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Umgang mit Wissensproblemen in der ... - w.e.b.Square

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Teil III. — Lösungskonzept auf humanorientierter Gestaltungsebene<br />

Da die Menschen, das Personal, e<strong>in</strong>e tragende Rolle beim E<strong>in</strong>führen e<strong>in</strong>er Wissensmanagement-Maßnahme<br />

spielen, ist <strong>der</strong>en Bereitschaft und Kompetenz Wissen zu dokumentieren,<br />

zu teilen und es zur Verwirklichung betrieblicher Ziele zu nutzen sowie die Partizipation<br />

am Wissensmanagement-Projekt ausschlaggebend für den Erfolg e<strong>in</strong>er Initiative.<br />

Motivation: Die Motivation 8 <strong>der</strong> Mitarbeiter zur Teilnahme an Wissensmanagement-<br />

Aktivitäten ist beson<strong>der</strong>s dann wichtig, wenn neue Tätigkeiten <strong>in</strong> den herkömmlichen Arbeitsablauf<br />

<strong>in</strong>tegriert werden sollen und Menschen sich an Kooperationen beteiligen sollen<br />

(Koch & Mandl, 1999). Jedoch erweist sich <strong>in</strong> <strong>der</strong> Praxis die Motivation zur aktiven Beteiligung,<br />

v.a. über e<strong>in</strong>en längeren Zeitraum h<strong>in</strong>weg, oft als große Herausfor<strong>der</strong>ung.<br />

In <strong>der</strong> Theorie wird zwischen <strong>in</strong>tr<strong>in</strong>sischer und extr<strong>in</strong>sischer Motivation unterschieden.<br />

Während <strong>in</strong>tr<strong>in</strong>sische Motivation von e<strong>in</strong>er Tätigkeit ausgeht, also <strong>der</strong> Arbeit <strong>in</strong>newohnt,<br />

geht extr<strong>in</strong>sische Motivation von äußeren Anreizen aus, die nicht <strong>in</strong> <strong>der</strong> Tätigkeit liegen.<br />

Wer also <strong>in</strong>teressiert ist an e<strong>in</strong>er Aufgabe und Spaß bei <strong>der</strong> Bearbeitung hat, ist <strong>in</strong>tr<strong>in</strong>sisch<br />

motiviert, woh<strong>in</strong>gegen jemand extr<strong>in</strong>sisch motiviert ist, wenn er aufgrund <strong>der</strong> guten Bezahlung<br />

arbeitet. Durch diese Differenzierung ergeben sich zwei unterschiedliche Herangehensweisen,<br />

um Motivation zu för<strong>der</strong>n (Nerd<strong>in</strong>ger, 2004). So kann extr<strong>in</strong>sische Motivation<br />

beispielsweise angeregt werden durch e<strong>in</strong>e leistungsabhängige Entlohnung, bei <strong>der</strong> die Beteiligung<br />

am Wissensmanagement sich positiv auswirkt. Gesteigertes soziales Ansehen<br />

durch die rege Teilnahme am Wissensmanagement kann ebenfalls e<strong>in</strong> externer Motivator<br />

se<strong>in</strong>, wobei dazu e<strong>in</strong>e wissensorientierte Unternehmenskultur bestehen muss. Jedoch ist es<br />

fraglich, wie nützlich solche externe Anreize tatsächlich für das Wissensmanagement se<strong>in</strong><br />

können, da sie auch gerade das Gegenteil bewirken können (Koch & Mandl, 1999). Werden<br />

die Beiträge <strong>der</strong> Mitarbeiter zum Wissensmanagement zusätzlich belohnt, wird das<br />

Wissensmanagement als zusätzliche Aufgabe begriffen, was kontraproduktiv wäre, da das<br />

Teilen, Dokumentieren, Nutzen und Generieren von Wissen zu den Kernaufgaben <strong>der</strong><br />

Mitarbeiter werden soll. Im schlimmsten Fall können extr<strong>in</strong>sische Anreizsysteme die <strong>in</strong>tr<strong>in</strong>sische<br />

Motivation verh<strong>in</strong><strong>der</strong>n (Nerd<strong>in</strong>ger, 2004).<br />

Befunde zeigen, dass Menschen <strong>mit</strong> e<strong>in</strong>er starken B<strong>in</strong>dung zu ihrem Unternehmen eher<br />

Wissensmanagement-Aktivitäten unterstützen, da sie von sich aus zum Wohle des Unternehmens<br />

handeln wollen und sich zu e<strong>in</strong>em zusätzlichen E<strong>in</strong>satz verpflichtet fühlen. Dazu<br />

ist allerd<strong>in</strong>gs die Verankerung des Wissensmanagements <strong>in</strong> <strong>der</strong> Unternehmenskultur und<br />

den Unternehmenszielen Voraussetzung (Koch & Mandl, 1999). Es sche<strong>in</strong>t also s<strong>in</strong>nvoller,<br />

hauptsächlich auf <strong>in</strong>tr<strong>in</strong>sische Motivation zu setzen. Um <strong>in</strong>tr<strong>in</strong>sisch motivierend zu wirken,<br />

muss Arbeit drei psychologische Bed<strong>in</strong>gungen erfüllen. Erstens muss sie als bedeutsam erlebt<br />

werden, zweitens müssen die Mitarbeiter e<strong>in</strong> Verantwortungsgefühl für die Ergebnisse<br />

ihrer Aufgaben haben und drittens müssen sie die Ergebnisse <strong>der</strong> Arbeit und <strong>der</strong>en Qualität<br />

kennen. Geför<strong>der</strong>t werden diese Bed<strong>in</strong>gungen durch beson<strong>der</strong>e Eigenschaften <strong>der</strong> Aufgaben<br />

(Hackman & Oldham, 1980, eigene Übersetzung aus dem Englischen):<br />

8 Der Prozess <strong>der</strong> Wechselwirkung zwischen den Motiven e<strong>in</strong>er Person und den Anreizen e<strong>in</strong>er Situation wird als Motivation<br />

bezeichnet (vgl. Nerd<strong>in</strong>ger, 2004).<br />

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