Anatomie der Staatssicherheit - BStU
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Abteilungsleiters »zwischengeschaltet« wurden. Sie sollten mit jenen Strukturteilen <strong>der</strong><br />
Deutschen Volkspolizei und des Ministeriums des Innern kooperieren, in denen die ihnen<br />
unterstellten Abteilungen die Abwehrarbeit zu leisten hatten.<br />
Abbildung 4<br />
Hauptabteilung VII (1959) 295<br />
Die Abteilung 1 mit 21 Planstellen war nun in die Referate A und B geglie<strong>der</strong>t. Das erstgenannte<br />
war verantwortlich für die Abwehrarbeit in <strong>der</strong> Abteilung Innere Angelegenheiten,<br />
<strong>der</strong> Staatlichen Archivverwaltung, <strong>der</strong> Verwaltung Medizinische Dienste, <strong>der</strong> Verwaltung<br />
Vermessung und Kartenwesen, dem Meteorologischen und Hydrologischen Dienst,<br />
<strong>der</strong> Verwaltung Ka<strong>der</strong>, <strong>der</strong> Lehranstalten und <strong>der</strong> Höheren Polizeischule Kaulsdorf, <strong>der</strong><br />
Finanzverwaltung, dem Zentralen Orchester des Ministeriums des Innern, <strong>der</strong> Wirtschaftsverwaltung,<br />
<strong>der</strong> Redaktion <strong>der</strong> HV DVP, <strong>der</strong> Pressestelle, <strong>der</strong> Sportvereinigung (SV)<br />
Dynamo, <strong>der</strong> Hauskommandantur und <strong>der</strong> Wachkompanie. Das Referat B war für die<br />
Abwehraufgaben in <strong>der</strong> Kriminalpolizei, <strong>der</strong> Schutzpolizei, <strong>der</strong> Verkehrspolizei, <strong>der</strong> Untersuchungsabteilung,<br />
dem Bereich Volkseigentum, <strong>der</strong> Verwaltung Strafvollzug, dem<br />
Pass- und Meldewesen, dem Betriebsschutz, dem Luftschutz, dem DRK, <strong>der</strong> Feuerwehr,<br />
dem Bereich Ausbildung und Schulung, dem Stab des Ministeriums des Innern und in<br />
dem Operativstab <strong>der</strong> HV DVP, <strong>der</strong> Politverwaltung und <strong>der</strong> Personalabteilung zuständig.<br />
296<br />
Zu den Aufgaben <strong>der</strong> Abteilung 2 mit 15 Planstellen zählten die rückwärtige Grenzsicherung<br />
(durch das Referat B) sowie die Aufklärungsarbeit in den Westen hinein 297 mit<br />
<strong>der</strong> Bearbeitung <strong>der</strong> Notaufnahmelager Berlin-Marienfelde, Gießen und Uelzen (Referat<br />
A). Hier bestand die Hauptaufgabe darin, »mittels geeigneter operativer Maßnahmen<br />
unter den Angestellten des Notaufnahmeverfahrens ein qualifiziertes Netz von inoffiziellen<br />
Mitarbeitern aufzubauen«. Die Mitarbeiter <strong>der</strong> westlichen Geheimdienste in den Lagern<br />
sollten möglichst überworben o<strong>der</strong> in ihrer Tätigkeit gelähmt werden, ihre Arbeitsabläufe<br />
galt es »spürbar zu stören«. 298 Wichtige IM in Marienfelde wurden allerdings auch<br />
von an<strong>der</strong>en Linien <strong>der</strong> <strong>Staatssicherheit</strong> geführt. 299 Die Abteilung 3 mit 14 Planstellen<br />
295<br />
Vgl. ebenda; [Struktur <strong>der</strong> HA VII] o. D. [1959]; <strong>BStU</strong>, MfS, HA VII Nr. 519, S. 405–420.<br />
296<br />
Vgl. ebenda.<br />
297<br />
Vgl. ebenda.<br />
298<br />
Vgl. Arbeitsrichtlinie <strong>der</strong> HA VII/2 v. 5.5.1959; <strong>BStU</strong>, MfS, BdL/Dok. 2388.<br />
299<br />
So von <strong>der</strong> Linie V bzw. XX, die aufgrund ihrer Zuständigkeit für den UfJ einen wichtigen IM führte,<br />
<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Außenstelle des UfJ in Marienfelde agierte. Vgl. Ciesla, Burghard: »Feindobjekt« Marienfeld.