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150 Jahre Brauerei Baar «Die braui ist viel mehr als ein lokales KMU» 1862 wurde die Brauerei Baar am heutigen Standort gegründet. 1902 ging das Unternehmen an Johann Georg Buck, dem Urgrossvater des heutigen Besitzers Martin Uster, über. 1983 übernahm Kurt Uster die Braui und formte sie mit den Jahren zu einem kleinen, aber sehr feinen Zuger Unternehmen, so dass Baars Gemeindepräsident gar von einem Stück Heimat spricht. Das uster-trio: Martin, Dora und Kurt. Es ist eine bewegende und interessante Firmengeschichte – die 150 Jahre Brauerei Baar. Und einfach war es auch nicht immer, die Braui durch die stürmischen Jahre zu steuern. Viel Herzblut und Innovationen waren da gefragt. So wie im Frühjahr 1918, als kein einziges Malzkorn in die Schweiz importiert werden konnte. Doch, so weiss Seniorchef Kurt Uster zu berichten, Christian Buck gab deshalb nicht auf und produzierte kurzerhand Apfelsaft. Oder 1983, als die Brauerei kurz vor dem Verkauf stand. Der Bierausstoss war auf ein Rekordtief gefallen. Nicht einmal mehr 10 000 Hektoliter Bier konnten verkauft werden. Walter und Christian Buck waren deshalb für einen Verkauf des Familienbetriebs, denn Interessenten standen praktisch unterschriftsbereit vor der Türe. Dora Buck-Uster, die Grossmutter des 33-jährigen heutigen Chefs Martin Uster, sprach jedoch ein Machtwort und befahl ihren Sohn Kurt aus dem Fernen Osten nach Hause. Er sollte die Firma übernehmen und aus dem Loch führen. Kurt Uster erinnert sich: «Sie hatte ihrem Vater versprochen, immer alles daran zu setzen, dass die Braui nie in fremde Hände fällt. Was sollte ich 25 loKal Das schmuckstück: die neue abfüllanlage. also tun, als nach Baar zurückzukehren. Sonst wäre ich am Schluss schuld an einem Verkauf gewesen.» Und verkaufen, so habe er sich nach kurzer Überlegungszeit gedacht, verkaufen könne er auch dann noch, wenn ihm der Turnaround nicht gelinge. Kraftakt Uster schaffte den betriebswirtschaftlichen Kraftakt, um dann 2002 und 2003 nochmals hart gefordert zu werden, denn der Bierausstoss sackte gar unter die 8000 Hektoliter ab. Uster trotzte auch diesem Sturm, ging sogar erstarkt aus der Krise hervor und steigerte den Bierverkauf wieder auf über 14 000 Hektoliter. Und typisch für einen Familienbetrieb: Den Grossteil der Erträge aus dem Biergeschäft und Getränkehandel investierte Kurt Uster umgehend wieder in den Betrieb. Der Getränkemarkt und die Abfüllanlage, eine der modernsten der Schweiz, die sich die Usters als Geschenk zum 150-Jahr-Jubiläum gemacht haben, sind die jüngsten Beispiele für den Unternehmergeist, den dieses Familienunternehmen prägt. Heute beschäftigt die Brauerei Baar 28 Personen und ist am Markt sehr erfolgreich. Der rote Zwerg, das Kennzeichen der Braui, ist nicht nur im Kanton Zug ein Erfolgsgarant, Baarer Bier wird auch in Luzern, Schwyz, Ob- und Nidwalden, Uri, im Freiamt und im Knonaueramt verkauft. Die Nähe zu ihren Kunden, die Verankerung der Braui in der Region tragen zum Erfolg bei. Es gibt praktisch keinen Grossanlass im Kanton Zug, an dem kein Baarer Bier getrunken wird. Ein stück heimat «Das lokal hergestellte Bier ist zu einem Kulturgut, ja Kultgetränk geworden. Die Brauerei Baar ist darum viel mehr als ein lokales KMU. Sie trägt zur regionalen Identität bei», schreibt Zugs Landammann Matthias Michel in seinem Grusswort. Und Baars Gemeindepräsident Andreas Hotz ergänzt: «Baarer Bier bedeutet für mich und viele andere ein Stück Identität und Zusammengehörigkeit, ja fast ein wenig Heimat.»
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