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KMU-Lehrgang Unternehmens- und Umfeldanalyse.indd - Bank Coop

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<strong>KMU</strong>-<strong>Lehrgang</strong><br />

<strong>Unternehmens</strong>-<br />

<strong>und</strong> <strong>Umfeldanalyse</strong><br />

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<strong>KMU</strong>-<strong>Lehrgang</strong> <strong>Unternehmens</strong>-<br />

<strong>und</strong> <strong>Umfeldanalyse</strong><br />

Gönnen Sie Ihrer Firma eine <strong>Unternehmens</strong>- <strong>und</strong> <strong>Umfeldanalyse</strong>.<br />

Durch sie werden Sie rasch <strong>und</strong> strukturiert die<br />

aktuelle Situation des <strong>Unternehmens</strong> erfassen. Denn wer<br />

sich <strong>und</strong> seine Umwelt gut kennt, kann daraus eine effektive<br />

<strong>Unternehmens</strong>strategie formulieren, seine knappen<br />

Mittel gezielt einsetzen <strong>und</strong> somit Produkte <strong>und</strong> Dienstleistungen<br />

entwickeln, für die tatsächlich Bedarf besteht.<br />

Nehmen Sie zunächst eine umfassende <strong>Unternehmens</strong>analyse<br />

vor, d.h. nehmen Sie die Ressourcen <strong>und</strong><br />

Fähigkeiten, Stärken <strong>und</strong> Schwächen Ihrer Firma unter<br />

die Lupe. Richten Sie anschliessend Ihr Augenmerk nach<br />

aussen <strong>und</strong> befassen Sie sich mit einer <strong>Umfeldanalyse</strong>.<br />

Machen Sie sich dabei ein klares Bild über die Chancen<br />

<strong>und</strong> Hindernisse, die Ihrem Unternehmen aus dessen<br />

Umwelt erwachsen könnten. Zum Abschluss Ihrer Betrachtungen<br />

führen Sie die Erkenntnisse aus der <strong>Unternehmens</strong>-<br />

<strong>und</strong> <strong>Umfeldanalyse</strong> in einer SWOT-Analyse<br />

zusammen.<br />

Die nächsten Abschnitte sollen Sie durch die einzelnen<br />

Stationen der Analysen leiten.<br />

1. <strong>Unternehmens</strong>analyse<br />

Das Ziel der <strong>Unternehmens</strong>analyse ist, dass Sie die einzigartigen<br />

Merkmale, die Ihre Firma von der Konkurrenz<br />

unterscheiden, deutlich erkennen <strong>und</strong> zu Wettbewerbsvorteilen<br />

umwandeln können.<br />

Prüfen Sie deshalb die produktiven Vermögensbestandteile,<br />

die Ihre Firma besitzt, auf Herz <strong>und</strong> Nieren. Beurteilen<br />

Sie, wie stark oder wie schwach die einzelnen<br />

Ressourcen in Ihrer Firma vorhanden sind, indem Sie die<br />

Punkte in der untenstehenden Tabelle durchgehen <strong>und</strong><br />

bewerten.<br />

Halten Sie sich während der Analyse stets folgende<br />

Kernfragen vor Augen: Was kann Ihre Firma leisten? Was<br />

kann sie gut, was nicht so gut? Welche Gelegenheiten<br />

<strong>und</strong> Möglichkeiten gibt es, aus den vorhandenen Ressourcen<br />

mehr Nutzen zu ziehen? Stellen Sie fest, worin<br />

Sie sich von der Konkurrenz unterscheiden. Als Messlatte<br />

für Ihre Bewertung können Sie beispielsweise Ihren<br />

erfolgreichsten Konkurrenten beiziehen.<br />

Immaterielle Ressourcen:<br />

• Strategische Positionierung: Wie hoch ist der<br />

Bekanntheitsgrad Ihrer Firma im angestammten<br />

Markt, haben Sie eine ausformulierte <strong>Unternehmens</strong>strategie,<br />

ist Ihre Produkt- <strong>und</strong> Dienstleistungspalette<br />

umfassend, ist das Preis-<br />

Leistungs-Verhältnis gut, haben Sie einen grossen,<br />

zufriedenen K<strong>und</strong>enstamm?<br />

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• Management: Ist Ihre Erfahrung gross, haben Sie<br />

gute Führungsqualitäten, sind Sie gut im Markt vernetzt,<br />

sind Sie gut ausgebildet, haben Sie ein gutes<br />

Führungsteam?<br />

• Organisation: Besitzt Ihre Firma klare, schlanke, auf<br />

die <strong>Unternehmens</strong>strategie ausgerichtete Strukturen,<br />

sind die internen Prozesse dokumentiert,<br />

werden Konfl ikte gelöst, legen Sie Wert auf gute,<br />

zufriedene Mitarbeiter?<br />

• Technologie: Besitzen Sie geistiges Eigentum in<br />

Form von Patenten, Urheberrechten, Geschäftsgeheimnissen<br />

etc., hat Ihr Unternehmen Innovationskraft<br />

dank Forschungseinrichtungen, technischen<br />

<strong>und</strong> wissenschaftlichen Mitarbeitern?<br />

• Ruf/Image: Pfl egen Sie gute K<strong>und</strong>en- <strong>und</strong> Lieferantenbeziehungen,<br />

ist die Qualität der Produkte <strong>und</strong><br />

Dienstleistungen gut?<br />

• Kultur: Ist eine hohe Sozial- <strong>und</strong> Umweltkompetenz<br />

in der Firma vorhanden, schreiben Sie K<strong>und</strong>enbetreuung<br />

<strong>und</strong> Servicequalität gross, geben Sie Mitarbeitern<br />

Raum zur Selbstentwicklung, fördert Ihre<br />

<strong>Unternehmens</strong>kultur den Erfolg oder behindert sie<br />

ihn?<br />

• Mitarbeitende: Besitzen sie spezielle Fertigkeiten,<br />

Wissen <strong>und</strong> Erfahrung, gute Anpassungsfähigkeit<br />

an neue Gegebenheiten, Teamfähigkeit, Kommunikationsfähigkeit,<br />

Mobilität, Motivation <strong>und</strong> Loyalität?<br />

Materielle Ressourcen:<br />

• Finanzen: Weist Ihr Unternehmen eine hohe Rentabilität,<br />

gute Liquidität, hohe Gewinne <strong>und</strong> moderate<br />

Verschuldung auf, können Investitionen auch selbst<br />

fi nanziert werden, haben Sie Ihre Kosten im Griff?<br />

• Physikalische: Sind Ihre Anlagen <strong>und</strong> Betriebsmittel<br />

ausreichend vorhanden <strong>und</strong> fl exibel, auf gutem<br />

technischen Stand, besteht wenig Abhängigkeiten<br />

von Dritten im Rahmen der Mittelbeschaffung?<br />

Gute, vielfältige <strong>und</strong> zahlreiche Ressourcen zu besitzen<br />

ist wichtig, aber nicht ausreichend. Denn damit ein<br />

Bündel unterschiedlicher Ressourcen eine Aufgabe<br />

überhaupt erfolgreich erledigen kann, braucht es organisatorische<br />

Fähigkeiten. Erst diese Fähigkeiten bewirken,<br />

dass die Ressourcen eines <strong>Unternehmens</strong> optimal zusammenspielen<br />

<strong>und</strong> die Firma erfolgreich arbeiten kann.<br />

Gehen Sie die einzelnen <strong>Unternehmens</strong>aktivitäten <strong>und</strong><br />

Geschäftsbereiche (Materialbeschaffung, Produktentwicklung,<br />

Produktion, Marketing, Verkauf, Management<br />

etc.) Ihrer Firma durch <strong>und</strong> suchen Sie nach besonderen<br />

Fähigkeiten, die Sie von der Konkurrenz abheben. Welche<br />

unternehmerischen Fähigkeiten waren für den vergan-


<strong>KMU</strong>-<strong>Lehrgang</strong> <strong>Unternehmens</strong>- <strong>und</strong> <strong>Umfeldanalyse</strong><br />

genen Erfolg verantwortlich? Welche dieser Fähigkeiten<br />

können Sie ausbauen, um sich einen Wettbewerbsvorteil<br />

zu verschaffen?<br />

Vielleicht wird Ihnen bewusst, dass Ihre Firma hervorragende<br />

Designfähigkeiten besitzt, die sie mit einer einzigartigen,<br />

seit Jahren erprobten <strong>und</strong> verfeinerten Routine<br />

in kostengünstige Produkte umwandeln kann. Oder Sie<br />

stellen fest, dass Ihr Unternehmen geprägt ist von einer<br />

ausgezeichneten Kommunikationsfähigkeit, sowohl intern<br />

unter den Kollegen als auch nach aussen gegenüber<br />

den K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Lieferanten. Durch diese Fähigkeit fällt<br />

es Ihnen leicht, die wandelnden K<strong>und</strong>enbedürfnisse frühzeitig<br />

wahrzunehmen <strong>und</strong> in neue Produkte einfl iessen<br />

zu lassen.<br />

Unternehmen, welche die Entwicklung <strong>und</strong> Nutzung interner<br />

Fähigkeiten fördern, können sich erfolgreicher auf<br />

externe Veränderungen einstellen <strong>und</strong> im Vergleich zur<br />

Konkurrenz längerfristige, überdurchschnittliche Erträge<br />

erzielen.<br />

2. <strong>Umfeldanalyse</strong><br />

Die <strong>Umfeldanalyse</strong> soll Sie auf bestehende <strong>und</strong> zukünftige<br />

Entwicklungen, Trends, Chancen <strong>und</strong> Gefahren auf<br />

Ihrem sich stets verändernden Markt <strong>und</strong> in Ihrer Wettbewerbssituation<br />

aufmerksam machen. Verfolgen <strong>und</strong><br />

antizipieren Sie technologische, soziale oder ökologische<br />

Veränderungen, denn Sie müssen Ihr Angebot rechtzeitig<br />

darauf einstellen.<br />

<strong>Umfeldanalyse</strong><br />

Wirtschaft:<br />

• Entwickelt sich die Konjunktur positiv?<br />

• Bleibt das Zinsniveau kurz- bis mittelfristig<br />

konstant?<br />

• Bleiben die Arbeitslosigkeit <strong>und</strong> die Infl ation tief?<br />

• Sind die Wechselkurse stabil? etc.<br />

Branche:<br />

• Ist der Wettbewerb in der Branche intensiv?<br />

• Gibt es neue Unternehmen, die in die Branche<br />

eindringen wollen?<br />

• Besteht Gefahr durch Ersatzprodukte oder<br />

Innovationen?<br />

• Verfügen die K<strong>und</strong>en über eine dominante<br />

Stellung?<br />

• Haben die Lieferanten eine grosse Verhandlungsmacht?<br />

etc.<br />

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Gesellschaft <strong>und</strong> Recht:<br />

• Sind die politischen, kulturellen <strong>und</strong> demografi<br />

schen Entwicklungen der Branche zuträglich?<br />

• Ist das Konsumverhalten positiv?<br />

• Hat der Wertewandel positive Auswirkungen auf die<br />

Branche?<br />

• Sind neue regulative Massnahmen durch den Staat<br />

zu erwarten? etc.<br />

Technologie:<br />

• Wie sind die Entwicklungstendenzen in der<br />

Produktionstechnologie?<br />

• Welche Tendenzen gibt es in der Produktinnovation?<br />

• Entstehen Substitutionstechnologien?<br />

• Wie entwickelt sich die Recyclingtechnologie? etc.<br />

Ökologie:<br />

• Wie sieht es mit der Verfügbarkeit von Energie aus?<br />

• Sind Rohstoffe langfristig vorhanden?<br />

• Welche Strömungen gibt es im Umweltschutz? etc.<br />

Bewusst oder unbewusst wird Ihr Unternehmen von vielen<br />

Umfeldfaktoren beeinfl usst. Dies wird in der obigen<br />

Tabelle deutlich. Widmen Sie Ihre Hauptaufmerksamkeit<br />

dem wichtigsten Element, Ihrer Branche. Denn die Branche<br />

ist das unmittelbare Aktionsfeld Ihres <strong>Unternehmens</strong><br />

<strong>und</strong> nimmt Einfl uss auf dessen Struktur <strong>und</strong> Philosophie.<br />

Die Stellung Ihres <strong>Unternehmens</strong> innerhalb der Branche<br />

ist wesentlich verantwortlich für dessen Erfolg oder<br />

Misserfolg.<br />

Letztlich geht es darum, mit Hilfe Ihres ges<strong>und</strong>en Menschenverstandes<br />

die Fragen zu beantworten, was Ihre<br />

K<strong>und</strong>en wollen <strong>und</strong> was Ihr Unternehmen tun muss, um<br />

im Wettbewerb zu bestehen. Fragen, die Sie auf die Spur<br />

Ihrer Schlüsselerfolgsfaktoren, die über das Überleben<br />

<strong>und</strong> Florieren Ihrer Firma entscheiden, bringen sollten.<br />

3. SWOT-Analyse<br />

Stellen Sie Ihre Stärken (englisch Strengths) <strong>und</strong><br />

Schwächen (Weaknesses), die Sie aus der Betrachtung<br />

Ihrer Ressourcen <strong>und</strong> Fähigkeiten in der <strong>Unternehmens</strong>analyse<br />

festgestellt haben, den Chancen (Opportunities)<br />

<strong>und</strong> Gefahren (Threats) gegenüber, die sich aus Ihrer<br />

<strong>Umfeldanalyse</strong> ergeben haben. Erstellen Sie also eine<br />

SWOT-Analyse nach dem folgenden Raster:


<strong>KMU</strong>-<strong>Lehrgang</strong> <strong>Unternehmens</strong>- <strong>und</strong> <strong>Umfeldanalyse</strong><br />

SWOT-Analyse<br />

Stärken<br />

Chancen<br />

Chancen zur<br />

besseren Nutzung<br />

von Stärken<br />

Handlungsoptionen<br />

Schwächen<br />

Gefahren<br />

Konsequenzen<br />

aus Wettbewerbsnachteilen<br />

Chancen zur<br />

Eliminierung<br />

von Schwächen<br />

Reaktionen auf<br />

gegenläufi ge<br />

Markttrends<br />

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Handlungsoptionen<br />

Die Vereinigung von <strong>Unternehmens</strong>- <strong>und</strong> <strong>Umfeldanalyse</strong><br />

in der SWOT-Analyse erlaubt Ihnen, verschiedene Handlungsoptionen<br />

für die Zukunft Ihrer Firma zu defi nieren.<br />

Versuchen Sie dabei, den maximalen Nutzen aus Ihren<br />

Stärken <strong>und</strong> Chancen zu holen sowie Verluste aus<br />

Schwächen <strong>und</strong> Gefahren möglichst tief zu halten.<br />

Kombinieren Sie die einzelnen Felder:<br />

• Stärken mit Chancen: Welche Stärken passen zu welchen<br />

Chancen? Wie können Ihre Stärken eingesetzt<br />

werden, um Chancen besser zu nutzen?<br />

• Stärken mit Gefahren: Welchen Gefahren können Sie<br />

mit welchen Stärken begegnen? Wie können Sie<br />

welche Stärken einsetzen, um den Eintritt bestimmter<br />

Gefahren abzuwenden?<br />

• Schwächen mit Chancen: Wo könnten aus Schwächen<br />

Chancen entstehen? Wie können Sie aus Schwächen<br />

Stärken entwickeln?<br />

• Schwächen mit Gefahren: Wo befi nden sich Ihre<br />

Schwächen <strong>und</strong> wie können Sie sich vor Schaden<br />

schützen?<br />

Auf der Basis der hergeleiteten Handlungsoptionen<br />

können Sie anschliessend die passende <strong>Unternehmens</strong>strategie<br />

entwickeln.

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