sportFACHHANDEL 12_2016 Leseprobe

13.2016
Wintersport | INDUSTRIE | 23
REICHMANN LUD ZUM SERVICE-WORKSHOP NACH WEISSENHORN
„ Qualität zahlt sich
am Ende aus“
Einmal im Jahr, pünktlich zum Start in die Wintersaison, lädt Ski- & Snowboardtuning-Experte Reichmann zum
Service-Workshop nach Weissenhorn. Vom 11. bis 13. Oktober wurden die Grundlagen des Skiservice vermittelt
und in speziellen Themen-Workshops Feinheiten in Theorie und Praxis besprochen. Text: Astrid Schlüchter
© AS/SFH
Wie funktioniert ein professioneller Skiservice?
Worauf kommt es an, wenn ich meine
Mitarbeiter entsprechend schulen möchte?
Was muss man in punkto Skischleifen beachten,
welche Geräte machen Sinn und was lässt sich am
besten per Hand bearbeiten? Fragen über Fragen,
denen sich neben den Reichmann-Profis namhafte
Experten aus dem Bereich bei einem Workshop in
der Firmenzentrale vor Ort in Weissenhorn gestellt
hatten. Die Teilnehmer wiederum wollten ihr Knowhow
erweitern, Arbeitsprozesse optimieren, den
bestmöglichen Service herausholen, die Technik
beim Schleifen verbessern, neue Ideen und Eindrücke
sammeln oder neben der Arbeit an den Maschinen, die
manuelle Bearbeitung weiter ausbauen. Das konnten
sie auch, denn in insgesamt vier Gruppen wurden die
Grundlagen zum Thema Skiservice von namhaften
Experten eingehend besprochen und vermittelt.
„Es ist uns ein Anliegen, das Thema entsprechend
in den Mittelpunkt zu rücken. Schließlich geht
es dabei um viel mehr als Kantenschleifen und
Belag ausbessern, mit etwas Geschick lassen sich
wichtige Serviceprozesse optimieren, bessere
Verkaufsgespräche führen und am Ende eine Win Win
Situation für beide – Händler und Kunde erreichen“,
so Matthias Fleissner, Skirennservice Fleissner.
Fleissner, der seine Erfahrung als Skitechniker für die
Ski Cross Nationalmannschaft und bei Scott-Sports
einbringt, brachte den Teilnehmern das Thema
„Strukturen und Beläge“ näher. Christian Schmidl,
Servicetechniker von Snowboard Germany, zeigte
in einem weiteren Themenblock, wie man ohne
Maschine Hand an den Ski legt. Vom Kantenschliefen
bis hin zum Wachsen, gab es wertvolle Tipps und
Tricks ,direkt vom Profi. Dem wichtigen Thema
Mitarbeiterschulung nahm sich Roberto Moling
vom Pic.ant Skiservice am Kronplatz in Südtirol
an. „Es ist eine Schande, dass unsere Arbeit immer
noch nicht wirklich anerkannt wird. Jeder kann Ski
schleifen, auch wenn es bei Missbrauch zu schlimmen
Unfällen kommen kann. Generell sollte das Thema
Sicherheit, ebenso wie der Qualitätsgedanke, immer
im Vordergrund stehen. Deswegen empfehle ich,
dass das Servicepersonal die Sportgeräte der Kunden,
wenn möglich, immer persönlich entgegen nimmt.
Nur so ist eine fachmännische Beratung gewährleistet,
da man den Kunden im direkten Austausch über die
notwendigen Arbeitsabläufe informieren kann. Der
Beratungsstandard, der in jeder KfZ-Werkstatt üblich
ist, sollte auch auf den Skiservice übertragen werden.“
Dementsprechend hält Moling auch nichts von den
üblichen Standard-Servicevereinbarungen a lá „klein“,
„mittel“ und „groß“. „Der Preis setzt sich letztendlich
aus den einzelnen Arbeitsschritten, die man vorher
mit dem Kunden anhand des Skis besprochen hat,
zusammen.“ Wenn der Kunde sich aufgehoben fühle
und der Service mit Qualität überzeuge, würde sich das
laut Moling am Ende doppelt auszahlen.
Siegfried Ersing von Reichmann ging in einer
letzten Themenrunde auf die jeweiligen Wünsche der
Teilnehmer ein. So wurde z.B. für einen neuen Händler
aus Salzburg das Thema
„Belag ausbessern“ näher
besprochen.
Am Ende waren sich
jedoch alle einig: Nur,
wer sein Know-how an
den Maschinen und
im Handling per Hand
entsprechend übt und
verbessert, kann am Ende
mit Qualität überzeugen.
Viele der Teilnehmer fühlen
sich gewappnet für die
kommende Saison, werden
jedoch auch vor dem
nächsten Start in den Winter
die Gelegenheit nutzen, sich
bei den Reichmann-Profis
vor Ort weiterzubilden.