugen die öffentlichen Investitionskostenzuschüsse<br />

lediglich 2,41 Mio. Euro und damit weniger als 10 Prozent.<br />

Spenden sind wertvolle Hilfe<br />

Seit einigen Jahren wirbt die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> verstärkt um Spenden. Zusätzliche Mittel sind<br />

nötig zur Sicherung <strong>der</strong> Hilfen, die nicht o<strong>der</strong> nicht ausreichend öffentlich und privat finanziert<br />

werden. Den Spen<strong>der</strong>n, die uns im vergangenen Jahr unterstützt haben, gilt ein ganz beson<strong>der</strong>er<br />

Dank.<br />

Vorstand <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong><br />

17


1 Wan<strong>der</strong>n für einen guten Zweck: Gemeinsam mit<br />

Schauspielerin Ursula Cantieni machten sich 50 Wan<strong>der</strong>er<br />

auf den Weg von Rosenharz nach <strong>Liebenau</strong>.<br />

2 Als Bildungspartner verbunden:<br />

Hintere Reihe von links: Alexan<strong>der</strong> Walker (Bildungszentrum<br />

Meckenbeuren), Prälat Michael H. F. Brock,<br />

Eveline Lott (Manzenbergschule Tettnang), Axel Sans<br />

(Leiter Personalmanagement <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong>).<br />

Vor<strong>der</strong>e Reihe von links: Sarah Rie<strong>der</strong>er (<strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong>),<br />

Ulrike Wiedmann (Bildungszentrum Meckenbeuren),<br />

Eugen Weber (Werkrealschule Manzenbergschule<br />

Tettnang), Andrea Biberger (Personalmanagement<br />

<strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong>) und Dr. Markus Nachbaur.<br />

3 Das <strong>Liebenau</strong>er Netzwerk Familie sagt Danke für<br />

fast 115.000 Euro aus <strong>der</strong> Weihnachtsspendenaktion<br />

<strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong>. Das Geld wird vor allem<br />

zur Entlastung von Familien eingesetzt.<br />

1<br />

Insgesamt rund 482.000 Euro Spenden erhielt <strong>der</strong> Verbund <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> im Jahr <strong>2012</strong>. An<br />

die <strong>Stiftung</strong> selbst gingen rund 241.000 Euro. Hinzu kamen 2.056.000 Euro aus Erbschaften und<br />

Vermächtnissen. Sie wurden dem <strong>Stiftung</strong>svermögen zugeführt und sorgen so für nachhaltige<br />

Erträge. Die Spendenmittel <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> wurden, soweit sie nicht zweckgebunden<br />

waren, zum großen Teil in Projekte <strong>der</strong> Familienhilfe weitergegeben. Hier dienten sie <strong>der</strong> Unterstützung<br />

von jungen Familien in <strong>der</strong> Zeit nach <strong>der</strong> Geburt und von Familien mit frühgeborenen,<br />

chronisch kranken o<strong>der</strong> behin<strong>der</strong>ten Kin<strong>der</strong>n. Auch zahlreiche Ferien- und Freizeitangebote für<br />

Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung konnten nur mit Hilfe von Spenden realisiert werden.<br />

Auch zukünftig werden wir verstärkt um gesellschaftliche Unterstützung werben, in Form von<br />

Spendenbriefen ebenso wie im Internet und bei unseren „<strong>Liebenau</strong>er Begegnungen“. Diese Veranstaltungsreihe<br />

führt Freunde und För<strong>der</strong>er <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> zusammen, bei festlichen<br />

Abendveranstaltungen ebenso wie beim Wan<strong>der</strong>n mit <strong>der</strong> Schauspielerin Ursula Cantieni, die als<br />

Botschafterin <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> für unsere sozialen Aufgaben wirbt.<br />

Dank und Ausblick<br />

Es ist dem Vorstand <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> ein beson<strong>der</strong>es Anliegen, allen Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeitern, haupt- wie ehrenamtlichen, aber auch den Mitglie<strong>der</strong>n des Aufsichtsrates und aller<br />

weiteren Gremien sowie unseren Partnern, Freunden und Spen<strong>der</strong>n herzlich für die stete Unterstützung,<br />

partnerschaftliche Begleitung und vielfältige Hilfe zu danken. Ohne all dieses Mitarbeiten,<br />

Mit- und Zutun hätte die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> ihre Aufgaben für so viele Menschen auch im<br />

vergangenen Jahr nicht erfüllen können. Die konstruktive Unterstützung war Grundlage unseres<br />

Erfolgs. Beson<strong>der</strong>s bedanken wir uns dafür, dass in <strong>der</strong> Arbeit stets auch Freude zu spüren war.<br />

Der Vorstand<br />

Prälat Michael H. F. Brock<br />

Dr. Berthold Broll<br />

Dr. Markus Nachbaur<br />

18 Vorstand <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong>


2 3<br />

<strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> gesamt*<br />

y<br />

y<br />

y<br />

y<br />

y<br />

y<br />

y<br />

(Zahlen in TEUR) 2011 <strong>2012</strong><br />

Umsatz 266.289 277.433<br />

Personalaufwand 176.694 185.342<br />

Bilanzsumme 609.437 632.651<br />

Eigenkapitalquote ohne Son<strong>der</strong>posten 63,6 % 63,4 %<br />

Eigenkapitalquote mit Son<strong>der</strong>posten 78,2 % 77,3 %<br />

Investitionen (<strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> gesamt) 23.468 25.100<br />

Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 5 863 6 058<br />

<strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> Holding<br />

y<br />

y<br />

y<br />

y<br />

y<br />

y<br />

y<br />

y<br />

y<br />

y<br />

(Zahlen in TEUR) 2011 <strong>2012</strong><br />

Umsatz 41.759 42.059<br />

Aufwendungen/Betriebsaufwand 39.607 40.286<br />

Anlagevermögen 471.043 477.770<br />

Umlaufvermögen 33.398 49.352<br />

Eigenkapitalquote ohne Son<strong>der</strong>posten 69,3 % 68,2 %<br />

Eigenkapitalquote mit Son<strong>der</strong>posten 80,3 % 78,8 %<br />

Verbindlichkeiten (Rückstellungen und Verbindlichkeiten) 99.244 112.010<br />

Bilanzsumme 504.441 527.122<br />

Investitionen in Sachanlagevermögen 18.200 18.646<br />

Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 161 152<br />

*Die konsolidierte Bilanz für die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> gesamt umfasst:<br />

1. Vollkonsolidierung<br />

Holding, St. Gallus-Hilfe gGmbH, <strong>Liebenau</strong> – Dienste für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung gGmbH, St. Lukas-Klinik gGmbH,<br />

<strong>Liebenau</strong> Kliniken gGmbH, Berufsbildungswerk Adolf Aich gGmbH, St. Anna-Hilfe gGmbH (Deutschland), <strong>Liebenau</strong> –<br />

Leben im Alter gGmbH, St. Anna-Hilfe gGmbH (Österreich), St. Anna-Sozialzentren gGmbH (Österreich), St. Anna-Service<br />

gGmbH (Österreich), Genossenschaft Dorfplatz Oberhelfenschwil (Schweiz), <strong>Liebenau</strong> Service GmbH, <strong>Liebenau</strong> Gebäudeund<br />

Anlagenservice GmbH, <strong>Liebenau</strong> Beratung und Unternehmensdienste GmbH,<strong>Liebenau</strong> Personalservice GmbH i. L.,<br />

<strong>Liebenau</strong> Teamwork Kommunikation GmbH, <strong>Liebenau</strong> Objektservice GmbH, <strong>Liebenau</strong>er Landleben GmbH<br />

2. Quotenkonsolidierung<br />

Christliches Sozialwerk gGmbH, Sachsen Innovativ GmbH, CaSa Leben im Alter gGmbH, CaSa Sozialeinrichtungen gGmbH,<br />

St. Nikolaus Süddeutsches Kin<strong>der</strong>hospiz gGmbH, Gesellschaft für Entwicklungspsychiatrie und Integration gGmbH<br />

Vorstand <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong><br />

19


Eine neue Lebenssituation<br />

annehmen.<br />

Leben im Alter bringt oft auch eine Verän<strong>der</strong>ung<br />

<strong>der</strong> Wohnsituation mit sich. Theresia<br />

Willburger zog Ende <strong>2012</strong> in eine eigene<br />

kleine Wohnung im Schloss Bad Wurzach, angeglie<strong>der</strong>t<br />

an das Altenpflegeheim Stift zum<br />

Heiligen Geist.<br />

Berichte<br />

<strong>Stiftung</strong> Hospital<br />

zum Heiligen Geist,<br />

<strong>Stiftung</strong> Helios –<br />

Leben im Alter<br />

„Der Umzug war nicht einfach, auch wenn ich<br />

mich hier, mit meinen eigenen Möbeln in<br />

einer sonnigen Wohnung, wohl fühle. Zum<br />

Glück kenne ich Bad Wurzach gut. Wenigstens<br />

das ist ein Stück Heimat, aus dem ich nicht<br />

weg muss. Darüber bin ich sehr froh. Es war<br />

schon eine Umstellung. Weg vom Land, aus<br />

einem großen Haus. Am meisten vermisse ich<br />

meinen Bauerngarten. Ich liebe es, die Dinge<br />

wachsen zu sehen. Jetzt muss ich umdenken,<br />

muss versuchen, es positiv zu sehen. Jetzt<br />

kann ich spazieren gehen und erfreue mich<br />

an den Blumen, die an<strong>der</strong>e pflanzen. Zurück<br />

will ich nicht mehr, so schwierig dieser Schritt<br />

auch war. Wie sagt man so schön: Einen alten<br />

Baum verpflanzt man nicht so leicht. Mit ein<br />

bisschen Glück schlage ich hier vielleicht noch<br />

mal Wurzeln.“<br />

20 <strong>Stiftung</strong> Hospital zum Heiligen Geist | <strong>Stiftung</strong> Helios – Leben im Alter


<strong>Stiftung</strong> Hospital zum Heiligen Geist | <strong>Stiftung</strong> Helios – Leben im Alter<br />

21


Neu und Alt gehören zusammen: Der Ulrichspark in Kißlegg.<br />

Bericht <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> Hospital zum Heiligen Geist<br />

Die <strong>Stiftung</strong> Hospital zum Heiligen Geist wurde durch den Stifterbrief vom 12. September 1575<br />

von Hans Ulrich von Schellenberg zu Kißlegg und seiner Gattin Anna von Weiler gegründet. Nach<br />

dem Erlöschen <strong>der</strong> gräflichen Familie von Schellenberg wechselte die Aufsicht (Kuratur) für die<br />

<strong>Stiftung</strong> für einen Zeitraum von mehreren Jahrhun<strong>der</strong>ten zum fürstlichen Haus Waldburg-<br />

Wolfegg und Waldsee. 1999 übertrug <strong>der</strong> Fürst von Waldburg-Wolfegg und Waldsee die Kuratur<br />

auf die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong>. Seit 2010 wird die Verantwortung über die <strong>Stiftung</strong> Hospital zum Heiligen<br />

Geist von einem eigenständigen Aufsichtsrat wahrgenommen.<br />

Personalien<br />

Der Aufsichtsrat <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> Hospital zum Heiligen Geist hat im Berichtsjahr zwei neue Mitglie<strong>der</strong><br />

erhalten. Gewählt wurden Tanja Gönner, die frühere baden-württembergische Sozial- und<br />

Umweltministerin und <strong>der</strong>zeitige Vorstandssprecherin <strong>der</strong> Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit<br />

(GIZ), und zum an<strong>der</strong>en Paul Locherer, ehemaliger Bürgermeister von Amtzell, Landtagsabgeordneter<br />

sowie Aufsichtsratsmitglied und Ehrenzeichenträger <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong>.<br />

Nächstenliebe aus christlicher Motivation<br />

Die <strong>Stiftung</strong> Hospital zum Heiligen Geist ist aus christlicher Motivation entstanden. Seit 438<br />

Jahren tritt die <strong>Stiftung</strong> für Menschen ein, die <strong>der</strong> Hilfe bedürfen. Das Sozial-, Gesundheits- und<br />

Bildungsunternehmen betreibt Hilfseinrichtungen, <strong>der</strong>zeit vor allem im Bereich <strong>der</strong> Altenhilfe.<br />

Die Satzung ermöglicht aber eine Ausweitung <strong>der</strong> Tätigkeiten auch für behin<strong>der</strong>te und kranke<br />

Menschen sowie von Menschen, die sich in an<strong>der</strong>en Notlagen befinden.<br />

Hauptgesellschafter einer Altenhilfe-Gesellschaft<br />

Im Bereich Hilfen und Pflege für ältere Menschen hat die <strong>Stiftung</strong> Hospital zum Heiligen Geist<br />

eine Mehrheitsbeteiligung an <strong>der</strong> gemeinnützigen Tochtergesellschaft Heilig Geist – Leben im<br />

Alter. Diese Beteiligung wurde im Jahre 2010 weiter aufgestockt. Derzeit hält die <strong>Stiftung</strong> Hospital<br />

80 Prozent an ihrer Tochtergesellschaft, die Süddeutsche Provinz <strong>der</strong> Salvatorianer 20 Prozent.<br />

Die Heilig Geist – Leben im Alter erbringt sehr differenzierte und auf den einzelnen Menschen<br />

abgestimmte Leistungen in den Einrichtungen <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> Hospital zum Heiligen Geist: dem<br />

Ulrichspark in Kißlegg, dem Stift zum Heiligen Geist in Bad Wurzach sowie im Spital Neutann.<br />

<strong>Stiftung</strong> Hospital gewinnt Ehrenamtliche<br />

Die För<strong>der</strong>ung ehrenamtlichen Engagements gehört ebenfalls zu den Schwerpunkten <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong><br />

Hospital zum Heiligen Geist. Das Projekt „Soziale Zeit“ för<strong>der</strong>t und unterstützt die Begleitung<br />

22 <strong>Stiftung</strong> Hospital zum Heiligen Geist


<strong>Stiftung</strong> Hospital<br />

zum Heiligen Geist gesamt<br />

(Zahlen in TEUR) 2011 <strong>2012</strong><br />

y Umsatz 9.098 9.706<br />

y Personalaufwand 5.298 5.623<br />

y Bilanzsumme 16.960 17.279<br />

y Eigenkapitalquote<br />

ohne Son<strong>der</strong>posten 57,8 % 61,0 %<br />

y Eigenkapitalquote<br />

mit Son<strong>der</strong>posten 74,5 % 75,9 %<br />

y Investitionen 63 328<br />

y Mitarbeiter/-innen<br />

(Kopfzahlen) 221 225<br />

und Unterstützung von Menschen in stationären Altenhilfeeinrichtungen. So konnte die in den<br />

Gemeinden <strong>der</strong> Region verwurzelte <strong>Stiftung</strong> Hospital zum Heiligen Geist auch im Berichtsjahr<br />

zahlreiche bürgerschaftlich engagierte Menschen gewinnen.<br />

Pflege des religiösen Brauchtums<br />

Die <strong>Stiftung</strong> Hospital zum heiligen Geist erfüllt auch einen kulturellen Auftrag. Sie betreibt,<br />

erhält und unterstützt religiöse Stätten in ihren Einrichtungen (zum Beispiel Kapellen).<br />

S. D. Johannes Fürst<br />

zu Waldburg-Wolfegg<br />

und Waldsee<br />

Vorsitzen<strong>der</strong> des<br />

Aufsichtsrates<br />

Prälat<br />

Michael H. F. Brock<br />

Vorstand<br />

Dr. Berthold Broll<br />

Vorstandsvorsitzen<strong>der</strong>,<br />

Kurator <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong><br />

Dr. Markus Nachbaur<br />

Stellvertreten<strong>der</strong><br />

Vorstandsvorsitzen<strong>der</strong><br />

<strong>Stiftung</strong> Kulturdenkmal Schloss Bad Wurzach<br />

Ziel <strong>der</strong> 2004 gegründeten, rechtlich unselbständigen <strong>Stiftung</strong> Kulturdenkmal Schloss Bad Wurzach<br />

ist, das als bedeutendes Monument barocker Architektur anerkannte Schloss Bad Wurzach<br />

zu erhalten. Im Berichtsjahr <strong>2012</strong> wurden aus diesem Grund 35.000 Euro in die Instandsetzung<br />

<strong>der</strong> Nordseite investiert.<br />

Einnahmen erzielt die <strong>Stiftung</strong> vor allem aus <strong>der</strong> Verpachtung von Räumlichkeiten im Schloss. Im<br />

Schloss sind Teile des Salvatorkollegs, des Instituts für Soziale Berufe sowie ein Bankettbereich beheimatet.<br />

Im Westflügel sind heimgebundene Wohnungen entstanden, die an das von <strong>der</strong> Heilig<br />

Geist – Leben im Alter betriebene Pflegeheim neben dem Schloss angebunden sind. Die Zahl dieser<br />

Wohnungen wurde im Berichtsjahr von sechs auf 13 Wohnungen erhöht. Außerdem kommen viele<br />

kunstgeschichtlich interessierte Besucher zur Besichtigung in das einmalige Barocktreppenhaus.<br />

Dr. Berthold Broll Philip Kling<br />

Kuratoriumsvorsitzen<strong>der</strong> Geschäftsführer<br />

bis 4.6.2013<br />

Tobias Holeczek<br />

Geschäftsführer<br />

seit 4.6.2013<br />

<strong>Stiftung</strong> Kulturdenkmal Schloss Bad Wurzach<br />

23


1 Im Sommer wird in Brunna<strong>der</strong>n zusammen mit <strong>der</strong><br />

Dorfbevölkerung kräftig gefeiert.<br />

2 Dr. Christa Köppel (vorn Mitte) wurde vom <strong>Stiftung</strong>srat als neues Mitglied gewählt.<br />

Die Gemeindepräsidentin von Widnau komplettiert das Gremium als achtes Mitglied:<br />

(v.l.) Prälat Michael H. F. Brock, Verena Kubat-Müller, Dr. Berthold Broll (Präsident),<br />

Klaus Müller, Lic. jur. Emil Nisple (Vizepräsident),<br />

Marguerite Meier-Waldstein, Dr. Markus Nachbaur. 1<br />

Bericht <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> Helios – Leben im Alter<br />

Die <strong>Stiftung</strong> Helios-Leben im Alter mit Sitz in Goldach im Schweizer Kanton St. Gallen wurde im<br />

Jahr 1982 gegründet. Damals nannte sie sich noch <strong>Stiftung</strong> Villa Helios, nach dem gleichnamigen<br />

Alters- und Pflegeheim in Rorschach. 2004 konnte die deutsche <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> als Partner<br />

gewonnen werden. Mit <strong>der</strong>en Hilfe wurde die Jugendstilvilla in Goldach saniert und um einen<br />

mo<strong>der</strong>nen Neubau erweitert.<br />

2011 übernahm die <strong>Stiftung</strong> Helios zusätzlich den Betrieb des Pflegeheims Brunna<strong>der</strong>n. Zusätzlich<br />

zu den stationären Pflegeeinrichtungen betreibt die <strong>Stiftung</strong> Helios noch die Spitex Versorgung<br />

(ambulanter Dienst) in den Gemeinden Tübach und Steinach.<br />

Entwicklungen im Geschäftsjahr <strong>2012</strong><br />

Die <strong>Stiftung</strong> Helios kann im Geschäftsjahr <strong>2012</strong> auf ein wirtschaftlich erfolgreiches Jahr zurückblicken.<br />

Auch inhaltlich gab es zahlreiche Entwicklungen. Das Vorjahr war geprägt von <strong>der</strong> Übernahme<br />

des Alters- und Pflegeheimes Brunna<strong>der</strong>n von <strong>der</strong> Gemeinde Neckertal (ebenfalls im Kanton<br />

St. Gallen) sowie <strong>der</strong> Erweiterung des ambulanten Spitex-Dienstes auf die Gemeinde Steinach<br />

am Bodensee. Beide Dienste haben sich mo<strong>der</strong>at entwickelt, haben jeweils neue Kunden gewonnen<br />

und sich inhaltlich und organisatorisch konsolidiert.<br />

Baufortschritte in Brunna<strong>der</strong>n<br />

In Brunna<strong>der</strong>n wurde im Berichtsjahr die erste Bauetappe erfolgreich abgeschlossen und die<br />

ersten zwei von insgesamt fünf neuen Wohngruppen bezogen. In <strong>der</strong> Übergangsphase bis zum<br />

Ende des zweiten Bauabschnitts im Jahr 2014 wohnen jeweils 22 Bewohner in den Wohngruppen.<br />

Danach gibt es pro Wohngruppe 15 Einzelzimmer.<br />

Bauherr für diese insgesamt dreistufige Baumaßnahme ist die Gemeinde Neckertal. Die <strong>Stiftung</strong><br />

Helios – Leben im Alter mietet die nach ihren konzeptionellen Vorgaben gestaltete Einrichtung von<br />

<strong>der</strong> Gemeinde. Es ist geplant, dass 2015 ein Pflegeheim mit fünf Wohngruppen für 68 Bewohner,<br />

einigen heimgebundenen Wohnungen sowie Räumlichkeiten für die örtliche Spitex und Multifunktionsräumen<br />

für die Versorgung und Betreuung alter Menschen zur Verfügung steht.<br />

Schwerpunkte <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong>sarbeit<br />

Die selbstständige und gemeinnützige <strong>Stiftung</strong> Helios setzt sich für die Entwicklung neuartiger<br />

Pflegekonzepte ein, auf <strong>der</strong> Basis aktueller gerontologischer Forschung und unter Berücksichtigung<br />

gesellschaftlicher Verän<strong>der</strong>ungen. Ihr Satzungszweck liegt in <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung und Unterstüt-<br />

24 <strong>Stiftung</strong> Helios – Leben im Alter


2<br />

<strong>Stiftung</strong> Helios –<br />

Leben im Alter<br />

(Zahlen in TEUR) 2011 <strong>2012</strong><br />

y Umsatz 7.744 8.190<br />

y Personalaufwand 5.629 6.079<br />

y Bilanzsumme 9.491 9.458<br />

y Eigenkapitalquote<br />

ohne Son<strong>der</strong>posten 10,8 % 11,6 %<br />

y Eigenkapitalquote<br />

mit Son<strong>der</strong>posten – –<br />

y Investitionen 46 255<br />

y Mitarbeiter/-innen<br />

(Kopfzahlen) 147 157<br />

zung von Werken <strong>der</strong> Humanität und Kultur. Der unternehmerische Schwerpunkt liegt deshalb auf<br />

dem Betrieb von sozialen Einrichtungen. Darüber hinaus widmet sie sich <strong>der</strong> Betreuung von hilfebedürftigen<br />

Menschen in <strong>der</strong>en Wohnungen.<br />

Tätigkeit des <strong>Stiftung</strong>srates<br />

Die <strong>Stiftung</strong> Helios – Leben im Alter wird von einem <strong>Stiftung</strong>srat verwaltet und nach außen vertreten.<br />

Er umfasst mittlerweile acht Mitglie<strong>der</strong> aus <strong>der</strong> Schweiz, aus Deutschland und Österreich und<br />

unterliegt <strong>der</strong> Aufsicht des Departements des Inneren (Amt für Soziales und Amt für berufliche<br />

Vorsorge und <strong>Stiftung</strong>saufsicht). Neu in den <strong>Stiftung</strong>srat gewählt wurde Dr. Christa Köppel, die<br />

Gemeindepräsidentin von Widnau.<br />

Der <strong>Stiftung</strong>srat trifft sich mindestens dreimal jährlich, berät die wesentlichen Entwicklungen <strong>der</strong><br />

<strong>Stiftung</strong> und <strong>der</strong> dazu gehörenden Einrichtungen und Dienste und fällt die ihm gemäß Statuten<br />

obliegenden Entscheidungen.<br />

Dr. Berthold Broll<br />

Präsident des<br />

<strong>Stiftung</strong>srates<br />

Lic. iur. Emil Nisple<br />

Vizepräsident des<br />

<strong>Stiftung</strong>srates<br />

<strong>Stiftung</strong> Helios – Leben im Alter<br />

25


26 Altenhilfe


Altenhilfe<br />

Nach Umwegen<br />

angekommen.<br />

Christina Sommer will Altenpflegerin werden,<br />

„weil es um Menschen geht“. Die 26-jährige<br />

Dresdnerin hatte bereits eine Ausbildung zur<br />

Lageristin abgeschlossen, fand die Arbeit aber<br />

„sehr unpersönlich“. Es folgte eine Odyssee<br />

durch verschiedene Hilfsjobs, bis sie ein Praktikum<br />

im Franziskuszentrum in Friedrichshafen<br />

absolvierte. Nun befindet sie sich bereits im<br />

zweiten Jahr ihrer Ausbildung. Im nächsten<br />

Jahr legt sie ihre Prüfung ab.<br />

Dass sie im Pflegeberuf aufgrund des hohen<br />

Bedarfs immer eine Anstellung finde, sei beruhigend.<br />

Der menschliche Aspekt ihrer<br />

Arbeit ist Christina Sommer aber wichtiger,<br />

sie will Biografien verstehen. „Je<strong>der</strong> Bewohner<br />

hat seine Lebensgeschichte. Einige gehen<br />

mir beson<strong>der</strong>s nahe“, sagt sie. Sie wolle für<br />

Menschen, die Pflege brauchen, da sein, sie<br />

aus <strong>der</strong> Reserve locken, ihnen Zuneigung und<br />

Geborgenheit geben, erklärt sie ihre Entscheidung<br />

für den Beruf <strong>der</strong> Altenpflegerin. Und<br />

an<strong>der</strong>srum: „Klar, auch ich habe mal einen<br />

schlechten Tag. Doch bisher hat es immer<br />

irgendeiner von <strong>der</strong> Station geschafft, mich<br />

wie<strong>der</strong> aufzubauen!“<br />

Altenhilfe<br />

27


Bereich Altenhilfe<br />

Mit rund 90 Einrichtungen und Diensten in Deutschland, Österreich<br />

und <strong>der</strong> Schweiz, rund 2 700 Mitarbeitern und Pflege- und Wohnangeboten<br />

für rund 4 400 Personen ist die Altenhilfe <strong>der</strong> größte Tätigkeitsbereich<br />

im Verbund <strong>der</strong> drei <strong>Stiftung</strong>en. Acht gemeinnützige<br />

Gesellschaften und eine Genossenschaft gehören zum Bereich Altenhilfe.<br />

Im Bodenseekreis ist darüber hinaus die Christliche Hospizstiftung<br />

(siehe auch S. 80) tätig.<br />

In Deutschland:<br />

St. Anna-Hilfe, <strong>Liebenau</strong> – Leben im Alter, Heilig Geist – Leben im<br />

Alter<br />

In Österreich:<br />

St. Anna-Hilfe, St. Anna-Sozialzentren, St. Anna-Service, CaSa Leben<br />

im Alter, CaSa Sozialeinrichtungen<br />

In <strong>der</strong> Schweiz:<br />

<strong>Stiftung</strong> Helios – Leben im Alter, Genossenschaft Dorfplatz Oberhelfenschwil<br />

Wachstumsmarkt Altenhilfe<br />

Der Pflegemarkt ist nach wie vor von einer positiven Wachstumsdynamik<br />

geprägt. In Folge <strong>der</strong> demografischen Entwicklung wird ein<br />

weiterhin kontinuierlich steigen<strong>der</strong> Bedarf an ambulanten und stationären<br />

Angebote erwartet. Ergänzend haben wir weitere Wohn-,<br />

Unterstützungs- und Pflegeangebote geschaffen, um ein selbstbestimmtes<br />

Leben im vertrauten Wohnumfeld ermöglichen zu können.<br />

Wir stellen dabei fest, dass die Bedarfslagen älterer Menschen vielfältiger<br />

und umfangreicher werden. Daher werden im stationären<br />

Bereich Hausgemeinschaftsmodelle und Modelle mit beson<strong>der</strong>en<br />

Pflegekonzepten ausgebaut und weiterentwickelt. Um die demografische<br />

und soziokulturelle Entwicklung abfe<strong>der</strong>n zu können, unterstützen<br />

wir auch die primären Hilfesysteme wie Familien- und Nachbarschaftshilfen.<br />

Künftig werden sich soziale Leistungen verstärkt<br />

an Solidarität, Subsidiarität, sozialräumlichen Lösungen und bürgerschaftlicher<br />

Eigenverantwortung orientieren müssen.<br />

Demografisch geboten – politisch notwendig –<br />

verlässlich finanziert?<br />

Infolge <strong>der</strong> steigenden Eigenbeteiligung <strong>der</strong> älteren Menschen und<br />

ihrer Angehörigen verstärkt sich <strong>der</strong> Preiswettbewerb in Deutschland.<br />

Für tarifgebundene Unternehmen wird eine Refinanzierung<br />

über die Pflegesätze o<strong>der</strong> – im Bereich <strong>der</strong> ambulanten Dienste –<br />

über die einheitlichen Entgeltsätze zunehmend schwieriger. Aufgrund<br />

des Wettbewerbs mit privaten Anbietern können die Träger<br />

<strong>der</strong> freigemeinnützigen Wohlfahrtsverbände die steigenden Lohnkosten<br />

nicht vollständig refinanzieren. Deshalb nimmt in Deutschland<br />

<strong>der</strong> Anteil an privaten Dienstleistern vorwiegend in <strong>der</strong> ambulanten<br />

Pflege deutlich zu. Hier sehen wir ein Umdenken von Politik<br />

und Kostenträgern dringend geboten. Um die gewünschte Qualität<br />

und Professionalität in <strong>der</strong> Pflege auch in Zukunft gewährleisten zu<br />

können, muss eine Finanzierung von Tariflöhnen und tarifbedingten<br />

Altersvorsorgeleistungen sichergestellt sein. Der längst überfällige<br />

neue Pflegebedürftigkeitsbegriff muss ebenso dringend in das<br />

Leistungsrecht eingefügt werden wie eine Finanzierungsgrundlage<br />

für fallunspezifische Arbeit, um vor allem älteren Menschen ein möglichst<br />

langes Leben zu Hause zu ermöglichen.<br />

An<strong>der</strong>er Wettbewerb in Österreich<br />

In Österreich ist <strong>der</strong> Anteil nichtstaatlicher Anbieter im Bereich <strong>der</strong><br />

stationären Altenhilfe deutlich geringer als in Deutschland. Auch ist<br />

das Aufgabenverständnis <strong>der</strong> öffentlichen Hand an<strong>der</strong>s: nichtstaatliche<br />

Träger können nur innerhalb vorgegebener Bedarfsplanungen<br />

und Standortvorgaben tätig werden und sind an vorgegebene Entgelte<br />

gebunden. Das führt im Ergebnis tendenziell dazu, dass sich <strong>der</strong><br />

Wettbewerb zwischen öffentlichen und privaten Einrichtungsträgern<br />

überwiegend auf die inhaltliche Qualität und die betriebswirtschaftliche<br />

Umsetzung bezieht. Dafür haben Einrichtungen beispielsweise<br />

unabhängig von Lage und Ausstattung selten Probleme, Pflegeplätze<br />

auszulasten. Erfreulich ist, dass es sowohl <strong>der</strong> St. Anna-Hilfe Österreich<br />

wie auch <strong>der</strong> CaSa – Leben im Alter <strong>der</strong>zeit gut gelingt, innerhalb<br />

dieser Rahmenbedingen hervorragende Leistungen für die<br />

Bewohner ihrer Einrichtungen zu erbringen.<br />

28<br />

Altenhilfe


Neue Finanzierung in <strong>der</strong> Schweiz<br />

In <strong>der</strong> Schweiz wurde Anfang <strong>2012</strong> die neue Pflegefinanzierung<br />

umgesetzt. Damit wurden Bundesaufgaben an die Kantone und<br />

Gemeinden zurückgeführt, die Leistungen <strong>der</strong> Krankenversicherungen<br />

vereinheitlicht und auch die Eigenanteile <strong>der</strong> Bewohner<br />

neu geregelt. Nach anfänglicher Verunsicherung von Trägern und<br />

Bewohnern zeigt sich, dass die Bewohner tatsächlich überwiegend<br />

finanzielle Entlastungen erfahren haben. Aus Sicht <strong>der</strong> Betreiber<br />

haben die neuen Regelungen zumindest zu keinen Nachteilen<br />

geführt.<br />

Einsatz für Mitarbeiter<br />

Die Personalgewinnung ist in allen drei Län<strong>der</strong>n zunehmend schwierig.<br />

Noch haben die Einrichtungen in Deutschland keinen Mangel<br />

an qualifizierten Fachkräften. Erheblich verstärkt wurde die Qualifizierung<br />

von Führungs- und Führungsnachwuchskräften, zum Teil<br />

in Partnerschaft mit weiteren Trägern <strong>der</strong> Altenhilfe. In Österreich<br />

ist <strong>der</strong> Fachkräftemangel deutlich höher. Hier muss vermehrt auf<br />

Leasingkräfte o<strong>der</strong> ausländische Pflegekräfte zurückgegriffen werden.<br />

Erschwerend kommt hinzu, dass in Österreich die gesetzlich<br />

vorgegebenen Berufszugänge in <strong>der</strong> Altenhilfe weiterhin über Ausbildungen<br />

erfolgen, die im Wesentlichen auf einen Einsatz in Krankenhäusern<br />

ausgerichtet sind. Die Mehrzahl <strong>der</strong> Mitarbeiter in <strong>der</strong><br />

Altenhilfe steht den Pflegeinrichtungen daher erst in einer zweiten<br />

Berufsphase (o<strong>der</strong> nach einer zweiten Berufsausbildung) zur Verfügung.<br />

Nachdem sich hier keine gravierenden Än<strong>der</strong>ungen abzeichnen,<br />

ist in naher Zukunft nochmals mit einer deutlichen Verschärfung<br />

des Problems zu rechnen.<br />

Bereich Altenhilfe<br />

(ohne <strong>Stiftung</strong> Hospital zum Heiligen Geist und <strong>Stiftung</strong> Helios – Leben im Alter)<br />

(Zahlen in TEUR) 2011 <strong>2012</strong><br />

y Umsatz 103.868 108.891<br />

y Personalaufwand 61.615 66.362<br />

y Bilanzsumme 65.063 67.8 06<br />

y Eigenkapitalquote ohne Son<strong>der</strong>posten 19,9 % 22,2 %<br />

y Eigenkapitalquote mit Son<strong>der</strong>posten 39,5 % 40,4 %<br />

y Investitionen 1.688 3.600<br />

y Mitarbeiter/-innen<br />

(Kopfzahlen, nur <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong>) 2 304 2 410<br />

y Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen,<br />

inkl. <strong>Stiftung</strong> Hospital zum Heiligen Geist<br />

und <strong>Stiftung</strong> Helios – Leben im Alter) 2 672 2 747<br />

1. Vollkonsolidierung<br />

St. Anna-Hilfe gGmbH (Deutschland), <strong>Liebenau</strong> – Leben im Alter gGmbH,<br />

St. Anna-Hilfe gGmbH (Österreich), St. Anna-Sozialzentren gGmbH (Österreich),<br />

St. Anna-Service gGmbH (Österreich), Genossenschaft Dorfplatz Oberhelfenschwil<br />

(Schweiz)<br />

2. Quotenkonsolidierung<br />

CaSa Leben im Alter gGmbH, CaSa Sozialeinrichtungen gGmbH<br />

Autonomie steht im Vor<strong>der</strong>grund<br />

In <strong>der</strong> <strong>Liebenau</strong>er Altenhilfe lag <strong>der</strong> fachliche Fokus im Berichtsjahr<br />

vor allem in <strong>der</strong> Fortsetzung <strong>der</strong> Autonomiediskussion. Seit zwei<br />

Jahren diskutieren wir eingehend, wie die Autonomie von Bewohnern,<br />

Patienten und Mietern geför<strong>der</strong>t und gestärkt werden kann. Auch<br />

die Trauerbegleitung gewinnt zunehmend an Gewicht. Im Rahmen<br />

einer wissenschaftlichen Begleitforschung wird die soziale Bewältigung<br />

von tiefgehenden und komplizierten Trauerprozessen untersucht.<br />

In den kommenden Jahren möchten wir Konzepte entwickeln<br />

zur Unterstützung lokaler kooperativer Sozialmodelle<br />

im ländlichen Raum durch pflegerische technische Assistenzsysteme.<br />

Vorstand und Geschäftsführungen<br />

Altenhilfe<br />

29


St. Anna-Hilfe gemeinnützige GmbH, Deutschland<br />

<strong>Liebenau</strong> – Leben im Alter gemeinnützige GmbH<br />

Die St. Anna-Hilfe Deutschland und die <strong>Liebenau</strong> – Leben im Alter<br />

betreiben im <strong>Stiftung</strong>sverbund den größten Teil <strong>der</strong> stationären<br />

Altenpflegeeinrichtungen, Sozialstationen und ergänzenden Wohnformen<br />

wie den Heimgebundenen Wohnungen. Das Portfolio wird<br />

ergänzt durch weitere Angebote wie Wohnen mit Service, ein Hospiz,<br />

Seniorenwohngemeinschaft, betreutes Wohnen, Tages-, Kurzzeitund<br />

Schwerstpflege. Neben den generationsübergreifenden Wohnanlagen<br />

nach dem Konzept „Lebensräume für Jung und Alt“ werden<br />

Quartiersprojekte umgesetzt.<br />

Nach wie vor besteht Bedarf an kleineren wohnortnahen Pflegeeinrichtungen<br />

und „Lebensräumen für Jung und Alt“. Vor allem Gemeinden,<br />

mit denen wir bereits eine langjährige Partnerschaft pflegen,<br />

fragen zusätzliche Leistungen an. Gemeinsam entwickeln wir neue<br />

Modelle und Kooperationen. So konnten wir im Deggenhausertal, in<br />

Ailingen, Weyarn, Bad Grönenbach und Oberteuringen neue Projekte<br />

auf den Weg bringen. Fachlich war das Jahr <strong>2012</strong> von Diskussionen<br />

zum Thema „Fürsorge versus Autonomie“, vor allem in stationären<br />

Einrichtungen, geprägt.<br />

Bei <strong>der</strong> <strong>Liebenau</strong> – Leben im Alter stieg die Auslastung beziehungsweise<br />

Nachfrage weiterhin an, ihre wirtschaftliche Entwicklung verlief<br />

sehr gut. Bei <strong>der</strong> St. Anna-Hilfe war, bei unverän<strong>der</strong>ter Nachfrage,<br />

ein kostendecken<strong>der</strong> Abschluss aufgrund steigen<strong>der</strong> Personalkosten<br />

nicht möglich. Auch die Entgeltsätze für unsere Sozialstationen gleichen<br />

die Personalkostensteigerungen nicht aus. Die zunehmende<br />

Unterfinanzierung in diesen Bereichen stellt eine große finanzielle<br />

Herausfor<strong>der</strong>ung dar. Entgegen den gesellschaftlichen Diskussionen<br />

über eine leistungsgerechte Vergütung in <strong>der</strong> Pflege findet in <strong>der</strong><br />

Praxis keine vollständige Refinanzierung über die Pflege- und Entgeltsätze<br />

statt.<br />

Leitungskräfte qualifizieren sich<br />

Im Rahmen <strong>der</strong> Angebote <strong>der</strong> Abteilung „fortbilden & entwickeln“<br />

<strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> konnten sich erfahrene Wohnbereichsleitungen<br />

erfolgreich weiterbilden. Zusätzlich zu den bisherigen Fortbildungen<br />

nahmen verstärkt Leitungskräfte an umfangreichen Fortund<br />

Weiterbildungen teil.<br />

St. Anna-Hilfe, Deutschland<br />

<strong>Liebenau</strong> – Leben im Alter<br />

2011 <strong>2012</strong><br />

Bewohner, Mieter, Gäste, Kunden<br />

y Bewohner in Heimen<br />

(Dauer-, Kurzzeit- und Schwerstpflege) 3 188 3 253<br />

y Gäste Tagesbetreuung 82 72<br />

y Gäste Hospiz 109 114<br />

y Patienten/Kunden Sozialstationen 766 781<br />

y Mieter heimgebundener Wohnungen 290 290<br />

y Bewohner Wohnanlagen<br />

„Lebensräume für Jung und Alt“ 1 348 1 389<br />

y Bewohner Wohnanlagen „Leben am See“ 124 124<br />

Einrichtungen/Platzzahlen<br />

y Heime 28 29<br />

y Dauer- und Kurzzeitpflegeplätze 1 512 1 556<br />

y Schwerstpflegeplätze 46 46<br />

y Plätze Tagesbetreuung 60 60<br />

y Plätze Hospiz 9 9<br />

y Standorte Heimgebundene Wohnungen 18 19<br />

y Anzahl Heimgebundene Wohnungen 223 241<br />

y Wohnanlagen „Lebensräume für Jung und Alt“ 24 25<br />

y Anzahl <strong>der</strong> Wohnungen 793 817<br />

y Wohnanlagen „Leben am See“ 2 2<br />

y Wohnungen „Leben am See“ 73 73<br />

y Sozialstationen 3 3<br />

Stefanie Locher<br />

Geschäftsführerin<br />

Gerhard Schiele<br />

Geschäftsführer<br />

Mitarbeiterzahlen<br />

y Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 1 527 1 581<br />

y Ehrenamtliche 1 555 1 570<br />

30 Altenhilfe


Für ein langes Leben zu Hause<br />

Ob Pflegeheime, gemeinwesenorientierte Unterstützungen, neue Quartiersprojekte o<strong>der</strong> auch gemeinsame Projekte <strong>der</strong> Alten- und Behin<strong>der</strong>tenhilfe:<br />

Alle Angebote sind gleichermaßen nachgefragt. Die Kommunen sind bei Neuentwicklungen ein zuverlässiger Partner. Nach wie vor<br />

werden Modelle für ein möglichst langes Leben in <strong>der</strong> häuslichen Umgebung entwickelt. In <strong>der</strong> Gemeinde Amtzell mit dem Pflegeheim<br />

St. Gebhard und den „Lebensräumen für Jung und Alt“ hat sich die Zusammenarbeit aller Akteure im Gemeinwesen seit vielen Jahren bewährt.<br />

Haus St. Elisabeth erstrahlt im neuen Glanz<br />

Nach umfangreichen Sanierungsarbeiten wurde Mitte Juni das Altenpflegeheim<br />

St. Elisabeth <strong>der</strong> St. Anna-Hilfe in München-Fürstenried<br />

eingeweiht. Das Haus bietet nach dem Umbau 127 Pflegeplätze. Die<br />

insgesamt elf Bungalows besitzen einladende Innenhöfe und einen<br />

großen Garten. In drei Gebäuden befinden sich die Versorgungsräume,<br />

die Verwaltung sowie 18 Heimgebundene Wohnungen für ältere Menschen,<br />

die selbstständig wohnen möchten, aber die Angebote und<br />

Leistungen des Pflegeheims im Hintergrund schätzen.<br />

Erste Einrichtungen in Rheinland-Pfalz<br />

Im Sommer <strong>2012</strong> wurde die erste Wohnanlage nach dem Konzept<br />

„Lebensräume für Jung und Alt“ in Maikammer (Südliche Pfalz) mit<br />

24 Wohnungen eröffnet. Im Dezember nahm das Haus St. Pirmin<br />

mit 44 Dauerpflegeplätzen am selben Standort den Betrieb auf. Die<br />

Einweihung feierten die Bewohner zusammen mit Vertretern <strong>der</strong><br />

Gemeinde, <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> und <strong>der</strong> <strong>Liebenau</strong> – Leben im Alter.<br />

Altenhilfe<br />

31


Heilig Geist – Leben im Alter gemeinnützige GmbH<br />

Hospitalstiftung zum Heiligen Geist (80 % Beteiligung), Deutsche Provinz <strong>der</strong> Salvatorianer (20 % Beteiligung)<br />

Zu den Angeboten <strong>der</strong> Heilig Geist – Leben im Alter gehört neben<br />

den stationären Pflegeeinrichtungen mit Heimgebundenen Wohnungen<br />

eine Sozialstation, die mit ihren Leistungen Menschen zu<br />

Hause versorgt. Zusätzlich betreibt die Gesellschaft eine Einrichtung<br />

in Neutann, die sich auf die Begleitung von Menschen mit schweren<br />

demenziellen Erkrankungen spezialisiert hat.<br />

In dieser Spezialeinrichtung sind Konzeption und Gebäude optimal<br />

auf die Anfor<strong>der</strong>ungen von Menschen mit Demenz abgestimmt. Dank<br />

einer höheren Personalausstattung können wir hier sehr individuell<br />

auf die jeweilige Gefühlslage <strong>der</strong> Bewohner eingehen. In umfangreichen<br />

Fortbildungen entwickeln die Mitarbeiter ihre fachlichen<br />

und sozialen Kompetenzen weiter, um den hohen Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong><br />

Beziehungspflege gerecht zu werden. Zunehmend wächst ein Mitarbeiterteam<br />

mit vielfältigen Kompetenzen und Fähigkeiten, das<br />

gemeinsam sehr verantwortlich agiert.<br />

In Bad Wurzach wurde im Jahr <strong>2012</strong> das Angebot „Wohnen für ältere<br />

Menschen im Schloss“ um weitere 13 Wohnungen ergänzt. Sie zeichnen<br />

sich durch ein beson<strong>der</strong>es Ambiente in <strong>der</strong> Stadtmitte aus. Die<br />

Unternehmungen und Angebote orientieren sich an den Bedürfnissen<br />

und Wünschen <strong>der</strong> jeweiligen Mieter. Außerdem können die<br />

Bewohner bei Bedarf weitere Dienstleistungen in Hauswirtschaft<br />

und Pflege in Anspruch nehmen. Damit steht in Bad Wurzach ein<br />

breites Spektrum an Altenhilfeleistungen zur Verfügung, von Dauerund<br />

Kurzzeitpflegeplätzen über seniorengerechte Wohnungen bis zu<br />

ambulanten Dienstleistungen. Mit <strong>der</strong> Wohnanlage „Lebensräume für<br />

Jung und Alt“, die die St. Anna-Hilfe in unmittelbarer Nachbarschaft<br />

des Schlosses betreibt, besteht enge Zusammenarbeit. Die hohe<br />

Nachfrage nach den verschiedenen Angeboten führte dazu, dass die<br />

Heilig Geist – Leben im<br />

Alter im Jahr <strong>2012</strong>, wie<br />

erwartet, ein sehr gutes<br />

Ergebnis erzielen konnte.<br />

Stefanie Locher<br />

Geschäftsführerin<br />

Gerhard Schiele<br />

Geschäftsführer<br />

Kompetenz auf Rä<strong>der</strong>n: Die Sozialstation Heilig Geist<br />

Ein motiviertes Fachkräfteteam ist im Einzugsgebiet <strong>der</strong> Heilig Geist –<br />

Leben im Alter unterwegs, um Menschen in ihrer häuslichen Umgebung<br />

zu betreuen und zu pflegen. Seit die Sozialstation Heilig Geist<br />

in neue Räume in <strong>der</strong> Stadtmitte von Kißlegg umgezogen ist, ist sie<br />

für Interessenten noch besser erreichbar. Die Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter beraten Patienten und Angehörige, laden zu Veranstaltungen<br />

ein und bieten von hier aus ihre professionellen Dienstleistungen<br />

an.<br />

Heilig Geist – Leben im Alter<br />

2011 <strong>2012</strong><br />

Bewohner, Mieter, Gäste, Kunden<br />

y Bewohner in Heimen (Dauer-, Kurzzeitpflege) 387 434<br />

y Patienten/Kunden Sozialstationen 117 157<br />

y Mieter heimgebundener Wohnungen 38 47<br />

Einrichtungen/Platzzahlen<br />

y Heime 3 3<br />

y Dauer- und Kurzzeitpflegeplätze 184 184<br />

y Schwerstpflegeplätze 30 30<br />

y Heimgebundene Wohnungen 29 36<br />

y Sozialstationen 1 1<br />

Mitarbeiterzahlen<br />

y Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 218 223<br />

y Ehrenamtliche 87 90<br />

32 Altenhilfe


St. Anna-Hilfe für ältere Menschen gemeinnützige GmbH, Österreich<br />

mit St. Anna-Sozialzentren gemeinnützige GmbH, St. Anna-Service gemeinnützige GmbH<br />

Die St. Anna-Hilfe betreibt in Vorarlberg und Oberösterreich elf Pflegeheime,<br />

eine Wohnanlage „Lebensräume für Jung und Alt“ und bietet<br />

heimgebundene Wohnungen an drei Standorten. Mit <strong>der</strong> Eröffnung<br />

<strong>der</strong> Lebenswelt St. Antonius in Spittal an <strong>der</strong> Drau (Kärnten) im Juni<br />

<strong>2012</strong> hat die St. Anna-Hilfe Österreich ihr Angebot erstmals auf die<br />

Hilfe für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung erweitert. Dabei kooperiert sie<br />

eng mit <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong>, insbeson<strong>der</strong>e mit <strong>der</strong> St. Gallus-Hilfe.<br />

Alle Einrichtungen haben sich im Berichtsjahr fachlich und wirtschaftlich<br />

gut weiterentwickelt. Ein großes Thema bleibt das Finden<br />

und Binden von qualifizierten Mitarbeitern. Auch in <strong>2012</strong> gab es<br />

Personallücken, die mit Leasingpersonal überbrückt werden mussten.<br />

Inhaltlich ging es außerdem um die Umsetzung von pflegerischen<br />

Leitlinien zum Risikomanagement und die Weiterentwicklung von<br />

Betreuungs- und Pflegekonzepten.<br />

Die St. Anna-Sozialzentren ist für den Bau und die Vermietung <strong>der</strong><br />

Pflegeheime und heimgebundenen Wohnungen zuständig. Im Sozialzentrum<br />

Kloster Nazareth in Stadl Paura (Oberösterreich) wurde im<br />

Berichtsjahr mit dem Umbau eines denkmalgeschützten Nebengebäudes<br />

begonnen. Hier entstehen 13 heimgebundene Wohnungen,<br />

eine Krabbelstube sowie das erste Gästehaus <strong>der</strong> St. Anna-Hilfe, das<br />

Gästehaus St. Anna, wo auch Seminare für rund 20 Teilnehmer abgehalten<br />

werden können.<br />

Die drei Großküchen <strong>der</strong> St. Anna-Service bekochen neben den Bewohnern<br />

des jeweiligen Hauses o<strong>der</strong> eines naheliegenden weiteren<br />

auch Schulen und Kin<strong>der</strong>gärten. Darüber hinaus werden täglich<br />

mehrere hun<strong>der</strong>t Mahlzeiten als „Essen auf Rä<strong>der</strong>n“ an einzelne<br />

Haushalte geliefert. Neu im Menüplan ist eine beson<strong>der</strong>e Form <strong>der</strong><br />

Breikost – das so genannte<br />

„Smoothfood“ – für Menschen<br />

mit Kau- o<strong>der</strong><br />

Schluckbeschwerden.<br />

Klaus Müller<br />

Geschäftsführer<br />

St. Anna-Hilfe,<br />

St. Anna-Service,<br />

St. Anna-Sozialzentren<br />

Philip Kling<br />

Geschäftsführer<br />

St. Anna Sozialzentren<br />

Poesie zum 15. Geburtstag<br />

Seit 15 Jahren ist die St. Anna-Hilfe in Österreich tätig. Zum Jubiläum<br />

war <strong>der</strong> Poet Lars Ruppel zu Gast. Mit seinen „Weckworten“ zeigte<br />

er neue Wege <strong>der</strong> Kommunikation mit demenzkranken Menschen.<br />

Mitarbeiter, Bewohner, Angehörige, Ehrenamtliche und Festgäste<br />

genossen seine Gedichte.<br />

St. Anna-Hilfe, Österreich<br />

St. Anna-Service<br />

2011 <strong>2012</strong><br />

Bewohner, Mieter, Gäste, Kunden<br />

y Bewohner in Heimen 821 911<br />

(Dauer- und Kurzzeitpflege)<br />

y Gäste Tagesbetreuung 8 8<br />

y Mieter Heimgebundene Wohnungen 37 37<br />

y Bewohner Wohnanlage<br />

„Lebensräume für Jung und Alt“ 59 59<br />

Einrichtungen/Platzzahlen<br />

y Altenpflegeheime 10 12<br />

y Dauer- und Kurzzeitpflegeplätze 545 592<br />

y Heimgebundene Wohnungen 26 26<br />

y Wohnanlagen Lebensräume für Jung und Alt 1 1<br />

y Anzahl <strong>der</strong> Wohnungen 38 38<br />

Lebenswelt St. Antonius<br />

y Plätze Wohnwelt – 18<br />

y Plätze Arbeitswelt – 24<br />

Dienstleistungen St. Anna-Service<br />

y Mittagessen 263 925 295 687<br />

y Abendessen 155 981 176 434<br />

Mitarbeiterzahlen<br />

y Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 585 650<br />

y Ehrenamtliche 193 270<br />

y Mitarbeiter/-innen mit Behin<strong>der</strong>ung 4 5<br />

(geför<strong>der</strong>te Arbeitsplätze)<br />

Altenhilfe<br />

33


CaSa Leben im Alter<br />

Tochter <strong>der</strong> CaSa Sozialeinrichtungen gemeinnützige GmbH, Österreich<br />

Caritas <strong>der</strong> Erzdiözese Wien (50 % Beteiligung), <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> (50 % Beteiligung)<br />

Die CaSa Leben im Alter betreibt in Wien und Nie<strong>der</strong>österreich vier<br />

Pflegeheime und einen Kin<strong>der</strong>garten. Das Haus Baden, ein Wohnheim<br />

<strong>der</strong> Caritas <strong>der</strong> Erzdiözese Wien, wird seit 2007 per Managementvertrag<br />

ebenfalls von <strong>der</strong> CaSa geleitet.<br />

Wirtschaftlich hat das Unternehmen mit einem positiven Betriebsergebnis<br />

abgeschlossen. Erstmals konnten im Jahr <strong>2012</strong> die berufsspezifischen<br />

Zulagen für Mitarbeiter um 50 Prozent erhöht werden.<br />

Im Berichtsjahr hat sich die CaSa insbeson<strong>der</strong>e mit diversen Bauvorhaben<br />

beschäftigt: dem Neubau des Hauses Waldkloster, einem<br />

Neubau in <strong>der</strong> slowakischen Stadt Pezinok, einem Neubau im nie<strong>der</strong>österreichischen<br />

Kirchberg an <strong>der</strong> Pielach sowie einem Zubau, <strong>der</strong><br />

das Haus Baden um 15 Pflegeplätze erweitert. Gemeinsam mit <strong>der</strong><br />

Caritas <strong>der</strong> Erzdiözese Wien hat die CaSa die Einführung einer EDVunterstützten<br />

Dienstplanung und Pflegedokumentation gestartet.<br />

Außerdem wurde das in den Einrichtungen gelebte Hausgemeinschaftsmodell<br />

evaluiert. Das Bundesministerium für Wirtschaft,<br />

Familie und Jugend hat die beiden Wiener Einrichtungen – das Seniorenhaus<br />

Waldkloster und das Haus Kagran – nach dem mehrmonatigen<br />

Audit „pflegeundfamilie“ als familienfreundliche Unternehmen<br />

ausgezeichnet. Das Audit erfasste den Ist-Zustand <strong>der</strong> Maßnahmen<br />

zur Vereinbarkeit von<br />

Familie und Beruf. Kontinuierlich<br />

werden weitere<br />

Maßnahmen umgesetzt.<br />

Markus Platzer<br />

Geschäftsführer<br />

CaSa Leben im Alter<br />

Klaus Müller<br />

Geschäftsführer<br />

CaSa Leben im Alter<br />

CaSa Sozialeinrichtungen<br />

ist mit <strong>der</strong> Errichtung und<br />

Erhaltung von Sozialeinrichtungen<br />

beauftragt.<br />

Wesentliche Schwerpunkte<br />

<strong>2012</strong> waren die Verwaltung<br />

und notwendigen<br />

Instandhaltungsarbeiten<br />

bei den bestehenden Einrichtungen.<br />

Ausgezeichnet: Zertifikat „pflegeundfamilie“ für die CaSa<br />

Als familienfreundliche Unternehmen wurden die Wiener Häuser <strong>der</strong><br />

CaSa ausgezeichnet. Bei <strong>der</strong> Zertifikatsübergabe: Dr. Reinhold Mitterlehner<br />

(links), Bundesminister für Wirtschaft, Familie und Jugend,<br />

Hausleiterin Sigrid Müller (Mitte) und Pflegedienstleiterin Dagmar<br />

Treitl (rechts).<br />

CaSa Leben im Alter<br />

2011 <strong>2012</strong><br />

Bewohner<br />

y Bewohner/-innen in Heimen<br />

(Dauer-, Kurzzeitpflege) 352 349 (380)*<br />

Einrichtungen/Platzzahlen<br />

y Heime 4 4 (5)*<br />

y Dauer- und Kurzzeitpflegeplätze 362 362 (394)*<br />

y Heimgebundene Wohnungen 21 21<br />

y Kin<strong>der</strong>gartenplätze 85 85<br />

Mitarbeiterzahlen<br />

y Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 300 311 (324)*<br />

y Ehrenamtliche Mitarbeiter 40 35<br />

( )*: inklusive Haus Baden<br />

Philip Kling<br />

Geschäftsführer<br />

Sozialeinrichtungen<br />

Christian Klein<br />

Geschäftsführer<br />

Sozialeinrichtungen<br />

34 Altenhilfe


Einrichtungen <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong><br />

Helios – Leben im Alter, Schweiz<br />

Genossenschaft DORFPLATZ<br />

Oberhelfenschwil, Schweiz<br />

Die <strong>Stiftung</strong> Helios – Leben im Alter betreibt zwei Pflegeheime in<br />

Brunna<strong>der</strong>n (Toggenburg) und in Goldach sowie den ambulanten<br />

Pflegedienst Spitex in den Gemeinden Tübach und Steinach. In<br />

Brunna<strong>der</strong>n wurde im Sommer <strong>2012</strong> <strong>der</strong> erste Teil des Neubaus bezogen.<br />

Im zweiten Bauabschnitt entstehen an Stelle des Altbaus ein<br />

weiterer Gebäudeteil sowie acht betreute Wohnungen. Bis 2015 sollen<br />

die Bauarbeiten abgeschlossen sein.<br />

In Goldach besteht unverän<strong>der</strong>t hohe Nachfrage nach Pflegeplätzen.<br />

Trotz einer Ausweitung um fünf zusätzliche Plätze konnten nicht alle<br />

Interessenten aufgenommen werden. Die durchschnittliche Belegung<br />

lag bei 98 Prozent. Im Spitex-Team sind vier Pflegefachkräfte<br />

täglich von 7 bis 19 Uhr im Einsatz, nachts ist ein Notfalldienst eingerichtet.<br />

Die Genossenschaft DORFPLATZ betreibt ein gemeinnütziges Pflegeheim<br />

und ein Kurzentrum mit angeglie<strong>der</strong>tem öffentlichen Soleschwimmbad<br />

und Restaurationsbetrieb mit Sitz in Oberhelfenschwil<br />

im unteren Toggenburg (Kanton St. Gallen).<br />

Wirtschaftlich war das Jahr <strong>2012</strong> das beste seit Bestehen <strong>der</strong> Genossenschaft<br />

DORFPLATZ. Dadurch war die Eigenfinanzierung für den<br />

im März begonnenen Neubau kein Problem. Im Juni 2013 wird <strong>der</strong><br />

DORFPLATZ über sechs zusätzliche Zimmer für die geriatrische Rehabilitation,<br />

sechs neue Bewohnerzimmer und drei Zweizimmer-Appartements<br />

verfügen.<br />

Fachliche Anerkennung gab es für das Kurzentrum. Eine vom Verband<br />

Schweizer Kurhäuser initiierte Zufriedenheitsbefragung <strong>der</strong><br />

Kurgäste zeigte im Benchmark-Vergleich mit<br />

70 an<strong>der</strong>en Schweizer Kurhäusern in allen<br />

Bereichen überdurchschnittlich gute Ergebnisse.<br />

Karl Eugster<br />

Hausleiter Goldach<br />

Anton Hirschi<br />

Hausleiter Brunna<strong>der</strong>n<br />

Klaus Müller<br />

<strong>Stiftung</strong>srat <strong>Stiftung</strong><br />

Helios – Leben im Alter<br />

Renate Klein<br />

Geschäftsführerin,<br />

Vizepräsidentin<br />

des Verwaltungsrates<br />

<strong>Stiftung</strong> Helios – Leben im Alter<br />

2011 <strong>2012</strong><br />

Bewohner, Kunden<br />

y Bewohner(Dauer- und Kurzzeitpflege) 135 132<br />

y Kunden Sozialstation 60 62<br />

Einrichtungen/Platzzahlen<br />

y Heime 2 2<br />

y Dauer- und Kurzzeitpflegeplätze 113 117<br />

y Sozialstationen (Spitex) 2 2<br />

Mitarbeiterzahlen<br />

y Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 147 158<br />

y Freiwillige Mitarbeiter 29 25<br />

Genossenschaft DORFPLATZ<br />

2011 <strong>2012</strong><br />

Bewohner, Gäste<br />

y Bewohner in Dauerpflege 34 35<br />

y Gäste Rehabilitation 101 53<br />

y Gäste Soleschwimmbad/Vitalcenter 20 000* 19 000*<br />

* zusätzlich Gruppen, die pauschal erfasst werden<br />

Platzzahlen<br />

y Dauerpflegeplätze und Rehabilitation 30 30<br />

Mitarbeiterzahlen<br />

y Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 44 45<br />

Altenhilfe<br />

35


Start in die<br />

Selbstständigkeit.<br />

Ambulant Betreutes Wohnen bietet Menschen<br />

mit Behin<strong>der</strong>ung die Möglichkeit, ihr Leben<br />

in einer eigenen Wohnung so selbstständig<br />

wie möglich zu gestalten. Die 19-jährige Naile<br />

Durmaz nutzt dieses Angebot seit Oktober<br />

<strong>2012</strong>. Sie lebt in Mengen in einer Wohngemeinschaft<br />

und wird vom Ambulanten Dienst<br />

<strong>der</strong> St. Gallus-Hilfe unterstützt. Ihre Mutter<br />

ist sehr schwer erkrankt und ermunterte sie<br />

zu dieser Wohnform. Auch Naile ist es ein<br />

Anliegen, ihre Zukunft selbst zu gestalten.<br />

Im Sommer beendet sie die Aicher-Scholl-<br />

Schule in Bad Saulgau und wünscht sich einen<br />

Ausbildungsplatz zur Alltagsbetreuerin.<br />

Derzeit absolviert sie ein Praktikum in einem<br />

Pflegeheim.<br />

Zwei Mal in <strong>der</strong> Woche trifft sich Naile mit<br />

ihrer Sozialarbeiterin Stefanie Dreher und<br />

bespricht persönliche Anliegen über Schule,<br />

Beruf und alltägliche Dinge wie Einkäufe.<br />

„Und mit Petra, meiner ehrenamtlichen Begleiterin,<br />

treffe ich mich einmal in <strong>der</strong> Woche<br />

zum Kochen o<strong>der</strong> zum Sport.“ Auch mit ihrem<br />

Mitbewohner Georg ergänzt Naile sich gut:<br />

„Er kann gut rechnen, ich kann gut italienisch<br />

kochen.“ Ihr größter Wunsch ist, „einmal<br />

nach New York zu reisen“. Um dieses Ziel immer<br />

vor Augen zu haben, hat sie sich in ihrer<br />

Wohnung mit Hilfe eines Dia-Projektors ein<br />

Bild von New York an die Wand gemalt.<br />

36 Hilfe für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung


Hilfe für Menschen<br />

mit Behin<strong>der</strong>ung<br />

Hilfe für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung<br />

37


Bereich Hilfe für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung<br />

Im Verbund <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> erbringen drei Tochtergesellschaften<br />

mit insgesamt rund 1 800 Mitarbeitern verlässliche Unterstützungsleistungen<br />

für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung: die St. Gallus-Hilfe für<br />

behin<strong>der</strong>te Menschen, die <strong>Liebenau</strong> – Dienste für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung<br />

sowie das Christliche Sozialwerk in Sachsen (50-Prozent-<br />

Beteiligung).<br />

Inklusion, ein schöner Gedanke …<br />

Gespräche, Diskussionen und Publikationen in <strong>der</strong> Fachwelt sind<br />

<strong>der</strong>zeit vor allem vom Leitgedanken <strong>der</strong> Inklusion geprägt. Dieser<br />

Begriff, <strong>der</strong> seine Fundierung insbeson<strong>der</strong>e aus <strong>der</strong> 2009 ratifizierten<br />

Behin<strong>der</strong>tenrechtskonvention <strong>der</strong> Vereinten Nationen erhält,<br />

verlangt einen Paradigmenwechsel in <strong>der</strong> Arbeit von und für Menschen<br />

mit Behin<strong>der</strong>ung. Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung sollen verstärkt<br />

einbezogen, Teil des gesellschaftlichen Miteinan<strong>der</strong>s sein. Dieses<br />

Gesellschaftsideal trifft auf eine komplexe gesellschaftliche Realität.<br />

Denn mo<strong>der</strong>ne westliche Gesellschaften sind hochgradig differenziert,<br />

individualistisch geprägt und in den volkswirtschaftlich<br />

maßgeblichen Funktionssystemen dem Gedankengang <strong>der</strong> Effektivität<br />

und Effizienz verpflichtet. Diese Merkmale sind zunächst nicht<br />

unbedingt kompatibel mit dem Ideal einer inklusiven Gesellschaft.<br />

Idealistische Absichtserklärungen allein reichen daher nicht als<br />

Fundament für den Weg zu einer inklusiven Gesellschaft.<br />

Ordnungspolitische Weichen stellen!<br />

Systemwechsel o<strong>der</strong> evolutionäre Systemweiterentwicklungen benötigen<br />

früher o<strong>der</strong> später einen ordnungspolitischen Rahmen. Mit den<br />

bisherigen Gesetzen und den vorhandenen Rahmenbedingungen<br />

können die Hilfesysteme für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung nicht inklusiver<br />

werden, als sie sind. Aus Sicht <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> sind dabei<br />

drei Handlungsstränge vordringlich.<br />

Eine Reform <strong>der</strong> Einglie<strong>der</strong>ungshilfe ist überfällig. Passiert ist seit<br />

Jahren nichts, die von <strong>der</strong> Arbeits- und Sozialministerkonferenz<br />

angestoßene Entwicklung zu einer grundlegenden Neuausrichtung<br />

wird <strong>der</strong>zeit nicht prioritär behandelt.<br />

Auf Landesebene wäre über einen Masterplan zur Weiterentwicklung<br />

<strong>der</strong> Hilfen für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung nachzudenken. Gerade<br />

weil die Zuständigkeit für die Einglie<strong>der</strong>ungshilfe regionalisiert ist,<br />

benötigen wir einen landesweiten Blickwinkel auf die ordnungspolitisch<br />

maßgeblichen Themen.<br />

Zum Umbau <strong>der</strong> Hilfen für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung in <strong>der</strong> gefor<strong>der</strong>ten<br />

Weise sind drittens erheblich mehr finanzielle Mittel nötig.<br />

Allein im Schulbereich – so eine jüngst von <strong>der</strong> Bertelsmann <strong>Stiftung</strong><br />

veröffentlichte Studie zur Frage des inklusiven Schulwesens – wären<br />

9 300 zusätzliche Lehrkräfte erfor<strong>der</strong>lich, um inklusiven Unterricht<br />

in angemessener Qualität anzubieten. Jährliche Mehrkosten: circa<br />

660 Mio. Euro. Ein Finanzierungskonsens zwischen Bund, Län<strong>der</strong>n<br />

und Kommunen ist daher unabdingbar, um eine Entwicklung zu einer<br />

inklusiven Gesellschaft auf den Weg zu bringen.<br />

Komplexeinrichtungen machen mobil<br />

Angesichts des anstehenden Reformprozesses einerseits und eines<br />

durch die Landesheimbauverordnung ausgelösten Mo<strong>der</strong>nisierungsbedarfes<br />

für bestehende Einrichtungen an<strong>der</strong>erseits haben sich die<br />

baden-württembergischen Komplexeinrichtungen zu einer politischen<br />

Initiative zusammengeschlossen. Sie wollen damit bei den<br />

politischen Entscheidungsträgern im Land einen Diskurs zur Klärung<br />

<strong>der</strong> künftigen Lebens- und Entfaltungsmöglichkeiten insbeson<strong>der</strong>e<br />

von schwerbehin<strong>der</strong>ten Menschen mit komplexen Bedarfslagen anregen.<br />

Ausgelöst wurde dabei <strong>der</strong> so genannte „Gültstein-Prozess“,<br />

in dem unter Mo<strong>der</strong>ation des Sozialministeriums im vergangenen<br />

Jahr mit allen beteiligten Akteuren Positonen erarbeitet wurden,<br />

beispielsweise zur inhaltlichen Ausgestaltung <strong>der</strong> künftigen Investitionsför<strong>der</strong>richtlinien.<br />

Das hieraus entstandene „Impulspapier<br />

Inklusion“ wurde zum Jahresende <strong>2012</strong> <strong>der</strong> Sozialministerin offiziell<br />

übereicht. Deutlich wurde, dass allein zur Bewältigung <strong>der</strong> erhöhten<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen aus <strong>der</strong> Landesheimbauverordnung in den nächsten<br />

zehn Jahren landesweit Investitionen in Höhe von circa 1,1 Mrd. Euro<br />

nötig werden. Bei einer angenommenen För<strong>der</strong>quote von 40 Prozent<br />

wäre eine Verdoppelung <strong>der</strong> investiv-öffentlichen Haushaltsmittel<br />

38 Hilfe für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung


von 22 auf 44 Mio. Euro pro Jahr notwendig. Der an<strong>der</strong>e Teil müsste<br />

von Seiten <strong>der</strong> Stadt- und Landkreise über stark steigende Vergütungs-<br />

und Pflegesätze refinanziert werden.<br />

Kompetenzzentren sind letzte Zufluchtsorte<br />

Der Ideologisierungsgrad <strong>der</strong> Inklusionsdiskussion gibt uns Anlass<br />

zur Sorge, dass Menschen mit geistiger und mehrfacher Behin<strong>der</strong>ung<br />

und ihre damit einhergehenden komplexen Bedarfe zu wenig<br />

Berücksichtigung finden. Annähernd 50 Prozent <strong>der</strong> Anfragen für<br />

ein stationäres Betreuungsangebot an unseren Stammorten <strong>Liebenau</strong>,<br />

Hegenberg und Rosenharz kommen aus an<strong>der</strong>en Einrichtungen,<br />

die nicht über die nötigen interdisziplinär gebündelten pädagogischen,<br />

pflegerischen und therapeutisch-medizinischen Settings<br />

verfügen, um diesen Personenkreis adäquat zu betreuen. Diese Kompetenzstrukturen<br />

sind oftmals letzter Zufluchtsort beziehungsweise<br />

die notwendige Grundlage für eine (Wie<strong>der</strong>-)Einglie<strong>der</strong>ung in kleinteilige,<br />

wohnort- und arbeitsmarktnahe Unterstützungsstrukturen.<br />

Von <strong>der</strong> Sozialpolitik werden solche zentralen Strukturen <strong>der</strong>zeit<br />

jedoch kaum mehr unterstützt - eine fatale Entwicklung für die<br />

betroffenen Menschen. Aus Sicht <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> sollten Kompetenzorte<br />

mit interdisziplinären Versorgungsstrukturen als immanenter<br />

Teil eines inklusiven Versorgungssystems betrachtet und entsprechend<br />

unterstützt werden.<br />

Kommunen sind elementar wichtige Partner<br />

Der Weg zu einer inklusiven Gesellschaftsstruktur funktioniert nur<br />

gemeinsam mit den Kommunen. Mit Unterstützung <strong>der</strong> Aktion Mensch<br />

konnten wir im vergangenen Jahr in mehreren Kommunen Inklusionsprojekte<br />

auf den Weg bringen, die zunächst einmal die Lebenssituation<br />

von Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung vor Ort analysieren, um dann<br />

gemeinsam mit den kommunalen Partnern nach haltgebenden Strukturen<br />

und Netzwerken zu schauen. In <strong>der</strong> Stadt Leutkirch im Landkreis<br />

Ravensburg hat dieser Prozess beispielsweise zu einer Bürgeranhörung<br />

von Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung geführt und die Grundlage<br />

für die Wahl eines Behin<strong>der</strong>tenbeirates im Jahr 2013 geschaffen.<br />

Bereich Hilfe für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung<br />

(Zahlen in TEUR) 2011 <strong>2012</strong><br />

y Umsatz 87.359 90.607<br />

y Personalaufwand 60.505 62.517<br />

y Bilanzsumme 52.269 52.939<br />

y Eigenkapitalquote ohne Son<strong>der</strong>posten 43,4 % 43,9 %<br />

y Eigenkapitalquote mit Son<strong>der</strong>posten 75,0 % 73,8 %<br />

y Investitionen 1.427 1.500<br />

y Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 1 722 1 763<br />

1. Vollkonsolidierung<br />

St. Gallus-Hilfe gGmbH, <strong>Liebenau</strong> – Dienste für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung gGmbH<br />

2. Quotenkonsolidierung<br />

Christliches Sozialwerk gGmbH, Sachsen Innovativ GmbH<br />

Über eine bewusste inklusive Gestaltung von Stadtteilen o<strong>der</strong><br />

Quartieren können die Kommunen auch maßgeblich zur Schaffung<br />

bezahlbaren, barrierefreien Wohnraums beitragen. Die<br />

Gemeinde Oberteuringen im Bodenseekreis hat beispielsweise<br />

zusammen mit <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> einen städtebaulichen<br />

Realisierungswettbewerb zur inklusiven Gestaltung eines neu zu<br />

gestaltenden Quartiers ausgeschrieben. Vor Ort entstehen künftig<br />

attraktive Wohn- und Arbeitsmöglichkeiten für Menschen<br />

mit Behin<strong>der</strong>ung.<br />

Vorstand und Geschäftsführungen<br />

Hilfe für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung<br />

39


St. Gallus-Hilfe für behin<strong>der</strong>te Menschen gemeinnützige GmbH<br />

<strong>Liebenau</strong> – Dienste für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung gemeinnützige GmbH<br />

In vielfältiger und verlässlicher Weise haben die Dienste und Einrichtungen<br />

im vergangenen Jahr zur För<strong>der</strong>ung und Betreuung von Menschen<br />

mit geistiger und/o<strong>der</strong> mehrfacher Behin<strong>der</strong>ung einen substanziellen<br />

Beitrag zur Teilhabe am gesellschaftlichen Leben geleistet.<br />

In 24 Städten und Gemeinden bieten wir in den Bezugsräumen <strong>der</strong><br />

Menschen Assistenz und Unterstützung an.<br />

Wir verzeichneten auch <strong>2012</strong> verstärkt Anfragen von Menschen mit<br />

Schwerst- und Mehrfachbehin<strong>der</strong>ung, für die geeigneter Wohn- und<br />

Lebensraum jenseits <strong>der</strong> dezentralen und ambulanten Angebote<br />

dringend gesucht wurde. Daraus erschließt sich nach wie vor die<br />

Notwendigkeit, multiprofessionelle Hilfen an unseren Stammorten<br />

<strong>Liebenau</strong>, Hegenberg und Rosenharz vorzuhalten. Ein zentrales<br />

Anliegen ist daher die Weiterentwicklung, Auflockerung und Profilierung<br />

dieser Stammorte, speziell Rosenharz im Landkreis Ravensburg<br />

und Hegenberg im Bodenseekreis. In Rosenharz soll ein neues<br />

Wohnpflegeheim 46 Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung und hohem pflegerischen<br />

Bedarf künftig ein neues Zuhause bieten. Mit umfassenden<br />

Mo<strong>der</strong>nisierungsmaßnahmen wurde in St. Vinzenz begonnen. In das<br />

vollständig mo<strong>der</strong>nisierte Haus Barbara in Hegenberg sind 28 junge<br />

Menschen mit Mehrfachbehin<strong>der</strong>ungen eingezogen.<br />

Die wirtschaftliche Gesamtsituation <strong>der</strong> beiden Gesellschaften war<br />

zufriedenstellend. Die Kostensteigerungen, die durch Tarifabschlüsse<br />

im Jahr 2011 entstanden waren, wurden in mehreren Vergütungsverhandlungen<br />

mit den beteiligten Stadt- und Landkreisen sowie<br />

dem Kommunalverband für Jugend und Soziales ohne Anrufung <strong>der</strong><br />

Schiedsstelle zu einem auskömmlichen Abschluss gebracht.<br />

Wolfgang Oppolzer schied<br />

zum Ende des Jahres aus <strong>der</strong><br />

Geschäftsführung aus, um<br />

sich auf seine Führungsaufgaben<br />

in <strong>der</strong> St. Lukas-<br />

Klinik zu konzentrieren.<br />

St. Gallus-Hilfe<br />

<strong>Liebenau</strong> – Dienste für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ungen<br />

2011 <strong>2012</strong><br />

Betreute Menschen – Lebensbereich Wohnen<br />

y Stationäre Hilfen 1 074 1 066<br />

davon in<br />

y Wohnheimen (<strong>Liebenau</strong>, Hegenberg, Rosenharz) 790 780<br />

y gemeindeintegrierten Wohnhäusern/Wohngemeinschaften<br />

284 286<br />

davon Kin<strong>der</strong> und Jugendliche* 102 98<br />

y Ambulant Betreutes Wohnen 148 172<br />

y Betreutes Wohnen in Familien 78 86<br />

davon Kin<strong>der</strong> und Jugendliche 19 30<br />

y Leistungen im Rahmen persönlicher Budgets 42 42<br />

*nach SGB VIII: bis 25 Jahre, nach SGB XII analog Schulbesuch<br />

Betreute Menschen – Lebensbereiche Schule, Arbeit,<br />

För<strong>der</strong>ung, Beschäftigung und Bildung<br />

(z.T. Doppelnennungen mit dem Lebensbereich Wohnen)<br />

y Frühför<strong>der</strong>- und Beratungsstelle 167 168<br />

y Don-Bosco-Schule 155 151<br />

y Tagesbetreuung externer Schüler 6 3<br />

y Integrationsberatung in Regelkin<strong>der</strong>gärten/-schulen 93 97<br />

y Berufsbildungsbereich/KoBV Werkstatt für<br />

behin<strong>der</strong>te Menschen (WfbM) 60 67<br />

y Arbeitsbereich WfbM 338 340<br />

y Qualifizierungsmaßnahmen 8 7<br />

y För<strong>der</strong>- und Betreuungsbereich 325 326<br />

y Tagesbetreuung Senioren 219 220<br />

y Familienunterstützende Einzel-, Gruppen-,<br />

Familienangebote* 611 634<br />

y Patienten <strong>der</strong> mobilen Kin<strong>der</strong>krankenpflege 13 6<br />

y Betreute Familien <strong>der</strong> sozialmedizinischen<br />

Kin<strong>der</strong>nachsorge 40 41<br />

*mit allen Angeboten <strong>der</strong> Ferien- und Freizeitbetreuung<br />

Einrichtungen & Dienste<br />

y Wohnheime (<strong>Liebenau</strong>, Hegenberg, Rosenharz) 12 12<br />

y Gemeindeintegrierte Wohnhäuser/Wohngemeinschaften<br />

19 19<br />

y Betriebsstätten <strong>der</strong> WfbM 6 6<br />

y Schulen 1 1<br />

y Beratungs- und Hilfsdienste 17 17<br />

Mitarbeiterzahlen<br />

y Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 1 323 1 348<br />

y Ehrenamtliche 795 700<br />

Jörg Munk<br />

Geschäftsführer<br />

Wolfgang Oppolzer<br />

Geschäftsführer<br />

bis 31.12.12<br />

40 Hilfe für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung


Neu: Gemeindeintegriertes Wohnen in Bad Waldsee<br />

In <strong>der</strong> Stadt Bad Waldsee im nördlichen Landkreis Ravensburg wurde<br />

mit dem Erwerb eines Grundstückes die Voraussetzung für den Neubau<br />

einer stationär betreuten Wohnanlage für 24 Menschen mit<br />

Behin<strong>der</strong>ung geschaffen. Geför<strong>der</strong>t wird das Projekt vom Kommunalverband<br />

für Jugend und Soziales Baden-Württemberg (KVJS) und<br />

von <strong>der</strong> Aktion Mensch.<br />

Erste Zeitschrift von Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung<br />

Im Dezember <strong>2012</strong> ist die erste Ausgabe <strong>der</strong> „wir-mittendrin“, einer<br />

Zeitschrift von Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung, erschienen. Zum Redaktionsteam<br />

gehören zehn Personen, die bei <strong>der</strong> St. Gallus-Hilfe leben<br />

o<strong>der</strong> arbeiten. Begleitet wird das Team von zwei Fachkräften.<br />

Abwechslungsreich, frisch und prägnant spiegeln die Themen, was<br />

Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung interessiert und bewegt.<br />

Arbeit und Assistenz im Sozialraum<br />

In Leutkirch wurden unsere innovativen Bildungs- und Arbeitsangebote<br />

für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung mit einer Einweihungsfeier <strong>der</strong><br />

Öffentlichkeit vorgestellt. In <strong>der</strong> Werkstatt finden 28 Menschen mit<br />

unterschiedlichem Begleitungsbedarf abwechslungsreiche Arbeitsplätze:<br />

in <strong>der</strong> Brennholzlieferung, in <strong>der</strong> Grünlandgruppe, in <strong>der</strong><br />

Kreativ-Werkstatt. Stärker vernetzt haben sich die ambulanten<br />

Assistenzangebote in den Kreisen Lindau, Ulm, Neu-Ulm, Alb-Donau<br />

und Schwarzwald-Baar: Sie traten im vergangenen Jahr den vor Ort<br />

tätigen gemeindepsychiatrischen Verbünden bei.<br />

25 Jahre Ambulant Betreutes Wohnen<br />

Vor 25 Jahren zogen die ersten Menschen aus stationären Einrichtungen<br />

<strong>der</strong> St. Gallus-Hilfe in das Ambulant Betreute Wohnen. Der<br />

Schritt, den diese Menschen wagten, war damals ausgesprochen mutig.<br />

Inzwischen nutzen viele Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung diese Wohnund<br />

Lebensform. Was im Kleinen begann, hat sich in <strong>der</strong> Zwischenzeit<br />

zu einem hochdifferenzierten ambulanten Assistenzangebot in<br />

zehn verschiedenen Stadt- und Landkreisen entwickelt. Das Jubiläum<br />

des Ambulant Betreuten Wohnens wurde <strong>2012</strong> an verschiedenen<br />

Orten gefeiert. Klienten malten ein gemeinsames Bild zum Fest.<br />

Hilfe für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung<br />

41


Christliches Sozialwerk gemeinnützige GmbH (CSW)<br />

St. Josefskongregation Ursberg (50 % Beteiligung), <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> (50 % Beteiligung)<br />

Das Christliche Sozialwerk (CSW) bietet im Bistum Dresden-Meißen<br />

soziale Dienstleistungen in den Bereichen Alten-, Kranken- und<br />

Behin<strong>der</strong>tenhilfe sowie Kin<strong>der</strong>- und Jugendhilfe. Die fachlichen und<br />

wirtschaftlichen Entwicklungen des Jahres <strong>2012</strong> wurden trotz hoher<br />

Nachfrage gebremst durch Auseinan<strong>der</strong>setzungen um die Refinanzierung<br />

<strong>der</strong> Leistungen.<br />

Trotz positiver Leistungsentwicklung ergab sich eine deutliche Verschlechterung<br />

des Gesamtergebnisses. Grund dafür war die fehlende<br />

Refinanzierung <strong>der</strong> tarifbedingt deutlich gestiegenen Personalkosten.<br />

Die Angebote des ambulant betreuten Wohnens sowie <strong>der</strong><br />

Betreuung in Außenwohngruppen konnten nicht weiter ausgebaut<br />

werden, da wir über die Finanzierung ebenfalls keine Einigung mit<br />

dem Kostenträger erzielen konnten. Ungeklärt blieb weiterhin die<br />

Personalbemessung für die „interne Tagesstruktur“ in Wohneinrichtungen<br />

<strong>der</strong> Einglie<strong>der</strong>ungshilfe sowie die Umsetzung <strong>der</strong> Hilfebedarfsermittlung<br />

nach dem Metzler-Verfahren. In diesem Zusammenhang<br />

sind mittlerweile zahlreiche Verfahren vor sächsischen Verwaltungs-<br />

und Sozialgerichten anhängig. Als interdisziplinär arbeitendes<br />

Krisen-Interventions-Team hat sich <strong>der</strong> im Jahr 2011 neu<br />

geschaffene „Fachdienst“ fest in <strong>der</strong> Zusammenarbeit mit Einrichtungen<br />

und Diensten des CSW etabliert. Intensive einzelfallbezogene<br />

Hilfen sichern den Verbleib von Personen mit akut beson<strong>der</strong>s hohem<br />

Unterstützungsbedarf in <strong>der</strong> Regeleinrichtung (Kita, Schule, Heim,<br />

Werkstatt etc.). Die extern erbrachten Leistungen im Auftrag verschiedener<br />

Kommunen sollen weiter ausgebaut werden. Die Steigerung<br />

<strong>der</strong> Betreuungsleistungen in allen Geschäftsbereichen führte<br />

dennoch zu einem Anstieg <strong>der</strong> Erlöse aus Betreuung. Die Nachfrage<br />

nach Plätzen in unseren Kin<strong>der</strong>tagesstätten bleibt hoch, ebenso wie<br />

<strong>der</strong> Bedarf an frühen Hilfen im Rahmen <strong>der</strong> Interdisziplinären Frühför<strong>der</strong>ung.<br />

Mit einem Volumen von 3,2 Mio. Euro lag <strong>der</strong> Gesamtinvestitionsaufwand<br />

des Christlichen Sozialwerks gut sechs Prozent<br />

über dem des Vorjahres. Für das erste Halbjahr<br />

2013 ist <strong>der</strong> Baubeginn für den Ersatzneubau<br />

<strong>der</strong> WfbM in Wermsdorf geplant.<br />

Zur Beratung gehören mindestens zwei<br />

Beraten ist ein Dienstleistungsangebot, interaktiv und personenorientiert,<br />

das sich in allen Formen <strong>der</strong> Einrichtungen und Dienste<br />

des CSW wie<strong>der</strong>findet. In <strong>der</strong> Interdisziplinären Frühför<strong>der</strong>- und<br />

-beratungsstelle bieten wir darüber hinaus ein erweitertes Beratungsangebot,<br />

das in beson<strong>der</strong>em Maß auf Bedürfnisse und Notwendigkeiten<br />

bei Kin<strong>der</strong>n im Vorschulalter und ihren Eltern eingeht.<br />

Christliches Sozialwerk (CSW)<br />

2011 <strong>2012</strong><br />

Lebensbereich Wohnen<br />

y Bewohner/-innen 674 680<br />

y Wohnheime 10 10<br />

y Betreute Wohngruppen 16 17<br />

y Ambulant Betreutes Wohnen 125 131<br />

Lebensbereich Arbeiten<br />

y Mitarbeiter/-innen WfbM 1 198 1 200<br />

y Werkstätten 5 5<br />

Lernen<br />

y Kin<strong>der</strong> und Schüler 670 673<br />

y Kin<strong>der</strong>tagesstätten 2 2<br />

y För<strong>der</strong>schule 1 1<br />

Standorte in Sachsen 10 10<br />

Mitarbeiterzahlen<br />

y Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 806 829<br />

Peter Leuwer<br />

Geschäftsführer<br />

Für das Wirtschaftsjahr 2013 gehen wir unverän<strong>der</strong>t<br />

von einer stabilen Auftragslage auf<br />

hohem Niveau aus.<br />

42 Hilfe für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung


Gute Ergebnisse <strong>der</strong> Werkstätten<br />

Nach <strong>der</strong> bereits im Vorjahr sehr erfreulichen Auftragsentwicklung konnte <strong>der</strong> Rohgewinn unserer Werkstätten für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung<br />

(WfbM) erneut gesteigert werden. Wegen <strong>der</strong> bereits gegebenen Vollauslastung (mit genehmigter Überbelegung) wird die Zahl <strong>der</strong> WfbM-<br />

Beschäftigten nicht weiter ansteigen. Für die von den Werkstätten erbrachten Dienstleistungen und gefertigten Produkte erwarten wir eine<br />

Nachfrage, die in etwa <strong>der</strong> des Vorjahres entspricht. Das einrichtungsübergreifende Qualitätsmanagement für unseren Werkstätten-Verbund<br />

soll in <strong>der</strong> ersten Jahreshälfte 2013 zertifiziert werden.<br />

Bildung ohne Barrieren<br />

Zu einer „inklusiven Schule“ im Sinne <strong>der</strong> UN-Behin<strong>der</strong>tenrechtskonvention<br />

soll das För<strong>der</strong>schulzentrum St. Franziskus fortentwickelt<br />

werden. Es richtet sich <strong>der</strong>zeit an Kin<strong>der</strong> und Jugendliche, die im<br />

Lernen und in ihrer Entwicklung beeinträchtigt sind und deshalb lang<br />

andauern<strong>der</strong> Hilfe und Unterstützung bedürfen. Zum beson<strong>der</strong>en<br />

Profil gehört die För<strong>der</strong>ung von Schülern im För<strong>der</strong>schwerpunkt<br />

„Autismus“. Neu eröffnet wurde im Herbst <strong>2012</strong> das Kompetenzzentrum<br />

für Autismus in Dresden. Schrittweise wird es sich auch externen<br />

Klienten öffnen.<br />

Wohnen heißt zu Hause sein<br />

Auch Menschen, die einer Begleitung und Unterstützung bei <strong>der</strong> Bewältigung<br />

ihres Alltages bedürfen, sollten in jedem Falle die Möglichkeit<br />

haben, individuelle Ansprüche an die Gestaltung ihrer Wohnung<br />

und die Wahl ihres Lebensumfeldes zu realisieren. Die Entwicklung<br />

alternativer Wohn- und Betreuungsformen neben <strong>der</strong> vollstationären<br />

Heimunterbringung hängt allerdings <strong>der</strong>zeit davon ab, ob und wann<br />

die Leistungsträger wirtschaftlich auskömmliche Bedingungen dafür<br />

gewähren.<br />

Hilfe für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung<br />

43


Das Spiel mit Verän<strong>der</strong>ung.<br />

Fünf Bewohner aus <strong>der</strong> St. Lukas Klinik<br />

stellten im Frühjahr ihre Fotografien zum<br />

Thema Selbstbild im <strong>Liebenau</strong>er Schloss aus.<br />

Oliver Heck: „Ich habe mich sofort freiwillig<br />

gemeldet, als ich von dem Fotoprojekt zum<br />

Thema Selbstbild/Selbstdarstellung gehört<br />

habe. Man muss jede Chance ergreifen, die<br />

sich einem bietet. Ich habe schon immer gerne<br />

geschauspielert, und seitdem ich klein bin,<br />

mag ich Musik. Das konnte ich alles auf den<br />

Fotografien zeigen. Drei Monate lang hat das<br />

Projekt meinen Alltag verän<strong>der</strong>t, bereichert<br />

und Abwechslung geschaffen. Einmal in <strong>der</strong><br />

Woche haben wir uns getroffen, gearbeitet<br />

und uns inszeniert. Ich konnte zeigen, wer ich<br />

bin, was mich ausmacht und was mich beson<strong>der</strong>s<br />

macht.“<br />

Die Teilnehmer aus dem sozialtherapeutischen<br />

Wohnbereich trafen sich regelmäßig<br />

mit den Schülerinnen Christina Gier und<br />

Magdalena Feuerstein, um über ihr Selbstbild<br />

nachzudenken. „Es ist ein sehr gelungenes<br />

Projekt, auf das wir alle, aber beson<strong>der</strong>s die<br />

Akteure, sehr stolz sein können“, so <strong>der</strong><br />

Leiter des Pflege- und Erziehungsdienstes,<br />

Peter Fröhlich, über die Ausstellung.<br />

44 Gesundheit


Gesundheit<br />

Gesundheit<br />

45


Bereich Gesundheit<br />

Der Bereich Gesundheit <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> umfasst die St. Lukas-<br />

Klinik in <strong>Liebenau</strong>, die <strong>Liebenau</strong> Kliniken mit ihrem sozialtherapeutischen<br />

Heim St. Damiano in Stuttgart sowie die Gesellschaft für Entwicklungspsychiatrie<br />

und Integration (50 Prozent Beteiligung) mit<br />

<strong>der</strong> kin<strong>der</strong>- und jugendpsychiatrischen Tagesklinik Bernsteinstraße<br />

in Stuttgart-Heumaden. Im <strong>Stiftung</strong>sverbund widmen sich außerdem<br />

weitere Dienste und Einrichtungen <strong>der</strong> gesundheitlichen Versorgung:<br />

die Frühför<strong>der</strong>stelle <strong>der</strong> St. Gallus-Hilfe in Markdorf, die<br />

Sozialmedizinische Nachsorge, die medizinisch-therapeutischen<br />

Dienste des Berufsbildungswerks Adolf Aich in Ravensburg sowie die<br />

pflegerischen und therapeutischen Fachdienste in den Wohnheimen<br />

in <strong>Liebenau</strong>, Hegenberg und Stuttgart. Ambulante Diagnostik und<br />

Therapieangebote bieten die St. Lukas-Klinik in <strong>Liebenau</strong> und die<br />

Tagesklinik in Stuttgart.<br />

Alle Angebote dienen <strong>der</strong> Diagnostik, Behandlung, Begleitung und<br />

För<strong>der</strong>ung von Menschen mit Behin<strong>der</strong>ungen, wenn sie innerhalb des<br />

medizinischen Regelsystems nicht adäquat betreut werden können.<br />

Das Behandlungsangebot ist vielgestaltig und eng miteinan<strong>der</strong> vernetzt.<br />

Daher können individuelle und passgenaue Hilfen, auch für<br />

Menschen mit komplexen Problemen angeboten werden.<br />

Von <strong>der</strong> „Komm-“ zur „Gehstruktur“<br />

Wurden Menschen mit Behin<strong>der</strong>ungen und beson<strong>der</strong>em Hilfebedarf<br />

in <strong>der</strong> Vergangenheit überwiegend in Heimen und Komplexeinrichtungen<br />

betreut, so leben die Betroffenen nunmehr in Wohngemeinschaften,<br />

kleinen Heimeinrichtungen, in Gastfamilien o<strong>der</strong> selbstständig<br />

mit mehr o<strong>der</strong> min<strong>der</strong> umfassenden Hilfen von außen. Wann<br />

immer es möglich ist, soll das medizinische Regelversorgungssystem<br />

auch für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ungen nutzbar sein. Praxen und<br />

Kliniken müssen fachliche Unterstützung in <strong>der</strong> Behandlung <strong>der</strong> für<br />

sie oft unvertrauten Fragestellungen bekommen; spezielle Hilfen,<br />

sofern sie notwendig sind, müssen den Menschen folgen und können<br />

nicht allein in den Komplexeinrichtungen verfügbar sein. Stationäre<br />

Angebote müssen sich in teilstationäre, ambulante Angebote verwandeln,<br />

„Kommstrukturen“ werden zu „Gehstrukturen“, also aufsuchenden<br />

Hilfen. Erste Erfahrungen mit Hometreatment liegen vor.<br />

Therapeutische Krisen-Kompetenz<br />

Gleichzeitig steigt vor allem im Bereich <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>- und Jugendpsychiatrie,<br />

Allgemein- und Gerontopsychiatrie <strong>der</strong> Bedarf nach stationären<br />

Behandlungsangeboten stark an. Ebenso nehmen Anfragen<br />

nach sozialtherapeutischen Behandlungsplätzen immer weiter zu.<br />

Der Grund dafür: Manche Menschen mit Behin<strong>der</strong>ungen, vor allem<br />

diejenigen mit komplexen Handicaps, sind mit den alltäglichen<br />

Belastungen überfor<strong>der</strong>t, die nunmehr auch sie erreichen. Sie geraten<br />

in Krisen o<strong>der</strong> erkranken psychisch. Notwendig sind dann beson<strong>der</strong>e<br />

Erfahrungen im Umgang mit den belasteten Menschen, beson<strong>der</strong>e<br />

Kenntnisse in nichtsprachlichen Kommunikationsverfahren, in<br />

<strong>der</strong> Differenzierung von psychiatrischen und behin<strong>der</strong>ungsbedingten<br />

Verhaltensweisen. Nötig ist viel Zeit für den Kontakt mit den<br />

Patienten und für die Begleitung <strong>der</strong> Angehörigen. Erfor<strong>der</strong>lich sind<br />

auch kleine Behandlungsgruppen und die Verfügbarkeit beson<strong>der</strong>er<br />

Diagnose- und Therapieverfahren.<br />

Das heißt: Einerseits muss sich das medizinische Regelversorgungssystem<br />

für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ungen öffnen und qualifizieren.<br />

An<strong>der</strong>erseits müssen die medizinischen Spezialeinrichtungen für<br />

Menschen mit Behin<strong>der</strong>ungen Angebote auch „in <strong>der</strong> Fläche“ entwickeln<br />

und gleichzeitig Zentren beson<strong>der</strong>er therapeutischer Kompetenz<br />

bleiben.<br />

Versorgungsstruktur und Finanzierung<br />

Die Finanzierungsstrukturen im Gesundheitswesen können beson<strong>der</strong>e<br />

Einrichtungen für beson<strong>der</strong>e Menschen im Bestand gefährden. Im<br />

Krankenhaus, in Klinikambulanzen und in Praxen verlangt das heutige<br />

Finanzierungssystem zeitliche Effizienz und das Handeln nach<br />

vorgegebenen Standards. Maßstab sind die Durchschnittskrankheit,<br />

<strong>der</strong> Durchschnittspatient. Beson<strong>der</strong>er Aufwand, zum Beispiel wegen<br />

vorhandener Kommunikationsprobleme o<strong>der</strong> wegen komplexer Störungen,<br />

ist im System <strong>der</strong> Fallpauschalen nicht ausreichend darstellbar;<br />

Behandlungen werden nicht kostendeckend vergütet. Behandlungseinrichtungen,<br />

die sich ausschließlich einem hoch belasteten, beson<strong>der</strong>en<br />

Personenkreis widmen, können dieses Manko nicht durch<br />

an<strong>der</strong>e Patienten ausgleichen, und die Schere von Behandlungsauf-<br />

46 Gesundheit


wand, Kosten und Vergütung geht immer weiter auseinan<strong>der</strong>. Das<br />

System <strong>der</strong> Fallpauschalen soll in Zukunft auch im Bereich <strong>der</strong><br />

stationären psychiatrischen Versorgung für Kin<strong>der</strong>, Jugendliche,<br />

Erwachsene und alte Menschen eingeführt werden. Was dies für die<br />

Behandlung von Menschen mit Intelligenzmin<strong>der</strong>ungen und komplexen<br />

Behin<strong>der</strong>ungen bedeutet, ist noch nicht absehbar. Im Berichtsjahr<br />

<strong>2012</strong> fand eine intensive Auseinan<strong>der</strong>setzung mit diesem Thema<br />

statt im Bemühen, die jetzt schon prekäre Situation in <strong>der</strong> Inneren<br />

Medizin in <strong>der</strong> Psychiatrie zu vermeiden, bisher ohne Ergebnis.<br />

Ärzte und Fachkräfte fehlen<br />

Dass in Deutschland akuter Ärztemangel besteht, ist bekannt. Fast<br />

alle Kliniken leiden darunter, und natürlich ist auch <strong>der</strong> Bereich <strong>der</strong><br />

Behandlung von Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung hiervon betroffen. Nur<br />

unter erheblichem Aufwand gelingt es <strong>der</strong>zeit, Ärztinnen und Ärzte<br />

für die Tätigkeit in unseren Ambulanzen und Kliniken zu gewinnen.<br />

Mittlerweile gilt dies auch für an<strong>der</strong>e Heilberufe wie Psychologen<br />

und Pflegekräfte. Zwei Lösungswege zeichnen sich ab: Zusätzlich<br />

zur allgemeinen Nachwuchswerbung und -för<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong><br />

<strong>Liebenau</strong> wirbt die St. Lukas-Klinik verstärkt in Schulen für den<br />

Gesundheitssektor <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong>. In <strong>der</strong> Werbung um medizinische<br />

und pflegerische Fachleute aus dem Ausland stehen wir<br />

noch am Anfang.<br />

Ausbau und Entwicklung ist nötig<br />

Ähnlich wie in den Vorjahren weist die Rückschau auf das Jahr <strong>2012</strong><br />

einen hohen Anfrage- und Aufnahmedruck aus. In beson<strong>der</strong>er Weise<br />

ist dies deutlich bei jungen Menschen mit Behin<strong>der</strong>ungen und<br />

erheblichen psychischen Störungen. Immer dann, wenn diese Störungen<br />

expansiver Natur sind, bedarf es rascher ambulanter, klinischstationärer<br />

o<strong>der</strong> sozialtherapeutischer Hilfe, letztere unter schutzgebenden<br />

Bedingungen. Demgegenüber bleibt <strong>der</strong> Bedarf nach<br />

internistischen Klinikbehandlungen stabil.<br />

Notwendig ist die Entwicklung neuer Hilfestrukturen für längerfristig<br />

pflegebedürftige Personen, für die die schnelle Taktung <strong>der</strong><br />

<strong>der</strong>zeitigen Krankenhausmedizin nicht passt. Pflegeorientierte<br />

Bereich Gesundheit<br />

(Zahlen in TEUR) 2011 <strong>2012</strong><br />

y Umsatz 23.539 24.169<br />

y Personalaufwand 16.494 16.937<br />

y Bilanzsumme 9.731 10.732<br />

y Eigenkapitalquote ohne Son<strong>der</strong>posten 39,6 % 40,1 %<br />

y Eigenkapitalquote mit Son<strong>der</strong>posten 46,0 % 46,5 %<br />

y Investitionen 302 500<br />

y Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 450 460<br />

1.<br />

2.<br />

Vollkonsolidierung<br />

St.Lukas-Klinik gGmbH, <strong>Liebenau</strong> Kliniken gGmbH<br />

Quotenkonsolidierung<br />

Gesellschaft für Entwicklungspsychiatrie und Integration gGmbH<br />

Gruppen mit Einbindung ärztlicher Fachlichkeit, wie es sie in <strong>der</strong><br />

Vergangenheit in vielen Heimeinrichtungen nach Art eines „Krankenstocks“<br />

gab, könnten wie<strong>der</strong> ein taugliches Modell werden.<br />

Weiterhin hoher Entwicklungsbedarf besteht im Bereich <strong>der</strong> alterspsychiatrischen<br />

Erkrankungen: Für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung ist<br />

das Thema <strong>der</strong> demenziellen Erkrankungen (die oft vergleichsweise<br />

früh auftreten) noch weitgehend unbearbeitet. In <strong>der</strong> Allgemeinbevölkerung<br />

nimmt bekanntermaßen die Zahl demenziell erkrankter<br />

Menschen zu. Der Gesundheitsbereich <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> widmet<br />

sich verstärkt diesem Thema, Handlungsfel<strong>der</strong> sind dabei insbeson<strong>der</strong>e<br />

die Bewohner <strong>der</strong> Einrichtungen <strong>der</strong> <strong>Liebenau</strong>er Altenhilfe.<br />

Vorstand und Geschäftsführungen<br />

Gesundheit<br />

47


St. Lukas-Klinik gemeinnützige GmbH<br />

<strong>Liebenau</strong> Kliniken gemeinnützige GmbH<br />

Die St. Lukas-Klinik und die <strong>Liebenau</strong> Kliniken erfüllen einen beson<strong>der</strong>en<br />

Auftrag: Sie betreuen und behandeln Menschen mit Behin<strong>der</strong>ungen<br />

und körperlichen, intellektuellen o<strong>der</strong> psychischen Erkrankungen.<br />

Alle stationären und ambulanten Bereiche waren auch im<br />

Jahr <strong>2012</strong> in hohem Maße angefragt.<br />

In <strong>der</strong> Abteilung für Kin<strong>der</strong>- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie<br />

behandeln wir Kin<strong>der</strong> mit psychischen Erkrankungen, Jugendliche<br />

mit autistischen o<strong>der</strong> oft expansiven Störungen und begleiten<br />

Angehörige. Die Bedeutung früher Traumatisierungen gewinnt<br />

zunehmend Beachtung. In <strong>der</strong> Erwachsenenpsychiatrie rückt die<br />

Betrachtung des emotionalen Entwicklungsstandes bei den Patienten<br />

mit Intelligenzmin<strong>der</strong>ung stärker in den Fokus, sowohl beim<br />

Verständnis <strong>der</strong> psychischen Störungen als auch in <strong>der</strong> alltäglichen<br />

Begegnung und in <strong>der</strong> Therapie. Internistische und psychiatrische<br />

Arbeit werden enger verbunden. Dies erweitert das Handlungsspektrum,<br />

beispielsweise in <strong>der</strong> Behandlung älterer Menschen, die sowohl<br />

körperlich als auch psychisch (insbeson<strong>der</strong>e demenziell) erkranken.<br />

Im ambulanten Bereich wurde trotz unbesetzter Arztstellen die<br />

Betreuung <strong>der</strong> Patienten und die Beratung <strong>der</strong> Einrichtungen aufrechterhalten.<br />

Die Klinikambulanzen arbeiteten eng zusammen mit<br />

<strong>der</strong> physiotherapeutische Abteilung und <strong>der</strong> eigenständigen ergotherapeutischen<br />

Praxis.<br />

In den sozialtherapeutischen Heimen <strong>der</strong> St. Lukas-Klinik und des<br />

Hauses St. Damiano in Stuttgart ist nach wie vor hoher Aufnahmedruck<br />

zu verzeichnen. Beson<strong>der</strong>s für Jugendliche, Heranwachsende<br />

und Personen mittleren Alters, meist mit leichteren intellektuellen<br />

Einschränkungen, jedoch expansiven Verhaltensproblemen, ist langfristige<br />

Begleitung ebenso gefragt wie zeitlich begrenzte Sozialtherapie.<br />

Neben einer regionalen Ausweitung des Angebots entwickeln<br />

wir für externe Anfrager<br />

Konzepte und Versorgungsstrukturen.<br />

Inklusion for<strong>der</strong>t auch Spezialangebote<br />

Je umfassen<strong>der</strong> die gesellschaftlichen Bemühungen um Inklusion<br />

werden, desto häufiger scheitern Menschen mit Behin<strong>der</strong>ungen genau<br />

an diesen Anfor<strong>der</strong>ungen. Wenn konventionelle Hilfestellungen des<br />

Gesundheitswesens und <strong>der</strong> Einglie<strong>der</strong>ungshilfe nicht ausreichen,<br />

wird Bedarf nach sozialtherapeutischer Versorgung laut. Die komplexen<br />

Probleme <strong>der</strong> betroffenen Menschen verlangen Kompetenzen in<br />

behin<strong>der</strong>ungsspezifischer Begleitung wie in therapeutischer Abstützung<br />

und medizinisch ergänzen<strong>der</strong> Behandlung. In den Heimen <strong>der</strong><br />

St. Lukas-Klinik und <strong>Liebenau</strong> Kliniken ist dies durchgängig gegeben.<br />

St. Lukas-Klinik<br />

<strong>Liebenau</strong> Kliniken<br />

2011 <strong>2012</strong><br />

Betreute Menschen<br />

stationär im Krankenhaus<br />

y Innere Medizin 491 476<br />

y Kin<strong>der</strong>- und Jugendpsychiatrie 192 198<br />

y Erwachsenenpsychiatrie 159 139<br />

in sozialstationären Bereichen 201 206<br />

ambulant behandelt (Scheine)<br />

y Allgemeinmedizinische Ambulanz 3 715 3 659<br />

y Kin<strong>der</strong>- und Jugendpsychiatrische Ambulanz 563 453<br />

y Erwachsenenpsychiatrische Ambulanz 1 226 1 347<br />

y Physiotherapie 2 100 2 100<br />

Einrichtungen/Platzzahlen<br />

y Krankenhausbetten<br />

y Innere Medizin 20 20<br />

y Kin<strong>der</strong>- und Jugendpsychiatrie 22 22<br />

y Erwachsenenpsychiatrie 20 20<br />

Dr. Edgar Kessler<br />

Geschäftsführer<br />

Wolfgang Oppolzer<br />

Geschäftsführer<br />

Mitarbeiterzahlen<br />

y Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 436 446<br />

48 Gesundheit


Gesellschaft für Entwicklungspsychiatrie<br />

und Integration<br />

gemeinnützige GmbH<br />

<strong>Liebenau</strong> Kliniken gemeinnützige GmbH (50 % Beteiligung),<br />

Mariaberger Fachkliniken gemeinnützige GmbH (50 % Beteiligung)<br />

Diagnostik muss auf Sprache verzichten<br />

Die internistische Abteilung <strong>der</strong> St. Lukas-Klinik hat ein beachtliches<br />

Einzugsgebiet, das über das südliche Baden-Württemberg und<br />

Bayern bis zum Saarland reicht. Die beson<strong>der</strong>e Herausfor<strong>der</strong>ung: Für<br />

Anamnese und Diagnostik fehlen oft sprachliche Kommunikationsmöglichkeiten.Trotz<br />

Ärztemangels konnte das Behandlungsangebot<br />

auf hohem fachlichen Stand gehalten werden. Mit Hilfe von EKG,<br />

Ultraschall samt farbkodierter Duplex-Sonografie, konventioneller<br />

Röntgenanlagen, Bucky-Tisch für Aufnahmen von Galle o<strong>der</strong> Nieren,<br />

aber auch mit Hilfe von Blut- und Laboruntersuchungen werden<br />

Diagnosen erstellt und Therapien eingeleitet.<br />

Neue Wege zum Verständnis psychischer Störungen<br />

Seit 2010 wird in <strong>der</strong> St. Lukas-Klinik nach dem „Schema <strong>der</strong> emotionalen<br />

Entwicklung“, kurz „SEO“ gearbeitet, das vom nie<strong>der</strong>ländischen<br />

Facharzt für Kin<strong>der</strong>-, Jugend- und Erwachsenenpsychiatrie<br />

Prof. Dr. Anton Došen entwickelt worden war. Kernaussage des SEO:<br />

Neben den geläufigen Aspekten – sozial, biologisch, kognitiv – spielen<br />

auch die Emotionen eine ganz entscheidende Rolle bei <strong>der</strong> Herausbildung<br />

<strong>der</strong> eigenen Persönlichkeit. Verhaltensauffälligkeiten<br />

o<strong>der</strong> psychische Störungen können ihren Ursprung auch in einer<br />

Diskrepanz zwischen emotionaler und kognitiver Entwicklung haben.<br />

Mit einer SEO-orientierten Diagnose kann es gelingen, solche Muster<br />

neu zu interpretieren und zu verstehen.<br />

Zusammen mit den Mariaberg-Fachkliniken konnten die <strong>Liebenau</strong><br />

Kliniken im Jahr <strong>2012</strong> das erfolgreiche fünfjährige Bestehen <strong>der</strong><br />

gemeinsamen Tochter „Tagesklinik Bernsteinstraße“ in Stuttgart<br />

begehen. Von Beginn an war die tagesklinische Facheinrichtung für<br />

psychisch erkrankte Kin<strong>der</strong> und Jugendliche mit Intelligenzmin<strong>der</strong>ungen<br />

voll belegt und hat einen festen Platz in <strong>der</strong> spezialisierten<br />

Versorgung junger Menschen mit Handicap in <strong>der</strong> Großregion Stuttgart.<br />

In beson<strong>der</strong>er Weise wirken hier die medizinischen und psychotherapeutischen<br />

Angebote <strong>der</strong> Klinik mit den son<strong>der</strong>pädagogischen<br />

Angeboten <strong>der</strong> klinikeigenen Schule zusammen. Gut bewährt hat<br />

sich das Zusammengehen von katholischer und diakonischer Sozialeinrichtung:<br />

Beide bringen neben ihrem fachlichen Know-how ihren<br />

jeweils beson<strong>der</strong>en Geist in die Arbeit ein und profitieren auch in<br />

ihren Ursprungseinrichtungen davon.<br />

Herausfor<strong>der</strong>nd war insbeson<strong>der</strong>e die Arbeitsmarktsituation in <strong>der</strong><br />

Region: Da das Team viele junge Mitarbeiter hat, für die <strong>der</strong> Wechsel<br />

<strong>der</strong> Arbeitsstelle zum normalen beruflichen Werdegang gehört, haben<br />

die leitenden Mitarbeiter neben <strong>der</strong> fachlichen Tätigkeit auch die –<br />

bislang stets gelungene – Aufgabe, die Kontinuität <strong>der</strong> Arbeit sicherzustellen.<br />

Künftige Ziele sind die Verbreiterung und Vertiefung <strong>der</strong><br />

ambulanten therapeutischen Angebote sowie die Entwicklung sozialtherapeutischer<br />

Angebote,<br />

um das vorhandene fachliche<br />

Know-how und das<br />

persönliche Engagement<br />

<strong>der</strong> Mitarbeiter für die<br />

betroffenen Kin<strong>der</strong> und<br />

Familien optimal nutzen<br />

zu können.<br />

Dr. Edgar Kessler<br />

Geschäftsführer<br />

Dr. Martin Menzel<br />

Geschäftsführer<br />

Gesellschaft für Entwicklungspsychiatrie und Integration<br />

2011 <strong>2012</strong><br />

y Behandelte Kin<strong>der</strong> und Jugendliche 101 99<br />

y Tagesklinik-Plätze 20 20<br />

y Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 27 28<br />

Gesundheit<br />

49


Sich einlassen<br />

auf das Fremde.<br />

14 Jahre jung war Madjouh Bah, als er von<br />

Guinea nach Deutschland kam. Ohne Eltern,<br />

ohne Familie. Er wohnte in Schwenningen im<br />

Kin<strong>der</strong>heim, absolvierte die Hauptschule<br />

und nach erfolgreichem Abschluss ein Jahr<br />

Berufsvorbereitung. Zur Seite stand ihm ein<br />

Betreuer, <strong>der</strong> für Madjouh „war wie ein Vater“.<br />

Ein Freund machte Madjouh Bah aufmerksam<br />

auf die Ausbildungsmöglichkeiten im Berufsbildungswerk.<br />

Somit wandte er sich an die<br />

Arbeitsagentur und gelangte ins Berufsbildungswerk<br />

Adolf Aich (BBW) in Ravensburg.<br />

Er ließ sich ein auf eine völlig neue Umgebung,<br />

auf eine fremde Sprache, auf fremde<br />

Menschen: Im BBW absolvierte er die dreijährige<br />

Ausbildung zum Metallfeinbearbeiter<br />

und wohnte im Außenwohnheim. Sein Bildungsbegleiter<br />

Ralph Ummenhofer: „Madjouh<br />

entwickelte sich zum Paradeauszubildenden.<br />

Er hat jedes Zusatzangebot zu lernen in Anspruch<br />

genommen, nahm freiwillig am Kurs<br />

‚Deutsch als Fremdsprache‘ teil.“<br />

Donaueschingen<br />

In Guinea hatte Madjouh Bah die Landessprache<br />

Fula sowie die Amtssprache Französisch<br />

gesprochen. Mittlerweile ist für ihn<br />

Deutsch Alltagssprache. Fula spricht er immer<br />

noch gerne, wenn er sich mit Freunden aus<br />

seiner afrikanischen Heimat trifft.<br />

Seit <strong>2012</strong> arbeitet Madjouh Bah im Unternehmen<br />

IMS GEA in Donaueschingen als Dreher.<br />

„Das BBW war mein Fundament. Jetzt habe ich<br />

meinen Beruf, eine Arbeit, ein eigenes Auskommen.“<br />

50 Bildung


Bildung<br />

Bildung<br />

51


Bereich Bildung<br />

Der Bereich Bildung <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> umfasst Angebote zur<br />

schulischen und beruflichen Bildung für Menschen mit Teilhabebedarfen,<br />

die aus Behin<strong>der</strong>ungen o<strong>der</strong> Benachteiligungen entstehen.<br />

Hierzu unterhalten wir unterschiedliche Einrichtungen: die Don-<br />

Bosco-Schule <strong>der</strong> St. Gallus-Hilfe, die Krankenhausschule <strong>der</strong> St.<br />

Lukas-Klinik und das Berufsbildungswerk Adolf Aich in Ravensburg<br />

mit Außenstellen in Friedrichshafen, <strong>Liebenau</strong>, Biberach und Ulm.<br />

Außerdem engagieren wir uns in <strong>der</strong> Aus-, Fort- und Weiterbildung<br />

von Fachkräften in sozialen Berufen. Dazu ist die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong><br />

mit 25 Prozent beteiligt am Institut für Soziale Berufe (IfSB), das in<br />

Ravensburg, Wangen und Bad Wurzach ein differenziertes Ausbildungsangebot<br />

von Altenpflege bis Heilpädagogik vorhält und jährlich<br />

steigende Studierendenzahlen verzeichnet. Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten<br />

für Mitarbeiter aus sozialen Einrichtungen<br />

bietet die Abteilung „fortbilden & entwickeln“ <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong>.<br />

Ihre Angebote, darunter auch Beratungen und Inhouse-<br />

Schulungen, werden zunehmend auch von freiwillig Engagierten aus<br />

<strong>der</strong> Behin<strong>der</strong>ten-, Alten- und Jugendhilfe sowie von Behörden, Wirtschafts-<br />

und Dienstleistungsunternehmen in <strong>der</strong> Region Bodensee-<br />

Oberschwaben nachgefragt.<br />

Weichen stellen für Teilhabe<br />

Im Bereich <strong>der</strong> beruflichen Bildung stellt die For<strong>der</strong>ung nach Inklusion<br />

beson<strong>der</strong>e Anfor<strong>der</strong>ungen, werden hier doch entscheidende<br />

Weichen für die nachhaltige Teilhabe gestellt. Im so genannten Übergangssystem<br />

fallen heute noch in Deutschland zu viele junge Menschen<br />

durch das Netz <strong>der</strong> Maßnahmen, und noch immer haben zu<br />

wenige Menschen eine abgeschlossene Berufsausbildung. In den<br />

Landkreisen Ravensburg und Konstanz und im Bodenseekreis<br />

verzeichnet die Statistik <strong>der</strong> Bundesagentur für Arbeit aktuell<br />

circa 45 000 Beschäftigte ohne Berufsabschluss, davon 15 080 im<br />

Alter von 18 bis 25 Jahren. Selbst wenn sie mit ihrem Arbeitsplatz<br />

zufrieden sind, sind sie doch die ersten, die bei schwierigeren wirtschaftlichen<br />

Rahmenbedingungen von Arbeitslosigkeit bedroht sind.<br />

Gleichzeitig werden Fachkräfte gesucht, vor allem in <strong>der</strong> Gesundheits-<br />

und Pflegebranche.<br />

Komplexeinrichtungen als „Inklusionsmaschinen“<br />

Menschen mit Teilhabeeinschränkungen haben es bis heute schwer,<br />

einen Ausbildungsplatz im Regelsystem zu finden. Für sie braucht<br />

es daher bewährte Spezialeinrichtungen, außerbetriebliche Einrichtungen,<br />

die gut vernetzt sind, um realistische Chancen auf dauerhafte<br />

Teilhabe am Arbeitsleben zu bieten. Das gegenwärtige Ausbildungssystem<br />

ist den enormen inhaltlichen Herausfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong><br />

Inklusion längst noch nicht gewachsen. Die unterschiedlichen individuellen<br />

Berufs- und Ausbildungswünsche, <strong>der</strong> Arbeitsmarkt und<br />

die Bedürfnisse <strong>der</strong> Gesellschaft machen eine Beschulung und Ausbildung<br />

notwendig, die zieldifferent ist. Die UN-Konvention favorisiert<br />

ein egalitäres Schulsystem, das aber auch Spezialeinrichtungen<br />

beinhaltet, die möglichst inklusiv arbeiten. Zwar gibt es Stimmen,<br />

die die Abschaffung von Son<strong>der</strong>einrichtungen per se for<strong>der</strong>n, das<br />

geschieht jedoch nicht einmal in den Län<strong>der</strong>n, die häufig als Vorbil<strong>der</strong><br />

genannt werden, wie Finnland o<strong>der</strong> Schweden. Wir meinen ganz<br />

im Gegenteil: Für Menschen mit hohen Teilhabebedarfen muss es<br />

eine möglichst unkomplizierte Erbringung von Dienstleistungen auf<br />

möglichst inklusive Art und Weise geben, zu <strong>der</strong> zeitweise selbstverständlich<br />

auch Komplexeinrichtungen gehören. Diese können dann<br />

zu regelrechten „Inklusionsmaschinen“ werden, wenn sie entsprechend<br />

vernetzt sind und inklusiv arbeiten. Baden-Württemberg und<br />

an<strong>der</strong>e südliche Bundeslän<strong>der</strong> mit ihren hohen Beschäftigungs- und<br />

Ausbildungsraten brauchen den weltweiten Vergleich hinsichtlich<br />

ihrer Inklusionsfähigkeit nicht zu scheuen.<br />

Teilhabe beginnt beim Einzelnen<br />

Im Fokus aller Bildungskonzepte muss zunächst <strong>der</strong> o<strong>der</strong> die Jugendliche<br />

selbst stehen. In unserem Berufsbildungswerk Adolf Aich<br />

haben wir festgestellt, dass die jungen Menschen, die zu uns kommen,<br />

immer häufiger multiple Störungsbil<strong>der</strong> und mehrfache Einschränkungen<br />

mitbringen. Gefragt sind hier explizit individuell<br />

zugeschnittene Hilfen, um diese Klientel beim Sprung auf den<br />

Arbeitsmarkt wirksam zu unterstützen. Die Erfahrungen, die das<br />

BBW in den mehr als 30 Jahren seines Bestehens in <strong>der</strong> Berufsvorbereitung<br />

und Ausbildung erworben hat, macht es zu einem Kompe-<br />

52 Bildung


tenzzentrum für Bildung. Hier werden längst nicht mehr die klassischen<br />

BBW-Zielgruppen <strong>der</strong> Gründungszeit – Jugendliche mit Lernbehin<strong>der</strong>ung<br />

nach Besuch <strong>der</strong> För<strong>der</strong>schule – begleitet, son<strong>der</strong>n<br />

auch junge Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen o<strong>der</strong> mit<br />

Autismus-Spektrum-Störungen. Auch für erwachsene Menschen mit<br />

Teilhabeeinschränkungen hat sich das BBW geöffnet.<br />

Bildung, die sich rechnet<br />

Jährlich finden mehr als 60 Prozent <strong>der</strong> Absolventen, die das BBW<br />

mit ihrem Ausbildungsabschluss verlassen, einen Arbeitsplatz o<strong>der</strong><br />

beginnen eine weiterführende Ausbildung. Die Befähigung zur Teilhabe<br />

ist also erfolgreich. Dass sich die Investitionen auch für den<br />

Steuerzahler lohnen, belegt eine Studie des Instituts <strong>der</strong> deutschen<br />

Wirtschaft Köln (IW), die im September <strong>2012</strong> erschienen ist. Danach<br />

kostet die Ausbildung eines Jugendlichen in einem Berufsbildungswerk<br />

zwar rund 52.000 Euro mehr als seine Ausbildung an<strong>der</strong>norts.<br />

Doch die Absolventen haben im Durchschnitt bereits nach zehn<br />

Jahren mehr als diese Kosten erwirtschaftet. Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung,<br />

die eine Berufsausbildung abgeschlossen haben, verdienen<br />

durchschnittlich rund 6.100 Euro pro Jahr mehr als solche ohne<br />

Berufsabschluss (vgl. IW-Analysen Nr. 81).<br />

Trotz ihrer nachgewiesenen Erfolge wird die wirtschaftliche Situation<br />

des BBW – wie aller Berufsbildungswerke in Deutschland – immer<br />

schwieriger. Der zunehmende Preisdruck, <strong>der</strong> seitens <strong>der</strong> Bundesagentur<br />

für Arbeit mit ihrer Ausschreibungspraxis erzeugt wird, hat<br />

in einigen BBWs bereits zu drastischen Einschnitten geführt. Auch<br />

das Berufsbildungswerk Adolf Aich gerät zunehmend unter Druck.<br />

Die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> setzt sich sowohl gegenüber den Kostenträgern<br />

wie auch gegenüber den politischen Entscheidungsträgern mit<br />

Nachdruck für eine Stärkung <strong>der</strong> beruflichen Bildung von Menschen<br />

mit Teilhabeeinschränkungen ein. Unterstützt wird dieses Engagement<br />

vom Ethikkomitee <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong>, das in einem Positionspapier<br />

die Finanzierungspraxis <strong>der</strong> Bundesagentur als unvereinbar<br />

mit dem Wunsch- und Wahlrecht <strong>der</strong> Betroffenen und als Eingriff<br />

in ihre grundgesetzlich verbriefte Würde bezeichnet. Auf Einladung<br />

des BBW besuchten Abgeordnete verschiedener Landtags- und Bun-<br />

Bereich Bildung<br />

(Zahlen in TEUR) 2011 <strong>2012</strong><br />

y Umsatz 27.543 27.989<br />

y Personalaufwand 16.851 17.161<br />

y Bilanzsumme 13.166 13.703<br />

y Eigenkapitalquote ohne Son<strong>der</strong>posten 15,2 % 14,9 %<br />

y Eigenkapitalquote mit Son<strong>der</strong>posten 27,9 % 26,6 %<br />

y Investitionen 808 200<br />

y Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 378 369<br />

1.<br />

Vollkonsolidierung<br />

Berufsbildungserk Adolf Aich gGmbH<br />

destagsfraktionen die Einrichtung und konnten sich <strong>2012</strong> vor Ort<br />

von <strong>der</strong> erfolgreichen Arbeit des BBW überzeugen. Wir erhoffen uns<br />

von diesen Aktivitäten eine Sensibilisierung für die Belange <strong>der</strong><br />

betroffenen Jugendlichen und eine Richtungsän<strong>der</strong>ung in <strong>der</strong> politischen<br />

Steuerung des Bereichs <strong>der</strong> beruflichen Bildung und Rehabilitation.<br />

Gefor<strong>der</strong>t ist eine Finanzgrundlage, die Vorhalteleistungen<br />

und Entwicklungen entsprechend würdigt und die Sozial-Tarife<br />

berücksichtigt.<br />

Vorstand und Geschäftsführungen<br />

Bildung<br />

53


Berufsbildungswerk Adolf Aich gemeinnützige GmbH (BBW)<br />

Demografie, Fachkräftemangel und Inklusion – diese drei Treiber<br />

bestimmen <strong>der</strong>zeit die Situation im Bereich <strong>der</strong> Beruflichen Bildung<br />

für Menschen mit Teilhabebedarfen. Auch das BBW muss sich diesen<br />

Herausfor<strong>der</strong>ungen stellen und sich neu positionieren. Es gilt, notwendige<br />

Weiterentwicklungen voran zu bringen und gleichzeitig<br />

weiterhin den Kernauftrag des BBW umzusetzen: die Teilhabe von<br />

Menschen mit beson<strong>der</strong>em För<strong>der</strong>bedarf.<br />

Auch <strong>2012</strong> setzte das BBW seine Strategie fort, sich noch breiter aufzustellen<br />

und dabei klare Kompetenzprofile zu entwickeln. Die Öffnung<br />

gegenüber neuen Zielgruppen ging weiter, was sich nicht nur<br />

an den zwei im Rollstuhl sitzenden Jugendlichen zeigt. Auch junge<br />

Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen o<strong>der</strong> mit Autismus<br />

absolvieren im BBW erfolgreich ihre Berufsausbildung. Die verschiedensten<br />

Personenkreise fühlen sich mittlerweile in <strong>der</strong> Einrichtung<br />

zu Hause, neue Maßnahmen wurden angeboten: das „Sprungbrett“<br />

als Ausbildungseinstieg für arbeitslose Menschen o<strong>der</strong> das Projekt<br />

„MIA“ für alleinerziehende Mütter, die wie<strong>der</strong> in das Berufsleben<br />

zurück möchten. Bewährt hat sich auch die Pflegeassistenten-<br />

Ausbildung. An unseren Schulstandorten Ravensburg und Ulm<br />

wurde die sogenannte Berufsvorbereitende Einrichtung (BVE) – eine<br />

Maßnahme in Kooperation mit Schulen für geistig behin<strong>der</strong>te Menschen<br />

– eingeführt. Eine weitere Maßnahme (KoBV) baut darauf auf.<br />

Bis zum Jahr 2020 wollen wir zudem etwa 20 Prozent <strong>der</strong> Teilnehmer<br />

an BBW-Maßnahmen in Form einer „Verzahnten Ausbildung mit Betrieben“<br />

(VAmB) in den Beruf bringen. Aktuell nimmt schon ein Dutzend<br />

Azubis an diesem Maßnahmentyp teil. Im Wohnbereich gab es<br />

eine fachliche Differenzierung in den Maßnahmen <strong>der</strong> Jugendhilfe<br />

mit entsprechenden Wohnformen wie beispielsweise dem betreuten<br />

Jugendwohnen. Darüber hinaus schärfte das<br />

BBW sein Kompetenzprofil durch Trainings- und<br />

Schulungsmaßnahmen wie Coolnesstraining (CT©),<br />

Antiaggressivitätstraining (AAT©), Sozialkompetenztraining<br />

o<strong>der</strong> Coaching bei Autismus.<br />

Berufsbildungswerk Adolf Aich (BBW)<br />

2011 <strong>2012</strong><br />

Betreute Teilnehmer A<br />

Ausbildungldung<br />

y BBW Ravensburg 213 172<br />

y RAZ integrativ Ravensburg 102 78<br />

y RAZ kooperativ Ravensburg 12 10<br />

y RAZ integrativ Ulm 52 52<br />

y RAZ kooperativ Ulm 3 1<br />

y Sonstige Ausbildungsmaßnahmen 262 252<br />

y Absolventen <strong>der</strong> Ausbildung 178 158<br />

Vermittlungsquote in Prozent *<br />

y im erlernten Beruf 26 33<br />

y berufsfremd 13 11<br />

y Weiterbildung 13 10<br />

y nicht suchend 4 3<br />

y arbeitssuchend 21 27<br />

y unbekannt 10 16<br />

*nur Absolventen <strong>der</strong> BBW-Maßnahme<br />

Berufsvorbereitung<br />

y in Berufsvorbereitung Ravensburg 58 46<br />

y in Berufsvorbereitung Ulm 3 7<br />

y Vorqualifizierungsjahr Arbeit/Beruf (VAB)<br />

Ravensburg 105 98<br />

y Vorqualifizierungsjahr Arbeit/Beruf (VAB)<br />

Ulm 37 35<br />

Sonstige<br />

y Externe Schüler Ravensburg 65 110<br />

y Externe Schüler Ulm 12 27<br />

y Arbeitserprobung 45 27<br />

Wohnbereich<br />

y BBW-Wohnheim 158 131<br />

y Jugendhilfe-Wohnheim 64 64<br />

Kooperationsbetriebe 210 215<br />

Mitarbeiterzahlen<br />

y Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 378 369<br />

Herbert Lüdtke<br />

Geschäftsführer<br />

54<br />

Bildung


Auslandspraktika: Koffer packen – Europa ruft!<br />

Lernen, sich in frem<strong>der</strong> Umgebung zurechtzufinden, Sprachbarrieren überwinden, an<strong>der</strong>e Arbeitsbedingungen und Kulturen kennenlernen:<br />

Auch <strong>2012</strong> nutzen Auszubildende aus dem Berufsbildungswerk Adolf Aich die Chance eines Praktikums im Ausland, um dabei wichtige Erfahrungen<br />

für sich persönlich und ihren späteren Job zu sammeln. Zuletzt haben BBW-Azubis unter an<strong>der</strong>em in <strong>der</strong> Schweiz, in Norwegen und in<br />

Schottland (Bild) gearbeitet.<br />

Imagekampagne: Politiker zu Besuch<br />

Politiker treffen Azubis: Eine Reihe von Bundestagsabgeordneten<br />

(hier Agnieszka Brugger, Bündnis 90/Die Grünen) aus dem gesamten<br />

Einzugsgebiet des BBW haben im vergangenen Jahr auf Einladung<br />

von Lehrlingen die Ravensburger Bildungseinrichtung besucht<br />

und sich dabei auch handwerklich betätigt. Im Gespräch mit den<br />

BBW-Verantwortlichen und den Jugendlichen konnten sich die Bundespolitiker<br />

ein gutes Bild machen von <strong>der</strong> Arbeit im Berufsbildungswerk<br />

und hinterher feststellen: Das ist Bildung, die sich rechnet!<br />

Geschafft: BBW-Absolventen können in den Beruf starten<br />

Mehr als 150 junge Menschen haben im Berufsbildungswerk Adolf<br />

Aich in Ravensburg und in seinem Regionalen Ausbildungszentrum<br />

(RAZ) Ulm im Sommer <strong>2012</strong> ihre Ausbildung abgeschlossen, um<br />

anschließend in das Berufsleben starten zu können. Und wie die<br />

Erfahrung und die anhaltend hohen Vermittlungsquoten des BBW<br />

zeigen, haben die jungen Fachkräfte sehr gute Chancen auf eine<br />

dauerhafte Beschäftigung und damit eine nachhaltige Teilhabe an<br />

<strong>der</strong> Gesellschaft.<br />

Bildung<br />

55


fortbilden & entwickeln (f&e)<br />

Die Abteilung fortbilden & entwickeln <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> bietet<br />

Fort- und Weiterbildung für Führungskräfte, Mitarbeiter, bürgerschaftlich<br />

Engagierte und Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung.<br />

In zwei Bereichen haben wir unser Angebotsspektrum erweitert: Die<br />

Weiterbildung „Systemisches Arbeiten in <strong>der</strong> Erziehung, Betreuung<br />

und Assistenz von Kin<strong>der</strong>n, Jugendlichen und Erwachsenen“ ermöglicht<br />

Mitarbeitern <strong>der</strong> Jugend- und Behin<strong>der</strong>tenhilfe eine Erweiterung<br />

ihrer Kernkompetenzen. Lernziel war, Klienten in ihren unterschiedlichen<br />

Kontexten wahrzunehmen und aus <strong>der</strong> Perspektiverweiterung<br />

neue Lösungen zu entwickeln. Ergänzend dazu wurde zum<br />

ersten Mal eine Fortbildungsreihe zur Trauma-Pädagogik angeboten.<br />

Fachlich kommt es darauf an, die Verhaltensstrategien <strong>der</strong> Klienten<br />

in ihrer Sinnhaftigkeit zu verstehen und ihnen mit wertschätzen<strong>der</strong><br />

und respektvoller Haltung vor ihrer Eigensinnigkeit zu begegnen.<br />

In <strong>der</strong> Altenhilfe leisten die Betreuungsassistentinnen einen wesentlichen<br />

Beitrag zur Alltagsbegleitung demenziell erkrankter Menschen.<br />

Aufbauend auf <strong>der</strong> Weiterbildung für Betreuungsassistenz haben wir<br />

die soziale Betreuung alter Menschen zum Angebotsschwerpunkt<br />

gemacht. Fortbildungen wie „Die 10 Minuten – Aktivierung“, „Die<br />

MAKS (R)- Therapie – eine multimodale nicht medikamentöse Therapie<br />

bei Demenz“, „Gehirn- Gedächtnistraining für ältere und alte Menschen“<br />

und „Körperliche und geistige Selbstständigkeit auch im<br />

Pflegeheim erhalten“ regen dazu an, die alten Menschen in einer<br />

ganzheitlichen Sicht wahrzunehmen. Sie verbinden motorische,<br />

kognitive, alltagspraktische und zum Teil spirituelle Dimensionen<br />

<strong>der</strong> Lebensqualität und beziehen die Biografie <strong>der</strong> alten Menschen in<br />

die Assistenz und Betreuung mit ein.<br />

Fachkräfte für den Sozialraum<br />

Im Jahr 2013 endet das Projekt „ Lokale Verantwortungsgemeinschaften<br />

“ in Rahmen des Netzwerks: Soziales neu gestalten (SONG).<br />

Leitungs- und Fachkräfte aus <strong>der</strong> sozialen Arbeit bildeten sich weiter<br />

zu Netzwerkmanagern und Sozialraumassistenten. Wie und von wem<br />

diese Weiterbildung fortgesetzt wird, ist im Zusammenhang mit <strong>der</strong><br />

strategischen Ausrichtung <strong>der</strong> Partnerunternehmen noch zu klären.<br />

fortbilden & entwickeln (f&e)<br />

Willibald Hafner-Laux<br />

Abteilungsleiter<br />

2011 <strong>2012</strong><br />

Leistungen<br />

y Zahl <strong>der</strong> Fortbildungen 139 151<br />

y Zahl <strong>der</strong> Weiterbildungen 15 11<br />

y Teilnehmer/-innen an Fortbildungen 1 986 2 164<br />

y Teilnehmer/-innen an Weiterbildungen 467 306<br />

Mitarbeiterzahlen<br />

y Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 3 3<br />

y Dozenten/-innen 162 191<br />

56 Bildung


Institut für Soziale Berufe gemeinnützige GmbH (IfSB)<br />

Kongregation <strong>der</strong> Barmherzigen Schwestern vom Heiligen Kreuz Allensbach-Hegne (25 % Beteiligung), Kongregation <strong>der</strong> Franziskanerinnen<br />

von Sießen e. V. (25 % Beteiligung), St. Elisabeth-<strong>Stiftung</strong> Bad Waldsee (25 % Beteiligung), <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> (25 % Beteiligung)<br />

Das Institut für Soziale Berufe (IfSB) bildet Fachkräfte in verschiedenen<br />

sozialpädagogischen und sozialpflegerischen Arbeitsfel<strong>der</strong>n<br />

aus. Ergänzt wird das Angebot durch Fachweiterbildungen und Zusatzqualifikationen.<br />

Unterrichtsstandorte sind Ravensburg, Wangen<br />

und Bad Wurzach.<br />

Das differenzierte Angebot des Instituts wurde <strong>2012</strong> weiterentwickelt.<br />

Beson<strong>der</strong>s <strong>der</strong> Start einer praxisintegrierten Ausbildung an<br />

<strong>der</strong> Fachschule für Sozialpädagogik (Erzieherinnen und Erzieher)<br />

ergänzt das Ausbildungsangebot und führt dazu, dass diese Fachschule<br />

jetzt fünfzügig arbeitet. Das Institut arbeitet zusammen<br />

mit <strong>der</strong> Pädagogischen Hochschule in Weingarten und <strong>der</strong> Katholischen<br />

Hochschule in Freiburg. Diese Zusammenarbeit unterstützt<br />

die inhaltliche Weiterentwicklung und die Anschlussfähigkeit <strong>der</strong><br />

Ausbildungen. Zurzeit führen wir Gespräche über eine Zusammenarbeit<br />

mit <strong>der</strong> Ludwig-Maximilian-Universität München, die einen<br />

Anschlussstudiengang in Elementarpädagogik mit interkulturellem<br />

Schwerpunkt anbietet. Absolventinnen <strong>der</strong> Europaklasse könnten in<br />

Zukunft in das vierte Semester dieses Studiengangs einsteigen.<br />

Daneben bietet das Institut verschiedene nie<strong>der</strong>schwellige Bildungsangebote,<br />

um neue Bewerbergruppen ansprechen zu können. Ein<br />

Kurs für Präsenzkräfte in <strong>der</strong> Pflege, ein zeitlich gestrecktes Angebot<br />

zur Ausbildung zum Altenpflegehelfer, die Weiterqualifizierung des<br />

Heilerziehungspflegers zur Pflegefachkraft nach SGB XI, zusätzliche<br />

Weiterbildungen im Bereich Leitung einer Kin<strong>der</strong>tagesstätte und<br />

eine Weiterbildung im Bereich Komplementäre Pflege runden das<br />

differenzierte Bildungsangebot ab.<br />

Wichtiges Thema ist auch die Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Perspektiven des Lehrens<br />

und Lernens gemäß <strong>der</strong> vom DQR (Deutscher Qualifikationsrahmen)<br />

gefor<strong>der</strong>ten Weiterentwicklung von <strong>der</strong><br />

Wissensvermittlung zur Kompetenzorientierung.<br />

Sie wird am Institut in allen Ausbildungen aufgenommen.<br />

Weiter auf <strong>der</strong> Agenda bleiben die<br />

Themen Inklusion, Sozialraumorientierte Arbeit<br />

und Zusammenarbeit mit den Praxisstellen.<br />

Praxisintegrierte Ausbildung für Erzieher/-innen<br />

Im Schuljahr <strong>2012</strong>/2013 wurde ein neuer Kurs zur praxisintegrierten<br />

Ausbildung für Erzieher/-innen mit 26 Fachschülern eingerichtet.<br />

Damit ist das Institut für Soziale Berufe in Deutschland die einzige<br />

Schule, die sowohl die traditionelle Ausbildung zum/zur Erzieher/-in<br />

anbietet als auch die Europaklasse und die praxisintegrierte Form (PIA)<br />

dieser Ausbildung.<br />

Institut für Soziale Berufe (IfSB)<br />

2011 <strong>2012</strong><br />

Fachschule für Sozialpädagogik<br />

y Fachrichtung Erzieherinnen 197 230<br />

y zzgl. Berufskolleg 82 75<br />

y Fachrichtung Jugend- und Heimerziehung 148 142<br />

y Fachrichtung Heilerziehungspflege 289 282<br />

Fachschule für Altenpflege (inkl. HEP-AP-Kurs) 290 264<br />

Fachschule für Organisation und Führung 75 69<br />

Heilpädagogik 56 47<br />

Anerkennungsjahr 132 126<br />

Fortbildungen 500 517<br />

Berufsfachschule BFQ 45 42<br />

f<br />

Mitarbeiterzahlen<br />

y Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 75 75<br />

y Nebenamtliche Dozenten/-innen 100 100<br />

Kurt Brust<br />

Geschäftsführer<br />

Bildung<br />

57


Kreatives Handeln för<strong>der</strong>t<br />

Selbstbewusstsein.<br />

Sie stehen nicht auf <strong>der</strong> Sonnenseite des<br />

Lebens, ihr Zuhause ist eine sozialtherapeutische<br />

Wohngruppe, ihre Probleme sind vielfältig.<br />

Trotzdem haben diese Jugendlichen etwas<br />

geschafft, wovon viele Jugendliche träumen:<br />

eine eigene Hip-Hop-CD herauszubringen.<br />

„ADHS-Manöver“ heißt die Silberscheibe, sie<br />

trägt den Untertitel „Hallo Großstadt“. Das<br />

Beson<strong>der</strong>e dabei: Die Jugendlichen sprechen<br />

über Dinge, die sie selbst erlebt haben.<br />

Unterstützt hat die Jugendlichen Heilerziehungspfleger<br />

Patric Schmidt: „Laptop, Soundkarte,<br />

Mikrofon und zwei Kopfhörer – mehr<br />

braucht man nicht“. Seit gut 20 Jahren macht<br />

er elektronische Musik am Computer, hat<br />

Bands betreut und auch das Hip-Hop-Projekt<br />

angestoßen. Titel wie „Hast du mal nen<br />

Euro?“, „Da brennt die Hütte“, „Großstadt“<br />

o<strong>der</strong> „Familie“ thematisieren Gefühle, Sehnsüchte,<br />

Sorgen, Träume und Hoffnungen <strong>der</strong><br />

Jugendlichen. Sie stellen das Konsumverhalten<br />

in Frage, werben für Engagement gegenüber<br />

Menschen, denen es noch schlechter<br />

geht, und trauern um kaputte Beziehungen.<br />

Der Titel <strong>der</strong> CD ist von <strong>der</strong> Gruppe selbst gewählt.<br />

Angelehnt an die typischen Abkürzungen<br />

<strong>der</strong> Hip-Hop-Szene steht ADHS für die Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung,<br />

an <strong>der</strong> viele <strong>der</strong> Beteiligten leiden. Und<br />

Manöver soll so viel bedeuten wie: „Ohren auf<br />

und zuhören!“<br />

58<br />

Bereich Hilfen für Kin<strong>der</strong>, Jugendliche und Familien


Hilfen für Kin<strong>der</strong>, Jugendliche<br />

und Familien<br />

Bereich Hilfen für Kin<strong>der</strong>, Jugendliche und Familien<br />

59


Bereich Hilfen für Kin<strong>der</strong>, Jugendliche und Familien<br />

Im Bereich Hilfen für Kin<strong>der</strong>, Jugendliche und Familien finden sich<br />

drei Organisationen: Das <strong>Liebenau</strong>er Netzwerk Familie verknüpft die<br />

mehr als 60 unterschiedlichen Angebote für diese Zielgruppen im<br />

Verbund <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong>. Das Kin<strong>der</strong>hospiz St. Nikolaus, an<br />

dem die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> zu 50 Prozent beteiligt ist, bietet Familien<br />

mit unheilbar und lebensbegrenzt erkrankten Kin<strong>der</strong>n in Bad Grönenbach<br />

eine Anlauf- und Erholungsstätte. Im Verbund <strong>der</strong> Franz von<br />

Assisi Gesellschaft (17-Prozent-Beteiligung) finden sich differenzierte<br />

Angebote für Kin<strong>der</strong>, Jugendliche und Familien im Raum<br />

Stuttgart und auf <strong>der</strong> Schwäbischen Alb.<br />

Kin<strong>der</strong> haben Rechte<br />

„Was kann das Kind? Was will das Kind? Was braucht das Kind? Wie<br />

wird es ein Mitglied <strong>der</strong> Gemeinschaft? Wie wird man in Bildungsund<br />

Erziehungsprozessen <strong>der</strong> unaufgebbaren Würde des Kindes gerecht?“<br />

Diese Leitfragen stehen am Anfang des Orientierungsplans<br />

für die baden-württembergischen Kin<strong>der</strong>gärten. Sie sind Ausdruck<br />

<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>rechtskonvention verbrieften Rechte eines jeden<br />

Kindes auf Achtung, Teilhabe, För<strong>der</strong>ung und Schutz. Mit dieser<br />

Konvention hat die Vollversammlung <strong>der</strong> Vereinten Nationen bereits<br />

im Jahr 1989 Kin<strong>der</strong> als eine Gruppe von Menschen anerkannt, die<br />

beson<strong>der</strong>s anfällig für Menschenrechtsverletzungen sind und die<br />

deshalb verstärkter Schutzmaßnahmen bedürfen. Gleiches gilt für<br />

Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung und die UN-Behin<strong>der</strong>tenrechtskonvention<br />

von 2006. Es geht in beiden Konventionen nicht um „Spezialrechte“<br />

für eine beson<strong>der</strong>e Gruppe von Menschen, son<strong>der</strong>n um die<br />

Betrachtung <strong>der</strong> Menschenrechte und Grundfreiheiten durch die<br />

Brille <strong>der</strong> Alltagserfahrungen von Kin<strong>der</strong>n o<strong>der</strong> von Menschen mit<br />

Behin<strong>der</strong>ungen. Beide sind Min<strong>der</strong>heiten und verletzliche Personengruppen<br />

in Bezug auf Anerkennung und Durchsetzungsfähigkeit<br />

ihrer Rechtsansprüche. Dieser Menschenrechtsansatz liegt auch den<br />

<strong>Liebenau</strong>er Hilfen für Kin<strong>der</strong>, Jugendliche und Familien zu Grunde.<br />

Im Fokus stehen beson<strong>der</strong>s Familien, <strong>der</strong>en Alltag durch eine chronische<br />

o<strong>der</strong> schwere Krankheit, eine drohende o<strong>der</strong> vorhandene Behin<strong>der</strong>ung<br />

des Kindes o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e psychosoziale Belastungen erschwert<br />

ist. Die Grundidee aller Hilfen ist es, soziale Barrieren und Benachteiligungen<br />

abzubauen, die eine Teilhabe an <strong>der</strong> Gesellschaft erschweren.<br />

Projekt Kin<strong>der</strong>rechte<br />

„Geachtet, beteiligt, geför<strong>der</strong>t, beschützt“, so <strong>der</strong> Titel des auf zwei<br />

Jahre angelegten Kin<strong>der</strong>rechteprojekts von sieben Kin<strong>der</strong>heimen,<br />

das unter Beteiligung <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> und mit För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />

Aktion Mensch im November begonnen werden konnte. Nach einer<br />

Erhebung des Kommunalverbands für Jugend und Soziales Baden-<br />

Württemberg (KVJS) aus dem Jahr 2008 lebten zum Stichtag 31.12.2007<br />

circa 3 500 junge Menschen im Schulalter mit einer körperlichen,<br />

Sinnes- o<strong>der</strong> geistigen Behin<strong>der</strong>ung in Heimen und in den Internaten<br />

sogenannter Heimson<strong>der</strong>schulen. Diese jungen Menschen sind in<br />

beson<strong>der</strong>em Maße auf Fürsorge und Unterstützung durch Dritte angewiesen,<br />

wenn sie sich aufgrund ihrer Behin<strong>der</strong>ung nicht artikulieren<br />

o<strong>der</strong> nicht sprechen können. Sie haben dadurch sehr viel geringere<br />

Chancen, außerhalb – aber auch innerhalb – <strong>der</strong> Familie auf ihre<br />

beson<strong>der</strong>e Situation, ihre Bedürfnisse, ihre Wünsche, ihre Sichtweise<br />

aufmerksam zu machen und sich Hilfe zu holen. Das Kin<strong>der</strong>rechteprojekt<br />

möchte die Kin<strong>der</strong> zum einen dazu befähigen, aus ihrem Heimalltag<br />

zu berichten. Zum an<strong>der</strong>en sollen den für sie Verantwortlichen<br />

damit alltagsbezogene Hinweise gegeben werden, wann, wodurch<br />

und durch wen sie sich subjektiv geachtet, beteiligt, geför<strong>der</strong>t und<br />

beschützt erleben. Diese Indikatoren können und müssen die institutionellen<br />

Schutzkonzepte aus Betroffenensicht ergänzen.<br />

Gesundes Aufwachsen wird erschwert<br />

Artikel 24 <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>rechtskonvention sichert jedem Kind das Recht<br />

auf ein Höchstmaß an Gesundheit, auf Gesundheitsvorsorge und<br />

medizinische Betreuung zu. Die gesundheitliche, insbeson<strong>der</strong>e<br />

ambulante Versorgung schwerst- und langzeiterkrankter Kin<strong>der</strong> im<br />

ländlichen Raum lässt Zweifel aufkommen, ob dieser Artikel im<br />

Gesundheitswesen wirklich wahrgenommen wird. Nach wie vor dominiert<br />

in den Sozialgesetzbüchern sowie in den auf ihnen aufbauenden<br />

Dienstleistungen die Sicht <strong>der</strong> Erwachsenen. Wenn es nun schon<br />

kaum möglich erscheint, für die Mehrheit <strong>der</strong> Bevölkerung, also die<br />

Erwachsenen, eine qualitativ hochwertige und zugleich kostendeckende<br />

gesundheitliche Versorgung sicherzustellen, dann ist das<br />

für die Min<strong>der</strong>heit, also die Kin<strong>der</strong>, gänzlich unmöglich. Diese Erfahrungen<br />

machen alle auf Kin<strong>der</strong> spezialisierten Dienste.<br />

60 Bereich Hilfen für Kin<strong>der</strong>, Jugendliche und Familien


Gesetze hinken dem Bedarf nach<br />

Zur För<strong>der</strong>ung von gesundem Aufwachsen stehen in <strong>der</strong> Bundesrepublik<br />

neben den Eltern unterschiedliche Systeme in <strong>der</strong> Verantwortung.<br />

Die verteilte Verantwortung kann jedoch die Versorgung<br />

erschweren. Im Kindes- und Jugendalter vermischen sich erzieherische,<br />

krankheits- und behin<strong>der</strong>ungsspezifische Bedarfskategorien.<br />

Die Systeme <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>- und Jugendhilfe, <strong>der</strong> Gesundheitsversorgung<br />

und <strong>der</strong> Behin<strong>der</strong>tenhilfe hingegen folgen jeweils eigenen,<br />

wenig aufeinan<strong>der</strong> abgestimmten Regeln, unterschiedlichen gesetzlich<br />

definierten institutionellen Strukturen und sind – abhängig von<br />

unterschiedlichen Sozialgesetzbüchern – verschiedenartig finanziert.<br />

Dies erschwert eine am Alltag <strong>der</strong> betroffenen Familie orientierte<br />

Erbringung von Hilfen. Eine möglichst optimale Gestaltung<br />

dieser Übergänge ist daher ein wichtiges Ziel.<br />

Kindgerecht und familienorientiert im ländlichen Raum<br />

Allein in Baden-Württemberg müssen 2 300 Kin<strong>der</strong> und ihre Familien<br />

mit <strong>der</strong> belastenden Diagnose einer lebenslimitierenden Erkrankung<br />

leben. Für die beiden Landkreise Bodenseekreis und Ravensburg<br />

sind das etwa 100 betroffene Kin<strong>der</strong> und <strong>der</strong>en Familien. Hinzu kommen<br />

etwa 23 palliativversorgte Kin<strong>der</strong>, 40 Neugeborene, die wegen<br />

extremer Frühgeburtlichkeit häusliche Kin<strong>der</strong>krankenpflege brauchen,<br />

und etwa 40 Kin<strong>der</strong> mit einer angeborenen geistigen o<strong>der</strong><br />

Mehrfachbehin<strong>der</strong>ung – in <strong>der</strong> Summe und unter Berücksichtigung<br />

von Schnittmengen etwa 70 bis 80 Kin<strong>der</strong> und <strong>der</strong>en Familien, <strong>der</strong>en<br />

Alltag sozusagen „von heute auf morgen“ extrem belastet wird.<br />

Durch die geringen Fallzahlen, die räumliche Streuung, die unterschiedlichen<br />

sozialgesetzlichen Zuständigkeiten und die unzureichende<br />

Finanzierung können sich kaum geeignete und ausreichende<br />

Versorgungsroutinen entwickeln. Und nicht alle betroffenen Eltern<br />

können auf familiäre, soziale und materielle Ressourcen zurückgreifen<br />

und sind selbst psychisch und physisch stabil. Damit ist die<br />

Gefahr <strong>der</strong> Unterversorgung und gleichzeitigen Überfor<strong>der</strong>ung<br />

dieser Familien groß. Daher engagiert sich die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong><br />

weiterhin politisch und finanziell gemeinsam mit ihren Partnern,<br />

<strong>der</strong> kirchlichen Sozialstation Ravensburg, dem Malteser Hilfsdienst<br />

Weingarten und <strong>der</strong> Oberschwabenklinik, für nachhaltige Lösungen<br />

Bereich Hilfen für Kin<strong>der</strong> und Jugendliche<br />

Frühe Hilfen<br />

y Frühför<strong>der</strong>- und Beratungsstellen<br />

y Wellcome – Praktische Hilfe für Familien nach <strong>der</strong> Geburt<br />

y Angebote zur Elternberatung, Elternbildung und Elterntreffs<br />

y Gemeinsam für Kin<strong>der</strong> – Sozialmedizinische Nachsorge<br />

Kranke Kin<strong>der</strong><br />

y Kin<strong>der</strong>- und Jugendpsychiatrie (ambulant und stationär)<br />

y Kin<strong>der</strong>hospizarbeit<br />

Bildung<br />

y Kin<strong>der</strong>tagesstätten<br />

y Schulische Bildung<br />

y Berufsausbildung<br />

y Berufsbildungsbereich<br />

y Integrationsdienste<br />

Teil- und vollstationäre Hilfen<br />

y Teil- und vollstationäre Hilfen zur Erziehung und Teilhabe<br />

y Sozialtherapeutische Wohngruppen<br />

y Betreutes Wohnen in Familien<br />

Familienentlastung, Ferien und Freizeit<br />

y Integrative Ferien- und Freizeitangebote<br />

y Regelmäßige Betreuungsgruppen<br />

y Eltern-Kind-Gruppen<br />

y Familienpflege<br />

y Geschwisterzeit<br />

im Sinne <strong>der</strong> betroffenen Familien. Primäres Ziel ist die Versorgung<br />

<strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> in ihrer häuslichen, familiären Umgebung.<br />

Vorstand und Geschäftsführungen<br />

Bereich Hilfen für Kin<strong>der</strong>, Jugendliche und Familien<br />

61


<strong>Liebenau</strong>er Netzwerk Familie<br />

Das <strong>Liebenau</strong>er Netzwerk Familie ist eine fachliche Klammer aller<br />

Dienste und Einrichtungen innerhalb <strong>der</strong> Tochtergesellschaften des<br />

<strong>Stiftung</strong>sverbundes, die Hilfen für Kin<strong>der</strong>, Jugendliche und Familien<br />

sicherstellen. Sie alle eint die Vision einer möglichst uneingeschränkten<br />

Teilhabe aller Kin<strong>der</strong> und Familien am gesellschaftlichen<br />

Leben in ihren jeweiligen Sozialräumen und in den Regelangeboten<br />

<strong>der</strong> Bildung, Erziehung und Betreuung. Die fachliche Arbeit orientiert<br />

sich daran, soziale Barrieren und Benachteiligungen abzubauen,<br />

vor allem für Familien, <strong>der</strong>en Alltag durch eine chronische o<strong>der</strong><br />

schwere Krankheit, eine Behin<strong>der</strong>ung des Kindes o<strong>der</strong> psychosoziale<br />

Belastungen erschwert ist.<br />

Die Unterstützungsangebote sollen möglichst passgenau erfolgen<br />

können. Jede Altersgruppe hat ihre spezifischen Bedarfe. Frühe Hilfen<br />

wie Frühför<strong>der</strong>- und Beratungsstellen, die Sozialmedizinische<br />

Nachsorge o<strong>der</strong> die „Wellcome“-Ehrenamtlichen stärken Familien<br />

mit Neugeborenen o<strong>der</strong> Kleinkin<strong>der</strong>n. Kin<strong>der</strong>garten- und Schulkin<strong>der</strong><br />

mit beson<strong>der</strong>em För<strong>der</strong>bedarf können mit Unterstützung des<br />

Fachdienstes Teilhabe in den Landkreisen Ravensburg und Bodenseekreis<br />

den Regelkin<strong>der</strong>garten o<strong>der</strong> eine Regelschule besuchen.<br />

Jugendliche benötigen beson<strong>der</strong>e Unterstützung beim Übergang<br />

in den Beruf. Um genauer zu untersuchen, welche institutionellen<br />

und individuellen Bedingungen zum Gelingen einer Berufseinmündung<br />

beitragen, wurde ein Forschungsvorhaben mit <strong>der</strong> Hochschule<br />

Ravensburg-Weingarten vereinbart.<br />

Von <strong>der</strong> Schule in den Beruf<br />

Einen möglichst barrierefreien Übergang von Schule und Beruf<br />

sicher zu stellen, ist Anliegen <strong>der</strong> „Berufsvorbereitenden Einrichtungen“<br />

(BVE) in Baden-Württemberg. Schülerinnen und Schüler mit<br />

geistiger Behin<strong>der</strong>ung von Son<strong>der</strong>- und För<strong>der</strong>schulen absolvieren<br />

zwei Jahre schulischen Unterricht und Praktika auf dem ersten<br />

Arbeitsmarkt und besuchen anschließend 18 Monate die KoBV<br />

(Kooperative für Bildung und Vorbereitung) in Trägerschaft <strong>der</strong><br />

Agentur für Arbeit. Dieses Arrangement hilft vor allem jungen Menschen,<br />

<strong>der</strong>en persönliche Reife den Anfor<strong>der</strong>ungen einer Ausbildung<br />

o<strong>der</strong> eines Arbeitsverhältnisses noch nicht entspricht. Sie können<br />

sich ausprobieren, Erfahrungen sammeln, Ängste ab- und Sozialkompetenzen<br />

aufbauen. Die Zahl <strong>der</strong> BVE-Schüler hat sich in zwei<br />

Jahren mehr als verdoppelt und die Vermittlungsquote in den ersten<br />

Arbeitsmarkt ist gestiegen.<br />

Vielen Hilfen des <strong>Liebenau</strong>er Netzwerks Familie ist eins gemeinsam:<br />

Sie bewegen sich zwischen o<strong>der</strong> außerhalb <strong>der</strong> üblichen Sozialleistungssysteme.<br />

Dies betrifft beson<strong>der</strong>s die familienentlastenden<br />

Angebote, die präventiv ausgerichtet sind, um Krisen und andauernden<br />

Hilfebedarf im Vorfeld zu verhin<strong>der</strong>n. Diese Angebote – vor<br />

allem die Frühen Hilfen und die Ferien- und<br />

Freizeitangebote – sind nur mit Hilfe von Spenden<br />

zu realisieren. Spen<strong>der</strong> <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong><br />

haben diesen Bereich im Jahr <strong>2012</strong> mit<br />

rund 183.000 Euro unterstützt.<br />

Christoph Gräf<br />

Koordinator <strong>Liebenau</strong>er<br />

Netzwerk Familie<br />

Dinge, die zum Leben gehören<br />

Zum zweiten Mal hat <strong>der</strong> Ambulante Kin<strong>der</strong>hospizdienst, getragen<br />

vom Malteser Hilfsdienst Ravensburg und <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong>,<br />

ehrenamtliche Paten für die Hospizarbeit qualifiziert. Sie unterstützen<br />

im Landkreis Ravensburg und im Bodenseekreis Familien mit<br />

einem lebensbedrohlich erkrankten Kind ab dem Zeitpunkt <strong>der</strong> Diagnose<br />

bis über den Tod hinaus. „Wir begleiten Familien, in denen<br />

man weiß, dass das Leben eines Kindes begrenzt ist“, sagt eine Patin.<br />

„Ich möchte den Menschen, die Abschied nehmen müssen, nahe<br />

sein. Ein Kind zu verlieren ist schlimm. Mir liegt es am Herzen, für<br />

die Kin<strong>der</strong> da zu sein, wenn sie Fragen stellen. Ihnen Halt geben,<br />

wenn sie sich alleingelassen fühlen, mit ihnen spielen und Dinge<br />

tun, die zum Leben gehören.“<br />

62<br />

Bereich Hilfen für Kin<strong>der</strong>, Jugendliche und Familien


Ein Tag für beson<strong>der</strong>e Familien<br />

Wie schön kann es sein, einmal nicht für etwas kämpfen zu müssen! Familien mit Geschwisterkin<strong>der</strong>n konnten im Oktober einen unbeschwerten<br />

Tag bei Spiel und Spaß im Ravensburger Spieleland verbringen. Eingeladen hatten die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> und ihre Kooperationspartner,<br />

die Schule für Blinde und Sehbehin<strong>der</strong>te Baindt sowie das Kin<strong>der</strong>heim St. Johann in Zußdorf, mit Unterstützung des Ravensburger<br />

Spielelandes. 145 Familien, insgesamt 611 Personen, waren <strong>der</strong> Einladung gefolgt. Die begeisterten Rückmeldungen <strong>der</strong> Eltern<br />

zeigten, wie sich diese Familien häufig fühlen: Eltern behin<strong>der</strong>ter und schwerstkranker Kin<strong>der</strong> sind es gewohnt, für jede Unterstützung<br />

bürokratische und soziale Hürden überwinden zu müssen. Umso schöner war für sie die Erfahrung, etwas unbürokratisch geschenkt zu<br />

bekommen. Und weil Behin<strong>der</strong>ung und Krankheit an dem Tag „normal“ waren, fühlten sie sich nicht in <strong>der</strong> Min<strong>der</strong>heit.<br />

Jedes Kind ist beson<strong>der</strong>s!<br />

Mit einem Fachtag feierte <strong>der</strong> Fachdienst Teilhabe im November sein<br />

zehnjähriges Bestehen. Begonnen hat <strong>der</strong> damalige Integrationsfachdienst<br />

mit drei bis fünf Kin<strong>der</strong>n, heute begleiten die Fachkräfte<br />

100 Kin<strong>der</strong> in Regelkin<strong>der</strong>tagesstätten und Grundschulen. Als Gastrednerin<br />

for<strong>der</strong>te die Verhaltensbiologin Dr. Gabriele Haug-Schnabel,<br />

dass künftig unter einem gemeinsamen Dach differenzierte und<br />

individualisierte Lernkonzepte und Lernräume zu ermöglichen seien.<br />

Dies aber, daran ließ sie keinen Zweifel, sei die anspruchsvollste<br />

und, aufgrund <strong>der</strong> erfor<strong>der</strong>lichen räumlichen und personellen Ressourcen,<br />

teuerste Organisationsform.<br />

Ferien inklusive<br />

Barrierefreie Kindheit auch in den Ferien: Die Stadt Wangen im Allgäu<br />

und die Gemeinde Meckenbeuren stellten durch eine Kooperation<br />

mit <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> die Barrierefreiheit ihrer Ferienangebote<br />

für Kin<strong>der</strong> im Grundschulalter sicher. 150 Kin<strong>der</strong> mit und ohne<br />

Behin<strong>der</strong>ung nahmen an den Ferienfreizeiten teil. Die Kooperation<br />

ist nicht nur ein wichtiger Beitrag zum gemeinsamen Aufwachsen<br />

von Kin<strong>der</strong>n mit und ohne Behin<strong>der</strong>ung, son<strong>der</strong>n auch zur Vereinbarkeit<br />

von Familie und Beruf. Denn nach wie vor sind es vor allem<br />

die Mütter von Kin<strong>der</strong>n mit Behin<strong>der</strong>ung, die Versorgungslücken<br />

ausgleichen müssen.<br />

Bereich Hilfen für Kin<strong>der</strong>, Jugendliche und Familien<br />

63


St. Nikolaus – Süddeutsches Kin<strong>der</strong>hospiz gemeinnützige GmbH<br />

Süddeutsche Kin<strong>der</strong>hospiz-<strong>Stiftung</strong> (50 % Beteiligung), <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> (50 % Beteiligung)<br />

Das Kin<strong>der</strong>hospiz St. Nikolaus in Bad Grönenbach ist eine Anlaufund<br />

Erholungsstätte für Familien mit unheilbar und lebensbegrenzt<br />

erkrankten Kin<strong>der</strong>n. Gleichzeitig können acht Kin<strong>der</strong> und ihre Familien<br />

das Haus nutzen.<br />

Im Jahr <strong>2012</strong> feierte das Kin<strong>der</strong>hospiz gleich zweifach Jubiläum. Vor<br />

fünf Jahren wurde <strong>der</strong> Betrieb in Bad Grönenbach aufgenommen, vor<br />

zehn Jahren ist <strong>der</strong> För<strong>der</strong>verein in Memmingen gegründet worden.<br />

Die große Fest am 22. Juni wurde mit vielen Gästen aus <strong>der</strong> Mitarbeiterschaft,<br />

den betroffenen Familien, <strong>der</strong> Nachbarschaft und Politik<br />

gefeiert. Festrednerin war die Staatsministerin für Justiz, Dr. Beate<br />

Merk. Am Tag darauf fand das jährliche Gänseblümchenfest statt mit<br />

vielen Angeboten für die ganze Familie und den stark nachgefragten<br />

Hausführungen. Die Arbeit des Kin<strong>der</strong>hospizes wird getragen vom<br />

Engagement des För<strong>der</strong>vereins Kin<strong>der</strong>hospiz im Allgäu, von <strong>der</strong> Süddeutschen<br />

Kin<strong>der</strong>hospiz-<strong>Stiftung</strong> beziehungsweise den Mitglie<strong>der</strong>n,<br />

Spen<strong>der</strong>n und Zuwendungsgebern und ihrem unermüdlichen Einsatz.<br />

Weiterhin ist die Nachfrage von betroffenen Familien so groß,<br />

dass nicht alle Anfragen, insbeson<strong>der</strong>e in den Schulferienzeiten,<br />

erfüllt werden können. Tendenziell schwierig bleibt die Planung für<br />

den Personaleinsatz und die Belegung, da die schwer erkrankten<br />

Kin<strong>der</strong> oft auch kurzfristig einen Aufenthalt absagen müssen und<br />

nicht unbedingt kurzfristig Kin<strong>der</strong> mit vergleichbarem Pflegeaufwand<br />

anreisen können. Weiterhin ist keine Kostendeckung zu erreichen<br />

für die umfangreiche therapeutische und präventive Arbeit an<br />

und mit den betroffenen Kin<strong>der</strong>n, ihren Eltern und Geschwisterkin<strong>der</strong>n.<br />

Auch langfristig ist das Kin<strong>der</strong>hospiz auf Spendenmittel zur<br />

Sicherung <strong>der</strong> hohen Qualität in Pflege und Begleitung angewiesen.<br />

Ein Haus für Familien<br />

Wenn eine unheilbare und lebensverkürzende Erkrankung eines Kindes<br />

diagnostiziert wird, können Familien im Kin<strong>der</strong>hospiz St. Nikolaus<br />

eine Zeit lang Entlastung vom häufig sehr anstrengenden Familienalltag<br />

erfahren. Nach einem ganzheitlichen Konzept werden die<br />

Ressourcen <strong>der</strong> gesamten Familie geför<strong>der</strong>t. Das Team begleitet die<br />

erkrankten Kin<strong>der</strong> ebenso wie <strong>der</strong>en Geschwister und Eltern.<br />

Christoph Sedlmeier hat nach drei Jahren Geschäftsführertätigkeit<br />

Christoph Sedlmeier<br />

Geschäftsführer<br />

bis 31.3.2013<br />

zum 1.4.2013 neue Verantwortung in <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong><br />

<strong>Liebenau</strong> übernommen.<br />

St. Nikolaus – Süddeutsches Kin<strong>der</strong>hospiz<br />

2011 <strong>2012</strong><br />

y Auslastung in Prozent 80,03 77,63<br />

y Belegungstage erkrankter Kin<strong>der</strong> 2 327 2 273<br />

y Belegungstage Eltern 3 587 3 457<br />

y Belegungstage Geschwisterkin<strong>der</strong> 1 345 1 394<br />

y Familien insgesamt 250 286<br />

y davon neue Familien 38 36<br />

Mitarbeiterzahlen<br />

y Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 51 49<br />

y Personalstellen (Vollzeit) 27 28<br />

y Ehrenamtliche 22 17<br />

64<br />

Bereich Hilfen für Kin<strong>der</strong>, Jugendliche und Familien


Franz von Assisi gemeinnützige GmbH<br />

Franziskanerinnen <strong>der</strong> ewigen Anbetung Schwäbisch Gmünd e.V. (33 % Beteiligung), Kongregation <strong>der</strong> Franziskanerinnen vom<br />

Kloster Sießen (25 % Beteiligung), <strong>Stiftung</strong> St. Vinzentiuspflege Donzdorf (25 % Beteiligung), <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> (17 % Beteiligung)<br />

Die Holding Franz von Assisi Gesellschaft umfasst im Bereich <strong>der</strong><br />

Kin<strong>der</strong>- und Jugendhilfe die Canisius-Einrichtungen, die Vinzentius-<br />

Einrichtungen sowie die St. Josef Gesellschaft. Außerdem ist sie<br />

beteiligt an St. Loreto, Institut für Soziale Berufe Schwäbisch<br />

Gmünd/Aalen/Ellwangen/Ludwigsburg mit <strong>der</strong> Bildungsakademie<br />

St. Loreto.<br />

Die Canisius-Einrichtungen bieten Kin<strong>der</strong>- und Jugendhilfe im Ostalbkreis.<br />

Neben <strong>der</strong> stationären und ambulanten Hilfe zur Erziehung<br />

ergänzen die Canisius-Schule sowie die Beratungsstellen das ganzheitliche<br />

Angebotsspektrum mit Familienberatung und Frühför<strong>der</strong>ung.<br />

Das Jahr <strong>2012</strong> war geprägt durch die konzeptionelle Entwicklung<br />

<strong>der</strong> Wohngruppe „La Verna“ speziell für Mädchen mit Bor<strong>der</strong>line-<br />

Symptomatik.<br />

Die Vinzentius-Einrichtungen sind Träger differenzierter Hilfsangebote<br />

für Kin<strong>der</strong>, Jugendliche und Familien im Landkreis Göppingen.<br />

Schwerpunktthema im Jahr <strong>2012</strong> war in <strong>der</strong> Vinzentius-Schule und<br />

im Bereich <strong>der</strong> stationären Hilfe zur Erziehung die durchgängige<br />

Gestaltung eines Bildungsumfeldes für Kin<strong>der</strong> und Jugendliche.<br />

Die St. Josef Gesellschaft bietet breit gefächerte stationäre und<br />

ambulante Hilfen zur Erziehung im Stuttgarter Osten und in Bad<br />

Cannstatt. Ausgebaut wird <strong>der</strong> Bereich Kin<strong>der</strong>tagesstätten und<br />

Familienzentren, um den Bedarf an Betreuungsplätzen für Kin<strong>der</strong><br />

unter drei Jahren im Stuttgarter Stadtgebiet zu decken.<br />

In St. Loreto, Institut für Soziale Berufe Schwäbisch Gmünd/Aalen/<br />

Ellwangen/Ludwigsburg werden Auszubildende in fünf verschiedenen<br />

Ausbildungsberufen unterrichtet. Neu seit September <strong>2012</strong><br />

ist die praxisintegrierte duale Ausbildungsform zum/zur „staatlich<br />

anerkannten Erzieher/-in“, die großen Anklang findet. St. Loreto<br />

Bildungsakademie bietet<br />

Fachkräften die Möglichkeit,<br />

sich mit praxisnahem<br />

Fort- und Weiterangeboten<br />

weiterzuentwickeln.<br />

Nachmittags im Schülerhaus<br />

Ein neues Angebot hat die St. Josef Gesellschaft im Herbst <strong>2012</strong> aufgebaut:<br />

das Schülerhaus Ostheim. Hier finden mehr als 150 Schüler<br />

eine professionelle Nachmittagsbetreuung – Tendenz steigend.<br />

Franz von Assisi Gesellschaft<br />

2011 <strong>2012</strong><br />

St. Josef Gesellschaft, Stuttgart<br />

y Kin<strong>der</strong>tagesstätte und Schülerhaus (Betreute Kin<strong>der</strong>) 450 590<br />

y Ambulant betreute Kin<strong>der</strong> und Jugendliche<br />

(*seit <strong>2012</strong> Familienzähler) 350 267*<br />

y Stationäre Hilfen 97 92<br />

y Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 214 290<br />

Canisius-Einrichtungen im Ostalbkreis<br />

y Betreute Kin<strong>der</strong> und Jugendliche<br />

(ohne Schulsozialarbeit) 506 503<br />

y Canisius-Beratungsstellen:<br />

Klienten Erziehungs- und Familienberatung 435 463<br />

Klienten Frühför<strong>der</strong>ung 251 243<br />

y Franziskus-Grundschüler 107 103<br />

y Canisius-Schüler 149 140<br />

Vinzentius-Einrichtungen im Landkreis Göppingen<br />

y Betreute Kin<strong>der</strong> und Jugendliche 199 217<br />

y Vinzentius-Schüler 143 130<br />

Canisius-Einrichtungen im Ostalbkreis und<br />

Vinzentius-Einrichtungen im Landkreis Göppingen<br />

y Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 298 350<br />

St. Loreto, Schwäbisch Gmünd/Aalen/Ellwangen/<br />

Ludwigsburg (ohne Bildungsakademie)<br />

y Schüler 733 817<br />

y Mitarbeiter/-innen (inkl. Honorarkräfte) 138 161<br />

Hans-Dieter Beller<br />

Geschäftsführer<br />

Michael Leibinger<br />

Geschäftsführer<br />

Bereich Hilfen für Kin<strong>der</strong>, Jugendliche und Familien<br />

65


66 Dienstleister und <strong>Stiftung</strong>sbetriebe


Dienstleister und<br />

<strong>Stiftung</strong>sbetriebe<br />

Die Küche im Wandel<br />

<strong>der</strong> Zeit.<br />

Essen und Trinken hält Leib und Seele zusammen<br />

– diese Redensart hat Bestand.<br />

Koch- und Essgewohnheiten verän<strong>der</strong>n sich<br />

währenddessen permanent. Trends werden<br />

entdeckt und geraten wie<strong>der</strong> in Vergessenheit.<br />

Mal ist diese Küche „in“, mal jene. Und<br />

was früher hingebungsvoll und mit oft langem<br />

Atem in Handarbeit entstand, ist heute<br />

problemlos und fertig abgepackt im Supermarktregal<br />

erhältlich.<br />

Auch die Umgebung Küche hat sich verän<strong>der</strong>t.<br />

Zuhause wie in <strong>der</strong> Großküche. Während<br />

früher verhältnismäßig viele Menschen auf<br />

großem Raum beschäftigt waren, ist heute<br />

dank ausgereifter Technik auf wenig Raum viel<br />

möglich. Die Bil<strong>der</strong> zeigen Annalisa Hartmann<br />

in <strong>der</strong> Großküche <strong>der</strong> LiSe von heute, Arbeiten<br />

in Küche und Käserei <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong><br />

1925. Die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> unterhielt<br />

übrigens früher in <strong>Liebenau</strong> und Rosenharz<br />

je eine Küche. Mit dem Bau von Hegenberg<br />

entschied man, eine Zentralküche in <strong>Liebenau</strong><br />

einzurichten und die Küche in Rosenharz<br />

aufzugeben.<br />

Dienstleister und <strong>Stiftung</strong>sbetriebe<br />

67


Bereich Dienstleister und <strong>Stiftung</strong>sbetriebe<br />

Zehn Dienstleistungsgesellschaften und <strong>Stiftung</strong>sbetriebe sind <strong>der</strong>zeit<br />

im Verbund <strong>der</strong> drei <strong>Stiftung</strong>en - <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong>, <strong>Stiftung</strong><br />

Hospital zum Heiligen Geist und <strong>Stiftung</strong> Helios – Leben im Alter –<br />

für interne und externe Kunden tätig.<br />

<strong>Liebenau</strong> Service GmbH (LiSe)<br />

<strong>Liebenau</strong> Objektservice GmbH (LOS)<br />

<strong>Liebenau</strong> Beratung und Unternehmensdienste GmbH (LBU)<br />

<strong>Liebenau</strong> Geräte- und Anlagenservice (LiGAS)<br />

<strong>Liebenau</strong>er Landleben GmbH<br />

<strong>Liebenau</strong> Teamwork Kommunikation GmbH<br />

Geschäftsbereich <strong>Liebenau</strong>er Landleben<br />

Forstbetrieb<br />

fortbilden & entwickeln (siehe Seite 56)<br />

St. Anna-Service gGmbH (siehe Seite 30)<br />

Das Leistungsspektrum reicht von Textilservice, Gebäu<strong>der</strong>einigung,<br />

Catering und hauswirtschaftlichen Diensten über Obst- und Gemüsebau,<br />

Zierpflanzen-, Garten- und Landschaftsbau, Land- und Forstwirtschaft,<br />

IT-Services, Rechnungswesen, Personalabrechnung, Kommunikation,<br />

Fort- und Weiterbildungen, Coaching und Beratung<br />

bis zu Brandschutz, technischen Diensten, Mess-, Regelungs- und<br />

Steuerungstechnik. Weit über <strong>Liebenau</strong> hinaus bekannt sind <strong>der</strong> Verkaufsladen<br />

des <strong>Liebenau</strong>er Landlebens und <strong>der</strong> Brennholzverkauf<br />

<strong>der</strong> Forstbetriebe.<br />

Viele Betriebe – eine Grundidee<br />

Alle Dienstleister und Betriebe eint ihre Grundausrichtung: Sie wurden<br />

gegründet, um zum einen innerhalb des Verbundes die für die<br />

soziale Tätigkeit <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong>en nötigen Leistungen effektiv und<br />

effizient zur Verfügung zu stellen. Zum zweiten bieten sie attraktive,<br />

zukunftsfähige Arbeitsplätze für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung, die<br />

das Angebot <strong>der</strong> Gallus-Werkstatt ergänzen. Rund 190 Menschen mit<br />

Behin<strong>der</strong>ung sind in diesem Bereich beschäftigt.<br />

Diesen beiden Zielen dient auch die Ausrichtung auf den externen<br />

Markt. Eine erfolgreiche Positionierung auf dem externen Markt<br />

gewährleistet ebensolchen Erfolg auch im internen Bereich. Und<br />

umgekehrt: Intern erbrachte Dienstleistungen müssen hinsichtlich<br />

ihrer Qualität und ihrer Preise marktfähig sein, sonst könnten sie<br />

innerhalb <strong>der</strong> Finanzierungslogik sozialer Einrichtungen, die sich<br />

aus Leistungsentgelten und Kostenpauschalen finanzieren, nicht<br />

bestehen.<br />

In Bewegung bleiben<br />

Um zukunftsfähig zu bleiben, müssen unsere Dienstleistungsgesellschaften<br />

und Betriebe ihr fachliches Portfolio kontinuierlich weiterentwickeln<br />

und zum Teil auch ihren Einzugsbereich ausdehnen. In<br />

jüngster Vergangenheit wurde beson<strong>der</strong>s <strong>der</strong> Standort Ravensburg<br />

gestärkt: Hier sind wir inzwischen an drei Orten mit gastronomischen<br />

Einrichtungen vertreten. Mit Catering-Dienstleistungen werden<br />

darüber hinaus viele weitere Orte in <strong>der</strong> Region Bodensee-<br />

Oberschwaben-Allgäu erreicht.<br />

Technische Weiterentwicklungen hat es <strong>2012</strong> vor allem bei <strong>der</strong> LiGAS<br />

und im Grünlandbereich gegeben. Im Bereich <strong>der</strong> Mess-, Regelungsund<br />

Steuerungstechnik ist <strong>der</strong> Schritt auf den externen Markt gelungen.<br />

In <strong>der</strong> Landwirtschaft wurden deutlich mehr Flächen bewirtschaftet,<br />

und dank verbesserter Produktionsbedingungen spielt das<br />

<strong>Liebenau</strong>er Landleben mittlerweile eine wichtige Rolle im Apfelanbau<br />

im Bodenseekreis. Zahlreiche Apfelbauern aus <strong>der</strong> Region<br />

nutzen die <strong>Liebenau</strong>er Sortieranlage.<br />

Gute Arbeit hebt das Selbstbewusstsein<br />

Die gemeinsame Beschäftigung von Menschen mit und ohne Behin<strong>der</strong>ung<br />

gehört zu den Grundmerkmalen im Dienstleistungsbereich.<br />

Die Arbeitsplätze in den Werkstätten für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung<br />

(WfbM) sind in die Abläufe in den jeweiligen Betrieben integriert<br />

– in <strong>der</strong> Wäscherei ebenso wie im Garten- und Landschaftsbau o<strong>der</strong><br />

68 Dienstleister und <strong>Stiftung</strong>sbetriebe


in <strong>der</strong> Betriebsgastronomie. Die WfbM-Beschäftigen sind auf diese<br />

Weise direkt beteiligt an <strong>der</strong> Leistungserbringung, erleben direkt die<br />

Wirkung ihrer Arbeit. Das gilt ebenso für die Auszubildenden aus<br />

dem Berufsbildungswerk Adolf Aich, die in den Betrieben und Dienstleistungsbereichen<br />

wertvolle Praxiserfahrungen sammeln und die<br />

nötigen Schlüsselkompetenzen im Umgang mit Kunden, Kollegen<br />

und Vorgesetzten trainieren können.<br />

Für externe Kunden – Kommunen, Unternehmen und Privatpersonen –<br />

verbinden sich beim Kauf o<strong>der</strong> bei <strong>der</strong> Auftragserteilung zwei Nutzenversprechen:<br />

Sie erhalten qualitativ hochwertige, zertifizierte Leistungen<br />

von gut ausgebildeten und motivierten Mitarbeitern und<br />

unterstützen gleichzeitig die Arbeit <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> und das<br />

Selbstwertgefühl von Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung.<br />

Job-Coach für den Arbeitsmarkt<br />

Im Arbeitsbereich gewinnt das Thema Inklusion zunehmend an<br />

Bedeutung. Arbeitsplätze sollen wohnortnah sein und am liebsten<br />

in „ganz normalen“ Betrieben, so <strong>der</strong> Wunsch vieler Menschen mit<br />

Behin<strong>der</strong>ung und ihrer Angehörigen. Neben <strong>der</strong> Bereitstellung von<br />

Beschäftigungsmöglichkeiten in unseren Unternehmen haben wir<br />

neue Instrumente entwickelt, um diesen Wünschen entsprechen zu<br />

können. Wir betreuen bereits seit einigen Jahren Beschäftigte auf<br />

so genannten „ausgelagerten Arbeitsplätzen“. Sie arbeiten in privatwirtschaftlichen<br />

Unternehmen, bleiben jedoch bei <strong>der</strong> WfbM beschäftigt.<br />

Ziel ist eine Erprobung von berufspraktischen Fähigkeiten<br />

und sozialen Kompetenzen bis hin zum Übergang in ein sozialversicherungspflichtiges<br />

Arbeitsverhältnis. Die Fachkräfte <strong>der</strong> Werkstatt<br />

unterstützen als Job-Coaches die Beschäftigten und die Betriebe,<br />

übernehmen alle Formalitäten und stehen bei Problemen zu Seite.<br />

Dieser Bereich soll künftig weiter ausgebaut werden.<br />

Bereich Dienstleister und <strong>Stiftung</strong>sbetriebe<br />

(Zahlen in TEUR) 2011 <strong>2012</strong><br />

y Umsatz 27.185 30.007<br />

y Personalaufwand 13.106 14.509<br />

y Bilanzsumme 6.806 6.812<br />

y Eigenkapitalquote ohne Son<strong>der</strong>posten 36,1 % 42,0 %<br />

y Investitionen 1.018 800<br />

y Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 689 750<br />

1. Vollkonsolidierung<br />

<strong>Liebenau</strong> Service GmbH, <strong>Liebenau</strong> Gebäude- und Anlagenservice GmbH,<br />

<strong>Liebenau</strong> Beratung und Unternehmensdienste GmbH,<br />

<strong>Liebenau</strong> Personalservice GmbH i. L.*, <strong>Liebenau</strong> Teamwork Kommunikation GmbH,<br />

<strong>Liebenau</strong> Objektservcie GmbH, <strong>Liebenau</strong>er Landleben GmbH<br />

* nur Finanzkennzahlen<br />

Vorstand und Geschäftsführungen<br />

Dienstleister und <strong>Stiftung</strong>sbetriebe<br />

69


<strong>Liebenau</strong> Service GmbH<br />

Das Dienstleistungsunternehmen <strong>Liebenau</strong> Service GmbH (LiSe)<br />

bedient stiftungsinterne sowie externe Kunden mit Leistungen aus<br />

den Bereichen Gebäude-, Textilservice, Catering sowie Organisationsberatung<br />

und Training. Das Wirtschaftsjahr <strong>2012</strong> wurde insgesamt<br />

leicht negativ abgeschlossen. Schwerpunkte waren die Sanierung<br />

<strong>der</strong> Produktionsküche in <strong>Liebenau</strong> sowie die Etablierung von<br />

Außenarbeitsplätzen für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung mit Hilfe <strong>der</strong><br />

„WfbM-JobCoaches“.<br />

Alleine über eine halbe Million Mittagessen verlassen pro Jahr die<br />

Küche in <strong>Liebenau</strong> – neben Abendessen, Snacks und Catering. Angesichts<br />

dieser Zahl wird schnell klar, was tagtäglich in <strong>der</strong> Produktionsküche<br />

geleistet wird. Doch nicht nur für die LiSe-Mitarbeiter ist<br />

die Herstellung und Zubereitung <strong>der</strong> Mahlzeiten in dieser Größenordnung<br />

eine Herausfor<strong>der</strong>ung. Geräte und Innenausstattung zeigten<br />

nach <strong>der</strong> letzten Sanierung vor rund 20 Jahren inzwischen deutliche<br />

Verschleißzeichen. Für eine weitere positive Entwicklung <strong>der</strong><br />

LiSe war daher eine Küchensanierung in <strong>2012</strong> erfor<strong>der</strong>lich. Dabei<br />

wurde die Küche nicht in ihrer Kapazität erweitert, aber auf den neuesten<br />

Stand in Sachen Ergonomie und Hygiene gebracht. Positiv hat<br />

sich die Sanierung auch auf die Arbeitsatmosphäre und die -abläufe<br />

ausgewirkt. Die Räume sind freundlicher und heller geworden, die<br />

Wege kürzer und klarer strukturiert. Die neue Hygieneschleuse<br />

gewährleistet zusätzliche Sicherheit.<br />

Mit <strong>der</strong> Einrichtung <strong>der</strong> Außenarbeitsplätze für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung<br />

durch die WfbM-JobCoaches hat die LiSe <strong>2012</strong> einen zweiten<br />

großen Schritt getan. Zukunftsorientierung und vor allem Zukunftsfähigkeit<br />

sind die Stichworte dieses Projektes. Dabei sollen Menschen<br />

mit Behin<strong>der</strong>ung neben dem gewohnten Werkstattumfeld die Strukturen<br />

und Bedingungen auf dem ersten Arbeitsmarkt<br />

erfahren. Die WfbM-JobCoaches schufen<br />

in <strong>2012</strong> in erster Linie die nötigen Strukturen,<br />

um eine solche „freie“ und gleichzeitig „enge“<br />

Betreuung gewährleisten zu können.<br />

Frank Moscherosch<br />

Geschäftsführer<br />

„JobCoach“ hilft bei Integration in Arbeitsmarkt<br />

JobCoaches sind Freunde, Helfer, Begleiter und Wegbereiter auf einmal.<br />

Sie schaffen den Kontakt zu Unternehmen, erörtern gemeinsam<br />

mögliche Einsatzbereiche und stehen von Anfang an mit Rat<br />

und Tat zur Seite. Um Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung von einem Werkstatt-Betrieb<br />

in das Umfeld des ersten Arbeitsmarktes einzuglie<strong>der</strong>n,<br />

benötigt man Geduld, Menschenkenntnis und natürlich den gemeinsamen<br />

Glauben daran, es zu schaffen. Die JobCoaches <strong>der</strong> LiSe haben<br />

einen überzeugenden Weg gefunden und leisten Pionierarbeit.<br />

Erfreulicherweise gibt es in <strong>der</strong> Region Betriebe, die gemeinsam mit<br />

<strong>der</strong> LiSe diesen Schritt wagen.<br />

<strong>Liebenau</strong> Service (LiSe) und<br />

<strong>Liebenau</strong> Objektservcie (LOS)<br />

2011 <strong>2012</strong><br />

Leistungen<br />

y Mittagessen 567 255 564 265<br />

y Abendessen 287 497 288 874<br />

y Wäsche in Kilogramm 2 067 692 2 208 411<br />

y Gebäu<strong>der</strong>einigung in Arbeitsstunden 109 916 108 338<br />

Mitarbeiterzahlen<br />

y Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 520 510<br />

y davon Mitarbeiter mit Vermittlungshemmnissen 55 64<br />

y Mitarbeiter/-innen (WfbM) 91 93<br />

y Anzahl <strong>der</strong> arbeitsbegleitenden Maßnahmen 146 138<br />

y Anzahl <strong>der</strong> durchgeführten Schul- und<br />

Berufspraktika 132 142<br />

70<br />

Dienstleister und <strong>Stiftung</strong>sbetriebe


<strong>Liebenau</strong><br />

Objektservice GmbH<br />

Frank Moscherosch<br />

Geschäftsführer<br />

Zum Jahresende wurde die frühere OSL GmbH in<br />

die <strong>Liebenau</strong> Objektservice (LOS) GmbH umfirmiert.<br />

Damit wurde das Wort „Service“ noch<br />

mehr in den Vor<strong>der</strong>grund des Dienstleisters<br />

gerückt. Mit den <strong>2012</strong> gestellten Weichen soll es<br />

in Zukunft noch näher am Kunden<br />

weitergehen.<br />

Küchensanierung: Herausfor<strong>der</strong>ung gemeistert<br />

Die Sanierungsmaßnahmen in <strong>der</strong> Küche in <strong>Liebenau</strong> waren umfangreich<br />

und anstrengend. So mussten die Handwerker ihre Arbeit im<br />

laufenden Betrieb unter Einhaltung <strong>der</strong> Hygienebedingungen verrichten.<br />

Bestimmte Maßnahmen konnten auch nur in Nacht- und<br />

Wochenendschichten abgeleistet werden. Die LiSe-Mitarbeiter haben<br />

trotz <strong>der</strong> sanierungsbedingten Einschränkungen täglich ihre Arbeit<br />

verrichtet und dabei einwandfreie Leistung gebracht. Auch das<br />

Organisationsteam <strong>der</strong> Küchensanierung hat Enormes geleistet, und<br />

so ging die Sanierung reibungslos und erfolgreich über die Bühne.<br />

Kundenorientierter Service<br />

Gebäu<strong>der</strong>einigung, Wäscheservice o<strong>der</strong> Küchenhilfe: Das Portfolio<br />

<strong>der</strong> LOS umfasst hauswirtschaftliche Dienstleistungen für Einrichtungen<br />

<strong>der</strong> Altenhilfe.<br />

Dienstleister und <strong>Stiftung</strong>sbetriebe<br />

71


<strong>Liebenau</strong>er Landleben<br />

Das <strong>Liebenau</strong>er Landleben umfasst die Bereiche Gärtnerei, Obst- und<br />

Weinbau, Landwirtschaft mit Tierhaltung, Garten- und Landschaftsbau,<br />

Verkaufseinrichtungen und Gastronomieangebote.<br />

Trotz <strong>der</strong> Frostsituation im Frühjahr und einigen Hagelunwettern lag<br />

die Ernte im Obstbau <strong>2012</strong> nur leicht unter dem Rekor<strong>der</strong>gebnis des<br />

Vorjahres. Etwa 50 Prozent <strong>der</strong> bewirtschafteten Obstbauflächen in<br />

einer Gesamtgröße von 81 Hektar sind <strong>der</strong>zeit mit Hagelnetzen ausgerüstet.<br />

Eine Steigerung um zehn Prozent verzeichnete die Dienstleistung<br />

Obstsortierung, die durch die Anschaffung einer neuen Sortieranlage<br />

weiter ausgebaut werden soll. Der Ernteertrag im Bereich<br />

Ackerbau mit Getreide sowie Körner- und Silomais fiel zwar um zehn<br />

Prozent geringer aus als in 2011. Dieser Rückgang konnte aber durch<br />

die hohen Verkaufspreise mehr als kompensiert werden. Weiterhin<br />

in einer wirtschaftlich angespannten Situation ist dagegen die Gärtnerei.<br />

Der rund 40-prozentige Einbruch bei den Betreuungserlösen<br />

im Bereich <strong>der</strong> Ausbildung von jungen Menschen aus dem Berufsbildungswerk<br />

Adolf Aich (BBW) belastete das Ergebnis noch stärker als<br />

im Vorjahr. Negativ wirkten sich auch die gestiegenen Energiekosten<br />

aus. Für das kommende Geschäftsjahr sind Neu- und Ersatzinvestitionen<br />

geplant, die einen wirtschaftlicheren Betrieb <strong>der</strong> Gärtnerei in<br />

Aussicht stellen.<br />

Stark ist die Nachfrage nach frisch gekochten und zubereiteten<br />

Lebensmitteln aus eigener und regionaler Erzeugung aus <strong>der</strong> Landleben-Küche.<br />

So ist <strong>der</strong> Mittagstisch im Glashauscafé des Verkaufsladens<br />

<strong>Liebenau</strong>er Landleben regelmäßig ausgebucht, was zu Überlegungen<br />

über eine Erweiterung <strong>der</strong> Infrastruktur und des knapp<br />

gewordenen Platzangebotes geführt hat.<br />

Im Dezember <strong>2012</strong> hat das <strong>Liebenau</strong>er Landleben den Betrieb des<br />

Pressecafés von Schwäbisch Media in Ravensburg übernommen. Sowohl<br />

im Café selbst als auch bei Besprechungen<br />

und Veranstaltungen wird für das leibliche Wohl<br />

von Mitarbeitern und Gästen gesorgt. 2013 folgt<br />

die Eröffnung des Cafés Grüner Turm in Ravensburg,<br />

in dem unter an<strong>der</strong>em Snacks aus eigenen<br />

und regionalen Produkten angeboten werden.<br />

Gelungene Integration und Teilhabe<br />

Integration und Teilhabe von Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung ist ein<br />

wichtiger Bestandteil des <strong>Liebenau</strong>er Landlebens. So arbeiten in den<br />

verschiedenen Bereichen sowohl Mitarbeiter im Rahmen einer Werkstatt<br />

für behin<strong>der</strong>te Menschen (WfbM) als auch Auszubildende mit<br />

spezifischen Teilhabebedarfen (BBW). Mit gezielten Schulungen<br />

wurden sämtliche Produktionsmitarbeiter, die mit Kollegen aus <strong>der</strong><br />

WfbM zusammenarbeiten, für wichtige Themen und Aufgaben sensibilisiert<br />

und weitergebildet. Beson<strong>der</strong>s erfreulich war das Bestehen<br />

<strong>der</strong> Gabelstaplerprüfung von Werkstattmitarbeiter Marc Bulach, <strong>der</strong><br />

damit sein lang gehegtes Ziel erreichte.<br />

<strong>Liebenau</strong>er Landleben<br />

2011 <strong>2012</strong><br />

Leistungen<br />

y Anzahl Kunden Verkaufsladen (in Tausend) 122,1 120,1<br />

y Bewirtschaftungsfläche Gärtnerei (in Hektar) 11 11<br />

y Bewirtschaftungsfläche Obstbau (in Hektar) 79 81<br />

y Bewirtschaftungsfläche Grünland,<br />

Ackerbau (in Hektar) 462 473<br />

y Verkauf/Bestand Limousin-Wei<strong>der</strong>in<strong>der</strong> 92/350 97/354<br />

Mitarbeiterzahlen<br />

y Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 240 235<br />

y Auszubildende (BBW) 65 55<br />

y Mitarbeiter/-innen (WfbM) 76 67<br />

Rainer Wöhrle<br />

Geschäftsführer<br />

72 Dienstleister und <strong>Stiftung</strong>sbetriebe


Forstbetriebe<br />

Im Jahr <strong>2012</strong> wurden in den Wäl<strong>der</strong>n <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> 9 000 Festmeter<br />

Holz eingeschlagen. Bei sehr großer Nachfrage konnte das<br />

Holz zu guten Preisen problemlos vermarktet werden. Ein Arbeitsschwerpunkt<br />

im vergangenen Jahr war die Pflege von jungen Waldbeständen.<br />

Dadurch sollen stabile und strukturreiche Mischwäl<strong>der</strong><br />

erzogen werden, die den ökonomischen und ökologischen Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

<strong>der</strong> Zukunft gerecht werden.<br />

Erfolgreich gestartet: die neue Gartenpflegekolonne<br />

Mit Beginn des Jahres aufgebaut und bereits voll ausgelastet ist die<br />

Pflegekolonne für die anspruchsvolle Gartenpflege. Das motivierte<br />

Fachpersonal wird unterstützt durch engagierte und eigens dafür<br />

qualifizierte WfbM-Mitarbeiter. Mit ihrem hohen Einsatz, zum Beispiel<br />

bei <strong>der</strong> Erstellung des Wasserspielplatzes im Ravensburger<br />

Spieleland, haben alle Mitarbeiter ihren Beitrag zu dem anhaltend<br />

guten Bereichsergebnis geleistet.<br />

Eines unserer Kerngeschäfte ist die Bereitstellung von Energieholz.<br />

In den Holzhöfen <strong>Liebenau</strong> und Burgrieden wurden 4 600 Raummeter<br />

Kaminholz produziert und vermarktet. Die Energiezentrale<br />

in <strong>Liebenau</strong> wurde mit 20 000 Schüttraummeter Hackschnitzel versorgt.<br />

In den Forstbetrieben <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong><br />

arbeiten 13 Mitarbeiter mit einer geistigen<br />

Behin<strong>der</strong>ung. Beschäftigungsfel<strong>der</strong> sind die<br />

Brennholzproduktion, die Forstbaumschule<br />

und die Waldpflege.<br />

Markus Bertele<br />

Leiter Forstbetriebe<br />

Forstbetriebe<br />

Forstdienstleistungen<br />

y Waldbetreuung<br />

Das Glashauscafé – ein beliebter Treffpunkt<br />

Mehr als 120 000 Kunden schätzten auch <strong>2012</strong> das aus Eigenprodukten<br />

sowie regionalen und saisonalen Spezialitäten bestehende Angebot<br />

des Verkaufsladens <strong>Liebenau</strong>er Landleben. Auch das Glashauscafé<br />

nebenan hat sich mit seiner wechselnden Tageskarte, dem Frühstücksangebot<br />

sowie den hausgemachten Snacks und Kuchen zu einem<br />

Publikumsmagneten entwickelt, sodass freie Plätze rar sind.<br />

y Pflanzung<br />

y Waldpflege<br />

y Holzernte<br />

y Holzvermarktung<br />

y Baumschule<br />

y Produktion vom Kaminholz<br />

y Bereitstellung von Hackschnitzeln<br />

2011 <strong>2012</strong><br />

Mitarbeiterzahlen<br />

y Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 12 11<br />

y Auszubildende 2 1<br />

y Freiwilliges Soziales Jahr 2 2<br />

y Mitarbeiter/-innen WfbM 13 13<br />

Dienstleister und <strong>Stiftung</strong>sbetriebe<br />

73


<strong>Liebenau</strong><br />

Beratung und<br />

Unternehmensdienste GmbH<br />

<strong>Liebenau</strong> Beratung und<br />

Unternehmensdienste GmbH<br />

<strong>Liebenau</strong><br />

Gebäude- und<br />

Anlagenservice GmbH<br />

Die <strong>Liebenau</strong> – Beratung und Unternehmensdienste GmbH (LBU) ist<br />

als Dienstleister in den Bereichen IT-Services, Rechnungswesen und<br />

Personalabrechnung für den <strong>Stiftung</strong>sverbund und externe Kunden<br />

aktiv – mit einer klaren Branchenausrichtung auf den Sozialbereich.<br />

Im Arbeitsfeld IT-Services, dem größten Bereich innerhalb <strong>der</strong> LBU,<br />

lag im Berichtsjahr einmal mehr ein wichtiger Schwerpunkt auf den<br />

Themen Daten- und Ausfallsicherheit. Weitere Terminalserver-Farmen<br />

wurden in Betrieb genommen. Und mit dem Standort Rosenharz<br />

wurde ein weiterer Groß-Standort per Richtfunk an das schnelle <strong>Liebenau</strong>er<br />

Datennetz angeschlossen.<br />

Wie überall ist Mobilität auch in <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> ein großes<br />

Thema. Im Bereich Smartphones und Tablet-PCs gab es wichtige<br />

Weiterentwicklungen, Standards wurden definiert und die Sicherheitsvorkehrungen<br />

erhöht. Da die EDV-Anbindung auch für Kernleistungsbereiche<br />

immer wichtiger wird und ein Ausfall <strong>der</strong> IT deshalb<br />

immer gravieren<strong>der</strong>e Folgen hat, wurde eine Notfall-Rufbereitschaft<br />

an Wochenenden und Feiertagen eingeführt.<br />

In <strong>der</strong> Personalabrechnung war das Jahr<br />

geprägt von weiteren enorm zeitaufwändigen<br />

Umsetzungen von AVR-Struktur-Än<strong>der</strong>ungen.<br />

Im Rechnungswesen sorgten Stichworte wie<br />

E-Bilanz und SEPA für zusätzliche Auslastung.<br />

Die <strong>Liebenau</strong> Gebäude- und Anlagenservice GmbH (LiGAS) bietet<br />

technische Dienstleistungen in den Bereichen Elektrik, MSR (Regelungstechnik<br />

und Schaltschrankbau), Sanitär, Heizung und Schlosserarbeiten<br />

sowie Dienstleistungen rund um Arbeitssicherheit und<br />

Brandschutz. Zudem entwickelt und baut sie Son<strong>der</strong>konstruktionen<br />

wie Wärmerückgewinnungsanlagen. Ganzjährig wird ein 24-Stunden-<br />

Bereitschaftsdienst für die zentrale Heiztechnik und für haustechnische<br />

Belange angeboten.<br />

Im Jahr <strong>2012</strong> absolvierte die LiGAS neben mehreren Großprojekten<br />

(Elektro, Heizung, Sanitär und MSR) erfolgreich die Zertifizierung<br />

nach DIN ISO 9001-2008. Beson<strong>der</strong>s in puncto Kundenorientierung,<br />

Lieferantenbeziehung sowie Führung erfüllte die LiGAS die gefor<strong>der</strong>ten<br />

Kriterien quasi in Rekordtempo. Denn was normalerweise eine<br />

Zeitspanne von zwei bis drei Jahren in Anspruch nimmt, hat das engagierte<br />

Team innerhalb nur eines Jahres bewältigt. Bedingt durch die<br />

große Nachfrage wurde <strong>der</strong> MSR-Bereich weiter personell verstärkt.<br />

Für das Wirtschaftsjahr 2013 gehen wir von einer ähnlich guten Entwicklung<br />

aus. Aufgrund eines erhöhten Bedarfs<br />

wird das Prüfteam hinsichtlich BGV A3 Geräteund<br />

Anlagenprüfungen personell erweitert.<br />

Matthias Schyra<br />

Geschäftsführer<br />

Michael Staiber<br />

Geschäftsführer<br />

<strong>Liebenau</strong> – Beratung und Unternehmensdienste (LBU)<br />

2011 <strong>2012</strong><br />

Leistungen<br />

IT Services<br />

y Betreute Server 143 149<br />

y Betreute PCs 1 172 1 419<br />

y Betreute Telefonanschlüsse 2 580 2 680<br />

Rechnungswesen<br />

y Verbuchte Belege 988 000 986 000<br />

Personalabrechnung<br />

y Personalabrechnungsfälle pro Jahr 70 480 72 600<br />

<strong>Liebenau</strong> Gebäude- und Anlagenservice (LiGAS)<br />

2011 <strong>2012</strong><br />

Leistungen<br />

y Reparaturaufträge 9 000 9 500<br />

y BGV-A3-Prüfungen (Prüfung elektrischer Geräte) 5 300 7 200<br />

y Wartungsaufträge 7 000 7 500<br />

Mitarbeiterzahlen<br />

y Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 45 58<br />

y Auszubildende 3 4<br />

y Mitarbeiter/-innen (WfbM) 14 13<br />

Mitarbeiterzahlen<br />

y Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 29 29<br />

74 Dienstleister und <strong>Stiftung</strong>sbetriebe


<strong>Liebenau</strong> Teamwork Kommunikation GmbH<br />

Die <strong>Liebenau</strong> Teamwork Kommunikation erbringt seit drei Jahren<br />

professionelle Kommunikationsdienstleistungen. Das Portfolio umfasst<br />

die Bereiche Kommunikationsberatung, Internet, Werbung und<br />

Grafikdesign sowie Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Zusammen mit<br />

<strong>der</strong> Abteilung Kommunikation und dem Bereich Helfen und Spenden<br />

bildet die <strong>Liebenau</strong> Teamwork Kommunikation den Kommunikationsbereich<br />

<strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong>.<br />

Das Jahr <strong>2012</strong> brachte für die Gesellschaft einige Verän<strong>der</strong>ungen.<br />

Aus <strong>der</strong> Teamwork Kommunikation und Medien GmbH wurde die <strong>Liebenau</strong><br />

Teamwork Kommunikation GmbH. Nachfolger von Gründungsgeschäftsführer<br />

Wolf-Peter Bischoff, <strong>der</strong> neue Aufgaben für den Vorstand<br />

übernommen hat, wurde Christoph Sedlmeier. Die wirtschaftliche<br />

Entwicklung ist positiv, mit leicht überplanmäßigen Umsätzen.<br />

Das Jahr wurde zur Verfeinerung des Leistungsprofils, zur Optimierung<br />

<strong>der</strong> Geschäftsabläufe und zur Kundenakquise genutzt. Die <strong>Stiftung</strong><br />

<strong>Liebenau</strong> und die Unternehmen im <strong>Stiftung</strong>sverbund nutzen<br />

ein breites professionelles Angebotsspektrum, das im Berichtsjahr<br />

um das Angebotsfeld Hosting und Wartung von Websites erweitert<br />

wurde. Im Auftrag externer Kunden übernahmen wir vielfältige<br />

Maßnahmen zur Markpositionierung und Kundengewinnung: neue<br />

Internetauftritte, Kundenzeitschriften, Messepräsenzen, Anzeigenund<br />

Plakatwerbung.<br />

Ein weiterer Schwerpunkt <strong>der</strong> Teamwork lag in <strong>der</strong> Entwicklung von<br />

mobilen Websites und Web-Apps. Mit zwei Content Management Systemen<br />

(TYPO 3 und dem agentureigenen LOC) wurden hochwertige<br />

Websites für große und kleinere Unternehmen entwickelt.<br />

Eine breite Produktpalette<br />

Ob Kugelschreiber o<strong>der</strong> Holzschlitten, Speisekarte o<strong>der</strong> Geschäftsbericht:<br />

Die <strong>Liebenau</strong> Teamwork Kommunikation liefert Konzepte, Text<br />

und Grafik für Printmedien und Werbemittel je<strong>der</strong> Art.<br />

Wolf-Peter Bischoff<br />

Geschäftsführer<br />

bis 30.9.<strong>2012</strong><br />

Christoph Sedlmeier<br />

Geschäftsführer<br />

seit 1.10.<strong>2012</strong><br />

<strong>Liebenau</strong> Teamwork Kommunikation<br />

2011 <strong>2012</strong><br />

y Kunden 55 84<br />

y Presseaussendungen 253 234<br />

y Zeitschriften/Geschäftsberichte 24 25<br />

y Prospekte/Flyer/Anzeigen 287 284<br />

y Werbemittel 37 43<br />

y Betreute Internetauftritte 52 79<br />

y Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 17 15<br />

y Freie Mitarbeiter/-innen 20 19<br />

Dienstleister und <strong>Stiftung</strong>sbetriebe<br />

75


76 <strong>Stiftung</strong>en und sonstige Tätigkeiten


<strong>Stiftung</strong>en und<br />

sonstige Tätigkeiten<br />

Das Leben stellt Aufgaben,<br />

die einen verän<strong>der</strong>n.<br />

Brigitte Tauscher-Bährle ist Seelsorgerin im<br />

Hospiz und im Franziskuszentrum. Sie beschreibt<br />

ihr Berufsleben bis dahin als „sehr<br />

wechselvoll“. Sie war tätig in <strong>der</strong> Gastronomie,<br />

hat Theologie studiert und Religion<br />

unterrichtet. Vor drei Jahren führte sie ihr<br />

Weg zu <strong>der</strong> Aufgabe, die sie nun ausfüllt.<br />

Dafür wünscht sie sich weiterhin „Kraft und<br />

Gelassenheit“.<br />

„ Oft haben Menschen ein schwieriges Vorleben.<br />

Es kommen auch unbereinigte Lebenssituationen<br />

auf, man muss Angehörige und<br />

Betroffene begleiten können. Hierfür braucht<br />

man ein gewisses ‚Standing‘ als Mensch.“ Im<br />

Hospiz werde gelebt, das ist Brigitte Tauscher-<br />

Bährle wichtig. „Die Entscheidung, in ein<br />

Hospiz zu gehen, ist für viele schwer. Wir<br />

Mitarbeiter helfen, dass Betroffene sich in<br />

ihrer Haltung verän<strong>der</strong>n dürfen und geschehen<br />

lassen können, was geschieht.“<br />

Wie geht Brigitte Tauscher-Bährle mit dem<br />

Thema um? „Die sichtbare Entspannung im<br />

toten Antlitz ist für alle Beteiligten ein Trost.<br />

Das min<strong>der</strong>t die Angst vor dem eigenen Tod.<br />

Gleichzeitig macht es einen dankbar für das<br />

Lebendige.“<br />

<strong>Stiftung</strong>en und sonstige Tätigkeiten<br />

77


Fondazione S. Elisabetta – <strong>Stiftung</strong> St. Elisabeth –<br />

Fundaziun S. Elisabetta<br />

Die Fondazione S. Elisabetta, auch <strong>Stiftung</strong> St. Elisabeth o<strong>der</strong><br />

Fundaziun S. Elisabetta, ist eine gemeinnützige <strong>Stiftung</strong> mit Sitz in<br />

Bozen, Südtirol, die von <strong>der</strong> Caritas Diözese Bozen-Brixen und <strong>der</strong><br />

<strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> 2009 gegründet wurde. Sie hat ihren Schwerpunkt<br />

in <strong>der</strong> Pflege und Betreuung und in <strong>der</strong> Erwachsenenbildung.<br />

Mit dem Jesuheim in Girlan hat die Fondazione S. Elisabetta ab<br />

Januar 2013 ein erstes Pflegeheim in ihre Trägerschaft übernommen.<br />

Vorausgegangen waren intensive Gespräche mit <strong>der</strong> in Südtirol<br />

tätigen Ordensgemeinschaft <strong>der</strong> Barmherzigen Schwestern des<br />

Hl. Vinzenz von Paul, die aufgrund ihrer Altersstruktur und <strong>der</strong><br />

Sorge um Nachwuchs einen neuen Träger für ihr Haus gesucht hatte.<br />

Das Bildungshaus Lichtenburg in <strong>der</strong> Südtiroler Gemeinde Nals hat<br />

sich unter <strong>der</strong> Führung <strong>der</strong> Fondazione S. Elisabetta zu einem Sozialbildungszentrum<br />

und einer Netzwerkplattform für Soziales in Südtirol<br />

entwickelt. Unter dem Motto „Begegnung & Bildung“ unterstützt<br />

es Menschen darin, das soziale Miteinan<strong>der</strong> in Beruf, Privatleben<br />

und Gesellschaft zu för<strong>der</strong>n und zu stärken.<br />

Neu: Jesuheim in Girlan<br />

Im Jesuheim leben 90 Senioren und 40 Menschen mit geistiger Beeinträchtigung.<br />

Mehrere Einzelgebäude sind in die landwirtschaftlichen<br />

Grünflächen am Rande des Südtiroler Weindorfes Girlan eingebettet.<br />

Ein großer Außenbereich mit Therapiepark bietet als Ergänzung zu den<br />

Wohn- und Aufenthaltsbereichen im Haus viel Platz für Bewegung und<br />

Aktivitäten im Freien. Eine Hauskapelle und ein eigener Friedhof ermöglichen<br />

auch die Entfaltung des religiösen Lebens. 120 Mitarbeiter<br />

kümmern sich um die Pflege und das Wohlergehen <strong>der</strong> Bewohner.<br />

Im Bozener Stadtteil Gries wurde mit <strong>der</strong> örtlichen Gemeindeverwaltung<br />

an <strong>der</strong> Verwirklichung des Projekts „Grieserhof – Leben im<br />

Alter“ weitergearbeitet. In einer ehemaligen Privatklinik soll nach<br />

Um- und Neubauarbeiten ein Seniorenzentrum mit umfangreichem<br />

Wohn- und Dienstleistungsangebot entstehen. Das Projekt orientiert<br />

sich am Konzept <strong>der</strong> KDA-Quartiershäuser, das vom Kuratorium<br />

Deutsche Altenhilfe entwickelt wurde.<br />

Auch das Modell <strong>der</strong> „Lebensräume für Jung und Alt“ <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong><br />

<strong>Liebenau</strong> stößt auf Interesse in Südtirol. Die Fondazione S. Elisabetta<br />

führt <strong>der</strong>zeit Gespräche mit einer in Südtirol ansässigen Ordensgemeinschaft,<br />

die sich für ihre Klosteranlage in<br />

Meran eine solche Nutzung vorstellen könnte.<br />

Bunt wie die Menschen<br />

Farbenfroh präsentiert sich die neu gestaltete Fassade des Bildungshauses<br />

Lichtenburg. Die Buntheit entspricht <strong>der</strong> Vielfalt <strong>der</strong> Menschen,<br />

die das Haus besuchen, und damit <strong>der</strong> Vielfalt ihrer Bedürfnisse<br />

und Anliegen. Anspruchsvolle Bildungsangebote, Möglichkeiten für<br />

geselliges Zusammensein und eine gute Küche sind die Stärken des<br />

Hauses. Einzelne Bildungsgäste sind in <strong>der</strong> Lichtenburg ebenso willkommen<br />

wie Gastgruppen aus dem In- und Ausland.<br />

Fondazione S. Elisabetta – Bildungshaus Lichtenburg<br />

2011 <strong>2012</strong><br />

y Übernachtungen im Bildungshaus 7 153 9 247<br />

y Teilnehmertage bei Eigenveranstaltungen 5 561 6 230<br />

y Teilnehmertage bei Gastveranstaltungen 14 918 15 100<br />

Dr. Christian Klotzner<br />

<strong>Stiftung</strong>spräsident<br />

Mitarbeiterzahlen<br />

y Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 22 21<br />

78 <strong>Stiftung</strong>en und sonstige Tätigkeiten


Bulgarisch-Deutsches Sozialwerk St. Andreas e. V. (BDS)<br />

<strong>Stiftung</strong> St. Franziskus Heiligenbronn, <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong>, Metropolie von Varna und Veliki Preslav<br />

Das Bulgarisch-Deutsche Sozialwerk St. Andreas (BDS) hilft seit 14<br />

Jahren, an <strong>der</strong> bulgarischen Schwarzmeerküste mit fachlich fundierter<br />

und kirchlich orientierter Sozialarbeit Not zu lin<strong>der</strong>n und benachteiligten<br />

Menschen neue Perspektiven zu eröffnen. Zwei Drittel <strong>der</strong><br />

laufenden Kosten werden von <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> getragen, ein<br />

Drittel von <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> St. Franziskus Heiligenbronn.<br />

Das Kin<strong>der</strong>haus in Kicevo erhält schon im vierten Jahr umfangreiche<br />

staatliche Unterstützung für 15 Internatskin<strong>der</strong>, <strong>der</strong> monatliche Satz<br />

wurde im Januar 2013 erhöht. Drei Projekte, die ursprünglich durch<br />

befristete För<strong>der</strong>ungen (von Europäischer Union, Renovabis und<br />

Aktion Mensch) gestartet werden konnten, werden nun schon über<br />

Jahre fortgesetzt, teils in reduziertem Umfang, teils ausgeweitet<br />

mit Unterstützung <strong>der</strong> Kommune Varna. Das Projekt „Step In“ zur<br />

Unterstützung von Roma-Schulkin<strong>der</strong>n wird an einer zweiten Schule<br />

angeboten und läuft mit Unterstützung des BDS-Freundeskreises<br />

und <strong>der</strong> Agnes-Philippine Walter <strong>Stiftung</strong> über das ganze Schuljahr.<br />

Der Effekt: Die Abbruchquote <strong>der</strong> Schulausbildungen geht zurück.<br />

Das Angebot <strong>der</strong> Sozialstation wurde um einen regelmäßiger Tagestreff<br />

für Senioren ergänzt.<br />

Als bulgarischer Partner für die europäische Pflegehelferlizenz hat<br />

das BDS ein Curriculum erarbeitet und bildet zunehmend Hilfskräfte<br />

weiter. Die Mobile Jugendarbeit im Roma-Ghetto Maksuda soll auf<br />

neue Bereiche ausgeweitet werden. Die im Zuge des Projektes ausgebildeten<br />

ehrenamtlichen Helfer bewähren sich exzellent in <strong>der</strong><br />

Arbeit.<br />

<strong>2012</strong> haben die beiden deutschen <strong>Stiftung</strong>en sowie das BDS Mitverantwortung<br />

für den Roncalli e.V. in Burgas übernommen. Der Caritas-<br />

Verband Magdeburg bleibt Mitglied und sichert die langjährige Erfah-<br />

Christoph Sedlmeier<br />

Vorstand<br />

rung in <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>- und Jugendarbeit in Burgas.<br />

Allen Helfern und Unterstützern gilt unser aufrichtiger<br />

Dank. Wir setzen unsere Kraft dafür<br />

ein, dass die Hilfe bei den Menschen ankommt,<br />

denen sie gilt.<br />

Zu Gast beim Präsidenten<br />

Die Arbeit des BDS findet in Bulgarien zunehmend Anerkennung.<br />

Staatspräsident Rossen Plewneliew hatte die Vorstände <strong>der</strong> beiden<br />

deutschen <strong>Stiftung</strong>en eingeladen, um sich über die Arbeit des Bulgarisch-Deutschen<br />

Sozialwerks zu informieren. Er würdigte die Verbindung<br />

bei<strong>der</strong> Län<strong>der</strong> und äußerte sich anerkennend über die Verdienste<br />

<strong>der</strong> beiden deutschen <strong>Stiftung</strong>en um Integration und um<br />

den Aufbau eines sozialen Europa. Gerade für den ländlichen Raum,<br />

das Hinterland <strong>der</strong> Städte und Dörfer am Schwarzen Meer, habe das<br />

Bulgarisch-Deutsche Sozialwerk wertvolle Impulse gegeben. Das Bild<br />

zeigt v.l. Michael Wollek, Hubert Bernhard (beide <strong>Stiftung</strong> St. Franziskus),<br />

Margarita Dragneva (Leiterin Kin<strong>der</strong>haus Kitschevo), Präsident<br />

Rossen Plewneliew, Prälat Michael H. F. Brock (<strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong>),<br />

Prof. DDr. Johann Krammer (Beirat Bulgarisch-Deutsches Sozialwerk).<br />

Bulgarisch-Deutsches Sozialwerk St. Andreas e. V. (BDS)<br />

2011 <strong>2012</strong><br />

Betreute Menschen<br />

Varna<br />

y Kin<strong>der</strong> und Jugendliche 120 170<br />

y Sozialstation 70 101<br />

y Suchthilfe 10 –<br />

y Suppenküche 400 400<br />

Balchik (Bezirk Dobrich)<br />

y Sozialstation – 25<br />

Kitschevo<br />

y Kin<strong>der</strong> 76 81<br />

Fortbildung Varna<br />

y Erwachsene (Mobile Jugendarbeit) – 50<br />

Einrichtungen<br />

y Kin<strong>der</strong>haus Kitschevo mit Kin<strong>der</strong>tagesstätte,<br />

Wochenkin<strong>der</strong>heim, Kin<strong>der</strong>heim<br />

y Sozialstation<br />

Mitarbeiterzahlen<br />

y Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 25 24<br />

y Honorarkräfte 21 16<br />

y Ehrenamtliche 40 53<br />

<strong>Stiftung</strong>en und sonstige Tätigkeiten<br />

79


St. Andreas-<strong>Stiftung</strong><br />

Christliche Hospizstiftung –<br />

Leben und Sterben in Würde<br />

Die St. Andreas <strong>Stiftung</strong> wurde im Jahr 2010 zur langfristigen För<strong>der</strong>ung<br />

des Bulgarisch-Deutschen Sozialwerks St. Andreas gegründet.<br />

Das Jahr <strong>2012</strong> war geprägt von <strong>der</strong> Suche nach Erweiterungsmöglichkeiten<br />

für den Kapitalstock, um mit den Erträgen die soziale<br />

Arbeit in Bulgarien spürbar und nachhaltig unterstützen zu können.<br />

Erschwert wird diese Aufgabe insbeson<strong>der</strong>e dadurch, dass Bulgarien<br />

für viele Deutsche ein relativ unbekanntes Land ist. Mit Hilfe vielfältiger<br />

Aktivitäten gelang es, Interessierte für die <strong>Stiftung</strong> zu gewinnen.<br />

Das <strong>Stiftung</strong>skapital konnte um etwa 45.000 Euro auf 200.000<br />

Euro erhöht werden.<br />

Jakob Bichler, einer <strong>der</strong> Initiatoren <strong>der</strong> St. Andreas <strong>Stiftung</strong>, wurde<br />

im Jahr <strong>2012</strong> aus dem Vorstand verabschiedet. Ulrich Kuhn, Vertreter<br />

des Freundeskreises des BDS im Vorstand <strong>der</strong><br />

St. Andreas <strong>Stiftung</strong>, wurde zum stellvertretenden<br />

Vorsitzenden gewählt.<br />

Norbert Rapp<br />

Vorstandsvorsitzen<strong>der</strong><br />

Die Christliche Hospizstiftung – Leben und Sterben in Würde för<strong>der</strong>t<br />

und unterstützt entsprechend ihrem <strong>Stiftung</strong>szweck die ambulante<br />

und stationäre Hospizarbeit im Bodenseekreis.<br />

Im Stationären Hospiz wurden seit <strong>der</strong> Eröffnung im Juli 1998<br />

1 187 Gäste aufgenommen. 69 Prozent kamen aus dem Bodenseeraum,<br />

16 Prozent aus dem Landkreis Ravensburg und 15 Prozent aus<br />

an<strong>der</strong>en Landkreisen. Die Hospizgäste, unheilbar kranke Menschen,<br />

werden von Fachkräften aus unterschiedlichsten Berufen und von<br />

ehrenamtlichen Mitarbeitern nach einem umfassenden, ganzheitlichen<br />

Unterstützungskonzept in ihrer letzten Lebensphase begleitet.<br />

Ein weitergehendes Angebot bezieht sich auf die Trauerbegleitung<br />

<strong>der</strong> Angehörigen.<br />

Die Regelsätze <strong>der</strong> Pflege- und Krankenkassen decken die Kosten <strong>der</strong><br />

stationären Hospizarbeit nicht. So ist die <strong>Stiftung</strong> auf Zustiftungen<br />

angewiesen. Seit Gründung im Jahr 2005 konnten fast flächendeckend<br />

die Gemeinden im Bodenseekreis für eine Zustiftung für die<br />

Hospizarbeit gewonnen werden. Auch Industrie und Mittelstand<br />

leisteten ihren Beitrag.<br />

Jährliches Ziel <strong>der</strong> Christlichen Hospizstiftung ist, den bestehenden<br />

Abmangel des stationären Hospizes im Franziskuszentrum in Friedrichshafen<br />

zu reduzieren. So konnte mit dem Jahresüberschuss 2011<br />

<strong>der</strong> Abmangel um 26.984,22 Euro gemin<strong>der</strong>t und eine bescheidene<br />

Rücklage für den Kapitalerhalt <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> gebildet werden.<br />

Thomas Kaldenbach<br />

Vorstand<br />

Josef Weißhaupt<br />

Vorstand<br />

Leben im Roma-Dorf<br />

Die Lebensperspektiven von Roma-Kin<strong>der</strong>n zu verbessern, ist eins <strong>der</strong><br />

Ziele, die sich die St. Andreas-<strong>Stiftung</strong> gesetzt hat.<br />

80 <strong>Stiftung</strong>en und sonstige Tätigkeiten


Bürgerstiftung Oberteuringen<br />

Bürgerstiftung Eriskirch<br />

Die Bürgerstiftung Oberteuringen wurde 2006 gegründet, als erste<br />

im Bodenseekreis. Inzwischen ist sie in <strong>der</strong> Bürgerschaft von Oberteuringen<br />

angekommen und anerkannt.<br />

Eine größere Aktion im Jahr <strong>2012</strong>, die erhebliche Vorarbeit erfor<strong>der</strong>te,<br />

war die Teilnahme an <strong>der</strong> 6. Leistungsschau des Vereins Teuringer<br />

Wirtschaft im Ortskern <strong>der</strong> Gemeinde. Über 40 Gewerbetreibende<br />

stellten dort ihr Angebot dar. Als Vorstandsmitglied des Vereins sorgte<br />

Monika Bucher, die sich als <strong>Stiftung</strong>srätin auch in <strong>der</strong> Bürgerstiftung<br />

engagiert, dafür, dass die Bürgerstiftung einen Platz für die Aufstellung<br />

eines Losstandes im Saal des Landgasthauses „Post“ erhielt. Bei<br />

<strong>der</strong> Tour zur Einwerbung von Preisen trafen die Verantwortlichen <strong>der</strong><br />

Bürgerstiftung nur auf offene Türen bei <strong>der</strong> Gewerbetreibenden und<br />

bekamen außerdem reichlich Spenden für die<br />

Zwecke <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong>.<br />

Die Bürgerstiftung Eriskirch wurde im Januar 2007 gegründet. Sie<br />

ist präsent bei vielen Veranstaltungen im Ortsleben, so auch beim<br />

Fest <strong>der</strong> Gemeinde zum fünfjährigen Bestehen <strong>der</strong> Neuen Mitte.<br />

Innerhalb <strong>der</strong> kurzen Zeit entstand hier ein Markplatz mit Wochenmarkt,<br />

eine Wohnanlage „Lebensräume für Jung und Alt“, das Pflegeheim<br />

St. Iris und die Sporthalle Eriskirch.<br />

Neue <strong>Stiftung</strong>sratsvorsitzende ist Birgit Lin<strong>der</strong>-Schmid. Der <strong>Stiftung</strong>srat<br />

wählte sie als Nachfolgerin für Manfred Bertele, <strong>der</strong> die<br />

Gründungsphase <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> intensiv betreute und unterstützte.<br />

Die neue Vorsitzende ist Mitarbeiterin <strong>der</strong> Caritas, war früher im<br />

Gemein<strong>der</strong>at tätig, verantwortlich für die Planung und Durchführung<br />

<strong>der</strong> Seniorennachmittage <strong>der</strong> Gemeinde und engagierte sich<br />

auch darüber hinaus im sozialen Bereich. Ein<br />

Gewinn für die <strong>Stiftung</strong> sind ihre weitreichenden<br />

Kontakte in die Bevölkerung, von Kultur<br />

bis Sport, von Senioren bis zu Familien.<br />

Reinhard Friedel<br />

<strong>Stiftung</strong>sratsvorsitzen<strong>der</strong><br />

Birgit Lin<strong>der</strong>-Schmid<br />

<strong>Stiftung</strong>sratsvorsitzende<br />

Schöne Gewinne für den guten Zweck<br />

Auf großes Interesse <strong>der</strong> Besucher stieß <strong>der</strong> Losstand <strong>der</strong> Bürgerstiftung<br />

Oberteuringen bei <strong>der</strong> Leistungsschau in Oberteuringen. Die<br />

Betreuung des Standes lag in Händen von <strong>Stiftung</strong>sratsvorsitzenden<br />

Reinhard Friedel, Vorstandsmitglied Irmgard Dollansky und weiteren<br />

Mitglie<strong>der</strong>n des <strong>Stiftung</strong>srates.<br />

Apfelsaft für den guten Zweck<br />

Alle, die in <strong>der</strong> Neuen Mitte eine Heimat gefunden haben, beteiligten<br />

sich am Fest mit Ständen o<strong>der</strong> Spielstationen. Die Bürgerstiftung<br />

betrieb einen Getränkestand mit vor Ort frisch gepresstem Apfelsaft,<br />

dessen Erlös <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> zu Gute kam.<br />

<strong>Stiftung</strong>en und sonstige Tätigkeiten<br />

81


82 Weitere Informationen


Weitere Informationen<br />

Raum schaffen für<br />

neue Ziele.<br />

Der älteste Teil des heutigen Schlosses <strong>Liebenau</strong><br />

war die ursprüngliche Burg <strong>Liebenau</strong>,<br />

errichtet im 12. Jahrhun<strong>der</strong>t von den Vögten<br />

von Summerau. Im Verlauf <strong>der</strong> Jahrhun<strong>der</strong>te<br />

wechselten die Besitzer mehrfach, die Burg<br />

wurde zum Schloss. Kaplan Adolf Aich konnte<br />

es 1870 für den Grün<strong>der</strong>verein in verwahrlostem<br />

Zustand für 17.500 Gulden von einem<br />

Ulmer Baumaterialienhändler kaufen und zog<br />

mit Ordensschwestern und Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung<br />

ein. Der Grundstein für die „Pflegund<br />

Bewahranstalt <strong>Liebenau</strong>“ war gelegt.<br />

Während des zweiten Weltkriegs waren in<br />

vielen Räumen internierte ausländische<br />

Frauen untergebracht. Der Neuanfang nach<br />

Kriegsende führte aufgrund <strong>der</strong> doch sehr<br />

beengten Verhältnisse zu verschiedenen Neubauten.<br />

Für das Schloss musste eine Entscheidung<br />

getroffen werden: Sanierung <strong>der</strong> alten<br />

Bausubstanz o<strong>der</strong> Totalrenovierung unter<br />

neuer Sinn- und Zielsetzung. 1978 entschied<br />

man sich für die zweite Lösung. Heute ist das<br />

Schloss zentraler Schulungsort <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong><br />

<strong>Liebenau</strong>. 80 Prozent alle Fort- und Weiterbildungen<br />

im Verbund <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong><br />

sowie Schulungen für Einrichtungen aus <strong>der</strong><br />

Region finden hier statt. Das Schloss wird<br />

geschätzt als Lern-, Denk- und Reflexionsraum<br />

und gilt als identitätsstiften<strong>der</strong> und<br />

integrativer Ort für Begegnungen.<br />

Weitere Informationen<br />

83


Ansprechpartner und Kontaktdaten<br />

<strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong><br />

Siggenweilerstraße 11, D 88074 Meckenbeuren<br />

Vorstand<br />

Prälat Michael H. F. Brock<br />

Telefon: 07542 10-1200<br />

Telefax: 07542 10-1106<br />

E-Mail: michael.brock@stiftung-liebenau.de<br />

Vorstand<br />

Dr. Berthold Broll<br />

Telefon: 07542 10-1203<br />

Telefax: 07542 10-1106<br />

E-Mail: berthold.broll@stiftung-liebenau.de<br />

Vorstand<br />

Dr. Markus Nachbaur<br />

Telefon: 07542 10-1210<br />

Telefax: 07542 10-1106<br />

E-Mail: markus.nachbaur@stiftung-liebenau.de<br />

Stabsstelle Sozialpolitik und<br />

Geschäftsstelle SONG<br />

Leitung: Ulrich Kuhn<br />

Telefon: 07542 10-1206<br />

Telefax: 07542 10-1231<br />

E-Mail: ulrich.kuhn@stiftung-liebenau.de<br />

Zentrale <strong>Stiftung</strong>sverwaltung<br />

und Finanzen<br />

Leitung: Matthias Schyra/Philip Kling<br />

Telefon: 07542 10-1220<br />

Telefax: 07542 10-1190<br />

E-Mail: matthias.schyra@stiftung-liebenau.de<br />

Bau<br />

Leitung: Marco Nauerz<br />

Telefon: 07542 10-1167<br />

Telefax: 07542 10-1112<br />

E-Mail: marco.nauerz@stiftung-liebenau.de<br />

Energietechnik<br />

Leitung: Michael Staiber<br />

Telefon: 07542 10-1249<br />

Telefax: 07542 10-1120<br />

E-Mail: michael.staiber@stiftung-liebenau.de<br />

Hausverwaltung<br />

Leitung: Anja Mattes<br />

Telefon: 07542 10-1100<br />

Telefax: 07542 10-1231<br />

E-Mail: anja.mattes@stiftung-liebenau.de<br />

Stabsstelle Sozialpolitik<br />

Referent Sozialpolitik: Ulrich Dobler<br />

Telefon: 07542 10-1172<br />

Telefax: 07542 10-981172<br />

E-Mail: ulrich.dobler@stiftung-liebenau.de<br />

Rechts- und Vertragswesen/<br />

Justiziar<br />

Leitung: Thomas Kaldenbach<br />

Telefon: 07542 10-1101<br />

Telefax: 07542 10-1231<br />

E-Mail: thomas.kaldenbach@stiftung-liebenau.de<br />

Kommunikation und Fundraising<br />

Leitung: Helga Raible<br />

Telefon: 07542 10-1238<br />

Telefax: 07542 10-1117<br />

E-Mail: helga.raible@stiftung-liebenau.de<br />

Personalmanagement<br />

Leitung: Axel Sans<br />

Telefon: 07542 10-1204<br />

Telefax: 07542 10-1184<br />

E-Mail: axel.sans@stiftung-liebenau.de<br />

Strategischer Einkauf<br />

Leitung: Rainer Wöhrle<br />

Telefon: 07542 10-1209<br />

Telefax: 07542 10-1269<br />

E-Mail: rainer.woehrle@stiftung-liebenau.de<br />

Stabsstelle Grundsatzfragen Marketing<br />

Leitung: Wolf-Peter Bischoff<br />

Telefon: 07542 10-1208<br />

Telefax: 07542 10-981208<br />

E-Mail: wolf-peter.bischoff@stiftung-liebenau.de<br />

ZustifterRente und<br />

Konzeptentwicklung<br />

Leitung: Christoph Sedlmeier<br />

Telefon: 07542 10-1205<br />

Telefax: 07542 10-1819<br />

E-Mail: christoph.sedlmeier@stiftung-liebenau.de<br />

Brüsseler Kreis e. V.<br />

Geschäftsführung: Daniel Kiesel<br />

Telefon: 07542 10-1256<br />

Telefax: 07542 10-1231<br />

E-Mail: daniel.kiesel@stiftung-liebenau.de<br />

Pastorale Dienste/Seelsorge<br />

Ulrich Gebert<br />

Telefon: 07542 10-2030<br />

Telefon: 07542 10-2031<br />

E-Mail: pastoralerdienst@stiftung-liebenau.de<br />

Stabsstelle Ethik/Geschäftsführung Ethikkomitee<br />

Dr. Hans-Martin Brüll<br />

Telefon: 07542 10-1261<br />

Telefax: 07542 10-1953<br />

E-Mail: hans-martin.bruell@stiftung-liebenau.de<br />

<strong>Stiftung</strong><br />

Hospital zum Heiligen Geist<br />

Siggenweilerstraße 11, D 88074 Meckenbeuren<br />

Vorstand<br />

Dr. Berthold Broll (Vorsitzen<strong>der</strong>)<br />

Dr. Markus Nachbaur (Stv. Vorsitzen<strong>der</strong>)<br />

Prälat Michael H. F. Brock<br />

Telefon: 07542 10-1203<br />

Telefax: 07542 10-1106<br />

E-Mail: berthold.broll@stiftung-heilig-geist.de<br />

Geschäftsführung<br />

Tobias Holeczek<br />

Telefon: 07542 10-1420<br />

Telefax: 07542 10-981420<br />

E-Mail: tobias.holeczek@stiftung-heilig-geist.de<br />

<strong>Stiftung</strong> Helios – Leben im Alter<br />

<strong>Stiftung</strong>srat<br />

Dr. Berthold Broll (Präsident)<br />

Siggenweilerstraße 11, D 88074 Meckenbeuren<br />

Telefon: 07542 10-1203<br />

Telefax: 07542 10-1106<br />

E-Mail: berthold.broll@stiftung-helios.ch<br />

Lic. iur. Emil Nisple (Vizepräsident)<br />

Oberer Graben 26, CH 9000 St. Gallen<br />

Telefon: 0041 71 2224033<br />

E-Mail: emil.nisple@grandnisple.ch<br />

84 Weitere Informationen


Altenhilfe<br />

Deutschland<br />

St. Anna-Hilfe für ältere Menschen<br />

gemeinnützige GmbH (Deutschland) und<br />

<strong>Liebenau</strong> – Leben im Alter gemeinnützige GmbH<br />

Siggenweilerstraße 11<br />

D 88074 Meckenbeuren<br />

Geschäftsführung<br />

Stefanie Locher<br />

Gerhard Schiele<br />

Telefon: 07542 10-4006<br />

Telefax: 07542 10-4009<br />

E-Mail: stefanie.locher@altenhilfe-liebenau.de<br />

E-Mail: gerhard.schiele@altenhilfe-liebenau.de<br />

Heilig Geist – Leben im Alter<br />

gemeinnützige GmbH<br />

Emmelhoferstraße 1<br />

D 88353 Kißlegg<br />

Geschäftsführung<br />

Stefanie Locher<br />

Gerhard Schiele<br />

Telefon: 07542 10-4006<br />

Telefax: 07542 10-4009<br />

E-Mail: stefanie.locher@altenhilfe-liebenau.de<br />

E-Mail: gerhard.schiele@altenhilfe-liebenau.de<br />

Österreich<br />

St. Anna-Hilfe für ältere Menschen<br />

gemeinnützige GmbH (Österreich) und<br />

St. Anna-Service gemeinnützige GmbH<br />

Kirchstraße 9a<br />

A 6900 Bregenz<br />

Geschäftsführung<br />

Klaus Müller<br />

Telefon: 0043-5574 42177-0<br />

Telefax: 0043-5574 42177-9<br />

E-Mail: klaus.mueller@st.anna-hilfe.at<br />

CaSa Leben im Alter gemeinnützige GmbH<br />

Albrechtskreithgasse 19-21<br />

A 1160 Wien<br />

Geschäftsführung<br />

Mag. Markus Platzer<br />

Klaus Müller<br />

Telefon: 0043-1 87812-0<br />

Telefax: 0043-1 87812-9161<br />

E-Mail: office@casa.or.at<br />

St. Anna-Sozialzentren gemeinnützige GmbH<br />

Kirchstraße 9a<br />

A 6900 Bregenz<br />

Geschäftsführung<br />

Philip Kling<br />

Klaus Müller<br />

Telefon: 0043-5574 42177-0<br />

Telefax: 0043-5574 42177-9<br />

E-Mail: info@st.anna-hilfe.at<br />

CaSa Sozialeinrichtungen gemeinnützige GmbH<br />

Albrechtskreithgasse 19-21<br />

A 1160 Wien<br />

Geschäftsführung<br />

Christian Klein<br />

Philip Kling<br />

Telefon: 0043-1 87812-0<br />

Telefax: 0043-1 87812-9161<br />

E-Mail: office@casa.or.at<br />

Schweiz<br />

Pflegeheim Helios Goldach<br />

Industriestraße 46<br />

CH 9400 Rorschach<br />

Hausleitung<br />

Karl Eugster<br />

Telefon: 0041-71 8440101<br />

Telefax: 0041-71 8440102<br />

E-Mail: karl.eugster@pflegeheim-helios.ch<br />

Alters- und Pflegeheim Brunna<strong>der</strong>n<br />

Dorfstraße 43<br />

CH 9125 Brunna<strong>der</strong>n<br />

Hausleitung<br />

Anton Hirschi<br />

Telefon: 0041-71 3756010<br />

Telefax: 0041-71 8440102<br />

E-Mail: aphbah@bluewin.ch<br />

Genossenschaft DORFPLATZ<br />

Pflege und Kur<br />

CH 9621 Oberhelfenschwil<br />

Geschäftsführung<br />

Renate Klein<br />

Telefon: 0041-71 375-6161<br />

Telefax: 0041-71 375-6180<br />

E-Mail: info@dorfplatz-sg.ch<br />

Weitere Informationen<br />

85


Hilfe für<br />

Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung<br />

St. Gallus-Hilfe für behin<strong>der</strong>te Menschen<br />

gemeinnützige GmbH und<br />

<strong>Liebenau</strong> – Dienste für Menschen<br />

mit Behin<strong>der</strong>ung gemeinnützige GmbH<br />

Siggenweilerstraße 11<br />

D 88074 Meckenbeuren<br />

Geschäftsführung<br />

Jörg Munk<br />

Telefon: 07542 10-2000<br />

Telefax: 07542 10-2020<br />

E-Mail: joerg.munk@st.gallus-hilfe.de<br />

Christliches Sozialwerk gemeinnützige GmbH (CSW)<br />

Dornblüthstraße 30<br />

D 01277 Dresden<br />

Geschäftsführung<br />

Peter Leuwer<br />

Telefon: 0351 3195-60<br />

Telefax: 0351 3195-61<br />

E-Mail: info@christliches-sozialwerk-ggmbh.de<br />

Gesundheit<br />

St. Lukas-Klinik gemeinnützige GmbH und<br />

<strong>Liebenau</strong> Kliniken gemeinnützige GmbH<br />

Siggenweilerstraße 11<br />

D 88074 Meckenbeuren<br />

Geschäftsführung<br />

Dr. Edgar Kessler<br />

Wolfgang Oppolzer<br />

Telefon: 07542 10-5395<br />

Telefax: 07542 10-5333<br />

E-Mail: edgar.kessler@st.lukas-klinik.de<br />

E-Mail: wolfgang.oppolzer@st.lukas-klinik.de<br />

Gesellschaft für Entwicklungspsychiatrie<br />

und Integration gemeinnützige GmbH<br />

Tagesklinik Bernsteinstraße straße<br />

Bernsteinstraße 108-112<br />

D 70619 Stuttgart<br />

Geschäftsführung<br />

Dr. Edgar Kessler<br />

Dr. Martin Menzel<br />

Telefon: 0711 633449-0<br />

Telefax: 0711 633449-10<br />

E-Mail: klinik@kjp-bernsteinstrasse.de<br />

Bildung<br />

Berufsbildungswerk Adolf Aich<br />

gemeinnützige GmbH (BBW)<br />

Schwanenstraße 92<br />

D 88214 Ravensburg<br />

Geschäftsführung<br />

Herbert Lüdtke<br />

Telefon: 0751 3555-6100<br />

Telefax: 0751 3555-6109<br />

E-Mail: herbert.luedtke@bbw-rv.de<br />

fortbilden & entwickeln<br />

Siggenweilerstraße 11<br />

D 88074 Meckenbeuren<br />

Leitung<br />

Willibald Hafner-Laux<br />

Telefon: 07542 10-1268<br />

Telefax: 07542 10-1953<br />

E-Mail: willibald.hafner-laux@stiftung-liebenau.de<br />

Institut für Soziale Berufe<br />

gemeinnützige GmbH (IfSB)<br />

Kapuzinerstraße 2<br />

D 88212 Ravensburg<br />

Geschäftsführung<br />

Kurt Brust<br />

Telefon: 0751 36156-29<br />

Telefax: 0751 36156-27<br />

E-Mail: info@ifsb-rv.de<br />

86<br />

Weitere Informationen


Hilfen für<br />

Kin<strong>der</strong> und Jugendliche<br />

St. Nikolaus - Süddeutsches Kin<strong>der</strong>hospiz<br />

gemeinnützige GmbH<br />

Gerberstraße 28<br />

D 87730 Bad Grönenbach<br />

Kin<strong>der</strong>hospizleitung<br />

Anita Grimm<br />

Telefon: 08334 98911-0<br />

Telefax: 08334 98911-29<br />

E-Mail: info@kin<strong>der</strong>hospiz-nikolaus.de<br />

Franz von Assisi gemeinnützige GmbH<br />

Heugenstraße 5<br />

D 73525 Schwäbisch Gmünd<br />

E-Mail: info@franzvonassisi.de<br />

Geschäftsführung<br />

Hans-Dieter Beller<br />

Telefon: 07171 1808-34<br />

Telefax: 07171 1808-9834<br />

E-Mail: info@st-canisius.de<br />

Michael Leibinger<br />

Telefon: 0711 16665-13<br />

Telefax: 0711 16665-14<br />

E-Mail: info@st-josefggmbh.de<br />

<strong>Liebenau</strong>er Netzwerk Familie<br />

Hegenberg 1<br />

D 88074 Meckenbeuren<br />

Koordination<br />

Christoph Gräf<br />

Telefon: 07542 10-2400<br />

Telefax: 07542 10-2407<br />

E-Mail: christoph.graef@st.gallus-hilfe.de<br />

Dienstleister und<br />

<strong>Stiftung</strong>sbetriebe<br />

<strong>Liebenau</strong> Service GmbH (LiSe)<br />

und <strong>Liebenau</strong> Objektservice GmbH (LOS)<br />

Siggenweilerstraße 11<br />

D 88074 Meckenbeuren<br />

Geschäftsführung<br />

Frank Moscherosch<br />

Telefon: 07542 10-7000<br />

Telefax: 07542 10-7999<br />

E-Mail: frank.moscherosch@lise-gmbh.de<br />

<strong>Liebenau</strong> Beratung und Unternehmensdienste<br />

GmbH (LBU)<br />

Siggenweilerstraße 11<br />

D 88074 Meckenbeuren<br />

Geschäftsführung<br />

Matthias Schyra<br />

Telefon: 07542 10-1220<br />

Telefax: 07542 10-1951<br />

E-Mail: matthias.schyra@lbu-gmbh.de<br />

LBU Systemhaus AG<br />

Franziskusplatz 1<br />

D 88045 Friedrichshafen<br />

Vorstand<br />

Wolfgang Braunmiller<br />

Manfred Krick<br />

Telefon: 07541 489-5150<br />

Telefax: 07541 489-5151<br />

E-Mail: info@lbu.ag<br />

<strong>Liebenau</strong> – Gebäude- und Anlagenservice<br />

GmbH (LiGAS)<br />

Siggenweilerstraße 11<br />

D 88074 Meckenbeuren<br />

Geschäftsführung<br />

Michael Staiber<br />

Telefon: 07542 10-1444<br />

Telefax: 07542 10-1188<br />

E-Mail: michael.staiber@ligas-gmbh.de<br />

<strong>Liebenau</strong>er Landleben GmbH<br />

Siggenweilerstraße 11<br />

D 88074 Meckenbeuren<br />

Geschäftsführung<br />

Rainer Wöhrle<br />

Telefon: 07542 10-1209<br />

Telefax: 07542 10-1269<br />

E-Mail: rainer.woehrle@liebenauer-landleben.de<br />

Forstbetriebe<br />

Siggenweilerstraße 11<br />

D 88074 Meckenbeuren<br />

Leitung<br />

Markus Bertele<br />

Telefon: 07542 10-1659<br />

Telefax: 07542 10-1655<br />

E-Mail: markus.bertele@liebenauer-forstbetriebe.de<br />

<strong>Liebenau</strong> Teamwork Kommunikation GmbH<br />

Siggenweilerstraße 11<br />

D 88074 Meckenbeuren<br />

Geschäftsführung<br />

Christoph Sedlmeier<br />

Telefon: 07542 10-1205<br />

Telefax: 07542 10-1117<br />

E-Mail: christoph.sedlmeier@teamwork-kommunikation.de<br />

Weitere Informationen<br />

87


<strong>Stiftung</strong>en und<br />

sonstige Tätigkeiten<br />

<strong>Stiftung</strong> Kulturdenkmal Schloss Bad Wurzach<br />

Siggenweilerstraße 11<br />

D 88074 Meckenbeuren<br />

Kuratorium<br />

Dr. Berthold Broll (Vorsitzen<strong>der</strong>)<br />

Telefon: 07542 10-1203<br />

Telefax: 07542 10-1106<br />

E-Mail: berthold.broll@stiftung-heilig-geist.de<br />

Geschäftsführung<br />

Tobias Holeczek<br />

Telefon: 07542 10-1420<br />

Telefax: 07542 10-981420<br />

E-Mail: tobias.holeczek@schloss-badwurzach.de<br />

Fondazione S. Elisabetta<br />

Vilpianerstraße 27<br />

I 39010 Nals (BZ)<br />

<strong>Stiftung</strong>spräsident<br />

Dr. Christian Klotzner<br />

Telefon: 0039-0471 304-300<br />

Telefax: 0039-0471 973-428<br />

E-Mail: christian.klotzner@caritas.bz.it<br />

St. Andreas-<strong>Stiftung</strong><br />

Kloster 2<br />

D 78713 Schramberg-Heiligenbronn<br />

Vorstandsvorsitzen<strong>der</strong><br />

Norbert Rapp<br />

Telefon: 07422 23431<br />

Telefax: 07422 241639<br />

E-Mail: norbert.rapp@gmx.net<br />

Christliche Hospizstiftung –<br />

Leben und Sterben in Würde<br />

Franziskusplatz 1<br />

D 88046 Friedrichshafen<br />

Vorstand<br />

Josef Weißhaupt<br />

Telefon: 07541 54384<br />

Vorstand<br />

Thomas Kaldenbach<br />

Telefon: 07542 10-1101<br />

Telefax: 07542 10-1231<br />

E-Mail: thomas.kaldenbach@stiftung-liebenau.de<br />

Bulgarisch-Deutsches Sozialwerk<br />

St. Andreas e.V. (BDS)<br />

Siggenweilerstraße 11<br />

D 88074 Meckenbeuren<br />

Vorstand<br />

Christoph Sedlmeier<br />

Telefon: 07542 10-1205<br />

Telefax: 07542 10-1819<br />

E-Mail: christoph.sedlmeier@stiftung-liebenau.de.<br />

Bürgerstiftungen<br />

Bürgerstiftung Eriskirch<br />

Rathaus Eriskirch<br />

Schussenstraße 18<br />

D 88097 Eriskirch<br />

<strong>Stiftung</strong>svorstand<br />

Bürgermeister Markus Spieth<br />

Alois Gohm<br />

Heinrich Janke<br />

Telefon: 07541 9708-0<br />

Telefax: 07542 9808-77<br />

E-Mail: buergerstiftung@eriskirch.de<br />

Bürgerstiftung Oberteuringen<br />

Rathaus Oberteuringen<br />

St.-Martin-Platz 9<br />

D 88094 Oberteuringen<br />

<strong>Stiftung</strong>svorstand<br />

Bürgermeister Karl-Heinz Beck<br />

Irmgard Dollansky<br />

Alois Gohm<br />

Telefon: 07546 299-30<br />

Telefax: 07546 299-88<br />

E-Mail: buergerstiftung@oberteuringen.de<br />

88<br />

Weitere Informationen


Wichtige Internetadressen<br />

www.stiftung-liebenau.de<br />

www.zustifterrente.de<br />

www.ausbildung-stiftung-liebenau.de<br />

www.stiftung-heilig-geist.de<br />

www.schloss-badwurzach.de<br />

Altenhilfe<br />

www.altenhilfe-liebenau.de<br />

www.st.anna-hilfe.at<br />

www.casa.or.at<br />

www.aphbrunna<strong>der</strong>n.ch<br />

www.pflegeheim-helios.ch<br />

www.dorfplatz-sg.ch<br />

www.stiftung-helios.ch<br />

www.buergerbuerokontakt3.de<br />

Hilfe für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung<br />

www.st.gallus-hilfe.de<br />

www.christliches-sozialwerk-ggmbh.de<br />

www.don-bosco-schulen.de<br />

Dienstleister und <strong>Stiftung</strong>sbetriebe<br />

www.lise-gmbh.de<br />

www.kochwerk-rv.de<br />

www.lbu-gmbh.de<br />

www.lbu.ag<br />

www.ligas-gmbh.de<br />

www.liebenauer-landleben.de<br />

www.liebenauer-brennholz.de<br />

www.teamwork-kommunikation.de<br />

<strong>Stiftung</strong>en und sonstige Tätigkeiten<br />

www.bulgarisch-deutsches-sozialwerk.de<br />

www.christliche-hoszpizstiftung.de<br />

www.bruesseler-kreis.de<br />

www.netzwerk-song.de<br />

www.caritas.bz.it<br />

www.lichtenburg.it<br />

Gesundheit<br />

www.st.lukas-klinik.de<br />

www.kjp-bernsteinstrasse.de<br />

Bildung<br />

www.bbw-rv.de<br />

www.bbw-produkte.de<br />

www.cafe-miteinan<strong>der</strong>.de<br />

www.fortbilden-entwickeln.de<br />

www.raz-ulm.de<br />

www.ifsb.rv.schule-bw.de<br />

www.max-gutknecht-schule.de<br />

Hilfen für Kin<strong>der</strong> und Jugendliche<br />

www.akrobat-hilft.de<br />

www.kin<strong>der</strong>nachsorge-rv.de<br />

www.kin<strong>der</strong>hospizdienst-bodensee.de<br />

www.kin<strong>der</strong>hospizdienst-ravensburg.de<br />

www.kin<strong>der</strong>hospiz-nikolaus.de<br />

www.franzvonassisi.de<br />

www.netzwerkfamilie.de<br />

www.wellcome-online.de<br />

www.st-josefggmbh.de<br />

www.st-canisius.de<br />

www.st-vinzentiuspflege-donzdorf.de<br />

www.soziale-berufe-ostalb.de<br />

Impressum<br />

Anstifter mit dem <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

Herausgeber<br />

<strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong><br />

<strong>Stiftung</strong> Hospital zum Heiligen Geist<br />

<strong>Stiftung</strong> Helios – Leben im Alter<br />

Redaktion & Gestaltung<br />

<strong>Liebenau</strong> Teamwork Kommunikation GmbH<br />

Helga Raible (verantwortlich)<br />

Fotos<br />

Felix Kästle<br />

Helge Lindau<br />

Christian Hass<br />

Kerstin Schwier/Südkurier<br />

Ulla Emig<br />

Dominik Buschardt<br />

Ravensburger AG<br />

Fotolia.com: Jeanette Dietl, Peter Hermes Furian<br />

Druck<br />

Bodensee Medienzentrum, Tettnang<br />

Auflage<br />

7.000<br />

Stand<br />

Juli 2013<br />

Informationen<br />

<strong>Liebenau</strong> Teamwork Kommunikation GmbH<br />

Siggenweilerstraße 11<br />

D 88074 Meckenbeuren<br />

Telefon: 07542 10-1181<br />

Telefax: 07542 10-1117<br />

E-Mail: info@teamwork-kommunikation.de<br />

Weitere Informationen<br />

89


Standorte<br />

Maikammer<br />

Deutschland<br />

Stuttgart<br />

Schwäbisch Gmünd<br />

Ostalbkreis<br />

Aalen<br />

Bopflingen<br />

Rheinland-Pfalz<br />

LK Stuttgart<br />

Böblingen<br />

Ehningen<br />

Weil im Schönbuch<br />

LK Böblingen<br />

LK Esslingen<br />

Göppingen<br />

Eislingen<br />

Salach<br />

LK Göppingen<br />

Donzdorf<br />

LK Heidenheim<br />

LK Tübingen<br />

Dußlingen<br />

LK Reutlingen<br />

Alb Donau-Kreis<br />

Ulm<br />

Neu-Ulm<br />

Burladingen<br />

Baden-Württemberg<br />

LK Zollernalb<br />

Straßberg<br />

Veringenstadt<br />

Burgrieden<br />

Villingen-Schwenningen<br />

Schwarzwald-<br />

Baar-Kreis<br />

Gosheim<br />

LK Tuttlingen<br />

Tuttlingen<br />

LK Konstanz<br />

Singen<br />

Schweiz<br />

LK Sigmaringen<br />

Bodenseekreis<br />

Scheer<br />

Mengen<br />

Hohentengen<br />

Bad Saulgau<br />

LK Ravensburg<br />

Biberach<br />

LK Biberach<br />

Bad Waldsee<br />

Bad Wurzach<br />

Baindt<br />

Baienfurt Wolfegg<br />

Weingarten<br />

Ravensburg<br />

Vogt Kißlegg<br />

Deggenhausertal<br />

Waldburg<br />

Salem<br />

Grünkraut<br />

Markdorf Oberteuringen Bodnegg<br />

Brochenzell<br />

Kluftern<br />

Meckenbeuren/ Amtzell<br />

Berg<br />

<strong>Liebenau</strong> Wangen<br />

Immenstaad<br />

Tettnang<br />

Friedrichshafen<br />

Eriskirch<br />

Hergensweiler<br />

Opfenbach<br />

Kressbronn<br />

Wasserburg<br />

Steinach<br />

Lindau<br />

Bodensee<br />

Bregenz<br />

Tübach<br />

Gaissau<br />

Goldach<br />

LK Lindau<br />

Leutkirch<br />

Isny<br />

Bayern<br />

Ottobeuren<br />

Bad Grönenbach<br />

Oberhelfenschwil<br />

Brunnaden<br />

Vorarlberg<br />

Liechtenstein<br />

Nüzi<strong>der</strong>s<br />

Vandans<br />

Bartholomäberg<br />

Schruns<br />

St. Gallenkirch<br />

n<br />

n<br />

n<br />

n<br />

n<br />

n<br />

Standorte <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong><br />

Altenhilfe Deutschland<br />

Altenhilfe Österreich/Schweiz<br />

Hilfe für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung<br />

Gesundheit<br />

Bildung<br />

Dienstleister<br />

Sonstige<br />

90<br />

Weitere Informationen


Sachsen<br />

Leipzig<br />

Torgau<br />

Sitzenroda<br />

Leipzig<br />

Wermsdorf<br />

Leipzig<br />

Torgau<br />

Sitzenroda<br />

Wermsdorf<br />

Torgau<br />

Sitzenroda<br />

Dresden<br />

Wermsdorf<br />

Dippoldiswalde<br />

Kamenz<br />

Schmeckwitz<br />

Dresden<br />

Dippoldiswalde<br />

Bautzen<br />

Kamenz<br />

Schmeckwitz<br />

Bautzen<br />

Kamenz<br />

Schmeckwitz<br />

Bautzen<br />

Königswalde<br />

Zwickau<br />

Königswalde<br />

Zwickau<br />

Dresden<br />

Dippoldiswalde<br />

Oberhausen<br />

Oberhausen<br />

Königswalde<br />

Zwickau<br />

München<br />

München<br />

Oberhausen<br />

München<br />

Österreich<br />

Oberösterreich<br />

Stadl - Paura<br />

Stadl - Paura<br />

Gmunden<br />

Gmunden<br />

Nie<strong>der</strong>österreich<br />

Wien<br />

Wien<br />

Guntramsdorf<br />

Guntramsdorf<br />

Baden<br />

Baden<br />

Wien<br />

Bad Goisern<br />

Stadl - Paura<br />

Bad Goisern<br />

Gmunden<br />

Baden<br />

Guntramsdorf<br />

Bad Goisern<br />

Spittal an <strong>der</strong> Drau<br />

Spittal an <strong>der</strong> Drau<br />

Kärnten<br />

Spittal an <strong>der</strong> Drau<br />

italien<br />

Lichtenburg Nals<br />

Lichtenburg Nals<br />

Bulgarien<br />

Burgas<br />

Kicevo<br />

Varna<br />

Kicevo<br />

Varna<br />

Burgas<br />

Kicevo<br />

Varna<br />

Burgas<br />

Lichtenburg Nals<br />

Bozen<br />

Girlan<br />

Girlan<br />

Bozen


Verbreitungsgebiet<br />

<strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> | <strong>Stiftung</strong> Hospital zum Heiligen Geist | <strong>Stiftung</strong> Helios – Leben im Alter<br />

Deutschland<br />

Baden-Württemberg<br />

y<br />

y<br />

y<br />

y<br />

y<br />

y<br />

y<br />

y<br />

y<br />

y<br />

y<br />

y<br />

y<br />

y<br />

y<br />

y<br />

y<br />

y<br />

y<br />

y<br />

<strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong><br />

<strong>Stiftung</strong> Hospital zum Heiligen Geist<br />

St. Anna-Hilfe gemeinnützige GmbH<br />

<strong>Liebenau</strong> – Leben im Alter gemeinnützige GmbH<br />

Heilig Geist – Leben im Alter gemeinnützige GmbH**<br />

St. Gallus-Hilfe gemeinnützige GmbH<br />

<strong>Liebenau</strong> – Dienste für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung<br />

gemeinnützige GmbH<br />

St. Lukas-Klinik gemeinnützige GmbH<br />

<strong>Liebenau</strong> Kliniken gemeinnützige GmbH<br />

Gesellschaft für Entwicklungspsychiatrie und<br />

Integration gemeinnützige GmbH*<br />

Berufsbildungswerk Adolf Aich gemeinnützige GmbH<br />

Institut für Soziale Berufe gemeinnützige GmbH*<br />

<strong>Stiftung</strong> Kulturdenkmal Schloss Bad Wurzach<br />

Franz von Assisi gemeinnützige GmbH*<br />

<strong>Liebenau</strong> Beratung und Unternehmensdienste GmbH<br />

<strong>Liebenau</strong> Gebäude- und Anlagenservice GmbH<br />

<strong>Liebenau</strong>er Landleben GmbH<br />

<strong>Liebenau</strong> Service GmbH<br />

<strong>Liebenau</strong> Objektservice GmbH<br />

<strong>Liebenau</strong> Teamwork Kommunikation GmbH<br />

Österreich<br />

y<br />

y<br />

y<br />

y<br />

y<br />

St. Anna-Hilfe gemeinnützige GmbH<br />

St. Anna-Sozialzentren gemeinnützige GmbH<br />

St. Anna-Service gemeinnützige GmbH<br />

CaSa Leben im Alter gemeinnützige GmbH*<br />

CaSa Sozialeinrichtungen gemeinnützige GmbH*<br />

Schweiz<br />

y<br />

y<br />

<strong>Stiftung</strong> Helios – Leben im Alter<br />

Genossenschaft Dorfplatz Oberhelfenschwil*<br />

Italien<br />

y<br />

Fondazione S. Elisabetta<br />

Bulgarien<br />

y<br />

Bulgarisch-Deutsches Sozialwerk St. Andreas e. V.*<br />

y<br />

y<br />

Bürgerstiftung Eriskirch<br />

Bürgerstiftung Oberteuringen<br />

Bayern<br />

y<br />

y<br />

y<br />

St. Anna-Hilfe gemeinnützige GmbH<br />

<strong>Liebenau</strong> – Leben im Alter gemeinnützige GmbH<br />

St. Nikolaus – Süddeutsches Kin<strong>der</strong>hospiz<br />

gemeinnützige GmbH*<br />

Rheinland-Pfalz<br />

y<br />

<strong>Liebenau</strong> – Leben im Alter gemeinnützige GmbH<br />

Sachsen<br />

y<br />

Christliches Sozialwerk gemeinnützige GmbH*<br />

* Beteiligung <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong><br />

** Beteiligung <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> Hospital zum Heiligen Geist

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