Umgang mit Wissensproblemen in der ... - w.e.b.Square

ei Entscheidungen berücksichtigt werden, und dass Mitarbeiter nicht das Gefühl haben
etwas aufgezwungen zu bekommen (Hinkofer & Mandl, 2003, zitiert nach Winkler
& Mandl, 2004). Zudem ist eine kontinuierliche Rückmeldung durch die Mitarbeiter
hilfreich bei der formativen (= prozessbegleitenden) Evaluation.
� Schließlich ist auch eine angemessene Qualifikation der Mitarbeiter wichtig, um die Einführung
von Neuheiten zu erleichtern und die Mitarbeiter nicht zu überfordern. Eine
prozessbegleitende Qualifizierung sollte zum einen auf technischer Ebene und zum anderen
auch auf methodischer Ebene stattfinden (VBM, 2000, Tarlatt, 2001, zitiert nach
Winkler & Mandl, 2004).
Realisierung: Die Realisierung des Konzepts beginnt mit dessen Pilotierung, die essenziell
ist, um mögliche Probleme noch vor der tatsächlichen Einführung beheben zu können.
Damit die Probleme entdeckt werden können, muss eine formative Evaluation durchgeführt
werden, die die Grundlage für eine kontinuierliche Verbesserung darstellt. Mit dem
Roll-Out folgt dann schließlich die gesamte Implementation in den bestimmten Bereichen.
Dabei kommt es wieder auf die Unterstützung durch die Geschäftsführung an, um Unsicherheiten
zu vermeiden. In einem wichtigen letzten Schritt müssen die aufgetretenen
Problemfelder als Lessons Learned durch den Lenkungsausschuss dokumentiert werden.
Phase III. — Implementierungskontrolle
In dieser Kontrollphase werden eine Qualitäts-, eine Wirkungs- und eine Kosten-Nutzen-
Analyse zur abschließenden, summativen Evaluation durchgeführt, um kontinuierlich den
Prozess zu verbessern und an die Bedürfnisse der Nutzer anzupassen. Bei der Qualitätsanalyse
beurteilen Fachexperten anhand eines Kriterienkatalogs für eine objektive und gleichartige
Bewertung die einzelnen Maßnahmen. Maßgebend für die Entwicklung der Kriterien
und die Qualitätsbeurteilung sind die zu Beginn gesetzten normativen, strategischen und
operativen Ziele. Ein weiterer Teil der Evaluation ist die Wirkungsanalyse, die die Wirkung
der Maßnahme auf die Zielgruppe untersucht, wobei auch hier die Ziele als Orientierung
dienen. Wichtig ist es an dieser Stelle eine Einschätzung der Akzeptanz durch die Betroffenen
einzuholen, um den erwähnten psychologischen Aspekten gerecht zu werden. Schließlich
wird eine Kosten-Nutzen-Analyse anhand der definierten Kennzahlen und einer Kostenkalkulation
durchgeführt.
2.4. Softwareentwicklung und Wissensmanagement
Die Bedeutung von Software und Softwareentwicklung in Deutschland und die Charakteristika
dieser Branche sowie die damit einhergehende Notwendigkeit von Wissensmanagement
ist Gegenstand des folgenden Abschnitts. Da auch im praktischen Fallbeispiel ein
Softwareentwicklerteam im Mittelpunkt steht, ist es wichtig an dieser Stelle die Rahmenbedingungen
und Besonderheiten dieser Branche zu beleuchten.
2.4.1. Wirtschaftliche Bedeutung und Charakteristika der Software (-entwicklung)
Im internationalen Vergleich ist Deutschland eines der Länder mit äußerst starkem gesamtwirtschaftlichen
Wachstum, was unter anderem auf die Fähigkeit zurückzuführen ist,
16