titelseite obstpubl - Pro Specie Rara
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2006<br />
Fruchtige Raritäten<br />
Wissenswertes zu traditionellen Obst-, Beerenund<br />
Rebensorten<br />
Sortenempfehlungen und Bezugsquellen<br />
Coop Naturaplan steht für Lebensmittel aus biologischer, naturnaher<br />
Landwirtschaft sowie für Fleisch und Eier aus tierfreundlicher<br />
Haltung. Und das schon seit 13 Jahren. In der Schweiz produzieren<br />
6300 Bio-Bauern nach den strengen Knospe-Richtlinien. Geniessen<br />
Sie den Unterschied. Naturaplan. Für Mensch, Tier und Natur.<br />
Schweizerische Stiftung<br />
für die kulturhistorische<br />
und genetische Vielfalt<br />
von Pflanzen und Tieren
2 <strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong> | Fruchtige Raritäten 2006<br />
<strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong><br />
Schweizerische Stiftung für die kulturhistorische und genetische Vielfalt von Pflanzen und Tieren<br />
Geschäftsstelle und Sekretariat<br />
Stiftung <strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong>, Pfrundweg 14, 5000 Aarau, Schweiz<br />
Telefon +41 (0)62 832 08 20 (vormittags), Fax +41 (0)62 832 08 25, info@psrara.org, www.<strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong>.ch<br />
Antenne Romande<br />
Fondation <strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong>, Conservatoire et Jardin botaniques, c. p. 60, 1292 Chambésy, Suisse<br />
Tél. +41 (0)22 418 52 25, fax +41 (0)22 418 51 01, denise.gautier-beguin@cjb.ville-ge.ch<br />
Voce del Sud<br />
Fondazione <strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong>, casella postale 47, 6504 Bellinzona, Svizzera<br />
Tel. +41 (0)91 821 52 35, fax +41 (0)91 821 52 39, vocedelsud@psrara.org<br />
Spenden/Unterstützung<br />
Die Stiftung <strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong> trägt das ZEWO-Gütesiegel für gemeinnützige Institutionen.<br />
Spenden sind steuerlich abzugsfähig und werden ab CHF 100 verdankt. Es gibt folgende<br />
Unterstützungsmöglichkeiten. Gerne geben wir Ihnen telefonisch Auskunft (062 832 08 20,<br />
vormittags):<br />
Werden Sie Ihr Einsatz Wir bieten<br />
Aktive/Aktiver CHF 0.– Jahresbericht und <strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong>-Bulletins ab Zeitpunkt der<br />
Erlangung des Gütesiegels <strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong>.<br />
Juniorgönner/-in (< 26 J.) CHF 25.– Jahresbericht und <strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong>-Bulletins<br />
Gönner/-in ab CHF 50.– Jahresbericht und <strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong>-Bulletins<br />
Gönner/-in plus ab CHF 100.– Jahresbericht und <strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong>-Bulletins, Spendenverdankung.<br />
Baumpate/-in jährlich CHF 250.– Ihr Beitrag an einen <strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong>-Obstgatten. Sie bekommen eine<br />
Urkunde des Baumes.<br />
CHF 50 gehen an den/die Obstgartenbesitzer/-in.<br />
Stifter/-in ab CHF 10000.– Ihre Spende geht ins Stiftungskapital.<br />
Ihr Name wird jedes Jahr im Jahresbericht abgedruckt.<br />
Legate ab CHF 10000.– Mit einem Legat helfen Sie, unsere Tätigkeit langfristig abzusichern.<br />
Ihr Name wird jedes Jahr im Jahresbericht abgedruckt.<br />
Wir danken für Ihren Beitrag auf das Postcheckkonto 90-1480-3, <strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong>, 5000 Aarau.<br />
Impressum | Herausgeberin Stiftung <strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong>, Aarau, © <strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong> April 2006. Auszugsweiser Nachdruck erwünscht<br />
mit Quellenangabe und gegen Belegexemplar | Ideen und Texte Gertrud Burger, Frits Brunner, Martin Frei, mit<br />
Beratung von Stefano Haldemann, Felix Indermaur, Sabine Lanfranchi | Datenbank Konrad Zurfluh, Martin Bossard | Gestaltung<br />
und Satz Esther Schreier, Basel, Christa Gnädig, büro communicatif | Fotos <strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong>, wo nicht anders erwähnt<br />
| Druck PrintMediaWorks, Schopfheim | Papier Ökostern weiss 70 g und 135 g/qm, 100% Recycling | Auflage 2000<br />
Exemplare | Umschlag Bohnapfel (Foto Markus Zuber, 5042 Küttigen), Farnblättrige Brombeere | Bezug nur für Gönnerinnen<br />
und Gönner sowie Aktive
2 <strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong>: Fruchtige Raritäten 2006<br />
<strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong><br />
Schweizerische Stiftung für die kulturhistorische und genetische Vielfalt von Pflanzen und Tieren<br />
Geschäftsstelle und Sekretariat<br />
Stiftung <strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong>, Pfrundweg 14, 5000 Aarau, Schweiz<br />
Telefon +41 (0)62 832 08 20 (vormittags), Fax +41 (0)62 832 08 25, info@psrara.org, www.<strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong>.ch<br />
Antenne Romande<br />
Fondation <strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong>, Conservatoire et Jardin botaniques, c. p. 60, 1292 Chambésy, Suisse<br />
Tél. +41 (0)22 418 52 25, fax +41 (0)22 418 51 01, denise.gautier-beguin@cjb.ville-ge.ch<br />
Voce del Sud<br />
Fondazione <strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong>, casella postale 47, 6504 Bellinzona, Svizzera<br />
Tel. +41 (0)91 821 52 35, fax +41 (0)91 821 52 39, vocedelsud@psrara.org<br />
Spenden/Unterstützung<br />
Die Stiftung <strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong> trägt das ZEWO-Gütesiegel für gemeinnützige Institutionen.<br />
Spenden sind steuerlich abzugsfähig und werden ab CHF 100 verdankt. Es gibt folgende<br />
Unterstützungsmöglichkeiten; gerne geben wir Ihnen telefonisch Auskunft (062 832 08 20,<br />
vormittags):<br />
Werden Sie Ihr Einsatz Wir bieten<br />
Aktive/Aktiver CHF 0.– Jahresbericht und <strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong>-Bulletins, Zusatzpublikationen und<br />
Gratis-Saatgut auf Anfrage.<br />
Juniorgönner/-in (< 26 J.) CHF 25.– Jahresbericht und <strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong>-Bulletins, Zusatzpublikationen und<br />
Gratis-Saatgut auf Anfrage.<br />
Gönner/-in ab CHF 50.– Jahresbericht und <strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong>-Bulletins, Zusatzpublikationen und<br />
Gratis-Saatgut auf Anfrage.<br />
Gönner/-in plus ab CHF 100.– Jahresbericht und <strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong>-Bulletins, Spendenverdankung,<br />
Zusatzpublikationen und Gratis-Saatgut auf Anfrage.<br />
Baumpate/-in jährlich CHF 250.– Eine Urkunde für Ihren Beitrag an einen Baum in einem <strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong>-<br />
Obstgarten, Jahresbericht und <strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong>-Bulletins, Zusatzpublikationen<br />
und Gratis-Saatgut auf Anfrage.<br />
Stifter/-in ab CHF 10 000.– Erwähnung Ihres Namens in jedem Jahresbericht, <strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong>-<br />
Bulletins und Jahresbericht, Zusatzpublikationen und Gratis-Saatgut<br />
auf Anfrage. Der Geschäftsführer gibt Ihnen gerne Auskunft.<br />
Legatgeber/-in ab CHF 10 000.– Erwähnung Ihres Namens in jedem Jahresbericht. Der Geschäftsführer<br />
gibt Ihnen gerne weitere Informationen.<br />
Wir danken für Ihren Beitrag auf das Postcheckkonto 90-1480-3, <strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong>, 5000 Aarau.<br />
Impressum | Herausgeberin Stiftung <strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong>, Aarau, © <strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong> April 2006. Auszugsweiser Nachdruck erwünscht<br />
mit Quellenangabe und gegen Belegexemplar | Ideen und Texte Gertrud Burger, Frits Brunner, Martin Frei, mit Beratung<br />
von Stefano Haldemann, Felix Indermaur, Sabine Lanfranchi | Gestaltung und Satz Esther Schreier, Basel, Christa<br />
Gnädig, büro communicatif | Fotos <strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong>, wo nicht anders erwähnt | Druck PrintMediaWorks, Schopfheim | Papier<br />
Ökostern weiss 70 g und 135 g/qm, 100% Recycling | Auflage 2000 Exemplare | Umschlag Bohnapfel (Foto Markus Zuber,<br />
5024 Küttigen), Farnblättrige Brombeere | Zusatzpublikation für unsere Spenderinnen und Spender.<br />
Fruchtige Raritäten<br />
Inhalt<br />
4 Das Team<br />
5 Liebe Freundinnen und Freunde<br />
von raren Früchten<br />
6 Obst-, Beeren- und Rebenerhaltung bei<br />
<strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong><br />
7 Obst: Breit abgestützte Sortenerhaltung<br />
in Hochstamm-Obstgärten<br />
9 Beeren: Pionierarbeit mit dem Aufbau der<br />
Nationale Beerensammlung in Riehen BS<br />
10 Reben: Schwerpunkt im Tessin<br />
11 <strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong>-Schaugärten und<br />
<strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong>-Märkte<br />
12 Partnerinnen und Partner von<br />
<strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong><br />
16 Sortenbestimmung<br />
17 Geschenkartikel<br />
18 Unsere Hauptobstarten:<br />
Apfel, Birne, Kirsche und Zwetschge<br />
19 Allgemeines zur richtigen Sortenwahl<br />
20 Apfel<br />
28 Birne<br />
35 Kirsche<br />
38 Zwetschge, Pflaume<br />
41 Unsere Hauptobstsorten nach Regionen<br />
50 Weitere heimische Obstarten:<br />
Quitte, Mispel, Baumnuss und Co.<br />
51 Quitte<br />
52 Pfirsich<br />
53 Aprikose<br />
54 Sauerkirsche, Weichsel<br />
55 Baumnuss, Walnuss<br />
56 Haselnuss<br />
57 Mispel<br />
58 Edelkastanie, Kastanie<br />
59 Feige<br />
60 Kaki<br />
61 Maulbeere<br />
62 Mandel<br />
63 Olive<br />
64 Wildobst<br />
65 Speierling<br />
66 Elsbeere, Ruhrbirne, Asperl<br />
66 Holunder, Schwarzer Holunder,<br />
Holder, Holler<br />
67 Eberesche, Vogelbeere<br />
67 Mehlbeere<br />
68 Kornelkirsche, Tierlibaum, Fluewiidli<br />
68 Weissdorn<br />
69 Wildrose, Hagebutte, Heckenrose,<br />
Hundsrose<br />
70 Schwarzdorn, Schlehe<br />
70 Wacholder<br />
71 Gemeine Felsenbirne<br />
71 Berberitze, Sauerdorn<br />
72 Rebe, Traube, Weinrebe<br />
73 Allgemeines<br />
74 Empfehlenswerte Rebensorten<br />
78 Beerenobst<br />
79 Allgemeines<br />
79 Erdbeere<br />
82 Himbeere<br />
84 Brombeere<br />
85 Johannisbeere<br />
88 Stachelbeere<br />
90 Bezugsquellen von traditionellen Obst-,<br />
Beeren- und Rebensorten<br />
91 Bezugsquellen von Pflanzgut<br />
97 Bezugsquellen für Früchte und <strong>Pro</strong>dukte<br />
100 Empfehlenswerte Bücher<br />
102 Index<br />
3
4 <strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong>: Fruchtige Raritäten 2006<br />
Editorial<br />
5<br />
Das Team<br />
Liebe Freundinnen und Freunde<br />
von raren Früchten<br />
Gertrud Burger ist Bereichsleiterin<br />
Pflanzen. Sie kümmert<br />
sich vertieft um die<br />
Obst-, Beeren- und Rebenprojekte.<br />
Ihr obliegt die redaktionelle<br />
Verantwortung für diese<br />
Publikation.<br />
Frits Brunner ist ein ausgewiesener<br />
Obstsortenkenner<br />
und Obstpraktiker. Aus seiner<br />
Feder stammt ein Grossteil<br />
der «Fruchtigen Raritäten»,<br />
nämlich der ganze Obstteil.<br />
Martin Frei betreut als versierter<br />
Beerenexperte die Nationale<br />
Beerensammlung von<br />
<strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong> in Riehen BS.<br />
Seine fundierten Kenntnisse<br />
liess er beim Beerenobst einfliessen.<br />
Philipp Holzherr engagiert<br />
sich hauptsächlich für die<br />
Garten- und Ackerpflanzen. Er<br />
betreut zudem die Baumpatenschaften<br />
und die Qualitätssicherung<br />
in unseren<br />
Obstgärten.<br />
Irene Gilgen ist die freundliche<br />
Stimme von <strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong>.<br />
Engagiert und zielgerichtet<br />
löst sie jeweils Ihre Anliegen<br />
oder vermittelt Ihnen die<br />
richtige Ansprechperson.<br />
Konrad Zurfluh unterstützt<br />
uns in allen EDV-Fragen, ist<br />
verantwortlich für die Buchhaltung<br />
und stellt durch seine<br />
Hilfsbereitschaft einen<br />
reibungslosen Arbeitsablauf<br />
sicher.<br />
Mit den «Fruchtigen Raritäten» halten Sie ein<br />
<strong>Pro</strong>dukt in den Händen, welches mit viel Freude<br />
und Engagement entstanden ist. Fundiertes<br />
Fachwissen verbirgt sich hinter den umfangreichen<br />
Sortenempfehlungen in dieser Publikation.<br />
Sie sollen Ihnen die Qual der Wahl<br />
bei den Sorten für Ihren Hausgarten oder Ihrer<br />
Feldobstanlage erleichtern. Die Sortenlisten<br />
sind bei unseren Hauptobstarten Apfel, Birne,<br />
Kirsche und Zwetschge am Umfangreichsten<br />
ausgefallen – wissen wir doch, dass alleine in<br />
der Schweiz einst etwa 1000 Apfelsorten aus<br />
verschiedensten Herkunftsländern gediehen.<br />
Regionale Sortenlisten ergänzen die Empfehlungen.<br />
Weiter hinten finden Sie Wissenswertes zu weiteren<br />
heimischen Obstarten wie Quitte, Mispel,<br />
Baumnuss und Co, welches dann überleitet<br />
zu den Wildobstarten. Eine besondere<br />
Herausforderung war die Integration der verschiedenen<br />
Landesteile der Schweiz in diese<br />
Publikation. So finden Sie auch Informationen<br />
zu den Oliven, welche im Tessin die nördlichste<br />
Verbreitungsgrenze erreichen.<br />
<strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong> hat sich als erste Organisation<br />
der Schweiz um die Erhaltung von traditionellen<br />
und seltenen Beerensorten gekümmert.<br />
Mittlerweile hat sich einiges an Wissen angesammelt,<br />
so dass wir für Sie auch in diesem<br />
Bereich ein schönes Sortiment an Beerensorten,<br />
welche für den Hausgarten geeignet sind,<br />
herausarbeiten konnten. Und als Novum haben<br />
wir uns dann gleich daran gemacht, heute<br />
noch erhältliche alte Rebensorten für Sie zusammenzustellen.<br />
<strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong> dankt herzlich der anonymen<br />
Spenderin, welche durch ihre Grosszügigkiet<br />
die «Fruchtigen Raritäten» erst ermöglicht hat.<br />
Bei den Reben gibt es praktische keine seltenen<br />
und zugleich robusten Sorten. Weshalb,<br />
sehen Sie im Kapitel «Reben». Dort erfahren<br />
Sie dann beispielsweise auch, was es denn<br />
mit dem Begriff «interspezifische» Sorte auf<br />
sich hat.<br />
Ein Verzeichnis von Bezugsquellen traditioneller<br />
Obst-, Beeren- und Rebensorten sowie<br />
Büchertipps beschliessen diese Publikation.<br />
Nebst unserem Team, welches bereits vorgestellt<br />
wurde, möchte ich ganz herzlich folgenden<br />
Personen für ihren Input und die kritische<br />
Durchsicht danken: Stefano Haldemann (Minusio<br />
TI), Felix Indermaur (Berneck SG), Sabine<br />
Lanfranchi (<strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong> Voce del Sud,<br />
Bellinzona), Bernard Vauthier (Rétropomme,<br />
Bôle NE) und Gaudenz Zanetti (Zizers GR).<br />
Nun wünsche ich Ihnen eine gute Fahrt bei der<br />
Entdeckung Ihrer «Fruchtigen Raritäten»!<br />
Gertrud Burger<br />
Bereichsleiterin Pflanzen
Obst-, Beeren- und Rebenerhaltung<br />
bei <strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong><br />
Obst-. Beeren- und Rebenerhaltung bei <strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong><br />
Obst: Breit abgestützte Sortenerhaltung<br />
in Hochstamm-Obstgärten<br />
7<br />
Seit Mitte der 80er Jahre setzt sich <strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><br />
<strong>Rara</strong> für die Erhaltung der Obstsortenvielfalt<br />
ein. Das anfängliche Sammeln von Informationen<br />
über unsere alten Obstsorten aus<br />
Fachliteratur oder mündlicher Überlieferung<br />
mündete bald in grossen Obstsortenausstellungen<br />
wie etwa die nationale Obstsortenschau<br />
1998 in Burgdorf, wo 1000 Obstsorten<br />
zu sehen waren. Tatkräftige Unterstützung<br />
fanden wir dabei bei Partnerorganisationen<br />
und engagierten Obstliebhabern.<br />
Parallel dazu entwickelte <strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong> ein<br />
erfolgreiches Sortenerhaltungskonzept mit ihren<br />
Hochstamm-Obstgärten (Arboreten). Dies<br />
sind vertraglich an <strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong> gebundene<br />
Obstgärten, welche eine bestimmte Anzahl<br />
von traditionellen Obstsorten enthalten. Heute<br />
darf die Stiftung auf ein weit verzweigtes<br />
Netz von 160 Arboreten zählen, das die ganze<br />
Schweiz vom Genfer- bis zum Bodensee überzieht.<br />
Darin gedeihen auf gut 7000 Bäumen<br />
etwa 1800 Obstsorten! Und in nahezu allen<br />
Obstgärten wachsen Hochstammbäume, welche<br />
in reiferen Jahren Lebensraum für seltene<br />
Tiere und Pflanzen werden und unsere<br />
Landschaft mit Blütenduft und Apfelrot verzaubern.<br />
<strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong> verdankt ihre sortenreichen<br />
Obstgärten den aktiven, ehrenamtlich<br />
arbeitenden Mitgliedern, engagierten Baumschulen<br />
aber auch der finanziellen Unterstützung<br />
durch das Bundesamt für Landwirtschaft,<br />
für welches die Stiftung nebst ihren<br />
eigenen Obstgärten noch zusätzliche Obstsortensammlungen<br />
betreibt.<br />
Hier ein Überblick zu den Obstgärten von<br />
<strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong><br />
Region Bern<br />
1588 Cudrefin VD, 3068 Utzigen BE, 3083 Trimstein<br />
BE, 3115 Gerzensee BE, 3134 Burgistein<br />
Dorf BE, 3134 Burgistein Station BE, 3232 Ins BE,<br />
3236 Gampelen BE, 3303 Jegensdorf BE, 3434<br />
Obergoldbach BE, 3453 Heimisbach BE, 3507<br />
Biglen BE, 3518 Bleiken BE, 3537 Eggiwil BE, 3755<br />
Horboden BE, 6192 Wiggen LU, 6196 Marbach LU<br />
Region Solothurn/Jura<br />
4226 Breitenbach SO, 4252 Bärschwil SO, 4539<br />
Farnern BE, 4543 Deitingen SO, 4573 Lohn-Ammansegg<br />
SO<br />
Region Innerschweiz<br />
5618 Bettwil AG, 6018 Buttisholz LU, 6030 Ebikon<br />
LU, 6034 Inwil LU (31), 6047 Kastanienbaum LU,<br />
6062 Wilen (Sarnen) OW, 6106 Werthenstein LU,<br />
6153 Ufhusen LU, 6243 Egolzwil LU, 6286 Altwis<br />
LU, 6332 Hagendorn ZG, 6343 Holzhäusern ZG,<br />
6354 Vitznau LU, 6365 Kehrsiten NW, 6423 Seewen<br />
SZ, 6442 Gersau SZ, 8808 Pfäffikon SZ, 8852<br />
Altendorf SZ, 8915 Hausen am Albis ZH, 8966<br />
Oberwil-Lieli, 8910 Affoltern am Albis ZH<br />
Region Aargau<br />
4655 Stüsslingen SO, 4656 Wil bei Olten, 4665 Oftringen<br />
AG, 4800 Zofingen AG, 4802 Strengelbach<br />
AG, 4814 Bottenwil AG, 5000 Aarau, 5108 Oberflachs<br />
AG, 5213 Villnachern AG, 5276 Wil bei<br />
Etzgen, 5423 Freienwil AG, 8115 Hüttikon ZH<br />
Region Basel<br />
4125 Riehen BS, 4336 Kaisten AG, 4497 Rünenberg<br />
BL, 5064 Wittnau AG, 5237 Mönthal AG<br />
Region Appenzell/Toggenburg<br />
9043 Trogen AR, 9053 Teufen AR, 9063 Stein AR,
8 <strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong>: Fruchtige Raritäten 2006 Obst-. Beeren- und Rebenerhaltung bei <strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong><br />
9<br />
Obst: Breit abgestützte Sortenerhaltung<br />
in Hochstamm-Obstgärten<br />
Beeren: Pionierarbeit mit dem Aufbau der<br />
Nationalen Beerensammlung in Riehen BS<br />
Foto R. Zwyssig, Kehrsiten<br />
9100 Herisau AR, 9105 Schönengrund AR, 9112<br />
Schachen b. Herisau AR, 9113 Degersheim SG,<br />
9114 Hoffeld SG, 9115 Dicken SG, 9428 Lachen<br />
AR, 9438 Lüchingen SG, 9633 Hemberg SG<br />
Region St. Gallen<br />
8578 Neukirch an der Thur TG, 9000 St. Gallen,<br />
9103 Schwellbrun AR, 9125 Brunnadern SG, 9202<br />
Gossau SG, 9249 Algetshausen SG, 9323 Steinach<br />
SG, 9658 Wildhaus SG<br />
Region Zürich<br />
8004 Zürich, 8305 Dietikon ZH, 8376 Fischingen<br />
TG, 8622 Wetzikon ZH, 8634 Hombrechtikon ZH<br />
Region Tessin<br />
6500 Bellinzona TI, 6528 Camorino TI, 6538 Verdabbio<br />
TI, 6937 Breno TI<br />
Die nationale Beerensammlung von <strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong>,<br />
welche alte und heute selten gewordene<br />
Beerensorten enthält, besteht seit<br />
1998. Verantwortlicher wissenschaftlicher und<br />
praktischer Leiter der Sammlung ist Martin<br />
Frei. <strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong> griff mit dem Aufbau dieser<br />
Beerensammlung das Thema «Seltene,<br />
traditionelle Beerensorten» in der Schweiz auf<br />
und leistete damit Pionierarbeit. Die Beerensorten<br />
wurden in in- und ausländischen Institutionen<br />
zusammengesucht. Ein Medienaufruf<br />
bei <strong>Pro</strong>fessionellen und Hobbygärtnern löste<br />
eine kleinere Lawine aus, da sich über 200<br />
Personen meldeten. Als Glücksfall erwies sich<br />
zudem, dass ca. 50 Stachelbeersorten aus<br />
der Sammlung der Baumschule von Peter Hauenstein,<br />
Rafz ZH übernommen werden konnten.<br />
Region Waadt/Genf<br />
1239 Collex GE, 1292 Chambésy GE, 1423 Fontanezier<br />
VD, 1450 Ste Croix VD, 1604 Puidoux VD,<br />
1671 Rue FR, 2887 Soubey JU<br />
Region Wallis<br />
3900 Brig VS (35)<br />
Bei <strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong> können Privatpersonen zur<br />
Sortenerhaltung beitragen, indem sie über<br />
den Sortenfinder – ein jährlich erscheinender<br />
Katalog – Beerenpflanzen für den Hausgarten<br />
beziehen. In jüngster Zeit interessieren sich<br />
vermehrt auch grössere Saatgutproduzenten<br />
für alte Beerensorten.<br />
▲ Im <strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong>-Beerengarten in Riehen BS<br />
darf gekostet werden<br />
▲ Internationale Experten im <strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong>-Beerengarten<br />
anlässlich der Beerentagung 2005<br />
▲ Sortenvielfalt, ein <strong>Pro</strong>dukt der <strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong>-<br />
Obstgärten<br />
▲ <strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong>-Obstgärten mit Bäumen verschiedenen<br />
Alters in Kehrsiten NW<br />
▲ <strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong>-Obstgarten in Neukirch a. d. Thur<br />
TG mit wohlgewachsenen, noch jüngeren Bäumen<br />
Die Beerenerhaltung wurde möglich dank finanzieller<br />
Unterstützung der Basler Margarethe<br />
und Rudolf Gsell-Stiftung.
10 <strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong>: Fruchtige Raritäten 2006<br />
Reben: Schwerpunkt im Tessin<br />
Obst-. Beeren- und Rebenerhaltung bei <strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong><br />
<strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong>-Schaugärten<br />
und <strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong>-Märkte<br />
11<br />
Foto Yannik Andrea, 7477 Filisur<br />
Das Thema Reben beschäftigt <strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong><br />
bereits seit mehreren Jahren und wichtige<br />
Kontakte zu Rebensachverständigen konnten<br />
geknüpft werden. Ein Schwerpunkt unseres<br />
Engagements hat sich im Tessin herausgebildet.<br />
Die einst von <strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong> gesammelten<br />
alten Tessiner Rebensorten wurden ab<br />
dem Jahr 1999 im Rebberg von Stefano Haldemann<br />
bei Minusio TI platziert. Hier ist mittlerweile<br />
eine schöne Sammlung herangewachsen.<br />
Für die vorliegende Obstpublikation haben wir<br />
Empfehlungen für die Pflanzung von alten Sorten<br />
ausgearbeitet, die weiter hinten präsentiert<br />
werden.<br />
Seit bald 25 Jahren bewahrt <strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong><br />
seltene Sorten und Rassen vor dem Aussterben.<br />
All unsere Sorten und Rassen werden im<br />
Feld oder in Hausgärten erhalten. Einige Erhaltungsgärten<br />
und Bauernhöfe haben sich zu<br />
schönen Schaugärten entwickelt, welche <strong>Pro</strong>-<br />
<strong>Specie</strong><strong>Rara</strong> nun der Öffentlichkeit präsentieren<br />
kann. Dies ist uns möglich dank Sponsorengeldern<br />
von Coop, welche das <strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong><br />
Schaunetz mit Mitteln aus dem Coop Naturaplan-Fonds<br />
unterstützt. Die Schaugärten lassen<br />
Gross und Klein eintauchen in eine besonnene<br />
Welt – eine Welt der Sorgsamkeit und der Achtung<br />
gegenüber unserem kulturhistorischen Erbe.<br />
Mehr über unsere Schaugärten und sonstigen<br />
Aktivitäten sehen Sie auf unserer Homepage<br />
www.<strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong>.ch.<br />
Rebensammlung in Minusio TI<br />
Die Vermarktung von Spezialitäten aus traditionellen<br />
Sorten oder Rassen ist ein wichtiges und<br />
zukunftweisendes Standbein der Erhaltung. Die<br />
Nachfrage erhöht das Interesse an Zucht und<br />
Vermehrung und zieht weitere <strong>Pro</strong>duzentinnen<br />
und <strong>Pro</strong>duzenten nach sich. In eigenen <strong>Pro</strong>-<br />
<strong>Specie</strong><strong>Rara</strong>-Märkten, über den Internet-Marktplatz<br />
von <strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong> oder das <strong>Pro</strong><strong>Specie</strong>-<br />
<strong>Rara</strong>-Gütesiegel sollen alte, heute selten gewordene<br />
Nutztierrassen und Kulturpflanzensorten<br />
wieder für alle erhältlich sein. Nicht zuletzt zeigt<br />
das wachsende Angebot beim Grossverteiler<br />
Coop, dass alte Sorten mit ihren unvergleichlichen<br />
Vorzügen bezüglich Geschmack, Form<br />
oder Farbe gefragt sind.<br />
Tafel für Betriebe mit dem <strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong>-Gütesiegel<br />
Wildegg statt. Ein vielfältiges Angebot an <strong>Pro</strong>-<br />
<strong>Specie</strong><strong>Rara</strong>-Spezialitäten, fachkundige Beratung<br />
und ein herbstliches Rahmenprogramm<br />
erwartet Sie dann am <strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong>-Herbstmarkt<br />
beim schönen und grossen Obstsortengarten<br />
Zofingen. Erkundigen Sie sich über weitere<br />
Details zu den Märkten oder weiteren Veranstaltungen<br />
von <strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong> auf unserer<br />
Homepage www.<strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong>.ch.<br />
Zwei besondere Märkte von <strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong> ...<br />
... sind zweifellos der Setzlingsmarkt und der<br />
<strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong>-Herbstmarkt («Reutenmarkt»).<br />
Der Setzlingsmarkt, welcher mittlerweile eine<br />
grosse Besucherschar anspricht, findet jeweils<br />
Anfang Mai im besonderen Ambiente<br />
des Lust- und Nutzgartens auf dem Schloss
12 <strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong>: Fruchtige Raritäten 2006<br />
Partnerinnen und Partner<br />
von <strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong><br />
Obst-. Beeren- und Rebenerhaltung bei <strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong><br />
Partnerinnen und Partner<br />
von <strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong><br />
13<br />
▲ Wichtige Partner für <strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong><br />
▲ Die Apfelmodelle der Expo.02 –<br />
neu beim Obstsortengarten Zofingen<br />
▲ Auf fruchtiger Entdeckungsreise im<br />
Obstsortengarten Zofingen<br />
Bundesamt für Landwirtschaft<br />
In den Bereichen Obst, Beeren und Reben ist<br />
das Bundesamt für Landwirtschaft im Rahmen<br />
seines Nationalen Aktionsplanes für die<br />
Erhaltung und Nutzung von pflanzengenetischen<br />
Ressourcen für Ernährung und Landwirtschaft<br />
ein wichtiger Partner. <strong>Pro</strong><strong>Specie</strong>-<br />
<strong>Rara</strong> betreibt in seinem Auftrag zusammen<br />
mit engagierten und fachlich versierten Personen<br />
verschiedene Erhaltungssammlungen<br />
(Stand 2005: 5 Obstsammlungen, 3 Beerensammlungen<br />
sowie 2 Rebensammlungen) sowie<br />
weitere <strong>Pro</strong>jekte.<br />
Coop<br />
Das Engagement von Coop ermöglicht uns<br />
nebst der Positionierung von <strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong>-<br />
Sorten beim Grossverteiler auch viele weitere<br />
Aktivitäten im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit<br />
und der Verbreitung unseres Gedankenguts.<br />
Speziell hervorgehoben sei hier die Kreation<br />
der Apfelmodelle, welche im MANNA-<br />
Pavillon von Coop an der Expo.02 zu sehen<br />
waren. Diese Apfelmodelle sind im Ausstellungsraum<br />
des Obstsortengartens Zofingen<br />
seit Frühling 2006 dauerhaft ausgestellt.<br />
Gönnerinnen und Gönner<br />
Ohne die Treue unserer zahlreichen Gönnerinnen<br />
und Gönner könnte ein grosser Teil unserer<br />
Ideen für die Erhaltung von seltenen Sorten<br />
nicht umgesetzt werden. All jenen, die das<br />
Gedankengut und die Arbeit unserer Stiftung<br />
mit einer Spende unterstützen sei an dieser<br />
Stelle herzlich gedankt.<br />
Gönnerinnen und Gönner Leistungen von <strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong> Pflichten der Gönner/-innen<br />
Juniorgönner/-in (< 26 Jahre) Jahresbericht und <strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong>- Jahresbeitrag CHF 25<br />
Bulletins, Zusatzpublikationen und<br />
Gratis-Saatgut auf Anfrage.<br />
Gönnerin / Gönner Jahresbericht und <strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong>- Jahresbeitrag CHF 50<br />
Bulletins, Zusatzpublikationen und<br />
Gratis-Saatgut auf Anfrage.<br />
Gönnerin plus / Gönner plus Jahresbericht und <strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong>- Jahresbeitrag CHF 100<br />
Bulletins, Spendenverdankung,<br />
Zusatzpublikationen und Gratis-Saatgut<br />
auf Anfrage.<br />
Baumpatinnen und Baumpaten<br />
Mit einer Baumpatenschaft ermöglichen Sie<br />
es uns mit einem grösseren jährlichen wiederkehrenden<br />
Beitrag gezielt die Arbeit eines<br />
Obstgartenbesitzers zu entschädigen.<br />
Eine Urkunde beschreibt, welchen Obstbaum<br />
in wessen Obstgarten Sie unterstützen. Sie<br />
haben das Recht, den Baum zu besuchen.<br />
Gönnerinnen und Gönner Leistungen von <strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong> Pflichten der Gönner/-innen<br />
Patenschaft Urkunde, Erwähnung im Jahresbericht, Patenbaum- Patenschaftsbeitrag von<br />
vertrag mit Obstgartenbesitzer, Ausbezahlung eines jährlich CHF 250<br />
Beitrages von CHF 50 an den Obstgartenbesitzer.<br />
Jahresbericht und <strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong>-Bulletins, Spendenverdankung,<br />
Zusatzpublikationen und Gratis-Saatgut<br />
auf Anfrage.<br />
Geschenk- Geschenkurkunde, Erwähnung im Jahresbericht, Geschenkpatenschaftspatenschaft<br />
Patenbaumvertrag mit Obstgartenbesitzer, Ausbe- beitrag von jährlich<br />
zahlung eines Beitrages von CHF 50 an den Obst- CHF 250<br />
gartenbesitzer. Jahresbericht und <strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong>-<br />
Bulletins, Spendenverdankung, Zusatzpublikationen<br />
und Gratissaatgut auf Anfrage.
14 <strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong>: Fruchtige Raritäten 2006<br />
Partnerinnen und Partner<br />
von <strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong><br />
Obst-. Beeren- und Rebenerhaltung bei <strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong><br />
Partnerinnen und Partner<br />
von <strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong><br />
15<br />
<strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong>-Aktive<br />
Die Aktiven, welche für und mit uns alte Sorten<br />
hegen und pflegen oder sich ehrenamtlich<br />
bei verschiedensten Anlässen einbringen, sind<br />
das Rückgrat unserer Erhaltungsarbeit. Hier<br />
eine Übersicht zu Leistungen und Pflichten:<br />
Aktive im Bereich Obst, Beeren Leistungen <strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong> Pflichten der Aktiven<br />
und Reben<br />
Obst: Jahresbericht und <strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong>- Langzeiterhaltung der Obst-<br />
Besitzer/-innen von Bulletins, «Fruchtige Raritäten», sorten im Arboretum. Regelmäs-<br />
<strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong>-Obstgärten Zusatzpublikationen und Gratissaat- sige Meldung des Sortenbestan-<br />
(Arboreten) gut auf Anfrage. Vergabe Gütesiegel. des (Bauminventar).<br />
Regelmässige Weiterbildungs- und Ersatzpflanzungen in Absprache<br />
Koordinationstreffen.<br />
mit <strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong>.<br />
Beeren: Jahresbericht und <strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong>- Langzeiterhaltung von mindes-<br />
Sortenbetreuer/-in Bulletins, «Fruchtige Raritäten», tens 2 Beerensorten.<br />
Zusatzpublikationen und Gratissaat- Regelmässige Rückmeldung<br />
gut auf Anfrage. Vergabe Gütesiegel. des Zustands der Sorte.<br />
Regelmässige Weiterbildungs- und<br />
Koordinationstreffen.<br />
Freundinnen und Freunde alter Obst-, Beeren- und Rebensorten<br />
Die Pflanzung eines jeden einzelnen Baumes halb Gartenbesitzerinnen und Gartenfreunde<br />
oder Strauches einer traditionellen, heute selten<br />
aus, die sich beim Kauf von Pflanzgut für eine<br />
gewordenen Sorte ist ein wichtiger Mosaik-<br />
seltene Sorte anstatt für eine Standardsorte<br />
stein in deren Absicherung. Wir zeichnen des-<br />
entscheiden.<br />
Leistungen <strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong><br />
Pflichten der Aktiven<br />
Freunde/-innen Schriftliche Auszeichung als Freund/ Pflanzung von mindestens<br />
alter Obst-, Beeren- Freundin alter Obst-, Beeren- und Reben- einer in dieser Publikation<br />
und Rebensorten sorten. empfohlenen Sorte oder einer<br />
Auf Wunsch Einladung zu den Weiter- anderen alten Sorte.<br />
bildungs- und Koordinationstreffen<br />
Meldung der Pflanzung an<br />
<strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong>.<br />
Reben: siehe Kapitel Freundinnen und Freunde alter Obst-, Beeren- und Rebensorten<br />
Partner/-innen von Jahresbericht und <strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong>- <strong>Pro</strong>jektspezifische Abmachungen<br />
<strong>Pro</strong>jekten im Auftrag Dritter<br />
Bulletins, «Fruchtige Raritäten»,<br />
Zusatzpublikationen und Gratis-<br />
Saatgut auf Anfrage.<br />
Weiterbildungs- und Koordinationstreffen.<br />
Weitere projektspezifische<br />
Leistungen.<br />
Experten/-innen Jahresbericht und <strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong>- Spezifische Aufgaben je nach<br />
Bulletins, «Fruchtige Raritäten», Einsatzbereich<br />
Zusatzpublikationen und Gratis-<br />
Saatgut auf Anfrage. Weiterbildungs-<br />
und Koordinationstreffen.<br />
Helfer/-innen Jahresbericht und <strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong>- Spezifische Aufgaben je nach<br />
Bulletins, Zusatzpublikationen und Einsatzbereich<br />
Gratis-Saatgut auf Anfrage.
16 <strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong>: Fruchtige Raritäten 2006 Obst-. Beeren- und Rebenerhaltung bei <strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong><br />
17<br />
Sortenbestimmung<br />
Geschenkartikel<br />
Wir bestimmen Ihre Sorte gegen ein Entgelt:<br />
Die Bestimmung einer Sorte kostet CHF 10,<br />
jede weitere Sortenbestimmung derselben<br />
Lieferung CHF 5.<br />
Wenden Sie sich an die Geschäftsstelle, damit<br />
Ihnen die notwendigen Dokumente zugestellt<br />
oder Sie an die zuständigen Fachpersonen<br />
verwiesen werden können.<br />
Bereiten Sie mit einem besonderen Geschenk<br />
Freude. <strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong>-<strong>Pro</strong>dukte, Bücher über<br />
<strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong>-Sorten, T-Shirts eignen sich<br />
besonders dazu.<br />
Details finden Sie unter:<br />
www.<strong>Pro</strong>-<strong>Specie</strong><strong>Rara</strong>.ch.<br />
▲ Bei <strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong> können Sorten verschiedenster<br />
Obstarten bestimmt werden<br />
▲ Für eine sichere Bestimmung müssen die Früchte<br />
aufgeschnitten werden<br />
▲ <strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong>-T-Shirt<br />
▲ Bao-Spiel aus einheimischem Buchenholz mit<br />
<strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong>-Bohnen<br />
▲ <strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong>--<strong>Pro</strong>dukte
Unsere Hauptobstarten: Apfel, Birne, Kirsche und Zwetschge<br />
19<br />
Allgemeines zur richtigen Sortenwahl<br />
Alle einheimischen Obstgehölze bereichern<br />
die Landschaft, erfreuen der Menschen<br />
Sinne und bieten vielen Tieren Nahrung und<br />
Lebensraum.<br />
Unsere Hauptobstarten: Apfel,<br />
Birne, Kirsche und Zwetschge<br />
Folgendes sollte beachtet werden:<br />
Anbauvoraussetzungen<br />
> Klimabereich (z.B. Höhenlage, Windverhältnisse,<br />
Spätfrostzonen, Kleinklima)<br />
> Bodenverhältnisse (z.B. Bodenqualität,<br />
ph-Wert, Tiefgründigkeit, Wasserführung)<br />
> Zur Verfügung stehende Fläche<br />
> Bereitschaft, die Bäume richtig zu pflegen<br />
Sorteneigenschaften<br />
> Ansprüche an Lage und Klima<br />
> Widerstandskraft gegen Krankheiten<br />
> Robustheit gegen extreme Witterungseinflüsse<br />
(Kälte, anhaltende Feuchtigkeit, Dürre<br />
oder Hitze)<br />
> Fruchteigenschaften (z.B. Geschmack, Reifezeit,<br />
Lagerfähigkeit, Verwertungseigenschaften)<br />
> Befruchtungsverhältnisse<br />
Ertragsverhalten, Pflanzengesundheit und<br />
Fruchtqualität sind streng an einen zusagenden<br />
Standort gebunden. Durch Veränderungen<br />
der kleinklimatischen Verhältnisse (z.B. Windschutz)<br />
und Bodenverbesserung lässt sich ein<br />
schlechter Standort wohl etwas günstiger gestalten,<br />
jedoch nicht grundsätzlich umformen.<br />
Andererseits kann aber auch eine anscheinend<br />
sehr günstige Lage auf schwerem Boden in<br />
warmem, feuchtem Klima befallsfördernd für<br />
Krankheiten und Schädlinge wirken. Die richtige<br />
Art- und Sortenwahl ist schwierig und entscheidend.<br />
Zumal, wenn in der zu bepflanzenden<br />
Gegend keine Obstbäume (mehr) stehen.<br />
Gedeihen dagegen in der Nähe noch Obstbäume,<br />
soll stets von diesen Obstarten und -sorten<br />
ausgegangen werden. Hilfreich ist meistens<br />
auch der Kontakt mit den dort tätigen<br />
Menschen, oft lassen diese uns nämlich gerne<br />
an Erfahrungen und Fachwissen teilhaben.<br />
Ausser auf für jeglichen Obstbau ungeeigneten<br />
Standorten gibt es bei sorgfältigem Vorgehen<br />
immer einen Weg, standortgerechtes<br />
Obst anzupflanzen. In diesem Sinne möchten<br />
wir Sie zu einer Obstbaumpflanzung herzlich<br />
ermutigen.<br />
Aus der unglaublich hohen Anzahl von Obstsorten<br />
haben wir Ihnen hier eine Auswahl an<br />
robusten, traditionellen Obstsorten zusammengestellt,<br />
welche für den Hausgarten und<br />
den Feldobstbau in allen obsttauglichen<br />
Lagen geeignet sind. Sie gedeihen sowohl<br />
auf Hoch- als auch auf Niederstammbäumen.<br />
Bei engen Platzverhältnissen in Ihrem Garten<br />
können Sie sich also auch eine Fresshecke –<br />
eine Obstbaumreihe auf Spindeln – mit den<br />
hier empfohlenen Sorten anlegen.<br />
Bei geeignetem Standort sollte bei allen Sorten<br />
ein biologischer, giftfreier Anbau möglich<br />
sein. Die wichtigste Pflanzenschutzmassnahme<br />
ist stets eine den örtlichen Verhältnissen<br />
angepasste Sortenwahl!
20 <strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong>: Fruchtige Raritäten 2006<br />
Apfel<br />
Unsere Hauptobstarten: Apfel, Birne, Kirsche und Zwetschge | Apfel<br />
Apfel<br />
21<br />
Unsere Kultursorten stammen weitgehend von<br />
Malus sieversii ab. Im heutigen Kasachstan<br />
kommt er wild in einer enormen Vielfalt vor.<br />
Süsse Äpfel schmeckten Mensch und Tier. Sie<br />
wurden vom Menschen absichtlich, von Tieren<br />
unabsichtlich verbreitet. Über die Handelswege<br />
und durch Völkerbewegungen gelangten bevorzugte<br />
Typen nach Kleinasien. Über die Griechen<br />
kam der Kulturapfel zu den Römern und<br />
durch sie hierher. Unser heimischer Wild- oder<br />
Holzapfel ist wohl nur an der Entwicklung der<br />
Mostäpfel beteiligt gewesen.<br />
Der Apfelbaum ist die wichtigste Art unter unseren<br />
Obstgehölzen. Die Vielfalt an Apfelsorten ist<br />
in Wesen und Kulturansprüchen so umfassend,<br />
dass für alle Verhältnisse Geeignetes zu finden<br />
ist. Ein paar Apfelsorten fruchten noch, wo<br />
sonst nur Beeren wachsen. Allgemein liebt unser<br />
Kulturapfelbaum ziemlich viel Feuchtigkeit<br />
im Boden und auch in der Luft. Seine Wurzeln<br />
breiten sich von Natur aus flach aus, gehen<br />
aber nach Möglichkeit und Bedarf ebenfalls in<br />
die Tiefe. Der Boden sollte in den oberen<br />
Schichten gut und fruchtbar sein. Die wichtigste<br />
Forderung des Apfelbaums an den Boden ist,<br />
dass er kalkhaltig ist. An steilen Hängen und Böschungen<br />
gedeihen Apfelbäume schlecht.<br />
Auf Sämlingsunterlage kann er bis 250 Jahre<br />
alt werden.<br />
Empfohlene, traditionelle Apfelsorten<br />
Die mit (*) gekennzeichneten Sorten sind auch für<br />
Grenzlagen (i.d.R. rauere klimatische Verhältnisse<br />
wie in Höhenlagen) geeignet. Die Monate sind als<br />
Zahlen bezeichnet. Die Ergänzung der Monatszahlen<br />
mit den Buchstaben A, M oder E bedeutet Anfang,<br />
Mitte oder Ende des jeweiligen Monats. Synonyme<br />
der Obstsortennamen stehen in Klammern.<br />
Jhdt. ist die Abkürzung für Jahrhundert.<br />
Antonowka*<br />
Russland vor 1800, sehr widerstandsfähig, deshalb<br />
in der Züchtung verwendet, selten. Mittelgrosse<br />
bis grosse, unregelmässige Wirtschaftsäpfel<br />
von essreif weissgelber Farbe. Mürbes feinsäuerliches<br />
Fruchtfleisch, im 9 pflückreif, haltbar bis 11.<br />
Wuchs kräftig.<br />
Baarapfel (Schafnase, Nahtapfel)<br />
Kt. Zug vor 1800. Grosser, gerippter Wirtschaftsapfel<br />
mit grünlicher Grundfarbe und sonnseits rötlich<br />
verwaschener Deckfarbe. Derbes, angenehm<br />
säuerliches Fruchtfleisch. Ernte 10, haltbar bis 2.<br />
Sich verstärkender Wuchs. Noch verbreitet.<br />
Bernhardzeller (Jährler, Zweitholzapfel)<br />
In der Ostschweiz schon im 17. Jhdt. bekannt und<br />
verbreitet, heute rar. Kleiner plattrunder Allzweckapfel,<br />
gelb-rot punktiert. Festes, saftvolles, süssweinsäuerliches<br />
Fleisch. Ernte E10, hält bis 6. Lebhafter<br />
Wuchs, bevorzugt schweren Boden.<br />
Breitacher<br />
Sämling, vermutlich aus der Innerschweiz. War<br />
Marktsorte, heute selten. Plattrunde, mittelgrosse,<br />
hellgelbe, punktierte Äpfel, wenig Deckfarbe. Süssweiniges<br />
festes Fruchtfleisch, für alle Zwecke.<br />
Reift 10, hält bis 3. Mittelschwacher Wuchs.<br />
Bismarck<br />
Kam im 19. Jhdt. aus Neuseeland in die Schweiz,<br />
noch verbreitet. Grosse, gut gefärbte Wirtschaftsfrucht<br />
mit leichtem, säuerlichem Aroma. Ernte 10,<br />
haltbar bis A1. Kräftiger Schnitt notwendig, sonst<br />
vergreisend.<br />
Bittenfelder Sämling*<br />
Bewährte Sämlingsunterlage für Hochstamm, vorzüglicher<br />
Mostapfel. Höchstens mittelgrosse, zitronengelbe<br />
Früchte, saftiges Fleisch mit viel<br />
Zucker und Säure. Ernte E10, Verwertung bis 3.<br />
Anfangs schwach, später sich verstärkender<br />
Wuchs.<br />
Bohnapfel<br />
Im 18. Jhdt. im deutschen Rheinland entstanden.<br />
Mittelgrosse, fassförmige, braunrot marmorierte<br />
Verwertungsfrucht mit säuerlichem, später<br />
süss werdendem Fruchtfleisch. Ernte 10, hält<br />
bis 6. Wuchs nur mittel, Baum wird aber alt und<br />
gross. Häufig.<br />
Brauner Matapfel (Schmiede-, Kohl-,<br />
Mohrenapfel)<br />
Schon im 18. Jhdt. im Süden von D verbreitet,<br />
auch in der Nordwestschweiz, nun selten. Kleine<br />
bis mittelgrosse, rundliche, grösstenteils braunrote<br />
Wirtschaftsäpfel mit grobkörnigem, säuerlichem<br />
Fleisch. Ernte 10, haltbar bis 5. Starker<br />
Wuchs, im Alter mächtige Bäume.<br />
Brünerling (Welschisner)<br />
Um 1600 wohl in Österreich entstanden, in der<br />
Schweiz noch häufig. Mittelgrosse, breitkantige<br />
Wirtschaftssorte. Reif: gelblich mit hell- bis braunroter<br />
Deckfarbe. Wenig saftiges, festes, säuerliches<br />
Fruchtfleisch. Ernte 10, hält bis E4. Starker<br />
Wuchs.<br />
Cellini*<br />
Sämling aus GB um 1850, in der CH in Raulagen,<br />
selten. Gut mittelgrosse, gelb-rotgestreifte<br />
Wirtschaftssorte mit lockerem, säuerlichem<br />
Fleisch. Pflückreife ab E9, hält etwa 10 Wochen.<br />
Anfangs kräftig wachsend, muss später verjüngt<br />
werden, sonst vergreisend.<br />
Charlamowsky (Borowitzky)*<br />
Um 1770 in Russland als Sämling entdeckt, in<br />
der Schweiz selten. Mittelgrosser, früher Sommerapfel,<br />
weissgelb mit lebhafter Rotstreifung.<br />
Saures beim Kochen weiss bleibendes Fleisch.<br />
Fotos Markus Zuber, 5024 Küttigen<br />
▲ Brünerling<br />
▲ Danziger Kantapfel<br />
Reife 7–8. Kurz haltbar. Nachlassender Wuchs,<br />
Fruchtholz erneuern, vergreist sonst!<br />
Cox Pomona<br />
England 1825. Sämling von ‹Ribston Pepping›,<br />
selten. Grosse, unregelmässig kantige Tafeläpfel.<br />
Sehr saftiges, lockeres, leicht aromatisches<br />
Fruchtfleisch. Ernte ab A10, bis E12 haltbar.<br />
Mittlerer bis starker Wuchs. Auf guten Böden<br />
auch in kühlen Lagen.<br />
Danziger Kantapfel (Rosenapfel und viele<br />
mehr)<br />
Herkunft unklar, sehr alt, in der Schweiz verbreitet.<br />
Mittelgrosse, kantige Allzweck-Äpfel, meistens<br />
flächig trüb bis leuchtend rot. Lockeres, süss-säu-
22 <strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong>: Fruchtige Raritäten 2006<br />
Unsere Hauptobstarten: Apfel, Birne, Kirsche und Zwetschge | Apfel<br />
23<br />
Apfel<br />
Apfel<br />
erliches, etwas gewürztes Fruchtfleisch. E9 pflück-<br />
Gelber Edelapfel<br />
cher Sommerapfel. Reif: gelbgrün. Mehrzweckap-<br />
Klarapfel*<br />
reif, bis 12 genussreif. Mittelstark wachsend, in<br />
1769 in Yorkshire (GB) erwähnt, in der Schweiz vor-<br />
fel mit lockerem, säuerlichem Fruchtfleisch. Reife<br />
Baltikum vor 1800, allgemein verbreiteter Frühap-<br />
rauen Lagen gesünder.<br />
wiegend in Gärten kultiviert, heute selten. Mittel-<br />
8, etwa 3 Wochen haltbar. Kräftiger Wuchs.<br />
fel, häufig. Mittelgrosse, ungleichförmige, säuerli-<br />
Dülmener Rosenapfel<br />
grosse, flachrunde, regelmässige Allzweckfrucht.<br />
Vollreif: zitronengelb, Fruchtfleisch würzig säuer-<br />
Himbeerapfel aus Holowaus<br />
che Tafel-, Back- und Mus-Apfelsorte mit typischem<br />
Geruch. Reife 7, kurz haltbar. Mittlere Wuchskraft,<br />
Um 1870 in Westfalen (D) gefunden, in der<br />
lich. Ernte 9, haltbar bis 1. Mittlere Wuchskraft.<br />
In Böhmen (Tschechien) vor 1850 gezogen, in der<br />
muss gelegentlich verjüngt werden. Braucht gute<br />
Schweiz verstreut vorkommend. Grosse Tafelund<br />
Wirtschaftsäpfel. Vollreif: orangegelb mit roten<br />
Streifen, druckempfindlich. Mild-säuerliches<br />
Graham’s Jubiläumsapfel*<br />
England um 1880. Wurde auch als Sämlingsunterla-<br />
Schweiz verstreut vorkommend. Mittelgrosse, gelbrot<br />
gestreifte Winterfrucht mit himbeerartigem Gewürz.<br />
Stielgrube oft durch Nase verengt. Tafelapfel<br />
Böden.<br />
Kleiner Langstiel (Blauschwanz)*<br />
Fruchtfleisch. Ernte M9, hält bis 11. Kräftig<br />
ge benutzt, selten. Grosser, gelber, kegelförmiger<br />
mit Reife im 10, hält sich bis 2. Wuchs stark.<br />
Herkunft vermutlich Halle an der Saale (D), vor<br />
wachsend, nicht für windige Lagen, tropft.<br />
Ernst Bosch<br />
Wirtschaftsapfel mit lockerem, süsslichem Fruchtfleisch.<br />
M9 reif, hält bis 11. Tropfsorte! Mittelstarker<br />
Wuchs.<br />
Jakob Fischer (Schöner vom Oberland)<br />
1903 in Süddeutschland gefunden, in der Schweiz<br />
1800. In der Schweiz sehr selten, aber sehr robust<br />
und wohlschmeckend. Kleiner, regelmässiger<br />
Tafel- und Wirtschaftsapfel mit saftigem, ge-<br />
Ende 19. Jhdt. in Deutschland gezüchtet, in der<br />
Schweiz in Gärten verbreitet, heute selten. Eher<br />
Graue Herbstreinette<br />
verbreitet, aber nicht häufig. Grosser, lachend<br />
schöner Allzweckapfel, hellgelb mit leuchtend ro-<br />
schmackvollem Fruchtfleisch. Ernte 10, lagerbar<br />
bis 4. Wuchs mittel bis stark.<br />
kleine, grüngelbliche Tafeläpfel mit saftig-süssem<br />
Fruchtfleisch. Reich und regelmässig fruchtend,<br />
In Frankreich schon im 17. Jhdt. erwähnt. War in<br />
der ganzen Schweiz verbreitet, heute selten. Mit-<br />
ter Backe. Fleisch saftig und wohlschmeckend. E8<br />
bis M9 reif, hält max. 4 Wochen. Wuchs stark, für<br />
Königinapfel (The Queen)<br />
daher schwach wachsend. Muss ausgedünnt und<br />
telgrosser Lederapfel, vorzüglich für Küche und<br />
trockene, leichte Böden.<br />
Vor 1880 als Sämling in England gezogen, in der<br />
geschnitten werden. E9 reif, bis E11 haltbar.<br />
Fiesser’s Erstling*<br />
1898 aus Samen des ‹Bismarck› gezogen, selten.<br />
Ver wertung. Hat würziges, mürbes Fruchtfleisch.<br />
Ernte 10 bis 12 haltbar. Wüchsig.<br />
Harbert’s Reinette<br />
Jakob Lebel<br />
Nordfrankreich 1825, verbreitet, in der Schweiz<br />
noch häufig. Mittelgrosse bis grosse, grüngelbliche,<br />
Schweiz verstreut noch verbreitet, selten. Grosser,<br />
gestreifter Wirtschafts- und Schauapfel, mildsäuerlich,<br />
saftig. Reift 9–10, hält bis 11. Für windgeschützte<br />
Lagen und nahrhafte Böden. Mittlere<br />
Gut mittelgrosser Wirtschaftsapfel, grüngelb mit<br />
Um 1800 Westfalen (D). Ersetzt in der Schweiz oft<br />
gestreifte Vielzweck-Apfelsorte mit typisch säuerli-<br />
Wuchskraft.<br />
roter Streifung, Fleisch saftig und erfrischend.<br />
Reift 9, hält bis 12. Wüchsig und gesund.<br />
Galloway Pepping<br />
‹Goldreinette von Blenheim›, selten. Breitkegelförmige,<br />
meist mittelgrosse bis grosse Tafeläpfel,<br />
weissgelbe Grundfarbe, rötliche Deckfarbe. Fruchtfleisch<br />
ausgewogen aromatisch. Reift A10, hält<br />
chem, mürbe werdendem Fleisch. Ernte E9–M10,<br />
haltbar bis Neujahr. Wuchs und Vitalität stark.<br />
Kaiserapfel<br />
Krüger’s Dickstiel<br />
(Woltmanns Reinette, Farbenschachtel)<br />
Mecklenburg (D) um 1850, in der Schweiz verein-<br />
1871 erwähnt in GB, aber älter. In der Schweiz<br />
bis 1. Starker Wuchs.<br />
Erwähnt 1840, Sämling aus Sissach BL. Früher im<br />
zelt. Mittelgrosse, regelmässige Tafel- und All-<br />
selten. Mittelgrosse, flachkugelige, gelbe Allzweckäpfel<br />
mit vielen Roststernen (Lentizellen).<br />
Hauxapfel<br />
Baselland sehr häufig, wird selten. Mittelgrosser,<br />
veränderlich geformter und gefärbter Wirtschafts-<br />
zweckfrucht, speziell vielfarbig gefärbt. Fleisch<br />
saftig, feinaromatisch. Ernte 10, genussreif bis 2.<br />
Fruchtfleisch saftig, würzig. Ernte E9, lagerbar bis<br />
Sämling von 1920 aus Baden-Württemberg (D), in<br />
apfel, dickhäutig mit typischer Textur und typi-<br />
Geringe Ansprüche an Boden und Klima. Guter Trä-<br />
2. Wuchs schwach.<br />
der Schweiz selten. Mittelgrosse bis grosse, rot-<br />
schem Geschmack. Reift 9–10, hält bis Ende<br />
ger. Mittelstarker Wuchs.<br />
Geflammter Kardinal (Bischofsmütze,<br />
Strudelapfel und viele mehr)<br />
1801 erstmals beschrieben, in der Schweiz selten.<br />
Grosse, oft unförmige, rotgeflammte Tafel-und Wirtschaftsäpfel<br />
mit erfrischend saftigem Fruchtfleisch.<br />
Reif 9–10, hält sich bis 1. Wüchsig, langlebig.<br />
gestreifte Wirtschaftsäpfel, fruchtig säuerlich<br />
schmeckend. Pflückzeit 10, haltbar bis 3. Robust<br />
und starkwüchsig.<br />
Herzogin Olga (Später Klarapfel,<br />
Zitronenapfel)<br />
1860 nahe Stuttgart (D) aus Samen gezogen,<br />
Jahr. Tropfapfel! Wüchsig.<br />
Kaiser Wilhelm<br />
Sämling von 1864, gefunden in der Nähe von Solingen<br />
(D). Verbreitet, aber selten. Mittelgross,<br />
meist flachkugelig. Teils flächig, teils gestreift rot,<br />
mit typischen Lentizellen. Wenig saftig, süsslich.<br />
Landsberger Reinette<br />
Polen 1850, in der Schweiz verbreitet, aber selten.<br />
Meist mittelgrosser Allzweckapfel, weissgelb<br />
mit oranger Backe. Fleisch süss-säuerlich, aromatisch.<br />
Ausdünnen, sonst bleiben die Früchte grün<br />
und fad! Reift 10. Windfest, deshalb am besten in<br />
später auch in der Schweiz verbreitet, aber mei-<br />
Ernte E9–M10, haltbar bis Januar. Allzweckapfel<br />
windoffenen, kühlen Lagen. Haltbar bis 1, Wuchs<br />
stens umgepfropft. Knapp mittelgrosser, rundli-<br />
mit starkem Wuchs.<br />
mittel.
24 <strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong>: Fruchtige Raritäten 2006<br />
Unsere Hauptobstarten: Apfel, Birne, Kirsche und Zwetschge | Apfel<br />
25<br />
Apfel<br />
Apfel<br />
Marmorapfel<br />
Um 1885 in den Niederlanden entstanden, in der<br />
Schweiz selten. Kleiner bis mittelgrosser, originell<br />
berosteter Tafelapfel mit knackend-saftigem<br />
Fleisch. Regelmässiger, aber nicht reichlicher Ertrag.<br />
Pflückreife 10, hält bis 4. Der Baum zeigt mittleren<br />
bis schwachen Wuchs.<br />
Martini<br />
1875 in Holstein (D), möglicherweise ein Sämling<br />
von ‹Cox Orange› gefunden. Mittelgrosser Tafelapfel<br />
mit feinwürzigem Fruchtfleisch, knackend und<br />
saftreich. Ernte A11, lagerbar bis 3. Mittelstarker<br />
Wuchs. Für feuchte, windige Lagen.<br />
Maunzenapfel*<br />
Alte Mostsorte aus Deutschland, hier in der<br />
Schweiz selten. Kleine bis mittelgrosse, schön<br />
karminrot-gestreifte Verwertungssorte. Fleisch<br />
fest und säuerlich. Verwertung M10 bis 3. Als<br />
Stamm- sowie Kronenbildner empfehlenswert, verzweigt<br />
sich gut. Im Holz frosthart, starker Wuchs.<br />
Muskatreinette<br />
1608 in Frankreich erwähnt, möglicherweise Muttersorte<br />
von ‹Ribston Pepping›. Kleine bis mittelgrosse<br />
Tafelfrucht, gelbrot. Fleisch muskatartig<br />
gewürzt, feinsäuerlich, zuckerreich. Reift E10, hält<br />
bis 3. Für durchlässigen Boden, sonst krebsanfällig.<br />
Schwachwüchsig.<br />
Nägeliapfel (Palmapfel, Jahrapfel und viele<br />
mehr)<br />
Im Kt. TG seit 1650 bekannt, 1863 von Pfau-<br />
Schellenberg** beschrieben, heute selten. Kleine,<br />
kugelige, grüngelbe Most- und Wirtschaftssorte.<br />
Gelagert mit schwach gewürznelkenartigem<br />
Anklang. Ernte 10, lagerbar bis 4. Mittelstark<br />
wachsend.<br />
** Gustav Pfau-Schellenberg, 1815–81, Baumschulist<br />
und Pomologe, überwachte die künstlerische Ausführung<br />
der schönsten und bedeutendsten schweizerischen<br />
Pomologien und verfasste selber die Texte.<br />
Oberländer Himbeerapfel (Himbeerapfel,<br />
Erdbeerapfel)*<br />
Erstbeschrieb 1854, stammt aus Oberschwaben<br />
(D), in der Schweiz verstreut, selten. Hochgebaute,<br />
mittelgrosse, purpurrot verwaschene Allzweckäpfel<br />
mit charakteristischem Gewürz. Pflückreife 10, haltbar<br />
bis 3. Wuchs mittelstark.<br />
Ohio Reinette<br />
Vermutlich im 19. Jhdt. in Dayton, Ohio (USA) entstanden.<br />
In der Schweiz verstreut hie und da anzutreffen,<br />
selten. Kleine bis mittelgrosse Allzweckfrucht.<br />
Früher verwendet als Stammbildner. Reif:<br />
gelblich mit Punkten. Fruchtfleisch saftig, leicht<br />
gewürzt. Genussreife 10–2. Anfangs stark wachsend,<br />
später schwächer.<br />
Parker’s Pepping<br />
Aus England vor 1800 stammend. Kleine bis mittelgrosse,<br />
fein berostete Vielzweckfrucht für den<br />
Hausgarten. Wohlschmeckend, angenehm säuerlich.<br />
Spät ernten, nämlich E10, hält bis 3.<br />
Schrumpft nicht. Nicht für trockene Lagen. Wuchs<br />
schwach, braucht Stammbildner.<br />
Pfirsichroter Sommerapfel<br />
(Roter Sommerrosenapfel)*<br />
Sehr alt, wohl aus Frankreich stammend, selten.<br />
Kleine bis mittelgrosse, kugelige, fast ganz von roter<br />
Deckfarbe bedeckte Sommersorte. Fruchtfleisch<br />
mürbe, geschmackvoll. Folgernde Reife<br />
von 7–8, kaum haltbar. Mittlerer Wuchs. Schön,<br />
gut und gesund.<br />
Portugiesische Lederreinette (Läderöpfel)<br />
Herkunft vermutlich Portugal vor 1800, heute selten.<br />
Höchstens mittelgrosser, kugeliger Koch- und<br />
Wirtschaftsapfel. Frucht vollständig braun berostet,<br />
würzig, zuckerreich, saftarm. In der Nordwestschweiz<br />
verwendet für traditionelle Gerichte, verkocht<br />
nicht. Ernte E10, bis 3 lagerbar. Wuchs mittel.<br />
Prinz Albrecht (Albrechtapfel)<br />
1865 in Schlesien aus Samen gezogen, in der<br />
Schweiz selten. Meist mittelgrosse, attraktiv gefärbte<br />
Mehrzweckfrucht. Behang muss ausgedünnt<br />
werden, weitsichtige Schnittmassnahmen<br />
nötig. Typisches Aroma. Reife 10, max. bis 12<br />
haltbar. Im Ertrag schwachwüchsig.<br />
Roter Astrachan (Ernteapfel, Roter Augustapfel)*<br />
Russland vor 1800, in der Schweiz verbreitet,<br />
früher Marktsorte. Meist mittelgross, Grundfarbe<br />
der reifen Frucht gelblich, Deckfarbe punktiert rot.<br />
Fruchtfleisch saftig, kräftig säuerlich. Aus kühlen<br />
Lagen 2-3 Wochen haltbar, Tafel- und Kochapfel,<br />
schorfanfällig. Wuchs mittelstark.<br />
Roter Eiser (Paradiesapfel und viele mehr)<br />
Schon 1790 von Christ** beschrieben, in der<br />
Schweiz sind noch alte Bäume vorhanden. Selten.<br />
Mittelgrosser, tiefroter, dickschaliger Wirtschaftsapfel,<br />
trocken-süsslich. Tropfsorte! Fällt 10, hält<br />
bis Juni. Regelmässiger Schnitt vonnöten, dann<br />
wüchsig. Nicht für leichte Böden.<br />
**Johann Ludwig Christ, 1739–1813, früher deutscher<br />
Pomologe und Verfasser pomologischer Werke.<br />
Roter Sprünzler<br />
Sämling aus dem Appenzell um 1800, sehr selten.<br />
Mittelgrosser, unregelmässig hochgebauter, flächig<br />
dunkelroter Apfel. Fruchtfleisch weiss, teilweise<br />
schwach gerötet, feinsäuerlich und saftig. Allzweckapfel<br />
mit kräftigem Wuchs. Ernte 10, haltbar bis 3.<br />
Fotos Markus Zuber, 5024 Küttigen<br />
▲ Prinz Albrecht<br />
▲ Süsser Verenacher<br />
▲ Schneiderapfel<br />
Rote Sternreinette*<br />
Sehr alt, Herkunft unklar, in der Schweiz selten.<br />
Mittelgrosser, roter Wirtschaftsapfel, Pflückreife<br />
9, bis 12 lagerfähig. Leicht aromatisches, rötlich<br />
geadertes Fruchtfleisch, bald saftarm. In tiefgründigen,<br />
feuchten Böden anspruchslos bezüglich Klima<br />
und Lage. Wuchs stark.
26 <strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong>: Fruchtige Raritäten 2006<br />
Unsere Hauptobstarten: Apfel, Birne, Kirsche und Zwetschge | Apfel<br />
27<br />
Apfel<br />
Apfel<br />
Roter Winterstettiner<br />
Saftig, säuerlich, leicht sortentypisch gewürzt.<br />
Transparent aus Croncels<br />
Saffran Pepping*<br />
Historische Sorte, bei uns selten. Mittelgrosser,<br />
Reife 10, Verwertung bis 2. Most-, ev. Kochapfel.<br />
Seit 1869 aus Frankfreich verbreitet, in der<br />
1908 von Mitschurin** in Russland aus Samen<br />
fast ganz roter Vielzweckapfel mit mildsäuerlichem,<br />
Wuchs mittel, langtriebig.<br />
Schweiz noch häufig. Meist mittelgrosse bis gros-<br />
gezogen, selten. Mittelgrosse, leuchtend rote All-<br />
nicht vollsaftigem Fruchtfleisch. Reife 10, haltbar<br />
bis 5. Auf tiefgründigen, guten Böden robust, an-<br />
Sonnenwirtsapfel<br />
se, weisslichgrüne bis weisslichgelbe Allzweckäpfel<br />
mit typisch blaugrün umhöften Lentizellen.<br />
zwecksorte, besonders für kalte, hohe Lagen. Festes<br />
leicht aromatisches Fruchtfleisch. Pflückreif<br />
spruchslos und langlebig. Wuchs mittelstark.<br />
Sämling aus Deutschland, erste Früchte um<br />
Geschmack unverkennbar, druckempfindlich und<br />
10, lagerbar bis 4. Anspruchslos, robust, mittlere<br />
Sauergrauech<br />
Zufallsämling aus dem 18. Jhdt., Kt. BE, in der<br />
ganzen Schweiz häufig. Meistens klein, hochgebaut,<br />
gestreift. Deckfarbe variabel (verschiedene<br />
Typen). Mostapfel, auch als Tafelapfel geschätzt.<br />
1919 entdeckt. Frucht meist mittelgross bis<br />
gross, unregelmässig kantig. Die Grundfarbe ist<br />
grünlichgelb, sonnenseits rot geflammt und marmoriert.<br />
Das Fruchtfleisch ist fruchtig, saftig,<br />
feinsäuerlich. Vielseitig verwendbare, frohwüchsige<br />
Sorte. Ernte E9, haltbar bis 2.<br />
fäulnisgefährdet. Ernte 8 bis 9, haltbar bis 12.<br />
Wüchsig.<br />
Usterapfel (Ankebälleli, Zitrönler,<br />
Chridebüchsler und viele mehr)<br />
Seit dem 18. Jhdt. im Kt. ZH verbreitet, häufigster<br />
Wuchsstärke.<br />
** Iwan W. Mitschurin 1855–1933, bedeutendster Pomologe<br />
Russlands, züchtete Obstsorten mit dem Ziele,<br />
den Anbau unserer Obstarten über die klimatischen<br />
Grenzen hinaus zu ermöglichen, was ihm teilweise gelang.<br />
Er dokumentierte seine Arbeiten in mehreren<br />
Büchern.<br />
Reife ab 10, bis 1 haltbar. Erfrischend saftig, typisch<br />
gewürzt. Wuchs mittel, aber stetig.<br />
Spätblühender Taffetapfel*<br />
Süssapfel der Schweiz. Gelbe, meist kleine Vielzweckfrucht,<br />
ohne Säure mit sortentypischem Ge-<br />
Wealthy (Wälti- oder Weltiapfel)*<br />
Schneiderapfel (Albisser)<br />
Sämling aus Deutschland, Erstbeschreibung um<br />
1860, in der Schweiz verstreut, selten. Blüht ex-<br />
schmack. Reift 9, hält bis 12. Auf nahrhaften Böden<br />
mittelstark wachsend.<br />
Um 1860 in Minnesota (USA) gezüchtet, in der<br />
Schweiz in allen Gebieten vereinzelt vorhanden,<br />
Erwähnt im Kt. ZH im Jahre 1746, als Stammbildner<br />
überall verbreitet. Mittelgrosser, grüner<br />
trem spät, deshalb für Spätfrostlagen geeignet.<br />
Kleine bis mittelgrosse, flachkugelige Wirt-<br />
Virginischer Rosenapfel<br />
selten. Meist mittelgrosse Mehrzwecksorte, hälftig<br />
lackrot gestreift. Fleisch saftig, mildsäuerlich.<br />
Wirtschaftsapfel, besonnt rotbackig, typisch<br />
schaftsäpfel. Bei Reife ist die Frucht weissgelb,<br />
Seit dem 18. Jhdt. bekannt, Herkunft unklar, sel-<br />
Ernte (je nach Lage) 9–10, hält aus kühlen Lagen<br />
leichtaromatisch. Ernte 10, bis 2 lagerbar. Wuchs<br />
sonnseits blassrot. Fleisch fein, saftig, säuer-<br />
ten. Mittelgrosse, leicht gestreifte Frühsorte für<br />
bis 2. Auch für windgeschützte Grenzlagen geeig-<br />
stark.<br />
lich, bald weich. Ernte von E9–11, nicht haltbar.<br />
die Tafel und den Haushalt. Angenehm gewürzt,<br />
net.<br />
Schöner von Kent (Doppelter Prinzenapfel)*<br />
Alte Sorte aus England, in kühlen Lagen verbrei-<br />
Wuchs mittel.<br />
Süssgrauech<br />
süss-säuerlich. Ernte E7–8, wenige Wochen haltbar.<br />
Anfänglich kräftig wachsend, später schwächer.<br />
Für gut mit Nährstoffen versorgte Böden.<br />
Weisser Astrachan*<br />
Vor 1700 in Russland entstanden, in der Schweiz<br />
tet. Meist grosse, hochgebaute, gestreifte<br />
Vielzweckfrucht, charakteristisch säuerlich. Reife<br />
E9–M10, haltbar bis 2, aus warmer Lage kaum<br />
haltbar. Wuchs mittelstark, Bäume können mäch-<br />
Sämling aus dem Bernbiet, vor 1800. Seltener<br />
Süssapfel, Schale weisslichgrün, rot marmoriert<br />
und geflammt mit schwammigem, weissem, süssem<br />
Fruchtfleisch. Wuchs mittel, Pflückreife 9,<br />
Zaienapfel<br />
(Appenzeller Zaienapfel, Thurgauer Kent)<br />
Sämling aus dem Appenzell, vor 1850 bereits ver-<br />
sehr selten. Mittelgrosser, flachkugeliger, weisslicher,<br />
gestreifter Sommerapfel. Saftiges, säuerliches<br />
Fruchtfleisch. Reift 7, max. 2 Wochen<br />
haltbar. Auch im Alter noch wüchsig. Wenig an-<br />
tig gross werden.<br />
bis 11 verwertbar. Guter Dörr- und Kochapfel.<br />
breitet, selten. Gerippte, mittelgrosse Früchte,<br />
spruchsvoll.<br />
grüngelbe Grundfarbe, kräftig rotgestreift. Kna-<br />
Schöner aus Nordhausen<br />
1820 in Deutschland als Sämling gefunden, in<br />
der Schweiz heute selten. Kleine bis mittelgros-<br />
Süsser Verenacher<br />
(Hornussecher, Sigristenapfel)<br />
Vor 1800 im Kt. Luzern entstanden, noch verbrei-<br />
ckig, mit harmonischem Zucker-Säure-Verhältnis.<br />
Pflückreife 10, hält bis März. Guter Tafel- und<br />
Backapfel. Wuchs mittel.<br />
se Tafeläpfel. Schale weissgelb, sonnseitig verwaschen<br />
braunrot. Typisch ist die rau berostete<br />
Stielgrube. Fleisch feinsäuerlich, saftig. Ernte<br />
10, bis 4 lagerfähig. Wuchs mittel.<br />
tet in der Deutschschweiz. Mittelgrosse, hellgelbe<br />
Süssäpfel, rotgestreift. Das lockere, weisse,<br />
sehr süsse Fruchtfleisch macht den Apfel geeignet<br />
zum Dörren und Kochen traditioneller Gerich-<br />
Roter Stettiner (Roter Backapfel, Rostocker<br />
und viele mehr)*<br />
Ev. schon im Mittelalter nach Westeuropa gebracht,<br />
Södliapfel<br />
te. Ernte 9 bis 11. Wuchskraft mittel.<br />
in der Schweiz selten. Flachkugelige, mittelgrosse,<br />
vorwiegend rotgefärbte Dauersorte. Festes, säuer-<br />
Risch ZG vor 1800. Kegelförmig, gerippte, mittel-<br />
lich-süsses Fleisch. Ernte 10, lagerbar bis 6. Mittle-<br />
grosse Äpfel, fallen bei Baumreife (Tropfapfel).<br />
re Wuchskraft, im Alter meist jährliche Erträge.
28 <strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong>: Fruchtige Raritäten 2006<br />
Unsere Hauptobstarten: Apfel, Birne, Kirsche und Zwetschge | Birne<br />
29<br />
Birne<br />
Birne<br />
An der Entstehung unserer Kultursorten sind<br />
zahlreiche Wildarten beteiligt. Als Mannigfaltigkeitszentrum<br />
gelten die Gebiete um den<br />
Kaukasus. Durch die Völkerwanderung kam<br />
die Birne ähnlich dem Apfel nach der Eiszeit in<br />
den Balkan und später nach Griechenland, Italien<br />
und schliesslich zu uns.<br />
Der Birnbaum hat ein grösseres Wärmebedürfnis<br />
als der Apfelbaum. Er braucht fruchtbaren,<br />
tiefgründigen Boden. Die Wurzeln gehen<br />
steil in die Tiefe. Deshalb kann er auch<br />
noch auf trockenem Boden mit Tiefenfeuchtigkeit<br />
wachsen. Nasse Standorte hingegen behagen<br />
dem Birnbaum nur auf ganz durchlässigen<br />
Böden. Manchmal bleibt er auf steinigen<br />
Böden wachsend bis ins hohe Alter gesund.<br />
Ein Wirtschaftsbirnbaum in Slowenien erreichte<br />
bei mässiger Grösse das verbürgte Alter<br />
von 400 Jahren! Auf fetten Böden erreichen<br />
Mostbirnen grössere Kronenvolumen und<br />
Stammdurchmesser als alle anderen Obstarten.<br />
Noch um 1900 standen in der Schweiz gleich<br />
viel Birn- wie Apfelbäume, seither hat sich dieses<br />
Verhältnis immer mehr zu ungunsten der<br />
Birnen verändert (in der Nordwestschweiz etwa<br />
im Verhältnis 20:1!). Die Gründe dafür<br />
sind vielfältig: Jede Sorte verlangt Kenntnisse<br />
über Pflückzeit/Genussreife, Lagerdauer,<br />
Schnitt, Verwertung/Verwendung. Beim Apfel<br />
ist dies viel einfacher als bei den Birnen. Birnen<br />
sind kaum und dann oft nur schwierig lagerbar<br />
oder schlechter transportfähig. Krankheiten<br />
beeinträchtigen die Gesundheit und<br />
den Ertrag, so dass viele Bäume gerodet werden.<br />
Und viele Obstgärten werden zu Bauland.<br />
Trotzdem möchten wir alle Obstliebhaber und<br />
Baumfreunde ermuntern, Birnbäume zu pflanzen:<br />
Wie vielfältig sind doch die Möglichkeiten,<br />
Köstliches aus Birnen zu bereiten, wie himmlisch<br />
schmeckt eine vollschmelzend-saftige Tafelbirne,<br />
wie tröstlich ist es, Birnenschnitze zu<br />
saugen, wie fein schmeckt Birnenwähe (auch<br />
aus teigen Mostbirnen)!! Befasst Euch eingehend<br />
mit ein paar ortsangepassten Sorten,<br />
und Ihr werdet Ungeahntes entdecken.<br />
Empfohlene, traditionelle Birnensorten<br />
Die mit (*) gekennzeichneten Sorten sind auch für<br />
Grenzlagen (i.d.R. rauere klimatische Verhältnisse<br />
wie in Höhenlagen) geeignet. Die Monate sind als<br />
Zahlen bezeichnet. Die Ergänzung der Monatszahlen<br />
mit den Buchstaben A, M oder E bedeutet Anfang,<br />
Mitte oder Ende des jeweiligen Monats. Synonyme<br />
der Obstsortennamen stehen in Klammern.<br />
Jhdt. ist die Abkürzung für Jahrhundert.<br />
Amanlis Bb*<br />
Herkunft unklar, 19.Jhdt., selten. Mittelgrosse, in<br />
der Form variable, grün bis gelb-grüne Tafel- und<br />
Haushaltsbirne, aromatisch, schmelzend. Ernte<br />
ab A9, nur 8 Tage haltbar. Frohwüchsig.<br />
André Desportes<br />
1854 in Frankreich aus Samen gezogen, in der<br />
Schweiz vereinzelt vorhanden. Kegelförmige, mittelgrosse,<br />
gelbgrüne Frucht mit etwas roter Deckfarbe.<br />
Saftig, zuckerreich, etwas herbsäuerlich, eigenartig<br />
gewürzt. Reife E7 bis A8, rasch teig.<br />
Tafel- und Haushaltsbirne. Mittlere Wuchskraft.<br />
Bäriker (Islerbirne, Schwärzibirne)<br />
Uralte Sorte, heute noch verbreitet. Birnenförmige,<br />
kleine, weissgrüne Tafel- und Allzweckbirne mit wenig<br />
streifiger Deckfarbe. Ab A9 reifend, hält etwa 10 Tage.<br />
Knackend, saftig, zuckerreich, kräftiger Geschmack.<br />
Der Baum ist rasch wachsend und wird<br />
gross.<br />
Bayrische Weinbirne<br />
Erstmals 1906 erwähnt, selten. Grosse, flaschenförmige<br />
Most- und Dörrbirne, sehr ansehnlich.<br />
Das Fruchtfleisch ist sehr saftig, süssherb, leicht<br />
würzig. M–E10 reifend, einige Wochen haltbar. Gesunder,<br />
gedrungener Wuchs mit hängenden Zweigen.<br />
Feuerbrandresistent.<br />
Bergamotte (Dt. Nationalbergamotte,<br />
Belle et Bonne)*<br />
Schon im 18. Jhdt. bekannt, bei uns hie und da<br />
vorkommend. Gut mittelgrosse Tafel- und Kochbirne<br />
mit hellgrüner Schale. Schmelzendes, süsses<br />
Fruchtfleisch, gewürzschwach. Ernte A–E9, 2 Wochen<br />
haltbar. Mittelstark wachsend.<br />
Betzelsbirne (Butzenbirne)*<br />
Vermutlich Sämling des ‹Grossen Katzenkopfes›,<br />
1847 beschrieben, sehr selten. Grosse, kugelige<br />
Quelle Kessler 1948<br />
Frühe von Trévoux<br />
Wirtschaftsbirne von graugrüner Farbe. Fruchtfleisch<br />
süss, aber sehr herb. Reife E10, hält bis 4.<br />
Starker Wuchs.<br />
Brunnenbirne*<br />
Unbekannte Herkunft, selten. Grosse, glocken- bis<br />
birnförmige, grüngelbe Wirtschaftsbirne mit oran-
30 <strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong>: Fruchtige Raritäten 2006<br />
Unsere Hauptobstarten: Apfel, Birne, Kirsche und Zwetschge | Birne<br />
31<br />
Birne<br />
Birne<br />
ge- bis braunroter Deckfarbe und Rostfiguren. Et-<br />
Esperens Bergamotte<br />
Grunbirne (Sommer-Feigenbirne)*<br />
Hofratsbirne*<br />
was zusammenziehendes, süsswürziges Frucht-<br />
Aus Belgien um 1830, selten. Mittelgrosse Lager-<br />
Sehr alte Sorte, in der Schweiz zerstreut, selten.<br />
Von Van Mons** (B) um 1840 gezüchtet, selten<br />
fleisch. Ernte M9–M10, 2 bis 3 Wochen haltbar.<br />
Tafelbirne. Schale rau, mit verstreuten Rost-<br />
Kleine, eirunde Frucht, mattgrün, sonnseits dü-<br />
geworden. Recht grosse, grünbraune Speise- und<br />
Stark wachsend.<br />
flecken. Fruchtfleisch nach Lagerung süss-säuer-<br />
ster rot mit weisslichem Wachsbelag. Dörr-, Koch-<br />
Haushaltsbirne, wenig bräunlichrote Deckfarbe.<br />
Bunte Juli (Schönste Julibirne)*<br />
lich, wohlschmeckend. Ernte E10–A11. Essreife<br />
ab M12, idealerweise bis 3. Mittelschwacher<br />
und Essbirne, festfleischig, süss, wenig zusammenziehend.<br />
Reife 8, meist nur kurz haltbar. Mit-<br />
Saftiges, feinwürziges Fruchtfleisch. Pflückreif E9,<br />
nach drei Wochen genussreif. Kräftiger Wuchs.<br />
1837 in Rouen (F) aus Samen gezogen, selten,<br />
Wuchs, braucht guten Standort.<br />
telstarker Wuchs, bildet schöne Krone.<br />
**vgl. Fussnote bei der Birnensorte Neue Poiteau<br />
noch vereinzelt in Gärten vorhanden. Kleine Frühbirne.<br />
Reif: schön gelb-rot. Angenehm gewürztes<br />
Fässlesbirne*<br />
Gute Graue*<br />
Hüngler<br />
Fruchtfleisch. Nicht zu spät pflücken, sonst meh-<br />
1871 von Lucas** beschrieben, stammt aus der<br />
Schon vor 300 Jahren in Frankreich bekannt, in<br />
Alte Innerschweizer Allzweckbirne, selten. Eher<br />
lig. Reift M7–A8, sofort verzehren! Bald schwa-<br />
Gegend von Balingen (Süddeutschland), selten.<br />
der Schweiz selten. Kleine, rostüberzogene Tafel-,<br />
kleine Herbstbirne mit grüngelber, sonnseits<br />
cher Wuchs, deshalb Verjüngungsschnitt erforder-<br />
Mittelgrosse Allzweckbirne, hellgelb mit rötlichem<br />
Dörr- und Einmachbirne, saftig, würzig, sehr<br />
braunrot verwaschener Schale. Das Fruchtfleisch<br />
lich.<br />
Anflug. Vorzügliche Brennbirne. Fruchtfleisch aro-<br />
schmackhaft. Ernte E8–M9, hält eine Woche,<br />
ist saftreich, süss, ums Kernhaus etwas steinig.<br />
Büschelibirne<br />
Herkunft Kt. BE, vor 1800 (nach Pfau-Schellenberg**).<br />
Heute auch selten. Kleine, rundliche<br />
Mehrzweckbirne. Grün, teilweise berostet.<br />
Gewürztes, festes, süsses Fruchtfleisch.<br />
Ernte 10, haltbar bis 11. Mittelstarker Wuchs.<br />
**vgl. Fussnote bei der Apfelsorte Nägeliapfel<br />
matisch-süsswürzig mit wenig Gerbstoff. Ernte<br />
A9–M9, bald teigend. Kräftiger Wuchs.<br />
** vgl. Fussnote bei der Birnensorte ‹Wilde Eierbirne›<br />
Frühe von Trévoux*<br />
Erste Früchte im Jahre 1862 in Frankreich entdeckt.<br />
Häufig. Mittelgrosse, gelblichgrüne Tafelbirne,<br />
sonnseitig schwach rötlich. Geschmackvolles,<br />
dann teig. Für Grenzlagen. Wuchs je nach Lage<br />
mittel bis stark.<br />
Helegger (Hälegger)*<br />
Sämling aus dem Appenzeller Vorderland, 18.<br />
Jhdt., selten. Knapp mittelgrosse Wirtschaftsbirne,<br />
gelbgrün mit sonnseits trübroter Deckfarbe.<br />
Süssherbes, saftiges Fruchtfleisch. Reife 9, kaum<br />
Ernte E9–A10, hält zwei Wochen. Mittlere Wuchskraft.<br />
Josefine von Mecheln<br />
1830 in Belgien aus Samen gezogen, selten.<br />
Höchstens mittelgrosse, grüne, später gelbe Tafelbirne<br />
mit feinem, süsswürzigem Geschmack. Ernte<br />
M–E10, essreif ab 12–2. Schwach wachsend,<br />
Conférence<br />
Im 19. Jhdt. in England gezüchtet, häufig. Mittel-<br />
süss-säuerliches Fruchtfleisch. Pflückreife: A–M8.<br />
Bei einsetzender Gelbfärbung ernten, dann drei<br />
Wochen haltbar. Mittelstarker Wuchs.<br />
lagerbar, wird teig. Kräftiger Wuchs.<br />
Herzogin Elsa*<br />
alternierende Erträge, robust.<br />
Juli Dechantsbirne<br />
grosse, flaschenförmige, teils rauschalige Tafelund<br />
Dörrbirne. Reift M9 bis A10. Das Frucht-<br />
Gränggelibirne (Kluppertebirne)<br />
1879 als Sämling bei Stuttgart (D) gefunden, verbreitet.<br />
Früchte vom Hochstamm sind mittelgross<br />
Herkunft unklar, vor 1800, selten. Kleine, schön<br />
gefärbte Frühbirne mit süssem, leicht muskiertem<br />
fleisch wird schmelzend, honigsüss mit feiner<br />
Unbekannte Herkunft, kommt in der Schweiz und<br />
und etwas veränderlich. Grünlichgelbe Mehrzweck-<br />
Fruchtfleisch. Reife M–E7, kaum haltbar. Tafelbir-<br />
Säure. Mittelstarker Wuchs. Früchte werden oft<br />
in Süddeutschland vor. Selten. Kleine, kreiselför-<br />
birne mit Rostflecken, selten mit roter Deckfarbe.<br />
ne für den Hausgarten. Wuchs zuerst kräftig, dann<br />
von Vögeln und Insekten gefressen.<br />
mige Mostbirne, zimtbraun berostet. Fruchtfleisch<br />
Fleisch saftig, süss, aromatisch. Schwacher, kom-<br />
schwächer.<br />
Doppelte Philipps*<br />
Zufallssämling, um 1800 von Van Mons** in Belgien<br />
gefunden, häufig. Mittelgrosse bis grössere<br />
Tafel- und Einmachbirne mit vielen Punkten auf der<br />
Schale (= Lentizellen). Fast schmelzendes, sehr<br />
säuerlich-süss, gerbstoffhaltig. Ernte E9, drei Wochen<br />
lagerfähig. Wuchs mittelstark, kaum feuerbrandanfällig.<br />
Grosser Katzenkopf (Pfundbirne, Catillac u.a.)*<br />
1668 in Frankreich beschrieben, früher häufig.<br />
pakter Wuchs.<br />
Heulampen (Muotataler Birne)*<br />
Herkunft Innerschweiz, heute selten. Mittelgrosse,<br />
grüngelb-rotgestreifte Dörr- und Kochbirne. Festes,<br />
saftiges Fruchtfleisch, zuckerreich, herbsäu-<br />
Kannenbirne (Gelbe Wadelbirne,<br />
Strangulierbirne und viele mehr)<br />
Schon um 1390 in der Schweiz erwähnt, selten.<br />
Ver wertungsbirne. Schale der reifen Frucht hellgelb,<br />
auf der Sonnseite rosa bis rot. Grobzelliges,<br />
saftiges, leicht aromatisches Fruchtfleisch. Ernte<br />
Sehr grosse, meist kreiselförmige Birne. Graugrü-<br />
erlich, gewürzt. Ernte M10, zwei bis drei Wochen<br />
süsses Fleisch mit Gerbstoff, deshalb auch unter<br />
A–M9, einen Monat lang genussreif. Wüchsig.<br />
ne, gelb werdende, dicke Schale, sonnseits oft<br />
lagerbar. Starkwüchsig.<br />
anderem «Würgler» genannt. Teigt schnell. Mittel-<br />
**vgl. Fussnote bei der Birnensorte Neue Poiteau<br />
schön gefärbt. Festes, herbsüsses Fleisch, ge-<br />
starker Wuchs, kann eichenartig gross werden.<br />
kocht wohlschmeckend. Ernte M10, haltbar bis 6.<br />
Wuchs mittelstark.
32 <strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong>: Fruchtige Raritäten 2006<br />
Unsere Hauptobstarten: Apfel, Birne, Kirsche und Zwetschge | Birne<br />
33<br />
Birne<br />
Birne<br />
Karcherbirne (Kragenbirne)*<br />
Sämling aus der Gegend von Schwäbisch Hall,<br />
1854 erwähnt, selten. Mittelgrosse Wirtschaftsbirne,<br />
raue, grünliche Schale mit typischen Lentizellen.<br />
Fruchtfleisch herbsüss, würzig. E9–A10 reifend,<br />
zwei bis drei Wochen haltbar. Feuerbrandre-<br />
Köstliche aus Charneu*<br />
Um 1800 in Belgien als Zufallsämling gefunden,<br />
in der Schweiz vereinzelt vorhanden. Mittelgrosse,<br />
gelb werdende, sonnseitig gerötete Mehrzweckbir<br />
ne. Fruchtfleisch feinwürzig, zuckerreich und<br />
feinsäuerlich. Ernte E9–M10, lagerbar bis 11.<br />
Metzer Bratbirne<br />
Aus Frankreich stammend, in der Schweiz vereinzelt,<br />
selten. Kleinfrüchtige, rau berostete Mostbirne,<br />
stark gerbstoffhaltig, zuckerreich. Reift M–<br />
E10, einige Wochen haltbar. Kräftiger Wuchs,<br />
kaum feuerbrandanfällig. Für trockene Böden ge-<br />
**Jean oder Johannes Bauhin, 1541–1613, Arzt und<br />
Botaniker, ist mit seinem gewaltigen Werk «Historia<br />
Plantarum Universalis» der erste bedeutende Vorläufer<br />
der Pomologie. Darin behandelt er an erster Stelle den<br />
Apfelbaum mit 94 Sorten, hierauf den Birnbaum mit 56<br />
Sorten gefolgt von den andern einheimischen Fruchtarten.<br />
sistent. Starker, gesunder Wuchs.<br />
Kleine Füchselbirne<br />
(Honigbirli [in der Nordwestschweiz])<br />
Aus Niederösterreich stammend, in der Nordwest-<br />
Wüchsig.<br />
Luzeiner Längler<br />
Im Kt. GR verbreitet, sonst selten. Mittelgrosse<br />
bis grosse, grasgrüne Dörrbirne, Schale typisch<br />
eignet.<br />
Neue Poiteau*<br />
Züchtung von Van Mons**, ab 1827 verbreitet,<br />
heute in der Schweiz selten. Mittelgrosse bis sehr<br />
Paulsbirne (Michelsbirne, Glockenbirne)<br />
Unklare Herkunft, in der Schweiz sehr selten.<br />
Grosse, kreiselförmige Allzweckbirne, vollreif sehr<br />
ansehnlich. Fruchtfleisch süsslich, wenig herb, ab<br />
schweiz sind noch einige alte, fruchtende Bäume<br />
gebändert. Fleisch fest, süssherb, mit speziellem<br />
grosse Haushaltsbirne mit trübgrünlicher Farbe.<br />
Dezember auch zum Rohgenuss geeignet. Ernte<br />
vorhanden. Kleine, berostete Allzweckbirne.<br />
Gewürz. Ernte E10, wird plötzlich kernteig – dann<br />
Sehr saftig, leicht gewürzt, oft fade. Ernte E9–<br />
E10, hält bis 3. Kräftiges Wachstum, anspruchs-<br />
Fruchtfleisch saftig, sehr süss und würzig. Reife<br />
dörren! Nur in windreichen, luftrockenen Lagen<br />
M10, bis 11 haltbar. Stark wüchsig, ertragreich.<br />
los und gesund.<br />
M9, kurze Haltbarkeit. Teig ist sie vorzüglich zum<br />
Backen. Anfänglich stark, später langsam wachsend.<br />
Kleine Lange Sommermuskateller*<br />
Bereits vor 1800 bekannt, stammt aus Deutsch-<br />
schorffrei. Wuchs mittelkräftig.<br />
Madame Favre*<br />
Sämling aus Frankreich, wurde seit 1863 vermehrt,<br />
heute selten. Mittelgrosse, fast kugelige<br />
Tafel- und Einmachbirne mit voll schmelzendem,<br />
Unempfindliche Sorte.<br />
**Jean Baptiste Van Mons, 1765–1842, berühmtester<br />
Pomologe Belgiens und erfolgreicher Sortenzüchter,<br />
Apotheker und Doktor der Medizin, Verfasser pomologischer<br />
Werke. Er zog Zehntausende von Sämlingen, von<br />
denen jetzt noch einige Birnensorten im Anbau und bewährt<br />
sind.<br />
Petersbirne (Grossvaterbirne)*<br />
Alte deutsche Sorte, vermutlich aus Sachsen. Bei<br />
uns selten. Höchstens mittelgrosse, prächtig bunte<br />
Tafel- und Verwertungsbirne von besonderer Geschmacksqualität.<br />
Nicht zu früh ernten, damit sich<br />
land. In der Schweiz verstreut, selten. Eher kleine,<br />
farbige Frühbirne mit ausgeprägtem Muskatge-<br />
süssem Fruchtfleisch. Ernte: bei hellgrüner Farbe,<br />
je nachdem von 9–10. Haltbarkeit je nach Lage<br />
Olivenbirne (Nägelesbirne)<br />
das typische Aroma entwickelt! Reift E7, bis drei<br />
Wochen haltbar. Wüchsig.<br />
schmack und -geruch. Zwei bis drei Tage vor der<br />
Vollreife schmeckt das Fruchtfleisch noch leicht<br />
2–6 Wochen. Mittlere Wuchskraft, laufend verjüngen!<br />
Herkunft unklar, selten. Grosse, berostete Vielzweckbirne<br />
mit zimtartigem Gewürz. Süssherb,<br />
Rote Lederbirne<br />
herb, vollreif ist es wohlschmeckend. Ernte E7,<br />
kurz haltbar. Mittlere Wuchskraft.<br />
Madame Verté<br />
teigt schnell. Reife A–M9, kaum haltbar. Starker,<br />
schöner Wuchs, gesundes Laub. Kaum feuerbran-<br />
Alte Sorte aus Oberösterreich, in der Schweiz selten.<br />
Mittelgrosse, vorzügliche Mostbirne. Reife<br />
Knausbirne (Frühe Weinbirne)<br />
Breits vor 1800 nachgewiesen, Herkunft aber un-<br />
Um 1810 bei Brüssel als Sämling entdeckt, in der<br />
Schweiz selten. Höchstens mittelgrosse, ganz<br />
berostete Tafel- und Kochbirne mit würzigem Ge-<br />
danfällig.<br />
Ottenbacher Schellerbirne<br />
E10, mehrere Wochen haltbar. Schlanker, hochstrebender,<br />
schmalkroniger Wuchs, auch für steinige,<br />
trockene Standorte. Kaum feuerbrandanfällig.<br />
bekannt, heute selten. Grosse, schöne Dörr- und<br />
Wirtschaftsbirne, saftig, herbsüss, würzig, teigt<br />
schnell. M9–E9 reifend, nur eine Woche haltbar.<br />
Starker Wuchs, gibt im Alter sehr grosse, wuchtige<br />
Bäume.<br />
schmack. Ernte 10, genussreif nach etwa vier Wochen,<br />
haltbar bis Januar (aus warmer Lage kurzlebiger).<br />
Schwacher Wuchs, garniert gut.<br />
Marie Luise<br />
Herkunft Kt. ZH, häufig. Mittelgrosse, farbige Mostbirne,<br />
zuckerreich, herbsauer, parfümiert. Ernte<br />
E10, hält vier Wochen. Starker, gesunder Wuchs.<br />
Palmischbirne (Böhmische Birne)*<br />
Schweizer Wasserbirne (Kugelbirne,<br />
Turgibirne, Kuhbirne und viele mehr)<br />
Uralte Schweizer Sorte, häufig. Kugelförmige, mittelgrosse<br />
Most- und Allzweckbirne. Fruchtfleisch<br />
Knollbirne<br />
1809 in Belgien aus Samen gezogen, selten. Mittelgrosse<br />
bis grosse Tafel- und Wirtschaftsbirne,<br />
1598 von Bauhin** erwähnt, heute selten. Berostete,<br />
kleine Verwertungsbirne. Fruchtfleisch süss-<br />
saftreich, süssherb, bald essbar. Ernte 10, hält<br />
vier bis sechs Wochen. Bei zusagenden Bedingun-<br />
Herkunft unbekannt, vor 1800. Verbreitet, aber<br />
blassgrün mit Rostfiguren, süss-säuerlicher, leicht<br />
herb, würzig, auch roh angenehm. Reife: A–M9,<br />
gen sehr wüchsig, Bäume können mächtig und<br />
nicht häufig. Kleine bis mittelgrosse veränderliche<br />
würziger Geschmack. M–E9 pflückreif, bis 11 halt-<br />
bald teig. Starker, stetiger Wuchs mit Stammaus-<br />
sehr alt werden.<br />
Mostbirne. Grün, selten mit blassbraunroter Deck-<br />
bar. Wuchs schwach, muss zur Kronenerziehung<br />
wüchsen. Kaum feuerbrandanfällig. Auch für tro-<br />
farbe. Fleisch fest, herbsauer, gewürzt. Reift M10,<br />
mehrfach zurückgeschnitten werden.<br />
ckene, nährstoffarme Böden.<br />
hält bis 11. Gedrungener Wuchs.
34 <strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong>: Fruchtige Raritäten 2006<br />
Unsere Hauptobstarten: Apfel, Birne, Kirsche und Zwetschge | Kirsche<br />
35<br />
Birne<br />
Kirsche<br />
Schürbirne<br />
Alte Sorte, soll aus der Gegend von Thun stammen,<br />
selten. Mittelgrosse, charakteristisch bauchige<br />
Koch- und Wirtschaftsbirne, auch Speisebirne.<br />
Saftig, süss-säuerlich, leicht herb-würzig. Ernte<br />
9. Kräftiger Wuchs, neigt zu Kahlastigkeit.<br />
Schwarzrädler<br />
Seit dem 18. Jhdt. im Kt. TG bekannt. Verwendung<br />
vor allem als Koch- und Dörrbirne, selten. Kleine,<br />
rundliche Frühbirne, grüngelb, sonnenwärts rötlich<br />
verwaschen. Saftiges, süsswürziges Fruchtfleisch.<br />
Ernte A9, hält drei bis vier Wochen. Wüchsig und<br />
gesund.<br />
Sommerblutbirne (Sanguinole)*<br />
In Frankreich schon um 1600 bekannt, bei uns in<br />
der Schweiz selten. Kleine kugelförmige, rotfleischige<br />
Mehrzweckbirne mit bunter Schale und angenehm<br />
süsslichem Fruchtfleisch. Reife M8–A9,<br />
schnell teigend. Mittelkräftiger Wuchs.<br />
Sparbirne (Frauenschenkel)<br />
Alte Sorte, vermutlich aus Frankreich, heute selten.<br />
Mittelgrosse Tafel- und Wirtschaftsbirne mit<br />
typischem langem Stiel. Grundfarbe weissgrün,<br />
blaurote Deckfarbe. Saftiges, süsses, leicht herbsaures<br />
Fruchtfleisch. Ernte 8, wird plötzlich teig.<br />
Mittelstark wachsend.<br />
Strickbirne*<br />
Sorte der Nordostschweiz, selten. Frucht kleinmittelgross,<br />
mit grüner, auf dem Lager hellgelb<br />
werdende Schale. Das Fruchtfleisch ist angenehm<br />
säuerlich-süss, leicht herb. Wirtschaftsbirne, reif<br />
wohlriechend. Reife M9, wird bald weichteig. Starker<br />
Wuchs.<br />
Theilersbirne (Streuler, Theiligsbirne)<br />
Uralte Schweizer Sorte, heute wenig angepflanzt.<br />
Meist kleine Allzweckbirne von veränderlicher Gestalt<br />
und knackendem, süssherbem Fruchtfleisch.<br />
Ernte A–M9, wird bald teig. Schorfanfällig, sortentypischer<br />
mittelstarker Wuchs.<br />
Ulmer Butterbirne<br />
Sämling aus der Ulmer Gegend, Erstbeschreibung<br />
1868, selten. Kleine kugel- bis kreiselförmige, helle<br />
Mehrzweckbirne sonnseits hell- bis braunrot<br />
überzogen. Langer, dünner Stiel. Frucht süssfleischig,<br />
saftig, wenig gewürzt. Reife E9, zwei Wochen<br />
haltbar. Kräftiger Wuchs.<br />
Wilde Eierbirne<br />
Erstbeschrieb 1854 von Lucas**, in der Schweiz<br />
selten. Mittelgrosse, eiförmige Dörr- und Mostbirne.<br />
Grünlich, sonnseits rötlich angelaufen. Süssherbes<br />
Fruchtfleisch, E9 reifend, bis 10 haltbar.<br />
Kaum feuerbrandanfällig, mittelstark wachsend,<br />
bildet schöne Krone.<br />
**Eduard Lucas, deutscher Pomologe, 1816-1882,<br />
Mitbegründer des Deutschen Pomologen-Vereins 1860,<br />
Gründer des Pomologischen Institutes in Reutlingen,<br />
wo er die Wissenschaft der Pomologie lehrte.<br />
Die Wild- oder Vogelkirsche ist bei uns seit der<br />
Jungsteinzeit heimisch. Kulturformen sollen<br />
durch die Römer aus Kleinasien mitgenommen<br />
worden sein, wo auch das Ursprungsgebiet<br />
der Sauerkirsche oder Weichsel liegt. Die<br />
ältesten noch vorhandenen Sorten stammen<br />
aus dem Spätmittelalter.<br />
Der Kirschbaum verlangt fruchtbaren, kalkreichen<br />
Boden, zieht erhöhte, luftige Lagen der<br />
Talsohle vor. Wo auf feuchten Böden Apfel und<br />
Zwetschge noch Freude bereiten, geht er zugrunde.<br />
Seine Wurzeln treibt er oberflächlicher<br />
als die andern Obstarten, sehr weitläufig.<br />
Dafür passen ihm steile Hänge und Böschungen<br />
gut, er kann also zur Bodenbefestigung<br />
beitragen.<br />
Die Kirsche als Frucht ist sehr vergänglich,<br />
dies sollte bedacht werden. Auch robuste Kirschensorten<br />
sind nicht wasserdicht. Auch sie<br />
werden platzen, faulen, verderben, wenn sie<br />
nass werden oder bei feuchtheisser Witterung.<br />
Eigentlich sollte uns gerade dies die Kirsche<br />
teuer und lieb machen. Sie symbolisiert<br />
das «Jetzt», das danach eben schon vorbei ist.<br />
Äpfel können tagelang verregnet werden, ohne<br />
gross Schaden zu nehmen – bei der Kirsche<br />
hilft nur Regenschutz mit Pilzbekämpfungsspritzungen<br />
oder dann halt die Akzeptanz einer<br />
schlechten Ernte. Sonnengereifte Kirschen<br />
sind alles wert, ob im Sommer oder aus der<br />
Gefriertruhe als «Chirsiwäiä»!<br />
Ein Süsskirschenbaum kann 250 Jahre leben.<br />
Quelle Stein-, Beeren- und Schalenobst 1930<br />
Basler Langstieler
36 <strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong>: Fruchtige Raritäten 2006<br />
Unsere Hauptobstarten: Apfel, Birne, Kirsche und Zwetschge | Kirsche<br />
37<br />
Kirsche<br />
Kirsche<br />
Empfohlene, traditionelle Kirschensorten<br />
Die mit (*) gekennzeichneten Sorten sind<br />
auch für Grenzlagen (i.d.R. rauere klimatische<br />
Verhältnisse wie in Höhenlagen) geeignet. Die<br />
Monate sind als Zahlen bezeichnet. Die Ergänzung<br />
der Monatszahlen mit den Buchstaben<br />
A, M oder E bedeutet Anfang, Mitte oder<br />
Ende des jeweiligen Monats. Synonyme der<br />
Obstsortennamen stehen in Klammern. Jhdt.<br />
ist die Abkürzung für Jahrhundert.<br />
Fritz Kobel, 1896–1981, Botaniker und Pomologe,<br />
1944–1961 Direktor der Eidg. Versuchsanstalt<br />
für Obst-. Wein- und Gartenbau<br />
in Wädenswil, <strong>Pro</strong>fessor an der ETH Zürich.<br />
Unerreicht bleibt sein Werk «Die Kirschensorten<br />
der deutschen Schweiz». 1930–1936 sammelte<br />
Fritz Kobel mit seinen Assistenten Kirschensorten<br />
bis in die hintersten Talschaften<br />
der deutschsprachigen Schweiz. Die Früchte<br />
wurden sorgfältigst untersucht und dokumentiert.<br />
Noch heute wird das 1937 erschienene<br />
Buch rege gebraucht.<br />
Zur Reifezeit der Kirschen<br />
Die Kirschen reifen in den acht Wochen von<br />
Anfang Juni bis Ende Juli. In höheren Lagen<br />
kann sich die Reifezeit bis zwei Wochen nach<br />
hinten verschieben.<br />
Dass Fritz Kobel die Reifezeit der Kirschensorten<br />
nicht wie üblich in 8 Kirschenwochen unterteilt,<br />
hat er damals wie folgt begründet:<br />
«Weil in unserem klimatisch uneinheitlichen<br />
Land mit grossen Höhenunterschieden die<br />
Einteilung mit den Kirschenwochen nur Verwirrung<br />
stiftet, beschränken wir uns auf ungefähre<br />
Angaben wie früh, mittelfrüh, mittelspät,<br />
spät.»<br />
Basler Langstieler*<br />
Alte Baselbieter Allzwecksorte, schwarz, herzförmig,<br />
mittelgross. Fruchtfleisch weich, saftig, harmonischer<br />
Geschmack. Reife mittel und ungleich.<br />
Starker Wuchs.<br />
Frühe Luxburger*<br />
Verbreitete Thurgauer Tafel- und Konfitürenkirsche,<br />
herzförmig, mittel bis klein, schwarz mit<br />
schönem Glanz. Fruchtfleisch eher weich, kräftig<br />
und angenehm gewürzt. Reife mittelfrüh. Kräftiger<br />
Wuchs.<br />
Gravium<br />
Alte Sorte unbekannter Herkunft, im Mittelland verbreitet.<br />
Schwarzbraune, mittelgrosse Tafelkirsche<br />
mit vorwiegend süssem, mittelfestem Fruchtfleisch,<br />
mittelspät reifend. Kräftiger, hochstrebender Wuchs.<br />
Lampnästler<br />
Angestammte schwarze Brennkirsche aus der<br />
Nordwestschweiz, selten. Reifezeit mittel. Fruchtfleisch<br />
weich, zuckerreich, angenehmes Aroma.<br />
Wuchs mittelstark.<br />
Lauerzer (Rigikirsche)*<br />
Innerschweizer Hauptsorte, häufig, klein, schwarz.<br />
Fleisch saftig, mit viel Zucker und milder Säure.<br />
Reifezeit mittel, Wuchs mittel bis stark.<br />
Magda*<br />
Sämling aus Magden AG, seit 1973 vermehrt.<br />
Grossfrüchtige, braune Tafelkirsche mit mildem<br />
Geschmack. Reife früh. Wuchs mittelstark.<br />
Mischler*<br />
Alte, seltene Tafelkirschensorte aus der Zentralschweiz,<br />
mittelgross, schwarz. Fruchtfleisch weich<br />
bis mittelfest, süss, mild, angenehm gewürzt.<br />
Reift mittelfrüh. Wuchs kräftig, grosskronig.<br />
Ovale Frühe Herzkirsche<br />
Herkunft unbekannt, im Baselbiet nur noch wenige<br />
Bäume vorhanden, selten. Mittelgrosse, rotbunte<br />
Tafelkirsche mit mittelfestem Fruchtfleisch. Süsssäuerlich,<br />
angenehm gewürzt. Wuchs ziemlich<br />
kräftig. Braucht eine milde Lage und guten Boden.<br />
Rote Lauber*<br />
Bewährte Oberbaselbieter Tafel-, Konfitüren- und<br />
Brennkirsche, leuchtend rot auf gelblichem Grunde.<br />
Reifezeit mittel. Fruchtfleisch weich bis mittelfest,<br />
süss-säuerlich, erfrischend gut. Wuchs kräftig,<br />
langastig.<br />
Rote Schwyzerkirsche*<br />
Seltene Innerschweizer Tafel- und Konfitürenkirsche,<br />
kugelig, mittelgross, von karminroter Farbe<br />
auf hellrotem Grund. Fruchtfleisch fast mittelfest,<br />
sauer-süsslich, angenehm gewürzt. Reifezeit mittel.<br />
Kräftiger, etwas sparriger Wuchs.<br />
Sauerhäner*<br />
Naturkreuzung Süsskirsche mit Sauerkirsche, alt,<br />
nicht häufig. Mittelgrosse, schwarzbraune Konfitüren-<br />
und Tafelkirsche. Fruchtfleisch saftig, weich,<br />
säuerlich-herb, kräftig gewürzt. Reifezeit mittelfrüh.<br />
Wuchs sehr kräftig, auch für höhere Lagen geeignet.<br />
Schüpfkirsche*<br />
Stammt aus Faulensee am Thunersee BE, selten.<br />
Mittelgrosse, schwarze Tafel- und Mehrzweckkirsche<br />
mit mittlerer Reifezeit. Fruchtfleisch eher<br />
weich, süss-säuerlich, kräftig gewürzt. Kräftiger<br />
Wuchs, soll schöne Kronen bilden.<br />
Späte Holinger<br />
Traditionelle Verwertungssorte aus der Nordwestschweiz,<br />
heute selten. Klein, schwarz, mittelspät reifend.<br />
Fruchtfleisch weich, locker, saftig, reich an Inhaltsstoffen,<br />
vollreif mit vorzüglichem Geschmack.<br />
Wuchs mittelstark bis stark, lichte Belaubung.<br />
Quelle Stein-, Beeren- und Schalenobst 1930<br />
Eigenkirsche (siehe regionale Sortenliste S. 41 ff.)<br />
Weber’s Sämling<br />
1920 als Sämling in Männedorf ZH gefunden,<br />
häufig. Kleine bis mittelgrosse, schwarze Konserven-<br />
und Mehrzweckkirsche. Fruchtfleisch mittelfest,<br />
mässiger Zucker- und Säuregehalt, harmonischer<br />
Geschmack. Reifezeit mittel. Wuchs mittel<br />
bis stark.<br />
Zopfkirsche*<br />
Alte Brennkirschensorte aus Arth SZ, selten, schüttelbar.<br />
Klein, Fruchtfleisch mittelfest, saftig, süss,<br />
kräftig, angenehm gewürzt. Mittelfrüh reifend.
38 <strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong>: Fruchtige Raritäten 2006<br />
Unsere Hauptobstarten: Apfel, Birne, Kirsche und Zwetschge | Zwetschge<br />
39<br />
Zwetschge, Pflaume<br />
Zwetschge, Pflaume<br />
Der Sammelbegriff für alle Mirabellen, Reineclauden,<br />
Spillinge, Pflaumen und Zwetschgen<br />
ist eigentlich korrekt «Pflaume». In der Schweiz<br />
und in Süddeutschland wird aber nur die betreffende<br />
Gruppe so genannt. Die Europäische<br />
Pflaume wird als Artbastard von Schlehe (auch<br />
Schwarzdorn genannt) und der Kirschpflaume<br />
(Myrobalane) angesehen. Beide Arten kommen<br />
heute noch wild vom Nordkaukasus bis<br />
zum Altaigebirge vor, weshalb die Art dort entstanden<br />
sein dürfte.<br />
Wie Steinfunde zeigen, waren Wildpflaumen<br />
der Unterart insititia (Haferpflaumen, Kriechen)<br />
schon in der Vor- und Frühgeschichte bei<br />
uns vorhanden. Auf dem üblichen Weg (Griechen,<br />
dann Römer) kamen Kultursorten hierher.<br />
Schon Karl der Grosse kannte verschiedene<br />
Sorten (um 800 n. Chr.).<br />
Der Zwetschgen- oder Pflaumenbaum wird nie<br />
so gross und alt wie unsere drei anderen Obstbäume.<br />
Er liebt einen feuchten, nahrhaften Boden,<br />
der nicht so tiefgründig, aber durchlässig<br />
sein soll. Ungünstig sind trockene Böden. Hingegen<br />
gedeiht die «Hauszwetschge» noch auf<br />
zeitweise nassem Boden. Die Wurzeln wachsen<br />
dicht und flach bis senkrecht.<br />
Die nachfolgend genannten Sorten können in<br />
günstigen Jahren reichlich gute Früchte tragen.<br />
Auch bei diesem Steinobst entscheidet das<br />
Wetter über Freude oder Enttäuschung.<br />
Ein Zwetschgen- oder Pflaumenbaum wird nur<br />
ausnahmsweise über 80 Jahre alt.<br />
Empfohlene, traditionelle<br />
Zwetschgen- und Pflaumensorten<br />
Die mit (*) gekennzeichneten Sorten sind<br />
auch für Grenzlagen (i.d.R. rauere klimatische<br />
Verhältnisse wie in Höhenlagen) geeignet. Die<br />
Monate sind als Zahlen bezeichnet. Die Ergänzung<br />
der Monatszahlen mit den Buchstaben<br />
A, M oder E bedeutet Anfang, Mitte oder<br />
Ende des jeweiligen Monats. Synonyme der<br />
Obstsortennamen stehen in Klammern. Jhdt.<br />
ist die Abkürzung für Jahrhundert.<br />
Althans Reineclaude<br />
Um 1850 in Böhmen (Tschechien) aus Samen gezogen,<br />
heute selten. Hellviolette, mittelgrosse bis<br />
grosse, rundliche Tafel- und Verwertungsfrucht.<br />
Fruchtfleisch feinsäuerlich süss, würzig. Reift<br />
M8–A9. Wuchs stark, sparrig.<br />
Belle de Paris (Bonne de Bry)<br />
1820 bei Bry sur Marne (F) entdeckt, in der<br />
Schweiz selten geworden. Kugelige, meist kleine,<br />
blaue Frühpflaume von ausgezeichnetem Geschmack.<br />
Ernte E7–A8. Für Frischverzehr und Konfitüre<br />
geeignet. Wuchs mittelkräftig, breit.<br />
Emma Leppermann*<br />
1897 in Deutschland gezogen, selten. Gut mittelgrosse,<br />
rundliche, gelbrötliche Pflaume mit violetter<br />
Bereifung. Gallertiges, süss-säuerliches Fruchtfleisch,<br />
reift E7–M8. Starker Wuchs, für Hochlagen.<br />
Ersinger Frühzwetschge<br />
1896 erstmals in Baden-Baden (D) vorgestellt, in<br />
der Schweiz heute noch verbreitet. Mittel bis grosse,<br />
blaurote, langovale Frühzwetschge von schwachem,<br />
aber angenehmem Gewürz. Tafel- und Backfrucht,<br />
Reife E7–A8. Wuchs mittel, in guten Böden<br />
kräftig, nicht langlebig.<br />
Hauszwetschge Rudin<br />
Robuster Typ unserer traditionellen Kuchen- und<br />
Dörrzwetschge, häufig. Mittelgrosse, blaue, eiförmige<br />
Allzweckfrucht, ausgereift mit dem typischen<br />
Gewürz, kräftig süss-säuerlich. Transportfähig und<br />
haltbar. Ernte 9. Wuchs: kräftig und aufrecht.<br />
Katalonischer Spilling*<br />
Historische Primitivpflaume, sehr selten. Kleine,<br />
gelbe, ovale Tafel- und Wirtschaftspflaume, alljährlich<br />
fruchtend. Reift schon ab M7. Weiches, saftiges<br />
Fruchtfleisch, mild-süsslich. Wuchs nur anfänglich<br />
kräftig, muss geschickt verjüngt werden. Langes<br />
Fruchtholz.<br />
Löhrpflaume (Zuckerpflaume)*<br />
Zufallsämling aus dem Kt. BE, in der zweiten Hälfte<br />
des 19. Jhdts. entdeckt. Häufig. Kleine, gelblich-rote<br />
Brennpflaume, auch zum Rohverzehr, für die<br />
Küche sowie zum Dörren geeignet. Fruchtfleisch<br />
weich, süss, gewürzt. Reife M8–A9. Wuchs mittelstark,<br />
aufrecht.<br />
Mirabelle von Flotow*<br />
In der ersten Hälfte des 19. Jhdts bei Dresden (D)<br />
als Sämling gezogen, heute selten. Kleine, kugelige,<br />
gelbe Mirabelle, teils blaurote Deckfarbe.<br />
Fruchtfleisch saftig, süss, leicht gewürzt. Ernte<br />
E7–A8, ungleich reifend. Tafelfrucht. Wuchs mittelstark,<br />
gute Garnierung.<br />
Ontariopflaume<br />
Sämling aus USA, ab 1874 verbreitet. Selten.<br />
Grosse, kugelige, gelbgrüne Tafelpflaume für den<br />
Hausgarten, nicht transportfähig. Fruchtfleisch<br />
löst sich nicht gut vom Stein. Fruchtfleisch aber<br />
weich, saftig-süss, mit angenehmem Aroma. Reife<br />
A8, fällt dann. Wuchs stark, eher flachwinklig, garniert<br />
gut.<br />
Quelle Stein-, Beeren- und Schalenobst 1930<br />
Althans Reineclaude<br />
Opal*<br />
Schwedische Züchtung, ab 1926 verbreitet. Rotviolette,<br />
knapp mittelgrosse, ertragreiche Rundpflaume<br />
für raue Lagen. Fruchtfleisch mittelfest, angenehm<br />
süsslich. Ernte A8. Mittelstarker Wuchs mit<br />
lockerer Krone.
40 <strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong>: Fruchtige Raritäten 2006<br />
Unsere Hauptobstarten: Apfel, Birne, Kirsche und Zwetschge | Regionale Sortenliste<br />
41<br />
Zwetschge, Pflaume<br />
Unsere Hauptobstsorten nach Regionen<br />
Schöne von Löwen*<br />
Alte belgische Sorte, in der Schweiz auf 1200<br />
m.ü.M noch vorhanden. Selten. Sehr grosse, ovale,<br />
rötliche Backpflaume, auch für Konfitüre geeignet.<br />
Fruchtfleisch weich, saftig, säuerlich-süss, angenehm.<br />
Reife 8. Wuchs besenartig aufrecht,<br />
Fruchtholz hängend. Baum robust, Früchte aber<br />
moniliagefährdet.<br />
Stäfner Zwetschge<br />
Sämling aus dem 19. Jahrhundert, Stäfa ZH. Mittelgrosse,<br />
langovale, blaurot bis schwarzrote Kuchen-<br />
und Konfitürenfrucht. Fruchtfleisch fest,<br />
saftig, sehr süss, mit aufdringlichem Nachgeschmack.<br />
Reife A–M9. Wuchs mittelstark, aufrecht.<br />
Tragédie*<br />
Alte Sorte aus Frankreich, in der Schweiz selten.<br />
Rot bis blaurote Wirtschafts- und Tafelfrucht mit<br />
vielen hellen Punkten. Fruchtfleisch ziemlich fest,<br />
süss-säuerlich, schwach gewürzt. Ernte A–M8, an<br />
Grenzlagen sechs Wochen später. Mittelstarker<br />
Wuchs. In feuchten Lagen moniliagefährdet.<br />
Viktoriapflaume*<br />
In Sussex (GB) als Sämling gefunden, ab 1840 verbreitet,<br />
in der Schweiz vereinzelt. Ovale, weinrot<br />
gefärbte Tafel- und Schaufrucht, blau bereift.<br />
Fruchtfleisch angenehm saftig, süsslich. Bei zu<br />
grossem Behang fad bleibend. Ernte E8, oft ungleich<br />
reifend. Wuchs anfangs kräftig, später nur<br />
mittel.<br />
Wangenheimer*<br />
Zufallssämling von 1837 aus Gotha (D), in der<br />
Schweiz verbreitet. Ovale bis eiförmige, blaue<br />
Mehrzweckzwetschge von mittlerer Grösse, M8–A9<br />
reifend. Reife, voll entwickelte Früchte schmecken<br />
süss-säuerlich, würzig, bei Überbehang fader.<br />
Wuchs mittelstark.<br />
Zahlreiche Obstsorten haben einen regionalen<br />
Verbreitungsschwerpunkt, was bei der richtigen<br />
Sortenwahl hilfreich sein kann. Nachfolgend<br />
sind diese Schwerpunkte für unsere<br />
Hauptobstarten Apfel, Birne, Kirsche und<br />
Zwetschge/Pflaume sowie vereinzelt für Pfirsich<br />
und Aprikose aufgelistet. Von den Zwetschgen/Pflaumen<br />
gibt es jeweils nur wenige<br />
regionaltypische Sorten Die Sortennamen sind<br />
ergänzt mit einer kurzen Angabe zur Essreife<br />
und zum Verwendungszweck. Die hier vorgeschlagenen<br />
Sorten sind gut an das jeweilige<br />
lokale Klima angepasst und robust.<br />
Essreife<br />
Die Monate werden in Zahlen abkürzt und<br />
zum Teil mit den Buchstaben A, M oder E<br />
ergänzt. 12–1 heisst z.B., dass das Obst<br />
auf Naturlager vom Monat Dezember bis<br />
Januar verzehrt werden kann. Oder M8–E9<br />
bedeutet die Zeitspanne von Mitte August<br />
bis Ende September.<br />
Verwendungszweck<br />
T Tafelobst, zum Rohverzehr<br />
K Kochobst, geeignet zur Verarbeitung<br />
in der Küche<br />
M Mostobst, geeignet zur Saftherstellung<br />
D Dörrobst, geeignet zum Dörren<br />
W Wirtschaftsobst, geeignet zur vielfältigen<br />
Verwertung<br />
B Brennobst, geeignet zum Brennen<br />
Kirschen | Fruchtfarbe<br />
s schwarz<br />
b braun<br />
rbu rotbunt<br />
r rot<br />
sb schwarzbraun<br />
rb rotbraun<br />
Kirschen|Reifezeitpunkt<br />
f früh<br />
mf mittelfrüh<br />
m mittel<br />
msp mittelspät<br />
sp spät<br />
Weitere Angaben auf Seite 36.<br />
Nordwestschweiz / Juranordfuss<br />
Apfelsorten<br />
_Champagner Reinette (Johröpfel) 12–5, TMW<br />
_Eierlederapfel (Fässliöpfel) 10–12, TKDB<br />
_Edelchrüsler 11–3, TKW<br />
_Gisiöpfel 10–1, KW<br />
_Graue Französische Reinette 12–3, TKW<br />
_Johannecher 11–2, KW<br />
_Kaiserapfel 9–11, MWD<br />
_Lederapfel BL 11–3, KDWT<br />
_Karmeliter Reinette, (Forellen-Reinette)<br />
_10–3, TMKD<br />
_Metzgersuur (Palmöpfel, Wienachtsöpfel)<br />
_11–5, MKWT<br />
_Mistapfel (Basler Reinette) 11–2, MK<br />
_Pirminecher 10–12, MKW<br />
_Portugiesische Lederreinette (Läderöpfel)<br />
_11–3, KWB<br />
_Saurer Majech 11–2, MW<br />
_Schagglebel (Jacques Lebel) 9–12, KDMW
42 <strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong>: Fruchtige Raritäten 2006<br />
Unsere Hauptobstarten: Apfel, Birne, Kirsche und Zwetschge | Regionale Sortenliste<br />
43<br />
Unsere Hauptobstsorten nach Regionen<br />
Unsere Hauptobstsorten nach Regionen<br />
_Schoggiapfel 10–12, KWD<br />
_Rote Lauber rbu, m<br />
Birnensorten<br />
_Schöner von Kent<br />
_Schuhmacherapfel (Süsser Solothurner,<br />
_Schumacher s, mf<br />
_Brunnenbirne M9–M10, DMBK<br />
(Doppelter Prinzenapfel)_9–1, KDTM<br />
_Süsser Dornacher) 10–2, KDW<br />
_Schwarze Glanzkirsche s, mf<br />
_Betzelsbirne E10–4, KMD<br />
_Sauergrauech A10–1, MTW<br />
_Spätlauber 11–6, MKW<br />
_Späte Holinger s, msp<br />
_Kleine Rousselette (Zuckerbirne) 8, TKD<br />
_Seeländer Reinette 10–2 TKD<br />
_Süssmajech 11–2, MKD<br />
Birnensorten<br />
_Channäbirä (Gelbe Wadelbirne,<br />
_Würglerbirne) M8–M9, DKB<br />
_Esperens Bergamotte 11–2, TK<br />
_Hasenbirne 10–11, TKD<br />
_Honigbirli (Süessbirli) 9–10, TKDB<br />
_Heubirli (Juli Dechantsbirne) 7, TKD<br />
_Grosser Katzenkopf 11–5, KD<br />
_Kleine (Lange) Sommermuskatellerbirne<br />
_M–E7, TKD<br />
_Knollbirne M10–11, MKWD<br />
_Metzer Bratbirne (Carisi) 10–11, M<br />
_Pastorenbirne 10–1, TKW<br />
_Wisszwigti rbu, m<br />
Pflaumen- / Zwetschgensorten<br />
_Basler Hauszwetschge 9–10, TKD<br />
_Belle de Paris 7, TK<br />
_Ebersweier Frühzwetschge 8, KDT<br />
_Geburtstagspflaume 7, TK<br />
_Gelbe von Oltingen 8–9, TK<br />
_Frühe Mirabelle (Mirabelle von Flotow) E7, TK<br />
Pfirsichsorten<br />
_Blutpfirsich (Mauspfirsich) 8–9, KT<br />
_Knollbirne M10–11, MKDW<br />
_Schoggolabirne 10–11, TKMD<br />
_Schürbirne 9, KDTW<br />
_Schwärzibirne<br />
(Islerbirne, Bäriker) A–M9, TKDW<br />
_Zwiebelbirne M–E10 hält 2 Wochen, KMBW<br />
Kirschensorten (Tafelkirschen, wo nicht anders<br />
angegeben)<br />
_Attiswiler rbu, msp<br />
_Buschelkirsche rbu, msp<br />
_Rote Schwyzerkirsche rbu, m<br />
_Schlangger sb, msp<br />
_Schwarze Winznauer s, f<br />
_Schwarze Steinhöfler s, m<br />
_Süsser Verenacher 10–12 KDW<br />
_Wyssacher (Süsser Pfaffenapfel) 10–1, KDW<br />
Birnensorten<br />
_Belle et Bonne (Deutsche Nationalbergamotte)<br />
_9–10, TKW<br />
_Berner Dornbirne 9, KDW<br />
_Doppelte Philipps 9–10, TKW<br />
_Entenbirne 10, KDM<br />
_Gartenbirne 10–11, TKMD<br />
_Grunbirne 9, KDW<br />
_Büschelibirne 10–11, TKMB<br />
_Hanslibirne 8–9. KDW<br />
_Schwärzibirne (Islerbirne, Bäriker) A–M9, TKDW<br />
_Schürbirne 9, KDTW<br />
_Sparbirne 8, TKWD<br />
_Schweizer Bratbirne (Imberwürzeli,<br />
_Läderbirli) 11–2, KWD<br />
_Sommereierbirne (Spitzgüegi, Wäberlibirä)<br />
_8–9 TKDWB<br />
_Stuttgarter Gaishirtel 8–9, TKDW<br />
Mittelland / Solothurn<br />
Apfelsorten<br />
_Aargauer Herrenapfel 10–1, KDW<br />
_Baarapfel (Schafnase, Nohtech, Stötzlicher)<br />
_Solothurner Klepfer sb, m<br />
_Späte Solothurner s, msp<br />
_Weiche Solothurner s, f<br />
Pflaumen-/Zwetschgensorten<br />
_Hauszwetschgen 9–10, TKD<br />
Kirschensorten (Tafelkirschen, wo nicht anders<br />
angegeben)<br />
_Berner Adlerkirsche s, m<br />
_Buschelkirsche rbu, m<br />
_Eigenkirsche rbu, m<br />
_Ulmer Butterbirne E9–10, TKD<br />
_10–4, MKW<br />
_Löhrpflaume (Zuckerpflaume) M8–A9, BTKD<br />
_Frühschwarze s, f<br />
_Wilde Eierbirne 9–10, MDK<br />
_Brünerling 10–3, MKW<br />
_Grosse Rotstieler s, m<br />
Kirschensorten (Tafelkirschen,<br />
wo nicht anders angegeben)<br />
_Basler Langstieler s, m<br />
_Gestrickte Reinette 9–12, MKW<br />
_Jakob Lebel 9–12, KDMW<br />
_Menznauer Jägerapfel (Rheinischer Winterrambour)<br />
10–1, KMT<br />
Bern<br />
Apfelsorten<br />
_Gravium sb, msp-sp<br />
_Kindbetterinkirsche rbu, mf<br />
_Märgelikirsche s, msp<br />
_Neuweidkirsche s, sp<br />
_Basler Adler s, mf<br />
_Sauergrauech 10–1, MW<br />
_Berner Rosen M9–12, TDKM<br />
_Obermooskirsche s, m<br />
_Braune Herzkirsche b, f<br />
_Sauerkläusler 10–4, TDKM<br />
_Diessenhof Reinette 10–12, TK<br />
_Rieskirsche sb, msp<br />
_Gelterkinder rbu, msp<br />
_Saurer Majenapfel (Majech) 11–2, MW<br />
_Danziger Kant E9–12, TKM<br />
_Schägger rbu, mf<br />
_Grüenschtieler s, m<br />
_Schuhmacherapfel (Süsser Solothurner,<br />
_Jakob Lebu (Jacques Lebel) 9–12, KDMW<br />
_Schöne von Einigen sb, m<br />
_Hänsi s, mf<br />
_Meitschiöpfel) 10–2, KDW<br />
_Melchnauer Sonntagsapfel E10–3, KD<br />
_Schüpfkirsche s, m<br />
_Lampnästler s, m<br />
_Süsser Pfaffenapfel<br />
_Menznauer Jägerapfel<br />
_Schwarze Emmentaler s, msp<br />
_Leokirsche b, msp<br />
(Wyssacher) 10–1, KDW<br />
Rheinischer Winterrambour) 10–1, KMT<br />
_Spielkirsche s, m<br />
_Muskateller b, sp<br />
_Süsser Verenacher (Hornussecher,<br />
_Süssgrauech M9–E11, KDT<br />
_Süsse Gravium sb, sp<br />
_Ovale Frühe Herzkirsche rbu, f<br />
_Sigristenapfel) 10–12, KDW<br />
_Schibech (Süessschibech) 9–11, KDW<br />
_Rosmarin b, sp<br />
_Winterzitrone 10–3, KMW
44 <strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong>: Fruchtige Raritäten 2006<br />
Unsere Hauptobstarten: Apfel, Birne, Kirsche und Zwetschge | Regionale Sortenliste<br />
45<br />
Unsere Hauptobstsorten nach Regionen<br />
Unsere Hauptobstsorten nach Regionen<br />
Pflaumen- /Zwetschgensorten<br />
_Bärtschi’s Frühzwetschge M8, KTD<br />
_Hauszwetschge regional 9–10, TKD<br />
_Löhrpflaume (Zuckerpflaume) M8–A9, BTKD<br />
Kirschensorten (Tafelkirschen,<br />
wo nicht anders angegeben)<br />
_Attiswiler rbu, msp<br />
_Baschijoggi s, m<br />
_Zitronenreinette 10–4, TKD<br />
_Zürcher Transparent 9–11, KW<br />
Birnensorten<br />
_Grüter Edelapfel 10–2, KMW<br />
_Habermehler (Streiflicher, Wagnerapfel)<br />
_10–1, KDW<br />
_Hansueli 10–5, MKDTW<br />
_Rote Herrenpflaume (Pfirsichpflaume)<br />
_Chabelikirsche sb, mf<br />
_Aeschmer Holzbirne M10–11, M<br />
_Kupferschmiediker (Saurer Kupferschmied)<br />
_E7–A8, TK<br />
_Didikirsche (Kurzstieler, Tide) s, m<br />
_Bäriker (Schwerzibirne, Chilbibire, Islibire)<br />
_10–3, KMW<br />
_Süsse von Iffwil E8–A9, TKD<br />
_Gravium sb, msp-sp<br />
_A–M9, TKDW<br />
_Södliapfel 10–2, MK<br />
_Gugerlikirsche s, m<br />
_Chriesibire (Langstieler) A–E10, DKBW<br />
_Sauerkläusler 10–4, TDKM<br />
Aargau<br />
Apfelsorten<br />
_Kogelikirsche s, m<br />
_Holderbanker b, mf<br />
_Seenger Klepfer s, msp<br />
_Seethaler Frühkirsche s, mf<br />
_Legibirne E9–E10, DKM<br />
_Marxenbirne E10–M11, M<br />
_Ottenbacher Schellerbirne E10–E11, MDK<br />
_Schweizer Bratbirne (Chogelbirli) 11–2, KWD<br />
_Süsser Verenacher (Sigristenapfel,<br />
_Hornussecher) 10–12, KDW<br />
Birnensorten<br />
_Aargauer Herrenapfel 10–1, KDW<br />
_Späte Fisibacher s, msp<br />
_Schweizer Hosen 10–11, TKD<br />
_Hüngler E9–M10, TKDB<br />
_Aargauer Jubiläum 10–1, KDW<br />
_Veltheimer Langstieler s, msp<br />
_Theilersbirne (Streulerbirne) A–M9, MDKW<br />
_Reinholzbirne 10–11, MWD<br />
_Aargauer Jägerapfel (Küttiger Jägerapfel)<br />
10–2, KW<br />
_Baarapfel (Schafnase, Nahtapfel) 10–4, MKW<br />
_Buchser Rosen 10–1, TKW<br />
_Brugger Reinette (Zwiebelapfel) 10–4, KDTM<br />
Pflaumen-/Zwetschgensorten<br />
_Bitterzwetschge 9, KB<br />
_Hauszwetschge regional 9–10, TKD<br />
_Pfirsichpflaume E7–A8<br />
_(Zürcher) Zuckerbirne 8, TKD<br />
Kirschensorten (Tafelkirschen,<br />
wo nicht anders angegeben)<br />
_Brändlikirsche s, mf<br />
_Schweizer Hosen 10–11, TKD<br />
_Schwerzibire (Islerbire, Bäriker, Chilbibire)<br />
_A–M9, TKDW<br />
_Theilersbirne (Streuler) A9–M9, MDKW<br />
_Zuckerbirne 8 TKD<br />
_Habermähler (Wagnerapfel) 10–1, KDW<br />
_Rote Birrwiler E8–M9, TKDB<br />
_Buchhölzler s, m<br />
_Zuger Röthler A9–M9, MWD<br />
_Küttiger Dachapfel 10–1, TK<br />
_Menznauer Jägerapfel (Rheinischer Winterrambour)<br />
10–1, KMT<br />
_Möriker (Karmeliter, Forellen-Reinette)<br />
10–3, TMKD<br />
_Seenger Moosapfel 9–1, MK<br />
_Süsser Verenacher (Hornussecher,<br />
Sigristenapfel) 10–12, KDW<br />
_Süssholz 10–3, KD<br />
_Starck-Pflaume M8, TK<br />
_Weinrote Reineclaude 8, TK<br />
Zürich<br />
Apfelsorten<br />
_Dübendorfer Milchapfel 10–12, MT<br />
_Gruniker (Granar) 10–5, KDM<br />
_Sammetkirsche rb-sb, msp<br />
_Stockerkirsche s, msp<br />
_Ütikoner Zuckerkirsche rbu, f<br />
_Weber’s Sämling s, m<br />
_Winigerkirsche s, msp<br />
_Zürcher Rotstieler s, m<br />
Pflaumen- / Zwetschgensorten<br />
_Esslinger Frühzwetschge M8, TKD<br />
Kirschensorten (Tafelkirschen, wo nicht anders<br />
angegeben)<br />
_Baschimeiri s, mf<br />
_Bändler rbu, msp<br />
_Güpfer rbu, mf<br />
_Lauerzer s, mf<br />
_Mischler s, mf<br />
_Pilatuskirsche sb. sp<br />
_Wilerrot 10–2, MTW<br />
_Hansueli 10–5, MKDTW<br />
_Hauszwetschgen regional 9–10, TKD<br />
_Seewer s, mf<br />
Birnensorten<br />
_Hediger 10–12, KTM<br />
_Klingar 10–3, KWDM<br />
_Stäfner Zwetschge E8–A9, KDT<br />
_Steinerkirsche sb, msp-sp<br />
_Weggiser s, m<br />
_Champagner Bratbirne 10–11, DMBK<br />
_Juli Dechantsbirne (Heubirne) 7, TKD<br />
_Knollbirne M10–11, MKDW<br />
_Legibirne E9–10M, DKM<br />
_Möriker (Karmeliter, Forellen-Reinette) 10–3, TMKD<br />
_Oberrieder Glanzreinette 10–4, TKM<br />
_Oetwiler Reinette 10–1, TKD<br />
_Pariser Reinette (Marthaler Kanada) 10–2, TKD<br />
Luzern / Zug<br />
Apfelsorten<br />
_Zopfkirsche s, mf<br />
Pflaumen-/Zwetschgensorten<br />
_Hauszwetschgen regional 9–10, TKD<br />
_Reinholzbirne 10–11, MWD<br />
_Schinzenapfel M9–11, MKW<br />
_Aetiapfel 10–1, TW<br />
_Schwärzibirne (Islerbirne, Bäriker) A–M9, TKDW<br />
_Spitzwissiker 10–4, MTKD<br />
_Baarapfel (Schafnase) 10–2, MKW<br />
_Schweizer Hosen 10–11, TKD<br />
_Stadler Hagapfel 10–4, MW<br />
_Breitacher 10-3, TDMW<br />
_Wettinger Holzbirne M9–A10, MWD<br />
_Stäfner Rosen 10–4, KTW<br />
_Chramiser Rosen 10–12, TK<br />
_Zuckerbirne 8, TKD<br />
_Usterapfel 9–10, KDTW<br />
_Chüsenrainer 10–3, TMK
46 <strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong>: Fruchtige Raritäten 2006<br />
Unsere Hauptobstarten: Apfel, Birne, Kirsche und Zwetschge | Regionale Sortenliste<br />
47<br />
Unsere Hauptobstsorten nach Regionen<br />
Unsere Hauptobstsorten nach Regionen<br />
Innerschweiz<br />
Apfelsorten<br />
Zwetschgen-/Pflaumensorten<br />
_Lokale Hauszwetschgentypen<br />
Kirschensorten (Tafelkirschen,<br />
wo nicht anders angegeben)<br />
_Bündner Herzkirsche s, mf<br />
Birnensorten<br />
_Egnacher Mostbirne E9–M10, M<br />
_Frühe Weinbirne (Knausbirne) E8–M9, MKD<br />
_Ättighuiser 8–9, TKDW<br />
_Baarapfel (Schafnase, Nahtapfel) 10–2, MKW<br />
_Breitacher (Schweizer Breitacher) 10–3, TDMW<br />
Tessin<br />
_Cantienienkirsche sb, m<br />
_Conterser s, msp<br />
_Edelweiss rb, m<br />
_Gerzler 11–12, MW<br />
_Helegger E9, MDK<br />
_Herbstgüetler 10–12, MW<br />
_Brünerling (Welschisner) 10–3, MKW<br />
_Erdbeerapfel Giswil 10–12, TKW<br />
Hier spielen Kern- und Steinobstsorten traditionell<br />
eine untergeordnete Rolle: Wichtig sind Edelkasta-<br />
Zwetschgen-/Pflaumensorten<br />
_Längler (Herbstlängler) M9–E9, KDMW<br />
_Mockenholzbirne A10–M10, M<br />
_Geflammter Kardinal 10–3, TKMW<br />
nie, Trauben, Feigen, Oliven und begrenzt Kaki.<br />
_Primas 8–9, TK<br />
_Rheintaler (Chriesibire, Langstieler)<br />
_Königinapfel 9–12, KMTW<br />
Siehe auch die Ausführungen zu Pfirsich und Apri-<br />
_A-E10, DKBW<br />
_Kleiner Api (Welscher Traubenapfel,<br />
_Churzemuserli) 10–5, MKW<br />
_Kupferschmiediker (Saurer Kupferschmied)<br />
_10–3, KMW<br />
_Küssnachter 10–1, KM<br />
Birnensorten<br />
_Gute Graue 8–9, TDK<br />
_Heulampen E9–M10, KDW<br />
_Schweizer Hosen 10–11, TKD<br />
_Reinholzbirne 10–11, MWD<br />
_Theilersbirne (Streulerbirne) A9–M9, MDKW<br />
_Ulmer Butterbirne (Weldenser) E9–10, TKD<br />
_Unterwaldner Weissbirne 9–10, DKM<br />
Kirschensorten (Tafelkirschen,<br />
wo nicht anders angegeben)<br />
_Baschimeiri s, mf<br />
kose im Kapitel «Weitere heimische Obstarten»<br />
auf S. 50 ff.<br />
Graubünden<br />
Apfelsorten<br />
_Ananas Reinette 10–3, TD<br />
_Bumetta 10–2, T<br />
_Baumann’s Reinette (Celerina) 10–1, TDW<br />
_Ceresia 9–12, TW<br />
_Flatschacher 10–3, TW<br />
_London Pepping 10–3, TMWD<br />
_Obenauf 9–2, TKD<br />
_Ontario Reinette 10–4, TKW<br />
_Pariser Rambur (Kanada Reinette) 10–2, TKD<br />
_Wachsreinette 10–5, TKMD<br />
_Zulmas 10–3, T<br />
Ostschweiz<br />
Apfelsorten<br />
_Appenzeller Zaienapfel (Thurgauer Kent)<br />
_10–3, KTDW<br />
_Blauacher (Hessenreuter) 10–3, KM<br />
_Beffert 10–1, M<br />
_Bernhardzeller 11–6, MKT<br />
_Engishofer 10–12, MW<br />
_Fraurotacher 10–4, TM<br />
_Gelber Jakobsapfel (Geljoggecher)<br />
_M9–12, MKW<br />
_Göttighofer 10–3, MK<br />
_Grauer Hordapfel 10–12, M<br />
_Heimenhofer 10–3, MTK<br />
_Leuenapfel 10–2, M<br />
_Muolener Rosen A10, TMK<br />
_Ruchschiebler 10–11, MW<br />
_Schwarzrädler A9–E9, KWD<br />
_Schweizer Hosen 10–11, TKD<br />
_Schweizer Heubirne M7, TKD<br />
_Spitzbirne M9–E9, M<br />
_Strickbirne M9–E9, WKD<br />
_Sülibirne M10–A11, M<br />
_Wagner’s Wildbirne 10, M<br />
Kirschensorten (Tafelkirschen,<br />
wo nicht anders angegeben)<br />
_Egger s, mf<br />
_Flumser s, mf<br />
_Frühe Luxburger s, f<br />
_Ostschweizer Herzkirsche rbu, m<br />
_Schreiners s, mf<br />
_Seveler s, mf<br />
_Späte Luxburger s, msp<br />
_Bändler rbu, msp<br />
_Frühe Schwyzerkirsche rbu, f-mf<br />
_Güpfer rbu, m<br />
Birnensorten<br />
_Liegel’s Winterbutterbirne 10–1, TK<br />
_Nägeliapfel (Palmapfel) 11–4, MKW<br />
_Roter Jakober (St.Galler Herrenapfel)<br />
_10–12, MKT<br />
Zwetschgen-/Pflaumensorten<br />
_Hauszwetschgen regional 9–10, TKD<br />
_Hofkirsche sb-s, msp<br />
_Luzeiner Längler 9–10, DKB<br />
_Roter Sprünzler M10–3, KMDW<br />
_Kriechel (Haferpflaumen steinlösliche Typen)<br />
_Lauerzer s, mf<br />
_Schweizer Hosen 10–11, TKD<br />
_Spätlauber (Uttweiler) 11–6, MKW<br />
_8, KB<br />
_Mischler s, mf<br />
_Wildling von Sargans M–E9, TKDM<br />
_Thurgauer Weinapfel 10–3, M<br />
_Reineclaude d’Oullins 8, TK<br />
_Pilatuskirsche sb-s, sp<br />
_Tobiässler 10–2, MKW<br />
_Schöne von Löwen 8–9, TKD<br />
_Rote Klepfer rbu, sp<br />
_Waldhöfler 10–12, M<br />
_Suter-Pflaume M–E8, TK<br />
_Sattler s, mf<br />
_Wilder Balgacher, Balgacher Reinette<br />
_Seewer s, mf<br />
_10–12, TKD<br />
_Steinerkirsche sb, msp-sp<br />
_Wildmuser 10–3, TKD<br />
_Zopfkirsche s, mf<br />
_Zürchapfel 10–2 WKM<br />
_Zwetschgenapfel 10–1, KTW
48 <strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong>: Fruchtige Raritäten 2006<br />
49<br />
Unsere Hauptobstsorten nach Regionen<br />
Jura<br />
Apfelsorten<br />
_Joseph Pape 10–12, TK<br />
_Pomme de Nicod 9–10, DM<br />
_Transparente Blanche 7, TK<br />
_Jacques Lebel 9–1, KDM<br />
_Rose d’Ajoie 10–12, TK<br />
Birnensorten<br />
_Fernatte d’hiver 10–12, KT<br />
_Poire-Œeuf 9, TKD<br />
Zwetschgen- / Pflaumensorten<br />
_Damassine E8, B<br />
_Quetsche de Bâle 9–10, TKB<br />
Romandie<br />
Apfelsorten<br />
_Api 11–4, KMT<br />
_Bovarde 11–4, TKM<br />
_Citron d’Hiver 10–3, TKDM<br />
_Court-Pendu 10–3, TK<br />
_Franc-Roseau E10–4, TK<br />
_Françoise E9–3, KDM<br />
_Meloque 10–4, KM<br />
_Morre de Cochon 9–11, DKM<br />
_Pomme à Miel 10–11, KD<br />
_Pomme Fumée 10–3, KD<br />
_Reinette Grise Vaudoise 10–3, TK<br />
_Reinette de Chevroux M9–1, KTD<br />
_Martin-Sec 10–12, TKD<br />
_Poire Curé 10–1<br />
_Sept-en-Gueule 7, DTK<br />
Kirschensorten (Tafelsorten,<br />
wo nicht anders angegeben)<br />
_Noire à la Grappe s, m<br />
_Noire de Chavannes s, mf<br />
Pflaumen- / Zwetschgensorten<br />
_Bérouge M8, BD<br />
Wallis<br />
Apfelsorten<br />
_Baloffe 9–2, DK<br />
_Bonalle 10–4, K<br />
_Franc-Roseau E10–4, TK<br />
_Madeleine 9–11, TK<br />
_Raïre 10–4, K<br />
_Reinette (Blanche) du Canada 10–2, TKD<br />
_Venioude 10-1, KT<br />
Birnensorten<br />
_Catillac 11–5, KD<br />
_Cuisse-Dame 10, TKD<br />
_Poire Rêche 11–3, MKD<br />
_Poire St.Laurent 8, TKD<br />
Aprikosensorten<br />
_Luizet 7–8, TK<br />
Birnensorten<br />
_Amboney 9–10, DTK<br />
_Barbeyron 11–3, TK<br />
_Botzi 9, TBK<br />
_Catillac 11–5, KD<br />
_Collia 9, KDB<br />
_Madeleine 8, TKD
Weitere heimische Obstarten:<br />
Quitte, Mispel, Baumnuss und Co.<br />
Weitere heimische Obstarten: Quitte, Mispel, Baumnuss und Co.<br />
Quitte<br />
51<br />
Quelle Stein-, Beeren- und Schalenobst 1930<br />
Ihr Ursprungsgebiet befindet sich in Vorderasien,<br />
wo sie seit 4000 Jahren kultiviert wird. Entwicklungsgeschichtlich<br />
bemerkenswert sind die<br />
«alten», relativ primitiven Merkmale und Eigenschaften,<br />
die sie gegenüber Apfel und Birne<br />
auszeichnen: Einzelblüte statt Blütenstand,<br />
grosse Blüte, Steinzellen und viele Samen in der<br />
Frucht, verlängerter Trieb als Fruchtstiel, langsame<br />
Blütenknospenausbildung, die bis zum Winter<br />
nicht abgeschlossen ist. Die Variabilität ist<br />
auch innerhalb einer Sorte grösser als bei allen<br />
anderen hiesigen Obstarten. In ihrem ziemlich<br />
kleinen ursprünglichen Verbreitungsgebiet<br />
kommt sie mit anderen Gehölzrelikten aus dem<br />
Tertiär vor. Im Laufe der Jahrhunderte gelangte<br />
sie auch nach Südeuropa. Von dort wurde sie<br />
durch die Römer nach Mitteleuropa gebracht.<br />
Die «goldenen Äpfel der Hesperiden» haben ein<br />
Wärmebedürfnis wie Tafelbirnen. Die flachstreichenden<br />
Wurzeln sind kahlfrostgefährdet (grosse<br />
Kälte ohne Schneedecke). Kalk scheut die<br />
Quitte, sie bevorzugt leicht saure Böden. Mit der<br />
Veredelung auf Weissdorn ändert sich dies,<br />
denn Weissdorn ist kalkhold, zudem ist er anspruchslos<br />
an den Boden. Diese Kombination<br />
ist bewährt und langlebig. Das Formen der Krone<br />
ist bei der Quitte schwierig. Anfänglich muss<br />
sie durch Rückschnitt gekräftigt werden, dazu<br />
gehört das Entfernen von Fruchtansatz nach der<br />
Blüte. Starkes Zurücksägen wird nicht vertragen.<br />
Je nach Lage und Witterung reifen die<br />
Früchte ab Mitte September bis Ende Oktober.<br />
Robuste Quittensorten<br />
Quitten sind nicht für raue Lagen geeignet. Je<br />
nach Fruchtform unterscheidet man zwischen<br />
den länglichen Birn- und den rundlichen Apfelquitten.<br />
Leskovac<br />
mittelgrosse Apfelquitte, oft unterschiedlich in der<br />
Form, Fleisch saftig, hellgelb, mildes Aroma,<br />
bleibt beim Kochen hell, selbstunfruchtbar, als<br />
Pollenspender ungeeignet.<br />
Konstantinopeler<br />
mittelgrosse Apfelquitte, hellgelbes, zartes Fruchtfleisch,<br />
fein säuerlich, ausreichend selbstfruchtbar,<br />
als Pollenspender geeignet.<br />
Champion<br />
mittelgrosse Birnquitte, hellgelbes, festes Fruchtfleisch,<br />
würzig und duftend, genügend selbstfruchtbar,<br />
als Befruchter geeignet.<br />
Bourgeault<br />
mittelgrosse bis grosse Birnquitte, mild aromatisches<br />
Fruchtfleisch, ausreichend selbstfruchtbar,<br />
Pollenspender.<br />
Angers<br />
wurde als Unterlage für andere Quittensorten verwendet,<br />
deshalb noch häufig als «wildgewachsen»<br />
in alten Gärten. Eher kleine Birnquitte, kann wie<br />
andere Sorten verwendet werden.<br />
Die Quitte ist eine der wenigen Früchte, die<br />
fast restlos einer sinnvollen Verwendung zugeführt<br />
werden kann. Somit ist sie die ideale<br />
Frucht für sparsame Menschen.<br />
Die Quitte erreicht ein Alter von etwa 70 Jahren.
52 <strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong>: Fruchtige Raritäten 2006<br />
Pfirsich<br />
Weitere heimische Obstarten: Quitte, Mispel, Baumnuss und Co.<br />
Aprikose<br />
53<br />
Blutpfirsich<br />
Der Pfirsich stammt aus Kleinasien und Persien<br />
und wurde erstmals durch die Römer in unseren<br />
Breiten angepflanzt. Auch an kühlere<br />
Gebiete angepasste Sorten gedeihen nicht<br />
mehr, wo Pflaumen noch befriedigend fruchten<br />
und manche Äpfel ihre maximale Güte erreichen.<br />
Der Pfirsichbaum braucht neben milder, sonniger<br />
Lage durchlässigen, nicht zu feuchten,<br />
fruchtbaren, nicht fetten Boden. Das Holz<br />
muss ausreifen, d.h. der Trieb muss beizeiten<br />
abschliessen. Blüte und Fruchtansatz sind<br />
frostgefährdet. Bei ungünstigeren Verhältnissen<br />
soll man dem Pfirsichbaum den bestmöglichen,<br />
milden und sonnigen Standort geben.<br />
Da Pfirsiche überwiegend selbstfruchtbar<br />
Quelle Stein-, Beeren- und Schalenobst 1930<br />
sind, fallen Sämlinge ziemlich sortenecht aus.<br />
Diese Art der Vermehrung ist billig und spannend,<br />
denn oft tragen die Bäumchen schon<br />
nach drei bis vier Jahren erste Früchte. Durch<br />
die örtlichen Gegebenheiten und unsere Erfahrungen<br />
werden wir mit dem Pfirsichbaum<br />
umgehen lernen.<br />
Ein Pfirsichbaum wird kaum über 20 Jahre alt.<br />
Weniger empfindliche Pfirsichsorten<br />
Für die Alpennordseite:<br />
_Kernechter vom Vorgebirge<br />
(Roter Ellerstädter): Reife mittel<br />
_<strong>Pro</strong>skauer Sämling: mittel<br />
_Schorlemer: mittel<br />
_Rivers Früher: früh<br />
_Alexander: früh<br />
_Amsden: früh<br />
_Blutpfirsich (rotfleischig, grossblütig): mittel_bis<br />
spät, rotfleischig, grossblütig<br />
_Sämlinge aus Ihrer Umgebung<br />
Für die Alpensüdseite:<br />
_Bella di Cesena: Reife E7<br />
_Nostrana gialla Riazzino: Reife E7<br />
_S. Anna Balducci: Reife A8, weiss<br />
_J. H. Hale: Reife E8<br />
_Nostrana gialla Contra: Reife A9<br />
_Nostrana bianca Verscio: Reife M9<br />
_Duras bianco: Reife M9<br />
_Viola: Reife M10<br />
Ursprünglich in Zentral- und Ostasien heimisch,<br />
gelangte sie schon lange vor unserer<br />
Zeitrechnung nach Vorderasien. Um 330<br />
v. Chr. soll sie in den Mittelmeerraum gebracht<br />
worden sein, 50 v. Chr. über die Alpen.<br />
Was über die Ansprüche des Pfirsichbaumes<br />
gesagt wurde, gilt auch für den Aprikosenbaum.<br />
Dieser blüht noch bedeutend früher als<br />
jener, deshalb tragen freistehende Aprikosenbäume<br />
auch bei gutem Gedeihen nur selten<br />
und spärlich Früchte.<br />
Bei Wandspalieren kann hingegen mit wenig<br />
Aufwand die Blüte verzögert oder vor dem Erfrieren<br />
bewahrt werden. Die Ansprüche an den<br />
Boden entsprechen etwa jenen des Pfirsichs.<br />
Der Anbau erfordert viel, doch reife, voll entwickelte<br />
Aprikosen schmecken himmlisch!<br />
Selten erreicht ein Aprikosenbaum ein Alter<br />
von über 50 Jahren. Aus dem Tessin erreichte<br />
uns jedoch gar Kunde von einem «100-jährigen<br />
Baum in Höhenlage».<br />
Aprikosensorten<br />
Für geschützte Lagen der Alpennordseite:<br />
_Aprikose von Breda: Reife M7–E7<br />
_Aprikose von Nancy: Reife A8–E8, für Weinlage,<br />
nicht für Formspalier geeignet<br />
_Colomer Frühaprikose: Reife M7–E7<br />
_Luizet: Reife E7–M8<br />
_Marena: Reife 8, folgernd reif<br />
_Orangered: Reife ab A7<br />
_Paviot: Reife E7-M8<br />
_Ungarische Beste: M7–A8<br />
_Wahre Grosse Frühaprikose: M7–A8<br />
Quelle Stein-, Beeren- und Schalenobst 1930<br />
Ungarische Beste<br />
Für die Alpensüdseite:<br />
_Lepontia: Reife E6<br />
_Selezione: Reife A7
54 <strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong>: Fruchtige Raritäten 2006<br />
Weitere heimische Obstarten: Quitte, Mispel, Baumnuss und Co.<br />
55<br />
Sauerkirsche, Weichsel<br />
Baumnuss, Walnuss<br />
Ämli<br />
Sauerkirschen gedeihen am besten auf gut<br />
durchlüfteten, nährstoffreichen, warmen Böden.<br />
Die Weichsel kann als Spalier noch Freude<br />
bereiten, wo Rebe, Aprikose, Pfirsich und<br />
edle Birnensorten versagen. Sauerkirschen<br />
können wie Kirschen verwendet werden.<br />
Als Spalier wird sie selten 50 Jahre erreichen,<br />
freistehende Hochstamm-Weichseln werden<br />
unter besten Bedingungen aber über 100 Jahre<br />
alt.<br />
Quelle Stein-, Beeren- und Schalenobst 1930<br />
Sortenempfehlung für Sauerkirschen<br />
Sauerkirschen reifen in der Regel etwas später<br />
als die Süsskirschen von Mitte Juni bis<br />
etwa Mitte August. Je nach Höhenlage verschieben<br />
sich die Reifezeiten nach hinten.<br />
Ämli (Klettgauer, Hallauer Ämli, Rotsuuri)<br />
Fruchtfarbe rot, Reife: mittel, säuerlich<br />
Königin Hortense<br />
Fruchtfarbe rot, Reife: mittelspät. Anspruchsvoll in<br />
der Haltung, aber vorzüglich schmeckende, süsssäuerliche<br />
Sorte. Eher für Hochstamm.<br />
Ludwigs Frühe<br />
Fruchtfarbe rot, Reife: früh, säuerlich-süss<br />
Rorschacher Weichsel (Frühe Englische)<br />
Fruchtfarbe: rot-braun, Reife: früh, süss-säuerlich<br />
Schattenmorelle (Grosse Lange Lotkirsche)<br />
Fruchtfarbe schwarzbraun, Reife: spät, säuerlichsüss<br />
Sie war vor der Eiszeit, im warmen Tertiär, vorübergehend<br />
bis nach Grönland verbreitet,<br />
starb aber während dieser bis auf Reste in<br />
den Flussniederungen aus. Erst die Römer<br />
brachten sie wieder zu uns.<br />
Der Nussbaum verlangt tiefgründigen, durchlässigen,<br />
warmen, guten Boden. Die Blüte ist<br />
frostgefährdet, in kalten Lagen auch das Holz.<br />
Von den heimischen Obstarten haben nur<br />
einige Mostbirnen einen ähnlich weiträumigen<br />
Platzbedarf! Meistens werden Sämlinge gepflanzt.<br />
Diese sind eher robuster und wüchsiger<br />
als veredelte Bäume.<br />
An zusagendem Standort und ungeschnitten<br />
kann ein Nussbaum 500 Jahre alt werden.<br />
Baumnuss-Sorten und -Sämlinge<br />
_Sämlinge aus erprobter Herkunft, den Gegebenheiten<br />
angepasst<br />
_Geisenheim Nr. 26<br />
_Geisenheim Nr. 120<br />
_Hugnuss<br />
_Weinsberg 1<br />
_Thunstetter Traubennuss<br />
Für wärmere Regionen:<br />
_Nr. 286<br />
_Esterhazy II<br />
_Franquette<br />
_Mayette<br />
Veredelte Sorten sind normalerweise grossfrüchtiger<br />
als die Sämlinge.<br />
Baumnüsse
56 <strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong>: Fruchtige Raritäten 2006<br />
Weitere heimische Obstarten: Quitte, Mispel, Baumnuss und Co.<br />
57<br />
Haselnuss<br />
Mispel<br />
Quelle Stein-, Beeren- und Schalenobst 1930<br />
würdigen Sorten haben neben Auslesen unserer<br />
Haselnuss auch südlichere Unterarten<br />
wie die Lambertsnuss ihr Erbgut beigesteuert.<br />
Die neueren Sorten stammen übrigens aus<br />
dem 19. Jahrhundert.<br />
Der Haselnussstrauch ist weitgehend frosthart.<br />
Befriedigende Erträge gibt er aber nur in<br />
sonnigem, mildem Klima. Dafür sind auch<br />
eher nährstoff- und humusreiche, genügend<br />
feuchte Böden angezeigt.<br />
Die Hasel wird bestimmt über 100 Jahre alt.<br />
Sie stammt wohl aus dem Raum Kaukasus /<br />
Nordiran/Kaspisches Meer, wo sie seit 3000<br />
Jahren kultiviert wird. Griechen und später Römer<br />
brachten die Pflanze nach Europa. Auf eigener<br />
Wurzel kommt sie mittlerweile sehr selten<br />
vor, aber auch veredelte Exemplare sind<br />
kaum mehr zu finden. Reife Mispeln ähneln<br />
ein wenig einem kleinen, braunen Apfel mit riesigem<br />
Kelch. Früher wurden die Früchte zur<br />
Klärung mit gemostet, aber auch um das Getränk<br />
haltbarer zu machen. Sie wurden «teig»<br />
roh oder gebraten mit Behagen verspeist. In<br />
südlichen Gefilden ist die Mispel Marktfrucht.<br />
Mispel<br />
Haselnuss-Sorten<br />
Die Fruchtqualität der hier aufgelisteten Haselnuss-Sorten<br />
ist einander ähnlich. Die Sorten<br />
unterscheiden sich hauptsächlich bezüglich<br />
ihres Wuchses.<br />
An windgeschützten, sonnigen Lagen gedeiht<br />
die Mispel noch in höheren Lagen. Meist wird<br />
sie auf Weissdorn veredelt, sie wächst jedoch<br />
auf allen einheimischen Kernobstarten, entsprechend<br />
sind die jeweiligen Ansprüche.<br />
Hallesche Riesen<br />
Die Haselnuss dürfte die älteste bei uns beheimatete<br />
Obstart sein. Vor etwa 7000 Jahren<br />
besiedelte die Hasel mit der Eiche zusammen<br />
ganz Skandinavien, und zwar nicht nur als Untergehölz<br />
eingestreut: Sie bildete auch selbst<br />
grossflächige Bestände. Diese sogenannte<br />
«Haselzeit» ist gleichbedeutend mit der höchsten<br />
Kulturstufe der Steinzeit. Damals war die<br />
Haselnuss für die Ernährung sehr wichtig;<br />
wegen ihres Nährwerts, und vor allem weil sie<br />
leicht über den Winter oder auch mehrere<br />
Jahre gelagert werden konnte. Mit dem Einzug<br />
einer kälteren Periode endete vor etwa 5500<br />
Jahren die Haselzeit. In der Folge wurde diese<br />
Waldformation in südlichere Gebiete verdrängt.<br />
Die gewöhnliche Haselnuss, die Waldhasel,<br />
ist in ganz Europa bis nach Mittelnorwegen<br />
anzutreffen. Zu den heute noch anbau-<br />
_Bandnuss: eher mässig wachsend<br />
_Cosford: kräftig aufrechter Wuchs<br />
_Gubener Zellernuss<br />
_Gunslebener Zeller: sehr kräftiger aufrech-<br />
_ter Wuchs<br />
_Hallesche Riesen: kräftig aufrechter Wuchs<br />
_Northhamptonshire: schwächerer Wuchs<br />
_Römische Nuss: kräftig aufrecht wachsend;<br />
_starke Wurzelschossbildung<br />
_Rote Lambertsnuss: eher niedrige Wuchsform,<br />
aber Ausläufer treibend<br />
_Webb’s Preisnuss<br />
_Weisse Lambertsnuss<br />
_Wunder von Bollweiler<br />
Auf langlebigen Unterlagen kann sie über 100<br />
Jahre alt werden.<br />
Hinweis: Mit unserer Mispel verwandt ist die<br />
immergrüne Japanische Wollmispel Eryobotria<br />
japonica. Deren gelbliche Früchte werden<br />
fälschlicherweise meistens als «Mispeln»<br />
angeboten und stammen aus Monokulturen in<br />
Spanien. Der bei uns nicht fruchtende Strauch<br />
stammt ursprünglich aus Südostchina. Von da<br />
gelangte er nach Japan.<br />
Mispelsorten<br />
Wirkliche Sortennamen können keine aufgeführt<br />
werden, obwohl etwa vier Typen unterschieden<br />
werden können. Die grossfrüchtige,<br />
flache Mispel ist weit weniger geschmackvoll<br />
als die kleinere, rundliche.
58 <strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong>: Fruchtige Raritäten 2006<br />
Weitere heimische Obstarten: Quitte, Mispel, Baumnuss und Co.<br />
59<br />
Edelkastanie, Kastanie<br />
Feige<br />
Lehmböden. Sie erreicht 30 m Höhe, die<br />
Stämme werden enorm dick.<br />
In der Südschweiz geht sie bis auf 1300 m.ü.<br />
M. Im Tessin und in den Südtälern Graubündens<br />
war die Kastanie Jahrhunderte lang das<br />
wichtigste Grundnahrungsmittel. Sie ist vielseitig<br />
verwendbar und (richtig aufbewahrt,<br />
zum Beispiel gedörrt) dauerhaft. Das Holz<br />
kann aussen und innen verwendet werden, es<br />
ist dem Eichenholze gleichwertig.<br />
Der Kastanienbaum kann bei richtiger Pflege<br />
über 1000 Jahre alt werden.<br />
Der Feigenbaum ist in Syrien, Persien, Kleinasien,<br />
Griechenland und Nordafrika heimisch.<br />
Eine im Ufergestrüpp des Kaspischen Meeres<br />
und der Nordwesttürkei vorkommende Art soll<br />
der Urahn der Fruchtfeige sein. Aus der Bronzezeit<br />
ist belegt, dass sie schon damals immer<br />
zusammen mit der Olive vorkam. Ägyptische<br />
Dokumente berichten von Feigenkulturen<br />
aus dem 3. Jahrtausend v. Chr. Der Römer Plinius<br />
d. Ä. (um 70 n. Chr.) zählte 29 Sorten auf.<br />
Sicher wurden im Mittelmeeraum Hunderte<br />
von Feigensorten kultiviert und genutzt. Heute<br />
ist diese Vielfalt aber stark gefährdet. Die Römer<br />
brachten die Feige auch über die Alpen,<br />
dort wurde sie jedoch nicht heimisch.<br />
Feige<br />
Edelkastanie<br />
Sie ist heute in drei grossen Gebieten verbreitet:<br />
in Europa, im Fernen Osten und in Nordamerika.<br />
Während der Wärmeperiode im Tertiär<br />
gedieh sie bis Grönland und Alaska. Das einst<br />
grosse Verbreitungsareal der europäischen<br />
Edelkastanie reduzierte sich als Folge der Eiszeit<br />
auf Restvorkommen im Mittelmeerraum<br />
und in Kleinasien. Sie wurde wohl durch die Römer<br />
wieder nördlich der Alpen angesiedelt. Ausgrabungen<br />
belegen, dass ums 1. Jahrhundert<br />
die Kastanie in der Nordschweiz bekannt war.<br />
Am besten gedeiht sie in sauren Böden mit pH<br />
Werten zwischen 4,5 und 6. Sie liebt fruchtbaren<br />
Boden, gedeiht dann auch auf flachgründigen,<br />
steinigen Standorten, falls diese<br />
genügend feucht sind. Vernässte und verdichtete<br />
Böden erträgt sie so wenig wie schwere<br />
Kastaniensorten<br />
Für die Alpennordseite:<br />
_Bouche de Betizac<br />
_Brunetta<br />
_Golino<br />
_Marowa<br />
Für die Alpensüdseite:<br />
_Torción negro (bis 700 m ü. M.)<br />
_Lüina<br />
_div. italienische Marronisorten<br />
_(bis 700 m ü.M.)<br />
In der Südschweiz wird die Feige schon lange<br />
kultiviert und es besteht eine ansehnliche<br />
«Sortenvielfalt», wovon bisher nur wenige bestimmt<br />
wurden.<br />
Der Feigenbaum wird an die 100 Jahre alt.<br />
Empfehlenswerte Feigensorten<br />
Für die Alpensüdseite:<br />
_Fico Nero («Blaue Feige»): die beliebteste<br />
_Sorte, klein, aussen violett, honigsüss<br />
_Fico Bianco («Weisse Feige»): gross, grün mit<br />
_rosa Fruchtfleisch, süss<br />
_Fico Passo: klein, grün, innen weinrot, sehr<br />
_süss<br />
_Fico Precassino: klein, hellgrün-gelbe Haut,<br />
_bleichrotes Fruchtfleisch, aromatisch und _süss<br />
Für die Alpennordseite:<br />
Aus warmen Lagen der Alpennordseite können geeignete<br />
Sorten durchaus vorzüglich schmecken.<br />
Die folgenden Sorten haben sich bewährt, weitere<br />
sind im Versuchsanbau.<br />
_Ariane: gelb<br />
_Brown Turkey (Bella Brunetta): braun<br />
_Dalmatie: grüngelb<br />
_Dauphine: grün<br />
_Early Black: dunkelrot<br />
_Fillacciano: goldgelb<br />
_Grise Olivette: braunrot<br />
_Grosse Grise: dunkelrot<br />
_Isi d’Oro: goldgelb-braun<br />
_Longue d’Aout: hellrotgelb<br />
_Negronne: blau-schwarz<br />
_Pastillière: rotviolett<br />
_Ronde de Bordeaux: dunkelblau<br />
_Sultane (Noir de Juillet): violettblau<br />
_Violette Dauphine (Rouge d’Argenteuil):<br />
_rotviolett
60 <strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong>: Fruchtige Raritäten 2006<br />
Weitere heimische Obstarten: Quitte, Mispel, Baumnuss und Co.<br />
61<br />
Kaki<br />
Maulbeere<br />
Kaki<br />
Diese Frucht ist in Zentralasien schon seit Jahrhunderten<br />
im Anbau, nach Europa gelangte sie<br />
erst um 1870. Kakipflaumen sind recht frosthart,<br />
da sie Temperaturen bis -16 °C ertragen.<br />
Deshalb kann sie auch in kühleren Regionen<br />
angepflanzt werden. Die Früchte brauchen aber<br />
warme Herbsttemperaturen um auszureifen.<br />
Der Kakibaum bevorzugt kalkfreie, durchlässige,<br />
tiefgründige und nährstoffreiche Böden. So<br />
reift das Holz zeitig aus und Frost wird besser<br />
vertragen.<br />
Die Früchte werden meist erst nach dem Laubfall<br />
pflückreif, sie sollten dann orange gefärbt<br />
sein. Meistens sind die Kaki auch ausgefärbt<br />
noch nicht essreif, sondern hart und gerbstoffhaltig.<br />
Die Nachreifung braucht je nach<br />
Temperatur und Pflückzeitpunkt wenige Tage<br />
bis zwei Monate. Essreife Früchte sind weich<br />
und fast flüssig, süss mit einem speziellen Geschmack.<br />
Neben dem Frischgenuss eignen<br />
sich Kakifrüchte zu Konfitüren, zum Heisseinfüllen<br />
und zum Dörren. Kakipüree kann eingefroren<br />
und als Beilage zu Desserts oder für Gebäck<br />
verwendet werden.<br />
Quelle Y.-J. Prat 2003<br />
Die kleinfrüchtige Virginische Dattelpflaume<br />
aus dem Mittleren Osten Nordamerikas erreicht<br />
eine Höhe bis 30 m. Weil sie frosthärter<br />
ist, wird sie als Pfropfunterlage für Kakibäume<br />
verwendet. Im Tessin sind manche Bäume aus<br />
Samen gezogen worden.<br />
Die ältesten Kakibäume in der Südschweiz<br />
dürften über 100 Jahre alt sein.<br />
Kakisorten<br />
Für die Alpennordseite:<br />
Baumschulen führen örtlich angepasste Sorten.<br />
Für die Alpensüdseite:<br />
_Lycopersicon: Reife M11<br />
_Sämlinge aus freier Wildbahn<br />
Weisse Maulbeere<br />
Als unsere Vorfahren noch in Höhlen hausten,<br />
war die Weisse Maulbeere in China bereits in<br />
Kultur. Die Raupe des Maulbeerspinners ernährt<br />
sich vorzugsweise von den Blättern dieses<br />
bis 20 m hohen Baumes. Zur Verpuppung spinnt<br />
das Insekt einen Cocon, der aus einem einzigen<br />
bis 1500 langen Seidenfaden besteht. Dies ist<br />
der Ausgangspunkt für die Herstellung von Naturseide.<br />
Die Kunst, den Seidenfaden vom Kokon<br />
abzuhaspeln, wurde in China über Jahrtausende<br />
als höchstes Geheimnis bewahrt. Trotz<br />
drohender Todesstrafe schmuggelten griechische<br />
Mönche um 550 n. Chr. Samen aus der<br />
Stadtoase Buchara (heute Usbekistan) heraus.<br />
Im 12. Jahrhundert ist die Weisse Maulbeere in<br />
Sizilien nachgewiesen. 1733 wurden die Bauern<br />
in der Pfalz gezwungen, Maulbeeren anzupflanzen.<br />
Keine Anstrengungen wurden gescheut, um<br />
die Futterpflanze, die Raupe und damit die<br />
Seidenherstellung in Europa anzusiedeln. Dies<br />
gelang in Italien und in Frankreich. Mit dem Siegeszug<br />
der Kunstfasern auf den Textilmärkten<br />
verlor die Seidenraupenzucht – und damit der<br />
Weisse Maulbeerbaum – ihre ehemals grosse<br />
wirtschaftliche Bedeutung.<br />
Die Weisse Maulbeere gedeiht nur in Weinlagen<br />
mit durchlässigen, nicht zu mageren<br />
Böden. Ausgewachsene Bäume können<br />
mächtig wie eine Linde werden. Oft werden<br />
die Bäume aber für die Viehfütterung geschneitelt,<br />
d.h. stark im Schnitt gehalten,<br />
weshalb Habitus und Kronenform nicht artgerecht<br />
zu sehen sind. Die 1–3 cm langen<br />
Beeren reifen im Juli. Sie sind milchweiss,<br />
doch existieren auch gelbliche, rötliche und<br />
dunkle Abarten der Weissen Maulbeere. Sie<br />
schmecken süsslich-fade und können wie<br />
Himbeeren oder Brombeeren verwendet werden.<br />
Sie wurden oft auch zur Aufbewahrung getrocknet.<br />
In Hungerzeiten wurden sie dann gemahlen<br />
und so das Brotmehl gestreckt.<br />
Schwarze Maulbeere<br />
Sie soll aus Südwestasien stammen, war aber<br />
schon um 400 v. Chr. in Griechenland, später im<br />
Alten Rom bekannt. Nährstoffreiche, lockere,<br />
durchlässige Böden in warmem Weinklima sagen<br />
diesem breit ausladend wachsenden Baum zu. Im<br />
Alter kann seine mächtige Krone 25 m Höhe erreichen.<br />
Im Gegensatz zu den anderen essbaren<br />
Maulbeerarten sind die Blätter der Schwarzen<br />
Maulbeere unterseits rau behaart.<br />
Die fleischigen Beeren von 3–6 cm Länge und<br />
2 cm Dicke reifen im Juli. Sie sind angenehm<br />
würzig, säuerlich-süss und sehr saftig. Neben<br />
dem Rohgenuss eignen sie sich für alle üblichen<br />
Verwendungen wie Sirup, Konfitüre, Gelee.<br />
Sie können natürlich auch zu geistigen Getränken<br />
veredelt werden. In Afghanistan stellen Maulbeeren<br />
frisch oder getrocknet ein wichtiges<br />
Nahrungsmittel dar. Unreife herb-saure Früchte<br />
wurden gegen Halsschmerzen verabreicht.<br />
Rote Maulbeere<br />
Diese Maulbeerart stammt aus Nordamerika,<br />
weshalb sie kälteres Klima erträgt als die anderen<br />
zwei. Sie kann beide an Grösse übertreffen<br />
(max. 30 m Höhe). Sonst hat das über die<br />
Schwarze Maulbeere Gesagte auch für die Rote<br />
Gültigkeit.<br />
Die Früchte sind 2–3 cm lang und werden leuchtend<br />
rot. In der Vollreife sind sie saftig und süss und<br />
werden wie die Schwarze Maulbeere verarbeitet.<br />
Maulbeerbäume können ein Alter von über 200<br />
Jahren erreichen.
62 <strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong>: Fruchtige Raritäten 2006<br />
Mandel<br />
Weitere heimische Obstarten: Quitte, Mispel, Baumnuss und Co.<br />
Olive<br />
63<br />
Mandel<br />
Foto Beat Ernst, Basel<br />
Die Olive stammt ursprünglich aus dem zentralasiatischen<br />
Raum und wurde seit der Antike<br />
kultiviert und verbreitet. Der älteste Nachweis<br />
der Olive stammt aus dem Jahre 2400 v.<br />
Chr. Über Syrien gelangte sie in die Mittelmeer-<br />
und nordafrikanischen Länder, wo sie<br />
nebst der Bedeutung als Lieferantin wertvoller<br />
Öle für die Grundernährung auch sehr hohe<br />
symbolische Bedeutung hatte. Die Olivenpflanze<br />
war und ist zum Teil heute noch Symbol<br />
für Glück, Wohlstand und Frieden.<br />
Die Olive kann in kühleren Gegenden – wie wir<br />
sie üblicherweise in der Schweiz, mit Ausnahme<br />
der «Sonnenstube» Tessin antreffen – nur<br />
in Kübeln kultiviert werden, da sie in frostfreien<br />
Räumen überwintert werden muss. Hier<br />
dient sie nur als Zierpflanze. Der Olivenbaum<br />
bevorzugt sonnige Standorte und gedeiht<br />
auch auf nährstoffarmen Böden.<br />
Olivenbäume können in guten Lagen bis 2000<br />
Jahre alt werden.<br />
Ursprünglich in West-Asien beheimatet, gelangte<br />
der Mandelbaum schon früh nach Griechenland<br />
und Nordafrika. In Europa wird die<br />
Mandel heute vor allem ums Mittelmeer kultiviert.<br />
In warm-trockenen Weinbaugebieten gedeiht<br />
sie auch weiter nördlich, in der Schweiz<br />
also im Wallis und im Tessin. Die Ansprüche<br />
an Klima und Boden entsprechen ungefähr<br />
denjenigen des Pfirsichbaumes, wobei der<br />
Wasserbedarf sehr gering ist. Die Blütezeit ist<br />
bedeutend früher als beim Pfirsich.<br />
Der Mandelbaum wird im trocken-warmen Klima<br />
100 Jahre alt.<br />
Mandelsorten<br />
Für milde Lagen der Alpennordseite:<br />
Baumschulen führen die örtlich angepassten<br />
geeigneten Sorten, es handelt sich meistens<br />
um ältere Sorten aus der oberrheinischen Tiefebene.<br />
Für die Alpensüdseite:<br />
_Mondacce: Reife E9, Regionalsorte aus dem<br />
Tessin<br />
Der Olivenanbau in der Schweiz hatte nur im<br />
warmen, südlichen Tessin eine gewisse Bedeutung.<br />
Er hat hier die nördlichste Verbreitungsgrenze.<br />
Die Olive wurden hauptsächlich<br />
als Einzelbaum auf Terrassen in Kombination<br />
mit Reben und Viehweide gehalten. Klassische<br />
Olivenhaine finden wir erst im benachbarten<br />
Italien. Das Öl diente im Tessin vor allem als<br />
Lampenöl oder zu kirchlichen Zwecken. Das<br />
Tessin ist eines der jüngsten Olivenanbaugebiete<br />
Europas, denn die ersten Nachweise<br />
datieren erst aus dem 7. Jhdt. n. Chr. Bereits<br />
rückläufig wegen des «Jahrtausendfrostes» im<br />
17. Jhdt. wurden sie bald auch noch von den<br />
Maulbeerbäumen bedrängt. Die Seidenraupenzucht<br />
war rentabler als die <strong>Pro</strong>duktion von<br />
Öl. Die Bautätigkeit entlang der milden Seeufer<br />
im letzten Jahrhundert dezimierte weitere<br />
Restbestände an Olivenbäumen. Heute gibt<br />
es im Tessin nur noch zerstreut alte Einzelbäume<br />
als Relikt der einstigen Olivenkultur.<br />
Im Frühling 2002 begann <strong>Pro</strong>Spece<strong>Rara</strong> sich<br />
mit dem Olivenanbau im Tessin zu befassen.<br />
Die ältesten im Tessin noch vorhandenen<br />
Einzelbäume wurden erfasst und für ein «Olivetto»<br />
vermehrt. Die meisten dieser Bäume<br />
sind etwa 100 bis 300 Jahre alt. Sortennamen<br />
sind (noch) nicht bekannt.<br />
Olivensorten<br />
Derzeit (Ende 2005) stehen noch keine Pflanzen<br />
der von <strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong> im Tessin inventarisierten<br />
Olivensorten zur Verfügung.<br />
Andere Olivensorten gemäss Angebot in den<br />
Baumschulen.<br />
Im 2001 wurden die «amici dell’olivo» gegründet.<br />
Dieser Verein setzt sich zum Ziel, den Olivenanbau<br />
in der voralpinen Gegend und entlang<br />
den Tessiner Seen wieder einzuführen.<br />
Der Verein bietet jährlich Kurse über die richtige<br />
Pflanzung und Pflege der jungen Olivenbäume,<br />
Olivenöldegustationen und Ausflüge<br />
an. Seit 2004 ist der «sentiero dell’olivo» (Olivenpfad),<br />
der die Gemeinden Castagnola und<br />
Gandria verbindet, auch für seh- und körperlich<br />
behinderte Menschen begehbar.<br />
Associazione Amici dell’olivo, Segretario<br />
Marco Mastelli, Via al Fiume 3, 6962 Viganello,<br />
Tel./Fax 091 972 15 42, E-Mail: amiciolivo@ticino.com,<br />
www.lugano.ch > cultura<br />
> associazioni culturali > arte e cultura > associazione<br />
amici dell’olivo
Wildobst<br />
Wildobst<br />
Speierling<br />
65<br />
Mit Wildobst bezeichnen wir Obstarten,<br />
welche bei uns seit der letzten Eiszeit<br />
beheimatet sind und in der Regel in ihrer<br />
wilden, ursprünglichen Form genutzt werden.<br />
Bei einzelnen Wildobstarten wurden<br />
gewisse Typen aus Wildformen (Sämlinge)<br />
selektioniert.<br />
Quelle A. Quartier 1978<br />
Seine Heimat ist Mittel-, Südeuropa und Kleinasien.<br />
Er liebt warme besonnte Lagen mit kalkhaltigen<br />
Böden. Gegen Trockenheit ist er widerstandsfähig.<br />
Seine Früchte wurden schon von<br />
den Griechen geschätzt. Im Kloster St. Gallen<br />
hatte er um 820 seinen Platz im Garten.<br />
Zum Rohgenuss müssen die Früchte mürbe,<br />
erweicht sein. Dann schmecken sie ähnlich<br />
gebratenen Äpfeln. Die «Sorbolen» dienen<br />
der Most- und Weinbereitung, vor allem der<br />
Verbesserung von Obstwein. Beigaben geringer<br />
Mengen von Speierlingsmost wirken<br />
gärungslenkend und können Aroma, Klarheit<br />
und Haltbarkeit des Mostes verbessern. Die<br />
Früchte können auch zum geistigen Getränk<br />
gebrannt werden. Auch für Konfitüren finden<br />
sie Verwendung, für Essig und nicht zuletzt<br />
als Heilmittel gegen Magenleiden und Verdauungsstörungen.<br />
Früher wurden sogar<br />
Apfel- oder Birnensorten auf Speierlingsunterlagen<br />
veredelt.<br />
Quelle Stein-, Beeren- und Schalenobst 1930<br />
Speierling<br />
Ein Speierling kann im Idealfall 20 m Höhe erreichen<br />
und 500 Jahre alt werden.<br />
Speierlingtypen<br />
In Baumschulen sind Sämlinge aus bewährten<br />
Herkünften erhältlich.<br />
Weil die Wurzel des Speierlings sehr empfindlich<br />
ist, muss die Pflanzung besonderes sorgfältig<br />
ausgeführt werden. Sie sind deshalb in<br />
der Regel in Baumschulen nur in Containern<br />
erhältlich.
66 <strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong>: Fruchtige Raritäten 2006<br />
Wildobst<br />
67<br />
Elsbeere,<br />
Ruhrbirne, Asperl<br />
Holunder,<br />
Schwarzer Holunder,<br />
Holder, Holler<br />
Eberesche,<br />
Vogelbeere<br />
Mehlbeere<br />
Seit Jahrtausenden besiedelt sie helle, warme<br />
Wälder in Mittel- und Südeuropa. Ausser Licht,<br />
Wärme und durchlüftetem Boden verlangt sie<br />
nicht viel. Ausgesuchte Stämme können die<br />
höchsten Preise aller einheimischen Hölzer<br />
erzielen, allerdings ist die Elsbeere erst nach<br />
über 200, oft sogar erst nach 300 Jahren,<br />
hiebreif. Auch dann erreichen die Stämme nie<br />
Dimensionen von Fichte, Eiche oder Buche.<br />
Zudem braucht sie eine wirklich nachhaltige<br />
Forstbewirtschaftung, d.h. sie muss artgerecht<br />
freigestellt werden. So kann ein Elsbeerbaum<br />
33 m Höhe übertreffen.<br />
Frische Früchte sind sehr adstringierend (gerbstoffhaltig,<br />
zusammenziehend) und werden<br />
erst durch Frost oder Liegenlassen geniessbar.<br />
Sie schmecken dann trocken und mehlig, aber<br />
säuerlich-süss. Getrocknet ass man Elsbeeren<br />
als Mittel gegen Verdauungsstörungen. Die<br />
Gallier brauten daraus eine Art Bier. Aus nachgereiften<br />
Früchten gelingen auch Konfitüren<br />
und Gelees. In Frankreich und Österreich wird<br />
daraus Branntwein destilliert, oder sie werden<br />
frisch dem Most beigemischt. Früher dienten<br />
sie auch der Essigherstellung.<br />
Ein Elsbeerbaum kann bis 500 Jahre leben.<br />
Elsbeertypen<br />
Sämlinge ausgewählter Herkünfte, die den<br />
forstlichen Anforderungen gerecht werden.<br />
Er kommt in ganz Europa vor, wo Boden und<br />
Klima seinen Ansprüchen gerecht werden. Mit<br />
Vorliebe wächst er auf feuchten, nährstoffhaltigen<br />
Böden. Für regelmässige Ernten ist jährlicher<br />
Rückschnitt erforderlich.<br />
Aus den Blütendolden kann Tee, Sirup und ein<br />
moussierendes Getränk bereitet werden, ferner<br />
werden sie in der Heilkunde genutzt, ebenso<br />
in der Küche zu Leckereien veredelt. Die<br />
Beeren werden zu Saft, Gelee, Sirup und Marmelade<br />
verarbeitet.<br />
Dem Holunder werden mancherlei heilbringende<br />
Eigenschaften zugesprochen. Der Strauch<br />
spielte im Volksbrauchtum eine wichtige Rolle.<br />
Der Schwarze Holunder Sambucus nigra ist<br />
vom Trauben-Holunder/Roten Holunder Sambucus<br />
racemosa, der vor allem im Hügelland<br />
und im Gebirge angetroffen wird, zu unterscheiden<br />
Seine Beeren bleiben auch reif rot<br />
und sollten nicht verzehrt werden, da die<br />
Kerne giftig sind.<br />
Sortenempfehlung Holunder<br />
_Hamburg<br />
sehr stark wachsend, mittelhohe Erträge,<br />
dunklerer Saft<br />
_Haschberg<br />
stark wüchsig, hohe, regelmässige Erträge<br />
_Weisser Holunder:<br />
weisse anstatt schwarze Beeren<br />
_Diverse Sämlinge<br />
Sie gehört zur eurosibirischen Flora, wächst in<br />
der Tundra noch weit nördlich des Polarkreises,<br />
kümmert aber an zu warmen, kalkig-trockenen<br />
Standorten. Sie nimmt auch mit magerem<br />
oder moorigem Boden vorlieb. Oft mehrstämmig<br />
strauchig, aber auch als Baum wachsend,<br />
erreicht sie Höhen von 10 bis 18 m.<br />
An einer Doldenrispe reifen die zahlreichen,<br />
orangeroten Beeren, je nach Klima schon Ende<br />
Sommer bis anfangs Winter. Im Norden<br />
sind die Früchte für viele Vögel Winternahrung.<br />
Die Vogelbeeren schmecken herb-bitter und<br />
sind für uns nicht zum Rohgenuss geeignet.<br />
Durch Einlegen in Essigwasser oder Kälteeinwirkung<br />
werden die Beeren entbittert. Durch<br />
Erhitzung verschwindet auch die Blausäure.<br />
Nun kann aus den Beeren Saft, Gelee, Mus<br />
oder Essig hergestellt werden. Anfang des 19.<br />
Jhdts soll in Mähren (heute Tschechien) ein<br />
Hirtenknabe die grossfrüchtige, bitterstofffreie<br />
«Süsse Eberesche» entdeckt haben. Diese<br />
muss vor der Verarbeitung nicht entbittert<br />
werden, sie weist zudem einen hohen Vitamin-C-<br />
Gehalt auf.<br />
Ebereschen können über 100 Jahre leben.<br />
Sortenempfehlung Eberesche<br />
_Concentra<br />
_Klosterneuburger Selektionen 1, 2, 4 oder 8<br />
_(alles Auslesen der oben erwähnten «Süssen<br />
Eberesche»)<br />
_Rosina<br />
_Sämlinge der wilden Eberesche<br />
Quelle Vedel und Lange 1974<br />
Mehlbeere<br />
Die Mehlbeere liebt kalkhaltige, nicht zu feuchte<br />
Böden und lichten Stand. Im Wallis wurde sie<br />
auf 2150 Meter Höhe gefunden. Je nachdem<br />
bleibt sie strauchartig oder wächst zum über 20<br />
Meter hohen Baum aus. Diese Art ist schon seit<br />
Urzeiten bei uns heimisch. Es kommen wilde<br />
Bastarde mit der Elsbeere, der Vogelbeere und<br />
auch der Zwergmispel vor. Die Mehlbeeren sind<br />
trocken und mehlig, mit bitterem Geschmack,<br />
der erst nach Frosteinwirkung oder Lagerung<br />
süss wird. In Notzeiten wurden die Früchte getrocknet,<br />
gemahlen und dem Brotmehl beigemischt.<br />
Mit säuerlich-saftigen Früchten wie Äpfeln<br />
können daraus Säfte, Gelees und Konfitüren<br />
zubereitet werden.<br />
Ein Mehlbeerbaum kann über 200 Jahre alt werden.<br />
Mehlbeertypen<br />
Sämlinge (die Vermehrung der Mehlbeere erfolgt<br />
durch Samen)
68 <strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong>: Fruchtige Raritäten 2006<br />
Wildobst<br />
69<br />
Kornelkirsche,<br />
Tierlibaum,<br />
Fluewiidli<br />
Weissdorn<br />
Wildrose, Hagebutte,<br />
Heckenrose,<br />
Hundsrose<br />
Die Kornelkirsche stammt ursprünglich aus<br />
dem Kaukasus, war aber bei uns schon zur Römerzeit<br />
weit verbreitet. In Italien und im Balkan<br />
ist sie wild häufig, bei uns weniger. Sie<br />
wird vor allem in Gärten, Hecken und als frühe<br />
Bienenweide gepflanzt. Der Tierlibaum entwickelt<br />
sich in kalkhaltigen, humosen Böden<br />
vortrefflich, wächst auch im Halbschatten,<br />
fruchtet aber nur in sonniger Lage reichlich. Je<br />
nach Erziehung und Situation entwickelt sich<br />
ein Busch oder ein Baum bis zu 8 m Höhe. Die<br />
Frucht ist tonnenförmig, um 20 mm hoch, meistens<br />
rot reifend. Selten kommen gelbliche<br />
oder panaschierte Töne vor. Zum Rohverzehr<br />
muss sie sehr reif sein, sonst ist die Säure<br />
schneidend. Der Vitamin-C-Gehalt liegt bei 60<br />
mg/100g. Meist wird sie zu Gelees, Konfitüre,<br />
Saft verarbeitet.<br />
Die Kornelkirsche wird über 150 Jahre alt. Bei<br />
alten Stämmen verkernt das Holz innen dunkelbraun<br />
und wird so hart wie kein anderes<br />
hier heimisches.<br />
Typen von Kornelkirsche<br />
Baumschulen führen neben Sämlingen Typen<br />
mit grösseren Früchten oder anderer Farbe.<br />
Er ist in ganz Europa heimisch. Ihm ist jeder<br />
(nicht zu saure) Boden in nicht zu heisser Lage<br />
genehm. Der Eingrifflige unterscheidet sich<br />
vom Zweigriffligen Weissdorn durch die eingrifflige<br />
Blüte, die nur einen Steinkern in der<br />
Frucht bildet, die kürzeren Dornen sowie das<br />
stark eingeschnittene, gelappte Laubblatt. Er<br />
kann mit 20 Metern viel höher werden als der<br />
Zweigrifflige mit maximal 12 Metern. Zudem<br />
hat er sich weiter nördlich verbreitet als jener.<br />
Von den knapp 10 mm grossen Früchten ist<br />
nur das äussere Fruchtfleisch essbar. Es ist<br />
mehlig und schmeckt eher fade, enthält aber<br />
Eiweisse, Mineralstoffe und reichlich Pektine.<br />
Funde in Pfahlbauten lassen vermuten, das<br />
die Beeren als Beikost dienten. Im Mittelalter<br />
wurden sie getrocknet und vermahlen als<br />
Mehlzusatz gebraucht. Sie können für Marmeladen,<br />
Gelees oder Getränke verwendet werden.<br />
Der Weissdorm ist auch eine Heilpflanze<br />
mit herzwirksamen und kreislaufstärkenden<br />
Inhaltsstoffen.<br />
Er hat sich als Pfropfunterlage für Quitten und<br />
Mispeln bewährt. Als Heckenpflanze, als Vogelschutzgehölz<br />
und als Windschutzhecke ist<br />
der Weissdorn unentbehrlich.<br />
Im besten Fall kann der Weissdorn 500 Jahre<br />
leben.<br />
Die Rose ist fast in ganz Eurasien heimisch.<br />
Wildrosen sind frosthärter als Gartenrosen.<br />
Auch sie bevorzugen jedoch sonnige Standorte.<br />
Leichte bis mittelschwere Böden mit<br />
nicht zu saurer Reaktion sagen diesem Blütengehölz<br />
am besten zu. Vernässter, kalter, undurchlässiger<br />
Untergrund verhindert das Gedeihen.<br />
Die verschiedenen Sorten erreichen<br />
Höhen von 2 bis 5 m, Kletterrosen auch höher.<br />
Im Herbst reifen die rundlichen Scheinfrüchte.<br />
Auffällig orange- bis scharlachrot gefärbt, sind<br />
sie uns eine Augenweide, ein Leckerbissen für<br />
manche Tiere. Auch für die menschliche Ernährung<br />
sind sie nutzbar. Der Vitamin-C-Gehalt<br />
ist hoch. Nach der Entfernung der Samen sind<br />
die Hagebutten vielseitig verwendbar zu Buttenmost,<br />
Marmelade, Saft, Likör, Rosenhonig,<br />
Rosenwein. Im Birseck (Nordwestschweiz) kamen<br />
im Winter Bauern aus Hochwald SO in die<br />
Siedlungen und verkauften Buttenmost offen.<br />
(Buttenmost ist eingekochtes, gezuckertes<br />
Fruchtfleisch der Hagebutte und wird meist als<br />
Brotaufstrich genossen).<br />
Rosen können mehrere hundert Jahre alt werden.<br />
Am Hildesheimer Dom (D) soll ein 13 m<br />
hoher Rosenstock mit 50 cm dickem Stamm<br />
noch aus dem Mittelalter stammen.<br />
Empfehlenswerte Wildrosen<br />
_Apfelrose Rosa villosa: bis 2m Höhe<br />
_Bibernellrose Rosa pimpinellifolia: bis 1m Höhe<br />
_Filzrose Rosa tomentosa: 1 bis 2m Höhe<br />
_Gallische Rose Rosa gallica: bis 1,25m Höhe<br />
_Heckenrose Rosa canina: bis 3 m Höhe<br />
_Japanrose Rosa nipponensis: 1 bis 2m Höhe,<br />
höchster Vitamin-C-Wert<br />
_Kartoffelrose Rosa rugosa: 1 bis 2m Höhe<br />
_Rotblättrige Rose Rosa glauca: bis 3m Höhe<br />
Quelle Vedel und Lange 1974<br />
Heckenrose<br />
_Stacheldrahtrose Rosa sericea: 2 bis 3m Höhe<br />
_Vitaminrose Rosa pendulina var. oxydon:<br />
_1–3m Höhe, entwickelt Schösslinge<br />
_Weinrose Rosa rubiginosa: bis 1,5 m Höhe<br />
_Zimtrose Rosa majalis: 0,5 bis 2m Höhe,<br />
_entwickelt Ausläufer
70 <strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong>: Fruchtige Raritäten 2006<br />
Wildobst<br />
71<br />
Schwarzdorn,<br />
Schlehe<br />
Wacholder<br />
Gemeine<br />
Felsenbirne<br />
Berberitze,<br />
Sauerdorn<br />
Schwarzdorn<br />
Quelle A. Quartier 1978<br />
Diese immergrüne Pionierpflanze ist in ganz<br />
Europa heimisch. Im nördlichsten Skandinavien<br />
wächst der Wacholder kriechend, in wärmeren<br />
Gefilden in guten Böden dagegen säulenförmig<br />
bis 12 m hoch. Wacholderbeeren<br />
sind als Gewürz für Sauerkraut bekannt. Sie<br />
finden auch in anderen Speisen Verwendung<br />
und werden als hochprozentiges Destillat<br />
genossen. Sowohl mit grünen Zweigen wie mit<br />
dem Holz wird seit jeher Fleisch und Fisch<br />
geräuchert.<br />
Dieser europäisch-südwestasiatische Strauch<br />
besiedelt Felshänge, Schutt und trockene<br />
Wälder auf kalkhaltigem Untergrund. Das<br />
reichblühende Gehölz wird 2 bis 3 m hoch. Die<br />
süsslichen Früchte wurden schon im Altertum<br />
gesammelt und verspeist. Wegen des Blausäuregehaltes<br />
sollten jedoch roh keine grösseren<br />
Mengen verzehrt werden. Beim Erhitzen<br />
verschwindet dieser Giftstoff, und die Früchte<br />
können dann bedenkenlos zu Konfitüren und<br />
geistigen Getränken verarbeitet werden.<br />
Quelle A. Quartier 1978<br />
Die Schlehe oder der Schwarzdorn soll die<br />
Stammmutter aller europäischen Pflaumen<br />
sein. Aus Wildkreuzungen mit der Kirschpflaume<br />
dürften in grauer Urzeit die Ahnen unserer<br />
Pflaumen, Zwetschgen, Mirabellen und Reineclauden<br />
entstanden sein. Ihre Verbreitung<br />
umfasst ganz Europa, ausser dem hohen Norden.<br />
Schwarzdornbüsche werden nicht höher<br />
als 5m. Kriechwurzeln und Schösslinge sorgen<br />
für ständige Verjüngung und Ausbreitung.<br />
Durchlässige, humose, kalkhaltige Böden<br />
sagen ihnen am besten zu.<br />
Die Steinfrüchte der Schlehe sind erst nach<br />
Frosteinwirkung geniessbar. Schon die Pfahlbauern<br />
nutzten sie. Im Mittelalter wurde Schlehenwein<br />
mit Honig an kirchlichen Festen<br />
getrunken. Getrocknete Schlehen wurden beim<br />
Garnspinnen zur Förderung des Speichelflusses<br />
gekaut. Alte Rezepte beschreiben die Herstellung<br />
von Sirup, Wein, Likör und Schnaps. In<br />
Frankreich galt Schlehenwein und das mit<br />
Schlehenmus bestrichene Brot als Festmahl<br />
armer Leute. Heute werden die Früchte noch<br />
zu Sirup, Saft, Mus und Marmeladen verarbeitet.<br />
Die Blüten haben blutreinigende Wirkung.<br />
Der Wacholder kann das hohe Alter von über<br />
500 Jahren erreichen.<br />
Berberitzenblüten und -früchte<br />
Ausser in kalten Gebieten ist die Berberitze europaweit<br />
verbreitet. Sie mag milde, kalkhaltige<br />
Standorte in lichten Wäldern und Gebüschen. An<br />
den Boden stellt der Sauerdorn kaum Ansprüche.<br />
Der stark bedornte Strauch erreicht eine<br />
Höhe von drei Metern. Aus den sehr sauren<br />
Früchten lassen sich Konfitüren und Getränke<br />
herstellen.<br />
Die Schlehe kann 80 Jahre alt werden.
Rebe, Traube, Weinrebe<br />
Rebe, Traube, Weinrebe<br />
73<br />
Foto Beat Ernst, Basel<br />
Foto Yannik Andrea, 7477 Filisur<br />
Die Rebe Vitis vinifera ist eine der ältesten<br />
Kulturpflanzen überhaupt. Sie stammt vermutlich<br />
ursprünglich aus der Region Kaukasus,<br />
Kleinasien, Oberturkmenien und Iran. Die Weinrebe<br />
ist seit jeher Teil der Kulturgeschichte<br />
des Menschen. In prähistorischen Zeiten wurde<br />
sie bereits wild gesammelt. Bald nahm<br />
man sie in Kultur zur Freude und Berauschung<br />
unserer Sinne. Kaum einer anderen Pflanze<br />
hat der Mensch so viel Aufmerksamkeit entgegen<br />
gebracht. Auch in der Schweiz wird<br />
schon seit der Römerzeit Wein angebaut und<br />
gekeltert. Dank verschiedenen Einflüssen aus<br />
den Nachbarländern und den unterschiedlichen<br />
klimatischen Regionen haben sich hier<br />
zahlreiche Sorten etabliert.<br />
Die Rebe ist sehr anpassungsfähig bezüglich<br />
des Bodens. Mit Ausnahme der jungen Knospen,<br />
die bei Temperaturen um -2 bis -3 °C<br />
bereits geschädigt werden, ist die Weinrebe<br />
frosthart. In kühleren Regionen gedeiht die<br />
Weinrebe nur an milden und geschützten Lagen<br />
(warme Hänge, Seelage oder als Wandspalier).<br />
Ein Rebstock kann an guten Standorten mehrere<br />
hundert Jahre alt werden.<br />
Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde die<br />
Reblaus, ein aus Amerika importierter Wurzelschädling,<br />
zur schlimmsten Rebenplage überhaupt.<br />
Zudem gelangten zur gleichen Zeit die<br />
bis anhin unbekannten Rebenkrankheiten<br />
«Echter Mehltau» und «Falscher Mehltau» zu<br />
uns. Dagegen mussten resistente Reben gefunden<br />
werden. Dies erwies sich zugleich als<br />
Durchbruch der Veredelungstechnik. Man führte<br />
um etwa 1860 aus Amerika resistente, in<br />
Mitteleuropa bis dahin unbekannte Rebarten<br />
ein: als Direktträger zum Beispiel Vitis labrusca<br />
oder als Unterlage für edlere Weinsorten<br />
zum Beispiel Vitis riparia oder Vitis rupestris.<br />
Diese Weinreben amerikanischen Ursprungs<br />
wurden dann für europäische Verhältnisse weitergezüchtet.<br />
In der Schweiz, vorab in der Südschweiz,<br />
überlebte eine Anzahl «Americano»-<br />
Trauben. Diese sind allerdings weniger zum<br />
Keltern als zur Herstellung von Traubensaft<br />
oder zum Brennen geeignet. Weitere alte europäische<br />
Rebensorten finden sich vor allem<br />
im Wallis und in historisch bekannten Rebgebieten,<br />
zum Beispiel um den Zürichsee.
74 <strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong>: Fruchtige Raritäten 2006<br />
Empfehlenswerte Rebensorten<br />
Rebe, Traube, Weinrebe<br />
Empfehlenswerte Rebensorten<br />
75<br />
Bevor Sie sich für eine Rebensorte entscheiden,<br />
lassen Sie sich am besten in der Rebschule<br />
beraten. Eine, dem Standort angepasste<br />
Sortenwahl ist sehr wichtig für ein gutes<br />
Gedeihen, ohne dass allzu viele Pflanzenschutzmittel<br />
eingesetzt werden müssen.<br />
Europäische Weinrebensorten<br />
Vitis vinifera<br />
Die ursprünglichsten Rebensorten der Schweiz<br />
gehören der Europäischen Weinrebe Vitis vinifera<br />
an und sind heute wegen ihrer Anfälligkeit<br />
auf die Reblaus sowie auf den echten und<br />
falschen Mehltau selten geworden, zum Teil<br />
sogar in ihrem Bestand gefährdet. Ihre Erhaltung<br />
bedarf guter Kenntnisse und namentlich<br />
eines gezielten Pflanzenschutzes. Hier eine<br />
Auswahl dieser Besonderheiten, welche heute<br />
noch in Rebschulen erhältlich sind:<br />
Completer<br />
(Lindauer, Malanstraube, Edelweisser)<br />
Weisse, spät reifende Keltersorte für beste Lagen.<br />
Die Trauben sind gross und pyramidenförmig,<br />
die dickhäutigen Beeren werden gelb mit braunen<br />
Flecken. Sie kann bei schlechtem Blühwetter etwas<br />
verrieseln. Hauptverbreitung: Bündner Herrschaft,<br />
Malans. Herkunft: Kt. GR<br />
Weisser Räuschling (Züriweiss, Weisswelsch,<br />
Guay Jaune, Rüschelin u.v.m.)<br />
Alte, möglicherweise von Wildreben am Rhein<br />
oder in der Schweiz abstammende Keltersorte.<br />
Traube mittel, locker bis sehr dicht. Beeren mittel-<br />
Heida (Plant Païen, Heidenwein)<br />
Weisse Keltersorte und Spezialität aus dem Vispertal<br />
VS. Die Sorte zählt zu den gelbtraubigen,<br />
würzigen Traminer-Typen. Sie gedeiht im oberen<br />
Wallis, in den höchst gelegenen Weinbergen Europas.<br />
In Visperterminen wird daraus der Heidenwein<br />
zubereitet.<br />
Cornalin (Landroter, Rouge du Pays)<br />
Blaue Keltersorte. Eine der ältesten im Kt. Wallis<br />
angepflanzte Rebsorte. Die Beere reift sehr spät<br />
und braucht beste Standorte. Neigung zur Alternanz<br />
(= jährlich schwankende Fruchtbarkeit). Den<br />
Namen ‹Cornalin› erhielt die Sorte erst 1972.<br />
Roter Gutedel (Chasselas rose royal)<br />
Seltene, rosarote Farbvariante der vielfältigen Chasselasgruppe.<br />
Ausgezeichnete Tafeltraube, reift Ende<br />
September bis Ende Oktober. Traube gross,<br />
Beeren mittelgross. Die meist verbreitete Weissweinsorte<br />
in der Schweiz ist heute noch der ‹Chasselas›.<br />
Weitere seltene Sorten werden in speziellen<br />
Sammlungen im Rahmen des Nationalen Aktionsplanes<br />
des Bundesamtes für Landwirtschaft<br />
BLW erhalten. Aus diesen Sammlungen<br />
kann Holz zur Veredelung bezogen werden. Angaben<br />
zu den Sammlungen erhalten Sie bei<br />
der Geschäftsstelle von <strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong> oder<br />
bei der Schweizerische Kommission für die Erhaltung<br />
von Kulturpflanzen SKEK, Domaine de<br />
Changins, 1260 Nyon, Tel. 022/363 47 01,<br />
Internet: www.cpc-skek.ch.<br />
Amerikanische und interspezifische<br />
Weinrebensorten<br />
Vitis labrusca, Vitis riparia, Vitis rupestris etc. und<br />
Kreuzungen davon<br />
Im Laufe des letzten Jahrhunderts haben sich<br />
zunehmend robustere Rebensorten in der<br />
Schweiz etabliert. Diese stammen von amerikanischen<br />
Weinreben ab oder sind sogenannte<br />
interspezifische Rebensorten, die auf Kreuzungen<br />
zwischen verschiedenen Rebenarten<br />
beruhen.<br />
Alle Vitis labrusca-Sorten, sowohl die reinen<br />
als auch die gekreuzten, sind intensiv beduftet<br />
und erinnern bei voller Reife an Himbeeren.<br />
Vitis labrusca ist in Amerika auch unter<br />
dem Namen ‹Fox Grape› (Fuchstraube) bekannt.<br />
Ihr typischer Fruchtgeschmack wirkt<br />
auch in den Folgezüchtungen nach und wird<br />
als Fox-Ton umschrieben. Im Volksmund werden<br />
diese Traubensorten bei uns als «Katzenseicher»<br />
bezeichnet.<br />
Nachstehend haben wir eine Auswahl an robusteren,<br />
für die Schweiz mittlerweile traditionellen<br />
Sorten zusammengestellt. Sie sind in der<br />
Regel vielseitig verwendbar und können für<br />
den Hausgarten oder die Pergola empfohlen<br />
werden.<br />
Seyval blanc S.V. 5-276 Interspezifische Sorte<br />
Weisse, pilzresistente Keltersorte und Tafeltraube<br />
aus Frankreich. Eine zu Beginn des 20. Jhdt. gezüchtete<br />
Hybridrebe. Für kühlere Gegenden vorteilhaft,<br />
da früh austreibend und reifend. Beeren<br />
Chambourcin Interspezifische Sorte<br />
Rote, pilzresistene Keltersorte. Spät reifend und<br />
deshalb ausschliesslich geeignet für südliche Lagen<br />
TI. Trauben gross, ziemlich kompakt, aber<br />
häufig ungenügend befruchtete Kleinbeeren. Zugunsten<br />
der Qualität sollte eine Ertragsregulierung<br />
erfolgen.<br />
Dirju Campbell early Americano<br />
Blaue Tafeltraube. Frühreife Sorte mit starkem<br />
Fox-Aroma. Beeren und Trauben sehr gross. Beerenfleisch<br />
saftig und weich. Ertragreiche Sorte mit<br />
üppigem Wuchs. Gute Pilzresistenz. Dekorative<br />
Pergola- oder Spalierrebe.<br />
Léon Millot (Frühe Schwarze)<br />
Interspezifische Sorte<br />
Rote, pilzresistente Keltersorte. Anfang des 20.<br />
Jhrdt. im Elsass gezüchtet. Sehr früh reifend. Sorte<br />
in späten Lagen auspflanzen wegen der Gefahr<br />
des Wespenfrasses. Geeignet für Höhenlagen.<br />
Aus den Trauben entsteht einer der besten Rotweine<br />
der französischen Hybridsorten.<br />
Isabella Americano Vitis labrusca<br />
Sämling aus Süd Carolina (USA), um 1820 in<br />
Frankreich eingeführt. Beere dickschalig, tiefschwarz,<br />
stark beduftet; Fleisch gelbgrün, ausgeprägter<br />
Fox-Ton. Im Tessin bis in die 50er Jahre<br />
häufigste pilzresistente Sorte. Wurde geschätzte<br />
Tafeltraube, auch für Traubensaft, leichte Roséweine.<br />
Magliasina<br />
Americano Vitis labrusca<br />
gross, bei Vollreife bronziert. Früher weit verbreite-<br />
mittel, rund, gold-gelb, fleischig. Geschmack neu-<br />
Klon der Sorte ‹Isabella› und fast identisch. Aber<br />
te Weissweinsorte, heute nur noch Reste z.B. am<br />
tral. Gute, problemlose Wein- und Tafeltraube.<br />
bessere Befruchtung und regelmässigeres Aus-<br />
Zürichsee.<br />
reifen der Trauben, d.h. wenig grüne, nicht ausgereifte<br />
Beeren bei der Ernte. Spärlich verbreitet im<br />
Gebiet um Lugano.
76 <strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong>: Fruchtige Raritäten 2006<br />
77<br />
Empfehlenswerte Rebensorten<br />
Triumph von Elsass<br />
Interspezifische Sorte<br />
Schöne kompakte Trauben mit kleinen, süssen<br />
Beeren. Reift früh bis mittelfrüh. Wuchs stark. Sehr<br />
widerstandsfähig gegen Fäulnis und somit sehr<br />
geeignet für das Freiland. Verrieselt gern bei zu<br />
starkem, ungezügeltem Wachstum.<br />
Maréchal Foch<br />
Interspezifische Sorte<br />
Rote, pilzresistente Keltersorte. Benannt nach<br />
dem berühmten General Foch aus dem 1. Weltkrieg.<br />
Eine gut bekannte französische Hybridrebe<br />
mit früher bis mittelfrüher Reife. Mittelgrosse<br />
Trauben mit kleinen Beeren. Gute Frosthärte.<br />
Noah<br />
Interspezifische Sorte<br />
Vitis labrusca Vitis riparia<br />
Eine robuste, starkwüchsige Sorte. Früh bis mittelfrüh<br />
reifend. Kompakter Fruchtstand, mittelgrosse<br />
weisse Beeren, intensiver Fox-Geschmack.<br />
Geeignet für Traubensaft, Schnaps, Konfitüre. Unterschiedlich<br />
beliebt.<br />
Aurora Seyval blanc 5-279<br />
Interspezifische Sorte<br />
Züchtung Ende des 19. Jhdts von Seyve-Villard (F).<br />
Sehr früh reifende goldgelbe Traube. Mittelgrosse<br />
Beeren, sehr süss, neutral im Geschmack. Für Höhenlagen<br />
geeignet.
Beerenobst<br />
Beerenobst<br />
Erdbeere<br />
79<br />
Foto Markus Zuber, 5024 Küttigen<br />
Beeren hielten erst relativ spät Einzug in unsere<br />
Gärten. Bis ins 18. Jahrhundert sammelte<br />
man bei uns wilde Beeren, welche einem<br />
die freie Natur in Wäldern, an Hecken und<br />
Waldrändern in genügend grossen Mengen<br />
schenkte. Der Platz in Garten und Feld wurde<br />
gebraucht für die Grundversorgung mit Gemüse.<br />
Die ersten Beerensorten stammten vorwiegend<br />
aus England, Frankreich oder Amerika.<br />
Hierzulande begann um 1920 die Forschungsanstalt<br />
Wädenswil, heute agroscope FAW Wädenswil,<br />
Erdbeeren und Himbeeren zu züchten.<br />
Aber selbst erfolgreiche Erdbeerzüchtungen<br />
wie die ‹Wädenswil 6›, die heute noch in<br />
Hausgärten angepflanzt werden, mussten im<br />
Erwerbsanbau solchen Sorten weichen, die<br />
den heutigen Marktanforderungen entsprechen.<br />
Seit Züchtungsbeginn dürften für die<br />
Schweiz etwa 350 Sorten von Bedeutung (gewesen)<br />
sein.<br />
Das Beerenobst unterteilt man in die krautigen<br />
Erdbeeren und die grösstensteils verholzten<br />
Strauchbeeren (Himbeeren, Brombeeren,<br />
Johannisbeeren, Stachelbeeren). Wir stellen<br />
Ihnen eine Auswahl an Sorten vor, welche wir<br />
für den Hausgarten empfehlen können.<br />
Die Erdbeere ist die erste heimische Frucht im<br />
Jahr und neben dem Apfel die beliebteste unserer<br />
Zeit. Schon seit der Jungsteinzeit begleitet<br />
sie den Menschen. Wer heute von der Erdbeere<br />
spricht, denkt meistens an die grossfrüchtige<br />
Gartenerdbeere. Diese ist aber erst<br />
im 18. Jahrhundert entstanden. Die Geschichte<br />
der Erdbeerenkultur in Europa beginnt mit<br />
zwei anderen bei uns heimischen Arten: der<br />
Walderdbeere und der Moschuserdbeere. Bei<br />
den Römern fand die Erdbeere als Wildobst<br />
Verwendung.<br />
Hier eine Übersicht der wilden Vorfahren unserer<br />
Erdbeersorten:<br />
Walderdbeere Fragaria vesca<br />
Einheimisch. Verbreitet in Hecken, Wiesen<br />
und Wäldern. Monatserdbeeren. Solche, die<br />
keine Ausläufer machen, werden dank ungeschlechtlicher<br />
Samenbildung über sortenechte<br />
Samen vermehrt.<br />
Moschuserdbeere Fragaria moschata<br />
Einheimische Beere in Eichen- und Auenwäldern.<br />
Ausgezeichnet durch ein besonderes<br />
süss-würziges Aroma, das an den Duft von<br />
Moschusparfum oder nach Zimt erinnert. Machen<br />
dichte Ausläufer und eignen sich als<br />
«Erdbeerwiese». Die meisten Sorten sind zweihäusig<br />
und bilden nur Früchte, wenn weibliche<br />
und männliche Pflanzen beieinander gedeihen.<br />
Scharlacherdbeere Fragaria virginiana<br />
Stammt aus Nordamerika. Früh reifende Erdbeeren,<br />
starke Ausläuferbildung, Weissfleischigkeit<br />
und aromatischer Geschmack. Der<br />
Kelch löst sich ohne Zapfen wie bei den Walderdbeeren.
80 <strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong>: Fruchtige Raritäten 2006 Beerenobst | Erbeere<br />
81<br />
Erdbeere<br />
Erdbeere<br />
Chileerdbeere Fragaria chilöensis<br />
Grossfrüchtige Erdbeere, im 18. Jahrhundert<br />
aus Chile nach Europa gebracht. Weltweit betrachtet<br />
vermutlich die älteste Erdbeerenkultur.<br />
Gartenerdbeere Fragaria ananassa<br />
Hybrid der zwei amerikanischen Erdbeersorten<br />
Chileerdbeere und Scharlacherdbeere. Züchtung<br />
um 1750 in der Bretagne, was den<br />
Grundstein zu unseren grossfrüchtigen Gartenerdbeeren<br />
legte.<br />
Empfohlene, traditionelle Erdbeersorten<br />
Die mit (*) gekennzeichneten Sorten sind auch für<br />
Grenzlagen (i.d.R. rauere klimatische Verhältnisse<br />
wie in Höhenlagen) geeignet. Entscheidend für<br />
das gute Gedeihen der Erdbeeren ist das Einhalten<br />
eines Fruchtwechsels.<br />
Weisse Ananas (White Pine)<br />
Fragaria ananassa<br />
Um 1860 in den USA entdeckt. Frucht weiss,<br />
sonnseits mit zart-rosa Anflug, klein-mittelgross,<br />
breitrund, sehr druckempfindlich. Samen braun,<br />
leicht eingesenkt. Fruchtfleisch vollkommen<br />
weiss. Geschmack süss mit leichtem Ananas-Aroma,<br />
charakteristische Säure. Liebhabersorte.<br />
Mieze Schindler<br />
Fragaria ananassa<br />
Entstand 1925 in Deutschland, 1933 in den Handel<br />
gebracht. Sorte ist zweihäusig und braucht eine<br />
andere Sorte als Pollenspender. Späte Reife,<br />
hervorragender Geschmack. Früchte mittelgross,<br />
gleichmässig geformt, breitrund bis nierenförmig,<br />
bei Vollreife schwarzrot. Fruchtfleisch ziemlich<br />
fest.<br />
Wädenswil 6<br />
Fragaria ananassa<br />
1954 an der FAW, 1960 als sechste Erdbeerzüchtung<br />
der kommerziellen Vermehrung übergeben.<br />
Inbegriff einer Aromaerdbeere. Die mit Abstand<br />
beliebteste Erdbeere im Hausgarten. Frucht herzförmig,<br />
gänzend dunkelrot mit breitem, nüsschenfreiem<br />
Fruchthals. Fruchtfleisch weich und locker.<br />
May Queen (Reine de mai, Maikönigin)<br />
Fragaria virginiana<br />
1857 in England entwickelt. Frucht klein bis mittel,<br />
ungleich gross, relativ regelmässig geformt,<br />
orange bis zinnoberrot, gelbe Samen in Grübchen<br />
sitzend. Fruchtfleisch weiss, saftig, schmelzend<br />
mild säuerlich, sehr süss, mit viel Gewürz. Frühsorte.<br />
Früher Treibsorte.<br />
Weisse Solemacher<br />
(Weisse Baron, Solemacher)<br />
Fragaria vesca<br />
Monatserdbeere ohne Ausläufer. Gezüchtet aus<br />
einem Sämling in Deutschland, 1936 in den Handel<br />
gebracht. Gute Fruchtbarkeit, grosse und<br />
schöne weisse Früchte mit Walderdbeerengeschmack.<br />
Direkte Verarbeitung empfohlen, da unschöne<br />
Verfärbung nach der Ernte.<br />
Rügen<br />
Fragaria vesca<br />
Monatserdbeere ohne Ausläufer. 1920 in Deutschland<br />
gezüchtet. Trägt von Juni bis November Früchte.<br />
Diese bei Vollreife dunkelrot mit aufsitzenden<br />
Samen. Fruchtfleisch weiss bis leuchtend rosa,<br />
saftig im überreifen Zustand. Schönste Früchte an<br />
einjährigen Pflanzen, regelmässige Neuansaat<br />
empfohlen.<br />
Capron Royal (Royal Hautbois)<br />
Fragaria moschata<br />
1861 in England entstanden. Zwittrige Moschuserdbeere,<br />
welche keine weitere Sorte als Bestäuber<br />
braucht. Früchte mittelgross, weinrot, sonnabseits<br />
lange weisslich grün und hart. Fruchtfleisch<br />
gelblich weiss, am Rande dunkelbraun bis<br />
rot, fest und butterartig schmelzend, sehr süss<br />
und gewürzreich. Reife spät, lange Erntezeit. Liebhabersorte.<br />
Hansa (Schwarze Ananas,<br />
Schwarze König Albert)<br />
Fragaria ananassa<br />
1904 als Zufallssämling in Hamburg (D) entdeckt<br />
und 1905 in den Handel gebracht. Gedeiht am<br />
besten auf nicht zu nährstoffreichen Böden.<br />
Frucht auffallend dunkelrot. Bluterdbeere. Sehr<br />
gut für Saft, Konfitüre und Tiefkühlen. Fruchtfleisch<br />
weich, süss mit feinem Aroma. Liebhabersorte<br />
für den Hausgarten.<br />
Panther<br />
Fragaria ananassa<br />
1914 in Deutschland herausgegeben. Spielte in<br />
Deutschland im Erwerbsanbau nie eine Rolle, in<br />
den Schweizer Hausgärten war sie weit verbreitet.<br />
Früchte und Fruchtfleisch eher fest. Im üppigen<br />
Laub versteckt. Robuste, wenig krankheitsanfällige<br />
Pflanze.<br />
Talisman<br />
Fragaria ananassa<br />
Herkunft Schottland 1955, resistent gegen einige<br />
Stämme der Roten Wurzelfäule. Erste Früchte<br />
breitnierenförmig, spätere Früchte kegelförmig.<br />
Kelch schwer von der Frucht löslich. Pflanze bildet<br />
Hochbüsche mit schmalen Blättern. Im Spätsommer<br />
oft eine zweite kleine Ernte.<br />
Fotos Markus Zuber, 5024 Küttigen<br />
▲ May Queen<br />
▲ Capron Royal<br />
▲ Talisman
82 <strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong>: Fruchtige Raritäten 2006<br />
Beerenobst | Himbeere<br />
83<br />
Erdbeere<br />
Himbeere<br />
Himbeere<br />
Senga Precosana<br />
Fragaria ananassa<br />
Ackerfeste Sorte aus Deutschland 1966. Früchte<br />
früh reifend, süss und aromatisch. Beeren gross,<br />
gleichmässig spitzkegelförmig, leuchtend orangerot<br />
mit aufsitzenden Samen. Fruchtfleisch mässig<br />
fest. Blattrand auffallend nach oben gebogen.<br />
Schwere Böden bevorzugt.<br />
Madame Moutôt (Tomatenerdbeere,<br />
Paradeiser, Generalfeldmarschall von Hindenburg<br />
u.a.)*<br />
Fragaria ananassa<br />
1906 in Frankreich gezüchtet. Früchte riesig, stark<br />
gerippt, aufgeblasen, unregelmässig, innen oft<br />
hohl, verwaschen hellrot bis rot. Geschmack mild,<br />
süss und angenehm. Fruchtfleisch weisslich bis<br />
lachsrosa, locker, etwas mehlig. Sehr ertragreiche<br />
Sorte. Für höhere und trockene Lagen. Bis in die<br />
1950er Jahre wichtige Sorte im Erwerbsanbau.<br />
Wunder von Köthen<br />
Fragaria ananassa<br />
1870 in Deutschland für die Verwertung gezüchtet.<br />
Frucht tiefrot (Bluterdbeere). Ergibt schön gefärbte<br />
Konfitüre, Saft und Wein. Früchte mittelgross,<br />
werden von Jahr zu Jahr kleiner. Frucht löst<br />
sich nicht vom Kelch. Fruchtfleisch fest, leicht<br />
säuerlich mit eher wenig Zucker und Aroma. Pflanze<br />
setzt sehr viele Blüten und Früchte an.<br />
Die europäische Waldhimbeere Rubus idaeus<br />
wurde bereits in vorgeschichtlicher Zeit gesammelt,<br />
wie die zahlreichen Funde von Himbeersamen<br />
in Pfahlhaussiedlungen der späten<br />
Jungsteinzeit und der Bronzezeit belegen. Sie<br />
wurde als Heilpflanze und wegen ihres guten<br />
Geschmacks hoch geschätzt. Die Geschichte<br />
ihres Anbaus und ihrer Existenz als Kulturpflanze<br />
ist aber relativ jung.<br />
Die heutigen Himbeersorten beruhen auf<br />
Kreuzungen verschiedenstes europäischer<br />
und amerikanischer Wildformen.<br />
Rotfrüchtige und gelbe Himbeersorten stammen<br />
von der Europäischen Waldhimbeere Rubus<br />
idaeus und amerikanischen Himbeeren<br />
wie z.B. Rubus strigosus ab. Diese wurden untereinander<br />
gekreuzt um bessere Sortenqualitäten<br />
zu erhalten.<br />
Schwarzfrüchtige Himbeersorten beruhen auf<br />
der amerikanischen Wildform Rubus occidentalis.<br />
Violette Himbeersorten wiederum sind Hybridformen<br />
zwischen schwarzen und roten Himbeeren.<br />
Schwarze und violette Himbeersorten werden<br />
in Europa auch Brombeerartige Himbeeren genannt.<br />
Es gibt einmal tragende Himbeersorten und<br />
remontierende Sorten, deren Ernte sich in der<br />
Regel auf den Herbst konzentriert (Herbsthimbeeren).<br />
Empfohlene,<br />
traditionelle Himbeersorten<br />
Winklers Sämling<br />
1900 in Deutschland als Zufallsämling gefunden.<br />
Ehemalige Erwerbssorte, auch in der Schweiz bis<br />
in die 1970er Jahre. Ziemlich widerstandsfähig gegen<br />
Rutenkrankheiten und Trockenheit. Beeren<br />
leuchtend hellrot, mittelgross und weich. Äusserst<br />
schmackhafte Aromahimbeere für den Hausgarten.<br />
Schwarze Himbeeren<br />
(Bristol und weitere Sorten)<br />
Rubus occidentalis<br />
Schwarzfrüchtige Himbeersorten haben relativ<br />
feste, gleichmässige Beeren, die innerhalb kurzer<br />
Zeit reifen. In den USA um 1850 im Erwerbsanbau,<br />
mengenmässig bald wichtiger als die roten<br />
Himbeeren. In Europa waren sie weniger erfolgreich.<br />
Beeren gut zum Dörren geeignet.<br />
Andenken an Paul Camenzind<br />
Eine der ersten Schweizer Himbeerzüchtungen<br />
(1928), dem Handel übergeben 1940. Wurde<br />
Haupterwerbssorte in der Schweiz. Die Sorte ist<br />
frosthart, stellt aber hohe Ansprüche an Boden<br />
und Pflege. Früchte gross, dunkelrot und zapfenförmig.<br />
Frühe Reife der Beeren.<br />
Schönemann<br />
1950 in Deutschland gezüchtet. Hält sich seither<br />
im Handel und Anbau. Beeren gross, fest langkegelig,<br />
matt dunkelrot. Geschmack aromatisch,<br />
etwas säuerlich. Vielseitig verwend- und konservierbar.<br />
Hoher Pektingehalt. Reagiert auf Trockenheit<br />
sensibel. Wenig empfindlich gegen Frost, Rutenkrankheiten<br />
und Wurzelsterben.<br />
Foto Markus Zuber, 5024 Küttigen<br />
▲ Hauensteins Gelbe<br />
▲ Shaffer’s Colossal<br />
Zefa 2<br />
In der Schweiz von der FAW gezüchtet, 1960 in<br />
den Handel gebracht. Grosse, ziemlich feste, gut<br />
transportfähige, vorwiegend rundliche, bei Vollreife<br />
tief dunkelrote, aromatische Beeren. Sehr gute<br />
Gefriereignung, ausgezeichnet zur Herstellung von<br />
Saft, Sirup oder Sorbets. Sehr rückläufig im Erwerbsanbau.<br />
Lloyd George<br />
1919 in einem Wald in Südengland gefunden. Vorzügliche<br />
Fruchtqualität, grosse Standortbreite.<br />
Ausgangssorte für viele Züchtungen. Grosse, zapfenförmige<br />
und tief dunkelrote Beeren mit starkem<br />
Gewürz, roh etwas säuerlich. Zweimal tragend.<br />
Pflegeaufwändige Wuchsform. Wenig empfindlich<br />
gegen Rutenkrankheiten, anfällig für Blattläuse<br />
und Virosen.
84 <strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong>: Fruchtige Raritäten 2006<br />
Beerenobst | Brombeere<br />
85<br />
Himbeere<br />
Brombeere<br />
Brombeere<br />
Johannisbeere<br />
Hauensteins Gelbe<br />
Eine Züchtung des Schweizer Beerenzüchters<br />
W. Hauenstein. Beeren ziemlich gross, rundlich,<br />
bei Vollreife orangegelb, weich, süss, mässig aromatisch.<br />
Sorte recht robust. Meist nur als Sommersorte<br />
kultiviert, trägt aber auch im Herbst an<br />
den einjährigen Jahresruten.<br />
Zefa Herbsternte<br />
Wurde von der Forschungsanstalt Wädenswil in<br />
der Schweiz gezüchtet und 1963 dem Handel<br />
übergeben. War bis vor kurzem die bedeutendste<br />
Herbsthimbeere. Frucht gross, zapfenförmig, glänzend.<br />
Beeren rot, gut transportfähig. Gefriereignung.<br />
Beeren auffallend lang gestielt. Recht robust<br />
gegen das Wurzelsterben, Anbau ohne umfangreiche<br />
Stützvorrichtung möglich.<br />
Shaffer’s Colossal<br />
1875 in New York gezüchtet aus einer schwarzen<br />
und einer roten Himbeere. In den USA meist angebaute<br />
und bestbezahlte Purpurhimbeere. Wichtig<br />
für die Konservenindustrie. Auch bevorzugt als<br />
Dörrfrucht. Fruchtfleisch ziemlich weich und saftreich,<br />
mit intensiver Farbe. Reife spät. Extrem<br />
starker Wuchs, braucht viel Platz.<br />
Die Brombeere ist eine der ältesten bekannten<br />
Heilpflanzen und hatte auch Bedeutung<br />
als Wildobst für Sirup und Konfitüren. Die<br />
Brombeere ist unter den Beerenarten diejenige,<br />
welche am spätestens die Wandlung von<br />
der Wild- zur Kulturpflanze vollzogen hat. Die<br />
Brombeere lässt sich im Unterschied zur Himbeere<br />
nur mit Fruchtzapfen pflücken.<br />
Viele der ersten kultivierten Brombeersorten<br />
stammen aus den USA. Das gleiche gilt auch<br />
für deren wilde Vorfahren. Auch in Europa wurde<br />
vielfach Züchtung mit amerikanischen Sorten<br />
betrieben. Nur ganz wenige Kultursorten<br />
haben europäische Wurzeln und sind Abkömmlinge<br />
von Rubus armeniacus oder Rubus<br />
laciniatus, welche ranken und mit Stacheln bewehrt<br />
sind. Die heutige Züchtung konzentriert<br />
sich auf aufrechte, stachellose Sorten.<br />
Empfohlene, traditionelle<br />
Brombeersorten<br />
Die mit ! bezeichnete Sorte neigt zur Verwilderung<br />
und muss in ihrer Ausbreitung kontrolliert<br />
werden. In freier Wildbahn kann sie undurchdringliche<br />
Gebüsche bilden und die vorhandene<br />
Vegetation verdrängen.<br />
Farnblättrige Brombeere<br />
Rubus laciniatus<br />
Ab 1930 während Jahrzehnten wichtigste Erwerbssorte.<br />
Sie verschwand vor wenigen Jahren aus<br />
den Katalogen schweizerischer Baumschulen. Attraktives,<br />
eingeschnittenes und oben glänzendes<br />
Blatt. Beeren rundlich bis kegelförmig, festfleischig,<br />
angenehm süss und aromatisch.<br />
Theodor Reimers !<br />
Rubus armeniacus<br />
Genaue Umstände der Entstehung unbekannt.<br />
Sorte wurde gleichzeitig in Deutschland und den<br />
USA um 1900 eingeführt. Traditionelle, heute zum<br />
Teil noch kultivierte Sorte. Sehr starkwüchsig.<br />
Beeren weich, sehr aromatisch, kaum transportfähig.<br />
Grosse, fünfteilige, auffällig gewölbte Blätter<br />
mit weissfilziger Blattunterseite.<br />
Der Name und die Reife der Johannisbeeren<br />
ist im Volksglauben eng mit dem Johannistag<br />
bzw. der Johannisnacht (Sommersonnenwende)<br />
verknüpft. Sie zeichnete sich als besonders<br />
wirksame Heilpflanze aus.<br />
Es ist nicht ganz geklärt, von wo die Nutzung<br />
und Kultur der Johannisbeere ausging und seit<br />
wann. Vermutlich wurden wilde Johannisbeeren<br />
an verschiedenen Orten zur gleichen Zeit<br />
genutzt entsprechend der natürlichen Verbreitung<br />
der damaligen Wildformen – bei uns der<br />
Felsen-Johannisbeere Ribes petraeum, in Frankreich,<br />
Holland, Dänemark und Baltikum der<br />
Kirsch-Johannisbeere (Ribes sativum, Ribes<br />
rubrum). Die Johannisbeere wurde vermutlich<br />
seit dem Ende des 15. Jahrhunderts von Klöstern<br />
zunächst als Heilpflanze (Blätter, Johannisbeersirup)<br />
verbreitet. An der Entstehung der<br />
heutigen roten, rosa und weissen Johannisbeeren<br />
sind hauptsächlich drei Wildarten europäischen<br />
Ursprungs (Ribes petraeum, Ribes<br />
sativum und Ribes rubrum) beteiligt. Diese<br />
Sorten werden heute vor allem als Frischware<br />
konsumiert.<br />
In den meisten nordeuropäischen Ländern<br />
fand auch ab etwa dem 15. Jahrhundert die<br />
schwarze Johannisbeere (Ribes nigrum und<br />
weitere) als Medizinalpflanze Verwendung.<br />
Heute werden schwarze Johannisbeeren vor<br />
allem industriell verarbeitet.<br />
Das Holz der Johannisbeeren ist ausserordentlich<br />
frostfest, so dass eine Anbau in höheren<br />
Lagen gut möglich ist. Die relativ frühe Blüte<br />
ist hingegen spätfrostgefährdet, weshalb sich<br />
die Pflanzung auf Ost- oder Nordhänge ausrichten<br />
soll.
86 <strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong>: Fruchtige Raritäten 2006<br />
Johannisbeere<br />
Beerenobst | Johannisbeere<br />
Johannisbeere<br />
87<br />
Empfohlene, traditionelle Johannisbeersorten<br />
(rote, rosa und gelbe)<br />
Die mit (*) gekennzeichneten Sorten sind auch für<br />
Grenzlagen (i.d.R. rauere klimatische Verhältnisse<br />
wie in Höhenlagen) geeignet.<br />
Erstling aus Vierlanden (Rote Vierländer)*<br />
Ribes petraeum<br />
Abkömmling der Felsjohannisbeere um 1905 entdeckt.<br />
Mittelfrühe Sorte. Lange, dicht besetzte<br />
und gut pflückbare Trauben. Beeren rund, manchmal<br />
birnenförmig, dunkelrot, recht süss und säurearm.<br />
Hauptsächlich für den Frischkonsum. Breit<br />
anbaufähig, robust.<br />
Heinemanns Rote Spätlese<br />
(Macherauchs Rote Spätlese, Macherauchs<br />
Späte Riesentraube, Herbstzauber)<br />
Herkunft unklar. Bedeutende Sorte für die Züchtungsgeschichte.<br />
Späte Fruchtreife. Sträucher mit<br />
starkem Wachstum von 2–3 m Höhe. Zuckerreiche<br />
Beeren mit hohem Säuregehalt. Zum Rohgenuss<br />
erst im vollen oder fast überreifen Zustand<br />
geeignet. Ehemalige Sorte im Erwerbsanbau.<br />
Heros<br />
1927 in Deutschland in den Handel gebracht.<br />
Sehr lange Traube mit grossen, frühreifen, etwas<br />
weichen roten Beeren. Angenehm süsser Geschmack.<br />
Sehr vielseitig verwendbar. Blatt mit<br />
blass weinrot gefärbten Blattadern. Schwaches<br />
Wachstum, braucht regelmässigen Schnitt. Für<br />
warme Lagen und gute Böden.<br />
Houghton Castle<br />
(Neue Rote Holländische, Viktoria, Raby<br />
Castle u.a.)*<br />
Alte englische Sorte, seit 1800 im Handel. Spät<br />
blühende, mittelfrüh reifende Johannisbeere. Sehr<br />
fruchtbar. Beeren dunkelrot, glänzend. Bei Reife<br />
sortentypisches, preiselbeerähnliches Aroma. Sehr<br />
gut für Saft- und Kompottbereitung. Unempfindlich<br />
auf Blattkrankheiten.<br />
Roter See (Red Lake)<br />
1933 in den USA gezüchtet, ab 1950 auch in Europa.<br />
Traube lang, locker besetzt. Auffallend dunkelgrüne<br />
Färbung der jungen Blätter. Grosse rote,<br />
etwas wächsern wirkende Beeren. Geschmack<br />
leicht säuerlich, sehr aromatisch. Frühreife Sorte.<br />
Ehemalige Sorte im Erwerbsanbau.<br />
Rote Holländische (Göpperts Kirschjohannisbeere,<br />
Prinz Albert)*<br />
Eine der ältesten (16. Jhdt.) und erfolgreichsten<br />
Johannisbeersorten. Herkunft unbekannt. Ertragreiche<br />
und robuste Sorte. Geeignet für Hausgarten<br />
und Erwerbsanbau. Kaum spätfrostgefährdet<br />
dank spätem Austrieb. Beeren eher hellrot, stark<br />
sauer, schwer zu pflücken. Vielseitig verwendbar.<br />
Rote Versailler<br />
Um 1835 im Garten von Versailles entstanden.<br />
Beeren leuchtend dunkelrot, feinhäutig, ziemlich<br />
gross, mit schwach durchscheinenden Samenkörnern.<br />
Geschmack angenehm mild säuerlich. Gut<br />
für den Rohgenuss geeignet. Frühreife Sorte. Blätter<br />
im Frühjahr intensiv braunrot.<br />
Fleischfarbene Champagner<br />
Herkunft ungewiss, aber bereits im 18. Jhdt. bekannt.<br />
Beeren mittelgross, hellrosa und kugelig.<br />
Frucht säuerlich, sehr aromatisch. Trauben kurz<br />
bis mittellang, neigen zum Verrieseln. Reife Anfang<br />
Juli. Strauch mit kräftigem Wuchs, recht<br />
fruchtbar. Empfohlen zur Weinherstellung.<br />
Weisse aus Jüterbog*<br />
Ribes petraeum<br />
Sorte blüht spät, wenig frostempfindlich. Robust<br />
gegen Blattkrankheiten. Benötigt gute, nährstoffreiche<br />
Böden. Beeren gelblich weiss, gross und<br />
von feinem, säuerlichem Geschmack. Geeignet<br />
zum Rohgenuss, zur Weinbereitung. Früher Herstellung<br />
von Johannisbeersekt.<br />
Weisse Langtraubige<br />
Ende des 19. Jhdt. in einer Obstanlage entdeckt.<br />
Sorte mit auffallend langen, locker mit Beeren besetzten<br />
Trauben. Verrieseln gerne. Beeren abgeflacht<br />
kugelig und milchig weiss. Gut pflückbar.<br />
Regelmässige Verjüngung notwendig. Sorte speziell<br />
für den Hausgarten geeignet.<br />
Weisse Versailler<br />
Stammt aus Frankreich, 1883. War eine weit verbreitete<br />
Sorte. Zum Teil heute noch im Angebot.<br />
Trägt regelmässig und reichlich. Kräftiger, aufrechter<br />
Wuchs. Blüht mittelfrüh. Traube lang, Beeren<br />
gross, gelblichweiss bis fast weiss. Sehr aromatisch,<br />
süss und mildsäuerlich.<br />
Empfohlene, traditionelle schwarze<br />
Johannisbeersorten (Cassis)<br />
Silvergieters<br />
1926 in Holland gezüchtet. Beeren beulig. Geschmack<br />
angenehm süss und harmonisch. Einst<br />
Hauptsorte in Europa. Reife früh. Bestens für den<br />
Frischgenuss und die häusliche Saftbereitung<br />
empfohlen. Anfällig auf Stachelbeermehltau. Ehemalige<br />
Erwerbssorte.<br />
Langtraubige Schwarze<br />
Formenkreis mit recht langen, mit grossen Beeren<br />
besetzten Trauben. Frühe, einheitliche Reife, gute<br />
Pflückbarkeit. Hoher Säuregehalt, geeignet für die<br />
Foto Markus Zuber, 5024 Küttigen<br />
Rote Holländische<br />
industriellen Saftverarbeitung. Zum Formenkreis<br />
gehören z.B. ‹Boskoop Giant› (Sämling 1887 in<br />
Holland gefunden) oder der Typ ‹Falch› (1903 in<br />
Österreich entdeckt). Auf Mehltau anfällig.<br />
Goliath<br />
Vor 1880 in den Niederlanden entstanden. Spätblühende<br />
Sorte und deshalb nicht spätfrostgefährdet.<br />
Anfällig auf Mehltau. Die grossen Beeren reifen<br />
ungleich ab. Sie sind ausserordentlich süss<br />
und aromatisch. Straffer, aufrechter, schön verzweigter<br />
Wuchs. Auch für schwere feuchte Böden<br />
geeignet.<br />
Noir de Bourgogne<br />
Vor 1750 in Frankreich entstanden, heute noch<br />
um Dijon im Anbau. Die Früchte werden zur Herstellung<br />
der Crème de Cassis verwendet. Trauben<br />
und Beeren mittelgross. Beeren fest, mit sehr<br />
starkem Cassisaroma. Spätblühende und spätreifende<br />
Sorte. Anfällig auf Mehltau.<br />
Daniels September<br />
1923 von der Baumschule Daniel in Verkehr gebracht.<br />
In Österreich, Deutschland und der Schweiz<br />
verbreitet. Typische, spitzlappige Blätter. Starkes<br />
Wachstum mit vielen schwachen, lang verzweigten<br />
Gerüsttrieben. Beeren mittelgross, ziemlich fest,<br />
reich an Säure und Vitamin C.
88 <strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong>: Fruchtige Raritäten 2006<br />
Stachelbeere<br />
Beerenobst | Stachelbeere<br />
Stachelbeere<br />
89<br />
Wilde Stachelbeeren – bei uns ist es die Art Ribes<br />
uva-crispi – aus denen sich die Kulturformen<br />
der Stachelbeere entwickelten, wachsen<br />
fast überall im gemässigten Klima Europas und<br />
Asiens sowie in den Bergen der Mittelmeerländer.<br />
In der Antike fanden sie wohl noch keine<br />
Beachtung. Die ersten Nachweise aus Deutschland<br />
stammen aus dem Hoch- und Spätmittelalter.<br />
Kultivierte Stachelbeersorten fanden im<br />
17. Jahrhundert von England ausgehend Verbreitung<br />
in ganz Europa. In den wirtschaftlich<br />
schwierigen 1930er Jahren waren die Stachelbeeren<br />
für den Selbstversorgeranbau beliebt.<br />
Diese Vorliebe nahm jedoch mit dem Einzug des<br />
Amerikanischen Stachelbeermehltaus wieder<br />
ab. Heute werden möglichst mehltauresistene<br />
Sorten gezüchtet.<br />
Es gibt rote, grüne, gelbe und weisse Stachelbeersorten<br />
in einer riesigen Vielfalt. Heutige<br />
Züchtungen zielen auf Mehltauresistenz und<br />
Dornenlosigkeit. Bei der Züchtung werden<br />
nebst den europäischen auch resistente, nordamerikanische<br />
Wildformen verwendet.<br />
Eine Besonderheit bei den Stachelbeeren ist<br />
die Grünpflücke. Sobald die Beeren etwa ein<br />
Drittel bis die Hälfte ihrer endgültigen Grösse<br />
erreicht haben (ca. ab Mitte Mai) pflückt man<br />
alle kleineren und überzähligen Früchte und<br />
verwertet diese zu Kompott, Kuchen etc. Dadurch<br />
erreichen die am Strauch verbleibenden<br />
Früchte eine bessere Qualität.<br />
Empfohlene, traditionelle Stachelbeersorten<br />
Die alten Stachelbeersorten sind wegen ihrer<br />
Mehltauanfälligkeit nur bedingt für den Hausgarten<br />
geeignet. Wir empfehlen hier einige<br />
Sorten, welche nicht extrem anfällig sind.<br />
Early Green Hairy (Green Gascoigne, Early<br />
Green, Green Gage, Deutsche Grüne u.a.)<br />
1820 in England entstanden. Verbreitung vor allem<br />
in England und im nördlichen und westlichen<br />
Deutschland. Beeren klein, kugelig, dunkelgrün<br />
und borstig behaart. Fruchthaut relativ dünn, deutlich<br />
geadert und zäh und platzfest. Süsse und aromatische<br />
Desserfrucht.<br />
Früheste Gelbe (Early Sulphur, Yellow Lion u.a.)<br />
1825 in England gezüchtet. Bis in 20. Jhdt. weit<br />
verbreitete Hauptsorte im Hausgarten und Erwerbsanbau.<br />
Frühreife Sorte. Beere eher klein,<br />
matt goldgelb, ungewöhnlich dicht und lang drüsenborstig<br />
behaart. Schale dünn durchscheinend.<br />
Aprikosengeschmack. Scharfe Stacheln.<br />
Weisse Triumphbeere (Whitesmith,<br />
Grüne Hansa u.a.)<br />
In England um 1800 zum Anbau empfohlen. Beeren<br />
gelblichgrün, Schale dünn, mit grünlich weissen,<br />
verzweigten Adern. Bräunlichrote Punkte auf<br />
der Sonnseite. Fruchtfleisch saftig, fein gewürzt,<br />
süss mit milder Säure. Reife mittelfrüh. Vielseitig<br />
verwendbar, vorzügliche Tafelfrucht.<br />
Poormann<br />
1888 in den USA gezüchtet. Charakteristische<br />
Fruchtverfärbung im Laufe des Reifeprozesses.<br />
Bei Vollreife rosaviolett und zuletzt weinrot. Beeren<br />
bereift, süss und aromatisch, etwas hartschalig.<br />
Äusserst starkwüchsig. Auf Mehltau wenig anfällig,<br />
für den Bio-Anbau geeignet.<br />
Achilles<br />
Englische, über 200jährige Sorte. Früchte sehr<br />
gross, glatt, elliptisch, dunkel- bis violettrot mit einem<br />
ausgeprägten guten, würzigen Aroma. Qualität<br />
der Früchte ausgezeichnet. Leicht pflückbar.<br />
Mehltauanfällig, braucht regelmässigen Schnitt<br />
und konsequenten Pflanzenschutz.<br />
Rote Triumphbeere<br />
(Whinham’s Industry u.a.)<br />
1835 im schottischen Morpeth gezüchtet. Beeren<br />
dickschalig, gross, dunkelweinrot bis fast schwarzrot<br />
(sonnseitig). Reife mittelfrüh, über längeren<br />
Zeitraum. Vielseitig verwendbare Wirtschaftsfrucht.<br />
Noch heute gilt die Sorte als eine der bedeutendsten<br />
im Erwerbsanbau.<br />
Maiherzog (May Duke)<br />
Züchtung vor 1890 in England, bei uns weit verbreitet.<br />
Sehr frühe Sorte. Beeren leuchtend hellrot<br />
und kugelig. Die Sorte war bis vor wenigen Jahren<br />
noch im Handel. Angennehmer milder Geschmack.<br />
Mehltauanfällig. Konsequenter Schnitt zur optimalen<br />
Formierung notwendig.<br />
Foto Markus Zuber, 5024 Küttigen<br />
▲ Maiherzog<br />
▲ Weisse Triumphbeere<br />
▲ Early Green Hairy
Bezugsquellen von traditionellen<br />
Obst-, Beeren-, und Rebensorten<br />
Bezugsquellen von traditionellen Obst-, Beeren-, und Rebensorten<br />
Bezugsquellen von Pflanzgut<br />
91<br />
Nachfolgend sind einige Baum- und Rebschulen<br />
sowie Gärtnereien aufgelistet, welche traditionelle<br />
Obst-, Beeren- und Rebsorten im Angebot<br />
haben. Sollten sie eine von Ihnen gewünschte<br />
seltene und traditionelle Sorte nicht<br />
im Angebot haben, werden sie diese bei anderen<br />
Baumschulen oder in Zusammenarbeit mit<br />
<strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong> beschaffen. Die Liste erhebt<br />
keinen Anspruch auf Vollständigkeit und unterliegt<br />
dem zeitlichen Wandel. Für Rückmeldung<br />
Erfahrungen positiver und falls nötig<br />
auch negativer Art mit den untenstehenden<br />
Anbietern sind wir dankbar.<br />
Sie können aber auch einen Pflanzgutanbieter<br />
in ihrer Region anfragen – in der Regel beschaffen<br />
sie die von Ihnen gewünschte Sorte<br />
ebenfalls auf Bestellung.<br />
Ganze Schweiz<br />
> Coop Bau + Hobby Filialen<br />
Angebotskategorie: Obstbäume und Beerenobst<br />
> Sortenfinder <strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong><br />
Pfrundweg 14, 5000 Aarau<br />
Tel 062/832 08 20 (vormittags),<br />
info@psrara.org, www.<strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong>.ch<br />
Angebotskategorie: Beerenobst.<br />
Spezialitäten: Beerenobst aus der Nationalen<br />
Beerensammlung von <strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong> in Riehen<br />
BS.<br />
Lieferung: Postversand. Lieferung von Ablegern,<br />
Rhizomteilen, Steckhölzern, Ausläufern.<br />
Bemerkungen: Abgabe nur von kleinen Mengen.<br />
Die Abgabe dient primär der dezentralen<br />
Absicherung und Erhaltung der Sorten. Für Gönner/-innen<br />
und Aktive von <strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong>.<br />
Mittelland<br />
> Baumschule Toni Suter<br />
Langacher 21, 5405 Baden-Dättwil AG<br />
Tel 056/493 12 12, Fax 056/493 16 12<br />
Natel 079/679 38 84<br />
info@tonisuter.ch, www.tonisuter.ch<br />
Angebotskategorie: Über 750 Sorten Obstbäume;<br />
Katalog oder Liste auf Homepage. Sehr viele<br />
traditionelle, alte und lokale Sorten. Wildobst<br />
und Wildgehölze in Containern. Aktuelle Sorten<br />
an Beerenobst.<br />
Spezialitäten: Grosse Auswahl und Beratung<br />
Lieferung: vor Ort, ganze Schweiz<br />
Obstreiser: Abgabe von Reisern bei Bestellung<br />
bis Ende Februar<br />
Bemerkungen: Apfelsortenausstellung jeweils<br />
Mitte September bis Ende Oktober bei Meinrad<br />
Suter, Baldeggstrasse 63, 5400 Baden. Siehe<br />
auch Homepage www.<strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong>.ch.<br />
> Friedrich Walti jun. Obstbaumschule<br />
Staldenstrasse 49, 5724 Dürrenäsch AG<br />
Tel/Fax 062/777 19 80; 079/467 62 00<br />
Angebotskategorie: Viele alte und seltene Sorten<br />
an Obstbäumen.<br />
Spezialitäten: Regionale Apfel-, Birnen-, Kirschen-<br />
und Zwetschgensorten.<br />
Lieferung: bei Kleinmengen Abholen bei der<br />
Baumschule. Grössere Posten je nach Region<br />
frei Haus.<br />
Obstreiser: Von sämtlichen Sorten, welche im<br />
Sortiment angeboten werden, sind auch Reiser<br />
erhätlich. Frühzeitige Bestellung vorteilhaft.<br />
> Dietwyler, die Gärtnerei im Hasel<br />
5235 Rüfenach AG,<br />
Tel 056/284 15 70, Fax 056/284 15 70<br />
Angebotskategorie: Wild- u. Beerenobst, Reben<br />
Bemerkungen: Katalog, Sortiment zum Teil<br />
noch im Aufbau
92 <strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong>: Fruchtige Raritäten 2006<br />
Bezugsquellen von traditionellen Obst-, Beeren-, und Rebensorten<br />
93<br />
Bezugsquellen von Pflanzgut<br />
Bezugsquellen von Pflanzgut<br />
> Haller AG, Baumschulen Aarburg<br />
Am Tych 20<br />
4665 Oftringen AG<br />
Tel 062/789 33 00<br />
Fax 062/797 30 49<br />
haller@baumschule-haller.ch<br />
www.baumschule-haller.ch<br />
> Max Weber<br />
5704 Egliswil AG,<br />
Tel/Fax 062/775 14 21/70<br />
Natel 079/435 49 12, maxweber@gmx.ch<br />
Angebotskategorie: Obstbäume<br />
Spezialitäten: grosses Sortiment<br />
Lieferung: möglich<br />
Lieferung: Transportkosten 5% vom Warenwert,<br />
mindestens CHF 50.<br />
Obstreiser: Grosse Auswahl an Edelreisern.<br />
Sendung per Post möglich.<br />
Bemerkungen: Katalog, aktuelle Vorratsliste<br />
> Heggidorn-Baumschule<br />
> T. Spreng, Baumschulen<br />
Haldimoos<br />
4922 Bützberg BE<br />
Tel 062/963 11 32<br />
Fax 062/963 00 08<br />
Angebotskategorie: Obstbäume in Containern<br />
Spezialitäten: alte Obstsorten<br />
Angebotskategorie: Obstbäume, Wildobst, Re-<br />
Obstreiser: im Angebot, Versand per Post mög-<br />
Heggidorn 62, CH-3202 Frauenkappelen BE<br />
Obstreiser: Versand von Edelreisern<br />
ben, Beerenobst<br />
Spezialitäten: Seltenes Wildobst wie Speierling,<br />
süsse Eberesche<br />
Bemerkungen: viele Obstarten, grosses Sortiment<br />
> Hauenstein AG Baumschulen<br />
Landstrasse 42, 8917 Rafz ZH<br />
Tel 044/879 11 22, Fax 044/879 11 88<br />
www.hauenstein-rafz.ch<br />
Angebotskategorie: Obstbäume, Wildobst, Beerenobst,<br />
Reben<br />
> Rebschulen Andreas Meier & Co.<br />
Rebschulweg 2<br />
lich<br />
Sonstiger Service: Pflanzservice, Baumschnitt,<br />
Schädlingsbekämpfung<br />
Bern<br />
> Forstgarten Lobsigen, Staatsforstbetrieb<br />
Schiffacker 1, 3268 Lobsigen BE<br />
Tel 032/392 23 19, Fax 032/392 71 20<br />
Angebotskategorie: einheimische Wildgehölze,<br />
nicht gepfropft<br />
Spezialitäten: Sehr grosses Wildobstangebot,<br />
20 Wildrosenarten, wilde Stachelbeeren<br />
Tel 031/754 10 20, Fax 031/754 10 21<br />
info@heggidorn.ch, www.heggidorn.ch<br />
Angebotskategorie: Obstbäume und Wildobst<br />
Spezialitäten: Haselnuss, Mispel, Speierling,<br />
Edelkastanie und breites Angebot an Wildobst<br />
Lieferung: grundsätzlich nur Engrosverkauf.<br />
Private über Homepage oder Pflanzencenter<br />
Fehr, Heggidorn, 3202 Frauenkappelen,<br />
Tel/Fax 031/751 27 93/94, info@pflanzencenter-fehr.ch,<br />
www.pflanzencenter-fehr.ch<br />
Bemerkungen: Einmaliges Angebot an Wildsträuchern<br />
im Topf<br />
> Naturbaumschule Roland Wenger<br />
Flühmatt 150, 3614 Unterlangenegg BE<br />
Nordwestschweiz und Jura<br />
> Edelchrüsler, Verein für die Obstsortenvielfalt<br />
in der Region Basel, www.edelchruesler.ch<br />
Martin Zwahlen<br />
Kastelweg 364<br />
CH-4204 Himmelried SO<br />
Tel 061/701 62 40<br />
oder Frits Brunner, Milcherweg 16, Oberdorf BL,<br />
Tel 061/961 11 23, pomfrits@bluewin.ch<br />
Spezialitäten: Mehrsorten-Obstbäume auf Bestellung,<br />
Umveredelungen<br />
5303 Würenlingen<br />
Tel 056/297 10 00<br />
Lieferung: Versand per Post bei Kleinmengen.<br />
Sonstiger Service: Beratung<br />
Tel/Fax 033/453 23 45, 079/250 41 36<br />
Angebotskategorie: alte Obstsorten, Beeren-<br />
> Gärtnerei am Hirtenweg<br />
Fax 056/297 10 01<br />
Bemerkungen: <strong>Pro</strong>duktion von ca. 160 einhei-<br />
obst und Wildobst,<br />
Hirtenweg 30<br />
kontakt@reben.ch<br />
mischen Baum- und Straucharten. Vermehrung<br />
Obstreiser: Abgabe möglich<br />
4125 Riehen BS<br />
www.rebschule-meier.ch<br />
durch Saatgut, ausser bei Weidenarten, aus<br />
Spezialität: alle heimischen Wildrosen<br />
Tel 061/603 22 30<br />
Angebotskategorie: Reben<br />
verschiedenen Regionen der Schweiz (Jura, Mit-<br />
Bemerkungen: alle heimischen Wildpflanzen<br />
www.hirtenweg.ch<br />
Spezielles:<br />
Beratung. Sortenkatalog für Er-<br />
telland, Voralpen, Alpen, Wallis). Angebot auf<br />
mit Herkunftsnachweis; Anzucht von Sorten auf<br />
hirtenweg@tiscali.ch<br />
werbsanbau und Hausgarten/Pergolas<br />
www.be.ch/forstbaumschulen<br />
Wunsch. BIO-Gütesiegel seit 1996<br />
Angebotskategorie: Beerenobst, Feigen und Haselnüsse,<br />
Obstbäume auf Bestellung<br />
> Sativa Rheinau AG<br />
> Glauser’s Bio-Baumschule<br />
> Bendicht Schluep, Baumschule<br />
Bemerkungen: alles in BIO-Knospenqualität<br />
Klosterplatz<br />
8462 Rheinau ZH<br />
Tel/Fax 052/304 91 60/61<br />
www.sativa-rheinau.ch<br />
Angebotskategorie: Beerenobst (Erdbeeren)<br />
Bemerkungen: Sehr grosses Angebot an traditionellen<br />
Gemüsesorten<br />
Limpachmatt 22, 3116 Noflen BE,<br />
Tel 031/782 07 07, Fax 031/782 07 08<br />
fam.glauser@bluewin.ch,<br />
www.biobaumschule.ch<br />
Angebotskategorie: Obstbäume, Wildobst, Reben,<br />
Beerenobst<br />
Spezialitäten: alte robuste und neue resistente<br />
Sorten<br />
2542 Pieterlen BE<br />
Tel 032/377 27 30, Fax 032/377 27 38<br />
Angebotskategorie: Wildobst (Speierling, Elsbeere,<br />
Mispel), Baumnuss, Edelkastanien<br />
Spezialitäten: Edelkastaniensorten, süsse, d.h.<br />
bitterfreie Eberesche<br />
Lieferung: Kleine Pflanzen per Post. Grössere<br />
müssen abgeholt werden.<br />
> Ribeaud Jean-Pierre<br />
rue du Puits 4, 2932 Coeuve JU<br />
Natel 079/251 15 55<br />
Tel 032/466 22 22<br />
Angebotskategorie: Obstbäume<br />
Spezialitäten: Grosses Sortiment, Lokalsorten<br />
Romandie Jura
94 <strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong>: Fruchtige Raritäten 2006<br />
Bezugsquellen von traditionellen Obst-, Beeren-, und Rebensorten<br />
95<br />
Bezugsquellen von Pflanzgut<br />
Bezugsquellen von Pflanzgut<br />
> Forstbaumschule Schmidlin<br />
> M. Brülhart Baumschulen AG<br />
Ostschweiz/Schaffhausen<br />
> Martin Auer Rebschulen<br />
Laufenstrasse 24, 4246 Wahlen<br />
Tel 061 761 81 14, Natel 079/375 18 45<br />
Mariahilf 6, 3186 Düdingen FR<br />
Tel 026/493 12 13, Fax 026/493 38 60<br />
> Felix Indermaur, Rebschule / Eichholz<br />
Lisiloostrasse, 8215 Hallau<br />
Tel 052/681 26 27, Fax 052/681 45 63<br />
Angebotskategorie: Wildobst<br />
bruelhart.baumschulen@bluewin.ch<br />
9442 Berneck, Tel/Fax 071/744 51 10/20,<br />
auer@rebschulen.ch, www.rebschulen.ch<br />
Lieferung: möglich<br />
Angebotskategorie: Obstbäume<br />
felix.indermaur@bluewin.ch<br />
Angebotskategorie: Reben<br />
Bemerkungen: Breites Angebot an Heckensträu-<br />
Spezialitäten: Büschelibirne, Hanslibirne, Kan-<br />
Angebotskategorie: Reben<br />
Bemerkungen: bebilderter Katalog<br />
chern und Wildbäumen mit deklarierter Herkunft<br />
nenbirne, Süsse v. Lustorf, Ananas Reinette,<br />
Spezielles: Sortenberatung<br />
Danziger Kantapfel, Edelgrauech, Süsse Basch-<br />
Westschweiz, Wallis<br />
ler<br />
Obstreiser: Abgabe von Edelreisern und Liefe-<br />
> Baumschule Albisboden-Hof, Pavel Beco<br />
Albisboden, 9115 Dicken SG<br />
Graubünden<br />
> Aebi-Kaderli, Baumschulen<br />
rung per Post möglich.<br />
Sonstiger Service: Ausführung von Pflanzun-<br />
Tel 071/377 19 24, Fax 071/377 19 24<br />
pavel.beco@bluewin.ch, www.albisboden.ch<br />
> Gion R. Caduff, Gärten /Baumschulen<br />
3168 Düdingen FR<br />
gen, Obstbaumschnitt<br />
Angebotskategorie: Obstbäume, Wildobst, Re-<br />
7152 Sagogn GR<br />
Tel 026/488 33 60<br />
Fax 026/488 33 61<br />
info@aebi-kaderli.ch<br />
www.aebi-kaderli.ch<br />
Angebotskategorie: Obstbäume, Wildobst, Reben,<br />
Beerenobst, alles für den Garten<br />
Spezialitäten: Büschelibirnen, Aprikosen, Pfirsiche,<br />
Nektarinen<br />
Lieferung: kleine Bäume per Post. Abholmöglichkeiten<br />
beim Pflanzen-Paradies,<br />
> De Régibus Christian, Pépiniériste-paysagiste<br />
route d’Ecône 13, 1907 Saxon VS<br />
Tel 027/744 11 93<br />
Angebotskategorie: Obstbäume<br />
Spezialitäten: Birnensorten<br />
> Kaech Dominique, Pépinières glânoises<br />
1690 Lussy FR<br />
ben, Beerenobst<br />
Spezialitäten: 400 alte Sorten. Krankheitsresistente<br />
Apfelsorten. Grossfruchtige Wildobstsorten<br />
und Raritäten.<br />
Lieferung: im Normalfall Abholen auf dem Hof<br />
Obstreiser: Reiserangebot auf Vorbestellung<br />
Sonstiger Service: Beratung, Zusammenstellen<br />
von Sammlungen und Mischkulturen (Fresshecken),<br />
Ökologische Aufwertungen (Teiche, Trockensteinmauern,<br />
begrünte Dächer)<br />
Tel 081/921 24 54<br />
Fax 081/921 43 69, Natel 079/251 18 53<br />
curtgins-caduff@gmx.ch<br />
Angebotkategorie: Obstbäume, Wildobst, Beerenobst<br />
(Johannisbeeren)<br />
Spezialitäten: diverse Regional- und Lokalsorten<br />
vorhanden<br />
Lieferung: nach telefonischer Absprache<br />
Obstreiser: Angebot vorhanden, ab 2007 nur<br />
auf Bestellung bis Dezember<br />
3044 Säriswil BE, Tel. 031/828 84 84 oder<br />
beim Garten-Center, 3186 Düdingen FR,<br />
Tel 026/488 33 33<br />
Tel 062/653 11 15<br />
Fax 026/653 22 39<br />
Angebotskategorie: Obstbäume und Wildobst<br />
> Reller Beat und Sarah, Biolandbau<br />
Schossenrietstr. 20, 9442 Berneck<br />
Sonstiger Service: Beraten und Anlegen von<br />
neuen Obstgärten. Pflanzen von Bäumen, Jungbaumpflege,<br />
Schnitt älterer Bäume.<br />
Obstreiser: Reiser erhältlich, Versand per Post<br />
Sonstiger Service: Schnittkurse im Februar,<br />
Veredelungskurse im April. Info und Anmeldung<br />
unter www.aebi-kaderli.ch<br />
Bemerkungen: Sortimentsliste oder farbiger<br />
> Krattinger Roland, Clos de l’arche<br />
1745 Lentigny FR, Tel. 026/477 37 62,<br />
Natel 079/634 36 20<br />
Angebotskategorie: Wildobst<br />
Tel 071/ 744 43 09, Fax 071/744 43 09<br />
beat.reller@bluewin.ch<br />
Angebotskategorie: Beerenobst<br />
Spezialitäten: Erdbeersorten speziell für den<br />
Bio-Anbau.<br />
Bemerkungen: Bewährtes Wildschutz-System<br />
mit einem Pfosten<br />
> mercato verde<br />
Gürtelstrasse 41, 7000 Chur GR<br />
Obst- und Beerenkatalog erhältlich<br />
Lieferung: Versand von Erdbeerpflanzen.<br />
Tel 081/284 88 83<br />
> Baudat Pépinières<br />
Bemerkungen: Sortenliste, Erdbeeren auch für<br />
Erwerbsanbau<br />
Fax 081/353 55 53<br />
info@mercato-verde.ch<br />
1032 Vernand s Lausanne VD<br />
Tel 021/731 13 66<br />
> Häberli Obst- und Beerenzentrum AG Schweiz<br />
www.mercato-verde.ch<br />
Angebotskategorie: Feigen, Kaki<br />
Angebotskategorie: Obstbäume, Wildobst<br />
9315 Neukirch-Egnach, Tel 071/474 70 70<br />
Spezialitäten: Feigen in verschiedenen Sorten<br />
Spezialitäten: Lokalsorten der Romandie, viele<br />
Fax 071/474 70 80, www.haeberli-beeren.ch<br />
für die Schweiz<br />
Heckensträucher<br />
Angebotskategorie: Obstbäume, Wildobst, Re-<br />
Lieferung: Abholung in der Gärtnerei, Postver-<br />
Bemerkungen: Katalog<br />
ben, Beerenobst<br />
sand<br />
Bemerkungen: Breites Beerenobstsortiment<br />
Bemerkungen: Katalog auf dem Internet
96 <strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong>: Fruchtige Raritäten 2006<br />
Bezugsquellen von traditionellen Obst-, Beeren-, und Rebensorten<br />
97<br />
Bezugsquellen von Pflanzgut<br />
Bezugsquellen für Früchte und <strong>Pro</strong>dukte<br />
Tessin<br />
> Regazzi Marco Ing. STS, frutticoltura e<br />
viticoltura<br />
6654 Riazzino<br />
Natel 079/337 31 44<br />
Fax 091/796 37 22<br />
marco.regazzi@bluewin.ch<br />
Angebotskategorie: Obstbäume, Beerenobst,<br />
Wildobst<br />
Spezialitäten: Breites Angebot an Obstarten<br />
und -sorten für das Tessin, Beratung<br />
> Flavio Ramelli<br />
Malacarne, 6515 Gudo, Tel. 091/859 27 45<br />
Angebotskategorie: Reben<br />
> Rebberg Minusio, Stefano Haldemann<br />
via dei Colli 26, 6648 Minusio<br />
Tel 091/743 05 53<br />
Natel 079/488 01 37<br />
Deutschland<br />
> Ahornblatt GmbH<br />
Postfach 1125,<br />
D-55001 Mainz,<br />
Tel +49 6131 723 54,<br />
Fax +49 6131 364 967<br />
nachricht@ahornblatt-garten.de<br />
www.ahornblatt-garten.de<br />
Angebotskategorie: Obstbäume, Wildobst, Beerenobst,<br />
Reben<br />
Spezialitäten: Wurzelechte alte Obstsorten, Zimt-<br />
Erdbeeren, Fruchtauslesen heimischer Brombeerarten<br />
Lieferung: Lieferung möglich per Versand gegen<br />
entsprechenden Aufpreis (Versand- und Zollkosten)<br />
Vor allem im Bereich der Direktvermarktung<br />
werden heute noch Früchte und <strong>Pro</strong>dukte aus<br />
traditionellen Sorten angeboten. Oft ist kaum<br />
ersichtlich, dass im angebotenen <strong>Pro</strong>dukt<br />
oder in Teilen davon alte Sorten verarbeitet<br />
wurden. Bietet zum Beispiel ein Landwirtschaftsbetrieb<br />
Süssmost ab Hochstamm an,<br />
dann sind darin mit an Sicherheit grenzender<br />
Wahrscheinlichkeit traditionelle Obstsorten<br />
verarbeitet. In diesem Zusammenhang möchte<br />
ich auf die Bedeutung des <strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong>-<br />
Gütesiegels hinweisen, welche eine gut erkennbare<br />
Auszeichnung von <strong>Pro</strong>dukten mit<br />
dem Wert «traditionelle, seltene Sorte» ermöglicht.<br />
Nebst dem Aufbau eines Netzes von <strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong>-Anbietern<br />
arbeiten wir daran, mit Unterstützung<br />
von Coop ein geeignetes Sortiment<br />
beim Grossverteiler zu etablieren.<br />
<strong>Pro</strong>dukte aus traditionellen Obstsorten<br />
> Hanspeter Hediger<br />
Hasenbühlstrasse 23,<br />
8910 Affoltern am Albis,<br />
Tel. 044/761 60 56, Fax 044/761 96 45,<br />
Mobile 079/439 04 68,<br />
www.haldemann-vini.ch<br />
Angebotskategorie: Reben<br />
Spezialitäten: Abgabe von Holz alter und seltener,<br />
im Anbau eher anspruchsvolle Rebsorten<br />
der Südschweiz zum Veredeln<br />
> Vivaio Forestale Cantonale Lattecaldo<br />
6835 Morbio Superiore<br />
Angebot von Aktiven und Partnern<br />
von <strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong><br />
Das Angebot ist im Aufbau begriffen und noch<br />
unvollständig.<br />
> Coop Schweiz<br />
Angebot: Alte Obstsorten in Tafelapfelqualität,<br />
info@hediger-hp.ch, www.hediger-hp.ch<br />
Angebot: Vom Süssmost über Dörrobst bis<br />
zum Hochprozentigen: Die <strong>Pro</strong>dukteliste kann<br />
angefordert werden<br />
> Grossfamilie Albisboden-Hof, Pavel und<br />
Antonia Beco-Rutz<br />
Albisboden, 9115 Dicken,<br />
Tel 091 683 18 39<br />
wegen aktuell zu kleiner <strong>Pro</strong>duktionsmenge<br />
Tel./Fax 071/377 19 24,<br />
Fax 091 683 19 64<br />
vorläufig nur in der Verkaufsregion Ostschweiz.<br />
pavel.beco@bluewin.ch, www.albisboden.ch<br />
dt-sf.vivaio@ti.ch<br />
Sortimentsaufbau und -erweiterung auch mit<br />
Angebot: Trockenobst (Äpfel und Birnen),<br />
www.ti.ch/DT/Temi/Portale > Vivaio forestale di<br />
Hochstammprodukten geplant.<br />
Süssmost im 25-Liter-Ballon (später auch 10-<br />
Lattecaldo<br />
Spezialität: Edelkastaniensorten<br />
> Beat Liechti, Bio-Bauer<br />
Gisletenhof, 5064 Wittnau,<br />
Liter-Bags)<br />
> Pascal Bapst<br />
Tel. 062/871 15 21<br />
Montbany, 1726 Farvagny,<br />
Angebot: Basler Hauszwetschgen, Menznauer<br />
Tel. 026/411 30 53,<br />
Jäger, Karmeliter, «Schteichüzlimoscht», Dörr-<br />
Natel 079/787 67 07<br />
kirschen, Dörrzwetschgen<br />
Angebot: Boskoop
98 <strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong>: Fruchtige Raritäten 2006 Bezugsquellen von traditionellen Obst-, Beeren-, und Rebensorten<br />
99<br />
Bezugsquellen für Früchte und <strong>Pro</strong>dukte<br />
Bezugsquellen für Früchte und <strong>Pro</strong>dukte<br />
> Jda Steingruber<br />
Stoergel 450, 9063 Stein,<br />
Tel. 071/367 16 56<br />
Angebot: Boskoop, Gravensteiner, St. Galler<br />
Herrenapfel, Glockenapfel<br />
> Guido Winterberg<br />
Ernshof, 5618 Bettwil,<br />
Tel./Fax 056/667 32 24,<br />
Mobil 079/271 34 04,<br />
ernshof@bluewin.ch<br />
Angebot: Kochobst, Boskoop, verschiedene<br />
Tafelobstsorten, Birnen- und Apfelmost<br />
> Urs Amrein<br />
Neuhof, 6024 Hildisrieden,<br />
Tel. 041/460 11 35,<br />
ursamrein@datacomm.ch,<br />
www.baumhaustraum.ch<br />
Angebot: Most (Apfel- und Birnensaft gemischt),<br />
diverse Edelbrände (Williams, Lauerzerkirsche,<br />
Zwetschgen etc.)<br />
> Hans-Rudolf Schweizer<br />
Bühlstrasse 4,<br />
9217 Neukirch a.d. Thur,<br />
Tel./Fax: 071/642 34 62,<br />
mail@hr-schweizer.ch,<br />
www.hr-schweizer.ch<br />
Angebot: Süssmost im 5- oder 10-Liter-Bag in<br />
Box (alte Apfelsorten gemischt), 200 verschiedene<br />
Apfelsorten (nur gegen Vorbestellung)<br />
> Meinrad Suter<br />
Obstbaubetrieb, Baldeggstrasse 63,<br />
5400 Baden,<br />
Tel. + Fax 056/222 79 09,<br />
meinrad.suter@bluewin.ch<br />
Angebot: Hoflädeli, über 300 verschiedene<br />
Apfelsorten anlässlich Obstausstellung von jeweils<br />
Mitte September bis Ende Oktober<br />
> Albert und Judith Nigg<br />
Haus Stella, 7310 Bad Ragaz,<br />
Tel. 081/302 59 09,<br />
albert.nigg@bluewin.ch<br />
Angebot: Dörrbirnen der Sorte «Längler» in traditioneller<br />
Weise hergestellt<br />
> Kirschensturm, Kochevents, Workhops,<br />
Catering<br />
Lucas Rosenblatt und Judith Meyer,<br />
Staldenhof 20, 6014 Littau,<br />
Tel. 041/310 77 91<br />
info@kirschensturm.ch,<br />
www.kirschensturm.ch<br />
Angebot: Kochevents, Workshops, Catering<br />
auch mit traditionellen Sorten<br />
> Stefano Haldemann<br />
via dei Colli 26,<br />
6648 Minusio,<br />
Tel. 091/743 05 53,<br />
Natel 079/ 488 01 37,<br />
www.haldemann-vini.ch<br />
Angebot: Wein aus traditionellen Rebsorten<br />
> Christoph und Lisbeth Scheuermann<br />
Mellingerstrasse 49,<br />
5608 Stetten,<br />
Tel. 056/ 496 40 25<br />
Angebot: Liköre aus traditionellen Beerensorten<br />
> Alex Theiler<br />
Theiler Landschaft GmbH, Hellgasse 1,<br />
6460 Altdorf<br />
Tel. 041/871 14 45<br />
Fax 041/871 12 45<br />
Mobile 079 257 63 61<br />
theiler-landschaft@ch.inter.net<br />
Angebot: <strong>Pro</strong>dukte aus Mispeln (im Aufbau)<br />
Verzeichnisse von Organisationen<br />
Verschiedene Organisationen bieten Verzeichnisse<br />
von Direktvermarktern oder führen einen<br />
kleineren Warenversand mit vereinzelten<br />
fruchtigen Spezialitäten. Hier eine Auswahl an<br />
Adressen:<br />
> <strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong>: Internetmarktplatz unter<br />
www. <strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong>.ch<br />
> Bioterra: Broschüre «Einkaufen auf dem<br />
Biohof», www.bioterra.ch<br />
> Vereinigung zum Schutz kleiner und mittlerer<br />
Bauern VKMB: Warenversand unter<br />
www. kleinbauern.ch<br />
> Hochstamm Suisse: <strong>Pro</strong>dukteliste und Anbieter,<br />
www.hochstamm-suisse.ch<br />
Fragen Sie bei Ihrem Direktvermarkter nach<br />
<strong>Pro</strong>dukten aus alten Sorten und beachten Sie<br />
auch das Angebot an den Wochenmärkten.
100 <strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong>: Fruchtige Raritäten 2006<br />
Empfehlenswerte Bücher<br />
Empfehlenswerte Bücher<br />
Empfehlenswerte Bücher<br />
101<br />
Rosenapfel und Goldparmäne, 365 Apfelsorten<br />
– Botanik, Geschichte und Verwendung<br />
Osterfee und Amazone<br />
Vergessene Beerensorten – neu entdeckt<br />
Geschichte der alten Traubensorten<br />
Ein historisch-ampelographischer Rückblick<br />
Ritruvà i nòss radìs<br />
Brigitte Bartha, Frits Brunner, Klaus Gersbach,<br />
Markus Zuber; Fructus, <strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong> (ed.)<br />
ISBN: 3-03800-209-7, 248 Seiten, durchgehend<br />
vierfarbig, reich bebildert. CHF 48, exkl. Versand.<br />
Bestellung: <strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong> (www.<strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong>.ch)<br />
oder im Buchhandel<br />
Brigitte Bartha, Martin Frei, Bernd Kajtna, Markus<br />
Zuber; Arche Noah, <strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong> (ed.)<br />
ISBN: 3-03800-256-9, ca. 160 Seiten, durchgehend<br />
vierfarbig, reich bebildert. CHF ca. 39.90,<br />
exkl. Versand. Bestellung: <strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong> (www.<br />
<strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong>.ch) oder im Buchhandel<br />
Marcel Aeberhard. ISBN: 3-908579-04-X,<br />
280 Seiten, 10 Farbtafeln.<br />
CHF 48, erhältlich m Buchhandel.<br />
Erico Besomi<br />
Italienisch. Bestellung: Erico Besomi, Via al Campanile<br />
10, 6962 Viganello, Tel. 091 971 04 09.<br />
CHF 52.<br />
Dieses Buch führt Sie durch die Kulturgeschichte<br />
des Apfels und zeigt Ihnen die Vielfalt<br />
der Apfelsorten, die bei uns von Bedeutung<br />
waren und es teilweise noch sind. Es führt Ihnen<br />
die ganze Palette an Formen, Geschmäckern<br />
und Verwendungsmöglichkeiten vor Augen.<br />
Zudem wird erklärt, woher die verschiedenen<br />
Sorten kommen und welches ihre<br />
besonderen Anforderungen an Standort und<br />
Klima sind.<br />
Coop unterstützte das Apfelsortenbuch mit<br />
Mitteln aus dem Coop Naturaplan-Fonds.<br />
Das Buch rückt die Beerenkultur und deren reiche<br />
Sortenvielfalt und kulturhistorische Bedeutung<br />
ins wohlverdiente Licht. Sortenbeschreibungen<br />
von Erdbeeren, Him- und Brombeeren,<br />
Johannisbeeren und Stachelbeeren<br />
entführen uns in die fast vergessene Welt des<br />
Beerenobstes und macht uns diese wieder<br />
schmackhaft für Küche und Garten. Wir erfahren<br />
Wissenswertes zu deren wilden Vorfahren,<br />
zur Geschichte der Beerenkultur und zur heutigen<br />
Bedeutung. Lesen Sie über die «Königin<br />
der Beeren» oder die «Wilde Heilerin» in diesem<br />
schön gestalteten und bebilderten Buch.<br />
Das Buch liefert einen Überblick über den heutigen<br />
Wissensstand von der Herkunft der<br />
ältesten Traubensorten sowie über die Entstehung<br />
ihrer frühesten und ursprünglichen Namen,<br />
von welchen ein grosser Teil verschwunden<br />
ist, viele aber heute noch verwendet werden.<br />
Die Leserin und der Leser erfährt bei der<br />
Lektüre über die Traubensorten gleich noch<br />
viel Spannendes über die europäische Geschichte<br />
und deren Herrscher. In einem separaten<br />
Teil wird die Herkunft einiger alter Rebsorten<br />
der deutschen Schweiz erläutert. Dem<br />
Autor ist es gelungen, mit diesem Werk eine<br />
Lücke zu schliessen.<br />
Dieses reich illustrierte Buch ist eine ikonografische<br />
und bibliografische Sammlung über<br />
den Olivenbaum in der Gegend von Lugano.<br />
Der Autor stellt das Gebiet zwischen Gandria<br />
und Castagnola TI vor, in dem schon seit Jahrhunderten<br />
Oliven angepflanzt wurden. Eine<br />
Möglichkeit naturalistische, historische und<br />
kulturelle Aspekte des Tessins zu vertiefen<br />
oder zu entdecken.
Index<br />
Index<br />
103<br />
Fotos Markus Zuber, 5024 Küttigen<br />
A<br />
Aargauer Herrenapfel 42, 44<br />
Aargauer Jägerapfel 44<br />
Aargauer Jubiläum 44<br />
Achilles 89<br />
Aeschmer Holzbirne 45<br />
Aetiapfel 45<br />
Aktive 14<br />
Albisser 26<br />
Albrechtapfel 25<br />
Alexander 52<br />
Allzweckapfel 20–21, 23–24, 27<br />
Allzweckäpfel 22<br />
Allzweckbirne 29–34<br />
Allzweckfrucht 22, 24, 39<br />
Althans Reineclaude 38–39<br />
Amanlis Bb 29<br />
Amboney 48<br />
Americano 73, 75–76<br />
Amerikanischen Himbeeren 82<br />
Amerikanischen Stachelbeermehltau 88<br />
Ämli 54<br />
Amsden 52<br />
Ananas Reinette 46, 94<br />
Andenken an Paul Camenzind 83<br />
André Desportes 29<br />
Angers 51<br />
Ankebälleli 27<br />
Antonowka 20<br />
Apfel 5, 20–27<br />
Apfelmost 98<br />
Apfelquitte 51<br />
Apfelrose 69<br />
Api 48<br />
Appenzeller Zaienapfel 27, 47<br />
Aprikose 53–54<br />
Aprikose von Breda 53<br />
Aprikose von Nancy 53<br />
Aprikosenbaum 53<br />
Arboretum 7<br />
Ariane 59<br />
Asperl 66<br />
Ättighuiser 46<br />
Attiswiler 43–44<br />
Aurora Seyval blanc 5-279 76<br />
B<br />
Baarapfel 20, 42, 44–46<br />
Backapfel 23<br />
Backpflaume 40<br />
Balgacher Reinette 47<br />
Baloffe 48<br />
Bändler 45–46<br />
Bandnuss 56<br />
Barbeyron 48<br />
Bäriker 29, 43–45<br />
Bärtschi’s Frühzwetschge 44<br />
Baschijoggi 44<br />
Baschimeiri 45–46<br />
Basler Adler 42<br />
Basler Hauszwetschge 42<br />
Basler Hauszwetschgen 97<br />
Basler Langstieler 36, 42<br />
Basler Reinette 41<br />
Bauhin, Jean oder Johannes 33<br />
Baumann’s Reinette 46<br />
Baumnuss 5, 50, 55, 93<br />
Baumpate 13<br />
Baumpatenschaft 13<br />
Baumpatin 13<br />
Bayrische Weinbirne 29<br />
Beerenobst 78–79<br />
Beerensammlung 9<br />
Beffert 47<br />
Bella di Cesena 52<br />
Belle de Paris 38, 42<br />
Belle et Bonne 29, 43<br />
Berberitze 71<br />
Bergamotte 29<br />
Berner Adlerkirsche 43<br />
Berner Dornbirne 43<br />
Berner Rosen 43<br />
Bernhardzeller 20, 47<br />
Bérouge 48<br />
Betzelsbirne 29, 43<br />
Bibernellrose 69<br />
Birnbaum 28<br />
Birne 5, 28–34<br />
Birnenmost 98<br />
Birnensaft 98<br />
Birnquitte 51<br />
Bischofsmütze 22<br />
Bismarck 20
104 <strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong>: Fruchtige Raritäten 2006<br />
Index<br />
105<br />
Bittenfelder Sämling 20<br />
Bitterfreie Eberesche 93<br />
Bitterzwetschge 44<br />
Blanche du Canada 48<br />
Blauacher 47<br />
Blauschwanz 23<br />
Bluterdbeere 81–82<br />
Blutpfirsich 42, 52<br />
Böhmische Birne 33<br />
Bohnapfel 21<br />
Bonalle 48<br />
Bonne de Bry 38<br />
Borowitzky 21<br />
Boskoop 98<br />
Boskoop Giant 87<br />
Botzi 48<br />
Bouche de Betizac 58<br />
Bourgeault 51<br />
Bovarde 48<br />
Brändlikirsche 45<br />
Braune Herzkirsche 42<br />
Brauner Matapfel 21<br />
Breitacher 20, 45–46<br />
Brennbirne 30<br />
Brennkirsche 36–37<br />
Brennobst 41<br />
Brennpflaume 39<br />
Brombeerartige Himbeere 82<br />
Brombeere 79, 84–85<br />
Brown Turkey 59<br />
Brugger Reinette 44<br />
Brünerling 21, 42, 46<br />
Brunetta 58<br />
Brunnenbirne 29, 43<br />
Buchhölzler 45<br />
Buchser Rosen 44<br />
Bumetta 46<br />
Bundesamt für Landwirtschaft 12<br />
Bündner Herzkirsche 47<br />
Bunte Juli 30<br />
Büschelibirne 30, 43, 94<br />
Buschelkirsche 43<br />
Buttenmost 69<br />
Butzenbirne 29<br />
C<br />
Cantienienkirsche 47<br />
Capron Royal 81<br />
Carisi 42<br />
Cassis 87<br />
Catillac 30, 48<br />
Celerina 46<br />
Cellini 21<br />
Ceresia 46<br />
Chabelikirsche 44<br />
Chambourcin 75<br />
Champagner Bratbirne 44<br />
Champagner Reinette 41<br />
Champion 51<br />
Channäbirä 42<br />
Charlamowsky 21<br />
Chasselas 74<br />
Chasselas rose royal 74<br />
Chilbibire 45<br />
Chileerdbeere 80<br />
Chogelbirli 45<br />
Chramiser Rosen 45<br />
Chridebüchsler 27<br />
Chriesibire 45, 47<br />
Christ, Johann Ludwig 25<br />
Churzemuserli 46<br />
Chüsenrainer 45<br />
Citron d’Hiver 48<br />
Collia 48<br />
Colomer Frühaprikose 53<br />
Completer 74<br />
Concentra 67<br />
Conférence 30<br />
Conterser 47<br />
Coop 12<br />
Cornalin 74<br />
Cosford 56<br />
Court-Pendu 48<br />
Cox Orange 24<br />
Cox Pomona 21<br />
Crème de Cassis 87<br />
Cuisse-Dame 48<br />
D<br />
Dalmatie 59<br />
Damassine 48<br />
Daniels September 87<br />
Danziger Kant 21, 43<br />
Danziger Kantapfel 21, 94<br />
Dauphine 59<br />
Deutsche Grüne 88<br />
Deutsche Nationalbergamotte 43<br />
Didikirsche 44<br />
Diessenhof Reinette 43<br />
Dirju Campbell early 75<br />
Doppelte Philipps 30, 43<br />
Doppelter Prinzenapfel 26, 43<br />
Dörrbirne 29–32, 34, 98<br />
Dörrkirsche 97<br />
Dörrobst 41, 97<br />
Dörrzwetschge 97<br />
Dt. Nationalbergamotte 29<br />
Dübendorfer Milchapfel 44<br />
Dülmener Rosenapfel 22<br />
Duras bianco 52<br />
E<br />
Early Black 59<br />
Early Green 88<br />
Early Green Hairy 88<br />
Early Sulphur 88<br />
Eberesche 67<br />
Ebersweier Frühzwetschge 42<br />
Edelchrüsler 41<br />
Edelgrauech 94<br />
Edelkastanie 58, 93<br />
Edelkastanien 93<br />
Edelweiss 47<br />
Edelweisser 74<br />
Egger 47<br />
Egnacher Mostbirne 47<br />
Eierbirne, Wilde 30<br />
Eierlederapfel 41<br />
Eigenkirsche 37, 43<br />
Einmachbirne 30–32<br />
Elsbeere 66–67, 93<br />
Emma Leppermann 38<br />
Engishofer 47<br />
Entenbirne 43<br />
Erdbeerapfel 24<br />
Erdbeerapfel Giswil 46<br />
Erdbeere 79–82<br />
Ernst Bosch 22<br />
Ernteapfel 25<br />
Ersinger Frühzwetschge 38<br />
Erstling aus Vierlanden 86<br />
Eryobotria japonica 57<br />
Esperens Bergamotte 30, 42<br />
Esslinger Frühzwetschge 45<br />
Esterhazy II 55<br />
Europäische Waldhimbeere 82<br />
Experte/-in 14<br />
F<br />
Falch 87<br />
Farbenschachtel 23<br />
Farnblättrige Brombeere 85<br />
Fässlesbirne 30<br />
Fässliöpfel 41<br />
Feige 59<br />
Feldobstbau 19<br />
Felsen-Johannisbeere 85<br />
Felsjohannisbeere 86<br />
Fernatte d’hiver 48<br />
Feuerbrandanfälligkeit, kaum 30, 33–34<br />
Feuerbrandresistenz 29, 32<br />
Fico Bianco 59<br />
Fico Nero 59<br />
Fico Passo 59<br />
Fico Precassino 59<br />
Fiesser’s Erstling 22<br />
Fillacciano 59<br />
Filzrose 69<br />
Flatschacher 46<br />
Fleischfarbene Champagner 86<br />
Fluewiidli 68<br />
Flumser 47<br />
Forellen-Reinette 41, 44<br />
Fox Grape 75<br />
Fox-Geschmack 76<br />
Fox-Ton 75<br />
Fragaria chilöensis 80<br />
Fragaria moschata 79, 81<br />
Fragaria vesca 79–80<br />
Fragaria virginiana 79–80<br />
Fragaria ananassa 80–82<br />
Franc-Roseau 48<br />
Françoise 48
106 <strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong>: Fruchtige Raritäten 2006<br />
Index<br />
107<br />
Franquette 55<br />
Frauenschenkel 34<br />
Fraurotacher 47<br />
Fresshecke 19<br />
Fresshecken 95<br />
Freunde 15<br />
Freundinnen 15<br />
Frühapfel 23<br />
Frühbirne 31–32, 34<br />
Frühe Englische 54<br />
Frühe Luxburger 36, 47<br />
Frühe Mirabelle 42<br />
Frühe Schwarze 75<br />
Frühe Schwyzerkirsche 46<br />
Frühe von Trévoux 29–30<br />
Frühe Weinbirne 32, 47<br />
Früheste Gelbe 88<br />
Frühpflaume 38<br />
Frühschwarze 43<br />
Frühsorte 27<br />
Frühzwetschge 38<br />
Fuchstraube 75<br />
G<br />
Gallische Rose 69<br />
Galloway Pepping 22<br />
Gartenbirne 43<br />
Gartenerdbeere 80<br />
Geburtstagspflaume 42<br />
Geflammter Kardinal 22, 46<br />
Geisenheim Nr. 120 55<br />
Geisenheim Nr. 26 55<br />
Gelbe Himbeersorte 82<br />
Gelbe von Oltingen 42<br />
Gelbe Wadelbirne 31, 42<br />
Gelber Edelapfel 22<br />
Gelber Jakobsapfel 47<br />
Geljoggecher 47<br />
Gelterkinder 42<br />
Gemeine Felsenbirne 71<br />
Generalfeldmarschall von Hindenburg 82<br />
Gerzler 47<br />
Geschenk 17<br />
Geschenkartikel 17<br />
Geschenkpatenschaft 13<br />
Gestrickte Reinette 42<br />
Gisiöpfel 41<br />
Glockenapfel 98<br />
Glockenbirne 33<br />
Goldene Äpfel der Hesperiden 51<br />
Goldreinette von Blenheim 22<br />
Goliath 87<br />
Golino 58<br />
Gönner/-in 12–13<br />
Göpperts Kirschjohannisbeere 86<br />
Göttighofer 47<br />
Graham’s Jubiläumsapfe 22<br />
Gränggelibirne 30<br />
Gratis-Saatgut 14<br />
Graue Französische Reinette 41<br />
Graue Herbstreinette 22<br />
Grauer Hordapfel 47<br />
Gravensteiner 98<br />
Gravium 36, 43–44<br />
Green Gage 88<br />
Green Gascoigne 88<br />
Grise Olivette 59<br />
Grosse Grise 59<br />
Grosse Lange Lotkirsche 54<br />
Grosse Rotstieler 43<br />
Grosser Katzenkopf 29–30, 42<br />
Grossvaterbirne 33<br />
Grüenschtieler 42<br />
Grunbirne 31, 43<br />
Grüne Hansa 88<br />
Gruniker 44<br />
Grünpflücke 88<br />
Grüter Edelapfel 45<br />
Guay Jaune 74<br />
Gubener Zellernuss 56<br />
Gugerlikirsche 44<br />
Gunslebener Zeller 56<br />
Güpfer 45–46<br />
Gute Graue 31, 46<br />
Gütesiegel 11, 14, 97<br />
H<br />
Habermähler 44<br />
Habermehler 45<br />
Haferpflaume 38, 47<br />
Hälegger 31<br />
Hallauer Ämli 54<br />
Hallesche Riesen 56<br />
Hamburg 66<br />
Hans 81<br />
Hänsi 42<br />
Hanslibirne 43, 94<br />
Hansueli 44–45<br />
Harbert’s Reinette 22<br />
Haschberg 66<br />
Haselnuss 56, 93<br />
Hasenbirne 42<br />
Hauensteins Gelbe 84<br />
Hausgarten 19<br />
Haushaltsbirne 29, 31, 33<br />
Hauszwetschge 38<br />
Hauszwetschge, regional 43–45, 47<br />
Hauszwetschge Rudin 39<br />
Hauxapfel 22<br />
Heckenrose 69<br />
Hediger 44<br />
Heida 74<br />
Heidenwein 74<br />
Heimenhofer 47<br />
Heinemanns Rote Spätlese 86<br />
Helegger 31, 47<br />
Herbstgüetler 47<br />
Herbsthimbeere 82, 84<br />
Herbstlängler 47<br />
Herbstmarkt 11<br />
Herbstzauber 86<br />
Heros 86<br />
Herzkirsche 37<br />
Herzogin Elsa 31<br />
Herzogin Olga 22<br />
Hessenreuter 47<br />
Heubirli 42<br />
Heubirne 44<br />
Heulampen 31, 46<br />
Himbeerapfel 24<br />
Himbeerapfel aus Holowaus 23<br />
Himbeere 79, 82–84<br />
Hochstamm 97<br />
Hochstamm-Obstgarten 7<br />
Hochstamm-Weichseln 54<br />
Hochstammbaum 7<br />
Hofkirsche 46<br />
Hofratsbirne 31<br />
Holder 66<br />
Holderbanker 44<br />
Holler 66<br />
Holunder 66<br />
Honigbirli 32, 42<br />
Hornussecher 26, 42, 44–45<br />
Houghton Castle 86<br />
Hugnuss 55<br />
Hundsrose 69<br />
Hüngler 31, 45<br />
Hybridrebe 75<br />
I<br />
Imberwürzeli 42<br />
insititia (Unterart) 38<br />
Interspezifische Sorte 75–76<br />
Isabella 75<br />
Isi d’Oro 59<br />
Islerbire 45<br />
Islerbirne 29, 43–44<br />
Islibire 45<br />
Italienische Marronisorten 58<br />
J<br />
J. H. Hale 52<br />
Jacques Lebel 43, 41, 48<br />
Jahrapfel 24<br />
Jährler 20<br />
Jakob Fischer 23<br />
Jakob Lebel 23, 42<br />
Jakob Lebu 43<br />
Japanische Wollmispel 57<br />
Japanrose 69<br />
Johannecher 41<br />
Johannisbeere 79, 85–87<br />
Johröpfel 41<br />
Josefine von Mecheln 31<br />
Joseph Pape 48<br />
Juli Dechantsbirne 31, 42, 44<br />
K<br />
Kaiser Wilhelm 23<br />
Kaiserapfel 23, 41<br />
Kaki 60<br />
Kakibaum 60<br />
Kanada Reinette 46<br />
Kannenbirne 31, 94<br />
Karcherbirne 32<br />
Karmeliter 44, 97<br />
Karmeliter Reinette 41<br />
Kartoffelrose 69<br />
Kastanie 58
108 <strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong>: Fruchtige Raritäten 2006<br />
Index<br />
109<br />
Katalonischer Spilling 39<br />
Katzenseicher 75<br />
Keltersorte 75<br />
Kernechter vom Vorgebirge 52<br />
Kirsch-Johannisbeere 85<br />
Kirsche 5, 35<br />
Kirschensorten 47<br />
Kirschpflaume 38, 70<br />
Klarapfel 23<br />
Kleine Füchselbirne 32<br />
Kleine Lange Sommermuskateller 32<br />
Kleine Rousselette 43<br />
Kleine Sommermuskatellerbirne 42<br />
Kleiner Api 46<br />
Kleiner Langstiel 23<br />
Kletterrose 69<br />
Klettgauer 54<br />
Klingar 44<br />
Klosterneuburger Selektionen 1, 2, 4 oder 8 67<br />
Kluppertebirne 30<br />
Knausbirne 32, 47<br />
Knollbirne 32, 42–44<br />
Kobel, Fritz 36<br />
Kochapfel 24<br />
Kochbirne 29, 31–32, 34<br />
Kochobst 41, 98<br />
Kogelikirsche 44<br />
Kohlapfel 21<br />
Konfitürenfrucht 40<br />
Konfitürenkirsche 36–37<br />
Königin Hortense 54<br />
Königinapfel 23, 46<br />
Konservenkirsche 37<br />
Konstantinopeler 51<br />
Kornelkirsche 68<br />
Köstliche aus Charneu 32<br />
Kragenbirne 32<br />
Krieche 38<br />
Kriechel 47<br />
Krüger’s Dickstiel 23<br />
Kugelbirne 33<br />
Kuhbirne 33<br />
Kulturapfelbaum 20<br />
Kulturpflanze 73<br />
Kultursorte 28<br />
Kupferschmiediker 45–46<br />
Küssnachter 46<br />
Küttiger Dachapfel 44<br />
Küttiger Jägerapfel 44<br />
L<br />
Läderbirli 42<br />
Läderöpfel 24, 41<br />
Lager-Tafelbirne 30<br />
Lampnästler 36, 42<br />
Landroter 74<br />
Landsberger Reinette 23<br />
Lange Sommermuskatellerbirne 42<br />
Längler 47, 98<br />
Langstieler 45, 47<br />
Langtraubige Schwarze 87<br />
Lauerzer 36, 45–46<br />
Lederapfel 22, 41<br />
Legibirne 44–45<br />
Lentizellen 22, 30, 32<br />
Leokirsche 42<br />
Léon Millot 75<br />
Lepontia 53<br />
Leskovac 51<br />
Leuenapfel 47<br />
Liegel’s Winterbutterbirne 46<br />
Lindauer, Malanstraube 74<br />
Lloyd George 83<br />
Löhrpflaume 39, 43–44<br />
London Pepping 46<br />
Longue d’Aout 59<br />
Lucas, Eduard 34<br />
Ludwigs Frühe 54<br />
Lüina 58<br />
Luizet 48, 53<br />
Luzeiner Längler 32, 46<br />
Lycopersicon 60<br />
M<br />
Macherauchs Rote Spätlese 86<br />
Macherauchs Späte Riesentraube 86<br />
Madame Favre 32<br />
Madame Moutôt 82<br />
Madame Verté 32<br />
Madeleine 48<br />
Magda 36<br />
Magliasina 76<br />
Maiherzog 89<br />
Maikönigin 80<br />
Majech 42<br />
Mandel 62<br />
Maréchal Foch 76<br />
Marena 53<br />
Märgelikirsche 43<br />
Marie Luise 32<br />
Marktsorte 20, 25<br />
Marmorapfel 24<br />
Marowa 58<br />
Marthaler Kanada 44<br />
Martini 24<br />
Marxenbirne 45<br />
Maulbeere 61<br />
Maunzenapfel 24<br />
May Queen 80–81<br />
May Duke 89<br />
Mayette 55<br />
Mehlbeere 67<br />
Mehltauanfälligkeit 88<br />
Mehltauresistenz 88<br />
Mehrzweckbirne 30, 32, 34<br />
Mehrzweckfrucht 25<br />
Mehrzweckkirsche 37<br />
Mehrzweckzwetschge 40<br />
Meitschiöpfel 42<br />
Melchnauer Sonntagsapfel 43<br />
Meloque 48<br />
Menznauer Jäger 97<br />
Menznauer Jägerapfel 42–44<br />
Metzer Bratbirne 33, 42<br />
Metzgersuur 41<br />
Michelsbirne 33<br />
Mieze Schindler 80<br />
Mirabelle 38<br />
Mirabelle von Flotow 39, 42<br />
Mischler 36, 45–46<br />
Mispel 5, 50, 57, 93, 98<br />
Mistapfel 41<br />
Mitschurin, Iwan W. 27<br />
Mockenholzbirne 47<br />
Mohrenapfel 21<br />
Monacce 62<br />
Monatserdbeere 79–80<br />
Möriker 44<br />
Morre de Cochon 48<br />
Moschuserdbeere 79<br />
Mostapfel 20, 26<br />
Mostbirne 28, 30, 32–34<br />
Mostobst 41<br />
Mostsorte 24<br />
Muolener Rosen 47<br />
Muotataler Birne 31<br />
Mus-Apfel 23<br />
Muskateller 42<br />
Muskatreinette 24<br />
Myrobalane 38<br />
N<br />
Nägelesbirne 33<br />
Nägeliapfel 24, 30, 47<br />
Nahtapfel 20, 44, 46<br />
Nationalen Beerensammlung 9<br />
Negronne 59<br />
Neue Poiteau 30, 33<br />
Neue Rote Holländische 86<br />
Neuweidkirsche 43<br />
Noah 76<br />
Nohtech 42<br />
Noir de Bourgogne 87<br />
Noir de Juillet 59<br />
Noire à la Grappe 48<br />
Noire de Chavannes 48<br />
Northhamptonshire 56<br />
Nostrana bianca Verscio 52<br />
Nostrana gialla Contra 52<br />
Nostrana gialla Riazzino 52<br />
Nr. 286 55<br />
O<br />
Obenauf 46<br />
Oberländer Himbeerapfel 24<br />
Obermooskirsche 43<br />
Oberrieder Glanzreinette 44<br />
Obstbaumreihe 19<br />
Oetwiler Reinette 44<br />
Ohio Reinette 24<br />
Olive 5, 63<br />
Olivenbaum 63<br />
Olivenbirne 33<br />
Ontario Reinette 46<br />
Ontariopflaume 39<br />
Opal 39<br />
Orangered 53<br />
Ostschweizer Herzkirsche 47<br />
Ottenbacher Schellerbirne 33, 45<br />
Ovale Frühe Herzkirsche 37, 42
110 <strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong>: Fruchtige Raritäten 2006<br />
Index<br />
111<br />
P<br />
Palmapfel 24<br />
Palmischbirne 33<br />
Palmöpfel 41<br />
Panther 81<br />
Paradeiser 82<br />
Paradiesapfel 25<br />
Pariser Rambur 46<br />
Pariser Reinette 44<br />
Parker’s Pepping 24<br />
Pastillière 59<br />
Pastorenbirne 42<br />
Paulsbirne 33<br />
Paviot 53<br />
Petersbirne 33<br />
Pfau-Schellenberg, Gustav 24<br />
Pfirsich 52, 54<br />
Pfirsichbaum 52<br />
Pfirsichpflaume 44<br />
Pfirsichroter Sommerapfel 24<br />
Pflaume 38–39, 52<br />
Pflaumenbaum 38<br />
Pfundbirne 30<br />
Pilatuskirsche 45–46<br />
Pirminecher 41<br />
Plant Païen 74<br />
Plinius d. Ä. 59<br />
Poire Curé 48<br />
Poire Rêche 48<br />
Poire St.Laurent 48<br />
Poire-Œeuf 48<br />
Pomme à Miel 48<br />
Pomme de Nicod 48<br />
Pomme Fumée 48<br />
Poormann 88<br />
Portugiesische Lederreinette 24, 41<br />
Primas 47<br />
Prinz Albert 86<br />
Prinz Albrecht 25<br />
<strong>Pro</strong>skauer Sämling 52<br />
<strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong>-Aktive 14<br />
<strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong>-Gütesiegel 11, 97<br />
<strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong>-Herbstmarkt 11<br />
<strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong>-Markt 11<br />
<strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong>-Schaugarten 11<br />
Q<br />
Quetsche de Bâle 48<br />
Quitte 5, 50–51<br />
R<br />
Raby Castle 86<br />
Raïre 48<br />
Rebe 54, 72<br />
Red Lake 86<br />
Regionale Sortenliste 41<br />
Reifezeit 36<br />
Reine de mai 80<br />
Reineclaude 38<br />
Reineclaude d’Oullins 47<br />
Reinette de Chevroux 48<br />
Reinette du Canada 48<br />
Reinette Grise Vaudoise 48<br />
Reinholzbirne 44–46<br />
Reutenmarkt 11<br />
Rheinischer Winterrambour 42–44<br />
Rheintaler 47<br />
Ribes nigrum 85<br />
Ribes petraeum 85–87<br />
Ribes rubrum 85<br />
Ribes sativum 85<br />
Ribes uva-crispi 88<br />
Ribston Pepping 21, 24<br />
Rieskirsche 43<br />
Rigikirsche 36<br />
Rivers Früher 52<br />
Römische Nuss 56<br />
Ronde de Bordeaux 59<br />
Rorschacher Weichsel 54<br />
Rosa canina 69<br />
Rosa gallica 69<br />
Rosa glauca 69<br />
Rosa majalis 69<br />
Rosa nipponensis 69<br />
Rosa pendulina var. oxydon 69<br />
Rosa pimpinellifolia 69<br />
Rosa rubiginosa 69<br />
Rosa rugosa 69<br />
Rosa sericea 69<br />
Rosa tomentosa 69<br />
Rosa villosa 69<br />
Rose d’Ajoie 48<br />
Rosenapfel 21<br />
Rosenhonig 69<br />
Rosina 67<br />
Rosmarin 42<br />
Rostocker 27<br />
Rotblättrige Rose 69<br />
Rote Birrwiler 44<br />
Rote Herrenpflaume 44<br />
Rote Holländische 86<br />
Rote Klepfer 46<br />
Rote Lambertsnuss 56<br />
Rote Lauber 37, 42<br />
Rote Lederbirne 33<br />
Rote Maulbeere 61<br />
Rote Schwyzerkirsche 37, 43<br />
Rote Sternreinette 25<br />
Rote Triumphbeere 89<br />
Rote Versailler 86<br />
Rote Vierländer 86<br />
Roten Holunder 66<br />
Roter Sommerrosenapfel 24<br />
Roter Astrachan 25<br />
Roter Augustapfel 25<br />
Roter Backapfel 27<br />
Roter Eiser 25<br />
Roter Ellerstädter 52<br />
Roter Gutedel 74<br />
Roter Jakober 47<br />
Roter See 86<br />
Roter Sprünzler 25, 47<br />
Roter Stettiner 27<br />
Roter Winterstettiner 26<br />
Rotfrüchtige Himbeersorte 82<br />
Rotsuuri 54<br />
Rouge d’Argenteuil 59<br />
Rouge du Pays 74<br />
Royal Hautbois 81<br />
Rubus armeniacus 84–85<br />
Rubus idaeus 82<br />
Rubus laciniatus 85<br />
Rubus occidentalis 82–83<br />
Rubus strigosus 82<br />
Ruchschiebler 47<br />
Rügen 80<br />
Ruhrbirne 66<br />
Rundpflaume 39<br />
Rüschelin 74<br />
S<br />
S. Anna Balducci 52<br />
Saffran Pepping 27<br />
Sämlingsunterlage 20, 22<br />
Sammetkirsche 45<br />
Sanguinole 34<br />
Sattler 46<br />
Sauerdorn 71<br />
Sauergrauech 26, 42–43<br />
Sauerhäner 37<br />
Sauerkirsche 35, 37, 54<br />
Sauerkläusler 42, 45<br />
Saurer Kupferschmied 45–46<br />
Saurer Majech 41<br />
Saurer Majenapfel 42<br />
SCH<br />
Schafnase 20, 42, 44–46<br />
Schägger 43<br />
Schagglebel 41<br />
Scharlacherdbeere 79<br />
Schattenmorelle 54<br />
Schaufrucht 40<br />
Schaugarten 11<br />
Schibech 43<br />
Schinzenapfel 44<br />
Schlangger 43<br />
Schlehe 38, 70<br />
Schmiedeapfel 21<br />
Schneiderapfel 25–26<br />
Schoggiapfel 42<br />
Schoggolabirne 43<br />
Schöne von Einigen 43<br />
Schöne von Löwen 40, 47<br />
Schönemann 83<br />
Schöner aus Nordhausen 26<br />
Schöner vom Oberland 23<br />
Schöner von Kent 26, 43<br />
Schönste Julibirne 30<br />
Schorlemer 52<br />
Schreiners 47<br />
Schteichüzlimoscht 97<br />
Schuhmacherapfel 42<br />
Schumacher 42<br />
Schüpfkirsche 37, 43<br />
Schürbirne 34, 43<br />
Schwarzdorn 38, 70
112 <strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong>: Fruchtige Raritäten 2006<br />
Index<br />
113<br />
Schwarze Ananas 81<br />
Schwarze Emmentaler 43<br />
Schwarze Glanzkirsche 42<br />
Schwarze Himbeere 83<br />
Schwarze Johannisbeere 85<br />
Schwarze König Albert 81<br />
Schwarze Maulbeere 61<br />
Schwarze Steinhöfler 43<br />
Schwarze Winznauer 43<br />
Schwarzer Holunder 66<br />
Schwarzfrüchtige Himbeersorte 82<br />
Schwärzibirne 29, 43–44<br />
Schwarzrädler 34, 47<br />
Schweizer Bratbirne 42, 45<br />
Schweizer Breitacher 46<br />
Schweizer Heubirne 47<br />
Schweizer Hosen 44–47<br />
Schweizer Wasserbirne 33<br />
Schwerzibire 45<br />
Schwerzibirne 45<br />
Seeländer Reinette 43<br />
Seenger Klepfer 44<br />
Seenger Moosapfel 44<br />
Seethaler Frühkirsche 44<br />
Seewer 45–46<br />
Selezione 53<br />
Senga Precosana 82<br />
Sept-en-Gueule 48<br />
Setzlingsmarkt 11<br />
Seveler 47<br />
Seyval blanc S.V. 5-276 75<br />
Shaffer’s Colossal 84<br />
Sigristenapfel 26, 42, 44–45<br />
Silvergieters 87<br />
Södliapfel 26, 45<br />
Solemacher 80<br />
Solothurner Klepfer 43<br />
Sommer-Feigenbirne 31<br />
Sommerapfel 21, 23, 27<br />
Sommereierbirne 42<br />
Sommermuskateller 32<br />
Sommersorte 24, 84<br />
Sonnenwirtsapfel 26<br />
Sorbole 65<br />
Sortenbestimmung 16<br />
Sortenbetreuer/-in 14<br />
Sortenwahl 19<br />
Sparbirne 34, 42<br />
Spätblühender Taffetapfel 26<br />
Späte Fisibacher 44<br />
Späte Holinger 37, 42<br />
Späte Luxburger 47<br />
Späte Solothurner 43<br />
Später Klarapfel 22<br />
Spätlauber 42, 47<br />
Speierling 65, 92–93<br />
Speisebirne 31<br />
Spielkirsche 43<br />
Spilling 38<br />
Spitzbirne 47<br />
Spitzgüegi 42<br />
Spitzwissiker 44<br />
ST<br />
St. Galler Herrenapfel 98<br />
St.Galler Herrenapfel 47<br />
Stachelbeere 79, 88<br />
Stachelbeersorte 88<br />
Stacheldrahtrose 69<br />
Stadler Hagapfel 44<br />
Stäfner Rosen 44<br />
Stäfner Zwetschge 40, 45<br />
Starck-Pflaume 44<br />
Steinerkirsche 45–46<br />
Stockerkirsche 45<br />
Stötzlicher 42<br />
Strangulierbirne 31<br />
Strauchbeere 79<br />
Streiflicher 45<br />
Streulerbirne 45–46<br />
Strickbirne 34, 47<br />
Strudelapfel 22<br />
Stuttgarter Gaishirtel 42<br />
Süessschibech 43<br />
Sülibirne 47<br />
Sultane 59<br />
Süssapfel 26–27<br />
Süsse Baschler 94<br />
Süsse Eberesche 67, 92<br />
Süsse Gravium 43<br />
Süsse v. Lustorf 94<br />
Süsse von Iffwil 44<br />
Süsser Dornacher 42<br />
Süsser Pfaffenapfel 42–43<br />
Süsser Solothurner 42<br />
Süsser Verenacher 25–26, 42–45<br />
Süssgrauech 26, 43<br />
Süssholz 44<br />
Süsskirsche 37, 54<br />
Süsskirschenbaum 35<br />
Süssmajech 42<br />
Süssmost 97–98<br />
Suter-Pflaume 47<br />
T<br />
Tafelapfel 21–24, 26<br />
Tafelbirne 29–34<br />
Tafelfrucht 38–40<br />
Tafelkirsche 36–37, 44, 46<br />
Tafelobst 41<br />
Tafelpflaume 39<br />
Tafeltraube 75<br />
Talisman 81<br />
The Queen 23<br />
Theilersbirne 34, 45–46<br />
Theodor Reimers 85<br />
Thunstetter Traubennuss 55<br />
Thurgauer Kent 27, 47<br />
Thurgauer Weinapfel 47<br />
Tierlibaum 68<br />
Tobiässler 47<br />
Tomatenerdbeere 82<br />
Torción negro 58<br />
Tragédie 40<br />
Traminer 74<br />
Transparent aus Croncels 27<br />
Transparente Blanche 48<br />
Traube 72<br />
Trauben-Holunder 66<br />
Treibsorte 80<br />
Triumph von Elsass 76<br />
Trockenobst 97<br />
Tropfapfel 23, 26<br />
Turgibirne 33<br />
U<br />
Ulmer Butterbirne 34, 42, 46<br />
Ungarische Beste 53<br />
Unterwaldner Weissbirne 46<br />
Usterapfel 27, 44<br />
Ütikoner Zuckerkirsche 45<br />
V<br />
Van Mons, Jean Baptiste 33<br />
Veltheimer Langstieler 44<br />
Venioude 48<br />
Ver wertungsbirne 31, 33<br />
Ver wertungsfrucht 21, 38<br />
Ver wertungssorte 24<br />
Vielzweckapfel 23, 26<br />
Vielzweckbirne 33<br />
Vielzweckfrucht 24<br />
Viktoria 86<br />
Viktoriapflaume 40<br />
Viola 52<br />
Violette Dauphine 59<br />
Violette Himbeersorte 82<br />
Virginische Dattelpflaume 60<br />
Virginischer Rosenapfel 27<br />
Vitaminrose 69<br />
Vitis labrusca 73, 75–76<br />
Vitis labrusca Vitis riparia 76<br />
Vitis riparia 73, 75<br />
Vitis rupestris 73, 75<br />
Vitis vinifera 73–74<br />
Vogelbeere 67<br />
Vogelkirsche 35<br />
W<br />
Wäberlibirä 42<br />
Wacholder 70<br />
Wachsreinette 46<br />
Wädenswil 6 80<br />
Wagner’s Wildbirne 47<br />
Wagnerapfel 45<br />
Wahre Grosse Frühaprikose 53<br />
Waldhöfler 47<br />
Walnuss 55<br />
Wältiapfel 27<br />
Wangenheimer 40<br />
Wealthy 27<br />
Webb’s Preisnuss 56<br />
Weber’s Sämling 37, 45
114 <strong>Pro</strong><strong>Specie</strong><strong>Rara</strong>: Fruchtige Raritäten 2006<br />
Weggiser 45<br />
Weiche Solothurner 43<br />
Weichsel 35, 54<br />
Weinrebe 72<br />
Weinrose 69<br />
Weinrote Reineclaude 44<br />
Weinsberg 1 55<br />
Weissdorn 68<br />
Weisse Ananas 80<br />
Weisse aus Jüterbog 87<br />
Weisse Baron 80<br />
Weisse Lambertsnuss 56<br />
Weisse Langtraubige 87<br />
Weisse Maulbeere 61<br />
Weisse Solemacher 80<br />
Weisse Triumphbeere 88<br />
Weisse Versailler 87<br />
Weisser Astrachan 27<br />
Weisser Holunder 66<br />
Weisser Räuschling 74<br />
Weisswelsch 74<br />
Weldenser 46<br />
Welscher Traubenapfel 46<br />
Welschisner 21, 46<br />
Weltiapfel 27<br />
Wettinger Holzbirne 44<br />
Whinham’s Industry 89<br />
White Pine 80<br />
Whitesmith 88<br />
Wienachtsöpfel 41<br />
Wilde Eierbirne 34, 42<br />
Wilder Balgacher 47<br />
Wildling von Sargans 46<br />
Wildmuser 47<br />
Wildobst 64, 96<br />
Wildpflaume 38<br />
Wildrose 69, 93<br />
Wildrosenarten 92<br />
Wilerrot 44<br />
Winigerkirsche 45<br />
Winklers Sämling 83<br />
Winterfrucht 23<br />
Winterrambour 42–44<br />
Winterzitrone 42<br />
Wirtschaftsapfel 20–26<br />
Wirtschaftsbirnbaum 28<br />
Wirtschaftsbirne 29, 31–32, 34<br />
Wirtschaftsfrucht 20, 40<br />
Wirtschaftsobst 41<br />
Wirtschaftspflaume 39<br />
Wirtschaftssorte 21, 24<br />
Wisszwigti 42<br />
Woltmanns Reinette 23<br />
Wunder von Bollweiler 56<br />
Wunder von Köthen 82<br />
Würglerbirne 42<br />
Wyssacher 42–43<br />
Y<br />
Yellow Lion 88<br />
Z<br />
Zaienapfel 27<br />
Zefa 2 83<br />
Zefa Herbsternte 84<br />
Zimt-Erdbeeren 96<br />
Zimtrose 69<br />
Zitronenapfel 22<br />
Zitronenreinette 45<br />
Zitrönler 27<br />
Zopfkirsche 37, 45–46<br />
Zuckerbirne 44<br />
Zuckerpflaume 39, 43–44<br />
Zuger Röthler 45<br />
Zulmas 46<br />
Zürchapfel 47<br />
Zürcher Rotstieler 45<br />
Zürcher Transparent 45<br />
Zürcher Zuckerbirne 45<br />
Züriweiss 74<br />
Zweitholzapfel 20<br />
Zwergmispel 67<br />
Zwetschge 5, 38–39<br />
Zwetschgenapfel 47<br />
Zwetschgensorte 44<br />
Zwiebelapfel 44<br />
Zwiebelbirne 43