sportFACHHANDEL 12_2016 Leseprobe
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28 | FACHHANDEL | Strategie 13.<strong>2016</strong><br />
DIGITALISIERUNG DES POS<br />
Sport auf dem<br />
Jährlich wird anlässlich der viscom, einer Fachmesse der visuellen Kommunikation, der Digital Retail Award<br />
verliehen. In diesem Jahr sind unter den Nominierten auch zwei Branchenbekannte: Der Lowa Footscan 360°<br />
und die Nike Digital Retail Experience.<br />
Text: Marcel Rotzoll<br />
Auf der „Viscom“ trifft sich<br />
die Fachwelt der visuellen<br />
Kommunikation.<br />
Anfang November trifft sich zur Frankfurter<br />
viscom die Fachwelt der visuellen Kommunikation.<br />
Hierunter fallen analoge wie digitale<br />
Lösungen für den POS. Der Digital Retail Award soll<br />
„effizient geplante, kreativ umgesetzte, innovative<br />
und erfolgreiche Digitalkommunikation und<br />
Digital Signage-Projekte mit Schwerpunkt Retail,<br />
Marken- und Handelskommunikation“ ehren. Unter<br />
den Nominierten sind mit dem Lowa Footscan<br />
360°, der bereits seit einigen Saisons im Einsatz ist,<br />
und dem Nike Digital Retail Experience, welches<br />
zur Eröffnung des Flagshipstores von 11teamsports<br />
in Berlin installiert worden war, zwei Lösungen, die<br />
auch für den Sportfachhandel interessant sind.<br />
Im stationären Vorzeigegeschäft des Sport<br />
2000-Mitglieds 11teamsports sollten in der Nike<br />
Brand Area interaktive, digitale Installationen<br />
zusätzliche Services rund um die Produkte bieten.<br />
„Für Retailer wird es immer wichtiger, die digitale<br />
mit der stationären Einkaufswelt zu verknüpfen,<br />
um auf beiden Ebenen die Geschäftsprozesse zu<br />
synchronisieren und verkaufsfördernd einzusetzen“,<br />
ist Alexander El-Meligi, Managing Partner<br />
der Kölner Digitalagentur Demodern, welche die<br />
Nike Digital Retail Experience entwickelte, überzeugt.<br />
Man wolle damit „Sales-Prozesse von Store<br />
und Onlineshop optimieren und neue Mehrwerte<br />
für den Kunden schaffen, die ihn noch stärker an<br />
die Marke binden und das Onlineshop-Erlebnis im<br />
Retail-Store weiterführen“.<br />
Zur Installation gehört eine 3x3 Meter große Media<br />
Wall, die beispielsweise Bilder, Live-Streams oder<br />
Produktinformationen zeigt. Ein Multitouch Footwear<br />
Table, der zeitgleich von mehreren Kunden<br />
bedient werden könne, erkennt über RFID-Technologie<br />
einen auf ihm abgestellten Schuh. Angereichert<br />
mit Produktinformationenzeigt er daraufhin<br />
an, welche Größen zu welchen Preisen sowohl im<br />
Online-Shop als auch im Geschäft verfügbar sind.<br />
Das Replica Kiosk schließlich ermöglicht es per<br />
Touch-Steuerung durch das angebotene Nike-Sortiment<br />
zu navigieren. So soll „das Zusammenspiel<br />
zwischen dem großen Touch-Display Replica Kiosk<br />
(...) und einer App die Interaktion mit der Marke“<br />
ermöglichen. Wieder wird die Verfügbarkeit sowohl<br />
online als auch stationär angezeigt. Produktinformationen,<br />
Social-Media-Inhalte, Produktvergleiche<br />
und Online-Shop sollten so mit dem interaktiven<br />
Touchscreen miteinander verknüpft werden.<br />
Die Digitalisierung des POS ist jedoch kein Selbstzweck.<br />
Gerade für den Sportfachhandel kommt es<br />
darauf an, dass sich die Systeme entweder dadurch<br />
auszeichnen, mittel- und langfristig Kosten zu<br />
senken, die Kundenfrequenz zu steigern und vor<br />
allem die Abverkäufe zu fördern. Kostensenkung<br />
beispielsweise kann durch neue Lichtkonzepte und<br />
Energiesparmaßnahmen erreicht werden. Technisch<br />
anspruchsvolle Verknüpfungen von Online- und<br />
stationärem Geschäft wie die Nike Brand Area bei<br />
11teamsports tragen sicherlich zur Steigerung der<br />
Kundenfrequenz bei. Gleichzeitig sind aber solche<br />
Systeme für viele Händler nur schwer zu installieren.<br />
Abgesehen vom finanziellen Aspekt ist vielerorts<br />
die Anbindung an das Warenwirtschaftssystem und<br />
damit die Verknüpfung von stationär und online<br />
verfügbarer Ware zumindest problematisch.<br />
Ebenso technisch, allerdings mit Fokus auf die Interaktion<br />
zwischen Händler und Kunde und damit auf<br />
den Abverkauf, präsentiert sich dervon der Stuttgarter<br />
Netvico GmbH entwickelte Lowa Footscan 360°.<br />
Kundenbindung, Beratung und Verkauf stehen im<br />
Mittelpunkt des Footscan 360°, den der Jetzendorfer<br />
Bergschuster Lowa als Marketinginstrument für die<br />
© BEHRENDT & RAUSCH, NIKE, LOWA