Umgang mit Wissensproblemen in der ... - w.e.b.Square
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(Eppler, 2000 und Tergan, 2004). E<strong>in</strong>e Visualisierungstechnik kann als ständiger Begleiter<br />
e<strong>in</strong>es Problemlöseprozesses die Analyse, die Kommunikation sowie das Treffen von Entscheidungen<br />
verbessern. So<strong>mit</strong> geht <strong>der</strong> Nutzen e<strong>in</strong>er grafischen Darstellung über die re<strong>in</strong>e<br />
Dokumentation h<strong>in</strong>aus.<br />
Da<strong>mit</strong> Visualisierungswerkzeuge den Zwecken des Wissensmanagements dienlich s<strong>in</strong>d,<br />
müssen sie große Mengen an Wissen bzw. Information strukturieren und zusammenfassen<br />
können. Sie müssen direkt, auf e<strong>in</strong>fache Art und Weise anwendbar se<strong>in</strong>, da<strong>mit</strong> sie nicht <strong>mit</strong><br />
e<strong>in</strong>em großen Zeitaufwand verbunden s<strong>in</strong>d. Zudem sollten sie sowohl von e<strong>in</strong>em Individuum<br />
als auch von e<strong>in</strong>em Team genutzt werden können (Eppler, 2000).<br />
E<strong>in</strong> Visualisierungs<strong>in</strong>strument, das ursprünglich aus <strong>der</strong> Lerntheorie stammt, aber auch<br />
sehr gut zum Managen von Wissen angewendet werden kann, ist das Concept Mapp<strong>in</strong>g.<br />
Dieses grafische Instrument zum Organisieren und Repräsentieren von Wissen wurde im<br />
Jahre 1972 von J.D. Novak entwickelt (Novak & Cañas, 2006). Charakteristisch ist die visuelle,<br />
zweidimensionale Darstellung von Zusammenhängen, Hierarchien und Interdependenzen<br />
zwischen Aspekten e<strong>in</strong>es Wissensbereichs (vgl. als Beispiel die Darstellung <strong>der</strong><br />
Problemanalyse <strong>in</strong> Kap. 3.2.1). Concept Maps können je<strong>der</strong>zeit unproblematisch geän<strong>der</strong>t<br />
werden, auch orts- und zeitunabhängig von an<strong>der</strong>en Team<strong>mit</strong>glie<strong>der</strong>n. Insbeson<strong>der</strong>e im<br />
Bereich <strong>der</strong> Wissensrepräsentation können Concept Maps zur Explizierung impliziten Wissens<br />
beitragen und so<strong>mit</strong> den Wissenstransfer und -erwerb sowie die Wissensnutzung för<strong>der</strong>n.<br />
Darüber h<strong>in</strong>aus können sie die Organisation und Speicherung von Dokumenten unterstützen<br />
und dadurch Hilfestellung bei <strong>der</strong> Informationssuche leisten. So dienen Concept<br />
Maps schließlich <strong>der</strong> effektiven Nutzung des vorhandenen Wissens. Jedoch können Concept<br />
Maps auch bei zu hoher Komplexität e<strong>in</strong>e kognitive Belastung für den Nutzer darstellen<br />
(Tergan, 2004 und 2005).<br />
Die Concept-Mapp<strong>in</strong>g-Technik erfüllt die Anfor<strong>der</strong>ungen an Visualisierungswerkzeuge<br />
nach Eppler (2000) und eignet sich aufgrund ihrer Eigenschaften sehr gut zur Darstellung<br />
von Prozessabläufen des WBMS-Systems im Wiki. Da die Technik <strong>mit</strong> e<strong>in</strong>em e<strong>in</strong>fachen<br />
Computerprogramm angewendet werden kann, kann sie schnell erlernt werden und ist <strong>mit</strong><br />
ger<strong>in</strong>gem Zeitaufwand verbunden. Darüber h<strong>in</strong>aus s<strong>in</strong>d Concept Maps für den Bedarf des<br />
Teams geeignet, weil sie als grafische Darstellungen schnell e<strong>in</strong>en Überblick über Prozesse<br />
des Softwaresystems liefern können und es so<strong>mit</strong> ermöglichen, schneller den richtigen E<strong>in</strong>stiegspunkt<br />
bei Än<strong>der</strong>ungse<strong>in</strong>griffen zu f<strong>in</strong>den. Neben <strong>der</strong> Darstellung von Prozessabläufen<br />
und sonstigen Zusammenhängen des Systems können Concept Maps als Wissenslandkarte<br />
dienen. Durch e<strong>in</strong>e solche Überblicksdarstellung, e<strong>in</strong> Art Meta-Map des abgelegten<br />
Wissens, kann die Dokumentation organisiert werden. Dabei kann die Verl<strong>in</strong>kungsfunktion<br />
genutzt werden, <strong>mit</strong> <strong>der</strong> man e<strong>in</strong>zelne Konzepte e<strong>in</strong>er Map <strong>mit</strong> Dokumenten (z.B. e<strong>in</strong>em<br />
Mikroartikel (s.u.)) verknüpfen kann, die weitere Erläuterungen zu diesem Konzept liefern.<br />
Auch die Verknüpfung zu detaillierteren Concept Maps zu e<strong>in</strong>em Thema ist denkbar. Um<br />
Concept Maps zur Darstellung von Prozessen o<strong>der</strong> zur Organisation <strong>der</strong> Dokumentation<br />
zu nutzen, ist es erfor<strong>der</strong>lich, dass geme<strong>in</strong>sam Regeln zur Verwendung von Farben und<br />
Symbolen aufgestellt werden. Nur so kann e<strong>in</strong>e gewisse E<strong>in</strong>heitlichkeit <strong>der</strong> Darstellungen<br />
gewährleistet werden, die die Verständlichkeit und so<strong>mit</strong> den Nutzen erhöht.<br />
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