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Fruchtige Raritäten - ProSpecieRara

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2006<br />

<strong>Fruchtige</strong> Raritäten<br />

Wissenswertes zu traditionellen Obst-, Beerenund<br />

Rebensorten<br />

Sortenempfehlungen und Bezugsquellen<br />

Coop Naturaplan steht für Lebensmittel aus biologischer, naturnaher<br />

Landwirtschaft sowie für Fleisch und Eier aus tierfreundlicher<br />

Haltung. Und das schon seit 13 Jahren. In der Schweiz produzieren<br />

6300 Bio-Bauern nach den strengen Knospe-Richtlinien. Geniessen<br />

Sie den Unterschied. Naturaplan. Für Mensch, Tier und Natur.<br />

Schweizerische Stiftung<br />

für die kulturhistorische<br />

und genetische Vielfalt<br />

von Pflanzen und Tieren


2 <strong>ProSpecieRara</strong> | <strong>Fruchtige</strong> Raritäten 2006<br />

<strong>ProSpecieRara</strong><br />

Schweizerische Stiftung für die kulturhistorische und genetische Vielfalt von Pflanzen und Tieren<br />

Geschäftsstelle und Sekretariat<br />

Stiftung <strong>ProSpecieRara</strong>, Pfrundweg 14, 5000 Aarau, Schweiz<br />

Telefon +41 (0)62 832 08 20 (vormittags), Fax +41 (0)62 832 08 25, info@psrara.org, www.<strong>ProSpecieRara</strong>.ch<br />

Antenne Romande<br />

Fondation <strong>ProSpecieRara</strong>, Conservatoire et Jardin botaniques, c. p. 60, 1292 Chambésy, Suisse<br />

Tél. +41 (0)22 418 52 25, fax +41 (0)22 418 51 01, denise.gautier-beguin@cjb.ville-ge.ch<br />

Voce del Sud<br />

Fondazione <strong>ProSpecieRara</strong>, casella postale 47, 6504 Bellinzona, Svizzera<br />

Tel. +41 (0)91 821 52 35, fax +41 (0)91 821 52 39, vocedelsud@psrara.org<br />

Spenden/Unterstützung<br />

Die Stiftung <strong>ProSpecieRara</strong> trägt das ZEWO-Gütesiegel für gemeinnützige Institutionen.<br />

Spenden sind steuerlich abzugsfähig und werden ab CHF 100 verdankt. Es gibt folgende<br />

Unterstützungsmöglichkeiten. Gerne geben wir Ihnen telefonisch Auskunft (062 832 08 20,<br />

vormittags):<br />

Werden Sie Ihr Einsatz Wir bieten<br />

Aktive/Aktiver CHF 0.– Jahresbericht und <strong>ProSpecieRara</strong>-Bulletins ab Zeitpunkt der<br />

Erlangung des Gütesiegels <strong>ProSpecieRara</strong>.<br />

Juniorgönner/-in (< 26 J.) CHF 25.– Jahresbericht und <strong>ProSpecieRara</strong>-Bulletins<br />

Gönner/-in ab CHF 50.– Jahresbericht und <strong>ProSpecieRara</strong>-Bulletins<br />

Gönner/-in plus ab CHF 100.– Jahresbericht und <strong>ProSpecieRara</strong>-Bulletins, Spendenverdankung.<br />

Baumpate/-in jährlich CHF 250.– Ihr Beitrag an einen <strong>ProSpecieRara</strong>-Obstgatten. Sie bekommen eine<br />

Urkunde des Baumes.<br />

CHF 50 gehen an den/die Obstgartenbesitzer/-in.<br />

Stifter/-in ab CHF 10000.– Ihre Spende geht ins Stiftungskapital.<br />

Ihr Name wird jedes Jahr im Jahresbericht abgedruckt.<br />

Legate ab CHF 10000.– Mit einem Legat helfen Sie, unsere Tätigkeit langfristig abzusichern.<br />

Ihr Name wird jedes Jahr im Jahresbericht abgedruckt.<br />

Wir danken für Ihren Beitrag auf das Postcheckkonto 90-1480-3, <strong>ProSpecieRara</strong>, 5000 Aarau.<br />

Impressum | Herausgeberin Stiftung <strong>ProSpecieRara</strong>, Aarau, © <strong>ProSpecieRara</strong> April 2006. Auszugsweiser Nachdruck erwünscht<br />

mit Quellenangabe und gegen Belegexemplar | Ideen und Texte Gertrud Burger, Frits Brunner, Martin Frei, mit<br />

Beratung von Stefano Haldemann, Felix Indermaur, Sabine Lanfranchi | Datenbank Konrad Zurfluh, Martin Bossard | Gestaltung<br />

und Satz Esther Schreier, Basel, Christa Gnädig, büro communicatif | Fotos <strong>ProSpecieRara</strong>, wo nicht anders erwähnt<br />

| Druck PrintMediaWorks, Schopfheim | Papier Ökostern weiss 70 g und 135 g/qm, 100% Recycling | Auflage 2000<br />

Exemplare | Umschlag Bohnapfel (Foto Markus Zuber, 5042 Küttigen), Farnblättrige Brombeere | Bezug nur für Gönnerinnen<br />

und Gönner sowie Aktive


2 <strong>ProSpecieRara</strong>: <strong>Fruchtige</strong> Raritäten 2006<br />

<strong>ProSpecieRara</strong><br />

Schweizerische Stiftung für die kulturhistorische und genetische Vielfalt von Pflanzen und Tieren<br />

Geschäftsstelle und Sekretariat<br />

Stiftung <strong>ProSpecieRara</strong>, Pfrundweg 14, 5000 Aarau, Schweiz<br />

Telefon +41 (0)62 832 08 20 (vormittags), Fax +41 (0)62 832 08 25, info@psrara.org, www.<strong>ProSpecieRara</strong>.ch<br />

Antenne Romande<br />

Fondation <strong>ProSpecieRara</strong>, Conservatoire et Jardin botaniques, c. p. 60, 1292 Chambésy, Suisse<br />

Tél. +41 (0)22 418 52 25, fax +41 (0)22 418 51 01, denise.gautier-beguin@cjb.ville-ge.ch<br />

Voce del Sud<br />

Fondazione <strong>ProSpecieRara</strong>, casella postale 47, 6504 Bellinzona, Svizzera<br />

Tel. +41 (0)91 821 52 35, fax +41 (0)91 821 52 39, vocedelsud@psrara.org<br />

Spenden/Unterstützung<br />

Die Stiftung <strong>ProSpecieRara</strong> trägt das ZEWO-Gütesiegel für gemeinnützige Institutionen.<br />

Spenden sind steuerlich abzugsfähig und werden ab CHF 100 verdankt. Es gibt folgende<br />

Unterstützungsmöglichkeiten; gerne geben wir Ihnen telefonisch Auskunft (062 832 08 20,<br />

vormittags):<br />

Werden Sie Ihr Einsatz Wir bieten<br />

Aktive/Aktiver CHF 0.– Jahresbericht und <strong>ProSpecieRara</strong>-Bulletins, Zusatzpublikationen und<br />

Gratis-Saatgut auf Anfrage.<br />

Juniorgönner/-in (< 26 J.) CHF 25.– Jahresbericht und <strong>ProSpecieRara</strong>-Bulletins, Zusatzpublikationen und<br />

Gratis-Saatgut auf Anfrage.<br />

Gönner/-in ab CHF 50.– Jahresbericht und <strong>ProSpecieRara</strong>-Bulletins, Zusatzpublikationen und<br />

Gratis-Saatgut auf Anfrage.<br />

Gönner/-in plus ab CHF 100.– Jahresbericht und <strong>ProSpecieRara</strong>-Bulletins, Spendenverdankung,<br />

Zusatzpublikationen und Gratis-Saatgut auf Anfrage.<br />

Baumpate/-in jährlich CHF 250.– Eine Urkunde für Ihren Beitrag an einen Baum in einem <strong>ProSpecieRara</strong>-<br />

Obstgarten, Jahresbericht und <strong>ProSpecieRara</strong>-Bulletins, Zusatzpublikationen<br />

und Gratis-Saatgut auf Anfrage.<br />

Stifter/-in ab CHF 10 000.– Erwähnung Ihres Namens in jedem Jahresbericht, <strong>ProSpecieRara</strong>-<br />

Bulletins und Jahresbericht, Zusatzpublikationen und Gratis-Saatgut<br />

auf Anfrage. Der Geschäftsführer gibt Ihnen gerne Auskunft.<br />

Legatgeber/-in ab CHF 10 000.– Erwähnung Ihres Namens in jedem Jahresbericht. Der Geschäftsführer<br />

gibt Ihnen gerne weitere Informationen.<br />

Wir danken für Ihren Beitrag auf das Postcheckkonto 90-1480-3, <strong>ProSpecieRara</strong>, 5000 Aarau.<br />

Impressum | Herausgeberin Stiftung <strong>ProSpecieRara</strong>, Aarau, © <strong>ProSpecieRara</strong> April 2006. Auszugsweiser Nachdruck erwünscht<br />

mit Quellenangabe und gegen Belegexemplar | Ideen und Texte Gertrud Burger, Frits Brunner, Martin Frei, mit Beratung<br />

von Stefano Haldemann, Felix Indermaur, Sabine Lanfranchi | Gestaltung und Satz Esther Schreier, Basel, Christa<br />

Gnädig, büro communicatif | Fotos <strong>ProSpecieRara</strong>, wo nicht anders erwähnt | Druck PrintMediaWorks, Schopfheim | Papier<br />

Ökostern weiss 70 g und 135 g/qm, 100% Recycling | Auflage 2000 Exemplare | Umschlag Bohnapfel (Foto Markus Zuber,<br />

5024 Küttigen), Farnblättrige Brombeere | Zusatzpublikation für unsere Spenderinnen und Spender.<br />

<strong>Fruchtige</strong> Raritäten<br />

Inhalt<br />

4 Das Team<br />

5 Liebe Freundinnen und Freunde<br />

von raren Früchten<br />

6 Obst-, Beeren- und Rebenerhaltung bei<br />

<strong>ProSpecieRara</strong><br />

7 Obst: Breit abgestützte Sortenerhaltung<br />

in Hochstamm-Obstgärten<br />

9 Beeren: Pionierarbeit mit dem Aufbau der<br />

Nationale Beerensammlung in Riehen BS<br />

10 Reben: Schwerpunkt im Tessin<br />

11 <strong>ProSpecieRara</strong>-Schaugärten und<br />

<strong>ProSpecieRara</strong>-Märkte<br />

12 Partnerinnen und Partner von<br />

<strong>ProSpecieRara</strong><br />

16 Sortenbestimmung<br />

17 Geschenkartikel<br />

18 Unsere Hauptobstarten:<br />

Apfel, Birne, Kirsche und Zwetschge<br />

19 Allgemeines zur richtigen Sortenwahl<br />

20 Apfel<br />

28 Birne<br />

35 Kirsche<br />

38 Zwetschge, Pflaume<br />

41 Unsere Hauptobstsorten nach Regionen<br />

50 Weitere heimische Obstarten:<br />

Quitte, Mispel, Baumnuss und Co.<br />

51 Quitte<br />

52 Pfirsich<br />

53 Aprikose<br />

54 Sauerkirsche, Weichsel<br />

55 Baumnuss, Walnuss<br />

56 Haselnuss<br />

57 Mispel<br />

58 Edelkastanie, Kastanie<br />

59 Feige<br />

60 Kaki<br />

61 Maulbeere<br />

62 Mandel<br />

63 Olive<br />

64 Wildobst<br />

65 Speierling<br />

66 Elsbeere, Ruhrbirne, Asperl<br />

66 Holunder, Schwarzer Holunder,<br />

Holder, Holler<br />

67 Eberesche, Vogelbeere<br />

67 Mehlbeere<br />

68 Kornelkirsche, Tierlibaum, Fluewiidli<br />

68 Weissdorn<br />

69 Wildrose, Hagebutte, Heckenrose,<br />

Hundsrose<br />

70 Schwarzdorn, Schlehe<br />

70 Wacholder<br />

71 Gemeine Felsenbirne<br />

71 Berberitze, Sauerdorn<br />

72 Rebe, Traube, Weinrebe<br />

73 Allgemeines<br />

74 Empfehlenswerte Rebensorten<br />

78 Beerenobst<br />

79 Allgemeines<br />

79 Erdbeere<br />

82 Himbeere<br />

84 Brombeere<br />

85 Johannisbeere<br />

88 Stachelbeere<br />

90 Bezugsquellen von traditionellen Obst-,<br />

Beeren- und Rebensorten<br />

91 Bezugsquellen von Pflanzgut<br />

97 Bezugsquellen für Früchte und Produkte<br />

100 Empfehlenswerte Bücher<br />

102 Index<br />

3


4 <strong>ProSpecieRara</strong>: <strong>Fruchtige</strong> Raritäten 2006<br />

Editorial<br />

5<br />

Das Team<br />

Liebe Freundinnen und Freunde<br />

von raren Früchten<br />

Gertrud Burger ist Bereichsleiterin<br />

Pflanzen. Sie kümmert<br />

sich vertieft um die<br />

Obst-, Beeren- und Rebenprojekte.<br />

Ihr obliegt die redaktionelle<br />

Verantwortung für diese<br />

Publikation.<br />

Frits Brunner ist ein ausgewiesener<br />

Obstsortenkenner<br />

und Obstpraktiker. Aus seiner<br />

Feder stammt ein Grossteil<br />

der «<strong>Fruchtige</strong>n Raritäten»,<br />

nämlich der ganze Obstteil.<br />

Martin Frei betreut als versierter<br />

Beerenexperte die Nationale<br />

Beerensammlung von<br />

<strong>ProSpecieRara</strong> in Riehen BS.<br />

Seine fundierten Kenntnisse<br />

liess er beim Beerenobst einfliessen.<br />

Philipp Holzherr engagiert<br />

sich hauptsächlich für die<br />

Garten- und Ackerpflanzen. Er<br />

betreut zudem die Baumpatenschaften<br />

und die Qualitätssicherung<br />

in unseren<br />

Obstgärten.<br />

Irene Gilgen ist die freundliche<br />

Stimme von <strong>ProSpecieRara</strong>.<br />

Engagiert und zielgerichtet<br />

löst sie jeweils Ihre Anliegen<br />

oder vermittelt Ihnen die<br />

richtige Ansprechperson.<br />

Konrad Zurfluh unterstützt<br />

uns in allen EDV-Fragen, ist<br />

verantwortlich für die Buchhaltung<br />

und stellt durch seine<br />

Hilfsbereitschaft einen<br />

reibungslosen Arbeitsablauf<br />

sicher.<br />

Mit den «<strong>Fruchtige</strong>n Raritäten» halten Sie ein<br />

Produkt in den Händen, welches mit viel Freude<br />

und Engagement entstanden ist. Fundiertes<br />

Fachwissen verbirgt sich hinter den umfangreichen<br />

Sortenempfehlungen in dieser Publikation.<br />

Sie sollen Ihnen die Qual der Wahl<br />

bei den Sorten für Ihren Hausgarten oder Ihrer<br />

Feldobstanlage erleichtern. Die Sortenlisten<br />

sind bei unseren Hauptobstarten Apfel, Birne,<br />

Kirsche und Zwetschge am Umfangreichsten<br />

ausgefallen – wissen wir doch, dass alleine in<br />

der Schweiz einst etwa 1000 Apfelsorten aus<br />

verschiedensten Herkunftsländern gediehen.<br />

Regionale Sortenlisten ergänzen die Empfehlungen.<br />

Weiter hinten finden Sie Wissenswertes zu weiteren<br />

heimischen Obstarten wie Quitte, Mispel,<br />

Baumnuss und Co, welches dann überleitet<br />

zu den Wildobstarten. Eine besondere<br />

Herausforderung war die Integration der verschiedenen<br />

Landesteile der Schweiz in diese<br />

Publikation. So finden Sie auch Informationen<br />

zu den Oliven, welche im Tessin die nördlichste<br />

Verbreitungsgrenze erreichen.<br />

<strong>ProSpecieRara</strong> hat sich als erste Organisation<br />

der Schweiz um die Erhaltung von traditionellen<br />

und seltenen Beerensorten gekümmert.<br />

Mittlerweile hat sich einiges an Wissen angesammelt,<br />

so dass wir für Sie auch in diesem<br />

Bereich ein schönes Sortiment an Beerensorten,<br />

welche für den Hausgarten geeignet sind,<br />

herausarbeiten konnten. Und als Novum haben<br />

wir uns dann gleich daran gemacht, heute<br />

noch erhältliche alte Rebensorten für Sie zusammenzustellen.<br />

<strong>ProSpecieRara</strong> dankt herzlich der anonymen<br />

Spenderin, welche durch ihre Grosszügigkiet<br />

die «<strong>Fruchtige</strong>n Raritäten» erst ermöglicht hat.<br />

Bei den Reben gibt es praktische keine seltenen<br />

und zugleich robusten Sorten. Weshalb,<br />

sehen Sie im Kapitel «Reben». Dort erfahren<br />

Sie dann beispielsweise auch, was es denn<br />

mit dem Begriff «interspezifische» Sorte auf<br />

sich hat.<br />

Ein Verzeichnis von Bezugsquellen traditioneller<br />

Obst-, Beeren- und Rebensorten sowie<br />

Büchertipps beschliessen diese Publikation.<br />

Nebst unserem Team, welches bereits vorgestellt<br />

wurde, möchte ich ganz herzlich folgenden<br />

Personen für ihren Input und die kritische<br />

Durchsicht danken: Stefano Haldemann (Minusio<br />

TI), Felix Indermaur (Berneck SG), Sabine<br />

Lanfranchi (<strong>ProSpecieRara</strong> Voce del Sud,<br />

Bellinzona), Bernard Vauthier (Rétropomme,<br />

Bôle NE) und Gaudenz Zanetti (Zizers GR).<br />

Nun wünsche ich Ihnen eine gute Fahrt bei der<br />

Entdeckung Ihrer «<strong>Fruchtige</strong>n Raritäten»!<br />

Gertrud Burger<br />

Bereichsleiterin Pflanzen


Obst-, Beeren- und Rebenerhaltung<br />

bei <strong>ProSpecieRara</strong><br />

Obst-. Beeren- und Rebenerhaltung bei <strong>ProSpecieRara</strong><br />

Obst: Breit abgestützte Sortenerhaltung<br />

in Hochstamm-Obstgärten<br />

7<br />

Seit Mitte der 80er Jahre setzt sich ProSpecie<br />

Rara für die Erhaltung der Obstsortenvielfalt<br />

ein. Das anfängliche Sammeln von Informationen<br />

über unsere alten Obstsorten aus<br />

Fachliteratur oder mündlicher Überlieferung<br />

mündete bald in grossen Obstsortenausstellungen<br />

wie etwa die nationale Obstsortenschau<br />

1998 in Burgdorf, wo 1000 Obstsorten<br />

zu sehen waren. Tatkräftige Unterstützung<br />

fanden wir dabei bei Partnerorganisationen<br />

und engagierten Obstliebhabern.<br />

Parallel dazu entwickelte <strong>ProSpecieRara</strong> ein<br />

erfolgreiches Sortenerhaltungskonzept mit ihren<br />

Hochstamm-Obstgärten (Arboreten). Dies<br />

sind vertraglich an <strong>ProSpecieRara</strong> gebundene<br />

Obstgärten, welche eine bestimmte Anzahl<br />

von traditionellen Obstsorten enthalten. Heute<br />

darf die Stiftung auf ein weit verzweigtes<br />

Netz von 160 Arboreten zählen, das die ganze<br />

Schweiz vom Genfer- bis zum Bodensee überzieht.<br />

Darin gedeihen auf gut 7000 Bäumen<br />

etwa 1800 Obstsorten! Und in nahezu allen<br />

Obstgärten wachsen Hochstammbäume, welche<br />

in reiferen Jahren Lebensraum für seltene<br />

Tiere und Pflanzen werden und unsere<br />

Landschaft mit Blütenduft und Apfelrot verzaubern.<br />

<strong>ProSpecieRara</strong> verdankt ihre sortenreichen<br />

Obstgärten den aktiven, ehrenamtlich<br />

arbeitenden Mitgliedern, engagierten Baumschulen<br />

aber auch der finanziellen Unterstützung<br />

durch das Bundesamt für Landwirtschaft,<br />

für welches die Stiftung nebst ihren<br />

eigenen Obstgärten noch zusätzliche Obstsortensammlungen<br />

betreibt.<br />

Hier ein Überblick zu den Obstgärten von<br />

<strong>ProSpecieRara</strong><br />

Region Bern<br />

1588 Cudrefin VD, 3068 Utzigen BE, 3083 Trimstein<br />

BE, 3115 Gerzensee BE, 3134 Burgistein<br />

Dorf BE, 3134 Burgistein Station BE, 3232 Ins BE,<br />

3236 Gampelen BE, 3303 Jegensdorf BE, 3434<br />

Obergoldbach BE, 3453 Heimisbach BE, 3507<br />

Biglen BE, 3518 Bleiken BE, 3537 Eggiwil BE, 3755<br />

Horboden BE, 6192 Wiggen LU, 6196 Marbach LU<br />

Region Solothurn/Jura<br />

4226 Breitenbach SO, 4252 Bärschwil SO, 4539<br />

Farnern BE, 4543 Deitingen SO, 4573 Lohn-Ammansegg<br />

SO<br />

Region Innerschweiz<br />

5618 Bettwil AG, 6018 Buttisholz LU, 6030 Ebikon<br />

LU, 6034 Inwil LU (31), 6047 Kastanienbaum LU,<br />

6062 Wilen (Sarnen) OW, 6106 Werthenstein LU,<br />

6153 Ufhusen LU, 6243 Egolzwil LU, 6286 Altwis<br />

LU, 6332 Hagendorn ZG, 6343 Holzhäusern ZG,<br />

6354 Vitznau LU, 6365 Kehrsiten NW, 6423 Seewen<br />

SZ, 6442 Gersau SZ, 8808 Pfäffikon SZ, 8852<br />

Altendorf SZ, 8915 Hausen am Albis ZH, 8966<br />

Oberwil-Lieli, 8910 Affoltern am Albis ZH<br />

Region Aargau<br />

4655 Stüsslingen SO, 4656 Wil bei Olten, 4665 Oftringen<br />

AG, 4800 Zofingen AG, 4802 Strengelbach<br />

AG, 4814 Bottenwil AG, 5000 Aarau, 5108 Oberflachs<br />

AG, 5213 Villnachern AG, 5276 Wil bei<br />

Etzgen, 5423 Freienwil AG, 8115 Hüttikon ZH<br />

Region Basel<br />

4125 Riehen BS, 4336 Kaisten AG, 4497 Rünenberg<br />

BL, 5064 Wittnau AG, 5237 Mönthal AG<br />

Region Appenzell/Toggenburg<br />

9043 Trogen AR, 9053 Teufen AR, 9063 Stein AR,


8 <strong>ProSpecieRara</strong>: <strong>Fruchtige</strong> Raritäten 2006 Obst-. Beeren- und Rebenerhaltung bei <strong>ProSpecieRara</strong><br />

9<br />

Obst: Breit abgestützte Sortenerhaltung<br />

in Hochstamm-Obstgärten<br />

Beeren: Pionierarbeit mit dem Aufbau der<br />

Nationalen Beerensammlung in Riehen BS<br />

Foto R. Zwyssig, Kehrsiten<br />

9100 Herisau AR, 9105 Schönengrund AR, 9112<br />

Schachen b. Herisau AR, 9113 Degersheim SG,<br />

9114 Hoffeld SG, 9115 Dicken SG, 9428 Lachen<br />

AR, 9438 Lüchingen SG, 9633 Hemberg SG<br />

Region St. Gallen<br />

8578 Neukirch an der Thur TG, 9000 St. Gallen,<br />

9103 Schwellbrun AR, 9125 Brunnadern SG, 9202<br />

Gossau SG, 9249 Algetshausen SG, 9323 Steinach<br />

SG, 9658 Wildhaus SG<br />

Region Zürich<br />

8004 Zürich, 8305 Dietikon ZH, 8376 Fischingen<br />

TG, 8622 Wetzikon ZH, 8634 Hombrechtikon ZH<br />

Region Tessin<br />

6500 Bellinzona TI, 6528 Camorino TI, 6538 Verdabbio<br />

TI, 6937 Breno TI<br />

Die nationale Beerensammlung von <strong>ProSpecieRara</strong>,<br />

welche alte und heute selten gewordene<br />

Beerensorten enthält, besteht seit<br />

1998. Verantwortlicher wissenschaftlicher und<br />

praktischer Leiter der Sammlung ist Martin<br />

Frei. <strong>ProSpecieRara</strong> griff mit dem Aufbau dieser<br />

Beerensammlung das Thema «Seltene,<br />

traditionelle Beerensorten» in der Schweiz auf<br />

und leistete damit Pionierarbeit. Die Beerensorten<br />

wurden in in- und ausländischen Institutionen<br />

zusammengesucht. Ein Medienaufruf<br />

bei Professionellen und Hobbygärtnern löste<br />

eine kleinere Lawine aus, da sich über 200<br />

Personen meldeten. Als Glücksfall erwies sich<br />

zudem, dass ca. 50 Stachelbeersorten aus<br />

der Sammlung der Baumschule von Peter Hauenstein,<br />

Rafz ZH übernommen werden konnten.<br />

Region Waadt/Genf<br />

1239 Collex GE, 1292 Chambésy GE, 1423 Fontanezier<br />

VD, 1450 Ste Croix VD, 1604 Puidoux VD,<br />

1671 Rue FR, 2887 Soubey JU<br />

Region Wallis<br />

3900 Brig VS (35)<br />

Bei <strong>ProSpecieRara</strong> können Privatpersonen zur<br />

Sortenerhaltung beitragen, indem sie über<br />

den Sortenfinder – ein jährlich erscheinender<br />

Katalog – Beerenpflanzen für den Hausgarten<br />

beziehen. In jüngster Zeit interessieren sich<br />

vermehrt auch grössere Saatgutproduzenten<br />

für alte Beerensorten.<br />

▲ Im <strong>ProSpecieRara</strong>-Beerengarten in Riehen BS<br />

darf gekostet werden<br />

▲ Internationale Experten im <strong>ProSpecieRara</strong>-Beerengarten<br />

anlässlich der Beerentagung 2005<br />

▲ Sortenvielfalt, ein Produkt der <strong>ProSpecieRara</strong>-<br />

Obstgärten<br />

▲ <strong>ProSpecieRara</strong>-Obstgärten mit Bäumen verschiedenen<br />

Alters in Kehrsiten NW<br />

▲ <strong>ProSpecieRara</strong>-Obstgarten in Neukirch a. d. Thur<br />

TG mit wohlgewachsenen, noch jüngeren Bäumen<br />

Die Beerenerhaltung wurde möglich dank finanzieller<br />

Unterstützung der Basler Margarethe<br />

und Rudolf Gsell-Stiftung.


10 <strong>ProSpecieRara</strong>: <strong>Fruchtige</strong> Raritäten 2006<br />

Reben: Schwerpunkt im Tessin<br />

Obst-. Beeren- und Rebenerhaltung bei <strong>ProSpecieRara</strong><br />

<strong>ProSpecieRara</strong>-Schaugärten<br />

und <strong>ProSpecieRara</strong>-Märkte<br />

11<br />

Foto Yannik Andrea, 7477 Filisur<br />

Das Thema Reben beschäftigt <strong>ProSpecieRara</strong><br />

bereits seit mehreren Jahren und wichtige<br />

Kontakte zu Rebensachverständigen konnten<br />

geknüpft werden. Ein Schwerpunkt unseres<br />

Engagements hat sich im Tessin herausgebildet.<br />

Die einst von <strong>ProSpecieRara</strong> gesammelten<br />

alten Tessiner Rebensorten wurden ab<br />

dem Jahr 1999 im Rebberg von Stefano Haldemann<br />

bei Minusio TI platziert. Hier ist mittlerweile<br />

eine schöne Sammlung herangewachsen.<br />

Für die vorliegende Obstpublikation haben wir<br />

Empfehlungen für die Pflanzung von alten Sorten<br />

ausgearbeitet, die weiter hinten präsentiert<br />

werden.<br />

Seit bald 25 Jahren bewahrt <strong>ProSpecieRara</strong><br />

seltene Sorten und Rassen vor dem Aussterben.<br />

All unsere Sorten und Rassen werden im<br />

Feld oder in Hausgärten erhalten. Einige Erhaltungsgärten<br />

und Bauernhöfe haben sich zu<br />

schönen Schaugärten entwickelt, welche Pro-<br />

SpecieRara nun der Öffentlichkeit präsentieren<br />

kann. Dies ist uns möglich dank Sponsorengeldern<br />

von Coop, welche das <strong>ProSpecieRara</strong><br />

Schaunetz mit Mitteln aus dem Coop Naturaplan-Fonds<br />

unterstützt. Die Schaugärten lassen<br />

Gross und Klein eintauchen in eine besonnene<br />

Welt – eine Welt der Sorgsamkeit und der Achtung<br />

gegenüber unserem kulturhistorischen Erbe.<br />

Mehr über unsere Schaugärten und sonstigen<br />

Aktivitäten sehen Sie auf unserer Homepage<br />

www.<strong>ProSpecieRara</strong>.ch.<br />

Rebensammlung in Minusio TI<br />

Die Vermarktung von Spezialitäten aus traditionellen<br />

Sorten oder Rassen ist ein wichtiges und<br />

zukunftweisendes Standbein der Erhaltung. Die<br />

Nachfrage erhöht das Interesse an Zucht und<br />

Vermehrung und zieht weitere Produzentinnen<br />

und Produzenten nach sich. In eigenen Pro-<br />

SpecieRara-Märkten, über den Internet-Marktplatz<br />

von <strong>ProSpecieRara</strong> oder das ProSpecie-<br />

Rara-Gütesiegel sollen alte, heute selten gewordene<br />

Nutztierrassen und Kulturpflanzensorten<br />

wieder für alle erhältlich sein. Nicht zuletzt zeigt<br />

das wachsende Angebot beim Grossverteiler<br />

Coop, dass alte Sorten mit ihren unvergleichlichen<br />

Vorzügen bezüglich Geschmack, Form<br />

oder Farbe gefragt sind.<br />

Tafel für Betriebe mit dem <strong>ProSpecieRara</strong>-Gütesiegel<br />

Wildegg statt. Ein vielfältiges Angebot an Pro-<br />

SpecieRara-Spezialitäten, fachkundige Beratung<br />

und ein herbstliches Rahmenprogramm<br />

erwartet Sie dann am <strong>ProSpecieRara</strong>-Herbstmarkt<br />

beim schönen und grossen Obstsortengarten<br />

Zofingen. Erkundigen Sie sich über weitere<br />

Details zu den Märkten oder weiteren Veranstaltungen<br />

von <strong>ProSpecieRara</strong> auf unserer<br />

Homepage www.<strong>ProSpecieRara</strong>.ch.<br />

Zwei besondere Märkte von <strong>ProSpecieRara</strong> ...<br />

... sind zweifellos der Setzlingsmarkt und der<br />

<strong>ProSpecieRara</strong>-Herbstmarkt («Reutenmarkt»).<br />

Der Setzlingsmarkt, welcher mittlerweile eine<br />

grosse Besucherschar anspricht, findet jeweils<br />

Anfang Mai im besonderen Ambiente<br />

des Lust- und Nutzgartens auf dem Schloss


12 <strong>ProSpecieRara</strong>: <strong>Fruchtige</strong> Raritäten 2006<br />

Partnerinnen und Partner<br />

von <strong>ProSpecieRara</strong><br />

Obst-. Beeren- und Rebenerhaltung bei <strong>ProSpecieRara</strong><br />

Partnerinnen und Partner<br />

von <strong>ProSpecieRara</strong><br />

13<br />

▲ Wichtige Partner für <strong>ProSpecieRara</strong><br />

▲ Die Apfelmodelle der Expo.02 –<br />

neu beim Obstsortengarten Zofingen<br />

▲ Auf fruchtiger Entdeckungsreise im<br />

Obstsortengarten Zofingen<br />

Bundesamt für Landwirtschaft<br />

In den Bereichen Obst, Beeren und Reben ist<br />

das Bundesamt für Landwirtschaft im Rahmen<br />

seines Nationalen Aktionsplanes für die<br />

Erhaltung und Nutzung von pflanzengenetischen<br />

Ressourcen für Ernährung und Landwirtschaft<br />

ein wichtiger Partner. ProSpecie-<br />

Rara betreibt in seinem Auftrag zusammen<br />

mit engagierten und fachlich versierten Personen<br />

verschiedene Erhaltungssammlungen<br />

(Stand 2005: 5 Obstsammlungen, 3 Beerensammlungen<br />

sowie 2 Rebensammlungen) sowie<br />

weitere Projekte.<br />

Coop<br />

Das Engagement von Coop ermöglicht uns<br />

nebst der Positionierung von <strong>ProSpecieRara</strong>-<br />

Sorten beim Grossverteiler auch viele weitere<br />

Aktivitäten im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit<br />

und der Verbreitung unseres Gedankenguts.<br />

Speziell hervorgehoben sei hier die Kreation<br />

der Apfelmodelle, welche im MANNA-<br />

Pavillon von Coop an der Expo.02 zu sehen<br />

waren. Diese Apfelmodelle sind im Ausstellungsraum<br />

des Obstsortengartens Zofingen<br />

seit Frühling 2006 dauerhaft ausgestellt.<br />

Gönnerinnen und Gönner<br />

Ohne die Treue unserer zahlreichen Gönnerinnen<br />

und Gönner könnte ein grosser Teil unserer<br />

Ideen für die Erhaltung von seltenen Sorten<br />

nicht umgesetzt werden. All jenen, die das<br />

Gedankengut und die Arbeit unserer Stiftung<br />

mit einer Spende unterstützen sei an dieser<br />

Stelle herzlich gedankt.<br />

Gönnerinnen und Gönner Leistungen von <strong>ProSpecieRara</strong> Pflichten der Gönner/-innen<br />

Juniorgönner/-in (< 26 Jahre) Jahresbericht und <strong>ProSpecieRara</strong>- Jahresbeitrag CHF 25<br />

Bulletins, Zusatzpublikationen und<br />

Gratis-Saatgut auf Anfrage.<br />

Gönnerin / Gönner Jahresbericht und <strong>ProSpecieRara</strong>- Jahresbeitrag CHF 50<br />

Bulletins, Zusatzpublikationen und<br />

Gratis-Saatgut auf Anfrage.<br />

Gönnerin plus / Gönner plus Jahresbericht und <strong>ProSpecieRara</strong>- Jahresbeitrag CHF 100<br />

Bulletins, Spendenverdankung,<br />

Zusatzpublikationen und Gratis-Saatgut<br />

auf Anfrage.<br />

Baumpatinnen und Baumpaten<br />

Mit einer Baumpatenschaft ermöglichen Sie<br />

es uns mit einem grösseren jährlichen wiederkehrenden<br />

Beitrag gezielt die Arbeit eines<br />

Obstgartenbesitzers zu entschädigen.<br />

Eine Urkunde beschreibt, welchen Obstbaum<br />

in wessen Obstgarten Sie unterstützen. Sie<br />

haben das Recht, den Baum zu besuchen.<br />

Gönnerinnen und Gönner Leistungen von <strong>ProSpecieRara</strong> Pflichten der Gönner/-innen<br />

Patenschaft Urkunde, Erwähnung im Jahresbericht, Patenbaum- Patenschaftsbeitrag von<br />

vertrag mit Obstgartenbesitzer, Ausbezahlung eines jährlich CHF 250<br />

Beitrages von CHF 50 an den Obstgartenbesitzer.<br />

Jahresbericht und <strong>ProSpecieRara</strong>-Bulletins, Spendenverdankung,<br />

Zusatzpublikationen und Gratis-Saatgut<br />

auf Anfrage.<br />

Geschenk- Geschenkurkunde, Erwähnung im Jahresbericht, Geschenkpatenschaftspatenschaft<br />

Patenbaumvertrag mit Obstgartenbesitzer, Ausbe- beitrag von jährlich<br />

zahlung eines Beitrages von CHF 50 an den Obst- CHF 250<br />

gartenbesitzer. Jahresbericht und <strong>ProSpecieRara</strong>-<br />

Bulletins, Spendenverdankung, Zusatzpublikationen<br />

und Gratissaatgut auf Anfrage.


14 <strong>ProSpecieRara</strong>: <strong>Fruchtige</strong> Raritäten 2006<br />

Partnerinnen und Partner<br />

von <strong>ProSpecieRara</strong><br />

Obst-. Beeren- und Rebenerhaltung bei <strong>ProSpecieRara</strong><br />

Partnerinnen und Partner<br />

von <strong>ProSpecieRara</strong><br />

15<br />

<strong>ProSpecieRara</strong>-Aktive<br />

Die Aktiven, welche für und mit uns alte Sorten<br />

hegen und pflegen oder sich ehrenamtlich<br />

bei verschiedensten Anlässen einbringen, sind<br />

das Rückgrat unserer Erhaltungsarbeit. Hier<br />

eine Übersicht zu Leistungen und Pflichten:<br />

Aktive im Bereich Obst, Beeren Leistungen <strong>ProSpecieRara</strong> Pflichten der Aktiven<br />

und Reben<br />

Obst: Jahresbericht und <strong>ProSpecieRara</strong>- Langzeiterhaltung der Obst-<br />

Besitzer/-innen von Bulletins, «<strong>Fruchtige</strong> Raritäten», sorten im Arboretum. Regelmäs-<br />

<strong>ProSpecieRara</strong>-Obstgärten Zusatzpublikationen und Gratissaat- sige Meldung des Sortenbestan-<br />

(Arboreten) gut auf Anfrage. Vergabe Gütesiegel. des (Bauminventar).<br />

Regelmässige Weiterbildungs- und Ersatzpflanzungen in Absprache<br />

Koordinationstreffen.<br />

mit <strong>ProSpecieRara</strong>.<br />

Beeren: Jahresbericht und <strong>ProSpecieRara</strong>- Langzeiterhaltung von mindes-<br />

Sortenbetreuer/-in Bulletins, «<strong>Fruchtige</strong> Raritäten», tens 2 Beerensorten.<br />

Zusatzpublikationen und Gratissaat- Regelmässige Rückmeldung<br />

gut auf Anfrage. Vergabe Gütesiegel. des Zustands der Sorte.<br />

Regelmässige Weiterbildungs- und<br />

Koordinationstreffen.<br />

Freundinnen und Freunde alter Obst-, Beeren- und Rebensorten<br />

Die Pflanzung eines jeden einzelnen Baumes halb Gartenbesitzerinnen und Gartenfreunde<br />

oder Strauches einer traditionellen, heute selten<br />

aus, die sich beim Kauf von Pflanzgut für eine<br />

gewordenen Sorte ist ein wichtiger Mosaik-<br />

seltene Sorte anstatt für eine Standardsorte<br />

stein in deren Absicherung. Wir zeichnen des-<br />

entscheiden.<br />

Leistungen <strong>ProSpecieRara</strong><br />

Pflichten der Aktiven<br />

Freunde/-innen Schriftliche Auszeichung als Freund/ Pflanzung von mindestens<br />

alter Obst-, Beeren- Freundin alter Obst-, Beeren- und Reben- einer in dieser Publikation<br />

und Rebensorten sorten. empfohlenen Sorte oder einer<br />

Auf Wunsch Einladung zu den Weiter- anderen alten Sorte.<br />

bildungs- und Koordinationstreffen<br />

Meldung der Pflanzung an<br />

<strong>ProSpecieRara</strong>.<br />

Reben: siehe Kapitel Freundinnen und Freunde alter Obst-, Beeren- und Rebensorten<br />

Partner/-innen von Jahresbericht und <strong>ProSpecieRara</strong>- Projektspezifische Abmachungen<br />

Projekten im Auftrag Dritter<br />

Bulletins, «<strong>Fruchtige</strong> Raritäten»,<br />

Zusatzpublikationen und Gratis-<br />

Saatgut auf Anfrage.<br />

Weiterbildungs- und Koordinationstreffen.<br />

Weitere projektspezifische<br />

Leistungen.<br />

Experten/-innen Jahresbericht und <strong>ProSpecieRara</strong>- Spezifische Aufgaben je nach<br />

Bulletins, «<strong>Fruchtige</strong> Raritäten», Einsatzbereich<br />

Zusatzpublikationen und Gratis-<br />

Saatgut auf Anfrage. Weiterbildungs-<br />

und Koordinationstreffen.<br />

Helfer/-innen Jahresbericht und <strong>ProSpecieRara</strong>- Spezifische Aufgaben je nach<br />

Bulletins, Zusatzpublikationen und Einsatzbereich<br />

Gratis-Saatgut auf Anfrage.


16 <strong>ProSpecieRara</strong>: <strong>Fruchtige</strong> Raritäten 2006 Obst-. Beeren- und Rebenerhaltung bei <strong>ProSpecieRara</strong><br />

17<br />

Sortenbestimmung<br />

Geschenkartikel<br />

Wir bestimmen Ihre Sorte gegen ein Entgelt:<br />

Die Bestimmung einer Sorte kostet CHF 10,<br />

jede weitere Sortenbestimmung derselben<br />

Lieferung CHF 5.<br />

Wenden Sie sich an die Geschäftsstelle, damit<br />

Ihnen die notwendigen Dokumente zugestellt<br />

oder Sie an die zuständigen Fachpersonen<br />

verwiesen werden können.<br />

Bereiten Sie mit einem besonderen Geschenk<br />

Freude. <strong>ProSpecieRara</strong>-Produkte, Bücher über<br />

<strong>ProSpecieRara</strong>-Sorten, T-Shirts eignen sich<br />

besonders dazu.<br />

Details finden Sie unter:<br />

www.Pro-SpecieRara.ch.<br />

▲ Bei <strong>ProSpecieRara</strong> können Sorten verschiedenster<br />

Obstarten bestimmt werden<br />

▲ Für eine sichere Bestimmung müssen die Früchte<br />

aufgeschnitten werden<br />

▲ <strong>ProSpecieRara</strong>-T-Shirt<br />

▲ Bao-Spiel aus einheimischem Buchenholz mit<br />

<strong>ProSpecieRara</strong>-Bohnen<br />

▲ <strong>ProSpecieRara</strong>--Produkte


Unsere Hauptobstarten: Apfel, Birne, Kirsche und Zwetschge<br />

19<br />

Allgemeines zur richtigen Sortenwahl<br />

Alle einheimischen Obstgehölze bereichern<br />

die Landschaft, erfreuen der Menschen<br />

Sinne und bieten vielen Tieren Nahrung und<br />

Lebensraum.<br />

Unsere Hauptobstarten: Apfel,<br />

Birne, Kirsche und Zwetschge<br />

Folgendes sollte beachtet werden:<br />

Anbauvoraussetzungen<br />

> Klimabereich (z.B. Höhenlage, Windverhältnisse,<br />

Spätfrostzonen, Kleinklima)<br />

> Bodenverhältnisse (z.B. Bodenqualität,<br />

ph-Wert, Tiefgründigkeit, Wasserführung)<br />

> Zur Verfügung stehende Fläche<br />

> Bereitschaft, die Bäume richtig zu pflegen<br />

Sorteneigenschaften<br />

> Ansprüche an Lage und Klima<br />

> Widerstandskraft gegen Krankheiten<br />

> Robustheit gegen extreme Witterungseinflüsse<br />

(Kälte, anhaltende Feuchtigkeit, Dürre<br />

oder Hitze)<br />

> Fruchteigenschaften (z.B. Geschmack, Reifezeit,<br />

Lagerfähigkeit, Verwertungseigenschaften)<br />

> Befruchtungsverhältnisse<br />

Ertragsverhalten, Pflanzengesundheit und<br />

Fruchtqualität sind streng an einen zusagenden<br />

Standort gebunden. Durch Veränderungen<br />

der kleinklimatischen Verhältnisse (z.B. Windschutz)<br />

und Bodenverbesserung lässt sich ein<br />

schlechter Standort wohl etwas günstiger gestalten,<br />

jedoch nicht grundsätzlich umformen.<br />

Andererseits kann aber auch eine anscheinend<br />

sehr günstige Lage auf schwerem Boden in<br />

warmem, feuchtem Klima befallsfördernd für<br />

Krankheiten und Schädlinge wirken. Die richtige<br />

Art- und Sortenwahl ist schwierig und entscheidend.<br />

Zumal, wenn in der zu bepflanzenden<br />

Gegend keine Obstbäume (mehr) stehen.<br />

Gedeihen dagegen in der Nähe noch Obstbäume,<br />

soll stets von diesen Obstarten und -sorten<br />

ausgegangen werden. Hilfreich ist meistens<br />

auch der Kontakt mit den dort tätigen<br />

Menschen, oft lassen diese uns nämlich gerne<br />

an Erfahrungen und Fachwissen teilhaben.<br />

Ausser auf für jeglichen Obstbau ungeeigneten<br />

Standorten gibt es bei sorgfältigem Vorgehen<br />

immer einen Weg, standortgerechtes<br />

Obst anzupflanzen. In diesem Sinne möchten<br />

wir Sie zu einer Obstbaumpflanzung herzlich<br />

ermutigen.<br />

Aus der unglaublich hohen Anzahl von Obstsorten<br />

haben wir Ihnen hier eine Auswahl an<br />

robusten, traditionellen Obstsorten zusammengestellt,<br />

welche für den Hausgarten und<br />

den Feldobstbau in allen obsttauglichen<br />

Lagen geeignet sind. Sie gedeihen sowohl<br />

auf Hoch- als auch auf Niederstammbäumen.<br />

Bei engen Platzverhältnissen in Ihrem Garten<br />

können Sie sich also auch eine Fresshecke –<br />

eine Obstbaumreihe auf Spindeln – mit den<br />

hier empfohlenen Sorten anlegen.<br />

Bei geeignetem Standort sollte bei allen Sorten<br />

ein biologischer, giftfreier Anbau möglich<br />

sein. Die wichtigste Pflanzenschutzmassnahme<br />

ist stets eine den örtlichen Verhältnissen<br />

angepasste Sortenwahl!


20 <strong>ProSpecieRara</strong>: <strong>Fruchtige</strong> Raritäten 2006<br />

Apfel<br />

Unsere Hauptobstarten: Apfel, Birne, Kirsche und Zwetschge | Apfel<br />

Apfel<br />

21<br />

Unsere Kultursorten stammen weitgehend von<br />

Malus sieversii ab. Im heutigen Kasachstan<br />

kommt er wild in einer enormen Vielfalt vor.<br />

Süsse Äpfel schmeckten Mensch und Tier. Sie<br />

wurden vom Menschen absichtlich, von Tieren<br />

unabsichtlich verbreitet. Über die Handelswege<br />

und durch Völkerbewegungen gelangten bevorzugte<br />

Typen nach Kleinasien. Über die Griechen<br />

kam der Kulturapfel zu den Römern und<br />

durch sie hierher. Unser heimischer Wild- oder<br />

Holzapfel ist wohl nur an der Entwicklung der<br />

Mostäpfel beteiligt gewesen.<br />

Der Apfelbaum ist die wichtigste Art unter unseren<br />

Obstgehölzen. Die Vielfalt an Apfelsorten ist<br />

in Wesen und Kulturansprüchen so umfassend,<br />

dass für alle Verhältnisse Geeignetes zu finden<br />

ist. Ein paar Apfelsorten fruchten noch, wo<br />

sonst nur Beeren wachsen. Allgemein liebt unser<br />

Kulturapfelbaum ziemlich viel Feuchtigkeit<br />

im Boden und auch in der Luft. Seine Wurzeln<br />

breiten sich von Natur aus flach aus, gehen<br />

aber nach Möglichkeit und Bedarf ebenfalls in<br />

die Tiefe. Der Boden sollte in den oberen<br />

Schichten gut und fruchtbar sein. Die wichtigste<br />

Forderung des Apfelbaums an den Boden ist,<br />

dass er kalkhaltig ist. An steilen Hängen und Böschungen<br />

gedeihen Apfelbäume schlecht.<br />

Auf Sämlingsunterlage kann er bis 250 Jahre<br />

alt werden.<br />

Empfohlene, traditionelle Apfelsorten<br />

Die mit (*) gekennzeichneten Sorten sind auch für<br />

Grenzlagen (i.d.R. rauere klimatische Verhältnisse<br />

wie in Höhenlagen) geeignet. Die Monate sind als<br />

Zahlen bezeichnet. Die Ergänzung der Monatszahlen<br />

mit den Buchstaben A, M oder E bedeutet Anfang,<br />

Mitte oder Ende des jeweiligen Monats. Synonyme<br />

der Obstsortennamen stehen in Klammern.<br />

Jhdt. ist die Abkürzung für Jahrhundert.<br />

Antonowka*<br />

Russland vor 1800, sehr widerstandsfähig, deshalb<br />

in der Züchtung verwendet, selten. Mittelgrosse<br />

bis grosse, unregelmässige Wirtschaftsäpfel<br />

von essreif weissgelber Farbe. Mürbes feinsäuerliches<br />

Fruchtfleisch, im 9 pflückreif, haltbar bis 11.<br />

Wuchs kräftig.<br />

Baarapfel (Schafnase, Nahtapfel)<br />

Kt. Zug vor 1800. Grosser, gerippter Wirtschaftsapfel<br />

mit grünlicher Grundfarbe und sonnseits rötlich<br />

verwaschener Deckfarbe. Derbes, angenehm<br />

säuerliches Fruchtfleisch. Ernte 10, haltbar bis 2.<br />

Sich verstärkender Wuchs. Noch verbreitet.<br />

Bernhardzeller (Jährler, Zweitholzapfel)<br />

In der Ostschweiz schon im 17. Jhdt. bekannt und<br />

verbreitet, heute rar. Kleiner plattrunder Allzweckapfel,<br />

gelb-rot punktiert. Festes, saftvolles, süssweinsäuerliches<br />

Fleisch. Ernte E10, hält bis 6. Lebhafter<br />

Wuchs, bevorzugt schweren Boden.<br />

Breitacher<br />

Sämling, vermutlich aus der Innerschweiz. War<br />

Marktsorte, heute selten. Plattrunde, mittelgrosse,<br />

hellgelbe, punktierte Äpfel, wenig Deckfarbe. Süssweiniges<br />

festes Fruchtfleisch, für alle Zwecke.<br />

Reift 10, hält bis 3. Mittelschwacher Wuchs.<br />

Bismarck<br />

Kam im 19. Jhdt. aus Neuseeland in die Schweiz,<br />

noch verbreitet. Grosse, gut gefärbte Wirtschaftsfrucht<br />

mit leichtem, säuerlichem Aroma. Ernte 10,<br />

haltbar bis A1. Kräftiger Schnitt notwendig, sonst<br />

vergreisend.<br />

Bittenfelder Sämling*<br />

Bewährte Sämlingsunterlage für Hochstamm, vorzüglicher<br />

Mostapfel. Höchstens mittelgrosse, zitronengelbe<br />

Früchte, saftiges Fleisch mit viel<br />

Zucker und Säure. Ernte E10, Verwertung bis 3.<br />

Anfangs schwach, später sich verstärkender<br />

Wuchs.<br />

Bohnapfel<br />

Im 18. Jhdt. im deutschen Rheinland entstanden.<br />

Mittelgrosse, fassförmige, braunrot marmorierte<br />

Verwertungsfrucht mit säuerlichem, später<br />

süss werdendem Fruchtfleisch. Ernte 10, hält<br />

bis 6. Wuchs nur mittel, Baum wird aber alt und<br />

gross. Häufig.<br />

Brauner Matapfel (Schmiede-, Kohl-,<br />

Mohrenapfel)<br />

Schon im 18. Jhdt. im Süden von D verbreitet,<br />

auch in der Nordwestschweiz, nun selten. Kleine<br />

bis mittelgrosse, rundliche, grösstenteils braunrote<br />

Wirtschaftsäpfel mit grobkörnigem, säuerlichem<br />

Fleisch. Ernte 10, haltbar bis 5. Starker<br />

Wuchs, im Alter mächtige Bäume.<br />

Brünerling (Welschisner)<br />

Um 1600 wohl in Österreich entstanden, in der<br />

Schweiz noch häufig. Mittelgrosse, breitkantige<br />

Wirtschaftssorte. Reif: gelblich mit hell- bis braunroter<br />

Deckfarbe. Wenig saftiges, festes, säuerliches<br />

Fruchtfleisch. Ernte 10, hält bis E4. Starker<br />

Wuchs.<br />

Cellini*<br />

Sämling aus GB um 1850, in der CH in Raulagen,<br />

selten. Gut mittelgrosse, gelb-rotgestreifte<br />

Wirtschaftssorte mit lockerem, säuerlichem<br />

Fleisch. Pflückreife ab E9, hält etwa 10 Wochen.<br />

Anfangs kräftig wachsend, muss später verjüngt<br />

werden, sonst vergreisend.<br />

Charlamowsky (Borowitzky)*<br />

Um 1770 in Russland als Sämling entdeckt, in<br />

der Schweiz selten. Mittelgrosser, früher Sommerapfel,<br />

weissgelb mit lebhafter Rotstreifung.<br />

Saures beim Kochen weiss bleibendes Fleisch.<br />

Fotos Markus Zuber, 5024 Küttigen<br />

▲ Brünerling<br />

▲ Danziger Kantapfel<br />

Reife 7–8. Kurz haltbar. Nachlassender Wuchs,<br />

Fruchtholz erneuern, vergreist sonst!<br />

Cox Pomona<br />

England 1825. Sämling von ‹Ribston Pepping›,<br />

selten. Grosse, unregelmässig kantige Tafeläpfel.<br />

Sehr saftiges, lockeres, leicht aromatisches<br />

Fruchtfleisch. Ernte ab A10, bis E12 haltbar.<br />

Mittlerer bis starker Wuchs. Auf guten Böden<br />

auch in kühlen Lagen.<br />

Danziger Kantapfel (Rosenapfel und viele<br />

mehr)<br />

Herkunft unklar, sehr alt, in der Schweiz verbreitet.<br />

Mittelgrosse, kantige Allzweck-Äpfel, meistens<br />

flächig trüb bis leuchtend rot. Lockeres, süss-säu-


22 <strong>ProSpecieRara</strong>: <strong>Fruchtige</strong> Raritäten 2006<br />

Unsere Hauptobstarten: Apfel, Birne, Kirsche und Zwetschge | Apfel<br />

23<br />

Apfel<br />

Apfel<br />

erliches, etwas gewürztes Fruchtfleisch. E9 pflück-<br />

Gelber Edelapfel<br />

cher Sommerapfel. Reif: gelbgrün. Mehrzweckap-<br />

Klarapfel*<br />

reif, bis 12 genussreif. Mittelstark wachsend, in<br />

1769 in Yorkshire (GB) erwähnt, in der Schweiz vor-<br />

fel mit lockerem, säuerlichem Fruchtfleisch. Reife<br />

Baltikum vor 1800, allgemein verbreiteter Frühap-<br />

rauen Lagen gesünder.<br />

wiegend in Gärten kultiviert, heute selten. Mittel-<br />

8, etwa 3 Wochen haltbar. Kräftiger Wuchs.<br />

fel, häufig. Mittelgrosse, ungleichförmige, säuerli-<br />

Dülmener Rosenapfel<br />

grosse, flachrunde, regelmässige Allzweckfrucht.<br />

Vollreif: zitronengelb, Fruchtfleisch würzig säuer-<br />

Himbeerapfel aus Holowaus<br />

che Tafel-, Back- und Mus-Apfelsorte mit typischem<br />

Geruch. Reife 7, kurz haltbar. Mittlere Wuchskraft,<br />

Um 1870 in Westfalen (D) gefunden, in der<br />

lich. Ernte 9, haltbar bis 1. Mittlere Wuchskraft.<br />

In Böhmen (Tschechien) vor 1850 gezogen, in der<br />

muss gelegentlich verjüngt werden. Braucht gute<br />

Schweiz verstreut vorkommend. Grosse Tafelund<br />

Wirtschaftsäpfel. Vollreif: orangegelb mit roten<br />

Streifen, druckempfindlich. Mild-säuerliches<br />

Graham’s Jubiläumsapfel*<br />

England um 1880. Wurde auch als Sämlingsunterla-<br />

Schweiz verstreut vorkommend. Mittelgrosse, gelbrot<br />

gestreifte Winterfrucht mit himbeerartigem Gewürz.<br />

Stielgrube oft durch Nase verengt. Tafelapfel<br />

Böden.<br />

Kleiner Langstiel (Blauschwanz)*<br />

Fruchtfleisch. Ernte M9, hält bis 11. Kräftig<br />

ge benutzt, selten. Grosser, gelber, kegelförmiger<br />

mit Reife im 10, hält sich bis 2. Wuchs stark.<br />

Herkunft vermutlich Halle an der Saale (D), vor<br />

wachsend, nicht für windige Lagen, tropft.<br />

Ernst Bosch<br />

Wirtschaftsapfel mit lockerem, süsslichem Fruchtfleisch.<br />

M9 reif, hält bis 11. Tropfsorte! Mittelstarker<br />

Wuchs.<br />

Jakob Fischer (Schöner vom Oberland)<br />

1903 in Süddeutschland gefunden, in der Schweiz<br />

1800. In der Schweiz sehr selten, aber sehr robust<br />

und wohlschmeckend. Kleiner, regelmässiger<br />

Tafel- und Wirtschaftsapfel mit saftigem, ge-<br />

Ende 19. Jhdt. in Deutschland gezüchtet, in der<br />

Schweiz in Gärten verbreitet, heute selten. Eher<br />

Graue Herbstreinette<br />

verbreitet, aber nicht häufig. Grosser, lachend<br />

schöner Allzweckapfel, hellgelb mit leuchtend ro-<br />

schmackvollem Fruchtfleisch. Ernte 10, lagerbar<br />

bis 4. Wuchs mittel bis stark.<br />

kleine, grüngelbliche Tafeläpfel mit saftig-süssem<br />

Fruchtfleisch. Reich und regelmässig fruchtend,<br />

In Frankreich schon im 17. Jhdt. erwähnt. War in<br />

der ganzen Schweiz verbreitet, heute selten. Mit-<br />

ter Backe. Fleisch saftig und wohlschmeckend. E8<br />

bis M9 reif, hält max. 4 Wochen. Wuchs stark, für<br />

Königinapfel (The Queen)<br />

daher schwach wachsend. Muss ausgedünnt und<br />

telgrosser Lederapfel, vorzüglich für Küche und<br />

trockene, leichte Böden.<br />

Vor 1880 als Sämling in England gezogen, in der<br />

geschnitten werden. E9 reif, bis E11 haltbar.<br />

Fiesser’s Erstling*<br />

1898 aus Samen des ‹Bismarck› gezogen, selten.<br />

Ver wertung. Hat würziges, mürbes Fruchtfleisch.<br />

Ernte 10 bis 12 haltbar. Wüchsig.<br />

Harbert’s Reinette<br />

Jakob Lebel<br />

Nordfrankreich 1825, verbreitet, in der Schweiz<br />

noch häufig. Mittelgrosse bis grosse, grüngelbliche,<br />

Schweiz verstreut noch verbreitet, selten. Grosser,<br />

gestreifter Wirtschafts- und Schauapfel, mildsäuerlich,<br />

saftig. Reift 9–10, hält bis 11. Für windgeschützte<br />

Lagen und nahrhafte Böden. Mittlere<br />

Gut mittelgrosser Wirtschaftsapfel, grüngelb mit<br />

Um 1800 Westfalen (D). Ersetzt in der Schweiz oft<br />

gestreifte Vielzweck-Apfelsorte mit typisch säuerli-<br />

Wuchskraft.<br />

roter Streifung, Fleisch saftig und erfrischend.<br />

Reift 9, hält bis 12. Wüchsig und gesund.<br />

Galloway Pepping<br />

‹Goldreinette von Blenheim›, selten. Breitkegelförmige,<br />

meist mittelgrosse bis grosse Tafeläpfel,<br />

weissgelbe Grundfarbe, rötliche Deckfarbe. Fruchtfleisch<br />

ausgewogen aromatisch. Reift A10, hält<br />

chem, mürbe werdendem Fleisch. Ernte E9–M10,<br />

haltbar bis Neujahr. Wuchs und Vitalität stark.<br />

Kaiserapfel<br />

Krüger’s Dickstiel<br />

(Woltmanns Reinette, Farbenschachtel)<br />

Mecklenburg (D) um 1850, in der Schweiz verein-<br />

1871 erwähnt in GB, aber älter. In der Schweiz<br />

bis 1. Starker Wuchs.<br />

Erwähnt 1840, Sämling aus Sissach BL. Früher im<br />

zelt. Mittelgrosse, regelmässige Tafel- und All-<br />

selten. Mittelgrosse, flachkugelige, gelbe Allzweckäpfel<br />

mit vielen Roststernen (Lentizellen).<br />

Hauxapfel<br />

Baselland sehr häufig, wird selten. Mittelgrosser,<br />

veränderlich geformter und gefärbter Wirtschafts-<br />

zweckfrucht, speziell vielfarbig gefärbt. Fleisch<br />

saftig, feinaromatisch. Ernte 10, genussreif bis 2.<br />

Fruchtfleisch saftig, würzig. Ernte E9, lagerbar bis<br />

Sämling von 1920 aus Baden-Württemberg (D), in<br />

apfel, dickhäutig mit typischer Textur und typi-<br />

Geringe Ansprüche an Boden und Klima. Guter Trä-<br />

2. Wuchs schwach.<br />

der Schweiz selten. Mittelgrosse bis grosse, rot-<br />

schem Geschmack. Reift 9–10, hält bis Ende<br />

ger. Mittelstarker Wuchs.<br />

Geflammter Kardinal (Bischofsmütze,<br />

Strudelapfel und viele mehr)<br />

1801 erstmals beschrieben, in der Schweiz selten.<br />

Grosse, oft unförmige, rotgeflammte Tafel-und Wirtschaftsäpfel<br />

mit erfrischend saftigem Fruchtfleisch.<br />

Reif 9–10, hält sich bis 1. Wüchsig, langlebig.<br />

gestreifte Wirtschaftsäpfel, fruchtig säuerlich<br />

schmeckend. Pflückzeit 10, haltbar bis 3. Robust<br />

und starkwüchsig.<br />

Herzogin Olga (Später Klarapfel,<br />

Zitronenapfel)<br />

1860 nahe Stuttgart (D) aus Samen gezogen,<br />

Jahr. Tropfapfel! Wüchsig.<br />

Kaiser Wilhelm<br />

Sämling von 1864, gefunden in der Nähe von Solingen<br />

(D). Verbreitet, aber selten. Mittelgross,<br />

meist flachkugelig. Teils flächig, teils gestreift rot,<br />

mit typischen Lentizellen. Wenig saftig, süsslich.<br />

Landsberger Reinette<br />

Polen 1850, in der Schweiz verbreitet, aber selten.<br />

Meist mittelgrosser Allzweckapfel, weissgelb<br />

mit oranger Backe. Fleisch süss-säuerlich, aromatisch.<br />

Ausdünnen, sonst bleiben die Früchte grün<br />

und fad! Reift 10. Windfest, deshalb am besten in<br />

später auch in der Schweiz verbreitet, aber mei-<br />

Ernte E9–M10, haltbar bis Januar. Allzweckapfel<br />

windoffenen, kühlen Lagen. Haltbar bis 1, Wuchs<br />

stens umgepfropft. Knapp mittelgrosser, rundli-<br />

mit starkem Wuchs.<br />

mittel.


24 <strong>ProSpecieRara</strong>: <strong>Fruchtige</strong> Raritäten 2006<br />

Unsere Hauptobstarten: Apfel, Birne, Kirsche und Zwetschge | Apfel<br />

25<br />

Apfel<br />

Apfel<br />

Marmorapfel<br />

Um 1885 in den Niederlanden entstanden, in der<br />

Schweiz selten. Kleiner bis mittelgrosser, originell<br />

berosteter Tafelapfel mit knackend-saftigem<br />

Fleisch. Regelmässiger, aber nicht reichlicher Ertrag.<br />

Pflückreife 10, hält bis 4. Der Baum zeigt mittleren<br />

bis schwachen Wuchs.<br />

Martini<br />

1875 in Holstein (D), möglicherweise ein Sämling<br />

von ‹Cox Orange› gefunden. Mittelgrosser Tafelapfel<br />

mit feinwürzigem Fruchtfleisch, knackend und<br />

saftreich. Ernte A11, lagerbar bis 3. Mittelstarker<br />

Wuchs. Für feuchte, windige Lagen.<br />

Maunzenapfel*<br />

Alte Mostsorte aus Deutschland, hier in der<br />

Schweiz selten. Kleine bis mittelgrosse, schön<br />

karminrot-gestreifte Verwertungssorte. Fleisch<br />

fest und säuerlich. Verwertung M10 bis 3. Als<br />

Stamm- sowie Kronenbildner empfehlenswert, verzweigt<br />

sich gut. Im Holz frosthart, starker Wuchs.<br />

Muskatreinette<br />

1608 in Frankreich erwähnt, möglicherweise Muttersorte<br />

von ‹Ribston Pepping›. Kleine bis mittelgrosse<br />

Tafelfrucht, gelbrot. Fleisch muskatartig<br />

gewürzt, feinsäuerlich, zuckerreich. Reift E10, hält<br />

bis 3. Für durchlässigen Boden, sonst krebsanfällig.<br />

Schwachwüchsig.<br />

Nägeliapfel (Palmapfel, Jahrapfel und viele<br />

mehr)<br />

Im Kt. TG seit 1650 bekannt, 1863 von Pfau-<br />

Schellenberg** beschrieben, heute selten. Kleine,<br />

kugelige, grüngelbe Most- und Wirtschaftssorte.<br />

Gelagert mit schwach gewürznelkenartigem<br />

Anklang. Ernte 10, lagerbar bis 4. Mittelstark<br />

wachsend.<br />

** Gustav Pfau-Schellenberg, 1815–81, Baumschulist<br />

und Pomologe, überwachte die künstlerische Ausführung<br />

der schönsten und bedeutendsten schweizerischen<br />

Pomologien und verfasste selber die Texte.<br />

Oberländer Himbeerapfel (Himbeerapfel,<br />

Erdbeerapfel)*<br />

Erstbeschrieb 1854, stammt aus Oberschwaben<br />

(D), in der Schweiz verstreut, selten. Hochgebaute,<br />

mittelgrosse, purpurrot verwaschene Allzweckäpfel<br />

mit charakteristischem Gewürz. Pflückreife 10, haltbar<br />

bis 3. Wuchs mittelstark.<br />

Ohio Reinette<br />

Vermutlich im 19. Jhdt. in Dayton, Ohio (USA) entstanden.<br />

In der Schweiz verstreut hie und da anzutreffen,<br />

selten. Kleine bis mittelgrosse Allzweckfrucht.<br />

Früher verwendet als Stammbildner. Reif:<br />

gelblich mit Punkten. Fruchtfleisch saftig, leicht<br />

gewürzt. Genussreife 10–2. Anfangs stark wachsend,<br />

später schwächer.<br />

Parker’s Pepping<br />

Aus England vor 1800 stammend. Kleine bis mittelgrosse,<br />

fein berostete Vielzweckfrucht für den<br />

Hausgarten. Wohlschmeckend, angenehm säuerlich.<br />

Spät ernten, nämlich E10, hält bis 3.<br />

Schrumpft nicht. Nicht für trockene Lagen. Wuchs<br />

schwach, braucht Stammbildner.<br />

Pfirsichroter Sommerapfel<br />

(Roter Sommerrosenapfel)*<br />

Sehr alt, wohl aus Frankreich stammend, selten.<br />

Kleine bis mittelgrosse, kugelige, fast ganz von roter<br />

Deckfarbe bedeckte Sommersorte. Fruchtfleisch<br />

mürbe, geschmackvoll. Folgernde Reife<br />

von 7–8, kaum haltbar. Mittlerer Wuchs. Schön,<br />

gut und gesund.<br />

Portugiesische Lederreinette (Läderöpfel)<br />

Herkunft vermutlich Portugal vor 1800, heute selten.<br />

Höchstens mittelgrosser, kugeliger Koch- und<br />

Wirtschaftsapfel. Frucht vollständig braun berostet,<br />

würzig, zuckerreich, saftarm. In der Nordwestschweiz<br />

verwendet für traditionelle Gerichte, verkocht<br />

nicht. Ernte E10, bis 3 lagerbar. Wuchs mittel.<br />

Prinz Albrecht (Albrechtapfel)<br />

1865 in Schlesien aus Samen gezogen, in der<br />

Schweiz selten. Meist mittelgrosse, attraktiv gefärbte<br />

Mehrzweckfrucht. Behang muss ausgedünnt<br />

werden, weitsichtige Schnittmassnahmen<br />

nötig. Typisches Aroma. Reife 10, max. bis 12<br />

haltbar. Im Ertrag schwachwüchsig.<br />

Roter Astrachan (Ernteapfel, Roter Augustapfel)*<br />

Russland vor 1800, in der Schweiz verbreitet,<br />

früher Marktsorte. Meist mittelgross, Grundfarbe<br />

der reifen Frucht gelblich, Deckfarbe punktiert rot.<br />

Fruchtfleisch saftig, kräftig säuerlich. Aus kühlen<br />

Lagen 2-3 Wochen haltbar, Tafel- und Kochapfel,<br />

schorfanfällig. Wuchs mittelstark.<br />

Roter Eiser (Paradiesapfel und viele mehr)<br />

Schon 1790 von Christ** beschrieben, in der<br />

Schweiz sind noch alte Bäume vorhanden. Selten.<br />

Mittelgrosser, tiefroter, dickschaliger Wirtschaftsapfel,<br />

trocken-süsslich. Tropfsorte! Fällt 10, hält<br />

bis Juni. Regelmässiger Schnitt vonnöten, dann<br />

wüchsig. Nicht für leichte Böden.<br />

**Johann Ludwig Christ, 1739–1813, früher deutscher<br />

Pomologe und Verfasser pomologischer Werke.<br />

Roter Sprünzler<br />

Sämling aus dem Appenzell um 1800, sehr selten.<br />

Mittelgrosser, unregelmässig hochgebauter, flächig<br />

dunkelroter Apfel. Fruchtfleisch weiss, teilweise<br />

schwach gerötet, feinsäuerlich und saftig. Allzweckapfel<br />

mit kräftigem Wuchs. Ernte 10, haltbar bis 3.<br />

Fotos Markus Zuber, 5024 Küttigen<br />

▲ Prinz Albrecht<br />

▲ Süsser Verenacher<br />

▲ Schneiderapfel<br />

Rote Sternreinette*<br />

Sehr alt, Herkunft unklar, in der Schweiz selten.<br />

Mittelgrosser, roter Wirtschaftsapfel, Pflückreife<br />

9, bis 12 lagerfähig. Leicht aromatisches, rötlich<br />

geadertes Fruchtfleisch, bald saftarm. In tiefgründigen,<br />

feuchten Böden anspruchslos bezüglich Klima<br />

und Lage. Wuchs stark.


26 <strong>ProSpecieRara</strong>: <strong>Fruchtige</strong> Raritäten 2006<br />

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Apfel<br />

Apfel<br />

Roter Winterstettiner<br />

Saftig, säuerlich, leicht sortentypisch gewürzt.<br />

Transparent aus Croncels<br />

Saffran Pepping*<br />

Historische Sorte, bei uns selten. Mittelgrosser,<br />

Reife 10, Verwertung bis 2. Most-, ev. Kochapfel.<br />

Seit 1869 aus Frankfreich verbreitet, in der<br />

1908 von Mitschurin** in Russland aus Samen<br />

fast ganz roter Vielzweckapfel mit mildsäuerlichem,<br />

Wuchs mittel, langtriebig.<br />

Schweiz noch häufig. Meist mittelgrosse bis gros-<br />

gezogen, selten. Mittelgrosse, leuchtend rote All-<br />

nicht vollsaftigem Fruchtfleisch. Reife 10, haltbar<br />

bis 5. Auf tiefgründigen, guten Böden robust, an-<br />

Sonnenwirtsapfel<br />

se, weisslichgrüne bis weisslichgelbe Allzweckäpfel<br />

mit typisch blaugrün umhöften Lentizellen.<br />

zwecksorte, besonders für kalte, hohe Lagen. Festes<br />

leicht aromatisches Fruchtfleisch. Pflückreif<br />

spruchslos und langlebig. Wuchs mittelstark.<br />

Sämling aus Deutschland, erste Früchte um<br />

Geschmack unverkennbar, druckempfindlich und<br />

10, lagerbar bis 4. Anspruchslos, robust, mittlere<br />

Sauergrauech<br />

Zufallsämling aus dem 18. Jhdt., Kt. BE, in der<br />

ganzen Schweiz häufig. Meistens klein, hochgebaut,<br />

gestreift. Deckfarbe variabel (verschiedene<br />

Typen). Mostapfel, auch als Tafelapfel geschätzt.<br />

1919 entdeckt. Frucht meist mittelgross bis<br />

gross, unregelmässig kantig. Die Grundfarbe ist<br />

grünlichgelb, sonnenseits rot geflammt und marmoriert.<br />

Das Fruchtfleisch ist fruchtig, saftig,<br />

feinsäuerlich. Vielseitig verwendbare, frohwüchsige<br />

Sorte. Ernte E9, haltbar bis 2.<br />

fäulnisgefährdet. Ernte 8 bis 9, haltbar bis 12.<br />

Wüchsig.<br />

Usterapfel (Ankebälleli, Zitrönler,<br />

Chridebüchsler und viele mehr)<br />

Seit dem 18. Jhdt. im Kt. ZH verbreitet, häufigster<br />

Wuchsstärke.<br />

** Iwan W. Mitschurin 1855–1933, bedeutendster Pomologe<br />

Russlands, züchtete Obstsorten mit dem Ziele,<br />

den Anbau unserer Obstarten über die klimatischen<br />

Grenzen hinaus zu ermöglichen, was ihm teilweise gelang.<br />

Er dokumentierte seine Arbeiten in mehreren<br />

Büchern.<br />

Reife ab 10, bis 1 haltbar. Erfrischend saftig, typisch<br />

gewürzt. Wuchs mittel, aber stetig.<br />

Spätblühender Taffetapfel*<br />

Süssapfel der Schweiz. Gelbe, meist kleine Vielzweckfrucht,<br />

ohne Säure mit sortentypischem Ge-<br />

Wealthy (Wälti- oder Weltiapfel)*<br />

Schneiderapfel (Albisser)<br />

Sämling aus Deutschland, Erstbeschreibung um<br />

1860, in der Schweiz verstreut, selten. Blüht ex-<br />

schmack. Reift 9, hält bis 12. Auf nahrhaften Böden<br />

mittelstark wachsend.<br />

Um 1860 in Minnesota (USA) gezüchtet, in der<br />

Schweiz in allen Gebieten vereinzelt vorhanden,<br />

Erwähnt im Kt. ZH im Jahre 1746, als Stammbildner<br />

überall verbreitet. Mittelgrosser, grüner<br />

trem spät, deshalb für Spätfrostlagen geeignet.<br />

Kleine bis mittelgrosse, flachkugelige Wirt-<br />

Virginischer Rosenapfel<br />

selten. Meist mittelgrosse Mehrzwecksorte, hälftig<br />

lackrot gestreift. Fleisch saftig, mildsäuerlich.<br />

Wirtschaftsapfel, besonnt rotbackig, typisch<br />

schaftsäpfel. Bei Reife ist die Frucht weissgelb,<br />

Seit dem 18. Jhdt. bekannt, Herkunft unklar, sel-<br />

Ernte (je nach Lage) 9–10, hält aus kühlen Lagen<br />

leichtaromatisch. Ernte 10, bis 2 lagerbar. Wuchs<br />

sonnseits blassrot. Fleisch fein, saftig, säuer-<br />

ten. Mittelgrosse, leicht gestreifte Frühsorte für<br />

bis 2. Auch für windgeschützte Grenzlagen geeig-<br />

stark.<br />

lich, bald weich. Ernte von E9–11, nicht haltbar.<br />

die Tafel und den Haushalt. Angenehm gewürzt,<br />

net.<br />

Schöner von Kent (Doppelter Prinzenapfel)*<br />

Alte Sorte aus England, in kühlen Lagen verbrei-<br />

Wuchs mittel.<br />

Süssgrauech<br />

süss-säuerlich. Ernte E7–8, wenige Wochen haltbar.<br />

Anfänglich kräftig wachsend, später schwächer.<br />

Für gut mit Nährstoffen versorgte Böden.<br />

Weisser Astrachan*<br />

Vor 1700 in Russland entstanden, in der Schweiz<br />

tet. Meist grosse, hochgebaute, gestreifte<br />

Vielzweckfrucht, charakteristisch säuerlich. Reife<br />

E9–M10, haltbar bis 2, aus warmer Lage kaum<br />

haltbar. Wuchs mittelstark, Bäume können mäch-<br />

Sämling aus dem Bernbiet, vor 1800. Seltener<br />

Süssapfel, Schale weisslichgrün, rot marmoriert<br />

und geflammt mit schwammigem, weissem, süssem<br />

Fruchtfleisch. Wuchs mittel, Pflückreife 9,<br />

Zaienapfel<br />

(Appenzeller Zaienapfel, Thurgauer Kent)<br />

Sämling aus dem Appenzell, vor 1850 bereits ver-<br />

sehr selten. Mittelgrosser, flachkugeliger, weisslicher,<br />

gestreifter Sommerapfel. Saftiges, säuerliches<br />

Fruchtfleisch. Reift 7, max. 2 Wochen<br />

haltbar. Auch im Alter noch wüchsig. Wenig an-<br />

tig gross werden.<br />

bis 11 verwertbar. Guter Dörr- und Kochapfel.<br />

breitet, selten. Gerippte, mittelgrosse Früchte,<br />

spruchsvoll.<br />

grüngelbe Grundfarbe, kräftig rotgestreift. Kna-<br />

Schöner aus Nordhausen<br />

1820 in Deutschland als Sämling gefunden, in<br />

der Schweiz heute selten. Kleine bis mittelgros-<br />

Süsser Verenacher<br />

(Hornussecher, Sigristenapfel)<br />

Vor 1800 im Kt. Luzern entstanden, noch verbrei-<br />

ckig, mit harmonischem Zucker-Säure-Verhältnis.<br />

Pflückreife 10, hält bis März. Guter Tafel- und<br />

Backapfel. Wuchs mittel.<br />

se Tafeläpfel. Schale weissgelb, sonnseitig verwaschen<br />

braunrot. Typisch ist die rau berostete<br />

Stielgrube. Fleisch feinsäuerlich, saftig. Ernte<br />

10, bis 4 lagerfähig. Wuchs mittel.<br />

tet in der Deutschschweiz. Mittelgrosse, hellgelbe<br />

Süssäpfel, rotgestreift. Das lockere, weisse,<br />

sehr süsse Fruchtfleisch macht den Apfel geeignet<br />

zum Dörren und Kochen traditioneller Gerich-<br />

Roter Stettiner (Roter Backapfel, Rostocker<br />

und viele mehr)*<br />

Ev. schon im Mittelalter nach Westeuropa gebracht,<br />

Södliapfel<br />

te. Ernte 9 bis 11. Wuchskraft mittel.<br />

in der Schweiz selten. Flachkugelige, mittelgrosse,<br />

vorwiegend rotgefärbte Dauersorte. Festes, säuer-<br />

Risch ZG vor 1800. Kegelförmig, gerippte, mittel-<br />

lich-süsses Fleisch. Ernte 10, lagerbar bis 6. Mittle-<br />

grosse Äpfel, fallen bei Baumreife (Tropfapfel).<br />

re Wuchskraft, im Alter meist jährliche Erträge.


28 <strong>ProSpecieRara</strong>: <strong>Fruchtige</strong> Raritäten 2006<br />

Unsere Hauptobstarten: Apfel, Birne, Kirsche und Zwetschge | Birne<br />

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Birne<br />

Birne<br />

An der Entstehung unserer Kultursorten sind<br />

zahlreiche Wildarten beteiligt. Als Mannigfaltigkeitszentrum<br />

gelten die Gebiete um den<br />

Kaukasus. Durch die Völkerwanderung kam<br />

die Birne ähnlich dem Apfel nach der Eiszeit in<br />

den Balkan und später nach Griechenland, Italien<br />

und schliesslich zu uns.<br />

Der Birnbaum hat ein grösseres Wärmebedürfnis<br />

als der Apfelbaum. Er braucht fruchtbaren,<br />

tiefgründigen Boden. Die Wurzeln gehen<br />

steil in die Tiefe. Deshalb kann er auch<br />

noch auf trockenem Boden mit Tiefenfeuchtigkeit<br />

wachsen. Nasse Standorte hingegen behagen<br />

dem Birnbaum nur auf ganz durchlässigen<br />

Böden. Manchmal bleibt er auf steinigen<br />

Böden wachsend bis ins hohe Alter gesund.<br />

Ein Wirtschaftsbirnbaum in Slowenien erreichte<br />

bei mässiger Grösse das verbürgte Alter<br />

von 400 Jahren! Auf fetten Böden erreichen<br />

Mostbirnen grössere Kronenvolumen und<br />

Stammdurchmesser als alle anderen Obstarten.<br />

Noch um 1900 standen in der Schweiz gleich<br />

viel Birn- wie Apfelbäume, seither hat sich dieses<br />

Verhältnis immer mehr zu ungunsten der<br />

Birnen verändert (in der Nordwestschweiz etwa<br />

im Verhältnis 20:1!). Die Gründe dafür<br />

sind vielfältig: Jede Sorte verlangt Kenntnisse<br />

über Pflückzeit/Genussreife, Lagerdauer,<br />

Schnitt, Verwertung/Verwendung. Beim Apfel<br />

ist dies viel einfacher als bei den Birnen. Birnen<br />

sind kaum und dann oft nur schwierig lagerbar<br />

oder schlechter transportfähig. Krankheiten<br />

beeinträchtigen die Gesundheit und<br />

den Ertrag, so dass viele Bäume gerodet werden.<br />

Und viele Obstgärten werden zu Bauland.<br />

Trotzdem möchten wir alle Obstliebhaber und<br />

Baumfreunde ermuntern, Birnbäume zu pflanzen:<br />

Wie vielfältig sind doch die Möglichkeiten,<br />

Köstliches aus Birnen zu bereiten, wie himmlisch<br />

schmeckt eine vollschmelzend-saftige Tafelbirne,<br />

wie tröstlich ist es, Birnenschnitze zu<br />

saugen, wie fein schmeckt Birnenwähe (auch<br />

aus teigen Mostbirnen)!! Befasst Euch eingehend<br />

mit ein paar ortsangepassten Sorten,<br />

und Ihr werdet Ungeahntes entdecken.<br />

Empfohlene, traditionelle Birnensorten<br />

Die mit (*) gekennzeichneten Sorten sind auch für<br />

Grenzlagen (i.d.R. rauere klimatische Verhältnisse<br />

wie in Höhenlagen) geeignet. Die Monate sind als<br />

Zahlen bezeichnet. Die Ergänzung der Monatszahlen<br />

mit den Buchstaben A, M oder E bedeutet Anfang,<br />

Mitte oder Ende des jeweiligen Monats. Synonyme<br />

der Obstsortennamen stehen in Klammern.<br />

Jhdt. ist die Abkürzung für Jahrhundert.<br />

Amanlis Bb*<br />

Herkunft unklar, 19.Jhdt., selten. Mittelgrosse, in<br />

der Form variable, grün bis gelb-grüne Tafel- und<br />

Haushaltsbirne, aromatisch, schmelzend. Ernte<br />

ab A9, nur 8 Tage haltbar. Frohwüchsig.<br />

André Desportes<br />

1854 in Frankreich aus Samen gezogen, in der<br />

Schweiz vereinzelt vorhanden. Kegelförmige, mittelgrosse,<br />

gelbgrüne Frucht mit etwas roter Deckfarbe.<br />

Saftig, zuckerreich, etwas herbsäuerlich, eigenartig<br />

gewürzt. Reife E7 bis A8, rasch teig.<br />

Tafel- und Haushaltsbirne. Mittlere Wuchskraft.<br />

Bäriker (Islerbirne, Schwärzibirne)<br />

Uralte Sorte, heute noch verbreitet. Birnenförmige,<br />

kleine, weissgrüne Tafel- und Allzweckbirne mit wenig<br />

streifiger Deckfarbe. Ab A9 reifend, hält etwa 10 Tage.<br />

Knackend, saftig, zuckerreich, kräftiger Geschmack.<br />

Der Baum ist rasch wachsend und wird<br />

gross.<br />

Bayrische Weinbirne<br />

Erstmals 1906 erwähnt, selten. Grosse, flaschenförmige<br />

Most- und Dörrbirne, sehr ansehnlich.<br />

Das Fruchtfleisch ist sehr saftig, süssherb, leicht<br />

würzig. M–E10 reifend, einige Wochen haltbar. Gesunder,<br />

gedrungener Wuchs mit hängenden Zweigen.<br />

Feuerbrandresistent.<br />

Bergamotte (Dt. Nationalbergamotte,<br />

Belle et Bonne)*<br />

Schon im 18. Jhdt. bekannt, bei uns hie und da<br />

vorkommend. Gut mittelgrosse Tafel- und Kochbirne<br />

mit hellgrüner Schale. Schmelzendes, süsses<br />

Fruchtfleisch, gewürzschwach. Ernte A–E9, 2 Wochen<br />

haltbar. Mittelstark wachsend.<br />

Betzelsbirne (Butzenbirne)*<br />

Vermutlich Sämling des ‹Grossen Katzenkopfes›,<br />

1847 beschrieben, sehr selten. Grosse, kugelige<br />

Quelle Kessler 1948<br />

Frühe von Trévoux<br />

Wirtschaftsbirne von graugrüner Farbe. Fruchtfleisch<br />

süss, aber sehr herb. Reife E10, hält bis 4.<br />

Starker Wuchs.<br />

Brunnenbirne*<br />

Unbekannte Herkunft, selten. Grosse, glocken- bis<br />

birnförmige, grüngelbe Wirtschaftsbirne mit oran-


30 <strong>ProSpecieRara</strong>: <strong>Fruchtige</strong> Raritäten 2006<br />

Unsere Hauptobstarten: Apfel, Birne, Kirsche und Zwetschge | Birne<br />

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Birne<br />

Birne<br />

ge- bis braunroter Deckfarbe und Rostfiguren. Et-<br />

Esperens Bergamotte<br />

Grunbirne (Sommer-Feigenbirne)*<br />

Hofratsbirne*<br />

was zusammenziehendes, süsswürziges Frucht-<br />

Aus Belgien um 1830, selten. Mittelgrosse Lager-<br />

Sehr alte Sorte, in der Schweiz zerstreut, selten.<br />

Von Van Mons** (B) um 1840 gezüchtet, selten<br />

fleisch. Ernte M9–M10, 2 bis 3 Wochen haltbar.<br />

Tafelbirne. Schale rau, mit verstreuten Rost-<br />

Kleine, eirunde Frucht, mattgrün, sonnseits dü-<br />

geworden. Recht grosse, grünbraune Speise- und<br />

Stark wachsend.<br />

flecken. Fruchtfleisch nach Lagerung süss-säuer-<br />

ster rot mit weisslichem Wachsbelag. Dörr-, Koch-<br />

Haushaltsbirne, wenig bräunlichrote Deckfarbe.<br />

Bunte Juli (Schönste Julibirne)*<br />

lich, wohlschmeckend. Ernte E10–A11. Essreife<br />

ab M12, idealerweise bis 3. Mittelschwacher<br />

und Essbirne, festfleischig, süss, wenig zusammenziehend.<br />

Reife 8, meist nur kurz haltbar. Mit-<br />

Saftiges, feinwürziges Fruchtfleisch. Pflückreif E9,<br />

nach drei Wochen genussreif. Kräftiger Wuchs.<br />

1837 in Rouen (F) aus Samen gezogen, selten,<br />

Wuchs, braucht guten Standort.<br />

telstarker Wuchs, bildet schöne Krone.<br />

**vgl. Fussnote bei der Birnensorte Neue Poiteau<br />

noch vereinzelt in Gärten vorhanden. Kleine Frühbirne.<br />

Reif: schön gelb-rot. Angenehm gewürztes<br />

Fässlesbirne*<br />

Gute Graue*<br />

Hüngler<br />

Fruchtfleisch. Nicht zu spät pflücken, sonst meh-<br />

1871 von Lucas** beschrieben, stammt aus der<br />

Schon vor 300 Jahren in Frankreich bekannt, in<br />

Alte Innerschweizer Allzweckbirne, selten. Eher<br />

lig. Reift M7–A8, sofort verzehren! Bald schwa-<br />

Gegend von Balingen (Süddeutschland), selten.<br />

der Schweiz selten. Kleine, rostüberzogene Tafel-,<br />

kleine Herbstbirne mit grüngelber, sonnseits<br />

cher Wuchs, deshalb Verjüngungsschnitt erforder-<br />

Mittelgrosse Allzweckbirne, hellgelb mit rötlichem<br />

Dörr- und Einmachbirne, saftig, würzig, sehr<br />

braunrot verwaschener Schale. Das Fruchtfleisch<br />

lich.<br />

Anflug. Vorzügliche Brennbirne. Fruchtfleisch aro-<br />

schmackhaft. Ernte E8–M9, hält eine Woche,<br />

ist saftreich, süss, ums Kernhaus etwas steinig.<br />

Büschelibirne<br />

Herkunft Kt. BE, vor 1800 (nach Pfau-Schellenberg**).<br />

Heute auch selten. Kleine, rundliche<br />

Mehrzweckbirne. Grün, teilweise berostet.<br />

Gewürztes, festes, süsses Fruchtfleisch.<br />

Ernte 10, haltbar bis 11. Mittelstarker Wuchs.<br />

**vgl. Fussnote bei der Apfelsorte Nägeliapfel<br />

matisch-süsswürzig mit wenig Gerbstoff. Ernte<br />

A9–M9, bald teigend. Kräftiger Wuchs.<br />

** vgl. Fussnote bei der Birnensorte ‹Wilde Eierbirne›<br />

Frühe von Trévoux*<br />

Erste Früchte im Jahre 1862 in Frankreich entdeckt.<br />

Häufig. Mittelgrosse, gelblichgrüne Tafelbirne,<br />

sonnseitig schwach rötlich. Geschmackvolles,<br />

dann teig. Für Grenzlagen. Wuchs je nach Lage<br />

mittel bis stark.<br />

Helegger (Hälegger)*<br />

Sämling aus dem Appenzeller Vorderland, 18.<br />

Jhdt., selten. Knapp mittelgrosse Wirtschaftsbirne,<br />

gelbgrün mit sonnseits trübroter Deckfarbe.<br />

Süssherbes, saftiges Fruchtfleisch. Reife 9, kaum<br />

Ernte E9–A10, hält zwei Wochen. Mittlere Wuchskraft.<br />

Josefine von Mecheln<br />

1830 in Belgien aus Samen gezogen, selten.<br />

Höchstens mittelgrosse, grüne, später gelbe Tafelbirne<br />

mit feinem, süsswürzigem Geschmack. Ernte<br />

M–E10, essreif ab 12–2. Schwach wachsend,<br />

Conférence<br />

Im 19. Jhdt. in England gezüchtet, häufig. Mittel-<br />

süss-säuerliches Fruchtfleisch. Pflückreife: A–M8.<br />

Bei einsetzender Gelbfärbung ernten, dann drei<br />

Wochen haltbar. Mittelstarker Wuchs.<br />

lagerbar, wird teig. Kräftiger Wuchs.<br />

Herzogin Elsa*<br />

alternierende Erträge, robust.<br />

Juli Dechantsbirne<br />

grosse, flaschenförmige, teils rauschalige Tafelund<br />

Dörrbirne. Reift M9 bis A10. Das Frucht-<br />

Gränggelibirne (Kluppertebirne)<br />

1879 als Sämling bei Stuttgart (D) gefunden, verbreitet.<br />

Früchte vom Hochstamm sind mittelgross<br />

Herkunft unklar, vor 1800, selten. Kleine, schön<br />

gefärbte Frühbirne mit süssem, leicht muskiertem<br />

fleisch wird schmelzend, honigsüss mit feiner<br />

Unbekannte Herkunft, kommt in der Schweiz und<br />

und etwas veränderlich. Grünlichgelbe Mehrzweck-<br />

Fruchtfleisch. Reife M–E7, kaum haltbar. Tafelbir-<br />

Säure. Mittelstarker Wuchs. Früchte werden oft<br />

in Süddeutschland vor. Selten. Kleine, kreiselför-<br />

birne mit Rostflecken, selten mit roter Deckfarbe.<br />

ne für den Hausgarten. Wuchs zuerst kräftig, dann<br />

von Vögeln und Insekten gefressen.<br />

mige Mostbirne, zimtbraun berostet. Fruchtfleisch<br />

Fleisch saftig, süss, aromatisch. Schwacher, kom-<br />

schwächer.<br />

Doppelte Philipps*<br />

Zufallssämling, um 1800 von Van Mons** in Belgien<br />

gefunden, häufig. Mittelgrosse bis grössere<br />

Tafel- und Einmachbirne mit vielen Punkten auf der<br />

Schale (= Lentizellen). Fast schmelzendes, sehr<br />

säuerlich-süss, gerbstoffhaltig. Ernte E9, drei Wochen<br />

lagerfähig. Wuchs mittelstark, kaum feuerbrandanfällig.<br />

Grosser Katzenkopf (Pfundbirne, Catillac u.a.)*<br />

1668 in Frankreich beschrieben, früher häufig.<br />

pakter Wuchs.<br />

Heulampen (Muotataler Birne)*<br />

Herkunft Innerschweiz, heute selten. Mittelgrosse,<br />

grüngelb-rotgestreifte Dörr- und Kochbirne. Festes,<br />

saftiges Fruchtfleisch, zuckerreich, herbsäu-<br />

Kannenbirne (Gelbe Wadelbirne,<br />

Strangulierbirne und viele mehr)<br />

Schon um 1390 in der Schweiz erwähnt, selten.<br />

Ver wertungsbirne. Schale der reifen Frucht hellgelb,<br />

auf der Sonnseite rosa bis rot. Grobzelliges,<br />

saftiges, leicht aromatisches Fruchtfleisch. Ernte<br />

Sehr grosse, meist kreiselförmige Birne. Graugrü-<br />

erlich, gewürzt. Ernte M10, zwei bis drei Wochen<br />

süsses Fleisch mit Gerbstoff, deshalb auch unter<br />

A–M9, einen Monat lang genussreif. Wüchsig.<br />

ne, gelb werdende, dicke Schale, sonnseits oft<br />

lagerbar. Starkwüchsig.<br />

anderem «Würgler» genannt. Teigt schnell. Mittel-<br />

**vgl. Fussnote bei der Birnensorte Neue Poiteau<br />

schön gefärbt. Festes, herbsüsses Fleisch, ge-<br />

starker Wuchs, kann eichenartig gross werden.<br />

kocht wohlschmeckend. Ernte M10, haltbar bis 6.<br />

Wuchs mittelstark.


32 <strong>ProSpecieRara</strong>: <strong>Fruchtige</strong> Raritäten 2006<br />

Unsere Hauptobstarten: Apfel, Birne, Kirsche und Zwetschge | Birne<br />

33<br />

Birne<br />

Birne<br />

Karcherbirne (Kragenbirne)*<br />

Sämling aus der Gegend von Schwäbisch Hall,<br />

1854 erwähnt, selten. Mittelgrosse Wirtschaftsbirne,<br />

raue, grünliche Schale mit typischen Lentizellen.<br />

Fruchtfleisch herbsüss, würzig. E9–A10 reifend,<br />

zwei bis drei Wochen haltbar. Feuerbrandre-<br />

Köstliche aus Charneu*<br />

Um 1800 in Belgien als Zufallsämling gefunden,<br />

in der Schweiz vereinzelt vorhanden. Mittelgrosse,<br />

gelb werdende, sonnseitig gerötete Mehrzweckbir<br />

ne. Fruchtfleisch feinwürzig, zuckerreich und<br />

feinsäuerlich. Ernte E9–M10, lagerbar bis 11.<br />

Metzer Bratbirne<br />

Aus Frankreich stammend, in der Schweiz vereinzelt,<br />

selten. Kleinfrüchtige, rau berostete Mostbirne,<br />

stark gerbstoffhaltig, zuckerreich. Reift M–<br />

E10, einige Wochen haltbar. Kräftiger Wuchs,<br />

kaum feuerbrandanfällig. Für trockene Böden ge-<br />

**Jean oder Johannes Bauhin, 1541–1613, Arzt und<br />

Botaniker, ist mit seinem gewaltigen Werk «Historia<br />

Plantarum Universalis» der erste bedeutende Vorläufer<br />

der Pomologie. Darin behandelt er an erster Stelle den<br />

Apfelbaum mit 94 Sorten, hierauf den Birnbaum mit 56<br />

Sorten gefolgt von den andern einheimischen Fruchtarten.<br />

sistent. Starker, gesunder Wuchs.<br />

Kleine Füchselbirne<br />

(Honigbirli [in der Nordwestschweiz])<br />

Aus Niederösterreich stammend, in der Nordwest-<br />

Wüchsig.<br />

Luzeiner Längler<br />

Im Kt. GR verbreitet, sonst selten. Mittelgrosse<br />

bis grosse, grasgrüne Dörrbirne, Schale typisch<br />

eignet.<br />

Neue Poiteau*<br />

Züchtung von Van Mons**, ab 1827 verbreitet,<br />

heute in der Schweiz selten. Mittelgrosse bis sehr<br />

Paulsbirne (Michelsbirne, Glockenbirne)<br />

Unklare Herkunft, in der Schweiz sehr selten.<br />

Grosse, kreiselförmige Allzweckbirne, vollreif sehr<br />

ansehnlich. Fruchtfleisch süsslich, wenig herb, ab<br />

schweiz sind noch einige alte, fruchtende Bäume<br />

gebändert. Fleisch fest, süssherb, mit speziellem<br />

grosse Haushaltsbirne mit trübgrünlicher Farbe.<br />

Dezember auch zum Rohgenuss geeignet. Ernte<br />

vorhanden. Kleine, berostete Allzweckbirne.<br />

Gewürz. Ernte E10, wird plötzlich kernteig – dann<br />

Sehr saftig, leicht gewürzt, oft fade. Ernte E9–<br />

E10, hält bis 3. Kräftiges Wachstum, anspruchs-<br />

Fruchtfleisch saftig, sehr süss und würzig. Reife<br />

dörren! Nur in windreichen, luftrockenen Lagen<br />

M10, bis 11 haltbar. Stark wüchsig, ertragreich.<br />

los und gesund.<br />

M9, kurze Haltbarkeit. Teig ist sie vorzüglich zum<br />

Backen. Anfänglich stark, später langsam wachsend.<br />

Kleine Lange Sommermuskateller*<br />

Bereits vor 1800 bekannt, stammt aus Deutsch-<br />

schorffrei. Wuchs mittelkräftig.<br />

Madame Favre*<br />

Sämling aus Frankreich, wurde seit 1863 vermehrt,<br />

heute selten. Mittelgrosse, fast kugelige<br />

Tafel- und Einmachbirne mit voll schmelzendem,<br />

Unempfindliche Sorte.<br />

**Jean Baptiste Van Mons, 1765–1842, berühmtester<br />

Pomologe Belgiens und erfolgreicher Sortenzüchter,<br />

Apotheker und Doktor der Medizin, Verfasser pomologischer<br />

Werke. Er zog Zehntausende von Sämlingen, von<br />

denen jetzt noch einige Birnensorten im Anbau und bewährt<br />

sind.<br />

Petersbirne (Grossvaterbirne)*<br />

Alte deutsche Sorte, vermutlich aus Sachsen. Bei<br />

uns selten. Höchstens mittelgrosse, prächtig bunte<br />

Tafel- und Verwertungsbirne von besonderer Geschmacksqualität.<br />

Nicht zu früh ernten, damit sich<br />

land. In der Schweiz verstreut, selten. Eher kleine,<br />

farbige Frühbirne mit ausgeprägtem Muskatge-<br />

süssem Fruchtfleisch. Ernte: bei hellgrüner Farbe,<br />

je nachdem von 9–10. Haltbarkeit je nach Lage<br />

Olivenbirne (Nägelesbirne)<br />

das typische Aroma entwickelt! Reift E7, bis drei<br />

Wochen haltbar. Wüchsig.<br />

schmack und -geruch. Zwei bis drei Tage vor der<br />

Vollreife schmeckt das Fruchtfleisch noch leicht<br />

2–6 Wochen. Mittlere Wuchskraft, laufend verjüngen!<br />

Herkunft unklar, selten. Grosse, berostete Vielzweckbirne<br />

mit zimtartigem Gewürz. Süssherb,<br />

Rote Lederbirne<br />

herb, vollreif ist es wohlschmeckend. Ernte E7,<br />

kurz haltbar. Mittlere Wuchskraft.<br />

Madame Verté<br />

teigt schnell. Reife A–M9, kaum haltbar. Starker,<br />

schöner Wuchs, gesundes Laub. Kaum feuerbran-<br />

Alte Sorte aus Oberösterreich, in der Schweiz selten.<br />

Mittelgrosse, vorzügliche Mostbirne. Reife<br />

Knausbirne (Frühe Weinbirne)<br />

Breits vor 1800 nachgewiesen, Herkunft aber un-<br />

Um 1810 bei Brüssel als Sämling entdeckt, in der<br />

Schweiz selten. Höchstens mittelgrosse, ganz<br />

berostete Tafel- und Kochbirne mit würzigem Ge-<br />

danfällig.<br />

Ottenbacher Schellerbirne<br />

E10, mehrere Wochen haltbar. Schlanker, hochstrebender,<br />

schmalkroniger Wuchs, auch für steinige,<br />

trockene Standorte. Kaum feuerbrandanfällig.<br />

bekannt, heute selten. Grosse, schöne Dörr- und<br />

Wirtschaftsbirne, saftig, herbsüss, würzig, teigt<br />

schnell. M9–E9 reifend, nur eine Woche haltbar.<br />

Starker Wuchs, gibt im Alter sehr grosse, wuchtige<br />

Bäume.<br />

schmack. Ernte 10, genussreif nach etwa vier Wochen,<br />

haltbar bis Januar (aus warmer Lage kurzlebiger).<br />

Schwacher Wuchs, garniert gut.<br />

Marie Luise<br />

Herkunft Kt. ZH, häufig. Mittelgrosse, farbige Mostbirne,<br />

zuckerreich, herbsauer, parfümiert. Ernte<br />

E10, hält vier Wochen. Starker, gesunder Wuchs.<br />

Palmischbirne (Böhmische Birne)*<br />

Schweizer Wasserbirne (Kugelbirne,<br />

Turgibirne, Kuhbirne und viele mehr)<br />

Uralte Schweizer Sorte, häufig. Kugelförmige, mittelgrosse<br />

Most- und Allzweckbirne. Fruchtfleisch<br />

Knollbirne<br />

1809 in Belgien aus Samen gezogen, selten. Mittelgrosse<br />

bis grosse Tafel- und Wirtschaftsbirne,<br />

1598 von Bauhin** erwähnt, heute selten. Berostete,<br />

kleine Verwertungsbirne. Fruchtfleisch süss-<br />

saftreich, süssherb, bald essbar. Ernte 10, hält<br />

vier bis sechs Wochen. Bei zusagenden Bedingun-<br />

Herkunft unbekannt, vor 1800. Verbreitet, aber<br />

blassgrün mit Rostfiguren, süss-säuerlicher, leicht<br />

herb, würzig, auch roh angenehm. Reife: A–M9,<br />

gen sehr wüchsig, Bäume können mächtig und<br />

nicht häufig. Kleine bis mittelgrosse veränderliche<br />

würziger Geschmack. M–E9 pflückreif, bis 11 halt-<br />

bald teig. Starker, stetiger Wuchs mit Stammaus-<br />

sehr alt werden.<br />

Mostbirne. Grün, selten mit blassbraunroter Deck-<br />

bar. Wuchs schwach, muss zur Kronenerziehung<br />

wüchsen. Kaum feuerbrandanfällig. Auch für tro-<br />

farbe. Fleisch fest, herbsauer, gewürzt. Reift M10,<br />

mehrfach zurückgeschnitten werden.<br />

ckene, nährstoffarme Böden.<br />

hält bis 11. Gedrungener Wuchs.


34 <strong>ProSpecieRara</strong>: <strong>Fruchtige</strong> Raritäten 2006<br />

Unsere Hauptobstarten: Apfel, Birne, Kirsche und Zwetschge | Kirsche<br />

35<br />

Birne<br />

Kirsche<br />

Schürbirne<br />

Alte Sorte, soll aus der Gegend von Thun stammen,<br />

selten. Mittelgrosse, charakteristisch bauchige<br />

Koch- und Wirtschaftsbirne, auch Speisebirne.<br />

Saftig, süss-säuerlich, leicht herb-würzig. Ernte<br />

9. Kräftiger Wuchs, neigt zu Kahlastigkeit.<br />

Schwarzrädler<br />

Seit dem 18. Jhdt. im Kt. TG bekannt. Verwendung<br />

vor allem als Koch- und Dörrbirne, selten. Kleine,<br />

rundliche Frühbirne, grüngelb, sonnenwärts rötlich<br />

verwaschen. Saftiges, süsswürziges Fruchtfleisch.<br />

Ernte A9, hält drei bis vier Wochen. Wüchsig und<br />

gesund.<br />

Sommerblutbirne (Sanguinole)*<br />

In Frankreich schon um 1600 bekannt, bei uns in<br />

der Schweiz selten. Kleine kugelförmige, rotfleischige<br />

Mehrzweckbirne mit bunter Schale und angenehm<br />

süsslichem Fruchtfleisch. Reife M8–A9,<br />

schnell teigend. Mittelkräftiger Wuchs.<br />

Sparbirne (Frauenschenkel)<br />

Alte Sorte, vermutlich aus Frankreich, heute selten.<br />

Mittelgrosse Tafel- und Wirtschaftsbirne mit<br />

typischem langem Stiel. Grundfarbe weissgrün,<br />

blaurote Deckfarbe. Saftiges, süsses, leicht herbsaures<br />

Fruchtfleisch. Ernte 8, wird plötzlich teig.<br />

Mittelstark wachsend.<br />

Strickbirne*<br />

Sorte der Nordostschweiz, selten. Frucht kleinmittelgross,<br />

mit grüner, auf dem Lager hellgelb<br />

werdende Schale. Das Fruchtfleisch ist angenehm<br />

säuerlich-süss, leicht herb. Wirtschaftsbirne, reif<br />

wohlriechend. Reife M9, wird bald weichteig. Starker<br />

Wuchs.<br />

Theilersbirne (Streuler, Theiligsbirne)<br />

Uralte Schweizer Sorte, heute wenig angepflanzt.<br />

Meist kleine Allzweckbirne von veränderlicher Gestalt<br />

und knackendem, süssherbem Fruchtfleisch.<br />

Ernte A–M9, wird bald teig. Schorfanfällig, sortentypischer<br />

mittelstarker Wuchs.<br />

Ulmer Butterbirne<br />

Sämling aus der Ulmer Gegend, Erstbeschreibung<br />

1868, selten. Kleine kugel- bis kreiselförmige, helle<br />

Mehrzweckbirne sonnseits hell- bis braunrot<br />

überzogen. Langer, dünner Stiel. Frucht süssfleischig,<br />

saftig, wenig gewürzt. Reife E9, zwei Wochen<br />

haltbar. Kräftiger Wuchs.<br />

Wilde Eierbirne<br />

Erstbeschrieb 1854 von Lucas**, in der Schweiz<br />

selten. Mittelgrosse, eiförmige Dörr- und Mostbirne.<br />

Grünlich, sonnseits rötlich angelaufen. Süssherbes<br />

Fruchtfleisch, E9 reifend, bis 10 haltbar.<br />

Kaum feuerbrandanfällig, mittelstark wachsend,<br />

bildet schöne Krone.<br />

**Eduard Lucas, deutscher Pomologe, 1816-1882,<br />

Mitbegründer des Deutschen Pomologen-Vereins 1860,<br />

Gründer des Pomologischen Institutes in Reutlingen,<br />

wo er die Wissenschaft der Pomologie lehrte.<br />

Die Wild- oder Vogelkirsche ist bei uns seit der<br />

Jungsteinzeit heimisch. Kulturformen sollen<br />

durch die Römer aus Kleinasien mitgenommen<br />

worden sein, wo auch das Ursprungsgebiet<br />

der Sauerkirsche oder Weichsel liegt. Die<br />

ältesten noch vorhandenen Sorten stammen<br />

aus dem Spätmittelalter.<br />

Der Kirschbaum verlangt fruchtbaren, kalkreichen<br />

Boden, zieht erhöhte, luftige Lagen der<br />

Talsohle vor. Wo auf feuchten Böden Apfel und<br />

Zwetschge noch Freude bereiten, geht er zugrunde.<br />

Seine Wurzeln treibt er oberflächlicher<br />

als die andern Obstarten, sehr weitläufig.<br />

Dafür passen ihm steile Hänge und Böschungen<br />

gut, er kann also zur Bodenbefestigung<br />

beitragen.<br />

Die Kirsche als Frucht ist sehr vergänglich,<br />

dies sollte bedacht werden. Auch robuste Kirschensorten<br />

sind nicht wasserdicht. Auch sie<br />

werden platzen, faulen, verderben, wenn sie<br />

nass werden oder bei feuchtheisser Witterung.<br />

Eigentlich sollte uns gerade dies die Kirsche<br />

teuer und lieb machen. Sie symbolisiert<br />

das «Jetzt», das danach eben schon vorbei ist.<br />

Äpfel können tagelang verregnet werden, ohne<br />

gross Schaden zu nehmen – bei der Kirsche<br />

hilft nur Regenschutz mit Pilzbekämpfungsspritzungen<br />

oder dann halt die Akzeptanz einer<br />

schlechten Ernte. Sonnengereifte Kirschen<br />

sind alles wert, ob im Sommer oder aus der<br />

Gefriertruhe als «Chirsiwäiä»!<br />

Ein Süsskirschenbaum kann 250 Jahre leben.<br />

Quelle Stein-, Beeren- und Schalenobst 1930<br />

Basler Langstieler


36 <strong>ProSpecieRara</strong>: <strong>Fruchtige</strong> Raritäten 2006<br />

Unsere Hauptobstarten: Apfel, Birne, Kirsche und Zwetschge | Kirsche<br />

37<br />

Kirsche<br />

Kirsche<br />

Empfohlene, traditionelle Kirschensorten<br />

Die mit (*) gekennzeichneten Sorten sind<br />

auch für Grenzlagen (i.d.R. rauere klimatische<br />

Verhältnisse wie in Höhenlagen) geeignet. Die<br />

Monate sind als Zahlen bezeichnet. Die Ergänzung<br />

der Monatszahlen mit den Buchstaben<br />

A, M oder E bedeutet Anfang, Mitte oder<br />

Ende des jeweiligen Monats. Synonyme der<br />

Obstsortennamen stehen in Klammern. Jhdt.<br />

ist die Abkürzung für Jahrhundert.<br />

Fritz Kobel, 1896–1981, Botaniker und Pomologe,<br />

1944–1961 Direktor der Eidg. Versuchsanstalt<br />

für Obst-. Wein- und Gartenbau<br />

in Wädenswil, Professor an der ETH Zürich.<br />

Unerreicht bleibt sein Werk «Die Kirschensorten<br />

der deutschen Schweiz». 1930–1936 sammelte<br />

Fritz Kobel mit seinen Assistenten Kirschensorten<br />

bis in die hintersten Talschaften<br />

der deutschsprachigen Schweiz. Die Früchte<br />

wurden sorgfältigst untersucht und dokumentiert.<br />

Noch heute wird das 1937 erschienene<br />

Buch rege gebraucht.<br />

Zur Reifezeit der Kirschen<br />

Die Kirschen reifen in den acht Wochen von<br />

Anfang Juni bis Ende Juli. In höheren Lagen<br />

kann sich die Reifezeit bis zwei Wochen nach<br />

hinten verschieben.<br />

Dass Fritz Kobel die Reifezeit der Kirschensorten<br />

nicht wie üblich in 8 Kirschenwochen unterteilt,<br />

hat er damals wie folgt begründet:<br />

«Weil in unserem klimatisch uneinheitlichen<br />

Land mit grossen Höhenunterschieden die<br />

Einteilung mit den Kirschenwochen nur Verwirrung<br />

stiftet, beschränken wir uns auf ungefähre<br />

Angaben wie früh, mittelfrüh, mittelspät,<br />

spät.»<br />

Basler Langstieler*<br />

Alte Baselbieter Allzwecksorte, schwarz, herzförmig,<br />

mittelgross. Fruchtfleisch weich, saftig, harmonischer<br />

Geschmack. Reife mittel und ungleich.<br />

Starker Wuchs.<br />

Frühe Luxburger*<br />

Verbreitete Thurgauer Tafel- und Konfitürenkirsche,<br />

herzförmig, mittel bis klein, schwarz mit<br />

schönem Glanz. Fruchtfleisch eher weich, kräftig<br />

und angenehm gewürzt. Reife mittelfrüh. Kräftiger<br />

Wuchs.<br />

Gravium<br />

Alte Sorte unbekannter Herkunft, im Mittelland verbreitet.<br />

Schwarzbraune, mittelgrosse Tafelkirsche<br />

mit vorwiegend süssem, mittelfestem Fruchtfleisch,<br />

mittelspät reifend. Kräftiger, hochstrebender Wuchs.<br />

Lampnästler<br />

Angestammte schwarze Brennkirsche aus der<br />

Nordwestschweiz, selten. Reifezeit mittel. Fruchtfleisch<br />

weich, zuckerreich, angenehmes Aroma.<br />

Wuchs mittelstark.<br />

Lauerzer (Rigikirsche)*<br />

Innerschweizer Hauptsorte, häufig, klein, schwarz.<br />

Fleisch saftig, mit viel Zucker und milder Säure.<br />

Reifezeit mittel, Wuchs mittel bis stark.<br />

Magda*<br />

Sämling aus Magden AG, seit 1973 vermehrt.<br />

Grossfrüchtige, braune Tafelkirsche mit mildem<br />

Geschmack. Reife früh. Wuchs mittelstark.<br />

Mischler*<br />

Alte, seltene Tafelkirschensorte aus der Zentralschweiz,<br />

mittelgross, schwarz. Fruchtfleisch weich<br />

bis mittelfest, süss, mild, angenehm gewürzt.<br />

Reift mittelfrüh. Wuchs kräftig, grosskronig.<br />

Ovale Frühe Herzkirsche<br />

Herkunft unbekannt, im Baselbiet nur noch wenige<br />

Bäume vorhanden, selten. Mittelgrosse, rotbunte<br />

Tafelkirsche mit mittelfestem Fruchtfleisch. Süsssäuerlich,<br />

angenehm gewürzt. Wuchs ziemlich<br />

kräftig. Braucht eine milde Lage und guten Boden.<br />

Rote Lauber*<br />

Bewährte Oberbaselbieter Tafel-, Konfitüren- und<br />

Brennkirsche, leuchtend rot auf gelblichem Grunde.<br />

Reifezeit mittel. Fruchtfleisch weich bis mittelfest,<br />

süss-säuerlich, erfrischend gut. Wuchs kräftig,<br />

langastig.<br />

Rote Schwyzerkirsche*<br />

Seltene Innerschweizer Tafel- und Konfitürenkirsche,<br />

kugelig, mittelgross, von karminroter Farbe<br />

auf hellrotem Grund. Fruchtfleisch fast mittelfest,<br />

sauer-süsslich, angenehm gewürzt. Reifezeit mittel.<br />

Kräftiger, etwas sparriger Wuchs.<br />

Sauerhäner*<br />

Naturkreuzung Süsskirsche mit Sauerkirsche, alt,<br />

nicht häufig. Mittelgrosse, schwarzbraune Konfitüren-<br />

und Tafelkirsche. Fruchtfleisch saftig, weich,<br />

säuerlich-herb, kräftig gewürzt. Reifezeit mittelfrüh.<br />

Wuchs sehr kräftig, auch für höhere Lagen geeignet.<br />

Schüpfkirsche*<br />

Stammt aus Faulensee am Thunersee BE, selten.<br />

Mittelgrosse, schwarze Tafel- und Mehrzweckkirsche<br />

mit mittlerer Reifezeit. Fruchtfleisch eher<br />

weich, süss-säuerlich, kräftig gewürzt. Kräftiger<br />

Wuchs, soll schöne Kronen bilden.<br />

Späte Holinger<br />

Traditionelle Verwertungssorte aus der Nordwestschweiz,<br />

heute selten. Klein, schwarz, mittelspät reifend.<br />

Fruchtfleisch weich, locker, saftig, reich an Inhaltsstoffen,<br />

vollreif mit vorzüglichem Geschmack.<br />

Wuchs mittelstark bis stark, lichte Belaubung.<br />

Quelle Stein-, Beeren- und Schalenobst 1930<br />

Eigenkirsche (siehe regionale Sortenliste S. 41 ff.)<br />

Weber’s Sämling<br />

1920 als Sämling in Männedorf ZH gefunden,<br />

häufig. Kleine bis mittelgrosse, schwarze Konserven-<br />

und Mehrzweckkirsche. Fruchtfleisch mittelfest,<br />

mässiger Zucker- und Säuregehalt, harmonischer<br />

Geschmack. Reifezeit mittel. Wuchs mittel<br />

bis stark.<br />

Zopfkirsche*<br />

Alte Brennkirschensorte aus Arth SZ, selten, schüttelbar.<br />

Klein, Fruchtfleisch mittelfest, saftig, süss,<br />

kräftig, angenehm gewürzt. Mittelfrüh reifend.


38 <strong>ProSpecieRara</strong>: <strong>Fruchtige</strong> Raritäten 2006<br />

Unsere Hauptobstarten: Apfel, Birne, Kirsche und Zwetschge | Zwetschge<br />

39<br />

Zwetschge, Pflaume<br />

Zwetschge, Pflaume<br />

Der Sammelbegriff für alle Mirabellen, Reineclauden,<br />

Spillinge, Pflaumen und Zwetschgen<br />

ist eigentlich korrekt «Pflaume». In der Schweiz<br />

und in Süddeutschland wird aber nur die betreffende<br />

Gruppe so genannt. Die Europäische<br />

Pflaume wird als Artbastard von Schlehe (auch<br />

Schwarzdorn genannt) und der Kirschpflaume<br />

(Myrobalane) angesehen. Beide Arten kommen<br />

heute noch wild vom Nordkaukasus bis<br />

zum Altaigebirge vor, weshalb die Art dort entstanden<br />

sein dürfte.<br />

Wie Steinfunde zeigen, waren Wildpflaumen<br />

der Unterart insititia (Haferpflaumen, Kriechen)<br />

schon in der Vor- und Frühgeschichte bei<br />

uns vorhanden. Auf dem üblichen Weg (Griechen,<br />

dann Römer) kamen Kultursorten hierher.<br />

Schon Karl der Grosse kannte verschiedene<br />

Sorten (um 800 n. Chr.).<br />

Der Zwetschgen- oder Pflaumenbaum wird nie<br />

so gross und alt wie unsere drei anderen Obstbäume.<br />

Er liebt einen feuchten, nahrhaften Boden,<br />

der nicht so tiefgründig, aber durchlässig<br />

sein soll. Ungünstig sind trockene Böden. Hingegen<br />

gedeiht die «Hauszwetschge» noch auf<br />

zeitweise nassem Boden. Die Wurzeln wachsen<br />

dicht und flach bis senkrecht.<br />

Die nachfolgend genannten Sorten können in<br />

günstigen Jahren reichlich gute Früchte tragen.<br />

Auch bei diesem Steinobst entscheidet das<br />

Wetter über Freude oder Enttäuschung.<br />

Ein Zwetschgen- oder Pflaumenbaum wird nur<br />

ausnahmsweise über 80 Jahre alt.<br />

Empfohlene, traditionelle<br />

Zwetschgen- und Pflaumensorten<br />

Die mit (*) gekennzeichneten Sorten sind<br />

auch für Grenzlagen (i.d.R. rauere klimatische<br />

Verhältnisse wie in Höhenlagen) geeignet. Die<br />

Monate sind als Zahlen bezeichnet. Die Ergänzung<br />

der Monatszahlen mit den Buchstaben<br />

A, M oder E bedeutet Anfang, Mitte oder<br />

Ende des jeweiligen Monats. Synonyme der<br />

Obstsortennamen stehen in Klammern. Jhdt.<br />

ist die Abkürzung für Jahrhundert.<br />

Althans Reineclaude<br />

Um 1850 in Böhmen (Tschechien) aus Samen gezogen,<br />

heute selten. Hellviolette, mittelgrosse bis<br />

grosse, rundliche Tafel- und Verwertungsfrucht.<br />

Fruchtfleisch feinsäuerlich süss, würzig. Reift<br />

M8–A9. Wuchs stark, sparrig.<br />

Belle de Paris (Bonne de Bry)<br />

1820 bei Bry sur Marne (F) entdeckt, in der<br />

Schweiz selten geworden. Kugelige, meist kleine,<br />

blaue Frühpflaume von ausgezeichnetem Geschmack.<br />

Ernte E7–A8. Für Frischverzehr und Konfitüre<br />

geeignet. Wuchs mittelkräftig, breit.<br />

Emma Leppermann*<br />

1897 in Deutschland gezogen, selten. Gut mittelgrosse,<br />

rundliche, gelbrötliche Pflaume mit violetter<br />

Bereifung. Gallertiges, süss-säuerliches Fruchtfleisch,<br />

reift E7–M8. Starker Wuchs, für Hochlagen.<br />

Ersinger Frühzwetschge<br />

1896 erstmals in Baden-Baden (D) vorgestellt, in<br />

der Schweiz heute noch verbreitet. Mittel bis grosse,<br />

blaurote, langovale Frühzwetschge von schwachem,<br />

aber angenehmem Gewürz. Tafel- und Backfrucht,<br />

Reife E7–A8. Wuchs mittel, in guten Böden<br />

kräftig, nicht langlebig.<br />

Hauszwetschge Rudin<br />

Robuster Typ unserer traditionellen Kuchen- und<br />

Dörrzwetschge, häufig. Mittelgrosse, blaue, eiförmige<br />

Allzweckfrucht, ausgereift mit dem typischen<br />

Gewürz, kräftig süss-säuerlich. Transportfähig und<br />

haltbar. Ernte 9. Wuchs: kräftig und aufrecht.<br />

Katalonischer Spilling*<br />

Historische Primitivpflaume, sehr selten. Kleine,<br />

gelbe, ovale Tafel- und Wirtschaftspflaume, alljährlich<br />

fruchtend. Reift schon ab M7. Weiches, saftiges<br />

Fruchtfleisch, mild-süsslich. Wuchs nur anfänglich<br />

kräftig, muss geschickt verjüngt werden. Langes<br />

Fruchtholz.<br />

Löhrpflaume (Zuckerpflaume)*<br />

Zufallsämling aus dem Kt. BE, in der zweiten Hälfte<br />

des 19. Jhdts. entdeckt. Häufig. Kleine, gelblich-rote<br />

Brennpflaume, auch zum Rohverzehr, für die<br />

Küche sowie zum Dörren geeignet. Fruchtfleisch<br />

weich, süss, gewürzt. Reife M8–A9. Wuchs mittelstark,<br />

aufrecht.<br />

Mirabelle von Flotow*<br />

In der ersten Hälfte des 19. Jhdts bei Dresden (D)<br />

als Sämling gezogen, heute selten. Kleine, kugelige,<br />

gelbe Mirabelle, teils blaurote Deckfarbe.<br />

Fruchtfleisch saftig, süss, leicht gewürzt. Ernte<br />

E7–A8, ungleich reifend. Tafelfrucht. Wuchs mittelstark,<br />

gute Garnierung.<br />

Ontariopflaume<br />

Sämling aus USA, ab 1874 verbreitet. Selten.<br />

Grosse, kugelige, gelbgrüne Tafelpflaume für den<br />

Hausgarten, nicht transportfähig. Fruchtfleisch<br />

löst sich nicht gut vom Stein. Fruchtfleisch aber<br />

weich, saftig-süss, mit angenehmem Aroma. Reife<br />

A8, fällt dann. Wuchs stark, eher flachwinklig, garniert<br />

gut.<br />

Quelle Stein-, Beeren- und Schalenobst 1930<br />

Althans Reineclaude<br />

Opal*<br />

Schwedische Züchtung, ab 1926 verbreitet. Rotviolette,<br />

knapp mittelgrosse, ertragreiche Rundpflaume<br />

für raue Lagen. Fruchtfleisch mittelfest, angenehm<br />

süsslich. Ernte A8. Mittelstarker Wuchs mit<br />

lockerer Krone.


40 <strong>ProSpecieRara</strong>: <strong>Fruchtige</strong> Raritäten 2006<br />

Unsere Hauptobstarten: Apfel, Birne, Kirsche und Zwetschge | Regionale Sortenliste<br />

41<br />

Zwetschge, Pflaume<br />

Unsere Hauptobstsorten nach Regionen<br />

Schöne von Löwen*<br />

Alte belgische Sorte, in der Schweiz auf 1200<br />

m.ü.M noch vorhanden. Selten. Sehr grosse, ovale,<br />

rötliche Backpflaume, auch für Konfitüre geeignet.<br />

Fruchtfleisch weich, saftig, säuerlich-süss, angenehm.<br />

Reife 8. Wuchs besenartig aufrecht,<br />

Fruchtholz hängend. Baum robust, Früchte aber<br />

moniliagefährdet.<br />

Stäfner Zwetschge<br />

Sämling aus dem 19. Jahrhundert, Stäfa ZH. Mittelgrosse,<br />

langovale, blaurot bis schwarzrote Kuchen-<br />

und Konfitürenfrucht. Fruchtfleisch fest,<br />

saftig, sehr süss, mit aufdringlichem Nachgeschmack.<br />

Reife A–M9. Wuchs mittelstark, aufrecht.<br />

Tragédie*<br />

Alte Sorte aus Frankreich, in der Schweiz selten.<br />

Rot bis blaurote Wirtschafts- und Tafelfrucht mit<br />

vielen hellen Punkten. Fruchtfleisch ziemlich fest,<br />

süss-säuerlich, schwach gewürzt. Ernte A–M8, an<br />

Grenzlagen sechs Wochen später. Mittelstarker<br />

Wuchs. In feuchten Lagen moniliagefährdet.<br />

Viktoriapflaume*<br />

In Sussex (GB) als Sämling gefunden, ab 1840 verbreitet,<br />

in der Schweiz vereinzelt. Ovale, weinrot<br />

gefärbte Tafel- und Schaufrucht, blau bereift.<br />

Fruchtfleisch angenehm saftig, süsslich. Bei zu<br />

grossem Behang fad bleibend. Ernte E8, oft ungleich<br />

reifend. Wuchs anfangs kräftig, später nur<br />

mittel.<br />

Wangenheimer*<br />

Zufallssämling von 1837 aus Gotha (D), in der<br />

Schweiz verbreitet. Ovale bis eiförmige, blaue<br />

Mehrzweckzwetschge von mittlerer Grösse, M8–A9<br />

reifend. Reife, voll entwickelte Früchte schmecken<br />

süss-säuerlich, würzig, bei Überbehang fader.<br />

Wuchs mittelstark.<br />

Zahlreiche Obstsorten haben einen regionalen<br />

Verbreitungsschwerpunkt, was bei der richtigen<br />

Sortenwahl hilfreich sein kann. Nachfolgend<br />

sind diese Schwerpunkte für unsere<br />

Hauptobstarten Apfel, Birne, Kirsche und<br />

Zwetschge/Pflaume sowie vereinzelt für Pfirsich<br />

und Aprikose aufgelistet. Von den Zwetschgen/Pflaumen<br />

gibt es jeweils nur wenige<br />

regionaltypische Sorten Die Sortennamen sind<br />

ergänzt mit einer kurzen Angabe zur Essreife<br />

und zum Verwendungszweck. Die hier vorgeschlagenen<br />

Sorten sind gut an das jeweilige<br />

lokale Klima angepasst und robust.<br />

Essreife<br />

Die Monate werden in Zahlen abkürzt und<br />

zum Teil mit den Buchstaben A, M oder E<br />

ergänzt. 12–1 heisst z.B., dass das Obst<br />

auf Naturlager vom Monat Dezember bis<br />

Januar verzehrt werden kann. Oder M8–E9<br />

bedeutet die Zeitspanne von Mitte August<br />

bis Ende September.<br />

Verwendungszweck<br />

T Tafelobst, zum Rohverzehr<br />

K Kochobst, geeignet zur Verarbeitung<br />

in der Küche<br />

M Mostobst, geeignet zur Saftherstellung<br />

D Dörrobst, geeignet zum Dörren<br />

W Wirtschaftsobst, geeignet zur vielfältigen<br />

Verwertung<br />

B Brennobst, geeignet zum Brennen<br />

Kirschen | Fruchtfarbe<br />

s schwarz<br />

b braun<br />

rbu rotbunt<br />

r rot<br />

sb schwarzbraun<br />

rb rotbraun<br />

Kirschen|Reifezeitpunkt<br />

f früh<br />

mf mittelfrüh<br />

m mittel<br />

msp mittelspät<br />

sp spät<br />

Weitere Angaben auf Seite 36.<br />

Nordwestschweiz / Juranordfuss<br />

Apfelsorten<br />

_Champagner Reinette (Johröpfel) 12–5, TMW<br />

_Eierlederapfel (Fässliöpfel) 10–12, TKDB<br />

_Edelchrüsler 11–3, TKW<br />

_Gisiöpfel 10–1, KW<br />

_Graue Französische Reinette 12–3, TKW<br />

_Johannecher 11–2, KW<br />

_Kaiserapfel 9–11, MWD<br />

_Lederapfel BL 11–3, KDWT<br />

_Karmeliter Reinette, (Forellen-Reinette)<br />

_10–3, TMKD<br />

_Metzgersuur (Palmöpfel, Wienachtsöpfel)<br />

_11–5, MKWT<br />

_Mistapfel (Basler Reinette) 11–2, MK<br />

_Pirminecher 10–12, MKW<br />

_Portugiesische Lederreinette (Läderöpfel)<br />

_11–3, KWB<br />

_Saurer Majech 11–2, MW<br />

_Schagglebel (Jacques Lebel) 9–12, KDMW


42 <strong>ProSpecieRara</strong>: <strong>Fruchtige</strong> Raritäten 2006<br />

Unsere Hauptobstarten: Apfel, Birne, Kirsche und Zwetschge | Regionale Sortenliste<br />

43<br />

Unsere Hauptobstsorten nach Regionen<br />

Unsere Hauptobstsorten nach Regionen<br />

_Schoggiapfel 10–12, KWD<br />

_Rote Lauber rbu, m<br />

Birnensorten<br />

_Schöner von Kent<br />

_Schuhmacherapfel (Süsser Solothurner,<br />

_Schumacher s, mf<br />

_Brunnenbirne M9–M10, DMBK<br />

(Doppelter Prinzenapfel)_9–1, KDTM<br />

_Süsser Dornacher) 10–2, KDW<br />

_Schwarze Glanzkirsche s, mf<br />

_Betzelsbirne E10–4, KMD<br />

_Sauergrauech A10–1, MTW<br />

_Spätlauber 11–6, MKW<br />

_Späte Holinger s, msp<br />

_Kleine Rousselette (Zuckerbirne) 8, TKD<br />

_Seeländer Reinette 10–2 TKD<br />

_Süssmajech 11–2, MKD<br />

Birnensorten<br />

_Channäbirä (Gelbe Wadelbirne,<br />

_Würglerbirne) M8–M9, DKB<br />

_Esperens Bergamotte 11–2, TK<br />

_Hasenbirne 10–11, TKD<br />

_Honigbirli (Süessbirli) 9–10, TKDB<br />

_Heubirli (Juli Dechantsbirne) 7, TKD<br />

_Grosser Katzenkopf 11–5, KD<br />

_Kleine (Lange) Sommermuskatellerbirne<br />

_M–E7, TKD<br />

_Knollbirne M10–11, MKWD<br />

_Metzer Bratbirne (Carisi) 10–11, M<br />

_Pastorenbirne 10–1, TKW<br />

_Wisszwigti rbu, m<br />

Pflaumen- / Zwetschgensorten<br />

_Basler Hauszwetschge 9–10, TKD<br />

_Belle de Paris 7, TK<br />

_Ebersweier Frühzwetschge 8, KDT<br />

_Geburtstagspflaume 7, TK<br />

_Gelbe von Oltingen 8–9, TK<br />

_Frühe Mirabelle (Mirabelle von Flotow) E7, TK<br />

Pfirsichsorten<br />

_Blutpfirsich (Mauspfirsich) 8–9, KT<br />

_Knollbirne M10–11, MKDW<br />

_Schoggolabirne 10–11, TKMD<br />

_Schürbirne 9, KDTW<br />

_Schwärzibirne<br />

(Islerbirne, Bäriker) A–M9, TKDW<br />

_Zwiebelbirne M–E10 hält 2 Wochen, KMBW<br />

Kirschensorten (Tafelkirschen, wo nicht anders<br />

angegeben)<br />

_Attiswiler rbu, msp<br />

_Buschelkirsche rbu, msp<br />

_Rote Schwyzerkirsche rbu, m<br />

_Schlangger sb, msp<br />

_Schwarze Winznauer s, f<br />

_Schwarze Steinhöfler s, m<br />

_Süsser Verenacher 10–12 KDW<br />

_Wyssacher (Süsser Pfaffenapfel) 10–1, KDW<br />

Birnensorten<br />

_Belle et Bonne (Deutsche Nationalbergamotte)<br />

_9–10, TKW<br />

_Berner Dornbirne 9, KDW<br />

_Doppelte Philipps 9–10, TKW<br />

_Entenbirne 10, KDM<br />

_Gartenbirne 10–11, TKMD<br />

_Grunbirne 9, KDW<br />

_Büschelibirne 10–11, TKMB<br />

_Hanslibirne 8–9. KDW<br />

_Schwärzibirne (Islerbirne, Bäriker) A–M9, TKDW<br />

_Schürbirne 9, KDTW<br />

_Sparbirne 8, TKWD<br />

_Schweizer Bratbirne (Imberwürzeli,<br />

_Läderbirli) 11–2, KWD<br />

_Sommereierbirne (Spitzgüegi, Wäberlibirä)<br />

_8–9 TKDWB<br />

_Stuttgarter Gaishirtel 8–9, TKDW<br />

Mittelland / Solothurn<br />

Apfelsorten<br />

_Aargauer Herrenapfel 10–1, KDW<br />

_Baarapfel (Schafnase, Nohtech, Stötzlicher)<br />

_Solothurner Klepfer sb, m<br />

_Späte Solothurner s, msp<br />

_Weiche Solothurner s, f<br />

Pflaumen-/Zwetschgensorten<br />

_Hauszwetschgen 9–10, TKD<br />

Kirschensorten (Tafelkirschen, wo nicht anders<br />

angegeben)<br />

_Berner Adlerkirsche s, m<br />

_Buschelkirsche rbu, m<br />

_Eigenkirsche rbu, m<br />

_Ulmer Butterbirne E9–10, TKD<br />

_10–4, MKW<br />

_Löhrpflaume (Zuckerpflaume) M8–A9, BTKD<br />

_Frühschwarze s, f<br />

_Wilde Eierbirne 9–10, MDK<br />

_Brünerling 10–3, MKW<br />

_Grosse Rotstieler s, m<br />

Kirschensorten (Tafelkirschen,<br />

wo nicht anders angegeben)<br />

_Basler Langstieler s, m<br />

_Gestrickte Reinette 9–12, MKW<br />

_Jakob Lebel 9–12, KDMW<br />

_Menznauer Jägerapfel (Rheinischer Winterrambour)<br />

10–1, KMT<br />

Bern<br />

Apfelsorten<br />

_Gravium sb, msp-sp<br />

_Kindbetterinkirsche rbu, mf<br />

_Märgelikirsche s, msp<br />

_Neuweidkirsche s, sp<br />

_Basler Adler s, mf<br />

_Sauergrauech 10–1, MW<br />

_Berner Rosen M9–12, TDKM<br />

_Obermooskirsche s, m<br />

_Braune Herzkirsche b, f<br />

_Sauerkläusler 10–4, TDKM<br />

_Diessenhof Reinette 10–12, TK<br />

_Rieskirsche sb, msp<br />

_Gelterkinder rbu, msp<br />

_Saurer Majenapfel (Majech) 11–2, MW<br />

_Danziger Kant E9–12, TKM<br />

_Schägger rbu, mf<br />

_Grüenschtieler s, m<br />

_Schuhmacherapfel (Süsser Solothurner,<br />

_Jakob Lebu (Jacques Lebel) 9–12, KDMW<br />

_Schöne von Einigen sb, m<br />

_Hänsi s, mf<br />

_Meitschiöpfel) 10–2, KDW<br />

_Melchnauer Sonntagsapfel E10–3, KD<br />

_Schüpfkirsche s, m<br />

_Lampnästler s, m<br />

_Süsser Pfaffenapfel<br />

_Menznauer Jägerapfel<br />

_Schwarze Emmentaler s, msp<br />

_Leokirsche b, msp<br />

(Wyssacher) 10–1, KDW<br />

Rheinischer Winterrambour) 10–1, KMT<br />

_Spielkirsche s, m<br />

_Muskateller b, sp<br />

_Süsser Verenacher (Hornussecher,<br />

_Süssgrauech M9–E11, KDT<br />

_Süsse Gravium sb, sp<br />

_Ovale Frühe Herzkirsche rbu, f<br />

_Sigristenapfel) 10–12, KDW<br />

_Schibech (Süessschibech) 9–11, KDW<br />

_Rosmarin b, sp<br />

_Winterzitrone 10–3, KMW


44 <strong>ProSpecieRara</strong>: <strong>Fruchtige</strong> Raritäten 2006<br />

Unsere Hauptobstarten: Apfel, Birne, Kirsche und Zwetschge | Regionale Sortenliste<br />

45<br />

Unsere Hauptobstsorten nach Regionen<br />

Unsere Hauptobstsorten nach Regionen<br />

Pflaumen- /Zwetschgensorten<br />

_Bärtschi’s Frühzwetschge M8, KTD<br />

_Hauszwetschge regional 9–10, TKD<br />

_Löhrpflaume (Zuckerpflaume) M8–A9, BTKD<br />

Kirschensorten (Tafelkirschen,<br />

wo nicht anders angegeben)<br />

_Attiswiler rbu, msp<br />

_Baschijoggi s, m<br />

_Zitronenreinette 10–4, TKD<br />

_Zürcher Transparent 9–11, KW<br />

Birnensorten<br />

_Grüter Edelapfel 10–2, KMW<br />

_Habermehler (Streiflicher, Wagnerapfel)<br />

_10–1, KDW<br />

_Hansueli 10–5, MKDTW<br />

_Rote Herrenpflaume (Pfirsichpflaume)<br />

_Chabelikirsche sb, mf<br />

_Aeschmer Holzbirne M10–11, M<br />

_Kupferschmiediker (Saurer Kupferschmied)<br />

_E7–A8, TK<br />

_Didikirsche (Kurzstieler, Tide) s, m<br />

_Bäriker (Schwerzibirne, Chilbibire, Islibire)<br />

_10–3, KMW<br />

_Süsse von Iffwil E8–A9, TKD<br />

_Gravium sb, msp-sp<br />

_A–M9, TKDW<br />

_Södliapfel 10–2, MK<br />

_Gugerlikirsche s, m<br />

_Chriesibire (Langstieler) A–E10, DKBW<br />

_Sauerkläusler 10–4, TDKM<br />

Aargau<br />

Apfelsorten<br />

_Kogelikirsche s, m<br />

_Holderbanker b, mf<br />

_Seenger Klepfer s, msp<br />

_Seethaler Frühkirsche s, mf<br />

_Legibirne E9–E10, DKM<br />

_Marxenbirne E10–M11, M<br />

_Ottenbacher Schellerbirne E10–E11, MDK<br />

_Schweizer Bratbirne (Chogelbirli) 11–2, KWD<br />

_Süsser Verenacher (Sigristenapfel,<br />

_Hornussecher) 10–12, KDW<br />

Birnensorten<br />

_Aargauer Herrenapfel 10–1, KDW<br />

_Späte Fisibacher s, msp<br />

_Schweizer Hosen 10–11, TKD<br />

_Hüngler E9–M10, TKDB<br />

_Aargauer Jubiläum 10–1, KDW<br />

_Veltheimer Langstieler s, msp<br />

_Theilersbirne (Streulerbirne) A–M9, MDKW<br />

_Reinholzbirne 10–11, MWD<br />

_Aargauer Jägerapfel (Küttiger Jägerapfel)<br />

10–2, KW<br />

_Baarapfel (Schafnase, Nahtapfel) 10–4, MKW<br />

_Buchser Rosen 10–1, TKW<br />

_Brugger Reinette (Zwiebelapfel) 10–4, KDTM<br />

Pflaumen-/Zwetschgensorten<br />

_Bitterzwetschge 9, KB<br />

_Hauszwetschge regional 9–10, TKD<br />

_Pfirsichpflaume E7–A8<br />

_(Zürcher) Zuckerbirne 8, TKD<br />

Kirschensorten (Tafelkirschen,<br />

wo nicht anders angegeben)<br />

_Brändlikirsche s, mf<br />

_Schweizer Hosen 10–11, TKD<br />

_Schwerzibire (Islerbire, Bäriker, Chilbibire)<br />

_A–M9, TKDW<br />

_Theilersbirne (Streuler) A9–M9, MDKW<br />

_Zuckerbirne 8 TKD<br />

_Habermähler (Wagnerapfel) 10–1, KDW<br />

_Rote Birrwiler E8–M9, TKDB<br />

_Buchhölzler s, m<br />

_Zuger Röthler A9–M9, MWD<br />

_Küttiger Dachapfel 10–1, TK<br />

_Menznauer Jägerapfel (Rheinischer Winterrambour)<br />

10–1, KMT<br />

_Möriker (Karmeliter, Forellen-Reinette)<br />

10–3, TMKD<br />

_Seenger Moosapfel 9–1, MK<br />

_Süsser Verenacher (Hornussecher,<br />

Sigristenapfel) 10–12, KDW<br />

_Süssholz 10–3, KD<br />

_Starck-Pflaume M8, TK<br />

_Weinrote Reineclaude 8, TK<br />

Zürich<br />

Apfelsorten<br />

_Dübendorfer Milchapfel 10–12, MT<br />

_Gruniker (Granar) 10–5, KDM<br />

_Sammetkirsche rb-sb, msp<br />

_Stockerkirsche s, msp<br />

_Ütikoner Zuckerkirsche rbu, f<br />

_Weber’s Sämling s, m<br />

_Winigerkirsche s, msp<br />

_Zürcher Rotstieler s, m<br />

Pflaumen- / Zwetschgensorten<br />

_Esslinger Frühzwetschge M8, TKD<br />

Kirschensorten (Tafelkirschen, wo nicht anders<br />

angegeben)<br />

_Baschimeiri s, mf<br />

_Bändler rbu, msp<br />

_Güpfer rbu, mf<br />

_Lauerzer s, mf<br />

_Mischler s, mf<br />

_Pilatuskirsche sb. sp<br />

_Wilerrot 10–2, MTW<br />

_Hansueli 10–5, MKDTW<br />

_Hauszwetschgen regional 9–10, TKD<br />

_Seewer s, mf<br />

Birnensorten<br />

_Hediger 10–12, KTM<br />

_Klingar 10–3, KWDM<br />

_Stäfner Zwetschge E8–A9, KDT<br />

_Steinerkirsche sb, msp-sp<br />

_Weggiser s, m<br />

_Champagner Bratbirne 10–11, DMBK<br />

_Juli Dechantsbirne (Heubirne) 7, TKD<br />

_Knollbirne M10–11, MKDW<br />

_Legibirne E9–10M, DKM<br />

_Möriker (Karmeliter, Forellen-Reinette) 10–3, TMKD<br />

_Oberrieder Glanzreinette 10–4, TKM<br />

_Oetwiler Reinette 10–1, TKD<br />

_Pariser Reinette (Marthaler Kanada) 10–2, TKD<br />

Luzern / Zug<br />

Apfelsorten<br />

_Zopfkirsche s, mf<br />

Pflaumen-/Zwetschgensorten<br />

_Hauszwetschgen regional 9–10, TKD<br />

_Reinholzbirne 10–11, MWD<br />

_Schinzenapfel M9–11, MKW<br />

_Aetiapfel 10–1, TW<br />

_Schwärzibirne (Islerbirne, Bäriker) A–M9, TKDW<br />

_Spitzwissiker 10–4, MTKD<br />

_Baarapfel (Schafnase) 10–2, MKW<br />

_Schweizer Hosen 10–11, TKD<br />

_Stadler Hagapfel 10–4, MW<br />

_Breitacher 10-3, TDMW<br />

_Wettinger Holzbirne M9–A10, MWD<br />

_Stäfner Rosen 10–4, KTW<br />

_Chramiser Rosen 10–12, TK<br />

_Zuckerbirne 8, TKD<br />

_Usterapfel 9–10, KDTW<br />

_Chüsenrainer 10–3, TMK


46 <strong>ProSpecieRara</strong>: <strong>Fruchtige</strong> Raritäten 2006<br />

Unsere Hauptobstarten: Apfel, Birne, Kirsche und Zwetschge | Regionale Sortenliste<br />

47<br />

Unsere Hauptobstsorten nach Regionen<br />

Unsere Hauptobstsorten nach Regionen<br />

Innerschweiz<br />

Apfelsorten<br />

Zwetschgen-/Pflaumensorten<br />

_Lokale Hauszwetschgentypen<br />

Kirschensorten (Tafelkirschen,<br />

wo nicht anders angegeben)<br />

_Bündner Herzkirsche s, mf<br />

Birnensorten<br />

_Egnacher Mostbirne E9–M10, M<br />

_Frühe Weinbirne (Knausbirne) E8–M9, MKD<br />

_Ättighuiser 8–9, TKDW<br />

_Baarapfel (Schafnase, Nahtapfel) 10–2, MKW<br />

_Breitacher (Schweizer Breitacher) 10–3, TDMW<br />

Tessin<br />

_Cantienienkirsche sb, m<br />

_Conterser s, msp<br />

_Edelweiss rb, m<br />

_Gerzler 11–12, MW<br />

_Helegger E9, MDK<br />

_Herbstgüetler 10–12, MW<br />

_Brünerling (Welschisner) 10–3, MKW<br />

_Erdbeerapfel Giswil 10–12, TKW<br />

Hier spielen Kern- und Steinobstsorten traditionell<br />

eine untergeordnete Rolle: Wichtig sind Edelkasta-<br />

Zwetschgen-/Pflaumensorten<br />

_Längler (Herbstlängler) M9–E9, KDMW<br />

_Mockenholzbirne A10–M10, M<br />

_Geflammter Kardinal 10–3, TKMW<br />

nie, Trauben, Feigen, Oliven und begrenzt Kaki.<br />

_Primas 8–9, TK<br />

_Rheintaler (Chriesibire, Langstieler)<br />

_Königinapfel 9–12, KMTW<br />

Siehe auch die Ausführungen zu Pfirsich und Apri-<br />

_A-E10, DKBW<br />

_Kleiner Api (Welscher Traubenapfel,<br />

_Churzemuserli) 10–5, MKW<br />

_Kupferschmiediker (Saurer Kupferschmied)<br />

_10–3, KMW<br />

_Küssnachter 10–1, KM<br />

Birnensorten<br />

_Gute Graue 8–9, TDK<br />

_Heulampen E9–M10, KDW<br />

_Schweizer Hosen 10–11, TKD<br />

_Reinholzbirne 10–11, MWD<br />

_Theilersbirne (Streulerbirne) A9–M9, MDKW<br />

_Ulmer Butterbirne (Weldenser) E9–10, TKD<br />

_Unterwaldner Weissbirne 9–10, DKM<br />

Kirschensorten (Tafelkirschen,<br />

wo nicht anders angegeben)<br />

_Baschimeiri s, mf<br />

kose im Kapitel «Weitere heimische Obstarten»<br />

auf S. 50 ff.<br />

Graubünden<br />

Apfelsorten<br />

_Ananas Reinette 10–3, TD<br />

_Bumetta 10–2, T<br />

_Baumann’s Reinette (Celerina) 10–1, TDW<br />

_Ceresia 9–12, TW<br />

_Flatschacher 10–3, TW<br />

_London Pepping 10–3, TMWD<br />

_Obenauf 9–2, TKD<br />

_Ontario Reinette 10–4, TKW<br />

_Pariser Rambur (Kanada Reinette) 10–2, TKD<br />

_Wachsreinette 10–5, TKMD<br />

_Zulmas 10–3, T<br />

Ostschweiz<br />

Apfelsorten<br />

_Appenzeller Zaienapfel (Thurgauer Kent)<br />

_10–3, KTDW<br />

_Blauacher (Hessenreuter) 10–3, KM<br />

_Beffert 10–1, M<br />

_Bernhardzeller 11–6, MKT<br />

_Engishofer 10–12, MW<br />

_Fraurotacher 10–4, TM<br />

_Gelber Jakobsapfel (Geljoggecher)<br />

_M9–12, MKW<br />

_Göttighofer 10–3, MK<br />

_Grauer Hordapfel 10–12, M<br />

_Heimenhofer 10–3, MTK<br />

_Leuenapfel 10–2, M<br />

_Muolener Rosen A10, TMK<br />

_Ruchschiebler 10–11, MW<br />

_Schwarzrädler A9–E9, KWD<br />

_Schweizer Hosen 10–11, TKD<br />

_Schweizer Heubirne M7, TKD<br />

_Spitzbirne M9–E9, M<br />

_Strickbirne M9–E9, WKD<br />

_Sülibirne M10–A11, M<br />

_Wagner’s Wildbirne 10, M<br />

Kirschensorten (Tafelkirschen,<br />

wo nicht anders angegeben)<br />

_Egger s, mf<br />

_Flumser s, mf<br />

_Frühe Luxburger s, f<br />

_Ostschweizer Herzkirsche rbu, m<br />

_Schreiners s, mf<br />

_Seveler s, mf<br />

_Späte Luxburger s, msp<br />

_Bändler rbu, msp<br />

_Frühe Schwyzerkirsche rbu, f-mf<br />

_Güpfer rbu, m<br />

Birnensorten<br />

_Liegel’s Winterbutterbirne 10–1, TK<br />

_Nägeliapfel (Palmapfel) 11–4, MKW<br />

_Roter Jakober (St.Galler Herrenapfel)<br />

_10–12, MKT<br />

Zwetschgen-/Pflaumensorten<br />

_Hauszwetschgen regional 9–10, TKD<br />

_Hofkirsche sb-s, msp<br />

_Luzeiner Längler 9–10, DKB<br />

_Roter Sprünzler M10–3, KMDW<br />

_Kriechel (Haferpflaumen steinlösliche Typen)<br />

_Lauerzer s, mf<br />

_Schweizer Hosen 10–11, TKD<br />

_Spätlauber (Uttweiler) 11–6, MKW<br />

_8, KB<br />

_Mischler s, mf<br />

_Wildling von Sargans M–E9, TKDM<br />

_Thurgauer Weinapfel 10–3, M<br />

_Reineclaude d’Oullins 8, TK<br />

_Pilatuskirsche sb-s, sp<br />

_Tobiässler 10–2, MKW<br />

_Schöne von Löwen 8–9, TKD<br />

_Rote Klepfer rbu, sp<br />

_Waldhöfler 10–12, M<br />

_Suter-Pflaume M–E8, TK<br />

_Sattler s, mf<br />

_Wilder Balgacher, Balgacher Reinette<br />

_Seewer s, mf<br />

_10–12, TKD<br />

_Steinerkirsche sb, msp-sp<br />

_Wildmuser 10–3, TKD<br />

_Zopfkirsche s, mf<br />

_Zürchapfel 10–2 WKM<br />

_Zwetschgenapfel 10–1, KTW


48 <strong>ProSpecieRara</strong>: <strong>Fruchtige</strong> Raritäten 2006<br />

49<br />

Unsere Hauptobstsorten nach Regionen<br />

Jura<br />

Apfelsorten<br />

_Joseph Pape 10–12, TK<br />

_Pomme de Nicod 9–10, DM<br />

_Transparente Blanche 7, TK<br />

_Jacques Lebel 9–1, KDM<br />

_Rose d’Ajoie 10–12, TK<br />

Birnensorten<br />

_Fernatte d’hiver 10–12, KT<br />

_Poire-Œeuf 9, TKD<br />

Zwetschgen- / Pflaumensorten<br />

_Damassine E8, B<br />

_Quetsche de Bâle 9–10, TKB<br />

Romandie<br />

Apfelsorten<br />

_Api 11–4, KMT<br />

_Bovarde 11–4, TKM<br />

_Citron d’Hiver 10–3, TKDM<br />

_Court-Pendu 10–3, TK<br />

_Franc-Roseau E10–4, TK<br />

_Françoise E9–3, KDM<br />

_Meloque 10–4, KM<br />

_Morre de Cochon 9–11, DKM<br />

_Pomme à Miel 10–11, KD<br />

_Pomme Fumée 10–3, KD<br />

_Reinette Grise Vaudoise 10–3, TK<br />

_Reinette de Chevroux M9–1, KTD<br />

_Martin-Sec 10–12, TKD<br />

_Poire Curé 10–1<br />

_Sept-en-Gueule 7, DTK<br />

Kirschensorten (Tafelsorten,<br />

wo nicht anders angegeben)<br />

_Noire à la Grappe s, m<br />

_Noire de Chavannes s, mf<br />

Pflaumen- / Zwetschgensorten<br />

_Bérouge M8, BD<br />

Wallis<br />

Apfelsorten<br />

_Baloffe 9–2, DK<br />

_Bonalle 10–4, K<br />

_Franc-Roseau E10–4, TK<br />

_Madeleine 9–11, TK<br />

_Raïre 10–4, K<br />

_Reinette (Blanche) du Canada 10–2, TKD<br />

_Venioude 10-1, KT<br />

Birnensorten<br />

_Catillac 11–5, KD<br />

_Cuisse-Dame 10, TKD<br />

_Poire Rêche 11–3, MKD<br />

_Poire St.Laurent 8, TKD<br />

Aprikosensorten<br />

_Luizet 7–8, TK<br />

Birnensorten<br />

_Amboney 9–10, DTK<br />

_Barbeyron 11–3, TK<br />

_Botzi 9, TBK<br />

_Catillac 11–5, KD<br />

_Collia 9, KDB<br />

_Madeleine 8, TKD


Weitere heimische Obstarten:<br />

Quitte, Mispel, Baumnuss und Co.<br />

Weitere heimische Obstarten: Quitte, Mispel, Baumnuss und Co.<br />

Quitte<br />

51<br />

Quelle Stein-, Beeren- und Schalenobst 1930<br />

Ihr Ursprungsgebiet befindet sich in Vorderasien,<br />

wo sie seit 4000 Jahren kultiviert wird. Entwicklungsgeschichtlich<br />

bemerkenswert sind die<br />

«alten», relativ primitiven Merkmale und Eigenschaften,<br />

die sie gegenüber Apfel und Birne<br />

auszeichnen: Einzelblüte statt Blütenstand,<br />

grosse Blüte, Steinzellen und viele Samen in der<br />

Frucht, verlängerter Trieb als Fruchtstiel, langsame<br />

Blütenknospenausbildung, die bis zum Winter<br />

nicht abgeschlossen ist. Die Variabilität ist<br />

auch innerhalb einer Sorte grösser als bei allen<br />

anderen hiesigen Obstarten. In ihrem ziemlich<br />

kleinen ursprünglichen Verbreitungsgebiet<br />

kommt sie mit anderen Gehölzrelikten aus dem<br />

Tertiär vor. Im Laufe der Jahrhunderte gelangte<br />

sie auch nach Südeuropa. Von dort wurde sie<br />

durch die Römer nach Mitteleuropa gebracht.<br />

Die «goldenen Äpfel der Hesperiden» haben ein<br />

Wärmebedürfnis wie Tafelbirnen. Die flachstreichenden<br />

Wurzeln sind kahlfrostgefährdet (grosse<br />

Kälte ohne Schneedecke). Kalk scheut die<br />

Quitte, sie bevorzugt leicht saure Böden. Mit der<br />

Veredelung auf Weissdorn ändert sich dies,<br />

denn Weissdorn ist kalkhold, zudem ist er anspruchslos<br />

an den Boden. Diese Kombination<br />

ist bewährt und langlebig. Das Formen der Krone<br />

ist bei der Quitte schwierig. Anfänglich muss<br />

sie durch Rückschnitt gekräftigt werden, dazu<br />

gehört das Entfernen von Fruchtansatz nach der<br />

Blüte. Starkes Zurücksägen wird nicht vertragen.<br />

Je nach Lage und Witterung reifen die<br />

Früchte ab Mitte September bis Ende Oktober.<br />

Robuste Quittensorten<br />

Quitten sind nicht für raue Lagen geeignet. Je<br />

nach Fruchtform unterscheidet man zwischen<br />

den länglichen Birn- und den rundlichen Apfelquitten.<br />

Leskovac<br />

mittelgrosse Apfelquitte, oft unterschiedlich in der<br />

Form, Fleisch saftig, hellgelb, mildes Aroma,<br />

bleibt beim Kochen hell, selbstunfruchtbar, als<br />

Pollenspender ungeeignet.<br />

Konstantinopeler<br />

mittelgrosse Apfelquitte, hellgelbes, zartes Fruchtfleisch,<br />

fein säuerlich, ausreichend selbstfruchtbar,<br />

als Pollenspender geeignet.<br />

Champion<br />

mittelgrosse Birnquitte, hellgelbes, festes Fruchtfleisch,<br />

würzig und duftend, genügend selbstfruchtbar,<br />

als Befruchter geeignet.<br />

Bourgeault<br />

mittelgrosse bis grosse Birnquitte, mild aromatisches<br />

Fruchtfleisch, ausreichend selbstfruchtbar,<br />

Pollenspender.<br />

Angers<br />

wurde als Unterlage für andere Quittensorten verwendet,<br />

deshalb noch häufig als «wildgewachsen»<br />

in alten Gärten. Eher kleine Birnquitte, kann wie<br />

andere Sorten verwendet werden.<br />

Die Quitte ist eine der wenigen Früchte, die<br />

fast restlos einer sinnvollen Verwendung zugeführt<br />

werden kann. Somit ist sie die ideale<br />

Frucht für sparsame Menschen.<br />

Die Quitte erreicht ein Alter von etwa 70 Jahren.


52 <strong>ProSpecieRara</strong>: <strong>Fruchtige</strong> Raritäten 2006<br />

Pfirsich<br />

Weitere heimische Obstarten: Quitte, Mispel, Baumnuss und Co.<br />

Aprikose<br />

53<br />

Blutpfirsich<br />

Der Pfirsich stammt aus Kleinasien und Persien<br />

und wurde erstmals durch die Römer in unseren<br />

Breiten angepflanzt. Auch an kühlere<br />

Gebiete angepasste Sorten gedeihen nicht<br />

mehr, wo Pflaumen noch befriedigend fruchten<br />

und manche Äpfel ihre maximale Güte erreichen.<br />

Der Pfirsichbaum braucht neben milder, sonniger<br />

Lage durchlässigen, nicht zu feuchten,<br />

fruchtbaren, nicht fetten Boden. Das Holz<br />

muss ausreifen, d.h. der Trieb muss beizeiten<br />

abschliessen. Blüte und Fruchtansatz sind<br />

frostgefährdet. Bei ungünstigeren Verhältnissen<br />

soll man dem Pfirsichbaum den bestmöglichen,<br />

milden und sonnigen Standort geben.<br />

Da Pfirsiche überwiegend selbstfruchtbar<br />

Quelle Stein-, Beeren- und Schalenobst 1930<br />

sind, fallen Sämlinge ziemlich sortenecht aus.<br />

Diese Art der Vermehrung ist billig und spannend,<br />

denn oft tragen die Bäumchen schon<br />

nach drei bis vier Jahren erste Früchte. Durch<br />

die örtlichen Gegebenheiten und unsere Erfahrungen<br />

werden wir mit dem Pfirsichbaum<br />

umgehen lernen.<br />

Ein Pfirsichbaum wird kaum über 20 Jahre alt.<br />

Weniger empfindliche Pfirsichsorten<br />

Für die Alpennordseite:<br />

_Kernechter vom Vorgebirge<br />

(Roter Ellerstädter): Reife mittel<br />

_Proskauer Sämling: mittel<br />

_Schorlemer: mittel<br />

_Rivers Früher: früh<br />

_Alexander: früh<br />

_Amsden: früh<br />

_Blutpfirsich (rotfleischig, grossblütig): mittel_bis<br />

spät, rotfleischig, grossblütig<br />

_Sämlinge aus Ihrer Umgebung<br />

Für die Alpensüdseite:<br />

_Bella di Cesena: Reife E7<br />

_Nostrana gialla Riazzino: Reife E7<br />

_S. Anna Balducci: Reife A8, weiss<br />

_J. H. Hale: Reife E8<br />

_Nostrana gialla Contra: Reife A9<br />

_Nostrana bianca Verscio: Reife M9<br />

_Duras bianco: Reife M9<br />

_Viola: Reife M10<br />

Ursprünglich in Zentral- und Ostasien heimisch,<br />

gelangte sie schon lange vor unserer<br />

Zeitrechnung nach Vorderasien. Um 330<br />

v. Chr. soll sie in den Mittelmeerraum gebracht<br />

worden sein, 50 v. Chr. über die Alpen.<br />

Was über die Ansprüche des Pfirsichbaumes<br />

gesagt wurde, gilt auch für den Aprikosenbaum.<br />

Dieser blüht noch bedeutend früher als<br />

jener, deshalb tragen freistehende Aprikosenbäume<br />

auch bei gutem Gedeihen nur selten<br />

und spärlich Früchte.<br />

Bei Wandspalieren kann hingegen mit wenig<br />

Aufwand die Blüte verzögert oder vor dem Erfrieren<br />

bewahrt werden. Die Ansprüche an den<br />

Boden entsprechen etwa jenen des Pfirsichs.<br />

Der Anbau erfordert viel, doch reife, voll entwickelte<br />

Aprikosen schmecken himmlisch!<br />

Selten erreicht ein Aprikosenbaum ein Alter<br />

von über 50 Jahren. Aus dem Tessin erreichte<br />

uns jedoch gar Kunde von einem «100-jährigen<br />

Baum in Höhenlage».<br />

Aprikosensorten<br />

Für geschützte Lagen der Alpennordseite:<br />

_Aprikose von Breda: Reife M7–E7<br />

_Aprikose von Nancy: Reife A8–E8, für Weinlage,<br />

nicht für Formspalier geeignet<br />

_Colomer Frühaprikose: Reife M7–E7<br />

_Luizet: Reife E7–M8<br />

_Marena: Reife 8, folgernd reif<br />

_Orangered: Reife ab A7<br />

_Paviot: Reife E7-M8<br />

_Ungarische Beste: M7–A8<br />

_Wahre Grosse Frühaprikose: M7–A8<br />

Quelle Stein-, Beeren- und Schalenobst 1930<br />

Ungarische Beste<br />

Für die Alpensüdseite:<br />

_Lepontia: Reife E6<br />

_Selezione: Reife A7


54 <strong>ProSpecieRara</strong>: <strong>Fruchtige</strong> Raritäten 2006<br />

Weitere heimische Obstarten: Quitte, Mispel, Baumnuss und Co.<br />

55<br />

Sauerkirsche, Weichsel<br />

Baumnuss, Walnuss<br />

Ämli<br />

Sauerkirschen gedeihen am besten auf gut<br />

durchlüfteten, nährstoffreichen, warmen Böden.<br />

Die Weichsel kann als Spalier noch Freude<br />

bereiten, wo Rebe, Aprikose, Pfirsich und<br />

edle Birnensorten versagen. Sauerkirschen<br />

können wie Kirschen verwendet werden.<br />

Als Spalier wird sie selten 50 Jahre erreichen,<br />

freistehende Hochstamm-Weichseln werden<br />

unter besten Bedingungen aber über 100 Jahre<br />

alt.<br />

Quelle Stein-, Beeren- und Schalenobst 1930<br />

Sortenempfehlung für Sauerkirschen<br />

Sauerkirschen reifen in der Regel etwas später<br />

als die Süsskirschen von Mitte Juni bis<br />

etwa Mitte August. Je nach Höhenlage verschieben<br />

sich die Reifezeiten nach hinten.<br />

Ämli (Klettgauer, Hallauer Ämli, Rotsuuri)<br />

Fruchtfarbe rot, Reife: mittel, säuerlich<br />

Königin Hortense<br />

Fruchtfarbe rot, Reife: mittelspät. Anspruchsvoll in<br />

der Haltung, aber vorzüglich schmeckende, süsssäuerliche<br />

Sorte. Eher für Hochstamm.<br />

Ludwigs Frühe<br />

Fruchtfarbe rot, Reife: früh, säuerlich-süss<br />

Rorschacher Weichsel (Frühe Englische)<br />

Fruchtfarbe: rot-braun, Reife: früh, süss-säuerlich<br />

Schattenmorelle (Grosse Lange Lotkirsche)<br />

Fruchtfarbe schwarzbraun, Reife: spät, säuerlichsüss<br />

Sie war vor der Eiszeit, im warmen Tertiär, vorübergehend<br />

bis nach Grönland verbreitet,<br />

starb aber während dieser bis auf Reste in<br />

den Flussniederungen aus. Erst die Römer<br />

brachten sie wieder zu uns.<br />

Der Nussbaum verlangt tiefgründigen, durchlässigen,<br />

warmen, guten Boden. Die Blüte ist<br />

frostgefährdet, in kalten Lagen auch das Holz.<br />

Von den heimischen Obstarten haben nur<br />

einige Mostbirnen einen ähnlich weiträumigen<br />

Platzbedarf! Meistens werden Sämlinge gepflanzt.<br />

Diese sind eher robuster und wüchsiger<br />

als veredelte Bäume.<br />

An zusagendem Standort und ungeschnitten<br />

kann ein Nussbaum 500 Jahre alt werden.<br />

Baumnuss-Sorten und -Sämlinge<br />

_Sämlinge aus erprobter Herkunft, den Gegebenheiten<br />

angepasst<br />

_Geisenheim Nr. 26<br />

_Geisenheim Nr. 120<br />

_Hugnuss<br />

_Weinsberg 1<br />

_Thunstetter Traubennuss<br />

Für wärmere Regionen:<br />

_Nr. 286<br />

_Esterhazy II<br />

_Franquette<br />

_Mayette<br />

Veredelte Sorten sind normalerweise grossfrüchtiger<br />

als die Sämlinge.<br />

Baumnüsse


56 <strong>ProSpecieRara</strong>: <strong>Fruchtige</strong> Raritäten 2006<br />

Weitere heimische Obstarten: Quitte, Mispel, Baumnuss und Co.<br />

57<br />

Haselnuss<br />

Mispel<br />

Quelle Stein-, Beeren- und Schalenobst 1930<br />

würdigen Sorten haben neben Auslesen unserer<br />

Haselnuss auch südlichere Unterarten<br />

wie die Lambertsnuss ihr Erbgut beigesteuert.<br />

Die neueren Sorten stammen übrigens aus<br />

dem 19. Jahrhundert.<br />

Der Haselnussstrauch ist weitgehend frosthart.<br />

Befriedigende Erträge gibt er aber nur in<br />

sonnigem, mildem Klima. Dafür sind auch<br />

eher nährstoff- und humusreiche, genügend<br />

feuchte Böden angezeigt.<br />

Die Hasel wird bestimmt über 100 Jahre alt.<br />

Sie stammt wohl aus dem Raum Kaukasus /<br />

Nordiran/Kaspisches Meer, wo sie seit 3000<br />

Jahren kultiviert wird. Griechen und später Römer<br />

brachten die Pflanze nach Europa. Auf eigener<br />

Wurzel kommt sie mittlerweile sehr selten<br />

vor, aber auch veredelte Exemplare sind<br />

kaum mehr zu finden. Reife Mispeln ähneln<br />

ein wenig einem kleinen, braunen Apfel mit riesigem<br />

Kelch. Früher wurden die Früchte zur<br />

Klärung mit gemostet, aber auch um das Getränk<br />

haltbarer zu machen. Sie wurden «teig»<br />

roh oder gebraten mit Behagen verspeist. In<br />

südlichen Gefilden ist die Mispel Marktfrucht.<br />

Mispel<br />

Haselnuss-Sorten<br />

Die Fruchtqualität der hier aufgelisteten Haselnuss-Sorten<br />

ist einander ähnlich. Die Sorten<br />

unterscheiden sich hauptsächlich bezüglich<br />

ihres Wuchses.<br />

An windgeschützten, sonnigen Lagen gedeiht<br />

die Mispel noch in höheren Lagen. Meist wird<br />

sie auf Weissdorn veredelt, sie wächst jedoch<br />

auf allen einheimischen Kernobstarten, entsprechend<br />

sind die jeweiligen Ansprüche.<br />

Hallesche Riesen<br />

Die Haselnuss dürfte die älteste bei uns beheimatete<br />

Obstart sein. Vor etwa 7000 Jahren<br />

besiedelte die Hasel mit der Eiche zusammen<br />

ganz Skandinavien, und zwar nicht nur als Untergehölz<br />

eingestreut: Sie bildete auch selbst<br />

grossflächige Bestände. Diese sogenannte<br />

«Haselzeit» ist gleichbedeutend mit der höchsten<br />

Kulturstufe der Steinzeit. Damals war die<br />

Haselnuss für die Ernährung sehr wichtig;<br />

wegen ihres Nährwerts, und vor allem weil sie<br />

leicht über den Winter oder auch mehrere<br />

Jahre gelagert werden konnte. Mit dem Einzug<br />

einer kälteren Periode endete vor etwa 5500<br />

Jahren die Haselzeit. In der Folge wurde diese<br />

Waldformation in südlichere Gebiete verdrängt.<br />

Die gewöhnliche Haselnuss, die Waldhasel,<br />

ist in ganz Europa bis nach Mittelnorwegen<br />

anzutreffen. Zu den heute noch anbau-<br />

_Bandnuss: eher mässig wachsend<br />

_Cosford: kräftig aufrechter Wuchs<br />

_Gubener Zellernuss<br />

_Gunslebener Zeller: sehr kräftiger aufrech-<br />

_ter Wuchs<br />

_Hallesche Riesen: kräftig aufrechter Wuchs<br />

_Northhamptonshire: schwächerer Wuchs<br />

_Römische Nuss: kräftig aufrecht wachsend;<br />

_starke Wurzelschossbildung<br />

_Rote Lambertsnuss: eher niedrige Wuchsform,<br />

aber Ausläufer treibend<br />

_Webb’s Preisnuss<br />

_Weisse Lambertsnuss<br />

_Wunder von Bollweiler<br />

Auf langlebigen Unterlagen kann sie über 100<br />

Jahre alt werden.<br />

Hinweis: Mit unserer Mispel verwandt ist die<br />

immergrüne Japanische Wollmispel Eryobotria<br />

japonica. Deren gelbliche Früchte werden<br />

fälschlicherweise meistens als «Mispeln»<br />

angeboten und stammen aus Monokulturen in<br />

Spanien. Der bei uns nicht fruchtende Strauch<br />

stammt ursprünglich aus Südostchina. Von da<br />

gelangte er nach Japan.<br />

Mispelsorten<br />

Wirkliche Sortennamen können keine aufgeführt<br />

werden, obwohl etwa vier Typen unterschieden<br />

werden können. Die grossfrüchtige,<br />

flache Mispel ist weit weniger geschmackvoll<br />

als die kleinere, rundliche.


58 <strong>ProSpecieRara</strong>: <strong>Fruchtige</strong> Raritäten 2006<br />

Weitere heimische Obstarten: Quitte, Mispel, Baumnuss und Co.<br />

59<br />

Edelkastanie, Kastanie<br />

Feige<br />

Lehmböden. Sie erreicht 30 m Höhe, die<br />

Stämme werden enorm dick.<br />

In der Südschweiz geht sie bis auf 1300 m.ü.<br />

M. Im Tessin und in den Südtälern Graubündens<br />

war die Kastanie Jahrhunderte lang das<br />

wichtigste Grundnahrungsmittel. Sie ist vielseitig<br />

verwendbar und (richtig aufbewahrt,<br />

zum Beispiel gedörrt) dauerhaft. Das Holz<br />

kann aussen und innen verwendet werden, es<br />

ist dem Eichenholze gleichwertig.<br />

Der Kastanienbaum kann bei richtiger Pflege<br />

über 1000 Jahre alt werden.<br />

Der Feigenbaum ist in Syrien, Persien, Kleinasien,<br />

Griechenland und Nordafrika heimisch.<br />

Eine im Ufergestrüpp des Kaspischen Meeres<br />

und der Nordwesttürkei vorkommende Art soll<br />

der Urahn der Fruchtfeige sein. Aus der Bronzezeit<br />

ist belegt, dass sie schon damals immer<br />

zusammen mit der Olive vorkam. Ägyptische<br />

Dokumente berichten von Feigenkulturen<br />

aus dem 3. Jahrtausend v. Chr. Der Römer Plinius<br />

d. Ä. (um 70 n. Chr.) zählte 29 Sorten auf.<br />

Sicher wurden im Mittelmeeraum Hunderte<br />

von Feigensorten kultiviert und genutzt. Heute<br />

ist diese Vielfalt aber stark gefährdet. Die Römer<br />

brachten die Feige auch über die Alpen,<br />

dort wurde sie jedoch nicht heimisch.<br />

Feige<br />

Edelkastanie<br />

Sie ist heute in drei grossen Gebieten verbreitet:<br />

in Europa, im Fernen Osten und in Nordamerika.<br />

Während der Wärmeperiode im Tertiär<br />

gedieh sie bis Grönland und Alaska. Das einst<br />

grosse Verbreitungsareal der europäischen<br />

Edelkastanie reduzierte sich als Folge der Eiszeit<br />

auf Restvorkommen im Mittelmeerraum<br />

und in Kleinasien. Sie wurde wohl durch die Römer<br />

wieder nördlich der Alpen angesiedelt. Ausgrabungen<br />

belegen, dass ums 1. Jahrhundert<br />

die Kastanie in der Nordschweiz bekannt war.<br />

Am besten gedeiht sie in sauren Böden mit pH<br />

Werten zwischen 4,5 und 6. Sie liebt fruchtbaren<br />

Boden, gedeiht dann auch auf flachgründigen,<br />

steinigen Standorten, falls diese<br />

genügend feucht sind. Vernässte und verdichtete<br />

Böden erträgt sie so wenig wie schwere<br />

Kastaniensorten<br />

Für die Alpennordseite:<br />

_Bouche de Betizac<br />

_Brunetta<br />

_Golino<br />

_Marowa<br />

Für die Alpensüdseite:<br />

_Torción negro (bis 700 m ü. M.)<br />

_Lüina<br />

_div. italienische Marronisorten<br />

_(bis 700 m ü.M.)<br />

In der Südschweiz wird die Feige schon lange<br />

kultiviert und es besteht eine ansehnliche<br />

«Sortenvielfalt», wovon bisher nur wenige bestimmt<br />

wurden.<br />

Der Feigenbaum wird an die 100 Jahre alt.<br />

Empfehlenswerte Feigensorten<br />

Für die Alpensüdseite:<br />

_Fico Nero («Blaue Feige»): die beliebteste<br />

_Sorte, klein, aussen violett, honigsüss<br />

_Fico Bianco («Weisse Feige»): gross, grün mit<br />

_rosa Fruchtfleisch, süss<br />

_Fico Passo: klein, grün, innen weinrot, sehr<br />

_süss<br />

_Fico Precassino: klein, hellgrün-gelbe Haut,<br />

_bleichrotes Fruchtfleisch, aromatisch und _süss<br />

Für die Alpennordseite:<br />

Aus warmen Lagen der Alpennordseite können geeignete<br />

Sorten durchaus vorzüglich schmecken.<br />

Die folgenden Sorten haben sich bewährt, weitere<br />

sind im Versuchsanbau.<br />

_Ariane: gelb<br />

_Brown Turkey (Bella Brunetta): braun<br />

_Dalmatie: grüngelb<br />

_Dauphine: grün<br />

_Early Black: dunkelrot<br />

_Fillacciano: goldgelb<br />

_Grise Olivette: braunrot<br />

_Grosse Grise: dunkelrot<br />

_Isi d’Oro: goldgelb-braun<br />

_Longue d’Aout: hellrotgelb<br />

_Negronne: blau-schwarz<br />

_Pastillière: rotviolett<br />

_Ronde de Bordeaux: dunkelblau<br />

_Sultane (Noir de Juillet): violettblau<br />

_Violette Dauphine (Rouge d’Argenteuil):<br />

_rotviolett


60 <strong>ProSpecieRara</strong>: <strong>Fruchtige</strong> Raritäten 2006<br />

Weitere heimische Obstarten: Quitte, Mispel, Baumnuss und Co.<br />

61<br />

Kaki<br />

Maulbeere<br />

Kaki<br />

Diese Frucht ist in Zentralasien schon seit Jahrhunderten<br />

im Anbau, nach Europa gelangte sie<br />

erst um 1870. Kakipflaumen sind recht frosthart,<br />

da sie Temperaturen bis -16 °C ertragen.<br />

Deshalb kann sie auch in kühleren Regionen<br />

angepflanzt werden. Die Früchte brauchen aber<br />

warme Herbsttemperaturen um auszureifen.<br />

Der Kakibaum bevorzugt kalkfreie, durchlässige,<br />

tiefgründige und nährstoffreiche Böden. So<br />

reift das Holz zeitig aus und Frost wird besser<br />

vertragen.<br />

Die Früchte werden meist erst nach dem Laubfall<br />

pflückreif, sie sollten dann orange gefärbt<br />

sein. Meistens sind die Kaki auch ausgefärbt<br />

noch nicht essreif, sondern hart und gerbstoffhaltig.<br />

Die Nachreifung braucht je nach<br />

Temperatur und Pflückzeitpunkt wenige Tage<br />

bis zwei Monate. Essreife Früchte sind weich<br />

und fast flüssig, süss mit einem speziellen Geschmack.<br />

Neben dem Frischgenuss eignen<br />

sich Kakifrüchte zu Konfitüren, zum Heisseinfüllen<br />

und zum Dörren. Kakipüree kann eingefroren<br />

und als Beilage zu Desserts oder für Gebäck<br />

verwendet werden.<br />

Quelle Y.-J. Prat 2003<br />

Die kleinfrüchtige Virginische Dattelpflaume<br />

aus dem Mittleren Osten Nordamerikas erreicht<br />

eine Höhe bis 30 m. Weil sie frosthärter<br />

ist, wird sie als Pfropfunterlage für Kakibäume<br />

verwendet. Im Tessin sind manche Bäume aus<br />

Samen gezogen worden.<br />

Die ältesten Kakibäume in der Südschweiz<br />

dürften über 100 Jahre alt sein.<br />

Kakisorten<br />

Für die Alpennordseite:<br />

Baumschulen führen örtlich angepasste Sorten.<br />

Für die Alpensüdseite:<br />

_Lycopersicon: Reife M11<br />

_Sämlinge aus freier Wildbahn<br />

Weisse Maulbeere<br />

Als unsere Vorfahren noch in Höhlen hausten,<br />

war die Weisse Maulbeere in China bereits in<br />

Kultur. Die Raupe des Maulbeerspinners ernährt<br />

sich vorzugsweise von den Blättern dieses<br />

bis 20 m hohen Baumes. Zur Verpuppung spinnt<br />

das Insekt einen Cocon, der aus einem einzigen<br />

bis 1500 langen Seidenfaden besteht. Dies ist<br />

der Ausgangspunkt für die Herstellung von Naturseide.<br />

Die Kunst, den Seidenfaden vom Kokon<br />

abzuhaspeln, wurde in China über Jahrtausende<br />

als höchstes Geheimnis bewahrt. Trotz<br />

drohender Todesstrafe schmuggelten griechische<br />

Mönche um 550 n. Chr. Samen aus der<br />

Stadtoase Buchara (heute Usbekistan) heraus.<br />

Im 12. Jahrhundert ist die Weisse Maulbeere in<br />

Sizilien nachgewiesen. 1733 wurden die Bauern<br />

in der Pfalz gezwungen, Maulbeeren anzupflanzen.<br />

Keine Anstrengungen wurden gescheut, um<br />

die Futterpflanze, die Raupe und damit die<br />

Seidenherstellung in Europa anzusiedeln. Dies<br />

gelang in Italien und in Frankreich. Mit dem Siegeszug<br />

der Kunstfasern auf den Textilmärkten<br />

verlor die Seidenraupenzucht – und damit der<br />

Weisse Maulbeerbaum – ihre ehemals grosse<br />

wirtschaftliche Bedeutung.<br />

Die Weisse Maulbeere gedeiht nur in Weinlagen<br />

mit durchlässigen, nicht zu mageren<br />

Böden. Ausgewachsene Bäume können<br />

mächtig wie eine Linde werden. Oft werden<br />

die Bäume aber für die Viehfütterung geschneitelt,<br />

d.h. stark im Schnitt gehalten,<br />

weshalb Habitus und Kronenform nicht artgerecht<br />

zu sehen sind. Die 1–3 cm langen<br />

Beeren reifen im Juli. Sie sind milchweiss,<br />

doch existieren auch gelbliche, rötliche und<br />

dunkle Abarten der Weissen Maulbeere. Sie<br />

schmecken süsslich-fade und können wie<br />

Himbeeren oder Brombeeren verwendet werden.<br />

Sie wurden oft auch zur Aufbewahrung getrocknet.<br />

In Hungerzeiten wurden sie dann gemahlen<br />

und so das Brotmehl gestreckt.<br />

Schwarze Maulbeere<br />

Sie soll aus Südwestasien stammen, war aber<br />

schon um 400 v. Chr. in Griechenland, später im<br />

Alten Rom bekannt. Nährstoffreiche, lockere,<br />

durchlässige Böden in warmem Weinklima sagen<br />

diesem breit ausladend wachsenden Baum zu. Im<br />

Alter kann seine mächtige Krone 25 m Höhe erreichen.<br />

Im Gegensatz zu den anderen essbaren<br />

Maulbeerarten sind die Blätter der Schwarzen<br />

Maulbeere unterseits rau behaart.<br />

Die fleischigen Beeren von 3–6 cm Länge und<br />

2 cm Dicke reifen im Juli. Sie sind angenehm<br />

würzig, säuerlich-süss und sehr saftig. Neben<br />

dem Rohgenuss eignen sie sich für alle üblichen<br />

Verwendungen wie Sirup, Konfitüre, Gelee.<br />

Sie können natürlich auch zu geistigen Getränken<br />

veredelt werden. In Afghanistan stellen Maulbeeren<br />

frisch oder getrocknet ein wichtiges<br />

Nahrungsmittel dar. Unreife herb-saure Früchte<br />

wurden gegen Halsschmerzen verabreicht.<br />

Rote Maulbeere<br />

Diese Maulbeerart stammt aus Nordamerika,<br />

weshalb sie kälteres Klima erträgt als die anderen<br />

zwei. Sie kann beide an Grösse übertreffen<br />

(max. 30 m Höhe). Sonst hat das über die<br />

Schwarze Maulbeere Gesagte auch für die Rote<br />

Gültigkeit.<br />

Die Früchte sind 2–3 cm lang und werden leuchtend<br />

rot. In der Vollreife sind sie saftig und süss und<br />

werden wie die Schwarze Maulbeere verarbeitet.<br />

Maulbeerbäume können ein Alter von über 200<br />

Jahren erreichen.


62 <strong>ProSpecieRara</strong>: <strong>Fruchtige</strong> Raritäten 2006<br />

Mandel<br />

Weitere heimische Obstarten: Quitte, Mispel, Baumnuss und Co.<br />

Olive<br />

63<br />

Mandel<br />

Foto Beat Ernst, Basel<br />

Die Olive stammt ursprünglich aus dem zentralasiatischen<br />

Raum und wurde seit der Antike<br />

kultiviert und verbreitet. Der älteste Nachweis<br />

der Olive stammt aus dem Jahre 2400 v.<br />

Chr. Über Syrien gelangte sie in die Mittelmeer-<br />

und nordafrikanischen Länder, wo sie<br />

nebst der Bedeutung als Lieferantin wertvoller<br />

Öle für die Grundernährung auch sehr hohe<br />

symbolische Bedeutung hatte. Die Olivenpflanze<br />

war und ist zum Teil heute noch Symbol<br />

für Glück, Wohlstand und Frieden.<br />

Die Olive kann in kühleren Gegenden – wie wir<br />

sie üblicherweise in der Schweiz, mit Ausnahme<br />

der «Sonnenstube» Tessin antreffen – nur<br />

in Kübeln kultiviert werden, da sie in frostfreien<br />

Räumen überwintert werden muss. Hier<br />

dient sie nur als Zierpflanze. Der Olivenbaum<br />

bevorzugt sonnige Standorte und gedeiht<br />

auch auf nährstoffarmen Böden.<br />

Olivenbäume können in guten Lagen bis 2000<br />

Jahre alt werden.<br />

Ursprünglich in West-Asien beheimatet, gelangte<br />

der Mandelbaum schon früh nach Griechenland<br />

und Nordafrika. In Europa wird die<br />

Mandel heute vor allem ums Mittelmeer kultiviert.<br />

In warm-trockenen Weinbaugebieten gedeiht<br />

sie auch weiter nördlich, in der Schweiz<br />

also im Wallis und im Tessin. Die Ansprüche<br />

an Klima und Boden entsprechen ungefähr<br />

denjenigen des Pfirsichbaumes, wobei der<br />

Wasserbedarf sehr gering ist. Die Blütezeit ist<br />

bedeutend früher als beim Pfirsich.<br />

Der Mandelbaum wird im trocken-warmen Klima<br />

100 Jahre alt.<br />

Mandelsorten<br />

Für milde Lagen der Alpennordseite:<br />

Baumschulen führen die örtlich angepassten<br />

geeigneten Sorten, es handelt sich meistens<br />

um ältere Sorten aus der oberrheinischen Tiefebene.<br />

Für die Alpensüdseite:<br />

_Mondacce: Reife E9, Regionalsorte aus dem<br />

Tessin<br />

Der Olivenanbau in der Schweiz hatte nur im<br />

warmen, südlichen Tessin eine gewisse Bedeutung.<br />

Er hat hier die nördlichste Verbreitungsgrenze.<br />

Die Olive wurden hauptsächlich<br />

als Einzelbaum auf Terrassen in Kombination<br />

mit Reben und Viehweide gehalten. Klassische<br />

Olivenhaine finden wir erst im benachbarten<br />

Italien. Das Öl diente im Tessin vor allem als<br />

Lampenöl oder zu kirchlichen Zwecken. Das<br />

Tessin ist eines der jüngsten Olivenanbaugebiete<br />

Europas, denn die ersten Nachweise<br />

datieren erst aus dem 7. Jhdt. n. Chr. Bereits<br />

rückläufig wegen des «Jahrtausendfrostes» im<br />

17. Jhdt. wurden sie bald auch noch von den<br />

Maulbeerbäumen bedrängt. Die Seidenraupenzucht<br />

war rentabler als die Produktion von<br />

Öl. Die Bautätigkeit entlang der milden Seeufer<br />

im letzten Jahrhundert dezimierte weitere<br />

Restbestände an Olivenbäumen. Heute gibt<br />

es im Tessin nur noch zerstreut alte Einzelbäume<br />

als Relikt der einstigen Olivenkultur.<br />

Im Frühling 2002 begann ProSpeceRara sich<br />

mit dem Olivenanbau im Tessin zu befassen.<br />

Die ältesten im Tessin noch vorhandenen<br />

Einzelbäume wurden erfasst und für ein «Olivetto»<br />

vermehrt. Die meisten dieser Bäume<br />

sind etwa 100 bis 300 Jahre alt. Sortennamen<br />

sind (noch) nicht bekannt.<br />

Olivensorten<br />

Derzeit (Ende 2005) stehen noch keine Pflanzen<br />

der von <strong>ProSpecieRara</strong> im Tessin inventarisierten<br />

Olivensorten zur Verfügung.<br />

Andere Olivensorten gemäss Angebot in den<br />

Baumschulen.<br />

Im 2001 wurden die «amici dell’olivo» gegründet.<br />

Dieser Verein setzt sich zum Ziel, den Olivenanbau<br />

in der voralpinen Gegend und entlang<br />

den Tessiner Seen wieder einzuführen.<br />

Der Verein bietet jährlich Kurse über die richtige<br />

Pflanzung und Pflege der jungen Olivenbäume,<br />

Olivenöldegustationen und Ausflüge<br />

an. Seit 2004 ist der «sentiero dell’olivo» (Olivenpfad),<br />

der die Gemeinden Castagnola und<br />

Gandria verbindet, auch für seh- und körperlich<br />

behinderte Menschen begehbar.<br />

Associazione Amici dell’olivo, Segretario<br />

Marco Mastelli, Via al Fiume 3, 6962 Viganello,<br />

Tel./Fax 091 972 15 42, E-Mail: amiciolivo@ticino.com,<br />

www.lugano.ch > cultura<br />

> associazioni culturali > arte e cultura > associazione<br />

amici dell’olivo


Wildobst<br />

Wildobst<br />

Speierling<br />

65<br />

Mit Wildobst bezeichnen wir Obstarten,<br />

welche bei uns seit der letzten Eiszeit<br />

beheimatet sind und in der Regel in ihrer<br />

wilden, ursprünglichen Form genutzt werden.<br />

Bei einzelnen Wildobstarten wurden<br />

gewisse Typen aus Wildformen (Sämlinge)<br />

selektioniert.<br />

Quelle A. Quartier 1978<br />

Seine Heimat ist Mittel-, Südeuropa und Kleinasien.<br />

Er liebt warme besonnte Lagen mit kalkhaltigen<br />

Böden. Gegen Trockenheit ist er widerstandsfähig.<br />

Seine Früchte wurden schon von<br />

den Griechen geschätzt. Im Kloster St. Gallen<br />

hatte er um 820 seinen Platz im Garten.<br />

Zum Rohgenuss müssen die Früchte mürbe,<br />

erweicht sein. Dann schmecken sie ähnlich<br />

gebratenen Äpfeln. Die «Sorbolen» dienen<br />

der Most- und Weinbereitung, vor allem der<br />

Verbesserung von Obstwein. Beigaben geringer<br />

Mengen von Speierlingsmost wirken<br />

gärungslenkend und können Aroma, Klarheit<br />

und Haltbarkeit des Mostes verbessern. Die<br />

Früchte können auch zum geistigen Getränk<br />

gebrannt werden. Auch für Konfitüren finden<br />

sie Verwendung, für Essig und nicht zuletzt<br />

als Heilmittel gegen Magenleiden und Verdauungsstörungen.<br />

Früher wurden sogar<br />

Apfel- oder Birnensorten auf Speierlingsunterlagen<br />

veredelt.<br />

Quelle Stein-, Beeren- und Schalenobst 1930<br />

Speierling<br />

Ein Speierling kann im Idealfall 20 m Höhe erreichen<br />

und 500 Jahre alt werden.<br />

Speierlingtypen<br />

In Baumschulen sind Sämlinge aus bewährten<br />

Herkünften erhältlich.<br />

Weil die Wurzel des Speierlings sehr empfindlich<br />

ist, muss die Pflanzung besonderes sorgfältig<br />

ausgeführt werden. Sie sind deshalb in<br />

der Regel in Baumschulen nur in Containern<br />

erhältlich.


66 <strong>ProSpecieRara</strong>: <strong>Fruchtige</strong> Raritäten 2006<br />

Wildobst<br />

67<br />

Elsbeere,<br />

Ruhrbirne, Asperl<br />

Holunder,<br />

Schwarzer Holunder,<br />

Holder, Holler<br />

Eberesche,<br />

Vogelbeere<br />

Mehlbeere<br />

Seit Jahrtausenden besiedelt sie helle, warme<br />

Wälder in Mittel- und Südeuropa. Ausser Licht,<br />

Wärme und durchlüftetem Boden verlangt sie<br />

nicht viel. Ausgesuchte Stämme können die<br />

höchsten Preise aller einheimischen Hölzer<br />

erzielen, allerdings ist die Elsbeere erst nach<br />

über 200, oft sogar erst nach 300 Jahren,<br />

hiebreif. Auch dann erreichen die Stämme nie<br />

Dimensionen von Fichte, Eiche oder Buche.<br />

Zudem braucht sie eine wirklich nachhaltige<br />

Forstbewirtschaftung, d.h. sie muss artgerecht<br />

freigestellt werden. So kann ein Elsbeerbaum<br />

33 m Höhe übertreffen.<br />

Frische Früchte sind sehr adstringierend (gerbstoffhaltig,<br />

zusammenziehend) und werden<br />

erst durch Frost oder Liegenlassen geniessbar.<br />

Sie schmecken dann trocken und mehlig, aber<br />

säuerlich-süss. Getrocknet ass man Elsbeeren<br />

als Mittel gegen Verdauungsstörungen. Die<br />

Gallier brauten daraus eine Art Bier. Aus nachgereiften<br />

Früchten gelingen auch Konfitüren<br />

und Gelees. In Frankreich und Österreich wird<br />

daraus Branntwein destilliert, oder sie werden<br />

frisch dem Most beigemischt. Früher dienten<br />

sie auch der Essigherstellung.<br />

Ein Elsbeerbaum kann bis 500 Jahre leben.<br />

Elsbeertypen<br />

Sämlinge ausgewählter Herkünfte, die den<br />

forstlichen Anforderungen gerecht werden.<br />

Er kommt in ganz Europa vor, wo Boden und<br />

Klima seinen Ansprüchen gerecht werden. Mit<br />

Vorliebe wächst er auf feuchten, nährstoffhaltigen<br />

Böden. Für regelmässige Ernten ist jährlicher<br />

Rückschnitt erforderlich.<br />

Aus den Blütendolden kann Tee, Sirup und ein<br />

moussierendes Getränk bereitet werden, ferner<br />

werden sie in der Heilkunde genutzt, ebenso<br />

in der Küche zu Leckereien veredelt. Die<br />

Beeren werden zu Saft, Gelee, Sirup und Marmelade<br />

verarbeitet.<br />

Dem Holunder werden mancherlei heilbringende<br />

Eigenschaften zugesprochen. Der Strauch<br />

spielte im Volksbrauchtum eine wichtige Rolle.<br />

Der Schwarze Holunder Sambucus nigra ist<br />

vom Trauben-Holunder/Roten Holunder Sambucus<br />

racemosa, der vor allem im Hügelland<br />

und im Gebirge angetroffen wird, zu unterscheiden<br />

Seine Beeren bleiben auch reif rot<br />

und sollten nicht verzehrt werden, da die<br />

Kerne giftig sind.<br />

Sortenempfehlung Holunder<br />

_Hamburg<br />

sehr stark wachsend, mittelhohe Erträge,<br />

dunklerer Saft<br />

_Haschberg<br />

stark wüchsig, hohe, regelmässige Erträge<br />

_Weisser Holunder:<br />

weisse anstatt schwarze Beeren<br />

_Diverse Sämlinge<br />

Sie gehört zur eurosibirischen Flora, wächst in<br />

der Tundra noch weit nördlich des Polarkreises,<br />

kümmert aber an zu warmen, kalkig-trockenen<br />

Standorten. Sie nimmt auch mit magerem<br />

oder moorigem Boden vorlieb. Oft mehrstämmig<br />

strauchig, aber auch als Baum wachsend,<br />

erreicht sie Höhen von 10 bis 18 m.<br />

An einer Doldenrispe reifen die zahlreichen,<br />

orangeroten Beeren, je nach Klima schon Ende<br />

Sommer bis anfangs Winter. Im Norden<br />

sind die Früchte für viele Vögel Winternahrung.<br />

Die Vogelbeeren schmecken herb-bitter und<br />

sind für uns nicht zum Rohgenuss geeignet.<br />

Durch Einlegen in Essigwasser oder Kälteeinwirkung<br />

werden die Beeren entbittert. Durch<br />

Erhitzung verschwindet auch die Blausäure.<br />

Nun kann aus den Beeren Saft, Gelee, Mus<br />

oder Essig hergestellt werden. Anfang des 19.<br />

Jhdts soll in Mähren (heute Tschechien) ein<br />

Hirtenknabe die grossfrüchtige, bitterstofffreie<br />

«Süsse Eberesche» entdeckt haben. Diese<br />

muss vor der Verarbeitung nicht entbittert<br />

werden, sie weist zudem einen hohen Vitamin-C-<br />

Gehalt auf.<br />

Ebereschen können über 100 Jahre leben.<br />

Sortenempfehlung Eberesche<br />

_Concentra<br />

_Klosterneuburger Selektionen 1, 2, 4 oder 8<br />

_(alles Auslesen der oben erwähnten «Süssen<br />

Eberesche»)<br />

_Rosina<br />

_Sämlinge der wilden Eberesche<br />

Quelle Vedel und Lange 1974<br />

Mehlbeere<br />

Die Mehlbeere liebt kalkhaltige, nicht zu feuchte<br />

Böden und lichten Stand. Im Wallis wurde sie<br />

auf 2150 Meter Höhe gefunden. Je nachdem<br />

bleibt sie strauchartig oder wächst zum über 20<br />

Meter hohen Baum aus. Diese Art ist schon seit<br />

Urzeiten bei uns heimisch. Es kommen wilde<br />

Bastarde mit der Elsbeere, der Vogelbeere und<br />

auch der Zwergmispel vor. Die Mehlbeeren sind<br />

trocken und mehlig, mit bitterem Geschmack,<br />

der erst nach Frosteinwirkung oder Lagerung<br />

süss wird. In Notzeiten wurden die Früchte getrocknet,<br />

gemahlen und dem Brotmehl beigemischt.<br />

Mit säuerlich-saftigen Früchten wie Äpfeln<br />

können daraus Säfte, Gelees und Konfitüren<br />

zubereitet werden.<br />

Ein Mehlbeerbaum kann über 200 Jahre alt werden.<br />

Mehlbeertypen<br />

Sämlinge (die Vermehrung der Mehlbeere erfolgt<br />

durch Samen)


68 <strong>ProSpecieRara</strong>: <strong>Fruchtige</strong> Raritäten 2006<br />

Wildobst<br />

69<br />

Kornelkirsche,<br />

Tierlibaum,<br />

Fluewiidli<br />

Weissdorn<br />

Wildrose, Hagebutte,<br />

Heckenrose,<br />

Hundsrose<br />

Die Kornelkirsche stammt ursprünglich aus<br />

dem Kaukasus, war aber bei uns schon zur Römerzeit<br />

weit verbreitet. In Italien und im Balkan<br />

ist sie wild häufig, bei uns weniger. Sie<br />

wird vor allem in Gärten, Hecken und als frühe<br />

Bienenweide gepflanzt. Der Tierlibaum entwickelt<br />

sich in kalkhaltigen, humosen Böden<br />

vortrefflich, wächst auch im Halbschatten,<br />

fruchtet aber nur in sonniger Lage reichlich. Je<br />

nach Erziehung und Situation entwickelt sich<br />

ein Busch oder ein Baum bis zu 8 m Höhe. Die<br />

Frucht ist tonnenförmig, um 20 mm hoch, meistens<br />

rot reifend. Selten kommen gelbliche<br />

oder panaschierte Töne vor. Zum Rohverzehr<br />

muss sie sehr reif sein, sonst ist die Säure<br />

schneidend. Der Vitamin-C-Gehalt liegt bei 60<br />

mg/100g. Meist wird sie zu Gelees, Konfitüre,<br />

Saft verarbeitet.<br />

Die Kornelkirsche wird über 150 Jahre alt. Bei<br />

alten Stämmen verkernt das Holz innen dunkelbraun<br />

und wird so hart wie kein anderes<br />

hier heimisches.<br />

Typen von Kornelkirsche<br />

Baumschulen führen neben Sämlingen Typen<br />

mit grösseren Früchten oder anderer Farbe.<br />

Er ist in ganz Europa heimisch. Ihm ist jeder<br />

(nicht zu saure) Boden in nicht zu heisser Lage<br />

genehm. Der Eingrifflige unterscheidet sich<br />

vom Zweigriffligen Weissdorn durch die eingrifflige<br />

Blüte, die nur einen Steinkern in der<br />

Frucht bildet, die kürzeren Dornen sowie das<br />

stark eingeschnittene, gelappte Laubblatt. Er<br />

kann mit 20 Metern viel höher werden als der<br />

Zweigrifflige mit maximal 12 Metern. Zudem<br />

hat er sich weiter nördlich verbreitet als jener.<br />

Von den knapp 10 mm grossen Früchten ist<br />

nur das äussere Fruchtfleisch essbar. Es ist<br />

mehlig und schmeckt eher fade, enthält aber<br />

Eiweisse, Mineralstoffe und reichlich Pektine.<br />

Funde in Pfahlbauten lassen vermuten, das<br />

die Beeren als Beikost dienten. Im Mittelalter<br />

wurden sie getrocknet und vermahlen als<br />

Mehlzusatz gebraucht. Sie können für Marmeladen,<br />

Gelees oder Getränke verwendet werden.<br />

Der Weissdorm ist auch eine Heilpflanze<br />

mit herzwirksamen und kreislaufstärkenden<br />

Inhaltsstoffen.<br />

Er hat sich als Pfropfunterlage für Quitten und<br />

Mispeln bewährt. Als Heckenpflanze, als Vogelschutzgehölz<br />

und als Windschutzhecke ist<br />

der Weissdorn unentbehrlich.<br />

Im besten Fall kann der Weissdorn 500 Jahre<br />

leben.<br />

Die Rose ist fast in ganz Eurasien heimisch.<br />

Wildrosen sind frosthärter als Gartenrosen.<br />

Auch sie bevorzugen jedoch sonnige Standorte.<br />

Leichte bis mittelschwere Böden mit<br />

nicht zu saurer Reaktion sagen diesem Blütengehölz<br />

am besten zu. Vernässter, kalter, undurchlässiger<br />

Untergrund verhindert das Gedeihen.<br />

Die verschiedenen Sorten erreichen<br />

Höhen von 2 bis 5 m, Kletterrosen auch höher.<br />

Im Herbst reifen die rundlichen Scheinfrüchte.<br />

Auffällig orange- bis scharlachrot gefärbt, sind<br />

sie uns eine Augenweide, ein Leckerbissen für<br />

manche Tiere. Auch für die menschliche Ernährung<br />

sind sie nutzbar. Der Vitamin-C-Gehalt<br />

ist hoch. Nach der Entfernung der Samen sind<br />

die Hagebutten vielseitig verwendbar zu Buttenmost,<br />

Marmelade, Saft, Likör, Rosenhonig,<br />

Rosenwein. Im Birseck (Nordwestschweiz) kamen<br />

im Winter Bauern aus Hochwald SO in die<br />

Siedlungen und verkauften Buttenmost offen.<br />

(Buttenmost ist eingekochtes, gezuckertes<br />

Fruchtfleisch der Hagebutte und wird meist als<br />

Brotaufstrich genossen).<br />

Rosen können mehrere hundert Jahre alt werden.<br />

Am Hildesheimer Dom (D) soll ein 13 m<br />

hoher Rosenstock mit 50 cm dickem Stamm<br />

noch aus dem Mittelalter stammen.<br />

Empfehlenswerte Wildrosen<br />

_Apfelrose Rosa villosa: bis 2m Höhe<br />

_Bibernellrose Rosa pimpinellifolia: bis 1m Höhe<br />

_Filzrose Rosa tomentosa: 1 bis 2m Höhe<br />

_Gallische Rose Rosa gallica: bis 1,25m Höhe<br />

_Heckenrose Rosa canina: bis 3 m Höhe<br />

_Japanrose Rosa nipponensis: 1 bis 2m Höhe,<br />

höchster Vitamin-C-Wert<br />

_Kartoffelrose Rosa rugosa: 1 bis 2m Höhe<br />

_Rotblättrige Rose Rosa glauca: bis 3m Höhe<br />

Quelle Vedel und Lange 1974<br />

Heckenrose<br />

_Stacheldrahtrose Rosa sericea: 2 bis 3m Höhe<br />

_Vitaminrose Rosa pendulina var. oxydon:<br />

_1–3m Höhe, entwickelt Schösslinge<br />

_Weinrose Rosa rubiginosa: bis 1,5 m Höhe<br />

_Zimtrose Rosa majalis: 0,5 bis 2m Höhe,<br />

_entwickelt Ausläufer


70 <strong>ProSpecieRara</strong>: <strong>Fruchtige</strong> Raritäten 2006<br />

Wildobst<br />

71<br />

Schwarzdorn,<br />

Schlehe<br />

Wacholder<br />

Gemeine<br />

Felsenbirne<br />

Berberitze,<br />

Sauerdorn<br />

Schwarzdorn<br />

Quelle A. Quartier 1978<br />

Diese immergrüne Pionierpflanze ist in ganz<br />

Europa heimisch. Im nördlichsten Skandinavien<br />

wächst der Wacholder kriechend, in wärmeren<br />

Gefilden in guten Böden dagegen säulenförmig<br />

bis 12 m hoch. Wacholderbeeren<br />

sind als Gewürz für Sauerkraut bekannt. Sie<br />

finden auch in anderen Speisen Verwendung<br />

und werden als hochprozentiges Destillat<br />

genossen. Sowohl mit grünen Zweigen wie mit<br />

dem Holz wird seit jeher Fleisch und Fisch<br />

geräuchert.<br />

Dieser europäisch-südwestasiatische Strauch<br />

besiedelt Felshänge, Schutt und trockene<br />

Wälder auf kalkhaltigem Untergrund. Das<br />

reichblühende Gehölz wird 2 bis 3 m hoch. Die<br />

süsslichen Früchte wurden schon im Altertum<br />

gesammelt und verspeist. Wegen des Blausäuregehaltes<br />

sollten jedoch roh keine grösseren<br />

Mengen verzehrt werden. Beim Erhitzen<br />

verschwindet dieser Giftstoff, und die Früchte<br />

können dann bedenkenlos zu Konfitüren und<br />

geistigen Getränken verarbeitet werden.<br />

Quelle A. Quartier 1978<br />

Die Schlehe oder der Schwarzdorn soll die<br />

Stammmutter aller europäischen Pflaumen<br />

sein. Aus Wildkreuzungen mit der Kirschpflaume<br />

dürften in grauer Urzeit die Ahnen unserer<br />

Pflaumen, Zwetschgen, Mirabellen und Reineclauden<br />

entstanden sein. Ihre Verbreitung<br />

umfasst ganz Europa, ausser dem hohen Norden.<br />

Schwarzdornbüsche werden nicht höher<br />

als 5m. Kriechwurzeln und Schösslinge sorgen<br />

für ständige Verjüngung und Ausbreitung.<br />

Durchlässige, humose, kalkhaltige Böden<br />

sagen ihnen am besten zu.<br />

Die Steinfrüchte der Schlehe sind erst nach<br />

Frosteinwirkung geniessbar. Schon die Pfahlbauern<br />

nutzten sie. Im Mittelalter wurde Schlehenwein<br />

mit Honig an kirchlichen Festen<br />

getrunken. Getrocknete Schlehen wurden beim<br />

Garnspinnen zur Förderung des Speichelflusses<br />

gekaut. Alte Rezepte beschreiben die Herstellung<br />

von Sirup, Wein, Likör und Schnaps. In<br />

Frankreich galt Schlehenwein und das mit<br />

Schlehenmus bestrichene Brot als Festmahl<br />

armer Leute. Heute werden die Früchte noch<br />

zu Sirup, Saft, Mus und Marmeladen verarbeitet.<br />

Die Blüten haben blutreinigende Wirkung.<br />

Der Wacholder kann das hohe Alter von über<br />

500 Jahren erreichen.<br />

Berberitzenblüten und -früchte<br />

Ausser in kalten Gebieten ist die Berberitze europaweit<br />

verbreitet. Sie mag milde, kalkhaltige<br />

Standorte in lichten Wäldern und Gebüschen. An<br />

den Boden stellt der Sauerdorn kaum Ansprüche.<br />

Der stark bedornte Strauch erreicht eine<br />

Höhe von drei Metern. Aus den sehr sauren<br />

Früchten lassen sich Konfitüren und Getränke<br />

herstellen.<br />

Die Schlehe kann 80 Jahre alt werden.


Rebe, Traube, Weinrebe<br />

Rebe, Traube, Weinrebe<br />

73<br />

Foto Beat Ernst, Basel<br />

Foto Yannik Andrea, 7477 Filisur<br />

Die Rebe Vitis vinifera ist eine der ältesten<br />

Kulturpflanzen überhaupt. Sie stammt vermutlich<br />

ursprünglich aus der Region Kaukasus,<br />

Kleinasien, Oberturkmenien und Iran. Die Weinrebe<br />

ist seit jeher Teil der Kulturgeschichte<br />

des Menschen. In prähistorischen Zeiten wurde<br />

sie bereits wild gesammelt. Bald nahm<br />

man sie in Kultur zur Freude und Berauschung<br />

unserer Sinne. Kaum einer anderen Pflanze<br />

hat der Mensch so viel Aufmerksamkeit entgegen<br />

gebracht. Auch in der Schweiz wird<br />

schon seit der Römerzeit Wein angebaut und<br />

gekeltert. Dank verschiedenen Einflüssen aus<br />

den Nachbarländern und den unterschiedlichen<br />

klimatischen Regionen haben sich hier<br />

zahlreiche Sorten etabliert.<br />

Die Rebe ist sehr anpassungsfähig bezüglich<br />

des Bodens. Mit Ausnahme der jungen Knospen,<br />

die bei Temperaturen um -2 bis -3 °C<br />

bereits geschädigt werden, ist die Weinrebe<br />

frosthart. In kühleren Regionen gedeiht die<br />

Weinrebe nur an milden und geschützten Lagen<br />

(warme Hänge, Seelage oder als Wandspalier).<br />

Ein Rebstock kann an guten Standorten mehrere<br />

hundert Jahre alt werden.<br />

Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde die<br />

Reblaus, ein aus Amerika importierter Wurzelschädling,<br />

zur schlimmsten Rebenplage überhaupt.<br />

Zudem gelangten zur gleichen Zeit die<br />

bis anhin unbekannten Rebenkrankheiten<br />

«Echter Mehltau» und «Falscher Mehltau» zu<br />

uns. Dagegen mussten resistente Reben gefunden<br />

werden. Dies erwies sich zugleich als<br />

Durchbruch der Veredelungstechnik. Man führte<br />

um etwa 1860 aus Amerika resistente, in<br />

Mitteleuropa bis dahin unbekannte Rebarten<br />

ein: als Direktträger zum Beispiel Vitis labrusca<br />

oder als Unterlage für edlere Weinsorten<br />

zum Beispiel Vitis riparia oder Vitis rupestris.<br />

Diese Weinreben amerikanischen Ursprungs<br />

wurden dann für europäische Verhältnisse weitergezüchtet.<br />

In der Schweiz, vorab in der Südschweiz,<br />

überlebte eine Anzahl «Americano»-<br />

Trauben. Diese sind allerdings weniger zum<br />

Keltern als zur Herstellung von Traubensaft<br />

oder zum Brennen geeignet. Weitere alte europäische<br />

Rebensorten finden sich vor allem<br />

im Wallis und in historisch bekannten Rebgebieten,<br />

zum Beispiel um den Zürichsee.


74 <strong>ProSpecieRara</strong>: <strong>Fruchtige</strong> Raritäten 2006<br />

Empfehlenswerte Rebensorten<br />

Rebe, Traube, Weinrebe<br />

Empfehlenswerte Rebensorten<br />

75<br />

Bevor Sie sich für eine Rebensorte entscheiden,<br />

lassen Sie sich am besten in der Rebschule<br />

beraten. Eine, dem Standort angepasste<br />

Sortenwahl ist sehr wichtig für ein gutes<br />

Gedeihen, ohne dass allzu viele Pflanzenschutzmittel<br />

eingesetzt werden müssen.<br />

Europäische Weinrebensorten<br />

Vitis vinifera<br />

Die ursprünglichsten Rebensorten der Schweiz<br />

gehören der Europäischen Weinrebe Vitis vinifera<br />

an und sind heute wegen ihrer Anfälligkeit<br />

auf die Reblaus sowie auf den echten und<br />

falschen Mehltau selten geworden, zum Teil<br />

sogar in ihrem Bestand gefährdet. Ihre Erhaltung<br />

bedarf guter Kenntnisse und namentlich<br />

eines gezielten Pflanzenschutzes. Hier eine<br />

Auswahl dieser Besonderheiten, welche heute<br />

noch in Rebschulen erhältlich sind:<br />

Completer<br />

(Lindauer, Malanstraube, Edelweisser)<br />

Weisse, spät reifende Keltersorte für beste Lagen.<br />

Die Trauben sind gross und pyramidenförmig,<br />

die dickhäutigen Beeren werden gelb mit braunen<br />

Flecken. Sie kann bei schlechtem Blühwetter etwas<br />

verrieseln. Hauptverbreitung: Bündner Herrschaft,<br />

Malans. Herkunft: Kt. GR<br />

Weisser Räuschling (Züriweiss, Weisswelsch,<br />

Guay Jaune, Rüschelin u.v.m.)<br />

Alte, möglicherweise von Wildreben am Rhein<br />

oder in der Schweiz abstammende Keltersorte.<br />

Traube mittel, locker bis sehr dicht. Beeren mittel-<br />

Heida (Plant Païen, Heidenwein)<br />

Weisse Keltersorte und Spezialität aus dem Vispertal<br />

VS. Die Sorte zählt zu den gelbtraubigen,<br />

würzigen Traminer-Typen. Sie gedeiht im oberen<br />

Wallis, in den höchst gelegenen Weinbergen Europas.<br />

In Visperterminen wird daraus der Heidenwein<br />

zubereitet.<br />

Cornalin (Landroter, Rouge du Pays)<br />

Blaue Keltersorte. Eine der ältesten im Kt. Wallis<br />

angepflanzte Rebsorte. Die Beere reift sehr spät<br />

und braucht beste Standorte. Neigung zur Alternanz<br />

(= jährlich schwankende Fruchtbarkeit). Den<br />

Namen ‹Cornalin› erhielt die Sorte erst 1972.<br />

Roter Gutedel (Chasselas rose royal)<br />

Seltene, rosarote Farbvariante der vielfältigen Chasselasgruppe.<br />

Ausgezeichnete Tafeltraube, reift Ende<br />

September bis Ende Oktober. Traube gross,<br />

Beeren mittelgross. Die meist verbreitete Weissweinsorte<br />

in der Schweiz ist heute noch der ‹Chasselas›.<br />

Weitere seltene Sorten werden in speziellen<br />

Sammlungen im Rahmen des Nationalen Aktionsplanes<br />

des Bundesamtes für Landwirtschaft<br />

BLW erhalten. Aus diesen Sammlungen<br />

kann Holz zur Veredelung bezogen werden. Angaben<br />

zu den Sammlungen erhalten Sie bei<br />

der Geschäftsstelle von <strong>ProSpecieRara</strong> oder<br />

bei der Schweizerische Kommission für die Erhaltung<br />

von Kulturpflanzen SKEK, Domaine de<br />

Changins, 1260 Nyon, Tel. 022/363 47 01,<br />

Internet: www.cpc-skek.ch.<br />

Amerikanische und interspezifische<br />

Weinrebensorten<br />

Vitis labrusca, Vitis riparia, Vitis rupestris etc. und<br />

Kreuzungen davon<br />

Im Laufe des letzten Jahrhunderts haben sich<br />

zunehmend robustere Rebensorten in der<br />

Schweiz etabliert. Diese stammen von amerikanischen<br />

Weinreben ab oder sind sogenannte<br />

interspezifische Rebensorten, die auf Kreuzungen<br />

zwischen verschiedenen Rebenarten<br />

beruhen.<br />

Alle Vitis labrusca-Sorten, sowohl die reinen<br />

als auch die gekreuzten, sind intensiv beduftet<br />

und erinnern bei voller Reife an Himbeeren.<br />

Vitis labrusca ist in Amerika auch unter<br />

dem Namen ‹Fox Grape› (Fuchstraube) bekannt.<br />

Ihr typischer Fruchtgeschmack wirkt<br />

auch in den Folgezüchtungen nach und wird<br />

als Fox-Ton umschrieben. Im Volksmund werden<br />

diese Traubensorten bei uns als «Katzenseicher»<br />

bezeichnet.<br />

Nachstehend haben wir eine Auswahl an robusteren,<br />

für die Schweiz mittlerweile traditionellen<br />

Sorten zusammengestellt. Sie sind in der<br />

Regel vielseitig verwendbar und können für<br />

den Hausgarten oder die Pergola empfohlen<br />

werden.<br />

Seyval blanc S.V. 5-276 Interspezifische Sorte<br />

Weisse, pilzresistente Keltersorte und Tafeltraube<br />

aus Frankreich. Eine zu Beginn des 20. Jhdt. gezüchtete<br />

Hybridrebe. Für kühlere Gegenden vorteilhaft,<br />

da früh austreibend und reifend. Beeren<br />

Chambourcin Interspezifische Sorte<br />

Rote, pilzresistene Keltersorte. Spät reifend und<br />

deshalb ausschliesslich geeignet für südliche Lagen<br />

TI. Trauben gross, ziemlich kompakt, aber<br />

häufig ungenügend befruchtete Kleinbeeren. Zugunsten<br />

der Qualität sollte eine Ertragsregulierung<br />

erfolgen.<br />

Dirju Campbell early Americano<br />

Blaue Tafeltraube. Frühreife Sorte mit starkem<br />

Fox-Aroma. Beeren und Trauben sehr gross. Beerenfleisch<br />

saftig und weich. Ertragreiche Sorte mit<br />

üppigem Wuchs. Gute Pilzresistenz. Dekorative<br />

Pergola- oder Spalierrebe.<br />

Léon Millot (Frühe Schwarze)<br />

Interspezifische Sorte<br />

Rote, pilzresistente Keltersorte. Anfang des 20.<br />

Jhrdt. im Elsass gezüchtet. Sehr früh reifend. Sorte<br />

in späten Lagen auspflanzen wegen der Gefahr<br />

des Wespenfrasses. Geeignet für Höhenlagen.<br />

Aus den Trauben entsteht einer der besten Rotweine<br />

der französischen Hybridsorten.<br />

Isabella Americano Vitis labrusca<br />

Sämling aus Süd Carolina (USA), um 1820 in<br />

Frankreich eingeführt. Beere dickschalig, tiefschwarz,<br />

stark beduftet; Fleisch gelbgrün, ausgeprägter<br />

Fox-Ton. Im Tessin bis in die 50er Jahre<br />

häufigste pilzresistente Sorte. Wurde geschätzte<br />

Tafeltraube, auch für Traubensaft, leichte Roséweine.<br />

Magliasina<br />

Americano Vitis labrusca<br />

gross, bei Vollreife bronziert. Früher weit verbreite-<br />

mittel, rund, gold-gelb, fleischig. Geschmack neu-<br />

Klon der Sorte ‹Isabella› und fast identisch. Aber<br />

te Weissweinsorte, heute nur noch Reste z.B. am<br />

tral. Gute, problemlose Wein- und Tafeltraube.<br />

bessere Befruchtung und regelmässigeres Aus-<br />

Zürichsee.<br />

reifen der Trauben, d.h. wenig grüne, nicht ausgereifte<br />

Beeren bei der Ernte. Spärlich verbreitet im<br />

Gebiet um Lugano.


76 <strong>ProSpecieRara</strong>: <strong>Fruchtige</strong> Raritäten 2006<br />

77<br />

Empfehlenswerte Rebensorten<br />

Triumph von Elsass<br />

Interspezifische Sorte<br />

Schöne kompakte Trauben mit kleinen, süssen<br />

Beeren. Reift früh bis mittelfrüh. Wuchs stark. Sehr<br />

widerstandsfähig gegen Fäulnis und somit sehr<br />

geeignet für das Freiland. Verrieselt gern bei zu<br />

starkem, ungezügeltem Wachstum.<br />

Maréchal Foch<br />

Interspezifische Sorte<br />

Rote, pilzresistente Keltersorte. Benannt nach<br />

dem berühmten General Foch aus dem 1. Weltkrieg.<br />

Eine gut bekannte französische Hybridrebe<br />

mit früher bis mittelfrüher Reife. Mittelgrosse<br />

Trauben mit kleinen Beeren. Gute Frosthärte.<br />

Noah<br />

Interspezifische Sorte<br />

Vitis labrusca Vitis riparia<br />

Eine robuste, starkwüchsige Sorte. Früh bis mittelfrüh<br />

reifend. Kompakter Fruchtstand, mittelgrosse<br />

weisse Beeren, intensiver Fox-Geschmack.<br />

Geeignet für Traubensaft, Schnaps, Konfitüre. Unterschiedlich<br />

beliebt.<br />

Aurora Seyval blanc 5-279<br />

Interspezifische Sorte<br />

Züchtung Ende des 19. Jhdts von Seyve-Villard (F).<br />

Sehr früh reifende goldgelbe Traube. Mittelgrosse<br />

Beeren, sehr süss, neutral im Geschmack. Für Höhenlagen<br />

geeignet.


Beerenobst<br />

Beerenobst<br />

Erdbeere<br />

79<br />

Foto Markus Zuber, 5024 Küttigen<br />

Beeren hielten erst relativ spät Einzug in unsere<br />

Gärten. Bis ins 18. Jahrhundert sammelte<br />

man bei uns wilde Beeren, welche einem<br />

die freie Natur in Wäldern, an Hecken und<br />

Waldrändern in genügend grossen Mengen<br />

schenkte. Der Platz in Garten und Feld wurde<br />

gebraucht für die Grundversorgung mit Gemüse.<br />

Die ersten Beerensorten stammten vorwiegend<br />

aus England, Frankreich oder Amerika.<br />

Hierzulande begann um 1920 die Forschungsanstalt<br />

Wädenswil, heute agroscope FAW Wädenswil,<br />

Erdbeeren und Himbeeren zu züchten.<br />

Aber selbst erfolgreiche Erdbeerzüchtungen<br />

wie die ‹Wädenswil 6›, die heute noch in<br />

Hausgärten angepflanzt werden, mussten im<br />

Erwerbsanbau solchen Sorten weichen, die<br />

den heutigen Marktanforderungen entsprechen.<br />

Seit Züchtungsbeginn dürften für die<br />

Schweiz etwa 350 Sorten von Bedeutung (gewesen)<br />

sein.<br />

Das Beerenobst unterteilt man in die krautigen<br />

Erdbeeren und die grösstensteils verholzten<br />

Strauchbeeren (Himbeeren, Brombeeren,<br />

Johannisbeeren, Stachelbeeren). Wir stellen<br />

Ihnen eine Auswahl an Sorten vor, welche wir<br />

für den Hausgarten empfehlen können.<br />

Die Erdbeere ist die erste heimische Frucht im<br />

Jahr und neben dem Apfel die beliebteste unserer<br />

Zeit. Schon seit der Jungsteinzeit begleitet<br />

sie den Menschen. Wer heute von der Erdbeere<br />

spricht, denkt meistens an die grossfrüchtige<br />

Gartenerdbeere. Diese ist aber erst<br />

im 18. Jahrhundert entstanden. Die Geschichte<br />

der Erdbeerenkultur in Europa beginnt mit<br />

zwei anderen bei uns heimischen Arten: der<br />

Walderdbeere und der Moschuserdbeere. Bei<br />

den Römern fand die Erdbeere als Wildobst<br />

Verwendung.<br />

Hier eine Übersicht der wilden Vorfahren unserer<br />

Erdbeersorten:<br />

Walderdbeere Fragaria vesca<br />

Einheimisch. Verbreitet in Hecken, Wiesen<br />

und Wäldern. Monatserdbeeren. Solche, die<br />

keine Ausläufer machen, werden dank ungeschlechtlicher<br />

Samenbildung über sortenechte<br />

Samen vermehrt.<br />

Moschuserdbeere Fragaria moschata<br />

Einheimische Beere in Eichen- und Auenwäldern.<br />

Ausgezeichnet durch ein besonderes<br />

süss-würziges Aroma, das an den Duft von<br />

Moschusparfum oder nach Zimt erinnert. Machen<br />

dichte Ausläufer und eignen sich als<br />

«Erdbeerwiese». Die meisten Sorten sind zweihäusig<br />

und bilden nur Früchte, wenn weibliche<br />

und männliche Pflanzen beieinander gedeihen.<br />

Scharlacherdbeere Fragaria virginiana<br />

Stammt aus Nordamerika. Früh reifende Erdbeeren,<br />

starke Ausläuferbildung, Weissfleischigkeit<br />

und aromatischer Geschmack. Der<br />

Kelch löst sich ohne Zapfen wie bei den Walderdbeeren.


80 <strong>ProSpecieRara</strong>: <strong>Fruchtige</strong> Raritäten 2006 Beerenobst | Erbeere<br />

81<br />

Erdbeere<br />

Erdbeere<br />

Chileerdbeere Fragaria chilöensis<br />

Grossfrüchtige Erdbeere, im 18. Jahrhundert<br />

aus Chile nach Europa gebracht. Weltweit betrachtet<br />

vermutlich die älteste Erdbeerenkultur.<br />

Gartenerdbeere Fragaria ananassa<br />

Hybrid der zwei amerikanischen Erdbeersorten<br />

Chileerdbeere und Scharlacherdbeere. Züchtung<br />

um 1750 in der Bretagne, was den<br />

Grundstein zu unseren grossfrüchtigen Gartenerdbeeren<br />

legte.<br />

Empfohlene, traditionelle Erdbeersorten<br />

Die mit (*) gekennzeichneten Sorten sind auch für<br />

Grenzlagen (i.d.R. rauere klimatische Verhältnisse<br />

wie in Höhenlagen) geeignet. Entscheidend für<br />

das gute Gedeihen der Erdbeeren ist das Einhalten<br />

eines Fruchtwechsels.<br />

Weisse Ananas (White Pine)<br />

Fragaria ananassa<br />

Um 1860 in den USA entdeckt. Frucht weiss,<br />

sonnseits mit zart-rosa Anflug, klein-mittelgross,<br />

breitrund, sehr druckempfindlich. Samen braun,<br />

leicht eingesenkt. Fruchtfleisch vollkommen<br />

weiss. Geschmack süss mit leichtem Ananas-Aroma,<br />

charakteristische Säure. Liebhabersorte.<br />

Mieze Schindler<br />

Fragaria ananassa<br />

Entstand 1925 in Deutschland, 1933 in den Handel<br />

gebracht. Sorte ist zweihäusig und braucht eine<br />

andere Sorte als Pollenspender. Späte Reife,<br />

hervorragender Geschmack. Früchte mittelgross,<br />

gleichmässig geformt, breitrund bis nierenförmig,<br />

bei Vollreife schwarzrot. Fruchtfleisch ziemlich<br />

fest.<br />

Wädenswil 6<br />

Fragaria ananassa<br />

1954 an der FAW, 1960 als sechste Erdbeerzüchtung<br />

der kommerziellen Vermehrung übergeben.<br />

Inbegriff einer Aromaerdbeere. Die mit Abstand<br />

beliebteste Erdbeere im Hausgarten. Frucht herzförmig,<br />

gänzend dunkelrot mit breitem, nüsschenfreiem<br />

Fruchthals. Fruchtfleisch weich und locker.<br />

May Queen (Reine de mai, Maikönigin)<br />

Fragaria virginiana<br />

1857 in England entwickelt. Frucht klein bis mittel,<br />

ungleich gross, relativ regelmässig geformt,<br />

orange bis zinnoberrot, gelbe Samen in Grübchen<br />

sitzend. Fruchtfleisch weiss, saftig, schmelzend<br />

mild säuerlich, sehr süss, mit viel Gewürz. Frühsorte.<br />

Früher Treibsorte.<br />

Weisse Solemacher<br />

(Weisse Baron, Solemacher)<br />

Fragaria vesca<br />

Monatserdbeere ohne Ausläufer. Gezüchtet aus<br />

einem Sämling in Deutschland, 1936 in den Handel<br />

gebracht. Gute Fruchtbarkeit, grosse und<br />

schöne weisse Früchte mit Walderdbeerengeschmack.<br />

Direkte Verarbeitung empfohlen, da unschöne<br />

Verfärbung nach der Ernte.<br />

Rügen<br />

Fragaria vesca<br />

Monatserdbeere ohne Ausläufer. 1920 in Deutschland<br />

gezüchtet. Trägt von Juni bis November Früchte.<br />

Diese bei Vollreife dunkelrot mit aufsitzenden<br />

Samen. Fruchtfleisch weiss bis leuchtend rosa,<br />

saftig im überreifen Zustand. Schönste Früchte an<br />

einjährigen Pflanzen, regelmässige Neuansaat<br />

empfohlen.<br />

Capron Royal (Royal Hautbois)<br />

Fragaria moschata<br />

1861 in England entstanden. Zwittrige Moschuserdbeere,<br />

welche keine weitere Sorte als Bestäuber<br />

braucht. Früchte mittelgross, weinrot, sonnabseits<br />

lange weisslich grün und hart. Fruchtfleisch<br />

gelblich weiss, am Rande dunkelbraun bis<br />

rot, fest und butterartig schmelzend, sehr süss<br />

und gewürzreich. Reife spät, lange Erntezeit. Liebhabersorte.<br />

Hansa (Schwarze Ananas,<br />

Schwarze König Albert)<br />

Fragaria ananassa<br />

1904 als Zufallssämling in Hamburg (D) entdeckt<br />

und 1905 in den Handel gebracht. Gedeiht am<br />

besten auf nicht zu nährstoffreichen Böden.<br />

Frucht auffallend dunkelrot. Bluterdbeere. Sehr<br />

gut für Saft, Konfitüre und Tiefkühlen. Fruchtfleisch<br />

weich, süss mit feinem Aroma. Liebhabersorte<br />

für den Hausgarten.<br />

Panther<br />

Fragaria ananassa<br />

1914 in Deutschland herausgegeben. Spielte in<br />

Deutschland im Erwerbsanbau nie eine Rolle, in<br />

den Schweizer Hausgärten war sie weit verbreitet.<br />

Früchte und Fruchtfleisch eher fest. Im üppigen<br />

Laub versteckt. Robuste, wenig krankheitsanfällige<br />

Pflanze.<br />

Talisman<br />

Fragaria ananassa<br />

Herkunft Schottland 1955, resistent gegen einige<br />

Stämme der Roten Wurzelfäule. Erste Früchte<br />

breitnierenförmig, spätere Früchte kegelförmig.<br />

Kelch schwer von der Frucht löslich. Pflanze bildet<br />

Hochbüsche mit schmalen Blättern. Im Spätsommer<br />

oft eine zweite kleine Ernte.<br />

Fotos Markus Zuber, 5024 Küttigen<br />

▲ May Queen<br />

▲ Capron Royal<br />

▲ Talisman


82 <strong>ProSpecieRara</strong>: <strong>Fruchtige</strong> Raritäten 2006<br />

Beerenobst | Himbeere<br />

83<br />

Erdbeere<br />

Himbeere<br />

Himbeere<br />

Senga Precosana<br />

Fragaria ananassa<br />

Ackerfeste Sorte aus Deutschland 1966. Früchte<br />

früh reifend, süss und aromatisch. Beeren gross,<br />

gleichmässig spitzkegelförmig, leuchtend orangerot<br />

mit aufsitzenden Samen. Fruchtfleisch mässig<br />

fest. Blattrand auffallend nach oben gebogen.<br />

Schwere Böden bevorzugt.<br />

Madame Moutôt (Tomatenerdbeere,<br />

Paradeiser, Generalfeldmarschall von Hindenburg<br />

u.a.)*<br />

Fragaria ananassa<br />

1906 in Frankreich gezüchtet. Früchte riesig, stark<br />

gerippt, aufgeblasen, unregelmässig, innen oft<br />

hohl, verwaschen hellrot bis rot. Geschmack mild,<br />

süss und angenehm. Fruchtfleisch weisslich bis<br />

lachsrosa, locker, etwas mehlig. Sehr ertragreiche<br />

Sorte. Für höhere und trockene Lagen. Bis in die<br />

1950er Jahre wichtige Sorte im Erwerbsanbau.<br />

Wunder von Köthen<br />

Fragaria ananassa<br />

1870 in Deutschland für die Verwertung gezüchtet.<br />

Frucht tiefrot (Bluterdbeere). Ergibt schön gefärbte<br />

Konfitüre, Saft und Wein. Früchte mittelgross,<br />

werden von Jahr zu Jahr kleiner. Frucht löst<br />

sich nicht vom Kelch. Fruchtfleisch fest, leicht<br />

säuerlich mit eher wenig Zucker und Aroma. Pflanze<br />

setzt sehr viele Blüten und Früchte an.<br />

Die europäische Waldhimbeere Rubus idaeus<br />

wurde bereits in vorgeschichtlicher Zeit gesammelt,<br />

wie die zahlreichen Funde von Himbeersamen<br />

in Pfahlhaussiedlungen der späten<br />

Jungsteinzeit und der Bronzezeit belegen. Sie<br />

wurde als Heilpflanze und wegen ihres guten<br />

Geschmacks hoch geschätzt. Die Geschichte<br />

ihres Anbaus und ihrer Existenz als Kulturpflanze<br />

ist aber relativ jung.<br />

Die heutigen Himbeersorten beruhen auf<br />

Kreuzungen verschiedenstes europäischer<br />

und amerikanischer Wildformen.<br />

Rotfrüchtige und gelbe Himbeersorten stammen<br />

von der Europäischen Waldhimbeere Rubus<br />

idaeus und amerikanischen Himbeeren<br />

wie z.B. Rubus strigosus ab. Diese wurden untereinander<br />

gekreuzt um bessere Sortenqualitäten<br />

zu erhalten.<br />

Schwarzfrüchtige Himbeersorten beruhen auf<br />

der amerikanischen Wildform Rubus occidentalis.<br />

Violette Himbeersorten wiederum sind Hybridformen<br />

zwischen schwarzen und roten Himbeeren.<br />

Schwarze und violette Himbeersorten werden<br />

in Europa auch Brombeerartige Himbeeren genannt.<br />

Es gibt einmal tragende Himbeersorten und<br />

remontierende Sorten, deren Ernte sich in der<br />

Regel auf den Herbst konzentriert (Herbsthimbeeren).<br />

Empfohlene,<br />

traditionelle Himbeersorten<br />

Winklers Sämling<br />

1900 in Deutschland als Zufallsämling gefunden.<br />

Ehemalige Erwerbssorte, auch in der Schweiz bis<br />

in die 1970er Jahre. Ziemlich widerstandsfähig gegen<br />

Rutenkrankheiten und Trockenheit. Beeren<br />

leuchtend hellrot, mittelgross und weich. Äusserst<br />

schmackhafte Aromahimbeere für den Hausgarten.<br />

Schwarze Himbeeren<br />

(Bristol und weitere Sorten)<br />

Rubus occidentalis<br />

Schwarzfrüchtige Himbeersorten haben relativ<br />

feste, gleichmässige Beeren, die innerhalb kurzer<br />

Zeit reifen. In den USA um 1850 im Erwerbsanbau,<br />

mengenmässig bald wichtiger als die roten<br />

Himbeeren. In Europa waren sie weniger erfolgreich.<br />

Beeren gut zum Dörren geeignet.<br />

Andenken an Paul Camenzind<br />

Eine der ersten Schweizer Himbeerzüchtungen<br />

(1928), dem Handel übergeben 1940. Wurde<br />

Haupterwerbssorte in der Schweiz. Die Sorte ist<br />

frosthart, stellt aber hohe Ansprüche an Boden<br />

und Pflege. Früchte gross, dunkelrot und zapfenförmig.<br />

Frühe Reife der Beeren.<br />

Schönemann<br />

1950 in Deutschland gezüchtet. Hält sich seither<br />

im Handel und Anbau. Beeren gross, fest langkegelig,<br />

matt dunkelrot. Geschmack aromatisch,<br />

etwas säuerlich. Vielseitig verwend- und konservierbar.<br />

Hoher Pektingehalt. Reagiert auf Trockenheit<br />

sensibel. Wenig empfindlich gegen Frost, Rutenkrankheiten<br />

und Wurzelsterben.<br />

Foto Markus Zuber, 5024 Küttigen<br />

▲ Hauensteins Gelbe<br />

▲ Shaffer’s Colossal<br />

Zefa 2<br />

In der Schweiz von der FAW gezüchtet, 1960 in<br />

den Handel gebracht. Grosse, ziemlich feste, gut<br />

transportfähige, vorwiegend rundliche, bei Vollreife<br />

tief dunkelrote, aromatische Beeren. Sehr gute<br />

Gefriereignung, ausgezeichnet zur Herstellung von<br />

Saft, Sirup oder Sorbets. Sehr rückläufig im Erwerbsanbau.<br />

Lloyd George<br />

1919 in einem Wald in Südengland gefunden. Vorzügliche<br />

Fruchtqualität, grosse Standortbreite.<br />

Ausgangssorte für viele Züchtungen. Grosse, zapfenförmige<br />

und tief dunkelrote Beeren mit starkem<br />

Gewürz, roh etwas säuerlich. Zweimal tragend.<br />

Pflegeaufwändige Wuchsform. Wenig empfindlich<br />

gegen Rutenkrankheiten, anfällig für Blattläuse<br />

und Virosen.


84 <strong>ProSpecieRara</strong>: <strong>Fruchtige</strong> Raritäten 2006<br />

Beerenobst | Brombeere<br />

85<br />

Himbeere<br />

Brombeere<br />

Brombeere<br />

Johannisbeere<br />

Hauensteins Gelbe<br />

Eine Züchtung des Schweizer Beerenzüchters<br />

W. Hauenstein. Beeren ziemlich gross, rundlich,<br />

bei Vollreife orangegelb, weich, süss, mässig aromatisch.<br />

Sorte recht robust. Meist nur als Sommersorte<br />

kultiviert, trägt aber auch im Herbst an<br />

den einjährigen Jahresruten.<br />

Zefa Herbsternte<br />

Wurde von der Forschungsanstalt Wädenswil in<br />

der Schweiz gezüchtet und 1963 dem Handel<br />

übergeben. War bis vor kurzem die bedeutendste<br />

Herbsthimbeere. Frucht gross, zapfenförmig, glänzend.<br />

Beeren rot, gut transportfähig. Gefriereignung.<br />

Beeren auffallend lang gestielt. Recht robust<br />

gegen das Wurzelsterben, Anbau ohne umfangreiche<br />

Stützvorrichtung möglich.<br />

Shaffer’s Colossal<br />

1875 in New York gezüchtet aus einer schwarzen<br />

und einer roten Himbeere. In den USA meist angebaute<br />

und bestbezahlte Purpurhimbeere. Wichtig<br />

für die Konservenindustrie. Auch bevorzugt als<br />

Dörrfrucht. Fruchtfleisch ziemlich weich und saftreich,<br />

mit intensiver Farbe. Reife spät. Extrem<br />

starker Wuchs, braucht viel Platz.<br />

Die Brombeere ist eine der ältesten bekannten<br />

Heilpflanzen und hatte auch Bedeutung<br />

als Wildobst für Sirup und Konfitüren. Die<br />

Brombeere ist unter den Beerenarten diejenige,<br />

welche am spätestens die Wandlung von<br />

der Wild- zur Kulturpflanze vollzogen hat. Die<br />

Brombeere lässt sich im Unterschied zur Himbeere<br />

nur mit Fruchtzapfen pflücken.<br />

Viele der ersten kultivierten Brombeersorten<br />

stammen aus den USA. Das gleiche gilt auch<br />

für deren wilde Vorfahren. Auch in Europa wurde<br />

vielfach Züchtung mit amerikanischen Sorten<br />

betrieben. Nur ganz wenige Kultursorten<br />

haben europäische Wurzeln und sind Abkömmlinge<br />

von Rubus armeniacus oder Rubus<br />

laciniatus, welche ranken und mit Stacheln bewehrt<br />

sind. Die heutige Züchtung konzentriert<br />

sich auf aufrechte, stachellose Sorten.<br />

Empfohlene, traditionelle<br />

Brombeersorten<br />

Die mit ! bezeichnete Sorte neigt zur Verwilderung<br />

und muss in ihrer Ausbreitung kontrolliert<br />

werden. In freier Wildbahn kann sie undurchdringliche<br />

Gebüsche bilden und die vorhandene<br />

Vegetation verdrängen.<br />

Farnblättrige Brombeere<br />

Rubus laciniatus<br />

Ab 1930 während Jahrzehnten wichtigste Erwerbssorte.<br />

Sie verschwand vor wenigen Jahren aus<br />

den Katalogen schweizerischer Baumschulen. Attraktives,<br />

eingeschnittenes und oben glänzendes<br />

Blatt. Beeren rundlich bis kegelförmig, festfleischig,<br />

angenehm süss und aromatisch.<br />

Theodor Reimers !<br />

Rubus armeniacus<br />

Genaue Umstände der Entstehung unbekannt.<br />

Sorte wurde gleichzeitig in Deutschland und den<br />

USA um 1900 eingeführt. Traditionelle, heute zum<br />

Teil noch kultivierte Sorte. Sehr starkwüchsig.<br />

Beeren weich, sehr aromatisch, kaum transportfähig.<br />

Grosse, fünfteilige, auffällig gewölbte Blätter<br />

mit weissfilziger Blattunterseite.<br />

Der Name und die Reife der Johannisbeeren<br />

ist im Volksglauben eng mit dem Johannistag<br />

bzw. der Johannisnacht (Sommersonnenwende)<br />

verknüpft. Sie zeichnete sich als besonders<br />

wirksame Heilpflanze aus.<br />

Es ist nicht ganz geklärt, von wo die Nutzung<br />

und Kultur der Johannisbeere ausging und seit<br />

wann. Vermutlich wurden wilde Johannisbeeren<br />

an verschiedenen Orten zur gleichen Zeit<br />

genutzt entsprechend der natürlichen Verbreitung<br />

der damaligen Wildformen – bei uns der<br />

Felsen-Johannisbeere Ribes petraeum, in Frankreich,<br />

Holland, Dänemark und Baltikum der<br />

Kirsch-Johannisbeere (Ribes sativum, Ribes<br />

rubrum). Die Johannisbeere wurde vermutlich<br />

seit dem Ende des 15. Jahrhunderts von Klöstern<br />

zunächst als Heilpflanze (Blätter, Johannisbeersirup)<br />

verbreitet. An der Entstehung der<br />

heutigen roten, rosa und weissen Johannisbeeren<br />

sind hauptsächlich drei Wildarten europäischen<br />

Ursprungs (Ribes petraeum, Ribes<br />

sativum und Ribes rubrum) beteiligt. Diese<br />

Sorten werden heute vor allem als Frischware<br />

konsumiert.<br />

In den meisten nordeuropäischen Ländern<br />

fand auch ab etwa dem 15. Jahrhundert die<br />

schwarze Johannisbeere (Ribes nigrum und<br />

weitere) als Medizinalpflanze Verwendung.<br />

Heute werden schwarze Johannisbeeren vor<br />

allem industriell verarbeitet.<br />

Das Holz der Johannisbeeren ist ausserordentlich<br />

frostfest, so dass eine Anbau in höheren<br />

Lagen gut möglich ist. Die relativ frühe Blüte<br />

ist hingegen spätfrostgefährdet, weshalb sich<br />

die Pflanzung auf Ost- oder Nordhänge ausrichten<br />

soll.


86 <strong>ProSpecieRara</strong>: <strong>Fruchtige</strong> Raritäten 2006<br />

Johannisbeere<br />

Beerenobst | Johannisbeere<br />

Johannisbeere<br />

87<br />

Empfohlene, traditionelle Johannisbeersorten<br />

(rote, rosa und gelbe)<br />

Die mit (*) gekennzeichneten Sorten sind auch für<br />

Grenzlagen (i.d.R. rauere klimatische Verhältnisse<br />

wie in Höhenlagen) geeignet.<br />

Erstling aus Vierlanden (Rote Vierländer)*<br />

Ribes petraeum<br />

Abkömmling der Felsjohannisbeere um 1905 entdeckt.<br />

Mittelfrühe Sorte. Lange, dicht besetzte<br />

und gut pflückbare Trauben. Beeren rund, manchmal<br />

birnenförmig, dunkelrot, recht süss und säurearm.<br />

Hauptsächlich für den Frischkonsum. Breit<br />

anbaufähig, robust.<br />

Heinemanns Rote Spätlese<br />

(Macherauchs Rote Spätlese, Macherauchs<br />

Späte Riesentraube, Herbstzauber)<br />

Herkunft unklar. Bedeutende Sorte für die Züchtungsgeschichte.<br />

Späte Fruchtreife. Sträucher mit<br />

starkem Wachstum von 2–3 m Höhe. Zuckerreiche<br />

Beeren mit hohem Säuregehalt. Zum Rohgenuss<br />

erst im vollen oder fast überreifen Zustand<br />

geeignet. Ehemalige Sorte im Erwerbsanbau.<br />

Heros<br />

1927 in Deutschland in den Handel gebracht.<br />

Sehr lange Traube mit grossen, frühreifen, etwas<br />

weichen roten Beeren. Angenehm süsser Geschmack.<br />

Sehr vielseitig verwendbar. Blatt mit<br />

blass weinrot gefärbten Blattadern. Schwaches<br />

Wachstum, braucht regelmässigen Schnitt. Für<br />

warme Lagen und gute Böden.<br />

Houghton Castle<br />

(Neue Rote Holländische, Viktoria, Raby<br />

Castle u.a.)*<br />

Alte englische Sorte, seit 1800 im Handel. Spät<br />

blühende, mittelfrüh reifende Johannisbeere. Sehr<br />

fruchtbar. Beeren dunkelrot, glänzend. Bei Reife<br />

sortentypisches, preiselbeerähnliches Aroma. Sehr<br />

gut für Saft- und Kompottbereitung. Unempfindlich<br />

auf Blattkrankheiten.<br />

Roter See (Red Lake)<br />

1933 in den USA gezüchtet, ab 1950 auch in Europa.<br />

Traube lang, locker besetzt. Auffallend dunkelgrüne<br />

Färbung der jungen Blätter. Grosse rote,<br />

etwas wächsern wirkende Beeren. Geschmack<br />

leicht säuerlich, sehr aromatisch. Frühreife Sorte.<br />

Ehemalige Sorte im Erwerbsanbau.<br />

Rote Holländische (Göpperts Kirschjohannisbeere,<br />

Prinz Albert)*<br />

Eine der ältesten (16. Jhdt.) und erfolgreichsten<br />

Johannisbeersorten. Herkunft unbekannt. Ertragreiche<br />

und robuste Sorte. Geeignet für Hausgarten<br />

und Erwerbsanbau. Kaum spätfrostgefährdet<br />

dank spätem Austrieb. Beeren eher hellrot, stark<br />

sauer, schwer zu pflücken. Vielseitig verwendbar.<br />

Rote Versailler<br />

Um 1835 im Garten von Versailles entstanden.<br />

Beeren leuchtend dunkelrot, feinhäutig, ziemlich<br />

gross, mit schwach durchscheinenden Samenkörnern.<br />

Geschmack angenehm mild säuerlich. Gut<br />

für den Rohgenuss geeignet. Frühreife Sorte. Blätter<br />

im Frühjahr intensiv braunrot.<br />

Fleischfarbene Champagner<br />

Herkunft ungewiss, aber bereits im 18. Jhdt. bekannt.<br />

Beeren mittelgross, hellrosa und kugelig.<br />

Frucht säuerlich, sehr aromatisch. Trauben kurz<br />

bis mittellang, neigen zum Verrieseln. Reife Anfang<br />

Juli. Strauch mit kräftigem Wuchs, recht<br />

fruchtbar. Empfohlen zur Weinherstellung.<br />

Weisse aus Jüterbog*<br />

Ribes petraeum<br />

Sorte blüht spät, wenig frostempfindlich. Robust<br />

gegen Blattkrankheiten. Benötigt gute, nährstoffreiche<br />

Böden. Beeren gelblich weiss, gross und<br />

von feinem, säuerlichem Geschmack. Geeignet<br />

zum Rohgenuss, zur Weinbereitung. Früher Herstellung<br />

von Johannisbeersekt.<br />

Weisse Langtraubige<br />

Ende des 19. Jhdt. in einer Obstanlage entdeckt.<br />

Sorte mit auffallend langen, locker mit Beeren besetzten<br />

Trauben. Verrieseln gerne. Beeren abgeflacht<br />

kugelig und milchig weiss. Gut pflückbar.<br />

Regelmässige Verjüngung notwendig. Sorte speziell<br />

für den Hausgarten geeignet.<br />

Weisse Versailler<br />

Stammt aus Frankreich, 1883. War eine weit verbreitete<br />

Sorte. Zum Teil heute noch im Angebot.<br />

Trägt regelmässig und reichlich. Kräftiger, aufrechter<br />

Wuchs. Blüht mittelfrüh. Traube lang, Beeren<br />

gross, gelblichweiss bis fast weiss. Sehr aromatisch,<br />

süss und mildsäuerlich.<br />

Empfohlene, traditionelle schwarze<br />

Johannisbeersorten (Cassis)<br />

Silvergieters<br />

1926 in Holland gezüchtet. Beeren beulig. Geschmack<br />

angenehm süss und harmonisch. Einst<br />

Hauptsorte in Europa. Reife früh. Bestens für den<br />

Frischgenuss und die häusliche Saftbereitung<br />

empfohlen. Anfällig auf Stachelbeermehltau. Ehemalige<br />

Erwerbssorte.<br />

Langtraubige Schwarze<br />

Formenkreis mit recht langen, mit grossen Beeren<br />

besetzten Trauben. Frühe, einheitliche Reife, gute<br />

Pflückbarkeit. Hoher Säuregehalt, geeignet für die<br />

Foto Markus Zuber, 5024 Küttigen<br />

Rote Holländische<br />

industriellen Saftverarbeitung. Zum Formenkreis<br />

gehören z.B. ‹Boskoop Giant› (Sämling 1887 in<br />

Holland gefunden) oder der Typ ‹Falch› (1903 in<br />

Österreich entdeckt). Auf Mehltau anfällig.<br />

Goliath<br />

Vor 1880 in den Niederlanden entstanden. Spätblühende<br />

Sorte und deshalb nicht spätfrostgefährdet.<br />

Anfällig auf Mehltau. Die grossen Beeren reifen<br />

ungleich ab. Sie sind ausserordentlich süss<br />

und aromatisch. Straffer, aufrechter, schön verzweigter<br />

Wuchs. Auch für schwere feuchte Böden<br />

geeignet.<br />

Noir de Bourgogne<br />

Vor 1750 in Frankreich entstanden, heute noch<br />

um Dijon im Anbau. Die Früchte werden zur Herstellung<br />

der Crème de Cassis verwendet. Trauben<br />

und Beeren mittelgross. Beeren fest, mit sehr<br />

starkem Cassisaroma. Spätblühende und spätreifende<br />

Sorte. Anfällig auf Mehltau.<br />

Daniels September<br />

1923 von der Baumschule Daniel in Verkehr gebracht.<br />

In Österreich, Deutschland und der Schweiz<br />

verbreitet. Typische, spitzlappige Blätter. Starkes<br />

Wachstum mit vielen schwachen, lang verzweigten<br />

Gerüsttrieben. Beeren mittelgross, ziemlich fest,<br />

reich an Säure und Vitamin C.


88 <strong>ProSpecieRara</strong>: <strong>Fruchtige</strong> Raritäten 2006<br />

Stachelbeere<br />

Beerenobst | Stachelbeere<br />

Stachelbeere<br />

89<br />

Wilde Stachelbeeren – bei uns ist es die Art Ribes<br />

uva-crispi – aus denen sich die Kulturformen<br />

der Stachelbeere entwickelten, wachsen<br />

fast überall im gemässigten Klima Europas und<br />

Asiens sowie in den Bergen der Mittelmeerländer.<br />

In der Antike fanden sie wohl noch keine<br />

Beachtung. Die ersten Nachweise aus Deutschland<br />

stammen aus dem Hoch- und Spätmittelalter.<br />

Kultivierte Stachelbeersorten fanden im<br />

17. Jahrhundert von England ausgehend Verbreitung<br />

in ganz Europa. In den wirtschaftlich<br />

schwierigen 1930er Jahren waren die Stachelbeeren<br />

für den Selbstversorgeranbau beliebt.<br />

Diese Vorliebe nahm jedoch mit dem Einzug des<br />

Amerikanischen Stachelbeermehltaus wieder<br />

ab. Heute werden möglichst mehltauresistene<br />

Sorten gezüchtet.<br />

Es gibt rote, grüne, gelbe und weisse Stachelbeersorten<br />

in einer riesigen Vielfalt. Heutige<br />

Züchtungen zielen auf Mehltauresistenz und<br />

Dornenlosigkeit. Bei der Züchtung werden<br />

nebst den europäischen auch resistente, nordamerikanische<br />

Wildformen verwendet.<br />

Eine Besonderheit bei den Stachelbeeren ist<br />

die Grünpflücke. Sobald die Beeren etwa ein<br />

Drittel bis die Hälfte ihrer endgültigen Grösse<br />

erreicht haben (ca. ab Mitte Mai) pflückt man<br />

alle kleineren und überzähligen Früchte und<br />

verwertet diese zu Kompott, Kuchen etc. Dadurch<br />

erreichen die am Strauch verbleibenden<br />

Früchte eine bessere Qualität.<br />

Empfohlene, traditionelle Stachelbeersorten<br />

Die alten Stachelbeersorten sind wegen ihrer<br />

Mehltauanfälligkeit nur bedingt für den Hausgarten<br />

geeignet. Wir empfehlen hier einige<br />

Sorten, welche nicht extrem anfällig sind.<br />

Early Green Hairy (Green Gascoigne, Early<br />

Green, Green Gage, Deutsche Grüne u.a.)<br />

1820 in England entstanden. Verbreitung vor allem<br />

in England und im nördlichen und westlichen<br />

Deutschland. Beeren klein, kugelig, dunkelgrün<br />

und borstig behaart. Fruchthaut relativ dünn, deutlich<br />

geadert und zäh und platzfest. Süsse und aromatische<br />

Desserfrucht.<br />

Früheste Gelbe (Early Sulphur, Yellow Lion u.a.)<br />

1825 in England gezüchtet. Bis in 20. Jhdt. weit<br />

verbreitete Hauptsorte im Hausgarten und Erwerbsanbau.<br />

Frühreife Sorte. Beere eher klein,<br />

matt goldgelb, ungewöhnlich dicht und lang drüsenborstig<br />

behaart. Schale dünn durchscheinend.<br />

Aprikosengeschmack. Scharfe Stacheln.<br />

Weisse Triumphbeere (Whitesmith,<br />

Grüne Hansa u.a.)<br />

In England um 1800 zum Anbau empfohlen. Beeren<br />

gelblichgrün, Schale dünn, mit grünlich weissen,<br />

verzweigten Adern. Bräunlichrote Punkte auf<br />

der Sonnseite. Fruchtfleisch saftig, fein gewürzt,<br />

süss mit milder Säure. Reife mittelfrüh. Vielseitig<br />

verwendbar, vorzügliche Tafelfrucht.<br />

Poormann<br />

1888 in den USA gezüchtet. Charakteristische<br />

Fruchtverfärbung im Laufe des Reifeprozesses.<br />

Bei Vollreife rosaviolett und zuletzt weinrot. Beeren<br />

bereift, süss und aromatisch, etwas hartschalig.<br />

Äusserst starkwüchsig. Auf Mehltau wenig anfällig,<br />

für den Bio-Anbau geeignet.<br />

Achilles<br />

Englische, über 200jährige Sorte. Früchte sehr<br />

gross, glatt, elliptisch, dunkel- bis violettrot mit einem<br />

ausgeprägten guten, würzigen Aroma. Qualität<br />

der Früchte ausgezeichnet. Leicht pflückbar.<br />

Mehltauanfällig, braucht regelmässigen Schnitt<br />

und konsequenten Pflanzenschutz.<br />

Rote Triumphbeere<br />

(Whinham’s Industry u.a.)<br />

1835 im schottischen Morpeth gezüchtet. Beeren<br />

dickschalig, gross, dunkelweinrot bis fast schwarzrot<br />

(sonnseitig). Reife mittelfrüh, über längeren<br />

Zeitraum. Vielseitig verwendbare Wirtschaftsfrucht.<br />

Noch heute gilt die Sorte als eine der bedeutendsten<br />

im Erwerbsanbau.<br />

Maiherzog (May Duke)<br />

Züchtung vor 1890 in England, bei uns weit verbreitet.<br />

Sehr frühe Sorte. Beeren leuchtend hellrot<br />

und kugelig. Die Sorte war bis vor wenigen Jahren<br />

noch im Handel. Angennehmer milder Geschmack.<br />

Mehltauanfällig. Konsequenter Schnitt zur optimalen<br />

Formierung notwendig.<br />

Foto Markus Zuber, 5024 Küttigen<br />

▲ Maiherzog<br />

▲ Weisse Triumphbeere<br />

▲ Early Green Hairy


Bezugsquellen von traditionellen<br />

Obst-, Beeren-, und Rebensorten<br />

Bezugsquellen von traditionellen Obst-, Beeren-, und Rebensorten<br />

Bezugsquellen von Pflanzgut<br />

91<br />

Nachfolgend sind einige Baum- und Rebschulen<br />

sowie Gärtnereien aufgelistet, welche traditionelle<br />

Obst-, Beeren- und Rebsorten im Angebot<br />

haben. Sollten sie eine von Ihnen gewünschte<br />

seltene und traditionelle Sorte nicht<br />

im Angebot haben, werden sie diese bei anderen<br />

Baumschulen oder in Zusammenarbeit mit<br />

<strong>ProSpecieRara</strong> beschaffen. Die Liste erhebt<br />

keinen Anspruch auf Vollständigkeit und unterliegt<br />

dem zeitlichen Wandel. Für Rückmeldung<br />

Erfahrungen positiver und falls nötig<br />

auch negativer Art mit den untenstehenden<br />

Anbietern sind wir dankbar.<br />

Sie können aber auch einen Pflanzgutanbieter<br />

in ihrer Region anfragen – in der Regel beschaffen<br />

sie die von Ihnen gewünschte Sorte<br />

ebenfalls auf Bestellung.<br />

Ganze Schweiz<br />

> Coop Bau + Hobby Filialen<br />

Angebotskategorie: Obstbäume und Beerenobst<br />

> Sortenfinder <strong>ProSpecieRara</strong><br />

Pfrundweg 14, 5000 Aarau<br />

Tel 062/832 08 20 (vormittags),<br />

info@psrara.org, www.<strong>ProSpecieRara</strong>.ch<br />

Angebotskategorie: Beerenobst.<br />

Spezialitäten: Beerenobst aus der Nationalen<br />

Beerensammlung von <strong>ProSpecieRara</strong> in Riehen<br />

BS.<br />

Lieferung: Postversand. Lieferung von Ablegern,<br />

Rhizomteilen, Steckhölzern, Ausläufern.<br />

Bemerkungen: Abgabe nur von kleinen Mengen.<br />

Die Abgabe dient primär der dezentralen<br />

Absicherung und Erhaltung der Sorten. Für Gönner/-innen<br />

und Aktive von <strong>ProSpecieRara</strong>.<br />

Mittelland<br />

> Baumschule Toni Suter<br />

Langacher 21, 5405 Baden-Dättwil AG<br />

Tel 056/493 12 12, Fax 056/493 16 12<br />

Natel 079/679 38 84<br />

info@tonisuter.ch, www.tonisuter.ch<br />

Angebotskategorie: Über 750 Sorten Obstbäume;<br />

Katalog oder Liste auf Homepage. Sehr viele<br />

traditionelle, alte und lokale Sorten. Wildobst<br />

und Wildgehölze in Containern. Aktuelle Sorten<br />

an Beerenobst.<br />

Spezialitäten: Grosse Auswahl und Beratung<br />

Lieferung: vor Ort, ganze Schweiz<br />

Obstreiser: Abgabe von Reisern bei Bestellung<br />

bis Ende Februar<br />

Bemerkungen: Apfelsortenausstellung jeweils<br />

Mitte September bis Ende Oktober bei Meinrad<br />

Suter, Baldeggstrasse 63, 5400 Baden. Siehe<br />

auch Homepage www.<strong>ProSpecieRara</strong>.ch.<br />

> Friedrich Walti jun. Obstbaumschule<br />

Staldenstrasse 49, 5724 Dürrenäsch AG<br />

Tel/Fax 062/777 19 80; 079/467 62 00<br />

Angebotskategorie: Viele alte und seltene Sorten<br />

an Obstbäumen.<br />

Spezialitäten: Regionale Apfel-, Birnen-, Kirschen-<br />

und Zwetschgensorten.<br />

Lieferung: bei Kleinmengen Abholen bei der<br />

Baumschule. Grössere Posten je nach Region<br />

frei Haus.<br />

Obstreiser: Von sämtlichen Sorten, welche im<br />

Sortiment angeboten werden, sind auch Reiser<br />

erhätlich. Frühzeitige Bestellung vorteilhaft.<br />

> Dietwyler, die Gärtnerei im Hasel<br />

5235 Rüfenach AG,<br />

Tel 056/284 15 70, Fax 056/284 15 70<br />

Angebotskategorie: Wild- u. Beerenobst, Reben<br />

Bemerkungen: Katalog, Sortiment zum Teil<br />

noch im Aufbau


92 <strong>ProSpecieRara</strong>: <strong>Fruchtige</strong> Raritäten 2006<br />

Bezugsquellen von traditionellen Obst-, Beeren-, und Rebensorten<br />

93<br />

Bezugsquellen von Pflanzgut<br />

Bezugsquellen von Pflanzgut<br />

> Haller AG, Baumschulen Aarburg<br />

Am Tych 20<br />

4665 Oftringen AG<br />

Tel 062/789 33 00<br />

Fax 062/797 30 49<br />

haller@baumschule-haller.ch<br />

www.baumschule-haller.ch<br />

> Max Weber<br />

5704 Egliswil AG,<br />

Tel/Fax 062/775 14 21/70<br />

Natel 079/435 49 12, maxweber@gmx.ch<br />

Angebotskategorie: Obstbäume<br />

Spezialitäten: grosses Sortiment<br />

Lieferung: möglich<br />

Lieferung: Transportkosten 5% vom Warenwert,<br />

mindestens CHF 50.<br />

Obstreiser: Grosse Auswahl an Edelreisern.<br />

Sendung per Post möglich.<br />

Bemerkungen: Katalog, aktuelle Vorratsliste<br />

> Heggidorn-Baumschule<br />

> T. Spreng, Baumschulen<br />

Haldimoos<br />

4922 Bützberg BE<br />

Tel 062/963 11 32<br />

Fax 062/963 00 08<br />

Angebotskategorie: Obstbäume in Containern<br />

Spezialitäten: alte Obstsorten<br />

Angebotskategorie: Obstbäume, Wildobst, Re-<br />

Obstreiser: im Angebot, Versand per Post mög-<br />

Heggidorn 62, CH-3202 Frauenkappelen BE<br />

Obstreiser: Versand von Edelreisern<br />

ben, Beerenobst<br />

Spezialitäten: Seltenes Wildobst wie Speierling,<br />

süsse Eberesche<br />

Bemerkungen: viele Obstarten, grosses Sortiment<br />

> Hauenstein AG Baumschulen<br />

Landstrasse 42, 8917 Rafz ZH<br />

Tel 044/879 11 22, Fax 044/879 11 88<br />

www.hauenstein-rafz.ch<br />

Angebotskategorie: Obstbäume, Wildobst, Beerenobst,<br />

Reben<br />

> Rebschulen Andreas Meier & Co.<br />

Rebschulweg 2<br />

lich<br />

Sonstiger Service: Pflanzservice, Baumschnitt,<br />

Schädlingsbekämpfung<br />

Bern<br />

> Forstgarten Lobsigen, Staatsforstbetrieb<br />

Schiffacker 1, 3268 Lobsigen BE<br />

Tel 032/392 23 19, Fax 032/392 71 20<br />

Angebotskategorie: einheimische Wildgehölze,<br />

nicht gepfropft<br />

Spezialitäten: Sehr grosses Wildobstangebot,<br />

20 Wildrosenarten, wilde Stachelbeeren<br />

Tel 031/754 10 20, Fax 031/754 10 21<br />

info@heggidorn.ch, www.heggidorn.ch<br />

Angebotskategorie: Obstbäume und Wildobst<br />

Spezialitäten: Haselnuss, Mispel, Speierling,<br />

Edelkastanie und breites Angebot an Wildobst<br />

Lieferung: grundsätzlich nur Engrosverkauf.<br />

Private über Homepage oder Pflanzencenter<br />

Fehr, Heggidorn, 3202 Frauenkappelen,<br />

Tel/Fax 031/751 27 93/94, info@pflanzencenter-fehr.ch,<br />

www.pflanzencenter-fehr.ch<br />

Bemerkungen: Einmaliges Angebot an Wildsträuchern<br />

im Topf<br />

> Naturbaumschule Roland Wenger<br />

Flühmatt 150, 3614 Unterlangenegg BE<br />

Nordwestschweiz und Jura<br />

> Edelchrüsler, Verein für die Obstsortenvielfalt<br />

in der Region Basel, www.edelchruesler.ch<br />

Martin Zwahlen<br />

Kastelweg 364<br />

CH-4204 Himmelried SO<br />

Tel 061/701 62 40<br />

oder Frits Brunner, Milcherweg 16, Oberdorf BL,<br />

Tel 061/961 11 23, pomfrits@bluewin.ch<br />

Spezialitäten: Mehrsorten-Obstbäume auf Bestellung,<br />

Umveredelungen<br />

5303 Würenlingen<br />

Tel 056/297 10 00<br />

Lieferung: Versand per Post bei Kleinmengen.<br />

Sonstiger Service: Beratung<br />

Tel/Fax 033/453 23 45, 079/250 41 36<br />

Angebotskategorie: alte Obstsorten, Beeren-<br />

> Gärtnerei am Hirtenweg<br />

Fax 056/297 10 01<br />

Bemerkungen: Produktion von ca. 160 einhei-<br />

obst und Wildobst,<br />

Hirtenweg 30<br />

kontakt@reben.ch<br />

mischen Baum- und Straucharten. Vermehrung<br />

Obstreiser: Abgabe möglich<br />

4125 Riehen BS<br />

www.rebschule-meier.ch<br />

durch Saatgut, ausser bei Weidenarten, aus<br />

Spezialität: alle heimischen Wildrosen<br />

Tel 061/603 22 30<br />

Angebotskategorie: Reben<br />

verschiedenen Regionen der Schweiz (Jura, Mit-<br />

Bemerkungen: alle heimischen Wildpflanzen<br />

www.hirtenweg.ch<br />

Spezielles:<br />

Beratung. Sortenkatalog für Er-<br />

telland, Voralpen, Alpen, Wallis). Angebot auf<br />

mit Herkunftsnachweis; Anzucht von Sorten auf<br />

hirtenweg@tiscali.ch<br />

werbsanbau und Hausgarten/Pergolas<br />

www.be.ch/forstbaumschulen<br />

Wunsch. BIO-Gütesiegel seit 1996<br />

Angebotskategorie: Beerenobst, Feigen und Haselnüsse,<br />

Obstbäume auf Bestellung<br />

> Sativa Rheinau AG<br />

> Glauser’s Bio-Baumschule<br />

> Bendicht Schluep, Baumschule<br />

Bemerkungen: alles in BIO-Knospenqualität<br />

Klosterplatz<br />

8462 Rheinau ZH<br />

Tel/Fax 052/304 91 60/61<br />

www.sativa-rheinau.ch<br />

Angebotskategorie: Beerenobst (Erdbeeren)<br />

Bemerkungen: Sehr grosses Angebot an traditionellen<br />

Gemüsesorten<br />

Limpachmatt 22, 3116 Noflen BE,<br />

Tel 031/782 07 07, Fax 031/782 07 08<br />

fam.glauser@bluewin.ch,<br />

www.biobaumschule.ch<br />

Angebotskategorie: Obstbäume, Wildobst, Reben,<br />

Beerenobst<br />

Spezialitäten: alte robuste und neue resistente<br />

Sorten<br />

2542 Pieterlen BE<br />

Tel 032/377 27 30, Fax 032/377 27 38<br />

Angebotskategorie: Wildobst (Speierling, Elsbeere,<br />

Mispel), Baumnuss, Edelkastanien<br />

Spezialitäten: Edelkastaniensorten, süsse, d.h.<br />

bitterfreie Eberesche<br />

Lieferung: Kleine Pflanzen per Post. Grössere<br />

müssen abgeholt werden.<br />

> Ribeaud Jean-Pierre<br />

rue du Puits 4, 2932 Coeuve JU<br />

Natel 079/251 15 55<br />

Tel 032/466 22 22<br />

Angebotskategorie: Obstbäume<br />

Spezialitäten: Grosses Sortiment, Lokalsorten<br />

Romandie Jura


94 <strong>ProSpecieRara</strong>: <strong>Fruchtige</strong> Raritäten 2006<br />

Bezugsquellen von traditionellen Obst-, Beeren-, und Rebensorten<br />

95<br />

Bezugsquellen von Pflanzgut<br />

Bezugsquellen von Pflanzgut<br />

> Forstbaumschule Schmidlin<br />

> M. Brülhart Baumschulen AG<br />

Ostschweiz/Schaffhausen<br />

> Martin Auer Rebschulen<br />

Laufenstrasse 24, 4246 Wahlen<br />

Tel 061 761 81 14, Natel 079/375 18 45<br />

Mariahilf 6, 3186 Düdingen FR<br />

Tel 026/493 12 13, Fax 026/493 38 60<br />

> Felix Indermaur, Rebschule / Eichholz<br />

Lisiloostrasse, 8215 Hallau<br />

Tel 052/681 26 27, Fax 052/681 45 63<br />

Angebotskategorie: Wildobst<br />

bruelhart.baumschulen@bluewin.ch<br />

9442 Berneck, Tel/Fax 071/744 51 10/20,<br />

auer@rebschulen.ch, www.rebschulen.ch<br />

Lieferung: möglich<br />

Angebotskategorie: Obstbäume<br />

felix.indermaur@bluewin.ch<br />

Angebotskategorie: Reben<br />

Bemerkungen: Breites Angebot an Heckensträu-<br />

Spezialitäten: Büschelibirne, Hanslibirne, Kan-<br />

Angebotskategorie: Reben<br />

Bemerkungen: bebilderter Katalog<br />

chern und Wildbäumen mit deklarierter Herkunft<br />

nenbirne, Süsse v. Lustorf, Ananas Reinette,<br />

Spezielles: Sortenberatung<br />

Danziger Kantapfel, Edelgrauech, Süsse Basch-<br />

Westschweiz, Wallis<br />

ler<br />

Obstreiser: Abgabe von Edelreisern und Liefe-<br />

> Baumschule Albisboden-Hof, Pavel Beco<br />

Albisboden, 9115 Dicken SG<br />

Graubünden<br />

> Aebi-Kaderli, Baumschulen<br />

rung per Post möglich.<br />

Sonstiger Service: Ausführung von Pflanzun-<br />

Tel 071/377 19 24, Fax 071/377 19 24<br />

pavel.beco@bluewin.ch, www.albisboden.ch<br />

> Gion R. Caduff, Gärten /Baumschulen<br />

3168 Düdingen FR<br />

gen, Obstbaumschnitt<br />

Angebotskategorie: Obstbäume, Wildobst, Re-<br />

7152 Sagogn GR<br />

Tel 026/488 33 60<br />

Fax 026/488 33 61<br />

info@aebi-kaderli.ch<br />

www.aebi-kaderli.ch<br />

Angebotskategorie: Obstbäume, Wildobst, Reben,<br />

Beerenobst, alles für den Garten<br />

Spezialitäten: Büschelibirnen, Aprikosen, Pfirsiche,<br />

Nektarinen<br />

Lieferung: kleine Bäume per Post. Abholmöglichkeiten<br />

beim Pflanzen-Paradies,<br />

> De Régibus Christian, Pépiniériste-paysagiste<br />

route d’Ecône 13, 1907 Saxon VS<br />

Tel 027/744 11 93<br />

Angebotskategorie: Obstbäume<br />

Spezialitäten: Birnensorten<br />

> Kaech Dominique, Pépinières glânoises<br />

1690 Lussy FR<br />

ben, Beerenobst<br />

Spezialitäten: 400 alte Sorten. Krankheitsresistente<br />

Apfelsorten. Grossfruchtige Wildobstsorten<br />

und Raritäten.<br />

Lieferung: im Normalfall Abholen auf dem Hof<br />

Obstreiser: Reiserangebot auf Vorbestellung<br />

Sonstiger Service: Beratung, Zusammenstellen<br />

von Sammlungen und Mischkulturen (Fresshecken),<br />

Ökologische Aufwertungen (Teiche, Trockensteinmauern,<br />

begrünte Dächer)<br />

Tel 081/921 24 54<br />

Fax 081/921 43 69, Natel 079/251 18 53<br />

curtgins-caduff@gmx.ch<br />

Angebotkategorie: Obstbäume, Wildobst, Beerenobst<br />

(Johannisbeeren)<br />

Spezialitäten: diverse Regional- und Lokalsorten<br />

vorhanden<br />

Lieferung: nach telefonischer Absprache<br />

Obstreiser: Angebot vorhanden, ab 2007 nur<br />

auf Bestellung bis Dezember<br />

3044 Säriswil BE, Tel. 031/828 84 84 oder<br />

beim Garten-Center, 3186 Düdingen FR,<br />

Tel 026/488 33 33<br />

Tel 062/653 11 15<br />

Fax 026/653 22 39<br />

Angebotskategorie: Obstbäume und Wildobst<br />

> Reller Beat und Sarah, Biolandbau<br />

Schossenrietstr. 20, 9442 Berneck<br />

Sonstiger Service: Beraten und Anlegen von<br />

neuen Obstgärten. Pflanzen von Bäumen, Jungbaumpflege,<br />

Schnitt älterer Bäume.<br />

Obstreiser: Reiser erhältlich, Versand per Post<br />

Sonstiger Service: Schnittkurse im Februar,<br />

Veredelungskurse im April. Info und Anmeldung<br />

unter www.aebi-kaderli.ch<br />

Bemerkungen: Sortimentsliste oder farbiger<br />

> Krattinger Roland, Clos de l’arche<br />

1745 Lentigny FR, Tel. 026/477 37 62,<br />

Natel 079/634 36 20<br />

Angebotskategorie: Wildobst<br />

Tel 071/ 744 43 09, Fax 071/744 43 09<br />

beat.reller@bluewin.ch<br />

Angebotskategorie: Beerenobst<br />

Spezialitäten: Erdbeersorten speziell für den<br />

Bio-Anbau.<br />

Bemerkungen: Bewährtes Wildschutz-System<br />

mit einem Pfosten<br />

> mercato verde<br />

Gürtelstrasse 41, 7000 Chur GR<br />

Obst- und Beerenkatalog erhältlich<br />

Lieferung: Versand von Erdbeerpflanzen.<br />

Tel 081/284 88 83<br />

> Baudat Pépinières<br />

Bemerkungen: Sortenliste, Erdbeeren auch für<br />

Erwerbsanbau<br />

Fax 081/353 55 53<br />

info@mercato-verde.ch<br />

1032 Vernand s Lausanne VD<br />

Tel 021/731 13 66<br />

> Häberli Obst- und Beerenzentrum AG Schweiz<br />

www.mercato-verde.ch<br />

Angebotskategorie: Feigen, Kaki<br />

Angebotskategorie: Obstbäume, Wildobst<br />

9315 Neukirch-Egnach, Tel 071/474 70 70<br />

Spezialitäten: Feigen in verschiedenen Sorten<br />

Spezialitäten: Lokalsorten der Romandie, viele<br />

Fax 071/474 70 80, www.haeberli-beeren.ch<br />

für die Schweiz<br />

Heckensträucher<br />

Angebotskategorie: Obstbäume, Wildobst, Re-<br />

Lieferung: Abholung in der Gärtnerei, Postver-<br />

Bemerkungen: Katalog<br />

ben, Beerenobst<br />

sand<br />

Bemerkungen: Breites Beerenobstsortiment<br />

Bemerkungen: Katalog auf dem Internet


96 <strong>ProSpecieRara</strong>: <strong>Fruchtige</strong> Raritäten 2006<br />

Bezugsquellen von traditionellen Obst-, Beeren-, und Rebensorten<br />

97<br />

Bezugsquellen von Pflanzgut<br />

Bezugsquellen für Früchte und Produkte<br />

Tessin<br />

> Regazzi Marco Ing. STS, frutticoltura e<br />

viticoltura<br />

6654 Riazzino<br />

Natel 079/337 31 44<br />

Fax 091/796 37 22<br />

marco.regazzi@bluewin.ch<br />

Angebotskategorie: Obstbäume, Beerenobst,<br />

Wildobst<br />

Spezialitäten: Breites Angebot an Obstarten<br />

und -sorten für das Tessin, Beratung<br />

> Flavio Ramelli<br />

Malacarne, 6515 Gudo, Tel. 091/859 27 45<br />

Angebotskategorie: Reben<br />

> Rebberg Minusio, Stefano Haldemann<br />

via dei Colli 26, 6648 Minusio<br />

Tel 091/743 05 53<br />

Natel 079/488 01 37<br />

Deutschland<br />

> Ahornblatt GmbH<br />

Postfach 1125,<br />

D-55001 Mainz,<br />

Tel +49 6131 723 54,<br />

Fax +49 6131 364 967<br />

nachricht@ahornblatt-garten.de<br />

www.ahornblatt-garten.de<br />

Angebotskategorie: Obstbäume, Wildobst, Beerenobst,<br />

Reben<br />

Spezialitäten: Wurzelechte alte Obstsorten, Zimt-<br />

Erdbeeren, Fruchtauslesen heimischer Brombeerarten<br />

Lieferung: Lieferung möglich per Versand gegen<br />

entsprechenden Aufpreis (Versand- und Zollkosten)<br />

Vor allem im Bereich der Direktvermarktung<br />

werden heute noch Früchte und Produkte aus<br />

traditionellen Sorten angeboten. Oft ist kaum<br />

ersichtlich, dass im angebotenen Produkt<br />

oder in Teilen davon alte Sorten verarbeitet<br />

wurden. Bietet zum Beispiel ein Landwirtschaftsbetrieb<br />

Süssmost ab Hochstamm an,<br />

dann sind darin mit an Sicherheit grenzender<br />

Wahrscheinlichkeit traditionelle Obstsorten<br />

verarbeitet. In diesem Zusammenhang möchte<br />

ich auf die Bedeutung des <strong>ProSpecieRara</strong>-<br />

Gütesiegels hinweisen, welche eine gut erkennbare<br />

Auszeichnung von Produkten mit<br />

dem Wert «traditionelle, seltene Sorte» ermöglicht.<br />

Nebst dem Aufbau eines Netzes von <strong>ProSpecieRara</strong>-Anbietern<br />

arbeiten wir daran, mit Unterstützung<br />

von Coop ein geeignetes Sortiment<br />

beim Grossverteiler zu etablieren.<br />

Produkte aus traditionellen Obstsorten<br />

> Hanspeter Hediger<br />

Hasenbühlstrasse 23,<br />

8910 Affoltern am Albis,<br />

Tel. 044/761 60 56, Fax 044/761 96 45,<br />

Mobile 079/439 04 68,<br />

www.haldemann-vini.ch<br />

Angebotskategorie: Reben<br />

Spezialitäten: Abgabe von Holz alter und seltener,<br />

im Anbau eher anspruchsvolle Rebsorten<br />

der Südschweiz zum Veredeln<br />

> Vivaio Forestale Cantonale Lattecaldo<br />

6835 Morbio Superiore<br />

Angebot von Aktiven und Partnern<br />

von <strong>ProSpecieRara</strong><br />

Das Angebot ist im Aufbau begriffen und noch<br />

unvollständig.<br />

> Coop Schweiz<br />

Angebot: Alte Obstsorten in Tafelapfelqualität,<br />

info@hediger-hp.ch, www.hediger-hp.ch<br />

Angebot: Vom Süssmost über Dörrobst bis<br />

zum Hochprozentigen: Die Produkteliste kann<br />

angefordert werden<br />

> Grossfamilie Albisboden-Hof, Pavel und<br />

Antonia Beco-Rutz<br />

Albisboden, 9115 Dicken,<br />

Tel 091 683 18 39<br />

wegen aktuell zu kleiner Produktionsmenge<br />

Tel./Fax 071/377 19 24,<br />

Fax 091 683 19 64<br />

vorläufig nur in der Verkaufsregion Ostschweiz.<br />

pavel.beco@bluewin.ch, www.albisboden.ch<br />

dt-sf.vivaio@ti.ch<br />

Sortimentsaufbau und -erweiterung auch mit<br />

Angebot: Trockenobst (Äpfel und Birnen),<br />

www.ti.ch/DT/Temi/Portale > Vivaio forestale di<br />

Hochstammprodukten geplant.<br />

Süssmost im 25-Liter-Ballon (später auch 10-<br />

Lattecaldo<br />

Spezialität: Edelkastaniensorten<br />

> Beat Liechti, Bio-Bauer<br />

Gisletenhof, 5064 Wittnau,<br />

Liter-Bags)<br />

> Pascal Bapst<br />

Tel. 062/871 15 21<br />

Montbany, 1726 Farvagny,<br />

Angebot: Basler Hauszwetschgen, Menznauer<br />

Tel. 026/411 30 53,<br />

Jäger, Karmeliter, «Schteichüzlimoscht», Dörr-<br />

Natel 079/787 67 07<br />

kirschen, Dörrzwetschgen<br />

Angebot: Boskoop


98 <strong>ProSpecieRara</strong>: <strong>Fruchtige</strong> Raritäten 2006 Bezugsquellen von traditionellen Obst-, Beeren-, und Rebensorten<br />

99<br />

Bezugsquellen für Früchte und Produkte<br />

Bezugsquellen für Früchte und Produkte<br />

> Jda Steingruber<br />

Stoergel 450, 9063 Stein,<br />

Tel. 071/367 16 56<br />

Angebot: Boskoop, Gravensteiner, St. Galler<br />

Herrenapfel, Glockenapfel<br />

> Guido Winterberg<br />

Ernshof, 5618 Bettwil,<br />

Tel./Fax 056/667 32 24,<br />

Mobil 079/271 34 04,<br />

ernshof@bluewin.ch<br />

Angebot: Kochobst, Boskoop, verschiedene<br />

Tafelobstsorten, Birnen- und Apfelmost<br />

> Urs Amrein<br />

Neuhof, 6024 Hildisrieden,<br />

Tel. 041/460 11 35,<br />

ursamrein@datacomm.ch,<br />

www.baumhaustraum.ch<br />

Angebot: Most (Apfel- und Birnensaft gemischt),<br />

diverse Edelbrände (Williams, Lauerzerkirsche,<br />

Zwetschgen etc.)<br />

> Hans-Rudolf Schweizer<br />

Bühlstrasse 4,<br />

9217 Neukirch a.d. Thur,<br />

Tel./Fax: 071/642 34 62,<br />

mail@hr-schweizer.ch,<br />

www.hr-schweizer.ch<br />

Angebot: Süssmost im 5- oder 10-Liter-Bag in<br />

Box (alte Apfelsorten gemischt), 200 verschiedene<br />

Apfelsorten (nur gegen Vorbestellung)<br />

> Meinrad Suter<br />

Obstbaubetrieb, Baldeggstrasse 63,<br />

5400 Baden,<br />

Tel. + Fax 056/222 79 09,<br />

meinrad.suter@bluewin.ch<br />

Angebot: Hoflädeli, über 300 verschiedene<br />

Apfelsorten anlässlich Obstausstellung von jeweils<br />

Mitte September bis Ende Oktober<br />

> Albert und Judith Nigg<br />

Haus Stella, 7310 Bad Ragaz,<br />

Tel. 081/302 59 09,<br />

albert.nigg@bluewin.ch<br />

Angebot: Dörrbirnen der Sorte «Längler» in traditioneller<br />

Weise hergestellt<br />

> Kirschensturm, Kochevents, Workhops,<br />

Catering<br />

Lucas Rosenblatt und Judith Meyer,<br />

Staldenhof 20, 6014 Littau,<br />

Tel. 041/310 77 91<br />

info@kirschensturm.ch,<br />

www.kirschensturm.ch<br />

Angebot: Kochevents, Workshops, Catering<br />

auch mit traditionellen Sorten<br />

> Stefano Haldemann<br />

via dei Colli 26,<br />

6648 Minusio,<br />

Tel. 091/743 05 53,<br />

Natel 079/ 488 01 37,<br />

www.haldemann-vini.ch<br />

Angebot: Wein aus traditionellen Rebsorten<br />

> Christoph und Lisbeth Scheuermann<br />

Mellingerstrasse 49,<br />

5608 Stetten,<br />

Tel. 056/ 496 40 25<br />

Angebot: Liköre aus traditionellen Beerensorten<br />

> Alex Theiler<br />

Theiler Landschaft GmbH, Hellgasse 1,<br />

6460 Altdorf<br />

Tel. 041/871 14 45<br />

Fax 041/871 12 45<br />

Mobile 079 257 63 61<br />

theiler-landschaft@ch.inter.net<br />

Angebot: Produkte aus Mispeln (im Aufbau)<br />

Verzeichnisse von Organisationen<br />

Verschiedene Organisationen bieten Verzeichnisse<br />

von Direktvermarktern oder führen einen<br />

kleineren Warenversand mit vereinzelten<br />

fruchtigen Spezialitäten. Hier eine Auswahl an<br />

Adressen:<br />

> <strong>ProSpecieRara</strong>: Internetmarktplatz unter<br />

www. <strong>ProSpecieRara</strong>.ch<br />

> Bioterra: Broschüre «Einkaufen auf dem<br />

Biohof», www.bioterra.ch<br />

> Vereinigung zum Schutz kleiner und mittlerer<br />

Bauern VKMB: Warenversand unter<br />

www. kleinbauern.ch<br />

> Hochstamm Suisse: Produkteliste und Anbieter,<br />

www.hochstamm-suisse.ch<br />

Fragen Sie bei Ihrem Direktvermarkter nach<br />

Produkten aus alten Sorten und beachten Sie<br />

auch das Angebot an den Wochenmärkten.


100 <strong>ProSpecieRara</strong>: <strong>Fruchtige</strong> Raritäten 2006<br />

Empfehlenswerte Bücher<br />

Empfehlenswerte Bücher<br />

Empfehlenswerte Bücher<br />

101<br />

Rosenapfel und Goldparmäne, 365 Apfelsorten<br />

– Botanik, Geschichte und Verwendung<br />

Osterfee und Amazone<br />

Vergessene Beerensorten – neu entdeckt<br />

Geschichte der alten Traubensorten<br />

Ein historisch-ampelographischer Rückblick<br />

Ritruvà i nòss radìs<br />

Brigitte Bartha, Frits Brunner, Klaus Gersbach,<br />

Markus Zuber; Fructus, <strong>ProSpecieRara</strong> (ed.)<br />

ISBN: 3-03800-209-7, 248 Seiten, durchgehend<br />

vierfarbig, reich bebildert. CHF 48, exkl. Versand.<br />

Bestellung: <strong>ProSpecieRara</strong> (www.<strong>ProSpecieRara</strong>.ch)<br />

oder im Buchhandel<br />

Brigitte Bartha, Martin Frei, Bernd Kajtna, Markus<br />

Zuber; Arche Noah, <strong>ProSpecieRara</strong> (ed.)<br />

ISBN: 3-03800-256-9, ca. 160 Seiten, durchgehend<br />

vierfarbig, reich bebildert. CHF ca. 39.90,<br />

exkl. Versand. Bestellung: <strong>ProSpecieRara</strong> (www.<br />

<strong>ProSpecieRara</strong>.ch) oder im Buchhandel<br />

Marcel Aeberhard. ISBN: 3-908579-04-X,<br />

280 Seiten, 10 Farbtafeln.<br />

CHF 48, erhältlich m Buchhandel.<br />

Erico Besomi<br />

Italienisch. Bestellung: Erico Besomi, Via al Campanile<br />

10, 6962 Viganello, Tel. 091 971 04 09.<br />

CHF 52.<br />

Dieses Buch führt Sie durch die Kulturgeschichte<br />

des Apfels und zeigt Ihnen die Vielfalt<br />

der Apfelsorten, die bei uns von Bedeutung<br />

waren und es teilweise noch sind. Es führt Ihnen<br />

die ganze Palette an Formen, Geschmäckern<br />

und Verwendungsmöglichkeiten vor Augen.<br />

Zudem wird erklärt, woher die verschiedenen<br />

Sorten kommen und welches ihre<br />

besonderen Anforderungen an Standort und<br />

Klima sind.<br />

Coop unterstützte das Apfelsortenbuch mit<br />

Mitteln aus dem Coop Naturaplan-Fonds.<br />

Das Buch rückt die Beerenkultur und deren reiche<br />

Sortenvielfalt und kulturhistorische Bedeutung<br />

ins wohlverdiente Licht. Sortenbeschreibungen<br />

von Erdbeeren, Him- und Brombeeren,<br />

Johannisbeeren und Stachelbeeren<br />

entführen uns in die fast vergessene Welt des<br />

Beerenobstes und macht uns diese wieder<br />

schmackhaft für Küche und Garten. Wir erfahren<br />

Wissenswertes zu deren wilden Vorfahren,<br />

zur Geschichte der Beerenkultur und zur heutigen<br />

Bedeutung. Lesen Sie über die «Königin<br />

der Beeren» oder die «Wilde Heilerin» in diesem<br />

schön gestalteten und bebilderten Buch.<br />

Das Buch liefert einen Überblick über den heutigen<br />

Wissensstand von der Herkunft der<br />

ältesten Traubensorten sowie über die Entstehung<br />

ihrer frühesten und ursprünglichen Namen,<br />

von welchen ein grosser Teil verschwunden<br />

ist, viele aber heute noch verwendet werden.<br />

Die Leserin und der Leser erfährt bei der<br />

Lektüre über die Traubensorten gleich noch<br />

viel Spannendes über die europäische Geschichte<br />

und deren Herrscher. In einem separaten<br />

Teil wird die Herkunft einiger alter Rebsorten<br />

der deutschen Schweiz erläutert. Dem<br />

Autor ist es gelungen, mit diesem Werk eine<br />

Lücke zu schliessen.<br />

Dieses reich illustrierte Buch ist eine ikonografische<br />

und bibliografische Sammlung über<br />

den Olivenbaum in der Gegend von Lugano.<br />

Der Autor stellt das Gebiet zwischen Gandria<br />

und Castagnola TI vor, in dem schon seit Jahrhunderten<br />

Oliven angepflanzt wurden. Eine<br />

Möglichkeit naturalistische, historische und<br />

kulturelle Aspekte des Tessins zu vertiefen<br />

oder zu entdecken.


Index<br />

Index<br />

103<br />

Fotos Markus Zuber, 5024 Küttigen<br />

A<br />

Aargauer Herrenapfel 42, 44<br />

Aargauer Jägerapfel 44<br />

Aargauer Jubiläum 44<br />

Achilles 89<br />

Aeschmer Holzbirne 45<br />

Aetiapfel 45<br />

Aktive 14<br />

Albisser 26<br />

Albrechtapfel 25<br />

Alexander 52<br />

Allzweckapfel 20–21, 23–24, 27<br />

Allzweckäpfel 22<br />

Allzweckbirne 29–34<br />

Allzweckfrucht 22, 24, 39<br />

Althans Reineclaude 38–39<br />

Amanlis Bb 29<br />

Amboney 48<br />

Americano 73, 75–76<br />

Amerikanischen Himbeeren 82<br />

Amerikanischen Stachelbeermehltau 88<br />

Ämli 54<br />

Amsden 52<br />

Ananas Reinette 46, 94<br />

Andenken an Paul Camenzind 83<br />

André Desportes 29<br />

Angers 51<br />

Ankebälleli 27<br />

Antonowka 20<br />

Apfel 5, 20–27<br />

Apfelmost 98<br />

Apfelquitte 51<br />

Apfelrose 69<br />

Api 48<br />

Appenzeller Zaienapfel 27, 47<br />

Aprikose 53–54<br />

Aprikose von Breda 53<br />

Aprikose von Nancy 53<br />

Aprikosenbaum 53<br />

Arboretum 7<br />

Ariane 59<br />

Asperl 66<br />

Ättighuiser 46<br />

Attiswiler 43–44<br />

Aurora Seyval blanc 5-279 76<br />

B<br />

Baarapfel 20, 42, 44–46<br />

Backapfel 23<br />

Backpflaume 40<br />

Balgacher Reinette 47<br />

Baloffe 48<br />

Bändler 45–46<br />

Bandnuss 56<br />

Barbeyron 48<br />

Bäriker 29, 43–45<br />

Bärtschi’s Frühzwetschge 44<br />

Baschijoggi 44<br />

Baschimeiri 45–46<br />

Basler Adler 42<br />

Basler Hauszwetschge 42<br />

Basler Hauszwetschgen 97<br />

Basler Langstieler 36, 42<br />

Basler Reinette 41<br />

Bauhin, Jean oder Johannes 33<br />

Baumann’s Reinette 46<br />

Baumnuss 5, 50, 55, 93<br />

Baumpate 13<br />

Baumpatenschaft 13<br />

Baumpatin 13<br />

Bayrische Weinbirne 29<br />

Beerenobst 78–79<br />

Beerensammlung 9<br />

Beffert 47<br />

Bella di Cesena 52<br />

Belle de Paris 38, 42<br />

Belle et Bonne 29, 43<br />

Berberitze 71<br />

Bergamotte 29<br />

Berner Adlerkirsche 43<br />

Berner Dornbirne 43<br />

Berner Rosen 43<br />

Bernhardzeller 20, 47<br />

Bérouge 48<br />

Betzelsbirne 29, 43<br />

Bibernellrose 69<br />

Birnbaum 28<br />

Birne 5, 28–34<br />

Birnenmost 98<br />

Birnensaft 98<br />

Birnquitte 51<br />

Bischofsmütze 22<br />

Bismarck 20


104 <strong>ProSpecieRara</strong>: <strong>Fruchtige</strong> Raritäten 2006<br />

Index<br />

105<br />

Bittenfelder Sämling 20<br />

Bitterfreie Eberesche 93<br />

Bitterzwetschge 44<br />

Blanche du Canada 48<br />

Blauacher 47<br />

Blauschwanz 23<br />

Bluterdbeere 81–82<br />

Blutpfirsich 42, 52<br />

Böhmische Birne 33<br />

Bohnapfel 21<br />

Bonalle 48<br />

Bonne de Bry 38<br />

Borowitzky 21<br />

Boskoop 98<br />

Boskoop Giant 87<br />

Botzi 48<br />

Bouche de Betizac 58<br />

Bourgeault 51<br />

Bovarde 48<br />

Brändlikirsche 45<br />

Braune Herzkirsche 42<br />

Brauner Matapfel 21<br />

Breitacher 20, 45–46<br />

Brennbirne 30<br />

Brennkirsche 36–37<br />

Brennobst 41<br />

Brennpflaume 39<br />

Brombeerartige Himbeere 82<br />

Brombeere 79, 84–85<br />

Brown Turkey 59<br />

Brugger Reinette 44<br />

Brünerling 21, 42, 46<br />

Brunetta 58<br />

Brunnenbirne 29, 43<br />

Buchhölzler 45<br />

Buchser Rosen 44<br />

Bumetta 46<br />

Bundesamt für Landwirtschaft 12<br />

Bündner Herzkirsche 47<br />

Bunte Juli 30<br />

Büschelibirne 30, 43, 94<br />

Buschelkirsche 43<br />

Buttenmost 69<br />

Butzenbirne 29<br />

C<br />

Cantienienkirsche 47<br />

Capron Royal 81<br />

Carisi 42<br />

Cassis 87<br />

Catillac 30, 48<br />

Celerina 46<br />

Cellini 21<br />

Ceresia 46<br />

Chabelikirsche 44<br />

Chambourcin 75<br />

Champagner Bratbirne 44<br />

Champagner Reinette 41<br />

Champion 51<br />

Channäbirä 42<br />

Charlamowsky 21<br />

Chasselas 74<br />

Chasselas rose royal 74<br />

Chilbibire 45<br />

Chileerdbeere 80<br />

Chogelbirli 45<br />

Chramiser Rosen 45<br />

Chridebüchsler 27<br />

Chriesibire 45, 47<br />

Christ, Johann Ludwig 25<br />

Churzemuserli 46<br />

Chüsenrainer 45<br />

Citron d’Hiver 48<br />

Collia 48<br />

Colomer Frühaprikose 53<br />

Completer 74<br />

Concentra 67<br />

Conférence 30<br />

Conterser 47<br />

Coop 12<br />

Cornalin 74<br />

Cosford 56<br />

Court-Pendu 48<br />

Cox Orange 24<br />

Cox Pomona 21<br />

Crème de Cassis 87<br />

Cuisse-Dame 48<br />

D<br />

Dalmatie 59<br />

Damassine 48<br />

Daniels September 87<br />

Danziger Kant 21, 43<br />

Danziger Kantapfel 21, 94<br />

Dauphine 59<br />

Deutsche Grüne 88<br />

Deutsche Nationalbergamotte 43<br />

Didikirsche 44<br />

Diessenhof Reinette 43<br />

Dirju Campbell early 75<br />

Doppelte Philipps 30, 43<br />

Doppelter Prinzenapfel 26, 43<br />

Dörrbirne 29–32, 34, 98<br />

Dörrkirsche 97<br />

Dörrobst 41, 97<br />

Dörrzwetschge 97<br />

Dt. Nationalbergamotte 29<br />

Dübendorfer Milchapfel 44<br />

Dülmener Rosenapfel 22<br />

Duras bianco 52<br />

E<br />

Early Black 59<br />

Early Green 88<br />

Early Green Hairy 88<br />

Early Sulphur 88<br />

Eberesche 67<br />

Ebersweier Frühzwetschge 42<br />

Edelchrüsler 41<br />

Edelgrauech 94<br />

Edelkastanie 58, 93<br />

Edelkastanien 93<br />

Edelweiss 47<br />

Edelweisser 74<br />

Egger 47<br />

Egnacher Mostbirne 47<br />

Eierbirne, Wilde 30<br />

Eierlederapfel 41<br />

Eigenkirsche 37, 43<br />

Einmachbirne 30–32<br />

Elsbeere 66–67, 93<br />

Emma Leppermann 38<br />

Engishofer 47<br />

Entenbirne 43<br />

Erdbeerapfel 24<br />

Erdbeerapfel Giswil 46<br />

Erdbeere 79–82<br />

Ernst Bosch 22<br />

Ernteapfel 25<br />

Ersinger Frühzwetschge 38<br />

Erstling aus Vierlanden 86<br />

Eryobotria japonica 57<br />

Esperens Bergamotte 30, 42<br />

Esslinger Frühzwetschge 45<br />

Esterhazy II 55<br />

Europäische Waldhimbeere 82<br />

Experte/-in 14<br />

F<br />

Falch 87<br />

Farbenschachtel 23<br />

Farnblättrige Brombeere 85<br />

Fässlesbirne 30<br />

Fässliöpfel 41<br />

Feige 59<br />

Feldobstbau 19<br />

Felsen-Johannisbeere 85<br />

Felsjohannisbeere 86<br />

Fernatte d’hiver 48<br />

Feuerbrandanfälligkeit, kaum 30, 33–34<br />

Feuerbrandresistenz 29, 32<br />

Fico Bianco 59<br />

Fico Nero 59<br />

Fico Passo 59<br />

Fico Precassino 59<br />

Fiesser’s Erstling 22<br />

Fillacciano 59<br />

Filzrose 69<br />

Flatschacher 46<br />

Fleischfarbene Champagner 86<br />

Fluewiidli 68<br />

Flumser 47<br />

Forellen-Reinette 41, 44<br />

Fox Grape 75<br />

Fox-Geschmack 76<br />

Fox-Ton 75<br />

Fragaria chilöensis 80<br />

Fragaria moschata 79, 81<br />

Fragaria vesca 79–80<br />

Fragaria virginiana 79–80<br />

Fragaria ananassa 80–82<br />

Franc-Roseau 48<br />

Françoise 48


106 <strong>ProSpecieRara</strong>: <strong>Fruchtige</strong> Raritäten 2006<br />

Index<br />

107<br />

Franquette 55<br />

Frauenschenkel 34<br />

Fraurotacher 47<br />

Fresshecke 19<br />

Fresshecken 95<br />

Freunde 15<br />

Freundinnen 15<br />

Frühapfel 23<br />

Frühbirne 31–32, 34<br />

Frühe Englische 54<br />

Frühe Luxburger 36, 47<br />

Frühe Mirabelle 42<br />

Frühe Schwarze 75<br />

Frühe Schwyzerkirsche 46<br />

Frühe von Trévoux 29–30<br />

Frühe Weinbirne 32, 47<br />

Früheste Gelbe 88<br />

Frühpflaume 38<br />

Frühschwarze 43<br />

Frühsorte 27<br />

Frühzwetschge 38<br />

Fuchstraube 75<br />

G<br />

Gallische Rose 69<br />

Galloway Pepping 22<br />

Gartenbirne 43<br />

Gartenerdbeere 80<br />

Geburtstagspflaume 42<br />

Geflammter Kardinal 22, 46<br />

Geisenheim Nr. 120 55<br />

Geisenheim Nr. 26 55<br />

Gelbe Himbeersorte 82<br />

Gelbe von Oltingen 42<br />

Gelbe Wadelbirne 31, 42<br />

Gelber Edelapfel 22<br />

Gelber Jakobsapfel 47<br />

Geljoggecher 47<br />

Gelterkinder 42<br />

Gemeine Felsenbirne 71<br />

Generalfeldmarschall von Hindenburg 82<br />

Gerzler 47<br />

Geschenk 17<br />

Geschenkartikel 17<br />

Geschenkpatenschaft 13<br />

Gestrickte Reinette 42<br />

Gisiöpfel 41<br />

Glockenapfel 98<br />

Glockenbirne 33<br />

Goldene Äpfel der Hesperiden 51<br />

Goldreinette von Blenheim 22<br />

Goliath 87<br />

Golino 58<br />

Gönner/-in 12–13<br />

Göpperts Kirschjohannisbeere 86<br />

Göttighofer 47<br />

Graham’s Jubiläumsapfe 22<br />

Gränggelibirne 30<br />

Gratis-Saatgut 14<br />

Graue Französische Reinette 41<br />

Graue Herbstreinette 22<br />

Grauer Hordapfel 47<br />

Gravensteiner 98<br />

Gravium 36, 43–44<br />

Green Gage 88<br />

Green Gascoigne 88<br />

Grise Olivette 59<br />

Grosse Grise 59<br />

Grosse Lange Lotkirsche 54<br />

Grosse Rotstieler 43<br />

Grosser Katzenkopf 29–30, 42<br />

Grossvaterbirne 33<br />

Grüenschtieler 42<br />

Grunbirne 31, 43<br />

Grüne Hansa 88<br />

Gruniker 44<br />

Grünpflücke 88<br />

Grüter Edelapfel 45<br />

Guay Jaune 74<br />

Gubener Zellernuss 56<br />

Gugerlikirsche 44<br />

Gunslebener Zeller 56<br />

Güpfer 45–46<br />

Gute Graue 31, 46<br />

Gütesiegel 11, 14, 97<br />

H<br />

Habermähler 44<br />

Habermehler 45<br />

Haferpflaume 38, 47<br />

Hälegger 31<br />

Hallauer Ämli 54<br />

Hallesche Riesen 56<br />

Hamburg 66<br />

Hans 81<br />

Hänsi 42<br />

Hanslibirne 43, 94<br />

Hansueli 44–45<br />

Harbert’s Reinette 22<br />

Haschberg 66<br />

Haselnuss 56, 93<br />

Hasenbirne 42<br />

Hauensteins Gelbe 84<br />

Hausgarten 19<br />

Haushaltsbirne 29, 31, 33<br />

Hauszwetschge 38<br />

Hauszwetschge, regional 43–45, 47<br />

Hauszwetschge Rudin 39<br />

Hauxapfel 22<br />

Heckenrose 69<br />

Hediger 44<br />

Heida 74<br />

Heidenwein 74<br />

Heimenhofer 47<br />

Heinemanns Rote Spätlese 86<br />

Helegger 31, 47<br />

Herbstgüetler 47<br />

Herbsthimbeere 82, 84<br />

Herbstlängler 47<br />

Herbstmarkt 11<br />

Herbstzauber 86<br />

Heros 86<br />

Herzkirsche 37<br />

Herzogin Elsa 31<br />

Herzogin Olga 22<br />

Hessenreuter 47<br />

Heubirli 42<br />

Heubirne 44<br />

Heulampen 31, 46<br />

Himbeerapfel 24<br />

Himbeerapfel aus Holowaus 23<br />

Himbeere 79, 82–84<br />

Hochstamm 97<br />

Hochstamm-Obstgarten 7<br />

Hochstamm-Weichseln 54<br />

Hochstammbaum 7<br />

Hofkirsche 46<br />

Hofratsbirne 31<br />

Holder 66<br />

Holderbanker 44<br />

Holler 66<br />

Holunder 66<br />

Honigbirli 32, 42<br />

Hornussecher 26, 42, 44–45<br />

Houghton Castle 86<br />

Hugnuss 55<br />

Hundsrose 69<br />

Hüngler 31, 45<br />

Hybridrebe 75<br />

I<br />

Imberwürzeli 42<br />

insititia (Unterart) 38<br />

Interspezifische Sorte 75–76<br />

Isabella 75<br />

Isi d’Oro 59<br />

Islerbire 45<br />

Islerbirne 29, 43–44<br />

Islibire 45<br />

Italienische Marronisorten 58<br />

J<br />

J. H. Hale 52<br />

Jacques Lebel 43, 41, 48<br />

Jahrapfel 24<br />

Jährler 20<br />

Jakob Fischer 23<br />

Jakob Lebel 23, 42<br />

Jakob Lebu 43<br />

Japanische Wollmispel 57<br />

Japanrose 69<br />

Johannecher 41<br />

Johannisbeere 79, 85–87<br />

Johröpfel 41<br />

Josefine von Mecheln 31<br />

Joseph Pape 48<br />

Juli Dechantsbirne 31, 42, 44<br />

K<br />

Kaiser Wilhelm 23<br />

Kaiserapfel 23, 41<br />

Kaki 60<br />

Kakibaum 60<br />

Kanada Reinette 46<br />

Kannenbirne 31, 94<br />

Karcherbirne 32<br />

Karmeliter 44, 97<br />

Karmeliter Reinette 41<br />

Kartoffelrose 69<br />

Kastanie 58


108 <strong>ProSpecieRara</strong>: <strong>Fruchtige</strong> Raritäten 2006<br />

Index<br />

109<br />

Katalonischer Spilling 39<br />

Katzenseicher 75<br />

Keltersorte 75<br />

Kernechter vom Vorgebirge 52<br />

Kirsch-Johannisbeere 85<br />

Kirsche 5, 35<br />

Kirschensorten 47<br />

Kirschpflaume 38, 70<br />

Klarapfel 23<br />

Kleine Füchselbirne 32<br />

Kleine Lange Sommermuskateller 32<br />

Kleine Rousselette 43<br />

Kleine Sommermuskatellerbirne 42<br />

Kleiner Api 46<br />

Kleiner Langstiel 23<br />

Kletterrose 69<br />

Klettgauer 54<br />

Klingar 44<br />

Klosterneuburger Selektionen 1, 2, 4 oder 8 67<br />

Kluppertebirne 30<br />

Knausbirne 32, 47<br />

Knollbirne 32, 42–44<br />

Kobel, Fritz 36<br />

Kochapfel 24<br />

Kochbirne 29, 31–32, 34<br />

Kochobst 41, 98<br />

Kogelikirsche 44<br />

Kohlapfel 21<br />

Konfitürenfrucht 40<br />

Konfitürenkirsche 36–37<br />

Königin Hortense 54<br />

Königinapfel 23, 46<br />

Konservenkirsche 37<br />

Konstantinopeler 51<br />

Kornelkirsche 68<br />

Köstliche aus Charneu 32<br />

Kragenbirne 32<br />

Krieche 38<br />

Kriechel 47<br />

Krüger’s Dickstiel 23<br />

Kugelbirne 33<br />

Kuhbirne 33<br />

Kulturapfelbaum 20<br />

Kulturpflanze 73<br />

Kultursorte 28<br />

Kupferschmiediker 45–46<br />

Küssnachter 46<br />

Küttiger Dachapfel 44<br />

Küttiger Jägerapfel 44<br />

L<br />

Läderbirli 42<br />

Läderöpfel 24, 41<br />

Lager-Tafelbirne 30<br />

Lampnästler 36, 42<br />

Landroter 74<br />

Landsberger Reinette 23<br />

Lange Sommermuskatellerbirne 42<br />

Längler 47, 98<br />

Langstieler 45, 47<br />

Langtraubige Schwarze 87<br />

Lauerzer 36, 45–46<br />

Lederapfel 22, 41<br />

Legibirne 44–45<br />

Lentizellen 22, 30, 32<br />

Leokirsche 42<br />

Léon Millot 75<br />

Lepontia 53<br />

Leskovac 51<br />

Leuenapfel 47<br />

Liegel’s Winterbutterbirne 46<br />

Lindauer, Malanstraube 74<br />

Lloyd George 83<br />

Löhrpflaume 39, 43–44<br />

London Pepping 46<br />

Longue d’Aout 59<br />

Lucas, Eduard 34<br />

Ludwigs Frühe 54<br />

Lüina 58<br />

Luizet 48, 53<br />

Luzeiner Längler 32, 46<br />

Lycopersicon 60<br />

M<br />

Macherauchs Rote Spätlese 86<br />

Macherauchs Späte Riesentraube 86<br />

Madame Favre 32<br />

Madame Moutôt 82<br />

Madame Verté 32<br />

Madeleine 48<br />

Magda 36<br />

Magliasina 76<br />

Maiherzog 89<br />

Maikönigin 80<br />

Majech 42<br />

Mandel 62<br />

Maréchal Foch 76<br />

Marena 53<br />

Märgelikirsche 43<br />

Marie Luise 32<br />

Marktsorte 20, 25<br />

Marmorapfel 24<br />

Marowa 58<br />

Marthaler Kanada 44<br />

Martini 24<br />

Marxenbirne 45<br />

Maulbeere 61<br />

Maunzenapfel 24<br />

May Queen 80–81<br />

May Duke 89<br />

Mayette 55<br />

Mehlbeere 67<br />

Mehltauanfälligkeit 88<br />

Mehltauresistenz 88<br />

Mehrzweckbirne 30, 32, 34<br />

Mehrzweckfrucht 25<br />

Mehrzweckkirsche 37<br />

Mehrzweckzwetschge 40<br />

Meitschiöpfel 42<br />

Melchnauer Sonntagsapfel 43<br />

Meloque 48<br />

Menznauer Jäger 97<br />

Menznauer Jägerapfel 42–44<br />

Metzer Bratbirne 33, 42<br />

Metzgersuur 41<br />

Michelsbirne 33<br />

Mieze Schindler 80<br />

Mirabelle 38<br />

Mirabelle von Flotow 39, 42<br />

Mischler 36, 45–46<br />

Mispel 5, 50, 57, 93, 98<br />

Mistapfel 41<br />

Mitschurin, Iwan W. 27<br />

Mockenholzbirne 47<br />

Mohrenapfel 21<br />

Monacce 62<br />

Monatserdbeere 79–80<br />

Möriker 44<br />

Morre de Cochon 48<br />

Moschuserdbeere 79<br />

Mostapfel 20, 26<br />

Mostbirne 28, 30, 32–34<br />

Mostobst 41<br />

Mostsorte 24<br />

Muolener Rosen 47<br />

Muotataler Birne 31<br />

Mus-Apfel 23<br />

Muskateller 42<br />

Muskatreinette 24<br />

Myrobalane 38<br />

N<br />

Nägelesbirne 33<br />

Nägeliapfel 24, 30, 47<br />

Nahtapfel 20, 44, 46<br />

Nationalen Beerensammlung 9<br />

Negronne 59<br />

Neue Poiteau 30, 33<br />

Neue Rote Holländische 86<br />

Neuweidkirsche 43<br />

Noah 76<br />

Nohtech 42<br />

Noir de Bourgogne 87<br />

Noir de Juillet 59<br />

Noire à la Grappe 48<br />

Noire de Chavannes 48<br />

Northhamptonshire 56<br />

Nostrana bianca Verscio 52<br />

Nostrana gialla Contra 52<br />

Nostrana gialla Riazzino 52<br />

Nr. 286 55<br />

O<br />

Obenauf 46<br />

Oberländer Himbeerapfel 24<br />

Obermooskirsche 43<br />

Oberrieder Glanzreinette 44<br />

Obstbaumreihe 19<br />

Oetwiler Reinette 44<br />

Ohio Reinette 24<br />

Olive 5, 63<br />

Olivenbaum 63<br />

Olivenbirne 33<br />

Ontario Reinette 46<br />

Ontariopflaume 39<br />

Opal 39<br />

Orangered 53<br />

Ostschweizer Herzkirsche 47<br />

Ottenbacher Schellerbirne 33, 45<br />

Ovale Frühe Herzkirsche 37, 42


110 <strong>ProSpecieRara</strong>: <strong>Fruchtige</strong> Raritäten 2006<br />

Index<br />

111<br />

P<br />

Palmapfel 24<br />

Palmischbirne 33<br />

Palmöpfel 41<br />

Panther 81<br />

Paradeiser 82<br />

Paradiesapfel 25<br />

Pariser Rambur 46<br />

Pariser Reinette 44<br />

Parker’s Pepping 24<br />

Pastillière 59<br />

Pastorenbirne 42<br />

Paulsbirne 33<br />

Paviot 53<br />

Petersbirne 33<br />

Pfau-Schellenberg, Gustav 24<br />

Pfirsich 52, 54<br />

Pfirsichbaum 52<br />

Pfirsichpflaume 44<br />

Pfirsichroter Sommerapfel 24<br />

Pflaume 38–39, 52<br />

Pflaumenbaum 38<br />

Pfundbirne 30<br />

Pilatuskirsche 45–46<br />

Pirminecher 41<br />

Plant Païen 74<br />

Plinius d. Ä. 59<br />

Poire Curé 48<br />

Poire Rêche 48<br />

Poire St.Laurent 48<br />

Poire-Œeuf 48<br />

Pomme à Miel 48<br />

Pomme de Nicod 48<br />

Pomme Fumée 48<br />

Poormann 88<br />

Portugiesische Lederreinette 24, 41<br />

Primas 47<br />

Prinz Albert 86<br />

Prinz Albrecht 25<br />

Proskauer Sämling 52<br />

<strong>ProSpecieRara</strong>-Aktive 14<br />

<strong>ProSpecieRara</strong>-Gütesiegel 11, 97<br />

<strong>ProSpecieRara</strong>-Herbstmarkt 11<br />

<strong>ProSpecieRara</strong>-Markt 11<br />

<strong>ProSpecieRara</strong>-Schaugarten 11<br />

Q<br />

Quetsche de Bâle 48<br />

Quitte 5, 50–51<br />

R<br />

Raby Castle 86<br />

Raïre 48<br />

Rebe 54, 72<br />

Red Lake 86<br />

Regionale Sortenliste 41<br />

Reifezeit 36<br />

Reine de mai 80<br />

Reineclaude 38<br />

Reineclaude d’Oullins 47<br />

Reinette de Chevroux 48<br />

Reinette du Canada 48<br />

Reinette Grise Vaudoise 48<br />

Reinholzbirne 44–46<br />

Reutenmarkt 11<br />

Rheinischer Winterrambour 42–44<br />

Rheintaler 47<br />

Ribes nigrum 85<br />

Ribes petraeum 85–87<br />

Ribes rubrum 85<br />

Ribes sativum 85<br />

Ribes uva-crispi 88<br />

Ribston Pepping 21, 24<br />

Rieskirsche 43<br />

Rigikirsche 36<br />

Rivers Früher 52<br />

Römische Nuss 56<br />

Ronde de Bordeaux 59<br />

Rorschacher Weichsel 54<br />

Rosa canina 69<br />

Rosa gallica 69<br />

Rosa glauca 69<br />

Rosa majalis 69<br />

Rosa nipponensis 69<br />

Rosa pendulina var. oxydon 69<br />

Rosa pimpinellifolia 69<br />

Rosa rubiginosa 69<br />

Rosa rugosa 69<br />

Rosa sericea 69<br />

Rosa tomentosa 69<br />

Rosa villosa 69<br />

Rose d’Ajoie 48<br />

Rosenapfel 21<br />

Rosenhonig 69<br />

Rosina 67<br />

Rosmarin 42<br />

Rostocker 27<br />

Rotblättrige Rose 69<br />

Rote Birrwiler 44<br />

Rote Herrenpflaume 44<br />

Rote Holländische 86<br />

Rote Klepfer 46<br />

Rote Lambertsnuss 56<br />

Rote Lauber 37, 42<br />

Rote Lederbirne 33<br />

Rote Maulbeere 61<br />

Rote Schwyzerkirsche 37, 43<br />

Rote Sternreinette 25<br />

Rote Triumphbeere 89<br />

Rote Versailler 86<br />

Rote Vierländer 86<br />

Roten Holunder 66<br />

Roter Sommerrosenapfel 24<br />

Roter Astrachan 25<br />

Roter Augustapfel 25<br />

Roter Backapfel 27<br />

Roter Eiser 25<br />

Roter Ellerstädter 52<br />

Roter Gutedel 74<br />

Roter Jakober 47<br />

Roter See 86<br />

Roter Sprünzler 25, 47<br />

Roter Stettiner 27<br />

Roter Winterstettiner 26<br />

Rotfrüchtige Himbeersorte 82<br />

Rotsuuri 54<br />

Rouge d’Argenteuil 59<br />

Rouge du Pays 74<br />

Royal Hautbois 81<br />

Rubus armeniacus 84–85<br />

Rubus idaeus 82<br />

Rubus laciniatus 85<br />

Rubus occidentalis 82–83<br />

Rubus strigosus 82<br />

Ruchschiebler 47<br />

Rügen 80<br />

Ruhrbirne 66<br />

Rundpflaume 39<br />

Rüschelin 74<br />

S<br />

S. Anna Balducci 52<br />

Saffran Pepping 27<br />

Sämlingsunterlage 20, 22<br />

Sammetkirsche 45<br />

Sanguinole 34<br />

Sattler 46<br />

Sauerdorn 71<br />

Sauergrauech 26, 42–43<br />

Sauerhäner 37<br />

Sauerkirsche 35, 37, 54<br />

Sauerkläusler 42, 45<br />

Saurer Kupferschmied 45–46<br />

Saurer Majech 41<br />

Saurer Majenapfel 42<br />

SCH<br />

Schafnase 20, 42, 44–46<br />

Schägger 43<br />

Schagglebel 41<br />

Scharlacherdbeere 79<br />

Schattenmorelle 54<br />

Schaufrucht 40<br />

Schaugarten 11<br />

Schibech 43<br />

Schinzenapfel 44<br />

Schlangger 43<br />

Schlehe 38, 70<br />

Schmiedeapfel 21<br />

Schneiderapfel 25–26<br />

Schoggiapfel 42<br />

Schoggolabirne 43<br />

Schöne von Einigen 43<br />

Schöne von Löwen 40, 47<br />

Schönemann 83<br />

Schöner aus Nordhausen 26<br />

Schöner vom Oberland 23<br />

Schöner von Kent 26, 43<br />

Schönste Julibirne 30<br />

Schorlemer 52<br />

Schreiners 47<br />

Schteichüzlimoscht 97<br />

Schuhmacherapfel 42<br />

Schumacher 42<br />

Schüpfkirsche 37, 43<br />

Schürbirne 34, 43<br />

Schwarzdorn 38, 70


112 <strong>ProSpecieRara</strong>: <strong>Fruchtige</strong> Raritäten 2006<br />

Index<br />

113<br />

Schwarze Ananas 81<br />

Schwarze Emmentaler 43<br />

Schwarze Glanzkirsche 42<br />

Schwarze Himbeere 83<br />

Schwarze Johannisbeere 85<br />

Schwarze König Albert 81<br />

Schwarze Maulbeere 61<br />

Schwarze Steinhöfler 43<br />

Schwarze Winznauer 43<br />

Schwarzer Holunder 66<br />

Schwarzfrüchtige Himbeersorte 82<br />

Schwärzibirne 29, 43–44<br />

Schwarzrädler 34, 47<br />

Schweizer Bratbirne 42, 45<br />

Schweizer Breitacher 46<br />

Schweizer Heubirne 47<br />

Schweizer Hosen 44–47<br />

Schweizer Wasserbirne 33<br />

Schwerzibire 45<br />

Schwerzibirne 45<br />

Seeländer Reinette 43<br />

Seenger Klepfer 44<br />

Seenger Moosapfel 44<br />

Seethaler Frühkirsche 44<br />

Seewer 45–46<br />

Selezione 53<br />

Senga Precosana 82<br />

Sept-en-Gueule 48<br />

Setzlingsmarkt 11<br />

Seveler 47<br />

Seyval blanc S.V. 5-276 75<br />

Shaffer’s Colossal 84<br />

Sigristenapfel 26, 42, 44–45<br />

Silvergieters 87<br />

Södliapfel 26, 45<br />

Solemacher 80<br />

Solothurner Klepfer 43<br />

Sommer-Feigenbirne 31<br />

Sommerapfel 21, 23, 27<br />

Sommereierbirne 42<br />

Sommermuskateller 32<br />

Sommersorte 24, 84<br />

Sonnenwirtsapfel 26<br />

Sorbole 65<br />

Sortenbestimmung 16<br />

Sortenbetreuer/-in 14<br />

Sortenwahl 19<br />

Sparbirne 34, 42<br />

Spätblühender Taffetapfel 26<br />

Späte Fisibacher 44<br />

Späte Holinger 37, 42<br />

Späte Luxburger 47<br />

Späte Solothurner 43<br />

Später Klarapfel 22<br />

Spätlauber 42, 47<br />

Speierling 65, 92–93<br />

Speisebirne 31<br />

Spielkirsche 43<br />

Spilling 38<br />

Spitzbirne 47<br />

Spitzgüegi 42<br />

Spitzwissiker 44<br />

ST<br />

St. Galler Herrenapfel 98<br />

St.Galler Herrenapfel 47<br />

Stachelbeere 79, 88<br />

Stachelbeersorte 88<br />

Stacheldrahtrose 69<br />

Stadler Hagapfel 44<br />

Stäfner Rosen 44<br />

Stäfner Zwetschge 40, 45<br />

Starck-Pflaume 44<br />

Steinerkirsche 45–46<br />

Stockerkirsche 45<br />

Stötzlicher 42<br />

Strangulierbirne 31<br />

Strauchbeere 79<br />

Streiflicher 45<br />

Streulerbirne 45–46<br />

Strickbirne 34, 47<br />

Strudelapfel 22<br />

Stuttgarter Gaishirtel 42<br />

Süessschibech 43<br />

Sülibirne 47<br />

Sultane 59<br />

Süssapfel 26–27<br />

Süsse Baschler 94<br />

Süsse Eberesche 67, 92<br />

Süsse Gravium 43<br />

Süsse v. Lustorf 94<br />

Süsse von Iffwil 44<br />

Süsser Dornacher 42<br />

Süsser Pfaffenapfel 42–43<br />

Süsser Solothurner 42<br />

Süsser Verenacher 25–26, 42–45<br />

Süssgrauech 26, 43<br />

Süssholz 44<br />

Süsskirsche 37, 54<br />

Süsskirschenbaum 35<br />

Süssmajech 42<br />

Süssmost 97–98<br />

Suter-Pflaume 47<br />

T<br />

Tafelapfel 21–24, 26<br />

Tafelbirne 29–34<br />

Tafelfrucht 38–40<br />

Tafelkirsche 36–37, 44, 46<br />

Tafelobst 41<br />

Tafelpflaume 39<br />

Tafeltraube 75<br />

Talisman 81<br />

The Queen 23<br />

Theilersbirne 34, 45–46<br />

Theodor Reimers 85<br />

Thunstetter Traubennuss 55<br />

Thurgauer Kent 27, 47<br />

Thurgauer Weinapfel 47<br />

Tierlibaum 68<br />

Tobiässler 47<br />

Tomatenerdbeere 82<br />

Torción negro 58<br />

Tragédie 40<br />

Traminer 74<br />

Transparent aus Croncels 27<br />

Transparente Blanche 48<br />

Traube 72<br />

Trauben-Holunder 66<br />

Treibsorte 80<br />

Triumph von Elsass 76<br />

Trockenobst 97<br />

Tropfapfel 23, 26<br />

Turgibirne 33<br />

U<br />

Ulmer Butterbirne 34, 42, 46<br />

Ungarische Beste 53<br />

Unterwaldner Weissbirne 46<br />

Usterapfel 27, 44<br />

Ütikoner Zuckerkirsche 45<br />

V<br />

Van Mons, Jean Baptiste 33<br />

Veltheimer Langstieler 44<br />

Venioude 48<br />

Ver wertungsbirne 31, 33<br />

Ver wertungsfrucht 21, 38<br />

Ver wertungssorte 24<br />

Vielzweckapfel 23, 26<br />

Vielzweckbirne 33<br />

Vielzweckfrucht 24<br />

Viktoria 86<br />

Viktoriapflaume 40<br />

Viola 52<br />

Violette Dauphine 59<br />

Violette Himbeersorte 82<br />

Virginische Dattelpflaume 60<br />

Virginischer Rosenapfel 27<br />

Vitaminrose 69<br />

Vitis labrusca 73, 75–76<br />

Vitis labrusca Vitis riparia 76<br />

Vitis riparia 73, 75<br />

Vitis rupestris 73, 75<br />

Vitis vinifera 73–74<br />

Vogelbeere 67<br />

Vogelkirsche 35<br />

W<br />

Wäberlibirä 42<br />

Wacholder 70<br />

Wachsreinette 46<br />

Wädenswil 6 80<br />

Wagner’s Wildbirne 47<br />

Wagnerapfel 45<br />

Wahre Grosse Frühaprikose 53<br />

Waldhöfler 47<br />

Walnuss 55<br />

Wältiapfel 27<br />

Wangenheimer 40<br />

Wealthy 27<br />

Webb’s Preisnuss 56<br />

Weber’s Sämling 37, 45


114 <strong>ProSpecieRara</strong>: <strong>Fruchtige</strong> Raritäten 2006<br />

Weggiser 45<br />

Weiche Solothurner 43<br />

Weichsel 35, 54<br />

Weinrebe 72<br />

Weinrose 69<br />

Weinrote Reineclaude 44<br />

Weinsberg 1 55<br />

Weissdorn 68<br />

Weisse Ananas 80<br />

Weisse aus Jüterbog 87<br />

Weisse Baron 80<br />

Weisse Lambertsnuss 56<br />

Weisse Langtraubige 87<br />

Weisse Maulbeere 61<br />

Weisse Solemacher 80<br />

Weisse Triumphbeere 88<br />

Weisse Versailler 87<br />

Weisser Astrachan 27<br />

Weisser Holunder 66<br />

Weisser Räuschling 74<br />

Weisswelsch 74<br />

Weldenser 46<br />

Welscher Traubenapfel 46<br />

Welschisner 21, 46<br />

Weltiapfel 27<br />

Wettinger Holzbirne 44<br />

Whinham’s Industry 89<br />

White Pine 80<br />

Whitesmith 88<br />

Wienachtsöpfel 41<br />

Wilde Eierbirne 34, 42<br />

Wilder Balgacher 47<br />

Wildling von Sargans 46<br />

Wildmuser 47<br />

Wildobst 64, 96<br />

Wildpflaume 38<br />

Wildrose 69, 93<br />

Wildrosenarten 92<br />

Wilerrot 44<br />

Winigerkirsche 45<br />

Winklers Sämling 83<br />

Winterfrucht 23<br />

Winterrambour 42–44<br />

Winterzitrone 42<br />

Wirtschaftsapfel 20–26<br />

Wirtschaftsbirnbaum 28<br />

Wirtschaftsbirne 29, 31–32, 34<br />

Wirtschaftsfrucht 20, 40<br />

Wirtschaftsobst 41<br />

Wirtschaftspflaume 39<br />

Wirtschaftssorte 21, 24<br />

Wisszwigti 42<br />

Woltmanns Reinette 23<br />

Wunder von Bollweiler 56<br />

Wunder von Köthen 82<br />

Würglerbirne 42<br />

Wyssacher 42–43<br />

Y<br />

Yellow Lion 88<br />

Z<br />

Zaienapfel 27<br />

Zefa 2 83<br />

Zefa Herbsternte 84<br />

Zimt-Erdbeeren 96<br />

Zimtrose 69<br />

Zitronenapfel 22<br />

Zitronenreinette 45<br />

Zitrönler 27<br />

Zopfkirsche 37, 45–46<br />

Zuckerbirne 44<br />

Zuckerpflaume 39, 43–44<br />

Zuger Röthler 45<br />

Zulmas 46<br />

Zürchapfel 47<br />

Zürcher Rotstieler 45<br />

Zürcher Transparent 45<br />

Zürcher Zuckerbirne 45<br />

Züriweiss 74<br />

Zweitholzapfel 20<br />

Zwergmispel 67<br />

Zwetschge 5, 38–39<br />

Zwetschgenapfel 47<br />

Zwetschgensorte 44<br />

Zwiebelapfel 44<br />

Zwiebelbirne 43

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