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sportFACHHANDEL 12_2016 Leseprobe

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8 | TITELSTORY | K2 & Co. 13.<strong>2016</strong><br />

NEWELL BRANDS WILL VÖLKL UND K2 ABSTOSSEN<br />

Alles nur „Business as usual“?<br />

Was geschieht mit den Traditionsunternehmen Völkl und K2 sowie den dazugehörigen Marken? Zwar betont<br />

der amerikanische Mischkonzern, dass in jedem Fall die Zukunft von Völkl, K2 und Marker gesichert bleibt.<br />

Aber was bedeutet das? Und welche Auswirkungen hat der beabsichtigte Verkauf auf den Fachhandel?<br />

Text: Marcel Rotzoll<br />

Anfang Oktober schreckt diese Nachricht auf:<br />

Newell Brands, der nach dem Kauf der Jarden<br />

Corporation durch Newell Rubbermaid<br />

entstandene US-amerikanische Mischkonzern und<br />

somit Eigentümer der Unternehmen Marker<br />

Dalbello Völkl und K2 (unter anderem mit den<br />

Marken Full Tilt, Madshus, Line Skis und Zoot),<br />

wolle die Wintersport-Division verkaufen. Dabei<br />

hatten viele Branchenkenner noch die Aussagen von<br />

Newell-CEO Michael Polk im Kopf, der angekündigt<br />

hatte, dass man Unternehmen, für die man keinen<br />

Käufer fände, besser schließen solle.<br />

War das also der Anfang vom Ende der beiden<br />

großen Skimarken? Nein, wie alle Verantwortlichen<br />

schnell klarzumachen versuchten: Zunächst<br />

teilte Newell selbst mit, dass man sich im Zusammenhang<br />

mit einer neuen Strategie zur Firmenausrichtung<br />

auf diejenigen Geschäftsfelder<br />

konzentrieren wolle, die das größte Wachstumsund<br />

Ertragspotenial besäßen. Und dazu gehöre<br />

neben der Werkzeug-Sparte, Teilen der Consumer<br />

Solutions-Sparte (bspw. Heizgeräte, Raumbefeuchter,<br />

Ventilatoren) sowie Teilen des Home Solutions-<br />

Segments eben auch die Wintersport-Sparte. All<br />

diese Geschäftseinheiten wolle man abstoßen und<br />

Käufer finden. Zusammen genommen würden die<br />

zu veräußernden Geschäftsfelder rund 10 Prozent<br />

des gesamten Unternehmensportfolios ausmachen,<br />

im Jahr 2015 hätten diese für Umsatzerlöse von<br />

ungefähr 1,5 Mrd. US-Dollar gestanden.<br />

Schon zur diesjährigen ISPO hatte es Gerüchte<br />

darüber gegeben, dass Newell Brands die frisch<br />

erworbenen Wintersportunternehmen wieder<br />

loswerden will. Mit der Mitteilung, dass nun die<br />

Wintersport-Division und damit die Unternehmen<br />

K2 und Völkl zum Verkauf stehen, bewahrheiteten<br />

sich diese. Der Verkaufsprozess selbst sei eingeleitet<br />

und solle bereits in der ersten Jahreshälfte<br />

2017 abgeschlossen sein. Was aber, wenn sich kein<br />

Käufer findet. Würde dann in Kraft treten, was<br />

Michael Polk einige Woche zuvor angekündigt hatte?<br />

Da die Spekulationen um diese Frage ins Kraut<br />

schossen, sahen sich die Verantwortlichen genötigt,<br />

eine weitere Erklärung nachzureichen. Demnach<br />

lägen die Gründe für die Verkaufsentscheidung<br />

„nicht in der wirtschaftlichen Entwicklung dieser<br />

beiden renommierten und traditionsreichen<br />

Wintersport-Spezialisten“, sondern schlicht darin<br />

begründet, dass Newell den eigenen Fokus mit dem<br />

Ziel verändere, „ein starkes und wegweisendes<br />

Unternehmen in der Konsumgüterindustrie aufzubauen“.<br />

Vielmehr stehe das Management beider<br />

Unternehmen hinter der Entscheidung und werde<br />

in die Gespräche mit potenziellen Interessenten<br />

eingebunden. Man wolle einen Eigentümer finden,<br />

„der bereit ist, in Wintersport zu investieren und<br />

die Erfolgsgeschichte der jeweiligen Marken fortzuschreiben“.<br />

Ausdrücklich wird in der Erklärung<br />

darauf hingewiesen, dass Newell „beide Unternehmen<br />

behalten wird, sollte sich kein passender<br />

Käufer finden“.<br />

Entsprechend fallen denn auch die Reaktionen<br />

in Deutschland aus: „Wir werden wie gewohnt<br />

weiter an Innovationen und Top-Produkten für den<br />

Handel arbeiten. Alle Projekte – auch schon für<br />

17/18 – sind am Laufen. Der Handel kann weiter<br />

auf seine starken Partner zählen“, erklärt beispielsweise<br />

Völkl-Geschäftsführer Udo Stenzel gegen-<br />

© K2

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