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VERITAS - Das Genussmagazin / Ausgabe - 19-2016

Das Kundenmagazin der Oberkircher Winzer

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<strong>Das</strong> <strong>Genussmagazin</strong><br />

<strong>19</strong> // <strong>2016</strong><br />

Wissen<br />

macht Wow!<br />

Leibspeise<br />

Dorfbrätsche<br />

Schuhe, Männer,<br />

Wechseljahre<br />

Wein trifft ins Herz<br />

Rotwein! Rotwein!<br />

Rotwein!<br />

Die Kolumne von<br />

Vincenzo De Biase<br />

Europa-Park-Sommelier<br />

Titelthema<br />

WEIN & GESCHMACK<br />

ALLE FARBEN: SO SCHMECKT WEIN<br />

<strong>Das</strong> KUNDENMAGAZIN DER OBERKIRCHER WINZER<br />

veritas-genuss.de


Liebe Weinfreundin,<br />

lieber Weinfreund,<br />

ennen Sie das? Man will etwas sagen,<br />

aber die richtigen Worte bleiben wie<br />

ein Senkblei auf dem Grund unseres Hirns. Je mehr man<br />

sich anstrengt, desto weniger klappt’s. „Es liegt mir auf der<br />

Zunge“, sagt man dann. Beim Weingenuss passiert das oft.<br />

Ob das nun Himbeere oder Erdbeere, Grapefruit oder Limone,<br />

Aprikose oder Pfirsich ist, man kriegt’s nicht raus.<br />

Manchmal hat man auch gar keinen blassen Schimmer.<br />

Sagt dann einer „Vanille“, macht es klick (Zunge an Kleinhirn:<br />

Vanille) und die Sache ist klar. Hand aufs Herz, das<br />

geht jedem so. <strong>Das</strong>s Weingenuss doppelt schön ist (schön<br />

einfach und schön kompliziert), zeigt unsere Titelstory,<br />

die ein bisschen Licht ins mysteriöse Dunkel bringen will.<br />

Beim Weingenuss spielen sehr viele Faktoren eine Rolle,<br />

die über schmeckt mir oder schmeckt mir nicht entscheiden.<br />

Zum Glück haben wir mit Martin Bäuerle einen Experten,<br />

der nicht nur für sehr viele Auszeichnungen (aktuell<br />

Mundus Vini sechs Goldmedaillen) gut ist, sondern<br />

auch ein Näschen und einen Gaumen für den Wein hat.<br />

Wein ist definitiv Geschmackssache, aber dieser individuelle<br />

Geschmack lässt sich auch ein bisschen trainieren,<br />

erfahren wir vom Kellermeister. „Einfach mal das Mittagessen<br />

abschnuppern“, lautet Bäuerles Devise, wir haben<br />

es ihm gleich nachgemacht. Auf Peter Lepperts Traumterrasse<br />

in Kappelwindeck (Seite 14) gibt es so einiges<br />

zum Schnuppern und Schnabulieren, analog zum zweiten<br />

Merksatz von Martin Bäuerle „Wein ist zum Trinken da!“<br />

Auch Küchenmeister Leppert ist ganz nach unserem Geschmack,<br />

schließlich will er „einen Wow-Effekt erzeugen“.<br />

So in die Richtung geht es ebenfalls mit den Dorfbrätschen<br />

(Seite 16), die in Nesselried von Frauen für Frauen<br />

Kabarett machen. „Wir machen es uns schön“, sagen<br />

Sandra Föll und Jasmin Breithaupt über ihr Leben in der<br />

Provinz. <strong>Das</strong>s sie gerne unseren Winzersekt trinken und<br />

auf ihrer Kaffeetasse „individuell, speziell, genial“ steht,<br />

macht sie noch sympathischer. In diesem Sinne schöne<br />

Grüße aus der Provinz, die man sich nicht schön trinken<br />

muss, aber immer schön zu trinken ist.<br />

Herzlichst<br />

Ihr <strong>VERITAS</strong>-Team<br />

VorWORT<br />

Jetzt machen sie auch mal blau. Nicht zum Lachen, sondern für die<br />

Titelstory gehen Martin Bäuerle, Rafael Yupanqui, Jigal Fichtner und<br />

Pascal Cames (v. l.) in den Keller und probieren Wein unter wechselnden<br />

Lichtverhältnissen.<br />

INHALT<br />

In Wahrheit schön »Seite 6<br />

Titelgeschichte »Seite 8<br />

Interview – Bautätigkeit<br />

mit Markus Ell »Seite 12<br />

Leibspeise »Seite 14<br />

Freizeit – Kabarett »Seite 16<br />

Wein-ABC »Seite 18<br />

Kolumne »Seite <strong>19</strong><br />

von Europa-Park-Sommelier Vincenzo De Biase<br />

Weinbekenntnisse »Seite 20<br />

Gewinnspiel »Seite 21<br />

Termine & Kalender »Seite 22<br />

Unterhaltung »Seite 23<br />

Titelbild: Jigal Fichtner – herrfichtner.de<br />

IMPRESSUM:<br />

Herausgeber: Oberkircher Winzer eG I Postanschrift Redaktion: YUPANQUI, Hauptstraße 57, 77652 Offenburg I Chefredakteur (v. i. S. d. P.): Rafael Yupanqui<br />

Redaktion: Pascal Cames I Artdirektion: Jule Stiefelhagen, Daniel Bellert I Fotos: Jigal Fichtner, Hubert Grimmig, privat I Produktion: YUPANQUI GmbH, Offenburg<br />

Anzeigenleitung: Martin Benz I Druck: B&K Offsetdruck GmbH, Gutenbergstraße 4–10, 77833 Ottersweier I Auflage: 16.000<br />

Bei dieser <strong>Ausgabe</strong> haben mitgewirkt: Markus Ell, Martin Benz, Rafael Yupanqui, Jule Stiefelhagen, Isabell Müller, Pascal Cames, Jigal Fichtner I<br />

Veritas im Abo: Heftbestellung: 0 78 02 / 9 25 80


Genussvoller<br />

Augenblick<br />

Foto: Hubert Grimmig<br />

4


In einem Augenblick noch grün, im nächsten schon gelb gesprenkelt<br />

und bald orange und flammendrot wird sich der Weinberg hier bald<br />

zeigen. So läuft das Spiel, jedes Jahr aufs Neue und es ist jedes Mal<br />

ein Ereignis. Wer bekommt da keine Lust auf einen ausgedehnten<br />

Spaziergang? Und danach ein Glas Neuen Süßen und ein gutes Stück<br />

Zwiebelkuchen. <strong>Das</strong> ist der Herbst.<br />

5


In Wahrheit schön<br />

»Von der<br />

Hand«<br />

Ausmalbuch<br />

Nein, das hat keinen Bildschirm,<br />

nein, hier gibt es nichts zu klicken<br />

oder wegzuwischen. Ausmalbücher<br />

für Erwachsene gelten als garantiert<br />

stressfreie Zonen in einer digitalen<br />

Welt. In diesem Metier gilt Johanna<br />

Basford als „die<br />

Königin der Ausmalbücher“<br />

(FAZ). Sie<br />

verzaubert mit ihren<br />

märchenhaften Motiven<br />

Millionen. Analog<br />

ist doch besser!<br />

Johanna Basford: Mein Zauberwald – Künstler-Edition,<br />

Knesebeck, 20 Motive, <strong>19</strong>,95 Euro<br />

»Unterm<br />

Rad«<br />

Pizzaschneider<br />

Pizza gilt als eines der kalorienreichsten<br />

Nahrungsmittel überhaupt,<br />

Radfahren – so man es sportlich<br />

betreibt – als ein probates Mittel,<br />

um Fett zu verbrennen. Was<br />

liegt also näher, als das<br />

eine mit dem anderen<br />

zu verbinden? Der<br />

Pizzaschneider von<br />

Doiy hat für jeden das<br />

richtige Gefährt, klasse<br />

Design und schnittig dazu. Scharfe Sache.<br />

Der kulinarische Giro d’Italia kann kommen!<br />

Fixie Pizza Cutter (Pizzaschneider) von Doiy,<br />

erhältlich über Amazon, ca. 15 Euro<br />

»Durch<br />

die Nase«<br />

Aromabar<br />

Welche Aromen<br />

stecken in einem<br />

Merlot, Pinot oder<br />

Syrah? Die Regel<br />

lautet: Wer gut<br />

riechen kann,<br />

kann auch gut<br />

schmecken. Wie fast alles lässt sich auch das trainieren –<br />

zum Beispiel mittels extrahierter Aromen, wie sie in einer<br />

Aromabar zu finden sind. Oha, Rose! Oder: Holla die<br />

Waldfee, Kirsche! So ein Schnupperangebot in Sachen<br />

Wein ist wirklich dufte!<br />

Aromabar, ab 14,90 Euro, www.aromabar.de<br />

»Gold für<br />

Holz«<br />

Grauer Burgunder<br />

Wer sagt denn, dass nur Rotwein ins<br />

Barrique gehört? Der auch als Pinot gris<br />

bekannte Grauburgunder ist die viel besungene<br />

Ausnahme von der Regel. <strong>Das</strong>s<br />

dieser badische Tropfen nicht nur Barrique,<br />

sondern auch international mithalten kann,<br />

ist seit der Mondial des Pinots im Schweizer<br />

Sierre (Siders) so gut wie amtlich. Unser im<br />

Barrique ausgebauter Grauer Burgunder<br />

wurde dort diesen August mit einer Goldmedaille<br />

ausgezeichnet.<br />

2014er Grauer Burgunder, 10,40 Euro,<br />

www.oberkircher-winzer.de<br />

6


»Sekt Collection O«<br />

Mehr Frucht: Collection O jetzt auch als Sekt<br />

„Nach dem Sieg verdienst du ihn, nach der Niederlage<br />

brauchst du ihn“, sagte Napoleon über Champagner.<br />

<strong>Das</strong> Gleiche gilt auch für Sekt, der nicht nur für alle<br />

mehr oder weniger dramatischen Lebenslagen das ideale<br />

Getränk ist, sondern auch „einfach so“. Auch da darf’s<br />

ruhig prickeln. Unter dem Label Collection O bringen<br />

die Oberkircher Winzer neuen Schwung in ihr Sekt-<br />

Sortiment, das mit Eisstern und Silberstern eh schon<br />

gut bestückt ist. Diese Stars bekommen jetzt zwei<br />

fruchtige – aber immer noch trockene – Konkurrenten<br />

in Wein und Rosé. Etwas mehr Restsüße im Winzersekt<br />

sorgt dafür, dass die Perlage Auftrieb bekommt und das<br />

Näschen etwas mehr Frucht zum Schnuppern. Wenn das<br />

kein Grund zum Anstoßen ist?<br />

Collection O Sekt Rosé trocken und Weiß trocken,<br />

6,90 Euro, www.oberkircher-winzer.de<br />

»Kein Witz: 15.000 Euro Spende«<br />

COMEDY FÜR EINEN GUTEN ZWECK<br />

Der Schweizer<br />

Comedian mit<br />

dem genialen<br />

Halbwissen<br />

(Marco Rima<br />

über Marco<br />

Rima) hat es<br />

weit gebracht,<br />

nämlich bis<br />

ins Badische<br />

nach Oberkirch zur 5. Oberkircher Comedy-Night. Dort<br />

brachte der Schweizer Humorist im Juni sein Programm<br />

„Made in Hellwitzia“ auf die Bühne. <strong>Das</strong> Publikum tobte.<br />

Zur guten Tradition dieser Reihe gehören nicht nur die<br />

zünftigen Schenkelklopfer, sondern, dass der Erlös für<br />

einen guten Zweck gespendet wird. Der Förderverein<br />

für krebskranke Kinder in Freiburg durfte sich über<br />

15.000 Euro freuen. Der Betrag wurde von Schwarzwald-<br />

Sprudel und der Volksbank Oberkirch aufgerundet.<br />

Mittlerweile beträgt die Spendensumme 65.000 Euro, die<br />

in Freiburg gut aufgehoben sind. <strong>Das</strong> Geld wird für das<br />

dringend benötigte Gästehaus gebraucht, in dem Eltern<br />

preiswert übernachten können, um ihre kranken Kinder zu<br />

besuchen. „<strong>Das</strong> stellt den Förderverein wieder vor große<br />

Herausforderungen“, erläutert der Geschäftsführende Vorstand<br />

der Oberkircher Winzer e. G., Markus Ell, der auch<br />

Kuratoriumsmitglied des Fördervereins ist. Die nächste<br />

Spende kommt spätestens nächstes Jahr.<br />

www.helfen-hilft.de<br />

Sparkasse Offenburg/Ortenau<br />

DE61 6645 0050 00060848 42<br />

oder<br />

Volksbank in der Ortenau<br />

DE43 6649 0000 0050 5588 00<br />

7


TitelGeschichte<br />

Licht ins<br />

Dunkel<br />

bringen<br />

Martin Weingärtner (l.) und Axel Baumann (r.) mit<br />

ihren schottischen HochlandrinderN<br />

8


Zedern, Sandelholz, Bienenwachs oder Sauerkirsche, Holunderblüte,<br />

Wildrose oder ... Manche entdecken diese oder weitere Aromen im<br />

Wein, andere finden nichts dabei, sagen einfach: „Der schmeckt mir,<br />

fertig.“ Einer, der es ganz genau weiß, wie man auf den Geschmack<br />

kommt, und ihn auch benennen kann, ist Kellermeister Martin Bäuerle.<br />

Martin Bäuerle hat das schon tausendfach gemacht,<br />

mit einer Flasche Rivaner unterm Arm<br />

zum Tisch schlendern und geräuschvoll einschenken.<br />

Die einen denken dabei an Leichtigkeit<br />

und Frische, an Spargel und Erdbeeren, ans Frühjahr und<br />

haben eine Blumenwiese vor Augen. Andere seufzen: „Ach ja,<br />

Zechwein.“ Der Kellermeister nimmt Platz und riecht in den<br />

„Gasraum“ zwischen Weinoberfläche und Glasrand, wo sich<br />

die flüchtigen Aromen wie Fische im Teich tummeln. Genau<br />

genommen benutzt er nur sein rechtes Nasenloch. Vielleicht<br />

wittert er mit dem linken einen Vergleichsduft? Einem Perfektionisten<br />

wie Bäuerle wäre das zuzutrauen. Martin Bäuerle<br />

stammt aus einer Familie, wo die Kellerwirtschaft quasi in den<br />

Genen liegt. <strong>Das</strong> Abenteuer Wein begann erst mit der Ausbildung,<br />

dann aber richtig. „Einprägen, was sich um einen herum<br />

abspielt“, lautet sein Credo und das heißt konkret auch „das<br />

Mittagessen abschnuppern“ und nicht gleich essen. So wird<br />

er quasi zum Speichermedium für Aromen aller Art, die er<br />

situativ abrufen kann. Aber es geht nicht nur um die Nase.<br />

„Ich habe die Meinung, Wein wird getrunken, nicht gerochen.“<br />

Der Gaumen schmeckt ja auch etwas. Die Nase ist quasi nur<br />

ein kleiner, aber wichtiger Teil im Geschmacksbild. Schauplatz<br />

des Geschehens ist der Lichtraum im Keller der Oberkircher<br />

Winzer, wo regelmäßig Weinproben im kleinen Rahmen stattfinden.<br />

Der Lichtraum ist karg, weiße Tücher an allen Wänden<br />

und der Decke. Nur das Licht wechselt, von weiß zu gelb zu<br />

grün zu blau zu rot. Warum? Hier will man zeigen, dass man<br />

unter unterschiedlichen Lichtverhältnissen den Wein anders<br />

empfindet. Bei gelbem Licht schmeckt er so, wie man ihn sich<br />

vorstellt, beim Rivaner also frisch und fruchtig. Unterm grünen<br />

Licht bekommt er noch eine frischere und zitronigere<br />

9


In TitelGeschichte<br />

Wahrheit schön<br />

Anmutung. „Mit Grün verbindet man frisches Gras, Kräuter,<br />

nichts Reifes.“ Unterm blauen Licht will der Rebensaft nicht<br />

schmecken. Martin Bäuerle erklärt sich das damit, dass mit<br />

Blau Kühle und Kälte assoziiert, auch Wasser. „Wasser ist<br />

kein Geschmackserlebnis“, stellt er trocken fest. Unterm<br />

Rotlicht entdeckt man plötzlich Himbeer- und Erdbeer-Aromen<br />

im Wein. Martin Bäuerle lehnt sich zurück und kommt<br />

ins Dozieren. Er erzählt von Urlaubsweinen, die im Süden<br />

am Meer wunderbar sind, zu Hause aber nicht. Er berichtet<br />

von der allgemeinen persönlichen Tagesform, mal findet<br />

man einen Wein toll, am nächsten Tag wieder nicht.<br />

Jeder Wein hat Aromen, die einfachen vielleicht zwei, drei,<br />

komplexe Tropfen wie eine Spätlese dann sehr viel mehr.<br />

Martin Bäuerle sagt es plakativer, umreißt das Spektrum von<br />

„überbordend-exotisch bis ins Fäkalische“ und meint, dass<br />

man „vom Tollsten bis zum Schrecklichsten“ alles im Wein<br />

findet. Warum ein Wein schmeckt, hat auch mit Erfahrungen<br />

zu tun, „vielleicht mit dem ganzen Leben.“ Martin Bäuerle<br />

verbindet mit Rosen Positives aus der Kindheit, wo es ab und<br />

zu Rosenhonig gab. Fast logisch also, dass ihm ein Gewürztraminer<br />

mit seinen typischen Rosenaromen schmeckt. Traditionen<br />

spielen auch eine Rolle. In der Ardèche schmeckt der<br />

Rouge oft nach dem Hefepilz Brettanomyces, ein Geruch wie<br />

Pferdeschweiß, weiß der Kellermeister und schiebt süffisant<br />

„ein bisschen Brett ist nett“ hinterher. Will heißen, auch<br />

dieser Wein hat seine Fans, auch wenn er nicht die amtliche<br />

Qualitätsprüfung bestehen würde. Ähnlich ergeht es<br />

Weintrinkern im Badischen mit der Scheurebe und Sauvignon<br />

blanc. Viele rümpfen die Nase über den strengen Geruch,<br />

anderen gefällt’s … Natürlich spielt auch noch das Essen eine<br />

Rolle. Aber wie steht es nun um den Rivaner? Schmeckt er<br />

nun nach Zitrusfrüchten, Blumen, Gras oder gar nach Beeren?<br />

Vielleicht führt uns das Licht nicht an der Nase herum,<br />

sondern der schnöde Müller hat von allen Aromen etwas,<br />

und den Weintrinkern – also uns! – ist das nur nicht so bewusst?<br />

Wenn es so wäre, dann wäre dieser Zechwein ja eine<br />

Bombe. Vielleicht ist er ja sogar eine Bombe. Um das heraus -<br />

zukriegen, müsste man vielleicht öfter mal abschnuppern,<br />

innehalten, einprägen, sich nicht ablenken lassen, nicht das<br />

Essen fotografieren, nicht am Handy herumspielen, sondern<br />

sich alle Zeit der Welt lassen beim Riechen und Erinnern.<br />

Und dann das Trinken nicht vergessen!<br />

10


Sehsinn<br />

Umami<br />

GeruchSsinn<br />

hörsinn<br />

Was man<br />

landläufig als „Geschmack“<br />

bezeichnet, ist ein Zusammenspiel<br />

des Geschmacks- und Geruchssinns. Auf<br />

der Zunge werden vier Geschmacksrichtungen<br />

lokalisiert, die für das Geschmackserlebnis<br />

verantwortlich sind. Mittlerweile wird auch eine<br />

fünfte Geschmacksrichtung, umami, dazugezählt.<br />

Der aus Japan stammende Begriff bedeutet<br />

„fleischig und herzhaft, wohlschmeckend“.<br />

Je nach Jahrgang kann z. B. ein Traminer<br />

umami schmecken, da sein Aroma an<br />

geräucherten Speck erinnert.<br />

Geschmackssinn<br />

Tastsinn<br />

11


Interview<br />

Werte für<br />

die Zukunft<br />

Markus Ell über Hintergrund und Untergrund der Bautätigkeit der Oberkircher Winzer<br />

Weinbau bekommt in Oberkirch eine neue Bedeutung. Weil es<br />

massiv an Platz fehlt, bauen die Oberkircher Winzer ein neues<br />

Flaschenlager, einen Barriquekeller und einen Showroom. Welche<br />

Gründe noch mitspielten und warum es in die Tiefe geht, erklärt<br />

der Geschäftsführende Vorstand Markus Ell im Interview.<br />

Markus Ell, Geschäftsführender<br />

Vorstand Oberkircher Winzer eG<br />

Herr Ell, muss man mutig sein, wenn man baut?<br />

Markus Ell: Angst wäre der falsche Berater. Im Moment<br />

stehen die Signale in der Weinwirtschaft nicht auf Investitionen.<br />

Dennoch glauben wir an die Zukunft und gestalten<br />

sie positiv. Ein Projekt wie dieses ist aus der Notwendigkeit<br />

entstanden und wurde mehrfach geprüft.<br />

Was wollen Sie erreichen?<br />

Markus Ell: Wir wollen unser Haus für Besucher moderner<br />

und abwechslungsreicher, sprich attraktiver machen. Dazu<br />

kommt der Platzmangel durch organisches Wachstum und<br />

eine Sortimentserweiterung in der Breite und Tiefe. Die Kooperation<br />

(Abfüllung, Lagerung, Logistik) mit der Hex vom<br />

<strong>Das</strong>enstein zeigt Wirkung. Wir füllten vorher vier Millionen<br />

Einheiten, jetzt sind es zwei Millionen mehr. Auch Barrique<br />

entwickelt sich positiv. Im neuen Keller können wir<br />

800 Fässer in einem optimalen Raumklima lagern. Unterirdisch<br />

brauchen wir keine Kühlung, das macht die natürliche<br />

Isolation des Bodens. Zudem ist es emissionsfrei.<br />

Wo spüren Sie noch Druck?<br />

Markus Ell: Die Erntemengen der letzten Jahre waren unterdurchschnittlich.<br />

Weniger Rohstoff im Keller, aber gleiche<br />

Fixkosten, das ist nicht gut. Darum schaffen wir leistungsfähigere<br />

Strukturen und sind Partner für andere,<br />

wie die Hex vom <strong>Das</strong>enstein. Bis Ende 2017 fördert die<br />

EU Maßnahmen für verbesserte Betriebsstrukturen.<br />

Da die Förderung nächstes Jahr ausläuft, fingen wir zeitig an.<br />

Da wollte ich mir nicht nachsagen lassen, hätte man es früher<br />

gemacht, hätte man Geld sparen können.<br />

Wo liegt Ihr Hauptaugenmerk?<br />

Markus Ell: Investitionen sollen sich nicht negativ an der<br />

Auszahlung für unsere Winzer bemerkbar machen. <strong>Das</strong> ist<br />

uns schon 2009 gelungen. Wenn wir damals nicht in eine<br />

neue Abfüllanlage investiert hätten, wäre es auch nicht<br />

zur Kooperation mit der Hex vom <strong>Das</strong>enstein gekommen.<br />

<strong>Das</strong> kommt uns heute zugute.<br />

Wie gehen Sie vor?<br />

Markus Ell: Zunächst haben wir das Thema im Vor-<br />

12


<strong>Das</strong> Barrique ist ein<br />

Eichenfass, das heute vor<br />

allem zum Ausbau des<br />

Weines, aber auch von<br />

Whisky und Bier dient. In der<br />

Regel wird dem Barriquefass<br />

das Bordelaiser Schiffsmaß<br />

von 225 Litern zugeordnet.<br />

Ursprünglich war das relativ<br />

kleine Barrique ein reines es<br />

Transportfass zum Export<br />

des Weines nach England.<br />

Die dafür frisch<br />

hergestellten Fässer waren<br />

noch innen verbrannt, durch<br />

das Feuer zur Biegung der<br />

Dauben.<br />

Dieses Toasting ist für das<br />

ausgeprägte Vanille-Aroma a<br />

des Weines verantwortlich.<br />

Darüber hinaus gibt ein<br />

Barrique, im Gegensatz zu<br />

weingrün gemachten großen<br />

Holz fässern, Gerbstoffe<br />

(Tannine in den Wein ab.<br />

Gemein ist allen in<br />

Holzfässern er- zeugten ein<br />

gewisses Maß an Oxidation.<br />

Lineare LED-Beleuchtung<br />

Lineare LED-Beleuchtung<br />

Lineare LED-Beleuchtung<br />

Weißer Schichtstoff (Klavierlack?) mit<br />

eigelassenen & hinterleuchteten Elementen<br />

Oberkircher Winzer<br />

BARRIQUE<br />

[ ba'ri:k ]<br />

G<br />

F<br />

E<br />

D<br />

C<br />

B<br />

A<br />

SCHNITTANSICHT 1<br />

+203.63 5<br />

+202.49 5<br />

+<strong>19</strong>9.99<br />

+<strong>19</strong>7.78<br />

FFB +<strong>19</strong>6.88 OG<br />

+<strong>19</strong>5.04<br />

+<strong>19</strong>4.11OK Mauer<br />

+<strong>19</strong>3.39 5+<strong>19</strong>3.59<br />

+<strong>19</strong>3.01 5<br />

OK Attika<br />

FFB +<strong>19</strong>3.29 EG<br />

+<strong>19</strong>3.34<br />

+<strong>19</strong>3.11<br />

+189.97<br />

+188.80<br />

-4.67<br />

-7.60<br />

+185.69<br />

H'<br />

G'<br />

F'<br />

E'<br />

D'<br />

-8.50<br />

C'<br />

B'<br />

A'<br />

MULLER + HUBER<br />

SÜD - OST ANSICHT OBERKIRCHER WINZER 15.09.<strong>2016</strong><br />

ARCHITEKTURBURO<br />

stand und Aufsichtsrat vorgestellt, den Zeitraum<br />

aber offengehalten. Wir haben sehr gute Vorstands- und<br />

Aufsichtsratsgremien, die denken in die Zukunft. <strong>Das</strong><br />

Vertrauen ist schon enorm. Auch die Winzer wurden<br />

informiert. Die wollen wir mitnehmen, im Sinne von<br />

„jawohl, das machen wir!“<br />

nicht gefällt, auch nichts, was im Moment super hip ist.<br />

Wir wollen Werte für die Zukunft schaffen. Wenn man<br />

in 20, 30 Jahren sagt, „was die damals gemacht haben,<br />

so ganz verkehrt das auch nicht“, wäre ich schon sehr<br />

zufrieden.<br />

Wer ist dafür der Partner Ihres Vertrauens?<br />

Markus Ell: Wir wollten ein hiesiges Unternehmen und kooperieren<br />

seit vielen Jahren mit dem Oberkircher Architekturbüro<br />

Müller + Huber, das die Größe hat, um solche<br />

Projekte zu managen. Als wir 2009 erstmals zusammen<br />

bauten, hatten wir Zeit- und Kostenrahmen voll im Griff.<br />

Die wissen, was wir wollen. Die verstehen unsere Sprache.<br />

<strong>Das</strong> passt.<br />

Worüber wurde anfangs diskutiert?<br />

Markus Ell: Eine Fragestellung war, warum wir in den<br />

Boden bauen und nicht auf der grünen Wiese? Und: Investieren<br />

wir 1,8 oder 2 oder gar 3,5 Millionen Euro?<br />

Unser aller Anspruch war, nichts zu bauen, was uns<br />

Hatten Sie noch eine persönliche Motivation?<br />

Markus Ell: Die Investition bedeutet für uns und unsere<br />

Winzer eine große Herausforderung. Da hat man schon mal<br />

die eine oder andere schlaflose Nacht. Wir erwirtschaften<br />

12 Millionen Euro Umsatz und investieren 3,5 Millionen<br />

Euro. <strong>Das</strong> ist ein Generationenbau, wo alles, der Bau und<br />

das Kaufmännische, funktionieren muss. Für mich ist das<br />

eine Motivationsspritze. Jeden Tag eine andere Story, eine<br />

neue Herausforderung, das macht Laune.<br />

13


Leibspeise<br />

14<br />

Text: Pascal Cames Foto: Jigal Fichtner


Wissen macht Wow<br />

Hotel–Restaurant Jägersteig: Peter Leppert kocht mit Wissen,<br />

Erfahrung und Kreativität<br />

Nicht jede Karriere hat einen Masterplan. Als <strong>19</strong>59 Peter<br />

Lepperts Vater auf exponierter Lage ein Café baute, war das<br />

nur als ein Zubrot gedacht. Als Maurer und Zimmermann<br />

war das ein Klacks. Nach einem Tag im Café wusste er, das<br />

ist’s! Und kündigte. Statt Brotberuf waren im Café Kaffee und<br />

Kuchen programmiert, zudem noch Ragout fin, Russische<br />

Eier und Restaurationsbrot. Jeden Herbst wurden auf dieser<br />

Traumlage 1.000 Liter Neuer Süßer getrunken. Es war die<br />

Zeit, als man sonntags noch „eine Fahrt ins Blaue“ machte.<br />

Der Küchenmeister (Jahrgang <strong>19</strong>67), der sich auch in der<br />

Aus- und Weiterbildung engagiert, wollte als Jugendlicher in<br />

die damals aufkommende IT-Branche, wurde aber vom Vater<br />

für eine Kochlehre zwangsverpflichtet. Zum Glück, heute<br />

lacht er darüber, denn schon nach kurzer Zeit wusste er,<br />

hier bist du auf dem richtigen Posten. Auch später macht<br />

er alles richtig, arbeitet „beim Götz“ (Hotel Sonne Eintracht,<br />

Achern) und lernte dort die „Cuisine du marché“ kennen und<br />

den Umgang mit frischen Produkten. Der bleibt er bis heute<br />

treu. In einer der nächsten Stationen, im Waldhorn in Ravensburg,<br />

lernte er Dinge, deren Wert ihm erst viel später<br />

bewusst wurde. Damals durfte er ein Eis für Veganer herstellen,<br />

zu einer Zeit, als noch niemand wusste, was vegan<br />

ist. Er erinnert sich noch gut an die Herausforderung, ohne<br />

raffinierten Zucker dem Eis eine cremige Konsistenz zu verleihen.<br />

Später kam er in Küchenmannschaften, die ohne rauen<br />

Umgangston funktionierten. Auch das wurde notiert.<br />

Seit <strong>19</strong>92 ist der Vater von sechs Kindern wieder in Kappelwindeck<br />

und lässt seiner Kreativität freien Lauf. „Ich<br />

brauch’ ein bisschen Freiheit“, bekennt er auf der großen,<br />

weiträumigen Terrasse mit Blick ins Rheintal und auf Reben.<br />

<strong>Das</strong> Restaurant wurde sachte modernisiert, der alte Charme<br />

wurde bewahrt. <strong>Das</strong> Hotel dagegen ist up to date im klaren,<br />

aber nicht kalten Stil der Zeit. <strong>Das</strong> Café Jägersteig ist längst<br />

dem Kaffee-und-Kuchen-Geschäft (und Ragout fin, Sie wissen<br />

schon …) entwachsen und jetzt als ein Restaurant für<br />

den feinen Gaumen bekannt. Hier kann man speisen!<br />

Natürlich liegt das an Peter Lepperts Erfahrungen, aber auch<br />

an seiner Philosophie, sich ein tief greifendes Wissen anzueignen.<br />

Zum Beispiel könne man heute Fleisch, das man<br />

früher nur geschmort hat, rosa servieren. „Man kann das<br />

Fleisch besser verstehen“, bringt er es auf den Punkt.<br />

„Mit handwerklichem Feingefühl normale Lebensmittel verwandeln<br />

und einen Wow-Effekt erzeugen“, lautet sein Credo.<br />

Natürlich nur mit Wein. Mit 200 Positionen findet sich immer<br />

der richtige Tropfen.<br />

Jägersteig Hotel – Restaurant – Café<br />

Kappelwindeckstraße 95a | 77815 Bühl<br />

Tel.: 0 72 23 / 9 85 90 | www.jaegersteig.de<br />

Hirschrücken<br />

in Mole gebraten<br />

// auf Kürbispüree mit Schupfnudeln // 4 Pers.<br />

Schupfnudeln (am besten einen Tag früher erstellen)<br />

600 g mehligkochende Kartoffeln, Mehl, 1 Ei<br />

ZUBEREITUNG: Kartoffeln im Backofen bei 120 °C<br />

ohne Wasser garen, pellen, heiß durch die Spätzlepresse<br />

drücken, auskühlen lassen, würzen mit Salz und Muskat,<br />

mit Ei und etwas Mehl zu einem formbaren Teig kneten,<br />

diesen in der Hand zu kleinen Würstchen drehen, in<br />

Wasser nahe dem Siedepunkt (nicht kochen!) garen, in<br />

kaltem Wasser abschrecken, gut trocken werden lassen<br />

und in der Pfanne mit Butter leicht anbraten.<br />

Kürbispüree<br />

400 g Hokkaido Kürbis, 50 g Kartoffeln, 100 g Apfel<br />

ZUBEREITUNG: Kürbis mit Kartoffel und Apfel weich<br />

kochen, pürieren, abschmecken mit Salz und Cayennepfeffer.<br />

Hirschrücken<br />

600 g Hirschrückenfilet, 20 g Mole–Gewürz, 0,2 l Rotwein<br />

ZUBEREITUNG: Filet leicht salzen, mit Mole-Gewürz<br />

einreiben und mit Rotwein vakuumieren, im Wasserbad<br />

bei 57 °C ca. 40 min garen, Filet anschließend in frischer<br />

Butter nachbraten, Bratensatz mit Rotweinfond aus dem<br />

Vakuumbeutel ablöschen, Soße daraus erstellen.<br />

Zusätzliche Möglichkeiten beim Anrichten:<br />

Rosenkohlblätter, Prinzessbohnen und Schwarze Walnüsse<br />

Weinempfehlung: Oberkircher Winzer,<br />

Collection Royal, Spätburgunder Rotwein, barrique<br />

15


Freizeit<br />

Sandra Föll (l.) und Jasmin Breithaupt sind motiviert:<br />

„Geht nicht, gibt’s nicht. Auch wenn Männer im<br />

Publikum sind, wir können über jedes Thema<br />

brätschen. Wir sind bereit!“<br />

16


Ziemlich beste<br />

Freundinnen<br />

Prickelnder Humor vom Feinsten. Sandra Föll und Jasmin Breithaupt begeistern als Nesselrieder Dorfbrätsche<br />

mit ihrem Witz, unter anderem auch die Oberkircher Winzer, für die sie eine Ausnahme gemacht haben.<br />

Beim Auftritt in Oberkirch waren auch Männer erlaubt. Jetzt wissen es alle, die haben’s drauf!<br />

<strong>Das</strong>s es so etwas noch gibt! Mühelos füllen sie<br />

die Hallen, 800 Zuschauerinnen und die Nachfrage<br />

ist immer noch nicht gestillt. Trotz des<br />

Erfolgs haben Sandra Föll und Jasmin Breithaupt<br />

aus Nesselried weder Agentur noch Website und<br />

auf Facebook findet man sie auch nicht. Ganz diskret, fast<br />

könnte man sagen „so wie früher“, haben sie Erfolg durch<br />

Mundpropaganda und kesse Lippe. Die beiden machen<br />

Kabarett von Frauen für Frauen. <strong>Das</strong> Ganze funktioniert<br />

nur mit Einladung auf denen „Hübsch dich auf und komm<br />

vorbei!“ steht. Die Story beginnt vor über zehn Jahren im<br />

Nesselrieder Neubaugebiet Im Winkel. Sandra Föll und<br />

Jasmin Breithaupt sind Nachbarinnen, die Kinder<br />

sind befreundet, bald sind sie es auch.<br />

Sandra Föll hat eine herzige Art. „Ich<br />

habe öfter mal schräge Ideen“, bekennt<br />

die Bankerin und Fahrschullehrerin<br />

und wird ein kleines bisschen<br />

rot dabei. In der Hebamme Jasmin<br />

Breithaupt findet sie eine gute und<br />

kritische Zuhörerin. Sie kommen<br />

auf die Idee mit der Schnitzelbank.<br />

Fastnachtssamstag in Nesselried!<br />

Wie kann das gut gehen in einem Dorf,<br />

in dem jeder jeden kennt? Ihr Programm als<br />

„Winkelgeier“ ist ein voller Erfolg und keiner ist<br />

danach sauer, stellen sie erleichtert fest. Also machen sie<br />

weiter. Jasmin Breithaupt kümmert sich ums Organisatorische,<br />

Sandra Föll schreibt und reimt. Themen gibt es<br />

zuhauf, schließlich „verändert man sich als Frau ständig“,<br />

weiß Jasmin Breithaupt. Schuhe, Männer, Wechseljahre,<br />

… zählt Sandra Föll auf. Die beiden erarbeiten sich ihr<br />

Programm im Teamwork, wenn’s nicht anders geht, durch<br />

Zurufe von Haus zu Haus. Jasmin Breithaupt ist die skeptischere<br />

der beiden. Beim Thema „Wechseljahre“ war sie<br />

zunächst not amused, erzählt sie bei einer Tasse Kaffee.<br />

„Was, Wechseljahre!“, platzte es aus ihr heraus und dann<br />

betont leiser: „Ich brauch ein bisschen länger, nach einem<br />

Jahr fand ich das Thema toll und dann wurde es tatsächlich<br />

der Burner.“ Sandra Föll lacht: „Man könnte meinen,<br />

das Dach lupft sich! Diese Begeisterung finden wir jedes<br />

Mal unbeschreiblich schön.“ Alle sagen sie: <strong>Das</strong> ist eigentlich<br />

nicht zu toppen! Und dann wird es noch besser, wie<br />

zuletzt bei „Schick deinen Mann ins Bett und komm zu uns<br />

ins Kabarett“. Dafür verstärkten sich die beiden mit einem<br />

bunt gemischten Ensemble, das sang, tanzte, Sketche zum<br />

Besten gab. „Wir haben nach tollen Frauen egal in welchem<br />

Alter gesucht und haben wundervolle Schätze gefunden.<br />

Wir sind schon ein toller Weiberhaufen“, sind sich<br />

Föll und Breithaupt einig, die an diesem Abend<br />

Gastgeberinnen, Moderatorinnen, Brätschen<br />

und sogar in einem selbst gedrehten Film<br />

zu sehen waren. „Wir sind wandelbar“,<br />

stellen beide stolz fest. Die Einzigen,<br />

die das Nachsehen haben, sind die Männer.<br />

Nur zweimal gab es eine Ausnahme,<br />

das war für die Oberkircher Winzer. „Wir<br />

haben gehört, ihr seid gut. Macht das mal“,<br />

wurden sie von Geschäftsführer Markus Ell<br />

angesprochen und verpflichtet. So viel grenzenloses<br />

Vertrauen macht erst mal Lampenfieber.<br />

Natürlich wurde der Abend ein voller Erfolg. Sie sangen<br />

und reimten sich durchs Weinsortiment, da kennen sie sich<br />

aus. Wenn sie mit Federboa und dem kleinen Schwarzen<br />

auf der Bühne sind, stehen immer eine Flasche Sekt und<br />

eine Flasche Wasser auf dem Tisch. Aber nur eine wird<br />

getrunken. Welche?<br />

Kontakt:<br />

jasmin.breithaupt@gmx.de<br />

17


Wein-ABC<br />

Riesling<br />

WEIN-ABC von:<br />

Frank Männle<br />

Qualitätsmanager<br />

Weinbau<br />

Oberkircher Winzer<br />

Fragt man internationale Weinexperten,<br />

welche Weißweinsorte<br />

zu den Größten gehört, dann<br />

wird immer wieder Riesling<br />

genannt. Riesling gilt als „der<br />

Champion unter den deutschen Rebsorten“<br />

(Sommelière Paula Bosch), „der deutschen Wein<br />

weltweit berühmt gemacht hat“ (Gastrokritiker<br />

Wolfram Siebeck). Auch wenn in der Wachau,<br />

im Elsass und anderswo Riesling<br />

angepflanzt wird, gilt Deutschland<br />

als bestes Anbaugebiet der Welt.<br />

Hier muss man unbedingt die<br />

Ortenau nennen, wo anno 1782<br />

erstmals ein Weinberg – die Steillage<br />

Klingelberg – sortenrein mit<br />

Riesling bestockt wurde. Seitdem steht „Klingelberger“<br />

für guten Riesling aus der mittleren<br />

Ortenau. Von Slow Food initiiert kommt<br />

seit 2008 von den Oberkircher Winzern und anderen renommierten<br />

hiesigen Erzeugern ein „Klingelberger 1782“ auf die<br />

Flasche, der die Spitze der Ortenauer Weißweine darstellt.<br />

Der Wein mit „germanischen Ursprüngen“ (Stuart Pigott) wurde<br />

vor über 600 Jahren aus Wildreben der Oberrhein-Auen<br />

kultiviert. Auf über 20 Prozent Anbaufläche in Deutschland<br />

bringt es die Rebe mit den gelb-grünen Trauben, weltweit ist<br />

es nur ein Prozent. Riesling gilt als eine besondere Pflanze, deren<br />

Platz naturgemäß die Spitzenlagen des gemäßigten Klimas<br />

sind. Die Rebe ist nicht so ertragreich wie beispielsweise ein<br />

Müller-Thurgau (Rivaner) und bei der Lage ist sie auch wählerischer.<br />

Ein Rivaner ist genügsam, wächst quasi überall, auch<br />

auf Ackerböden. Dagegen ist der Riesling die ideale Rebe für<br />

Steillagen mit steinigem Untergrund, beispielsweise auf Schiefer<br />

an der Mosel oder auf Granitverwitterungsgestein<br />

in der Ortenau. Je steiler der Rebberg, desto besser<br />

der Riesling, so scheint es oft zu sein. Von großem<br />

Vorteil ist eine möglichst lange Reifezeit bis weit<br />

in den Oktober hinein, nur dann kann sich das faszinierende<br />

Aroma dieser Traube richtig entfalten.<br />

Daher sind trocken-heiße Gegenden für diese Sorte<br />

wenig geeignet. Andauernde Feuchtigkeit ist allerdings<br />

auch nicht des Rieslings Freund, hier gibt es<br />

schnell Stiel- und Beerenfäule. Auch<br />

darum sollten die Reben am Berg<br />

stehen, wo die Trauben im Herbst<br />

immer besser abtrocknen als im<br />

Tal. Wenn der Standort passt,<br />

dann ist Riesling eine robuste<br />

Sorte. Die in Mitteleuropa gefürchteten<br />

Winterfröste bis minus 20 Grad kann sie<br />

besser wegstecken als andere Reben.<br />

Riesling hat die Eigenschaft, dass er trotz<br />

ähnlichem Anbau überall anders schmeckt. Der<br />

Riesling ist ein echter Terroirwein, dem man es anmerkt, ob<br />

er nun vom Rheingau, aus der Pfalz oder der Ortenau kommt.<br />

Riesling gibt es knochentrocken und säurereich, rassig und<br />

erfrischend, aber auch lieblich und honigsüß. Gerade feinherbe<br />

Weine mit dezenter Süße und fruchtiger Ausprägung sind<br />

aktuell sehr beliebt. Aber auch als echter Süßwein (von der<br />

Auslese bis zum Eiswein) begeistert er Weinkenner durch seine<br />

unglaubliche Lagerfähigkeit. Mittlerweile herrscht Einigkeit<br />

darüber, dass man Riesling nicht im Barriquefass reifen lässt.<br />

<strong>Das</strong> klare, frische Aroma und die prägnante Fruchtsäure harmonieren<br />

einfach nicht mit geröstetem Eichenholz.<br />

18


DIE WEINKOLUMNE<br />

mit Vincenzo de Biase<br />

In Wahrheit schön<br />

Wein<br />

Lesen<br />

W ein trifft ins herz<br />

E ST <strong>19</strong>73<br />

sobald es im Herbst ein, zwei Tage regnet und die<br />

Temperaturen etwas runtergehen, kommen andere<br />

Bestellungen rein. Rotwein! Rotwein! Rotwein!<br />

Die Menschen sind auch beim Wein wetterfühlig,<br />

das liegt in den Genen. Im Frühling und Sommer<br />

trinkt man lieber Weißwein und im Herbst wechselt<br />

man zum Roten. Natürlich gibt es Ausnahmen,<br />

im Sommer stellen wir in Italien den Rotwein für<br />

eine halbe Stunde in den Kühlschrank. Ich lege ihn<br />

gerne mal auf Eis und lasse ihn auf 14 bis 16 Grad<br />

abkühlen. Schmeckt auch. Italien ist ein Rotweinland<br />

und jede Region hat ihren charakteristischen<br />

Rotwein und das dazu passende Essen. In Sizilien<br />

ist es zum Beispiel Lammbraten mit Rosmarin, in<br />

Florenz das Fiorentina, das 1-Kilo-Steak am Knochen.<br />

In Deutschland passt Wild herrlich gut dazu,<br />

gerade jetzt im Herbst. Natürlich geht ein Glas<br />

Roter auch einfach so, vor dem Kamin oder zu<br />

einer Zigarre. Am liebsten trinke ich Rotwein aus<br />

der Alten Welt. Da bin ich sehr konservativ. Es gibt<br />

viele tolle Rotweine in Deutschland, auch der ganz<br />

normale Spätburgunder ist super. Holzfässer waren<br />

lange Zeit unüblich im Badischen. Ich erinnere<br />

mich noch gut, wie damals ein Winzer sagte: „Ich<br />

mach’ jetzt auch Barrique. Was sagst du dazu?“<br />

„Der Wein schmeckt sehr stark nach Holz“, habe<br />

ich geantwortet. Wer will schon ein Stück Holz<br />

trinken? Heute weiß man es besser und kann besser<br />

damit umgehen. Man weiß, dass eine Zweitbelegung<br />

eines Barrique besser sein kann, weil dann<br />

der Wein nicht so sehr vom Holz geprägt wird und<br />

trotzdem schöne Röstaromen verliehen bekommt.<br />

Früher schmeckten viele Spätburgunder sehr intensiv<br />

nach Beeren, marmeladig, so ist es heute auch<br />

nicht mehr. Heute haben badische Spätburgunder<br />

Finesse und Struktur. Aber einfach ist es nicht. Der<br />

Spätburgunder ist eine Diva, sagen die Winzer. <strong>Das</strong><br />

Klima spielt eine Rolle, genauso wie das Geschick<br />

des Winzers. Durch die Klimaerwärmung bekommt<br />

die Diva im Badischen Konkurrenz, jetzt werden<br />

hier auch Cabernet Sauvignon, Merlot und Syrah<br />

angepflanzt. Die Rebsorten fühlen sich so langsam<br />

wohl, stelle ich fest. Vor über zehn Jahren, 2003,<br />

hatte ein mir bekannter Kellermeister die Idee, den<br />

Spätburgunder zehn Jahre einzulagern. Der Wein<br />

schmeckt großartig. Für die Weintrinker ist unsere<br />

Region wirklich toll. Es gibt Rotweine für jeden<br />

Geschmack. So gibt es welche, die man im Keller<br />

„vergessen“ muss, weil sie Zeit zum Reifen brauchen,<br />

und solche, die jung am besten schmecken.<br />

Probieren Sie mal! In jedem Rotwein steckt Kultur.<br />

Herzlichst,<br />

Ihr<br />

Veritas-Kolumnist Vincenzo De Biase stammt<br />

aus der Basilicata in Süditalien und lebt und liebt<br />

Wein. „Würde ich noch mal auf die Welt kommen,<br />

würde ich es wieder machen“, sagt er über<br />

seinen Beruf als Sommelier im Europa-Park.<br />

<strong>19</strong>


WeinBekenntnisse<br />

»... und zu unserer Kultur gehört.«<br />

Nichts als Wahrheiten. <strong>VERITAS</strong>-Leser erzählen, was ihnen zum Wein schmeckt, und andere Bekenntnisse.<br />

Name: Meinrad Baumann // Alter: 43<br />

//Leibspeise: Alles, was meine Mutter<br />

kocht // Wohnort: Lautenbach //<br />

Beruf: Bürgermeister Bad Peterstal-<br />

Griesbach // Wenn ich ein Glas zu<br />

viel getrunken habe: Rede ich noch<br />

mehr als sonst.<br />

Ich trinke Wein, weil ...<br />

er in seiner hiesigen Qualität und<br />

Vielfalt ein großartiger Genuss ist.<br />

Name: Bruno Metz // Alter: 57 // Leibspeise:<br />

Mutters Sauerbraten mit Knödeln // Wohnort:<br />

Ettenheim // Beruf: Bürgermeister Ettenheim //<br />

Wenn ich ein Glas zu viel getrunken habe:<br />

Dann habe ich einen schönen Abend in guter<br />

Gesellschaft erlebt.<br />

Ich trinke Wein, weil ...<br />

er mir schmeckt und zu<br />

unserer Kultur gehört.<br />

Name: Matthias Braun // Alter: 57 //<br />

Leibspeise: Rindfleisch mit Wurzelgemüse<br />

und Salzkartoffeln, dazu Meerrettichsoße<br />

und unbedingt Preiselbeeren, Rote-Beete-<br />

Salat und ein Glas trockener Riesling. //<br />

Wohnort: Oberkirch // Beruf: Oberbürgermeister<br />

Oberkirch// Wenn ich ein Glas zu<br />

viel getrunken habe: Dann lache ich auch<br />

mal über einen schlechten Witz.<br />

Ich trinke Wein, weil ... er mir schmeckt.<br />

Name: Martin Holschuh // Alter: 39 //<br />

Leibspeise: Lachs mit Nudeln // Wohnort:<br />

Schutterwald // Beruf: Bürgermeister<br />

Schutterwald // Wenn ich ein Glas zu viel<br />

getrunken habe: Träume ich davon, dass<br />

in Schutterwald auch mal Reben angebaut<br />

werden und wir hier einen richtig guten<br />

Wein herstellen können.<br />

Ich trinke Wein, weil ...<br />

in der Ortenau tolle<br />

Weine produziert werden<br />

und mir diese schmecken.<br />

20


Viel Glück!<br />

Trinken & Gewinnen<br />

4-Gänge-Überraschungsmenü<br />

mit begleitenden Weinen<br />

Gewinnen Sie ein 4-Gänge-Überraschungsmenü mit<br />

begleitenden Weinen in der Waldgaststätte Ponyhof.<br />

FRAGE:<br />

„Gold?“<br />

Wie heißt der Wein der Oberkircher Winzer,<br />

der vom Mondial des Pinots im August<br />

mit Gold ausgezeichnet wurde?<br />

MITMACHEN BIS<br />

20. 1. 2017<br />

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<strong>19</strong> 68<br />

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Zu gewinnen gibt es ein 4-Gänge-Überraschungsmenü mit begleitenden Weinen in der Waldgaststätte Ponyhof.<br />

Und so geht’s: Einfach die Antwort auf unserer Facebook-Pinnwand (www.facebook.com/oberkircherwinzereG)<br />

posten oder eine E-Mail an info@oberkircher-winzer.de senden.<br />

Alternativ können Sie uns die Lösung auch auf einer Postkarte an folgende Adresse senden: Oberkircher Winzer eG, Renchener Straße 42, 77704 Oberkirch. Nur ausreichend<br />

frankierte Einsendungen mit vollständiger Absenderadresse nehmen an der Verlosung teil. Einsendeschluss ist der 20.1. 2017. Teilnehmen kann jeder mit Ausnahme der Mitarbeiter<br />

der beteiligten Unternehmen und deren Angehörigen. Eine Barauszahlung des Gewinnes und der Rechtsweg sind ausgeschlossen. Der Gewinner wird schriftlich benachrichtigt.<br />

Gewinner des letzten Gewinnspiels: Heino Andreas, Bassum<br />

SCHÖN<br />

„Im Wein die<br />

Wahrheit,im Grappa<br />

die Stärke,im Wasser<br />

die Mikroben“<br />

(Aus Italien)<br />

Weltweit Wein<br />

Wein aus Berlin! Seit dem Mittelalter<br />

wird in Berlin Wein angebaut, zum Beispiel<br />

auf dem 66 Meter hohen Kreuzberg. Insgesamt<br />

gibt es 15.00 Rebstöcke.<br />

Seit <strong>2016</strong> gehört Britz (Neukölln) offiziell zu<br />

den Weinanbaugebieten in Deutschland.<br />

(wein.de und berliner-weinkultur.de)<br />

gesagt<br />

21


Termine & Kalender<br />

Termine<br />

Thema Datum Ort<br />

Baden-Württemberg<br />

Classics – Weinmesse<br />

29.– 30. Oktober <strong>2016</strong> Berlin<br />

Oberkircher<br />

Weihnachtsmarkt<br />

Rebhäusle<br />

Weinwanderung<br />

9.–11. Dezember <strong>2016</strong> Oberkirch<br />

29. April 2017 Oberkircher Winzer eG<br />

OBerkircher Weihnachtsmarkt<br />

Zur guten Tradition gehört in Oberkirch das Weihnachtsdorf.<br />

In den liebevoll dekorierten Hütten finden sich<br />

Lebkuchen, Glühwein und bestimmt das eine oder andere<br />

Geschenk. Gerade für Kinder wird’s toll, die dürfen sich<br />

auf Kinderpunsch und Stockbrot und Waldspeck am<br />

Lagerfeuer freuen. Natürlich dreht sich auch wieder das<br />

Nostalgie-Karussell. Jeden Tag musizieren Chöre und<br />

Orchester. Da kommt Stimmung auf!<br />

Nähere Infos zu den einzelnen Veranstaltungen erhalten Sie auf<br />

unserer Website unter: www.oberkircher-winzer.de<br />

Kalender <strong>2016</strong><br />

Musik & Kunst Datum Ort<br />

Till Brönner<br />

© Sony Masterworks<br />

Madeline Juno „Salvation“<br />

Flume<br />

Miroslav Nemec und<br />

Udo Wachtveitl<br />

Charles Dickens<br />

Weihnachtsgeschichte<br />

Freitag,<br />

28. Oktober <strong>2016</strong><br />

Montag,<br />

14. November <strong>2016</strong><br />

Samstag,<br />

10. Dezember <strong>2016</strong><br />

Reithalle, Offenburg<br />

Zénith, Straßburg<br />

Vorderhaus, Freiburg<br />

Der deutsche Jazz-Trompeter<br />

Till Brönner ist weltweit gefragt,<br />

er wurde sogar von Barack Obama<br />

ins Weiße Haus eingeladen.<br />

Als einziger Künstler gewann er<br />

einen Echo in den Sparten Jazz,<br />

Pop und Klassik. Sein aktuelles<br />

Album heißt „The Good Life“.<br />

Till Brönner<br />

„The Good Life“-Tour<br />

Nena „Live <strong>2016</strong>“<br />

Rock the Ballet<br />

Bad Boys of Dance<br />

Samstag,<br />

3. Dezember <strong>2016</strong><br />

Sonntag,<br />

18. Dezember <strong>2016</strong><br />

Dienstag,<br />

17. Januar 2017<br />

Festspielhaus<br />

Baden-Baden<br />

Messe Freiburg<br />

Festspielhaus<br />

Baden-Baden<br />

22


unterHaltung<br />

Humor<br />

Rätsel<br />

1<br />

1. Mechanische Klärung des Weins, bei der<br />

Trubstoffe entfernt werden.<br />

2. Durch Oxidation hervorgerufene Trübung des Weins.<br />

2<br />

3. Der Zucker, der unvergoren im Wein bleibt.<br />

4. Wein ist ohne Nachgeschmack. Gegenteil von lang.<br />

3<br />

4<br />

5. Summe aller Merkmale, die bei der Verkostung<br />

im Mund wahrgenommen werden.<br />

6. So sollte ein Sommerwein sein.<br />

5<br />

7. Schädling im Weinbau.<br />

4<br />

6<br />

8. Ausgeglichenes, harmonisches Verhältnis<br />

zwischen Säure und Süße.<br />

7<br />

5<br />

9. 9.Summe der nichtflüchtigen<br />

Inhaltsstoffe im Wein.<br />

10. Synonym für Geruch.<br />

8<br />

8<br />

1<br />

2<br />

6<br />

7<br />

Lösung<br />

9<br />

3<br />

1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8.<br />

10<br />

Die Lösung finden Sie ab dem 20. 1. 2017 auf unserer Facebook-Seite<br />

oder unter: www.oberkircher-winzer.de<br />

23


Für Höhenverliebte:<br />

Wandern auf dem Himmelssteig<br />

ER WECKT DIE ABENTEUERLUST – FÜR DEN PREMIUMWANDERWEG HIMMELSSTEIG SOLLTE MAN SCHON ETWAS KONDITION MIT-<br />

BRINGEN. DER NEUE GENIESSERPFAD, DER TEIL DER SCHWARZWÄLDER WANDERTRILOGIE IST, FÜHRT SO MANCHES WEGSTÜCK<br />

AUF URIGEN PFADEN BERGAUF UND BERGAB DURCH DEN SCHWARZWALD.<br />

Gleich zu Beginn ist ein drei Kilometer langer Anstieg<br />

zu bewältigen. Rund 200 Höhenmeter geht‘s<br />

hinauf durch Wälder, mal licht, mal märchenhaft<br />

dicht. Ab und zu säumen den Wegesrand üppige<br />

Farne, Waldsträucher und Beeren. Wer schnell aus der Puste<br />

kommt, freut sich über die erste „Himmelsliege” – ideal<br />

zum Kräftesammeln. Weiter geht‘s den Berg hinauf. Die Anstrengung<br />

wird mit einem weiten Ausblick gen Westen auf die<br />

Berge und Täler des Renchtales belohnt. Zeit für eine Pause.<br />

Eine 22,5 m lange Weißtannenbank lädt zum Verweilen ein.<br />

Gemütlich ist die zweite Etappe, Ziel ist der Holchenwasserfall<br />

auf 572 Metern. Auf Wurzelpfade folgen Wiesenwege – Schwarzwald-Idylle<br />

pur. Rauschen kündigt den Holchenwasserfall an.<br />

Mitten im Wald fällt er acht Meter tief. Im Bach stehen gegen<br />

einen freiwilligen Obolus Getränke bereit. Die halbe Wegstrecke<br />

des Himmelssteigs ist geschafft. Der Aufstieg zum Himmelsfelsen<br />

hat es in sich. Etwas mehr als ein Kilometer und 100<br />

Höhenmeter sind zu stemmen. Abgefedert wird das durch die<br />

wunderbar weichen Waldpfade, die im Zickzack durch den lichten<br />

Bergwald führen. Die nächste „Himmelsliege”, Rastbänke<br />

und ein Talblick vom Feinsten lassen die Anstrengung schnell<br />

vergessen. Ab hier ändert der Weg nun immer öfter seinen<br />

Charakter. Abwechslungsreich sind die Waldpfade durch die<br />

Buchen-Tannenwälder, lauschig die Wiesenwege und ein weiterer<br />

Getränkebrunnen mit Himmelsliege lädt zu einer letzten<br />

Rast ein. Nach 5 Kilometern kommen die Häuser von Bad Peterstal<br />

wieder in Sicht.<br />

Knapp 11 Kilometer<br />

Genießerpfad und einige<br />

hundert Höhenmeter<br />

sind geschafft.<br />

INFORMATION<br />

Kur und Tourismus GmbH,<br />

Wilhelmstraße 2<br />

77740 Bad Peterstal-Griesbach<br />

Telefon 07806 - 91000<br />

info@bad-peterstal-griesbach.info<br />

www.schwarzwälder-wandertrilogie.de

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