Anatomie der Staatssicherheit - BStU
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88<br />
chert, während in <strong>der</strong> Verwaltung Groß-Berlin ein eigenes Referat 5 existierte, da hier beson<strong>der</strong>s<br />
starke Kräfte <strong>der</strong> Bereitschaftspolizei konzentriert waren (siehe Abbildung 12). 583<br />
Das Referat verfügte über neun Mitarbeiter unter <strong>der</strong> Leitung von Wilhelm Dahms. 584<br />
Abbildung 12<br />
Abteilung VII <strong>der</strong> Verwaltung Groß-Berlin (1953) 585<br />
Die Referate 2 <strong>der</strong> Abteilungen VII in den grenznahen Bezirksverwaltungen führten Objektvorgänge<br />
gegen die Notaufnahmelager im Westen. Die Abteilung 2 in Ostberlin war<br />
mit den entsprechenden Einrichtungen in Berlin-Marienfelde und Gießen befasst. Dabei<br />
bestimmten die regionalen Zuständigkeiten <strong>der</strong> grenznahen Bezirksverwaltungen die Zuordnung<br />
– so war die Abteilung VII in Rostock für die Notaufnahmelager in Schleswig-<br />
Holstein und im nordwestlichen Nie<strong>der</strong>sachsen verantwortlich, Schwerin für das übrige<br />
Nie<strong>der</strong>sachsen, Magdeburg speziell für das nahegelegene Notaufnahmelager Uelzen sowie<br />
den Bereich Hannover und Braunschweig. Die Abteilungen VII waren in Halle für Nordrhein-Westfalen<br />
und in Erfurt für Hessen, Rheinland-Pfalz sowie das Notaufnahmelager<br />
Gießen zuständig. Die Bezirksverwaltung für <strong>Staatssicherheit</strong> in Suhl hatte die entsprechenden<br />
Einrichtungen in Baden-Württemberg im Visier, während von Gera aus das nördliche<br />
und von Karl-Marx-Stadt aus das südliche Bayern bearbeitet wurde. 586 Zusammengenommen<br />
verfügten die Abteilungen bzw. Referate VII <strong>der</strong> Bezirksverwaltungen im Jahre<br />
1957 über mindestens 74 hauptamtliche Mitarbeiter. 587<br />
Auch zu Beginn <strong>der</strong> sechziger Jahre lag die Tätigkeit <strong>der</strong> Abteilungen VII <strong>der</strong> Bezirksverwaltungen<br />
aus Sicht <strong>der</strong> Verantwortlichen im Argen. So musste die Abteilung VII in<br />
Neubrandenburg statt mit zwölf operativen Mitarbeitern, wie im Stellenplan vorgesehen,<br />
mit <strong>der</strong> Hälfte und noch dazu jungen und unerfahrenen Mitarbeitern auskommen. Eine<br />
Anleitung <strong>der</strong> auf Linie VII eingesetzten Mitarbeiter in den Kreisdienststellen fand in diesem<br />
Bezirk kaum statt, und zu <strong>der</strong> Hälfte <strong>der</strong> Zuträger bestand seit mehr als drei Monaten<br />
kein Kontakt. 588 Mit dem Mauerbau wurde den Referaten 2 <strong>der</strong> Abteilungen VII <strong>der</strong> grenznahen<br />
Bezirksverwaltungen die rückwärtige Grenzsicherung übertragen, insbeson<strong>der</strong>e das<br />
Verhin<strong>der</strong>n von Grenzdurchbrüchen 589 und das Einschätzen <strong>der</strong> Lage im Grenzgebiet. 590<br />
583<br />
Vgl. ebenda.<br />
584<br />
Vgl. Anweisung 45/55 <strong>der</strong> HA KuSch v. 2.11.1955; <strong>BStU</strong>, MfS, BdL/Dok. 3456; Vorschlag <strong>der</strong> Abt. VII<br />
zur Einstufung als Referatsleiter v. 21.9.1955; <strong>BStU</strong>, MfS, BV Potsdam KS II 5/70, S. 57 f.<br />
585<br />
Vgl. DA 42/53 des SfS v. 8.12.1953; ebenda.<br />
586<br />
Vgl. Arbeitsrichtlinie <strong>der</strong> HA VII/2 v. 5.5.1959; <strong>BStU</strong>, MfS, BdL/Dok. Nr. 2388.<br />
587<br />
Vgl. Befehl 299/57 v. 7.10.1957; <strong>BStU</strong>, MfS, HA KuSch 1073, S. 2<br />
588<br />
Vgl. Die politisch-operative Situation im Bezirk Neubrandenburg v. 28.9.1960; <strong>BStU</strong>, MfS, SdM Nr.<br />
1351, S. 26–48.<br />
589<br />
Vgl. Durchführung <strong>der</strong> Arbeitstagung <strong>der</strong> Linie VII/2 v. 31.1.1969; <strong>BStU</strong>, MfS, BdL/Dok. 4226.