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Gestaltung von Lernprozessen in KMU Yuliya Tsimoshchanka ...

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<strong>Gestaltung</strong> <strong>von</strong> <strong>Lernprozessen</strong> <strong>in</strong> <strong>KMU</strong><br />

<strong>Yuliya</strong> <strong>Tsimoshchanka</strong><br />

Weißrussland<br />

Als <strong>KMU</strong> - Kle<strong>in</strong>e und Mittlere Unternehmen (englisch: Small and Medium-sized Bus<strong>in</strong>esses<br />

(SMB) oder Small and Medium-sized Enterprises (SME) werden <strong>in</strong> der EU Unternehmen<br />

bezeichnet, die bis zu 250 Mitarbeiter beschäftigen. Es wird zwischen Kle<strong>in</strong>stunternehmen<br />

(bis 9 Beschäftigte), Kle<strong>in</strong>unternehmen (10-49 Beschäftigte) und mittleren Unternehmen (50-<br />

249 Beschäftigte) unterschieden 1 . Die Rolle der <strong>KMU</strong> bzw. ihre Bedeutung für die gesamte<br />

Volkswirtschaft und Beschäftigung ist nicht zu unterschätzen: der Anteil der <strong>KMU</strong> beträgt<br />

europaweit etwa 99%, sie beschäftigen über 60% der Arbeitnehmer (vgl.: GÜTTLER 2009).<br />

Der zunehmende Wettbewerb im Zuge der Globalisierung, Wandel zur Informations- und<br />

Wissensgesellschaft, rascher technologischer Fortschritt und damit verbundene anspruchs-<br />

volle Tätigkeiten stellen <strong>KMU</strong> vor Herausforderungen, sich den Anforderungen der Zeit und<br />

den ständig wandelnden Rahmenbed<strong>in</strong>gungen standzuhalten. Humankapital und betriebliche<br />

Kompetenzressourcen s<strong>in</strong>d dabei wichtige Wettbewerbsfaktoren. E<strong>in</strong>e Voraussetzung für die<br />

Wettbewerbsfähigkeit e<strong>in</strong>es Unternehmens ist se<strong>in</strong>e Innovationsfähigkeit. Mitarbeiter mit<br />

ihren Qualifikationen und Kompetenzen stellen e<strong>in</strong> wichtiges Potenzial zur Steigerung der<br />

Innovationsfähigkeit und Verbesserung der Leistungsfähigkeit des Unternehmens dar. Tech-<br />

nologische Innovationen s<strong>in</strong>d nur mit personalwirtschaftlichen Innovationen möglich. Daher<br />

steigt der Stellenwert der betrieblichen Weiterbildung und Kompetenzentwicklung.<br />

Aufgrund der Eigenschaften der <strong>KMU</strong> e<strong>in</strong>erseits und der Kosten<strong>in</strong>tensität und ger<strong>in</strong>ger Spe-<br />

zifität der formalisierten Weiterbildungsangebote andererseits passt die konventionelle <strong>in</strong>sti-<br />

tutionelle Weiterbildung nicht immer für <strong>KMU</strong>. Wachstums- und zukunftsorientierte <strong>KMU</strong> set-<br />

zen immer mehr auf systematische Personalentwicklung bzw. auf die Erarbeitung e<strong>in</strong>er Per-<br />

sonalentwicklungsstrategie bzw. Lernstrategie, die <strong>in</strong> konkreten Maßnahmen und Lernaktivi-<br />

täten im Arbeitsprozess umgesetzt wird. An Bedeutung gew<strong>in</strong>nt die Idee der lernenden Or-<br />

ganisation bzw. des lernenden Unternehmens. Nur e<strong>in</strong> lernfähiges und lernbereites Unter-<br />

nehmen kann <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Wissensgesellschaft bestehen. E<strong>in</strong> lernendes Unternehmen entwickelt<br />

sich kont<strong>in</strong>uierlich weiter. Das Ziel ist das Wissen zu managen, bzw. das vorhandene Wis-<br />

sen zu speichern und im Unternehmen dauerhaft verfügbar und zugänglich zu machen, Wis-<br />

senserwerb zu fördern und zu koord<strong>in</strong>ieren, das Wissenspotenzial der Mitarbeiter zu vergrö-<br />

1 Neben dem Hauptkriterium Mitarbeiterzahl spielen zwei weitere Kriterien e<strong>in</strong>e Rolle: Jahresumsatz<br />

und Jahresbilanzsumme (EU-Kommission (Hrsg.): Empfehlung der Kommission vom 6. Mai 2003<br />

betreffend die Def<strong>in</strong>ition der Kle<strong>in</strong>stunternehmen sowie der kle<strong>in</strong>en und mittleren Unternehmen.<br />

(2003/361/EG). Artikel 2 des Anhangs, S. 36–41.<br />

1


ßern. Das lernende Unternehmen gibt es nicht, denn die Modelle der lernenden Unterneh-<br />

men e<strong>in</strong>en hohen Abstraktionsgrad aufweisen. Die konkrete Ausgestaltung des Modells e<strong>in</strong>er<br />

lernenden Organisation ist immer unternehmensspezifisch (vgl.: FRANKEN O.J.). Je nach<br />

Entwicklungsphase <strong>von</strong> <strong>KMU</strong> (z. B. Gründungsphase oder Ausbau des Unternehmens) und<br />

Strukturierungsgrad (Unternehmen mit 10 oder Unternehmen mit 200 Mitarbeitern) unter-<br />

scheiden sich Schwerpunkte und Bedarfe der Personalentwicklung und Weiterbildung.<br />

H<strong>in</strong>sichtlich der Personalentwicklung und betrieblichen Weiterbildung weisen die <strong>KMU</strong> so-<br />

wohl Vor- als auch Nachteile. Die Schwächen der <strong>KMU</strong> s<strong>in</strong>d begrenzte f<strong>in</strong>anzielle Möglich-<br />

keiten, mangelnde bis fehlende Kontakte zu Forschungse<strong>in</strong>richtungen. <strong>KMU</strong> verfügen nicht<br />

immer über Personalentwicklungsexperten und PE-Stabsstellen. Oft s<strong>in</strong>d die Geschäftsfüh-<br />

rer bzw. die Unternehmensleitung die Experten h<strong>in</strong>sichtlich des Personalmanagements und<br />

der <strong>Gestaltung</strong> <strong>von</strong> <strong>Lernprozessen</strong>. In vielen Betrieben erfolgt Weiterbildung oft punktuell<br />

und (langfristige) Personalentwicklungs- und Wissensmanagementkonzepte fehlen. Zu den<br />

Stärken der <strong>KMU</strong> gehören folgende Eigenschaften: Übersichtlichkeit - übersichtliche Be-<br />

triebsgröße sowie übersichtliche Mitarbeiterzahl. Die Flexibilität der <strong>KMU</strong> macht es möglich,<br />

Personalentwicklungsmaßnahmen gezielt entsprechend den Wünschen und Bedarfen der<br />

Mitarbeiter zu gestalten und diese schnell und nachhaltig am Arbeitsplatz umzusetzen. Wei-<br />

tere Vorteile der <strong>KMU</strong> s<strong>in</strong>d flache Hierarchien, kurze Entscheidungswege und soziale B<strong>in</strong>-<br />

dung der Mitarbeiter.<br />

Faktoren, die Lernprozesse im Unternehmen erforderlich machen, s<strong>in</strong>d vielfältig: Globalisie-<br />

rung, neue Produkte und Dienstleistungen, neue Arbeitsorganisationsprozesse, neue Tech-<br />

nologien und Techniken, neue Gesetze und Qualitätsanforderungen (vgl.: Bernhard 2007).<br />

Bei der <strong>Gestaltung</strong> <strong>von</strong> <strong>Lernprozessen</strong> <strong>in</strong> <strong>KMU</strong> gibt es ke<strong>in</strong>en besten Weg bzw. ke<strong>in</strong>e Stan-<br />

dardlösung. Die <strong>Gestaltung</strong> <strong>von</strong> <strong>Lernprozessen</strong> hängt <strong>von</strong> vielen Faktoren ab – <strong>von</strong> Rah-<br />

menbed<strong>in</strong>gungen, Unternehmens- und Lernkultur über Bildungs- bzw. Lernbedarfe bis zu<br />

f<strong>in</strong>anziellen und personellen Ressourcen. Der Lernprozess muss daher für jedes Unterneh-<br />

men <strong>in</strong>dividuell und selbstorganisierend gestaltet werden.<br />

Lernen im Prozess der Arbeit erfolgt beim unmittelbaren Ausführen vieler Arbeitstätigkeiten<br />

und Bewältigung des beruflichen Alltags. In e<strong>in</strong>em lernenden Unternehmen soll das Lernen<br />

aber nicht dem Zufall überlassen werden, sondern Lernprozesse sollen zielgerichtet <strong>in</strong>itiiert,<br />

gestaltet und gefördert werden. Das Lernen wird <strong>in</strong> den Arbeitsprozess <strong>in</strong>tegriert, es werden<br />

Bed<strong>in</strong>gungen geschaffen, die das Lernen im Prozess der Arbeit unter der Berücksichtigung<br />

der organisationalen, personalen und didaktisch-methodischen Aspekten unterstützen. Da-<br />

bei kommt der Unternehmensführung bzw. dem Vorgesetzten <strong>von</strong> <strong>KMU</strong> e<strong>in</strong>e wichtige Rolle<br />

2


zu. Von der Leitungsebene hängt es entscheidend ab, ob Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen lernförderlich<br />

gestaltet werden und wie <strong>in</strong>tensiv und wirksam das Lernen im Arbeitsprozess im Unterneh-<br />

men betrieben und unterstützt wird. Die Anforderungen an die Führungskräfte bei der Initiie-<br />

rung und <strong>Gestaltung</strong> der Lernprozesse im Arbeitsprozess erfordern oft die berufspädagogi-<br />

sche Unterstützung durch die externen Experten, denn das Lernen im Prozess der Arbeit<br />

muss didaktisch aufbereitet und organisatorisch vorbereitet und gesteuert werden. Lernen im<br />

Prozess der Arbeit stellt auch Anforderungen an die Mitarbeiter, die Lernprozesse mitgestal-<br />

ten. Es ist anzunehmen, dass die <strong>in</strong>dividuellen Bedürfnisse und Wünsche der Mitarbeiter<br />

dabei besser berücksichtigt werden und die Lernmotivation steigt. Darüber h<strong>in</strong>aus bedeutet<br />

Lernen am Arbeitsplatz, dass die gewohnte Arbeitsumgebung nicht verlassen wird und das<br />

Lernen im nahen Arbeitskontext stattf<strong>in</strong>det, was die Akzeptanz der Mitarbeiter fördert.<br />

Für <strong>Gestaltung</strong> <strong>von</strong> <strong>Lernprozessen</strong> gibt es e<strong>in</strong>e reiche Palette <strong>von</strong> Lernformen. Da Lernpro-<br />

zesse sehr komplex s<strong>in</strong>d, geht es dabei oft um e<strong>in</strong>en Mix <strong>von</strong> Lernformen. Der E<strong>in</strong>satz <strong>von</strong><br />

Lernformen und deren Zusammensetzung hängt <strong>von</strong> Lernzielen, Methoden und Kontextbe-<br />

d<strong>in</strong>gungen ab. Als betriebspädagogische Lernformen werden „organisatorisch eigenständige<br />

zu Lernzwecken <strong>in</strong>itiierte und mit e<strong>in</strong>er ausgewiesenen pädagogischen Lehr-Lern<strong>in</strong>tention<br />

geschaffene Lernkontexte [verstanden], <strong>in</strong> denen anhand <strong>von</strong> möglichst realen Arbeitsaufga-<br />

ben unter didaktisch-methodisch geplanten Strukturen“ und unter Beachtung pädagogischer<br />

Grundpr<strong>in</strong>zipien reflektiert gelernt werden kann“ (KOHL; MOLZBERGER 2005, S. 359; zitiert<br />

nach DEHNBOSTEL 2008, S. 88).<br />

Es gibt viele Systematisierungsvorschläge der Vielfalt <strong>von</strong> Lernformen. E<strong>in</strong>e Autorengruppe<br />

hat im Rahmen des Forschungs- und Entwicklungsprogramms „Lernkultur Kompetenzent-<br />

wicklung“ e<strong>in</strong>e Systematisierung <strong>von</strong> Lernformen für die <strong>Gestaltung</strong> der Lernprozesse für<br />

<strong>KMU</strong> unternommen (vgl.: JÄCKEL, L.; KERLEN, C.; PFEIFFER, I.; WESSELS, J. 2006). Das Ziel<br />

war "... mit nur zwei Dimensionen die Vielzahl unterschiedlicher, <strong>in</strong> Unternehmen angebote-<br />

ner Lernformen zu erfassen und zu systematisieren" (ebd. S.15). Im Mittelpunkt stehen Di-<br />

mensionen Arbeitsbezug des Lernens und Zusammenarbeit der Akteure im Lernprozess<br />

(siehe: Tab. 1).<br />

Tabelle 1: Systematisierung der Lernformen nach Arbeitsbezug und Lerngestaltung<br />

<strong>Gestaltung</strong><br />

des Lernens<br />

Arbeitsbezug<br />

des Lernens<br />

arbeitsimmanent<br />

<strong>in</strong>dividuelles<br />

Lernen<br />

Learn<strong>in</strong>g by Do<strong>in</strong>g;<br />

Arbeitsanweisungen,<br />

Checklisten, Leitfäden;<br />

Zugriff auf das Internet<br />

angeleitetes<br />

Lernen<br />

Unterweisung durch<br />

Vorgesetzte und Kollegen;<br />

Job-Rotation<br />

kooperatives<br />

Lernen<br />

Projektarbeit<br />

3


arbeitsgebunden<br />

arbeitsbezogen<br />

Fach<strong>in</strong>formationen; Zeitschriften;<br />

<strong>in</strong>terne Wissensmanagementsysteme<br />

Besuch <strong>von</strong> Fachmessen<br />

und Kongressen;<br />

Lernen mit Multimedia -<br />

eLearn<strong>in</strong>g<br />

Quelle: <strong>in</strong> Anlehnung an JÄCKEL u.a. 2006, S.16<br />

Coach<strong>in</strong>g;<br />

<strong>in</strong>terne Schulungen<br />

und Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs;<br />

Mentor<strong>in</strong>g<br />

externe Schulungen<br />

und Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs <strong>in</strong>kl.<br />

Hersteller- und Produktschulungen<br />

<strong>in</strong>terne Workshops und<br />

Meet<strong>in</strong>gs;<br />

Qualitätszirkel;<br />

Lern<strong>in</strong>seln;<br />

Experten<strong>in</strong>terviews;<br />

Netzwerke<br />

medial gestützter Austausch<br />

mit Kollegen<br />

Je nach dem Grad der E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung des Lernens <strong>in</strong> den eigentlichen Arbeitsprozess wird un-<br />

terschieden zwischen folgenden Formen des Lernens (vgl.: JÄCKEL u.a. 2006, S. 14ff)<br />

– arbeitsimmanentes Lernen: Die Inhalte des Lernens s<strong>in</strong>d gleich mit den Inhalten des Ar-<br />

beitsprozesses. Lernfortschritte werden im realen Arbeitsprozess erreicht.<br />

– arbeitsgebundenes Lernen: Die Inhalte des Lernens werden durch den Arbeitsprozess<br />

bestimmt. Lern- und Arbeitsprozess s<strong>in</strong>d jedoch nicht identisch.<br />

– arbeitsbezogenes Lernen: Die Inhalte des Lernens werden nicht durch den Arbeitspro-<br />

zess bestimmt, stehen aber <strong>in</strong> weiterem Kontext zu diesem.<br />

Je stärker das Lernen <strong>in</strong> den Arbeitsprozess <strong>in</strong>tegriert ist und das Lernen vom Arbeitspro-<br />

zess bestimmt wird, desto stärker ist die Ausrichtung der Lernprozesse auf die Deckung der<br />

Weiterbildungsbedarfe und im weiteren S<strong>in</strong>ne auf die Erreichung der langfristig angelegten<br />

Ziele der <strong>KMU</strong>.<br />

Die zweite Dimension wird wie folgt beschrieben:<br />

– <strong>in</strong>dividuelles Lernen: Personen entscheiden auf der Grundlage <strong>von</strong> Erfahrungen, Wün-<br />

schen und Werten selbstständig über den Lernprozess (Lernziele, Lernzeiten, Strate-<br />

gien) und organisieren ihn selbst.<br />

– angeleitetes Lernen: Der Lernprozess wird <strong>von</strong> e<strong>in</strong>em Lehrenden ausgestaltet. Die Be-<br />

reitschaft des Lernenden zur aktiven Teilnahme und se<strong>in</strong>e Motivation prägen den Lern-<br />

prozess maßgeblich.<br />

– kooperatives Lernen: Die Beteiligten am Lernprozess lernen im Team mit- und <strong>von</strong>ei-<br />

nander. Alle Beteiligten tragen gleichberechtigt die Verantwortung für die Ausgestaltung<br />

des Lernprozesses.<br />

Mehr als e<strong>in</strong> Drittel des betrieblichen Wissens ist implizit, d.h. <strong>in</strong> den Köpfen der Mitarbeiter<br />

und somit schwer zugänglich. Durch das kooperative Arbeiten und Lernen, mit Hilfe <strong>von</strong> be-<br />

stimmten Lernformen wie z. B. Projektarbeit, Erfahrungsreflexion und -austausch wird das<br />

implizite Wissen weitergegeben und zugänglich gemacht, und durch das Dokumentieren wird<br />

der Zugriff darauf gesichert.<br />

4


Die vorgestellte Matrix erhebt ke<strong>in</strong>en Anspruch auf die Vollständigkeit, e<strong>in</strong>ige Aspekte wer-<br />

den nicht berücksichtigt, und die Trennschärfe bei der Zuordnung der Lernformen ist nicht<br />

immer gegeben. So können z.B. externe Schulungen arbeitsgebunden se<strong>in</strong>. Allerd<strong>in</strong>gs kann<br />

diese Systematisierung den <strong>KMU</strong> helfen, die Ausgestaltung der Lernprozesse h<strong>in</strong>sichtlich<br />

der vorhandenen und e<strong>in</strong>gesetzten Lernformen zu analysieren und die Schwachstellen her-<br />

auszuf<strong>in</strong>den und diese gezielt zu verbessern sowie die Stärken besser zu nutzen. So z. B.<br />

wenn e<strong>in</strong> Unternehmen bei der Analyse der Lernprozesse feststellt, dass solche Lernformen<br />

wie Learn<strong>in</strong>g-by-do<strong>in</strong>g und Arbeitsanweisungen bzw. das <strong>in</strong>dividuelle Lernen überwiegt, so<br />

ist es e<strong>in</strong> Zeichen, dass mehr an der Seite des kooperativen Lernen angesetzt werden soll,<br />

damit das Wissen für möglichst alle Mitarbeiter verfügbar ist. Darüber h<strong>in</strong>aus kann die Matrix<br />

e<strong>in</strong>e Orientierungshilfe geben, bei bestimmten Qualifizierungs- und Weiterbildungsbedarfen<br />

entsprechende passende Lernformen zu wählen. Soll <strong>in</strong> <strong>KMU</strong> Nachwuchs gefördert werden,<br />

so s<strong>in</strong>d folgende Lernformen am besten geeignet: Mentor<strong>in</strong>g, Coach<strong>in</strong>g, Job-Rotation und<br />

Projektabreit. Die Matrix ist e<strong>in</strong>fach zu handhaben und kann e<strong>in</strong>gesetzt werden, um e<strong>in</strong>e<br />

zielgerichtete Komb<strong>in</strong>ation der Lernformen zu wählen und somit die künftigen Lernprozesse<br />

zu optimieren und zielgerichtet zu gestalten.<br />

Literatur:<br />

BERNHARD, H.: Aktivitäten und Maßnahmen <strong>in</strong> flexiblen Unternehmen. 2007. URL:<br />

http://www.symposion.de/kapitel 10980201_WERK7001004.html<br />

DEHNBOSTEL, P.: Berufliche Weiterbildung: Grundlagen aus arbeitnehmerorientierter Sicht.<br />

Edition sigma - Verlag, Berl<strong>in</strong> 2008<br />

FRANKEN, S.: Theoretische Grundlagen des Lernens. URL: http://www.wi.fhkoeln.de/homepages/s-franken/docs/Lernende%20Unternehmen/1-TheorieLernen.pdf<br />

FRANKEN, S.: Wissensmanagement <strong>in</strong> <strong>KMU</strong>: Bedeutung, Konzepte, E<strong>in</strong>führung. 2010. URL:<br />

http://www.pro-wirtschaftgt.de/fileadm<strong>in</strong>/media/bilder/Wirtschaft/Innovation/Innovations.Kreis.GT_2010/prowirtschaftG<br />

T_Innovations.Kreis.GT_Prof.-Franken_Wissensmanagement-<strong>in</strong>-<strong>KMU</strong>-24.03.2010.pdf<br />

GÜTTLER, K.: Formale Organisationsstrukturen <strong>in</strong> wachstumsorientierten kle<strong>in</strong>en und mittleren<br />

Unternehmen, Spr<strong>in</strong>ger Gabler –Verlag 2009<br />

CYWINSKI R.: Partizipation als Voraussetzung für die <strong>Gestaltung</strong> selbstgesteuerter Lernprozesse<br />

zur Initiierung <strong>von</strong> Innovationsstrategien <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>en und mittelständischen Unternehmen.<br />

In: Materialien zu <strong>KMU</strong>-Innostrat - Rahmenbed<strong>in</strong>gungen für Innovationsstrategien <strong>in</strong><br />

kle<strong>in</strong>en und mittelständischen Unternehmen, S. 37-55, 2011<br />

JÄCKEL, L.; KERLEN, C.; PFEIFFER, I.; WESSELS, J.: Lernformen für den E<strong>in</strong>satz <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>en und<br />

mittleren Unternehmen. Herausgeber: Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft Betriebliche Weiterbildungsforschung<br />

e. V./Projekt Qualifikations-Entwicklungs-Management. Berl<strong>in</strong> 2006<br />

5


NILL, M.; WABERSICH, I.: Qualifizierung. Wegweiser betriebliche Weiterbildung: Leitfaden zur<br />

betrieblichen Weiterbildung <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>en und mittelständischen Unternehmen, Arbeitshilfen und<br />

regionale Serviceangebote.URL: http://wrs.regionstuttgart.de/sixcms/media.php/923/Wegweiser%20betriebliche%20Weiterbildung_f<strong>in</strong>al.pdf<br />

PROBST, G.; RAUB, S.; ROMHARDT, K.: Wissen managen: Wie Unternehmen ihre wertvolle<br />

Ressource optimal nutzen. Gabler Verlag Wiesbaden, 2006<br />

SCHMIDT-RATHJENS, C.: Spezifische Bed<strong>in</strong>gungen <strong>von</strong> <strong>KMU</strong> bezüglich der Entwicklung und<br />

Erfassung der betrieblichen Lernkultur, Hrsg.: Abeitsgeme<strong>in</strong>schaft Betriebliche Weiterbildungsforschung<br />

e. V. QUEM-Materialien 79, Berl<strong>in</strong> 2007<br />

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