VSAO JOURNAL Nr. 5 - Oktober 2016

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POLITIK Arbeitnehmendenorganisationen lancierte deshalb am 24. Mai eine Volksinitiative für vier Wochen Vaterschaftsurlaub (siehe Kasten). Der Geschäftsausschuss des VSAO hat einstimmig beschlossen, die Initiative zu unterstützen: Unsere Mitglieder sind in einem Alter, in dem häufig eine Familie gegründet wird. Auch als Familienväter (und -mütter) wollen viele unserer Mitglieder mit einem hohen Pensum weiterarbeiten. Damit trotzdem eine Auszeit nach der Geburt des eigenen Kindes möglich ist, unterstützen wir die Idee, dass künftig alle Männer vier Wochen flexiblen Vaterschaftsurlaub erhalten sollen. Umso motivierter werden unsere Mitglieder anschliessend in den Beruf zurückkehren. Auch unsere weiblichen Mitglieder profitieren von der Initiative, wenn sie in der anspruchsvollen Zeit nach der Geburt eines Kindes von ihrem Partner noch mehr als heute unterstützt werden können. Der VSAO bittet Sie deshalb, den Initiativbogen, der diesem Journal beiliegt, zu unterschreiben und kostenlos zurückzuschicken. Herzlichen Dank für Ihre Unterstützung! ■ 8 VSAO JOURNAL ASMAC Nr. 5 Oktober 2016
POLITIK Auf den PUNKT gebracht Liebe Kolleginnen und Kollegen Arbeiten Sie auch im spannendsten Beruf, den Sie sich vorstellen können? Was Sie tun, zeigt Wirkung, verschafft Linderung, gibt Zuversicht. Wir als Ärzte sind engagiert, motiviert und bilden uns stetig weiter. Wir stellen unser Können und Wissen in den Dienst unserer Mitmenschen. Und nach getaner Arbeit sind wir nicht selten erschöpft – aber im Wissen, dass sich der Einsatz gelohnt hat. Gut, vielleicht verbringen auch Sie nicht so viel Zeit mit Patientinnen und Patienten, wie Sie möchten – dafür umso mehr vor dem Computer. Nicht zuletzt darum habe ich wie viele von Ihnen hin und wieder den Eindruck, unser Beruf sei zu bürokratielastig geworden. Doch unsere Arbeitsbedingungen und die zu erfüllenden Regularien sind nicht gottgegeben, sondern von Menschenhand geschaffen. Primär sind die Politik, die Versicherer und die Spitäler oder andere Arbeitgeber für die Vorgaben zuständig, die wir zu erfüllen haben – dabei ist unser Kernauftrag, für das Wohl unserer Patientinnen und Patienten zu sorgen! Doch es hat keinen Sinn, «die Faust im Sack» zu machen, die Verantwortung auf andere («die in Bern oben») zu schieben oder sich entnervt abzuwenden. In unserem direktdemokratisch aufgebauten Rechtstaat sind diese Entscheide Sache der Allgemeinheit, nicht bloss einiger weniger Berufspolitiker oder Spitalleitungen. Nicht jede, die mal die Schule besucht hat, ist eine gute Bildungspolitikerin und nicht jeder, der schon mal erkältet war, ein guter Gesundheitspolitiker. Fachkompetenz ist ein zentraler Faktor in den entsprechenden Entscheidungsgremien. Und über diese Fachkompetenz verfügen Sie, geschätzte Kolleginnen und Kollegen. Wir alle sollten Verantwortung übernehmen, in unserem Arbeitsumfeld und darüber hinaus. Leider trauen sich viele unserer Kolleginnen und Kollegen aus Sorge vor Karrierenachteilen oder vor Strafaktionen nicht, sich aktiv für Verbesserungen einzusetzen. Ich verstehe das. Doch ich habe im Berufsalltag andere, auch sehr positive Erfahrungen gemacht. Selbst VSAO-skeptische Chefärzte und Vorgesetzte schätzen meinen Einsatz zugunsten von Assistenzarzt- und Oberarztkolleginnen und -kollegen durchaus, auch dann, wenn sie meine Meinung nicht teilen. Unser Berufsstand, unser Verband und nicht zuletzt unsere Patientinnen und Patienten sind darauf angewiesen, dass Sie sich engagieren, liebe Kollegin, lieber Kollege. Ob in der Politik, im Spital, in der Hausarztpraxis oder innerhalb unseres Verbandes. Wir brauchen Sie, heute mehr denn je. ■ Beste bern-zürcherische Grüsse sendet Angelo Barrile Hausarzt, Nationalrat, Vizepräsident VSAO Schweiz Nr. 5 Oktober 2016 VSAO JOURNAL ASMAC 9
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