partychuchi - Gewerbeverband Kanton Zug
partychuchi - Gewerbeverband Kanton Zug
partychuchi - Gewerbeverband Kanton Zug
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Mehr Wettbewerb im güterverkehr<br />
Die Strasse gewinnt<br />
gegen die Schiene<br />
Trotz finanzieller Förderung und Bevorteilung des Schienengüterverkehrs<br />
wächst der Transport auf den Schweizer Strassen<br />
dynamisch. Grund: die gestiegene Produktivität der LKW.<br />
30 000<br />
25 000<br />
20 000<br />
15 000<br />
10 000<br />
5000<br />
Transportleistung im Güterverkehr: Mehr Wachstum auf der Strasse<br />
in Mio. Tonnenkilometern pro Jahr/kumuliert<br />
importleistung im güterverkehr<br />
Strasse<br />
Schiene<br />
0<br />
1985 1987 1989 1991 1993 1995 1997 1999 2001 2003 2005 2007 2009<br />
Die Bevorzugung des Transports auf der Schiene wird<br />
in der Politik vor allem mit den hohen externen Kosten<br />
des Strassenverkehrs begründet. Dazu gehören Kosten<br />
im Zusammenhang mit Unfällen, Lärm und Luftverschmutzung.<br />
Schätzungen des Bundes gehen davon aus,<br />
dass die externen Kosten pro transportierte Tonne auf<br />
der Strasse etwa 7-mal höher sind als auf der Schiene.<br />
Es mag daher gute Gründe geben, die Schiene gegenüber<br />
der Strasse zu begünstigen. Ökonomisch sinnvoll<br />
wäre jedoch eine Lenkungsabgabe, die den Transport<br />
auf der Strasse stärker belastet als jenen auf der Schiene.<br />
In der Politik aber setzt man auf vielfältigere und<br />
dadurch weniger transparente Lösungen, um die im<br />
Alpenschutzartikel der Bundesverfassung festgeschriebene<br />
Verlagerung des alpenquerenden Gütertransports<br />
auf die Schiene zu erreichen.<br />
schienenverkehr verliert Marktanteile<br />
Im Zentrum steht die Leistungsabhängige Schwerverkehrsabgabe<br />
(LSVA), die in erster Linie ein Instrument<br />
zur Anrechnung der externen Verkehrskosten<br />
auf der Strasse darstellt. Darüber hinaus wird<br />
der Schienenverkehr mit Subventionen für die Modernisierung<br />
der Schieneninfrastruktur gefördert, und<br />
zusätzlich wird der kombinierte Verkehr mit über<br />
200 Mio. Franken jährlich unterstützt.<br />
Die Bevorteilung der Schiene gegenüber der Stras-<br />
se erfolgt zudem über nicht-finanzielle Instrumente.<br />
Während in vielen Ländern Europas keine oder nur auf<br />
7<br />
aNZEigE<br />
aVENir suissE<br />
Sonn- und Feiertage beschränkte Fahrverbote für LKW<br />
gelten, besteht in der Schweiz zusätzlich ein Nachtfahrverbot<br />
für LKW über 3,5 Tonnen. Bereits in den 1990er<br />
Jahren galt ein generelles Fahrverbot für schwere Lastwagen<br />
über 28 Tonnen. Diese Gewichtslimite musste<br />
im <strong>Zug</strong>e der bilateralen Verhandlungen mit der EU auf<br />
40 Tonnen angehoben werden.<br />
Die Begünstigung der Schiene scheint allerdings wenig<br />
«genützt» zu haben. Seit den 1980er Jahren wächst in<br />
erster Linie die Transportleistung auf der Strasse, so<br />
dass die Schiene an Marktanteil verloren hat. Heute<br />
liegt der Anteil des Schienengüterverkehrs unter 40%<br />
(s. Abb.). Besonders ausgeprägt ist der Bedeutungsverlust<br />
im Binnenverkehr – obschon auch hier die Schiene<br />
vom Nacht- und Sonntagsfahrverbot für LKW profitiert.<br />
Besser behaupten kann sich die Schiene im Nord-Süd-<br />
Transitverkehr, wo neben der Verlagerungspolitik die<br />
wirtschaftlichen Vorteile der Bahn im Zusammenhang<br />
mit dem Langstreckenverkehr positiv wirken. Dass die<br />
Bahn kontinuierlich an Konkurrenzfähigkeit verliert,<br />
hängt vor allem mit den massiven Produktivitätsfortschritten<br />
beim Transport auf der Strasse zusammen.<br />
Dazu trug in erster Linie die höhere LKW-Gewichtslimite<br />
bei. Daneben profitierte der Strassentransport<br />
von den veränderten Geschäftsmodellen in der Industrie.<br />
Der Wandel von rohstoffintensiven und schweren<br />
Produkten zu hochwertigen Fertigwaren und kleineren<br />
Losgrössen sowie verbreitete Just-in-time-Prozesse verlangen<br />
nach höherer Flexibilität und grösserer zeitlicher<br />
Zuverlässigkeit. Das kann der Strassentransport<br />
eher bieten.<br />
Behinderung des strukturwandels<br />
Ob die Vielfalt der Bevorteilungen des Schienenverkehrs<br />
gegenüber der Strasse lediglich zu einer Korrektur<br />
der externen Kosten führt, ist a priori nicht<br />
klar. Denkbar ist auch, dass die Schiene zu stark profitiert,<br />
so dass eine wettbewerbliche Verzerrung resultiert.<br />
Als Folge davon wäre der Marktanteilsgewinn<br />
der Strasse sogar noch zu gering ausgefallen. Diese<br />
These ist keineswegs abwegig, schliesslich wurde der<br />
Strassentransport in den vergangenen Jahren nicht nur<br />
deutlich produktiver, sondern er kann auch die veränderten<br />
spezifischen Bedürfnisse der Kunden tendenziell<br />
besser abdecken. Die politisch gewollte Verkehrsverlagerung<br />
führte unter diesen Voraussetzungen sogar<br />
zu volkswirtschaftlich negativen Effekten: Struktur-<br />
wandel und Effizienzsteigerungen würden künstlich<br />
unterdrückt.<br />
Elektroinstallationen<br />
Telekommunikation<br />
www.speri-buetler.ch<br />
Netzwerke<br />
Informatik