MAZ - Ameos
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Ausgabe 3 | Sep 09 | Nr. 13<br />
<strong>MAZ</strong><br />
Die AMEOS Mitarbeiterzeitung<br />
5. AMEOS Psychiatrietag in Osnabrück<br />
„Entgeltsystem in der Psychiatrie“<br />
„Bitte nichts anfassen, ist alles steril ...“<br />
Fotoshooting im AMEOS Klinikum St. Salvator Halberstadt<br />
„Alle zwei Jahre wieder ...“<br />
Die Strukturierten Qualitätsberichte in neuem Gewand und auf der AMEOS Website
2 | INHALT<br />
Inhalt<br />
Editorial 2<br />
5. AMEOS Psychiatrietag in Osnabrück 3<br />
Menschlich gesehen 3<br />
5. AMEOS Psychiatrietag in Osnabrück<br />
„Entgeltsystem in der Psychiatrie“ 4<br />
AMEOS Diakonie-Klinikum Anklam<br />
Modernes OP-Verfahren etabliert 5<br />
AMEOS Klinikum für Forensische Psychiatrie Osnabrück<br />
hunderttausend träume 6<br />
AMEOS Klinikum für Forensische Psychiatrie<br />
und Psychotherapie Neustadt<br />
Ein modernes Therapiehaus entsteht 7<br />
„Bitte nichts anfassen, ist alles steril ...“<br />
Fotoshooting im AMEOS Klinikum<br />
St. Salvator Halberstadt 8<br />
Krisenkommunikation in Gesundheitseinrichtungen 10<br />
AMEOS Gut Neuhof Petershagen:<br />
Vom Adelssitz zum Haus für kranke Menschen<br />
Erbstreitigkeiten mit Folgen 12<br />
AMEOS Pflege Heiligenhafen und Neustadt<br />
KTQ ® Zertifizierung 14<br />
AMEOS Klinikum St. Salvator Halberstadt<br />
500 Cochlea Implantate 15<br />
AMEOS Pflegehaus Christophorus Ueckermünde<br />
Neue Symbole als Orientierungshilfe für Bewohner 16<br />
AMEOS Diakonie-Klinikum Anklam<br />
Besuch der Sozialministerin 17<br />
AMEOS Klinikum Hildesheim<br />
Kathrin Brunke beendet Ausbildung<br />
als Validations-Lehrerin 17<br />
AMEOS Klinikum Dr. Heines Bremen<br />
DBT-Therapie bei Borderline-Störungen zertifiziert 18<br />
AMEOS Klinikum Haldensleben<br />
erprobt Desinfektionsanlage 19<br />
„Alle zwei Jahre wieder ...“<br />
Die Strukturierten Qualitätsberichte ... 20<br />
Personalia 21<br />
Kurznachrichten 22<br />
Termine 23<br />
Ausstellungseröffnung „Hautnah mit Tiefgang“ 24<br />
Titelfoto: Monika Holtz, Neustadt<br />
Hinweis: Männer und Frauen sind gleichberechtigt – aber Texte<br />
müssen lesbar sein! Die Redaktion hat sich entschieden, wegen<br />
der besseren Lesbarkeit auf die weibliche Form zu verzichten.<br />
Liebe Mitarbeiterin, lieber Mitarbeiter,<br />
Sie halten heute zwar noch nicht die letzte <strong>MAZ</strong><br />
des Jahres 2009 in den Händen, lassen Sie mich<br />
aber dennoch schon einmal auf das kommende<br />
Jahr blicken. In den Medien wird seit Wochen<br />
darüber diskutiert, ob die Wirtschaftskrise die Talsohle<br />
bereits durchschritten hat. Erste Anzeichen<br />
in den aktuellen Konjunkturberichten weisen<br />
darauf hin. Das Gesundheitswesen ist bisher recht unbeschadet durch die<br />
Krise gekommen, mancherorts hat es durch zusätzliche Investitionszahlungen<br />
aus dem Konjunkturpaket sogar profitieren können. Die Folgen der Krise<br />
für die Kommunen – deutlich sinkende Steuereinnahmen und vermehrte<br />
Ausgaben für Sozialleistungen – werden sich 2010 aber deutlich auf das<br />
Gesundheitswesen auswirken: Es ist damit zu rechnen, dass vermehrt kommunale<br />
Krankenhäuser verkauft werden.<br />
Und AMEOS ist gut vorbereitet und positioniert, um sich in diesem Bieterwettbewerb<br />
um die interessantesten Klinika behaupten zu können; dies<br />
auch bedingt durch die erfolgreiche Gruppenfinanzierung im vergangenen<br />
Jahr, die einen Meilenstein in der AMEOS Geschichte darstellt. 2008 und<br />
2009 waren für unsere Gruppe die bisher erfolgreichsten Jahre.<br />
Dies sind optimale Voraussetzungen, um weiter zu wachsen. Wir werden<br />
aber für Zukäufe nicht jeden Preis zahlen und uns auch nicht in jedem<br />
Verfahren beteiligen. Unsere Stärke ist es, dass wir unsere Marktstellung<br />
durch den Erwerb von Einrichtungen festigen, die bezüglich Leistungs -<br />
angebot und geografische Lage in unsere strategische Ausrichtung und<br />
bestehende Versorgungskette passen. Wenn wir neue AMEOS Regionen<br />
aufbauen, fokussieren wir daher beim Neuerwerb auf Krankenhäuser, die<br />
mit ihrem umfassenden Angebot eine solide Ausgangsbasis für die regionale<br />
Versorgung der breiten Bevölkerung bieten.<br />
Aber auch in anderer Hinsicht wird 2010 uns vor neue Herausforderungen<br />
stellen. Im kommenden Jahr gehen die Vorbereitungen für das neue Entgeltsystem<br />
für psychiatrische Einrichtungen in eine entscheidende Phase.<br />
Dieses Entgeltsystem beruht auf Tagespauschalen und wird 2013 erstmalig<br />
zur Anwendung kommen. Es markiert eine grundlegende Umwälzung der<br />
Finanzierung psychiatrischer Krankenhausleistungen, mit allen Risiken<br />
aber auch Chancen. Unsere Klinika sind gut gewappnet, wenn sie ihre Behandlungen<br />
entsprechend medizinischer Leitlinien und Pfade organisieren,<br />
wenn sie vernetzte und auch überregionale Versorgungsmodelle aufbauen<br />
und neue Geschäftsfelder entwickeln (siehe hierzu auch den Bericht über<br />
den 5. AMEOS Psychiatrietag auf Seite 4 und 5).<br />
Längerfristiges Ziel der Gesetzgeber und auch der Kassen wird es sein,<br />
Leistungen zukünftig vermehrt nach dem Grundsatz „pay for performance“<br />
zu vergüten. Das heisst, Leistungsanbieter, die qualitativ hochwertige Leistungen<br />
erbringen, werden für diese besser vergütet werden als Leistungs -<br />
anbieter, die die festgelegten Qualitätsstandards nicht erreichen. Ein optimiertes<br />
Qualitätsmanagement, das über den Erwerb von Zertifizierungen<br />
und das Erstellen von Qualitätsberichten (siehe auch Seite 20) hinausgeht,<br />
wird daher für die Klinika von entscheidender Bedeutung sein.<br />
Ich ermuntere Sie, bei diesen kommenden Herausforderungen engagiert<br />
mitzuwirken. Wir leisten so gemeinsam und im Sinne unserer Patienten<br />
einen wesentlichen Beitrag für die weitere Entwicklung der AMEOS Gruppe<br />
und ihrer Einrichtungen.<br />
Ihr Dr. Axel Paeger
5. AMEOS Psychiatrietag in Osnabrück<br />
„Entgeltsystem in der Psychiatrie“<br />
Auch in diesem Jahr fand wieder das traditionelle<br />
Treffen der ärztlichen und administrativen<br />
Führungskräfte der psychiatrischen<br />
AMEOS Einrichtungen statt – diesmal ergänzt<br />
um die leitenden Mitarbeiter aus den<br />
Bereichen Controlling und Finanzen – um<br />
sich dem anspruchsvollen Thema „Entgelt -<br />
system in der Psychiatrie“ zu widmen.<br />
Mit dem 5. Psychiatrietag wurde auch ein<br />
kleines Jubiläum begangen. Eingeladen hatte<br />
wie immer Maria Mensen in ihrer Eigenschaft<br />
als COO u. a. für den Unternehmensbereich<br />
AMEOS Psychiatrium. Sie wird die<br />
AMEOS Gruppe zum Ende des Jahres verlassen<br />
und bedankte sich bei den Teilnehmern<br />
mit einer persönlichen Rede zu Beginn der<br />
Abendveranstaltung.<br />
Wie in jedem Jahr fehlte auch der Blick über<br />
den Tellerrand ins Ausland nicht. Univ.-Prof.<br />
Dr. Wolfgang Fleischhacker von der Medizinischen<br />
Universität Innsbruck in Österreich<br />
gewährte Einblicke in die psychiatrische Versorgung<br />
und Ausbildung in Österreich. Die<br />
Gastgeber Krankenhausdirektor Günter<br />
Laaken und Ärztlicher Direktor Dr. Harald<br />
Scherk stellten anschließend das AMEOS<br />
Klinikum Osnabrück vor und nach der Mit-<br />
Björn-Marko Borst<br />
v. l. n. r.: Dr. Axel Paeger, Dr. Harald Scherk, Maria Mensen<br />
tagspause hatten die Teilnehmer Gelegenheit,<br />
in geführten Kleingruppen, die Bereiche der<br />
Einrichtung in Osnabrück kennenzulernen.<br />
Der Nachmittag war dann zwei hochspannenden<br />
Vorträgen zum Thema „Entgeltsystem<br />
in der Psychiatrie“ gewidmet, mit dem<br />
sich die psychiatrischen Häuser in den nächs -<br />
ten Monaten und Jahren verstärkt auseinan -<br />
dersetzen werden. Mehr zu diesem Thema<br />
finden Sie auf den Seiten 4 und 5.<br />
Menschlich gesehen<br />
Zum fünften Mal bot dieser Tag ein Forum<br />
für die psychiatrischen Einrichtungen, sich<br />
einem aktuellen Thema zu widmen, sich dazu<br />
auszutauschen und Anregungen für die Umsetzung<br />
vor Ort zu bekommen. (vm) T<br />
Nach dem Abitur hat Björn-Marko Borst (25) Zivildienst in einer Einrichtung für psychisch<br />
kranke Menschen geleistet. Fahrdienst und Betreuung bei Ausflügen. Nein, in die Pflege hätte<br />
es ihn danach nicht gezogen. Doch es klingt Sympathie für die psychisch kranken Menschen<br />
durch, wenn er sagt: „Die Menschen sind schon etwas ganz Besonderes.“ Die Ausbildung zum<br />
Kaufmann im Gesundheitswesen in einer psychiatrischen Einrichtung passte für ihn. Die Arbeit<br />
mit Tabellen, Berichten und Telefon ist sein Beitrag, „damit es den Menschen gut geht.“ Für<br />
seine Ausbildungsleistung wird er Ende des Monats von der IHK geehrt.<br />
Schon während der Ausbildung wurde er mit einer besonderen Aufgabe betraut. Er hospitierte<br />
im Bereich Finanzen und Controlling der Pflegeeinrichtungen in Meßstetten, Stetten, Winterlingen,<br />
Bochum und Haldensleben sowie Petershagen. Heute ist er für diese AMEOS Standorte<br />
tätig – seinen Arbeitsplatz hat er in Neustadt.<br />
Derzeit pendelt Björn-Marko Borst „zwischen den Welten“. In seinem Zimmer im Wohnheim<br />
ist er ebenso selten wie zu Hause. Dorthin zieht es ihn nach wie vor zum Fußballspielen. Mit<br />
seiner Mannschaft ist er im letzten Jahr in die Kreisklasse A aufgestiegen. Aber nicht nur Training<br />
und Spiel beanspruchen seine Zeit. Auch ein übernommenes Amt für die Herrenmannschaften:<br />
Er hat natürlich die Kasse. (jd)<br />
3
4<br />
5. AMEOS Psychiatrietag in Osnabrück<br />
„Entgeltsystem in der Psychiatrie“<br />
Dr. Antje Haas, GKV-Spitzenverband Prof. Dr. Barbara Schmidt-Rettig,<br />
Fachhochschule Osnabrück<br />
Mit dem Inkrafttreten des Krankenhausfinanzierungsreformgesetzes (KHRG) zum 1. Januar<br />
diesen Jahres wurde die Entwicklung eines Vergütungssystems für die Fachgebiete Psychiatrie<br />
und Psychotherapie, Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie sowie psychosomatische<br />
Medizin und Psychotherapie festgelegt. Es soll bis zur budgetneutralen Umsetzung im<br />
Jahre 2013 ein durchgängiges leistungsorientiertes pauschalierendes Vergütungssystem auf<br />
der Grundlage von tagesbezogenen Entgelten entwickelt werden.<br />
Damit stehen auch die psychiatrischen<br />
Klinika der AMEOS Gruppe vor einer großen<br />
Herausforderung. Angerissen wurde die<br />
Diskussion, ob ein DRG-System der psychiatrischen<br />
Versorgungsqualität gerecht wird,<br />
schon am Vormittag. Prof. Dr. Fleischhacker<br />
skizzierte mit dem LKF-System das österreichische<br />
Pendant zum DRG-System und appellierte<br />
an das Plenum, sich von Anfang an<br />
als operative Ebene in das Entwicklungsverfahren<br />
einzubringen, um eine gute Leistungsbewertung<br />
zu erreichen.<br />
Tief in das komplexe Thema tauchten die<br />
Teilnehmerinnen und Teilnehmer gemeinsam<br />
mit den Referentinnen am Nachmittag ein.<br />
Dr. Antje Haas stellte in ihrem Vortrag als<br />
Vertreterin des GKV-Spitzenverbandes den<br />
aktuellen Stand der noch laufenden Verhandlungen<br />
zur Vereinbarung eines tagespauschalisierenden<br />
Systems vor und wies auf die sehr<br />
dynamischen Entwicklungen hin. Antje<br />
Haas: „Es tut sich jeden Tag etwas.“ Wie im<br />
KHRG vorgegeben, werden sich die Organe<br />
der Selbstverwaltung (Deutsche Krankenhaus<br />
Gesellschaft sowie der Spitzenverband Bund<br />
der gesetzlichen und der Verband der privaten<br />
Krankenkassen) über die Wege der Umsetzung<br />
verständigen und dem InEK (Institut<br />
für Entgeltsysteme im Krankenhaus) den<br />
Auftrag zur Entwicklung des neuen Entgeltsystems<br />
geben.<br />
Wichtig bei der Entwicklung des neuen Systems<br />
sei das Engagement und die Mitwirkung<br />
der betroffenen Krankenhäuser. Antje<br />
Haas betonte, dass noch keine Entscheidung<br />
darüber gefallen sei, welche Krankenhäuser<br />
als Kalkulationshäuser beteiligt werden, und<br />
dass interessierte Krankenhäuser durchaus<br />
noch ihr Interesse an einer Mitwirkung bekunden<br />
können.<br />
Die Teilnehmerfrage, ob es Anforderungskataloge<br />
für die Kalkulationshäuser<br />
gebe, verneinte Antje Haas, wies aber darauf<br />
hin, dass die Fragenkataloge natürlich gewisse<br />
Kriterien implizierten. Ein weiterer Teilnehmer<br />
bat um Tipps, wie sich Praktiker am besten<br />
auf das neue System vorbereiten können.<br />
Prof. Dr. Wolfgang Fleischhacker,<br />
Medizinische Universität Innsbruck<br />
Antje Haas empfahl daraufhin, die Informationen<br />
am besten so früh wie möglich zu<br />
konsumieren und für sich zu strukturieren<br />
und im Hause zu überlegen, „wie können intern<br />
die Ressourcen geplant werden?“ bzw.<br />
„wie wird das Personal zukünftig eingesetzt?“<br />
und „wer z. B. kodiert?“ Mit den Worten,<br />
„der Prozess gelingt besser, wenn die Theorie<br />
mit der Praxis vermischt wird“, appellierte sie<br />
abschließend noch einmal an die Mitwirkungsmöglichkeiten<br />
der Krankenhäuser.<br />
Die zweite Referentin des Nachmittags –<br />
Prof. Dr. Barbara Schmidt-Rettig von der<br />
Fachhochschule Osnabrück (Schwerpunkt<br />
Krankenhausfinanzierung und Krankenhausmanagement)<br />
– erläuterte in ihrem Vortrag<br />
die Wirkungsweise des geplanten – bereits für<br />
somatische Leistungen eingeführten – Vergütungssystems<br />
auf die Rahmenbedingungen<br />
psychiatrischer Krankenhäuser und Fachabteilungen<br />
und analysierte die Anforderungen<br />
an das medizinische, therapeutische, pflegerische<br />
und kaufmännische Management. Sie<br />
wies sehr eindringlich darauf hin, dass die
Entwicklung des Systems und die Einführung<br />
im Jahr 2013 direkte Einflüsse auf die Organisation<br />
der Krankenhäuser und damit auch<br />
auf die Managementstrukturen und -aufgaben<br />
haben. So gebe es vielfältige Anforderungen<br />
an die zukünftigen Strukturen psychiatrischer<br />
Versorgung, wie z. B. die Konsentierung von<br />
Versorgungsabläufen in Abhängigkeit von der<br />
Störung bzw. Erkrankung oder die Entwicklung<br />
von medizinischen Leitlinien und Behandlungspfaden<br />
bis hin zu einem institu -<br />
tionenübergreifenden Qualitätsmanagement.<br />
Auch wenn der ambulante Bereich vorerst<br />
noch nicht in das Entgeltsystem einbezogen<br />
wird, sei es schon jetzt wichtig, diesen Bereich<br />
im Auge zu haben und im Hinblick auf<br />
die mögliche spätere Einbeziehung in das<br />
Entgeltsystem Vorschläge zu entwickeln.<br />
AMEOS Diakonie-Klinikum Anklam<br />
Modernes OP-Verfahren etabliert<br />
Kommissarischer Chefarzt<br />
Olaf Scholz<br />
Eine Vielzahl von Frauen im reproduktiven<br />
Alter leiden unter schmerzhaften, zu starken<br />
oder zu häufigen Regelblutungen. Ferner<br />
können durch eine Größenzunahme der<br />
Gebärmutter sekundäre Beschwerden wie<br />
Druck auf die Harnblase, Schmerzen beim<br />
Stuhlgang oder permanentes Druckgefühl<br />
im Unterleib auftreten. Versagen hierbei die<br />
konservativen Behandlungsmöglichkeiten –<br />
wie die systemische oder lokale Hormon -<br />
gabe –, bleibt in vielen Fällen nur die Möglichkeit<br />
der Entfernung der Gebärmutter.<br />
Des Weiteren sollte man Vernetzung und<br />
integrierte Versorgungsmodelle vorantreiben<br />
und neue Geschäftsfelder entwickeln. Auch<br />
auf Organisation und Führung kommen neue<br />
Herausforderungen zu: Die Dezentralisierung<br />
der Steuerungsverantwortung ist eine wirkungsvolle<br />
Maßnahme wie auch ein umfassendes<br />
und zielgerichtetes Prozessmanagement<br />
zur Optimierung der internen als auch der<br />
versorgungsbereichsübergreifenden Prozesse.<br />
Vorteilhaft bei den laufenden und anstehenden<br />
Entwicklungen ist natürlich, dass der<br />
psychiatrische Bereich auf die DRG-Erfahrungen<br />
der Somatik zurückgreifen kann. So<br />
kann man sich hier bereits etablierte standardisierte<br />
Verfahren bei der Entwicklung von<br />
Behandlungspfaden zunutze machen und mit<br />
Bei den herkömmlichen Operationsverfahren<br />
ging dies mit zum Teil starken Schmerzen für<br />
die Frauen einher. Durch die Operationszeiten<br />
von 60 bis 90 Minuten erhöhte sich das<br />
Risiko sekundärer Komplikationen.<br />
Im Jahr 2003 setzte der französische Gynäkologe<br />
Dr. Henri Clave die Methode der thermischen<br />
Blutstillung bei der vaginalen Gebärmutterentfernung<br />
ein. Er konnte hierbei die<br />
Operationszeit drastisch verkürzen. Auch der<br />
Grad der postoperativen Beschwerden sowie<br />
die Komplikationsrate konnten deutlich gesenkt<br />
werden. Bei der thermischen Blutstillung<br />
wird das gefäßführende Gewebe mittels<br />
einer kaum Verletzungen hinterlassenden<br />
Klemme gefasst, impedanzgesteuert koaguliert<br />
und anschließend mit der Schere durchtrennt.<br />
Dabei entstehen nur sehr schmale zerstörte<br />
Ränder.<br />
Seit 2005 wird der Eingriff nach Clave in<br />
Frankreich ambulant durchgeführt. Dem<br />
stehen stationäre Aufenthalte von 7 bis 14<br />
Tagen bei der herkömmlichen vaginalen<br />
dem Qualitätsmanagement sei das systemische<br />
Know-how vorhanden.<br />
Im Hinblick auf das Gesagte schloss Barbara<br />
Schmidt-Rettig mit Worten von Albert Einstein:<br />
„Alles sollte so einfach wie möglich<br />
gemacht werden, aber nicht einfacher.“<br />
(vm) T<br />
Gebärmutterentfernung gegenüber. Im Jahr<br />
2007 wurde der OP-Abteilung des Krankenhauses<br />
Anklam das HF-Gerät VIO 300 der<br />
Firma Erbe bereitgestellt, das die Operationsmethode<br />
nach Clave ermöglicht.<br />
Seither sind 163 Patientinnen operiert worden<br />
– alle komplikationsfrei. Die OP-Zeit belief<br />
sich durchschnittlich auf 25 Minuten.<br />
Der Verbrauch an Nahtmaterial konnte drastisch<br />
gesenkt werden. Besonders beeindruckend<br />
jedoch ist der äußerst geringe Schmerzmittelbedarf<br />
in der postoperativen Phase. Die<br />
Patientinnen konnten im Durchschnitt am<br />
5. Tag nach der Operation entlassen werden.<br />
Der Einsatz dieser modernen OP-Technik<br />
bietet neben dem ökonomischen Nutzen<br />
auch den Patientinnen den Vorteil, auf eine<br />
schonende und schmerzarme Art und Weise<br />
operiert zu werden. T<br />
Olaf Scholz, kommissarischer Chefarzt<br />
5
6<br />
AMEOS Klinikum für Forensische Psychiatrie Osnabrück<br />
hunderttausend träume<br />
Im Herbst 2005 entstand im Rahmen der<br />
Ergotherapie eine Projektgruppe „Musischkreatives<br />
Gestalten“. Grundgedanke dabei<br />
war, ohne spezielle Vorgaben und unter Verwendung<br />
unterschiedlicher Materialien und<br />
Medien Klangkörper herzustellen, um damit<br />
selbst verfasste Texte, Theaterszenen oder<br />
pantomimische Darstellungen musikalisch zu<br />
untermalen. In Einzel- und Gruppenarbeiten<br />
wurden unterschiedliche Klangkörper hergestellt.<br />
Eine ganz neue Dynamik bekam die Gruppe,<br />
als ein Mitglied der Projektgruppe einen Text<br />
mitbrachte und damit einen entscheidenden<br />
Impuls für den weiteren Gruppenprozess gab.<br />
Die Gruppenmitglieder waren begeistert und<br />
gemeinsam wurde entschieden, diesen Text zu<br />
vertonen.<br />
Die entsprechende Umsetzung unter Verwendung<br />
der selbst hergestellten Instrumente<br />
stellte sich trotz hoher Motivation als schwierig<br />
heraus. Die Lösung bestand im Einsatz<br />
eines zusätzlichen Keyboards. Die Gestaltung<br />
des Stückes bereitete allen Beteiligten viel<br />
Spaß und führte zu einer hohen Motivation,<br />
die Gruppe weiterzuführen.<br />
Von der Ergotherapie auf die Bühne:<br />
psychisch kranke Straftäter machen Musik<br />
Kleine Projekte beginnen zu wachsen, ziehen Menschen an und werden größer. So wird<br />
dann aus einer Projektgruppe „Musisch-kreatives Gestalten“ im Rahmen der Ergotherapie<br />
eine richtige Band. Nach ersten Auftritten erschien nun die erste CD. Das Besondere:<br />
Hier spielen Patienten aus der Forensik.<br />
Ein weiterer Mitpatient, der als guter Gitarrist<br />
bekannt war, konnte zum Mitspielen ani miert<br />
werden, sodass nun eine „Forensik-Band“ ins<br />
Leben gerufen werden konnte.<br />
Ergotherapeut Egbert Meer (Bass, Rhythmus<br />
und Gesang), Krankenpfleger Ralf Strothmann<br />
(Bass) und die ehemalige Praktikantin<br />
Juliane Schau (Gesang) unterstützen die<br />
Bandmitglieder, allesamt Patienten aus dem<br />
Maßregelvollzug. Motivation erhält die Gruppe<br />
auch durch den Zuspruch, den das Projekt<br />
durch Chefarzt Otmar Binder findet.<br />
Mit der Musik haben die Patienten ein<br />
Medium gefunden, um Gefühle auszudrücken.<br />
Die Arbeit an einem Stück und die Befriedigung<br />
über eine gelungene Darbietung<br />
heben das Selbstbewusstsein. So trauen sich<br />
psychisch kranke Menschen auf die Bühne<br />
und an ein Mikrofon. Das Zusammenspiel<br />
und die Notwendigkeit, sich auf andere einzulassen,<br />
fördern die sozialen Kompetenzen<br />
jedes Einzelnen.<br />
Durch Sachspenden und Eigenleistung konnte<br />
im Laufe der Jahre ein professionelles Equipment<br />
zusammengestellt werden, so auch<br />
durch Eigenbau einer leistungsstarken Beschallungsanlage.<br />
Die Band nannte sich nun<br />
„Level 6“ (mit Bezug auf die Anzahl der Mitglieder)<br />
und etablierte sich durch zahlreiche<br />
Liveauftritte im Umfeld des Klinikums. Insbesondere<br />
die Darbietung der Eigenkompositionen<br />
stieß dabei auf eine äußerst positive<br />
Resonanz. Bisheriger Höhepunkt war die<br />
Aufnahme der ersten CD mit dem Titel<br />
„hunderttausend träume“, die Ende August<br />
erschienen ist. T<br />
(Egbert Meer, Ergotherapeut Osnabrück)<br />
hunderttausend träume<br />
…<br />
Seid Ihr bereit, könnt Ihr verstehn<br />
Dass manche Uhren<br />
manchmal anders geh’n?<br />
Dass manche Lebenswege anders geh’n<br />
Wir manche Farbe nur im Dunkeln seh’n?<br />
…<br />
Text von Egbert Meer<br />
Die CD kostet 7,00 EURO (zzgl. 2,00 EURO<br />
Versandkosten). Zu beziehen bei Egbert<br />
Meer (emee.td@osnabrueck.ameos.de)<br />
oder vor Ort im „Laden“<br />
des AMEOS Klinikums Osnabrück
AMEOS Klinikum für Forensische Psychiatrie und Psychotherapie Neustadt<br />
Richtfest Haus 12 – ein modernes Therapiehaus entsteht<br />
Politiker wollen es wissen: Bürgermeister, Bürgervorsteher und Landtagsabgeordnete lassen<br />
sich von Geschäftsführer Michael Dieckmann (2. v. r.) die Nutzung im Detail erklären<br />
Viele Jahre war die Unterbringung psychisch kranker Rechtsbrecher im AMEOS Klinikum<br />
für Forensische Psychiatrie und Psychotherapie Neustadt geprägt durch eine drangvolle Enge.<br />
Die langjährige Unterbringung von drei oder vier Patienten in einem Zimmer war nicht<br />
mehr zeitgemäß. Mit Haus 12 entsteht für 6 Mio. € (inkl. Ausstattung) ein modernes<br />
Wohn- und Therapiehaus mit 60 Plätzen. Am 14. August war Richtfest.<br />
Insgesamt sehen Geschäftsführung und<br />
Klinikleitung den Neubau als weiteren Meilenstein<br />
in der Qualitätsentwicklung der<br />
Neustädter Forensik. 60 psychisch kranke<br />
Straftäter sollen hier ab Anfang 2010 in spezialisierten<br />
Gruppen behandelt werden. Jede<br />
der drei Stationen mit jeweils 20 Patienten<br />
wird einen eigenen therapeutischen Schwerpunkt<br />
haben. Die unterste der vier Ebenen<br />
wird mit therapeutischen Angeboten belegt<br />
werden. Werkstätten, Ergotherapie, Gruppenräume<br />
und eine Schule sind in Haus 8 untergebracht.<br />
„Der Bau vereint in herausragender Weise<br />
therapeutische Funktionalität und einen<br />
hohen Sicherheitsstandard“, sagt der Geschäftsführer<br />
der AMEOS Einrichtungen<br />
Holstein, Michael Dieckmann.<br />
Die räumliche Ausstattung mit 1-Bett-Zimmern<br />
orientiert sich an den Standards ver-<br />
Er will die Möglichkeiten des neuen Hauses<br />
intensiv nutzen: Chefarzt Peter Bürkle<br />
gleichbarer Einrichtungen. Das Angebot an<br />
Wohnraum und Rückzugsmöglichkeiten ist<br />
mit insgesamt 3.000 m 2 großzügig bemessen.<br />
Bewusst, denn „wir wollen in diesem Haus<br />
die Menschen individuell auf ein Leben in<br />
Freiheit vorbereiten,“ sagt Chefarzt Peter<br />
Bürkle. Weitere 900 m 2 werden Therapie -<br />
räume und eine Schule.<br />
Das Haus soll dazu beitragen, das Wohlbefinden<br />
der forensischen Patienten zu steigern.<br />
Therapeutische Behandlungsmöglichkeiten<br />
und das therapeutische Milieu sollen verbessert<br />
werden. So sollen Patienten mit einer<br />
Persönlichkeitsstörung oder einer schizophrenen<br />
Psychose jeweils ein spezialisiertes Setting<br />
erhalten, das klar rehabilitative Ziele verfolgt.<br />
Auf der offenen Station stehen reintegrative<br />
Ziele im Mittelpunkt. Die Patienten sollen<br />
auf ihre Entlassung intensiv und individuell<br />
vorbereitet werden.<br />
„AMEOS hat gemeinsam mit dem verantwortlichen<br />
Ministerium ein zukunftsfähiges<br />
Entwicklungskonzept entworfen, das mit<br />
dem entstehenden Bau immer mehr auch<br />
sichtbare Konturen annimmt. Das umfassende<br />
Bauprogramm, mehr Personal und verstärkte<br />
Fortbildungen werden die bisherige Situation<br />
grundlegend verbessern“, so Geschäftsführer<br />
Michael Dieckmann.<br />
Die Kollegen in der Neustädter Forensik beschäftigen<br />
sich schon intensiv mit der Vorbereitung<br />
des Umzugs. Ein berufsgruppenübergreifender<br />
Arbeitskreis unter der Leitung des<br />
Oberarztes Dr. Thomas Bachmann beschäftigt<br />
sich mit den unterschiedlichen Fragen<br />
zur Nutzung des Hauses: „Wir bearbeiten<br />
von den Konzepten und der Personalplanung<br />
bis hin zu konkreten Fragen der Raumnutzung<br />
und der Einrichtung alle Themen, die<br />
vor dem Einzug feststehen müssen“, so Bachmann.<br />
In dem Gebäude sind psychisch kranke Straftäter<br />
nach § 63 StGB untergebracht. Das<br />
moderne Haus verfügt über eine umfangreiche<br />
Sicherheitsausstattung. Patienten mit Sicherungsbedarf<br />
können hier ebenso untergebracht<br />
werden wie Patienten mit Lockerungen. Die<br />
Zahl von derzeit 240 forensischen Patienten<br />
in Neustadt soll sich nach Fertigstellung des<br />
Hauses nicht erhöhen. (jd) T<br />
7
8<br />
Fotoshooting im AMEOS Klinikum St. Salvator Halberstadt<br />
„Bitte nichts anfassen, ist alles steril ...“<br />
Der kleine Ole war als Statist mit seinen beiden großen Geschwistern<br />
da, und der Star des ersten Tages!<br />
Einen Tag alt und<br />
schon ein Fotomodell:<br />
die kleine S.<br />
Eigentlich hätte Frau R. morgens gleich<br />
nach der Visite nach Hause gehen können,<br />
gestützt auf die zwei Unterarmkrücken, die<br />
sie die kommenden sechs Wochen nach einer<br />
Sprunggelenksfraktur überall hin begleiten<br />
werden. Aber dann war am Vorabend noch<br />
schnell der Stationsarzt bei ihr gewesen, hatte<br />
erzählt, dass eine Fotografin gerade im Klinikum<br />
unterwegs ist und Fotos für Broschüren<br />
macht und als Motiv noch „einen schönen<br />
Gips“ bräuchte und ob sie nicht vielleicht ...?<br />
Und sie konnte und blieb, sodass das Fototeam<br />
den halben Nachmittag auf der unfallchirurgischen<br />
Station nicht nur den Gips,<br />
sondern auch Frau R. in verschiedensten<br />
Situationen, zuletzt sogar mit der eigenen<br />
Tochter, die zur Abholung gekommen war,<br />
fotografieren konnte.<br />
So wie Frau R. machten etliche Patienten,<br />
Besucher, aber auch Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter des AMEOS Klinikums St. Salvator<br />
Halberstadt spontan mit, als im Juli die<br />
Fotografin Nele Braas mit Assistentin Britta<br />
Kohl und Marina Martini von der Unternehmenskommunikation<br />
in Zürich für das zweite<br />
professionelle Fotoshooting vor Ort waren.<br />
In drei Tagen ging es durch fast alle Abteilungen,<br />
unzählige Motive wurden aufgenommen,<br />
teils gestellt, aber auch „live“. So beim<br />
Sie war zwar wegen<br />
der Mandeln da,<br />
machte aber eifrig<br />
beim gestellten<br />
Hörtest mit<br />
Schwangere und<br />
Hebamme sind echt,<br />
der Vater nur „ausgeliehen”<br />
...<br />
14-jährigen C., der uns am Vortag auf der<br />
Kinderstation erzählte, dass er am nächsten<br />
Morgen ein EEG gemacht bekommt ... –<br />
und prompt war das Fototeam dabei, nachdem<br />
er und seine Eltern ihr Einverständnis,<br />
selbstverständlich schriftlich, gegeben hatten.<br />
Auch die Eltern der neugeborenen S. stimmten<br />
zu, ebenso wie D., die am Vortag an<br />
einem Unterarmbruch operiert worden war<br />
und nun der Verbandswechsel fotografisch<br />
dokumentiert wurde. Aber die wenigsten<br />
Motive entstanden ganz spontan, alles war<br />
minutiös von Ilona Jakobs vorgeplant, überall<br />
wurden wir schon erwartet und bestens betreut.<br />
Als „Models“ standen so u. a. die Aus-
Das Fototeam im OP - wie es sich gehört<br />
blau eingekleidet …<br />
zubildenden Chris Bawey, Robert Michaelis,<br />
Katharina Münchhoff und Madeleine Richter<br />
auf Abruf bereit und der Pfleger Steffen Ehlers<br />
streifte sich mehrmals einen Arztkittel über.<br />
Am letzten Tag ging es dann sogar noch in<br />
den OP, korrekt eingekleidet und mit der Anweisung,<br />
nichts anzufassen, da alles steril sei ...<br />
Und auch dort gelang es, „live“ auf den Bildern<br />
die hoch konzentrierte und professionelle<br />
Atmosphäre einzufangen. Es waren spannende,<br />
aber auch anstrengende Tage in Halberstadt –<br />
mein ganz besonderer Dank geht an dieser<br />
Stelle nochmals an alle genannten, aber auch<br />
alle ungenannten Helfer vor und hinter der<br />
Kamera! (mm) T<br />
Nicht nur Patienten, auch Mitarbeiter wurden fotografiert<br />
Im OP: höchste Konzentration – und alles<br />
echt!<br />
Eigene AMEOS Bilderwelt<br />
Der 14-jährige C. beim EEG<br />
„Ein Bild sagt mehr als 1.000 Worte ...“. Unter diesem Motto berichteten wir im Herbst<br />
2008 in der <strong>MAZ</strong> über das erste Fotoshooting für die Bilderwelt der AMEOS Gruppe<br />
und ihrer Einrichtungen. Nach dem im ersten Anlauf schwerpunktmäßig Motive geschossen<br />
wurden, die die Arbeit in den psychiatrischen Klinika und den Eingliederungsund<br />
Pflegehäusern abbilden, war nun die somatische Akutmedizin dran. Aber auch<br />
hier stehen immer die Menschen im Vordergrund, unsere Patienten und unsere Mit -<br />
arbeiter – sei es in der Kinderklinik, im Kreißsaal, der Neonatologie,<br />
Intensivstation oder im OP. Auch diese Bilder stehen<br />
nun auf einer Online-Plattform allen AMEOS Einrichtungen<br />
zur Verfügung. Eine kleine Auswahl finden Sie hier.<br />
Fotografieren ist anstrengend:<br />
Nele Braas in Aktion<br />
9
10<br />
„Es muss nicht gleich<br />
das falsch amputierte Bein<br />
oder der entflohene<br />
Sexualstraftäter sein ...“<br />
Krisen in Gesundheitseinrichtungen sind vielfältig und können, bei unprofessionellem Umgang<br />
damit, nicht nur das Image, sondern auch die Existenz der Einrichtung gefährden. Und<br />
ein wesentlicher Aspekt des erfolgreichen Krisenmanagements ist die Krisenkommunikation.<br />
Grund genug für die Verantwortlichen für Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit der<br />
AMEOS Einrichtungen, sich dieses Themas bei einem ihrer regelmäßigen vierteljährlichen<br />
Treffen etwas genauer anzunehmen.<br />
Krisenkommunikation in Gesundheitseinrichtungen<br />
Rita Wilp, früher Pressesprecherin der Universitätsmedizin<br />
Göttingen und nun selbstständige<br />
Kommunikationsberaterin, war im<br />
Rahmen des vorletzten Treffens aller Kommunikationsverantwortlichen<br />
Anfang Juni<br />
nach Neustadt eingeladen worden, einen<br />
halbtägigen Workshop über „Effektive Kommunikation<br />
in der Krise“ abzuhalten. An<br />
dieser Stelle möchten wir allen Interessierten<br />
einen kurzen Überblick über dieses spannende<br />
und wichtige Thema geben.<br />
Was ist denn überhaupt eine<br />
„Krise“?<br />
Definition laut Wikipedia: Die Krise (altund<br />
gelehrtes Griechisch κρίσις, krísis –<br />
heute κρήση, krísi – ursprünglich „die Meinung“,<br />
„Beurteilung“, „Entscheidung“, später<br />
mehr im Sinne von „die Zuspitzung“) bezei ch -<br />
net eine problematische, mit einem Wende -<br />
punkt verknüpfte Entscheidungssituation.<br />
Krisen sind ungeplante, ungewollte, schwer<br />
beeinflussbare und zeitlich begrenzte Prozesse<br />
mit offenem Ausgang. Krisen stoßen bei der<br />
Öffentlichkeit und insbesondere den Medien<br />
auf großes Interesse und erfordern daher ein<br />
abgestimmtes und ausgereiftes Kommunikationskonzept.<br />
Die meisten Krisen sind in ihrer Entstehung<br />
jedoch vorhersehbar und entwickeln sich<br />
schrittweise. Das rasche Erkennen einer<br />
möglichen Krise und eine koordinierte Bewältigung<br />
dieser Situation, auch in kommunikativer<br />
Hinsicht, sind die entscheidenden<br />
Voraussetzungen, um das weitere Krisenrisiko<br />
zu verringern und eine Eskalation zu vermeiden.<br />
Ein in der Medizin bewährter Ansatz –<br />
„Prävention vor Intervention“ – greift also<br />
auch hier!<br />
Krisenereignisse können thematisch sehr vielfältig<br />
sein. Klassische Beispiele sind gehäuft<br />
auftretende Infektionen (Salmonellen, Legionellen<br />
u. a.), atypische Todesfälle, gehäufte<br />
Suizide in der Psychiatrie, der Missbrauch<br />
von Lockerungsmaßnahmen in der Forensik,<br />
der Einsatz fehlerhafter Medizinprodukte,<br />
schwerwiegende Transfusionsirrtümer und so<br />
fort. Aber auch recht „harmlose“ Ereignisse<br />
wie die Einweisung eines prominenten Patienten,<br />
betriebliche Umstrukturierungen<br />
oder umfangreiche Umbaumaßnahmen bei<br />
laufendem Krankenhausbetrieb können<br />
schnell „krisenhafte“ Züge annehmen.<br />
Was tun in der Krise?<br />
Ein übergeordnetes Ziel des Krisenmanagements<br />
und damit auch der Krisenkommunikation<br />
ist es, die Krise zu bewältigen, ohne<br />
dass die Einrichtung und ihre Mitarbeiter
Schnell kann man in<br />
der Krise mal<br />
von den Medien<br />
überrascht werden.<br />
Hier filmte das ZDF<br />
im gesicherten<br />
Bereich der Forensik<br />
Neustadt<br />
einen dauerhaften Imageschaden nehmen. Hierfür muss<br />
die Krisenkommunikation immer schneller agieren, als<br />
der Krisenpro zess verläuft. Das Ziel von Krisenkommunikation<br />
ist eine schnelle und aktive Information der<br />
Medien, Bürger und Mitarbeiter zu besonderen Vorkommnissen,<br />
am besten noch bevor es zur eigentlichen<br />
Krisensituation gekommen ist. Darum ist es wichtig, in<br />
krisenfreien Zeiten durch aktive Medien- und Öffentlichkeitsarbeit,<br />
durch positive Präsenz in Öffentlichkeit<br />
und Medien die Wahrnehmung der Einrichtungen zu<br />
stabilisieren. Beide Elemente bedingen einander. Enge<br />
Kontakte zu öffentlichen Multiplikatoren, zur Politik,<br />
zur Branche sowie zu den Medien können in Krisensituationen<br />
sehr hilfreich sein und einer möglichen Krise die<br />
Schärfe nehmen.<br />
Wie soll man kommunizieren?<br />
Wichtig ist es, dass innerhalb einer Einrichtung schon<br />
vor der Krise genau und verbindlich festgelegt ist, wie<br />
die internen und externen Informationsabläufe geregelt<br />
sind. Wie gelangt die Information zur Einrichtungs -<br />
leitung, zur Geschäftsführung? Wer informiert wann<br />
und wie die Mitarbeiter? Wer gibt welche Informationen<br />
wann nach außen an die Medien und Öffentlichkeit?<br />
Wer koordiniert mögliche Medienanfragen? Wer leitet<br />
den Krisenstab? Detaillierte Vorgaben hierzu liegen allen<br />
AMEOS Einrichtungen in Form des AMEOS Handbuches<br />
Kommunikation vor. Darin ist auch aufgeführt,<br />
dass man am besten frühzeitig und schnell informiert<br />
und damit agiert statt reagiert. Man sollte klare und verständliche<br />
Botschaften kommunizieren. Wichtig ist es,<br />
in der Krise alle relevanten Zielgruppen zu informieren.<br />
Das sind nicht nur die Medien und die Öffentlichkeit,<br />
auch die Mitarbeiter müssen informiert werden, je nach<br />
Fall auch die Zuweiser, das Gesundheitsamt und andere<br />
Stellen. Auch soll abgestimmt sein, welche Informationskanäle<br />
genutzt werden: Hausmitteilung, Rundschreiben,<br />
Intranet, Internet, Pressemitteilung oder Pressekonfe renz,<br />
um nur ein paar Möglichkeiten zu nennen.<br />
Nach der Krise ist auch immer vor der<br />
Krise ...<br />
Nach jeder krisengefährdeten Situation oder durchstandenen<br />
Krise sollte ausgewertet werden, wie die ergriffenen<br />
Maßnahmen und kommunikativen Mittel gewirkt<br />
haben und wo es noch etwas nachzubessern gilt. Doch<br />
auch wenn es nicht zu solchen Situationen gekommen<br />
ist, sollte das interne Informationssystem an sich geprüft<br />
werden, d. h., ob und in welcher Qualität Informationen<br />
weitergegeben werden, sodass erkannt wird, ob das Meldesystem<br />
vor Ort funktioniert. (mm) T<br />
11
12<br />
AMEOS Gut Neuhof Petershagen: Vom Adelssitz zum Haus für kranke Menschen<br />
Erbstreitigkeiten mit Folgen<br />
Unweit der Schlüsselburg, vor 411 Jahren auf dem<br />
sanft ansteigenden Gelände der gegenüberliegenden<br />
Weserseite als neuer Herrensitz errichtet, befindet sich<br />
das Gut Neuhof: heute Sitz der weithin bekannten<br />
AMEOS Einrichtung für Menschen mit seelischen<br />
Behinderungen oder Abhängigkeitserkrankungen.<br />
Luftaufnahme, Quelle: Erwin Dodd<br />
Ein imponierender Gebäudekomplex mit dem<br />
dominierenden Herrenhaus als Blickfang in der Mitte<br />
des großzügig gestalteten Innenhofes, umgeben von ehemaligen<br />
Stallungen und Scheunen, die durch umfang -<br />
reiche Baumaßnahmen im letzten Quartal des vorigen<br />
Jahrhunderts nach und nach ebenfalls zu Pflege- und<br />
Betreuungszwecken umgebaut wurden. 181 Betreuungsplätze<br />
stehen heute in der AMEOS Eingliederungshilfe<br />
Gut Neuhof zur Verfügung.<br />
Möblierte Einzel- und Doppelzimmer, ein breit gefächertes<br />
Betreuungskonzept, verbunden mit persönlicher<br />
Begleitung durch qualifizierte Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter bieten in Kombination nach Meinung des<br />
verantwortlichen Leiters von Gut Neuhof, Hans-Joachim<br />
Gutsche, hinreichend Gelegenheit, betreute Menschen<br />
wieder zu selbstständiger und eigenverantwortlicher<br />
Lebensführung zu verhelfen.<br />
Blättert man in überlieferten Unterlagen, stellt man fest,<br />
dass das Gut Neuhof seinen Ursprung eigentlich Erbstreitigkeiten<br />
verdankt. Damals keineswegs ungewöhn -<br />
liche Auseinandersetzungen, die sich zur Klärung des<br />
Sachverhalts oftmals über Jahre hinzogen und gelegentlich<br />
höchstrichterliche Instanzen beschäftigten.<br />
Die Gründung von Gut Neuhof im Jahre 1598<br />
durch die Witwe des verstorbenen Ludolf Klencke, des<br />
Drosten zu Schlüsselburg, Sophia Klencke, geb. v. Saldern,<br />
ist dafür ein überzeugendes Beispiel. Sie hatte mit<br />
ihren vielen Kindern das Erbe ihres verstorbenen Mannes<br />
angetreten und sah sich alsbald in eine Auseinandersetzung<br />
mit ihrem ältesten Sohn Johann verwickelt, der<br />
sich mit notariellem Vertrag und mit Unterstützung des<br />
Mindener Bischofs Anton unrechtmäßig in den Besitz<br />
der Schlüsselburg setzte.<br />
Dieses Verhalten führte nun zu heftigem Protest der<br />
Sophia Klencke, die sich schließlich erfolgreich an das<br />
Reichskammergericht zu Speyer wandte mit dem Ergebnis,<br />
dass ihr der Besitz der Schlüsselburg wieder zuerkannt<br />
wurde. Die richterliche Entscheidung blieb ohne<br />
Wirkung. Der Grund: Dem Sohn gelang es, dass der<br />
Vorgang vor dem „Mindischen Hofgericht“ erneut ver-
handelt werden musste und erst nach vier<br />
Jahren – allerdings wieder mit Urteilsspruch<br />
zugunsten der Mutter – entschieden wurde.<br />
Erneut verhinderte Johann Klencke – dieses<br />
Mal mit Unterstützung des Mindener Bischofs<br />
Christian – die Umsetzung des Urteils.<br />
Er führte nun seinerseits einen Prozess gegen<br />
seine Mutter und seine Brüder. Wieder vergingen<br />
Jahre, ohne dass in der leidigen Angelegenheit<br />
Klarheit geschaffen werden konnte.<br />
Durch ein weiteres unrechtmäßiges Handeln<br />
des aufsässigen Johann Klencke, der Christian<br />
von Braunschweig-Wolfenbüttel die Schlüsselburg<br />
„vermachte“ und damit auch die<br />
Gunst und Unterstützung der geistlichen<br />
Landesherren verlor, erübrigte sich ein weiterer<br />
Urteilsspruch; denn Johann Klencke<br />
wurde aller seiner mit List und Tücke erschlichenen<br />
Ansprüche und Rechte an der Schlüsselburg<br />
enthoben. Auch seine Mutter, Sophia<br />
Klencke, die inzwischen für sich und ihre<br />
Kinder den Grundstein für Gut Neuhof gelegt<br />
hatte, erhielt die Burg nicht wieder zurück.<br />
Der ohne die Schlüsselburg verbliebene Besitz<br />
in beträchtlicher Größe hätte für den gegründeten<br />
Neuen Hof eigentlich eine gute wirtschaftliche<br />
Basis sein können, wenn ständig<br />
geführte Prozesse, die Übernahme von Alt-<br />
1976 war Gut Neuhof eine<br />
Ruine und musste komplett<br />
saniert werden<br />
schulden, die kostenaufwendigen Auseinandersetzungen<br />
mit Raab Arend v.d. Horst<br />
über den Zehnten eines ihm zugesprochenen,<br />
von der Witwe Klencke offenbar gutgläubig<br />
erworbenen Lehens, sowie die 1614 vorgenommene<br />
Teilung der väterlichen Erb- und<br />
Lehngüter den finanziellen Spielraum der<br />
Klenckes nicht erheblich eingeschränkt hätten.<br />
Hinzu kamen noch erbitterte Erbauseinandersetzungen<br />
der Gebrüder Klencke nach<br />
dem Tode der Mutter über die Teilung der<br />
väterlichen Hinterlassenschaft, die den finanziellen<br />
Ruin mit beschleunigten.<br />
Es kam, wie es kommen musste: die Güter<br />
von Gut Neuhof wurden 1647 unter den<br />
Gläubigern verteilt, die jedoch wegen der<br />
hohen, auf dem Besitz lastenden Schulden<br />
keineswegs voll befriedigt werden konnten.<br />
Wilhelm Klampring, Amtsschreiber zu Uchte,<br />
kaufte später Teile des Gutes Neuhof zurück,<br />
das dann bereits ein Jahr nach seinem Ankauf<br />
erneut durch den Verkauf an Caspar v. Schorlemer<br />
den Besitzer wechselte und bis zum erneuten<br />
Verkauf 1698 verpachtet und bewirtschaftet<br />
wurde.<br />
Arbeitslager und Ort für<br />
„Wehrertüchtigung“<br />
Neue Maßstäbe für Gut Neuhof setzte Johann<br />
Georg Voigt, Amtmann zu Ricklingen und<br />
Neustadt, der 1698 den Adelssitz erwarb. 233<br />
Jahre, bis 1931, blieb er danach in Familienbesitz.<br />
Nach den Plänen des hannoverschen<br />
Hofbauschreibers Brand Westermann ließ<br />
Voigt umfangreiche bauliche Veränderungen<br />
vornehmen. In diese Zeit fällt auch der Bau<br />
des 1995 wiederhergestellten Pavillons mit<br />
Blick über die Weser. 1931 erwarb der Fabrikbesitzer<br />
Gustav Windel das Anwesen, der<br />
auch das unweit gelegene Rittergut Schlüsselburg<br />
gekauft hatte. In der nationalsozialistischen<br />
Zeit war Gut Neuhof in den Jahren<br />
1934 bis 1936 Arbeitslager für Mädchen im<br />
„Landjahr“, ab 1940 dann „Wehrertüchtigungslager“.<br />
Nach dem Krieg wurden hier<br />
Flüchtlinge untergebracht. Mit dem Ankauf<br />
von Gut Neuhof durch Jutta Hockemeyer<br />
1976 wurde zunächst das alte Herrenhaus<br />
stilgerecht restauriert und dann zum Pflegeheim<br />
umgebaut. T<br />
Günter Böker, Mindener Tageblatt<br />
(Nachdruck aus dem Mindener Tageblatt)<br />
13
14<br />
AMEOS Pflege Heiligenhafen und Neustadt<br />
KTQ ® Zertifizierung von drei AMEOS Pflegeeinrichtungen<br />
Die Pflegedienstleitungen freuten sich über Blumen, Zertifikat und das dicke Lob:<br />
(v. l.) Jörg Brandt, Astrid Boll, Dieter Schiemann<br />
Nach einem aufwendigen Verfahren und einer Überprüfung durch ein unabhängiges Institut<br />
erhielten drei AMEOS Fachpflegeeinrichtungen Ende Juli das KTQ-Zertifikat. Die Übergabe<br />
und eine kleine Feier fanden am Ostseestrand statt – als Dankeschön an die Mitarbeiter für<br />
die motivierte Mitarbeit.<br />
443 Fragen zur Qualität mussten sich drei<br />
AMEOS Fachpflegeeinrichtungen in Neustadt<br />
und Heiligenhafen stellen und in sechs Kate -<br />
gorien ihre Qualität mit jeweils mindestens<br />
55 % der möglichen Punktzahl abschließen.<br />
Nach diesem aufwendigen Verfahren und<br />
einer Überprüfung durch ein unabhängiges<br />
Institut erhielten die drei AMEOS Einrichtungen<br />
Ende Juli das KTQ-Zertifikat.<br />
Die Fachpflegeeinrichtungen sind diesen Weg<br />
aber bewusst gegangen. „Wir haben uns für<br />
die umfassende KTQ-Zertifizierung entschieden.<br />
Und zwar im Bewusstsein, auf dem Weg<br />
zu sein, das Ziel vor Augen zu haben, aber<br />
gleichzeitig zu wissen, das Ziel einer optimalen<br />
Pflege und Betreuung nie erreichen zu<br />
können“, sagt Theresia Kleikamp, Geschäftsführerin<br />
der AMEOS Einrichtungen in Holstein.<br />
Weiter würde das Qualitätsmanagement<br />
nach KTQ zu einer ständigen und systematischen<br />
Verbesserung der Angebote führen, so<br />
Kleikamp weiter.<br />
Begonnen haben die Einrichtungen für Menschen<br />
mit psychiatrischen Erkrankungen im<br />
Alter (gerontopsychiatrische Fachpflege) und<br />
zwei Einrichtungen für Menschen mit geistiger<br />
Behinderung im Jahr 2007. Eine umfangreiche<br />
Selbstbewertung und gezielte Verbesserungsmaßnahmen<br />
waren die ersten Phasen<br />
der Prozesse. Im März, April und im Juni<br />
2009 wurden die drei Einrichtungen von unabhängigen<br />
Fachleuten überprüft. Zwei Visitationen<br />
wurden drei – bzw. in Heiligenhafen<br />
zwei – Tage lang von ausgewiesenen Pflege -<br />
experten durchgeführt.<br />
Zwei der sechs Bewertungskategorien – „Bewohnerorientierung“<br />
und „Bewohnersicherheit“<br />
– zielen direkt auf den Nutzen für den<br />
Bewohner. Schon bisher haben die Fachpflegeeinrichtungen,<br />
in denen viele geistig behinderte<br />
Menschen betreut werden, einen besonderen<br />
Fokus auf individuelle Lösungen gehabt.<br />
„Die Menschen und ihre Behinderung sind<br />
sehr unterschiedlich. Einheitliche Lösungen<br />
passen meistens nicht“, sagt die Pflegedienstleiterin<br />
Astrid Boll aus Neustadt. Durch die<br />
Beschäftigung mit KTQ hätten einige Aspekte<br />
in der Bewohnerorientierung weiter verbessert<br />
werden können. Boll betont, dass die<br />
Arbeit mit KTQ sich positiv in der täglichen<br />
Pflege und Betreuung von behinderten Menschen<br />
bemerkbar mache.<br />
Neben vielen Anregungen und kaum Kritikpunkten<br />
gab es Bereiche, in denen die Visitoren<br />
ausgesprochen gute Ergebnisse vorfanden.<br />
So wird etwa das Thema Stürze und Sturzprophylaxe<br />
in den Einrichtungen vorbildlich<br />
gemanagt. Mögliche Ursachen für Stürze werden<br />
von den Mitarbeitern schon vorzeitig<br />
identifiziert und beseitigt. „Kommt es dennoch<br />
mal zu einem Sturz, wird nach individuellen<br />
Ursachen geforscht: Geht es dem Bewohner<br />
schlechter, benötigt er eine zusätzliche Gehhilfe?“,<br />
sagt der Qualitätsbeauftragte der<br />
AMEOS Pflegeeinrichtungen, Dr. Harald<br />
Gundermann.<br />
Die Leiterin der KTQ-Gesellschaft, Gesine<br />
Dannenmaier, betonte, dass die Fachpflegeeinrichtungen<br />
nach vielen Jahren Prüfungspraxis<br />
auch für sie etwas ganz besonderes gewesen<br />
wären. Es sei einmalig, dass ein Träger<br />
gleichzeitig drei Einrichtungen zertifizieren<br />
lässt. Und das auch noch mit einem solch<br />
guten Ergebnis: „Sie haben überdurchschnittlich<br />
viele Punkte erreicht.“ Einmalig fand die<br />
Schwäbin auch den Ort der Feier: Direkt am<br />
Ostseestrand, umrahmt von Strandkörben<br />
feierten die Mitarbeiter die Zertifizierung mit<br />
einem Grillfest.<br />
Bei dem Audit auf Station überprüften die<br />
KTQ-Visitoren auch die Formulare. Am PC:<br />
Wohngruppenleiter Thorsten Carbuhn,<br />
Mitte: Einrichtungsleiter Thomas Müller,<br />
rechts der Visitor
Pflegeeinrichtungen müssen zwar ein<br />
systematisches Qualitätsmanagement<br />
einführen, doch die meisten scheuen sich<br />
vor einer Zertifizierung. Und so sind bisher<br />
in Deutschland erst 27 Pflegeeinrichtungen<br />
oder Hospize nach dem praxisbezogenen,<br />
aber umfangreichen KTQ-<br />
Verfahren zertifiziert. KTQ ® Z<br />
steht für<br />
„Kooperation für Transparenz und Qualität<br />
im Gesundheitswesen“ (www.ktq.de).<br />
Die Gesellschafter der KTQ-GmbH sind<br />
Vertreter der Selbstverwaltung im Gesundheitswesen:<br />
die Bundesärztekammer,<br />
die Spitzenverbände der Gesetzlichen<br />
Krankenversicherung, die Deutsche<br />
Krankenhausgesellschaft und der Deutsche<br />
Pflegerat und, als weitere Vertreterin<br />
der Ärzteschaft, der Hartmannbund.<br />
Den drei Einrichtungen werden in den nächsten<br />
Monaten noch zwei weitere AMEOS<br />
Pflegeeinrichtungen in Oldenburg und Heiligenhafen<br />
folgen.<br />
Geprüft und zertifiziert wurden<br />
Q AMEOS Fachpflegeeinrichtung für Menschen<br />
mit geistiger Behinderung Neustadt<br />
(89 Plätze)<br />
Q AMEOS Gerontopsychiatrische Fachpflegeeinrichtung<br />
Heiligenhafen (82 Plätze)<br />
Q AMEOS Fachpflegeeinrichtung für Menschen<br />
mit geistiger Behinderung Heiligenhafen<br />
(52 Plätze)<br />
(jd) T<br />
AMEOS Klinikum St. Salvator Halberstadt<br />
500 Cochlea Implantate<br />
Für das CI-Team in der HNO-Klinik in Halberstadt ist<br />
Abed etwas ganz Besonderes<br />
Abed El-Malek ist 17 Monate alt und eigent -<br />
lich ein gesundes Kind, aber wahrscheinlich<br />
seit Geburt gehörlos. Hinter Abed und seiner<br />
Familie liegt ein langer Weg mit vielen<br />
Untersuchungen, Ärzten und Gesprächen.<br />
Über Umwege kommt Familie Omayrat aus<br />
Seesen im April 2009 zur Untersuchung<br />
ihres Sohnes nach Halberstadt.<br />
Schnell steht fest, dass Hörgeräte nicht helfen<br />
und Abed nur mit einem Cochlea Implantat<br />
hören und sprechen lernen kann. Aus ärztlicher<br />
Sicht ein ganz normaler Eingriff. Für<br />
Familie Omayrat ist es jedoch neu, erschreckend,<br />
aufregend, traurig und dann doch so<br />
schön.<br />
Für das AMEOS Klinikum in Halberstadt ist<br />
Abed trotzdem etwas ganz Besonderes, denn<br />
es ist die 500. CI-Operation in Halberstadt.<br />
Und so kommen viele überregionale Zeitungen<br />
und das Radio ins Haus.<br />
Für das Cochlea Implantat-Team ist es ein<br />
Meilenstein. So freut es sich zusammen mit<br />
Familie Omayrat nach der Operation über<br />
das Gelingen; das Team freut sich aber auch<br />
über weitere 499 besondere Momente, viele<br />
Geschichten, Probleme, Lösungen und die<br />
gesammelten Erfahrungen.<br />
Ein weiterer junger Patient<br />
mit CI<br />
Trotz der Routine ist jedes Kind und jeder<br />
Erwachsene mit einem CI etwas Besonderes,<br />
auch für die Ärzte. Abed wird in Halberstadt<br />
lange in Erinnerung bleiben. Er wird sicherlich<br />
auch auf der anderen Seite zügig ein<br />
Cochlea Implantat bekommen und dann mit<br />
beiden Ohren hören und sprechen lernen. T<br />
Dr. Wolfram Pethe, HNO-Klinik<br />
Z<br />
Ein Cochlea Implantat (CI) ist eine<br />
Hörprothese für hochgradig schwerhörige<br />
und gehörlose Menschen, denen herkömmliche<br />
Hörgeräte nicht helfen.<br />
Ein CI besteht aus zwei Teilen. Das eigentliche<br />
Implantat wird unter die Haut implantiert.<br />
Dabei wird eine Elektrode in<br />
das Innenohr eingebracht. Der Sprachprozessor,<br />
das zweite Teil, wird hinter<br />
dem Ohr getragen. Der Schall wird vom<br />
Mikrofon des Sprachprozessors aufgenommen<br />
und in Signale umgewandelt.<br />
Diese Signale werden dann über eine<br />
Spule durch die geschlossene Haut an<br />
das Implantat gesendet. Das Implantat<br />
reizt den Hörnerven in der Hörschnecke<br />
(Cochlea) und erzeugt somit einen Höreindruck.<br />
15
16<br />
Eingang des Kastanienhofes – Die neue Beschilderung bietet sowohl den heimischen<br />
Bewohnern als auch Angehörigen, Betreuern und Besuchern Orientierungshilfe<br />
AMEOS Pflegehaus Christophorus Ueckermünde<br />
Neue Symbole als Orientierungshilfe für Bewohner<br />
Im AMEOS Pflegehaus und in der AMEOS Eingliederungshilfe<br />
Christophorus leben insgesamt 150 Bewohner<br />
mit einer zumeist schweren geistigen und zum<br />
Teil auch körperlichen Behinderung. Das Pflegehaus<br />
selbst ist in vier Standorte gegliedert, die die Gebäude<br />
des AMEOS Diakonie-Klinikums auf dem Gelände in<br />
der Ravensteinstraße umschließen. Obwohl die Mehrheit<br />
der Bewohner schon über viele Jahre in der Einrichtung<br />
zu Hause ist, fällt die Orientierung auf dem weitläufigen<br />
Areal nicht leicht.<br />
Neben einer besseren Ausschilderung der Gebäude des<br />
Pflegehauses auf dem Gesamtgelände, die bereits im vergangenen<br />
Jahr umgesetzt wurde, ging es nun darum, für<br />
die Bewohner selbst die Orientierung im jeweiligen Haus<br />
und in der Wohngruppe zu verbessern.<br />
Dieser Aufgabe nahm sich eine Projektgruppe, bestehend<br />
aus Mitarbeitern der einzelnen Wohnbereiche und<br />
der Pflegehausleitung, an, die zusammen mit der Werbeagentur<br />
Hartmann aus Ueckermünde entsprechende<br />
Ideen entwickelte. Dabei ging es nicht nur darum, die<br />
passenden Symbole und entsprechenden Farben für die<br />
Wohnbereiche auszuwählen, sondern auch um die Kreation<br />
neuer Namen für das frühere Bettenhaus und die<br />
Außenwohngruppe.<br />
In Anlehnung an die beiden bereits existierenden Wohnbereiche<br />
Kastanienhof und Lindenhof waren die Namen<br />
schnell gefunden: Das Bettenhaus erhielt entsprechend<br />
den Bäumen, die das Haus umgeben, den Namen Tannenhof<br />
und die Außenwohngruppe den Namen Birkenhof.<br />
Bei der Symbolik sollte es bei einfachen, aber einpräg -<br />
samen Motiven bleiben. So wurde für den Lindenhof<br />
und für den Tannenhof die markante Symbolik des<br />
Baumes gewählt, für den Kastanienhof und den Birkenhof<br />
das jeweilige Baumblatt.<br />
An die neuen Namen haben sich Bewohner und Mitarbeiter<br />
schnell gewöhnt. Die neuen Schilder an Gebäuden<br />
und Eingängen zu den Wohngruppen weisen nun<br />
den Weg und sollen vor allem den Bewohnern, aber<br />
auch Angehörigen, Betreuern und Besuchern Orientierung<br />
geben. T<br />
Christine Texter, Pflegehausdirektorin<br />
KASTANIENHOF<br />
BIRKENHOF<br />
LINDENHOF<br />
TANNENHOF
AMEOS Diakonie-Klinikum Anklam<br />
Besuch der Sozialministerin<br />
Dipl.-Med. Wolfgang Kliewe (Leitender Chefarzt – Bereich Psychiatrie) erläutert Sozialministerin<br />
Manuela Schwesig die tagesklinischen Leistungsangebote, Vorsitzender des Vorstandes<br />
der AMEOS Gruppe Dr. Axel Paeger (Mitte)<br />
Die Sozialministerin Mecklenburg-<br />
Vorpommerns, Manuela Schwesig, besuchte<br />
Ende Juli das AMEOS Diakonie-Klinikum<br />
Anklam. Im Rahmen ihrer Sommertour<br />
machte sie sich vor Ort ein Bild über die<br />
medizinische Versorgung in der Region.<br />
Die Ministerin erklärte deutlich, dass es ihr<br />
wichtig sei, aufgrund der sich verändernden<br />
demografischen Verhältnisse die vorhandenen<br />
Einrichtungen in ländlichen Gebieten zu<br />
stärken.<br />
Zu Beginn besichtigte sie die im Herbst letzten<br />
Jahres eingerichtete psychiatrische Tagesklinik.<br />
Die Ministerin informierte sich im<br />
Austausch mit dem Leitenden Chefarzt der<br />
Psychiatrie, Dipl.-Med. Wolfgang Kliewe,<br />
über den Bedarf und die Behandlungsbilder<br />
dieses therapeutischen Leistungsangebotes.<br />
Im Speziellen erkundigte sie sich nach der<br />
Betreuung von Frauen nach einer psychischen<br />
Störung bzw. Erkrankung und deren Wiedereinstieg<br />
in ein Arbeitsverhältnis. Eine psychi-<br />
atrische Tagesklinik sei nach Schwesig besonders<br />
wichtig, da die Hemmschwelle, dieses<br />
Angebot in Anspruch zu nehmen, niedriger<br />
sei als bei einer stationären Aufnahme.<br />
Die Gelegenheit wurde genutzt, um bei der<br />
Ministerin für Umbaumaßnahmen im Dachgeschoss<br />
des Klinikums zu werben.<br />
Mit dem Ausbau soll die Kapazität der Klinik<br />
für Innere Medizin erweitert, die Betreuungsund<br />
Arbeitsbedingungen für Patienten und<br />
Mitarbeiter verbessert werden. Damit soll der<br />
gesamte Klinikstandort gestärkt und gesichert<br />
werden. Für eine Bewilligung des eingereichten<br />
Fördermittelantrages noch in diesem oder<br />
im nächsten Jahr gab Manuela Schwesig zwar<br />
kaum Hoffnung; nach eingehender Prüfung<br />
sei sie jedoch möglich.<br />
Die Sozialministerin nehme die angetragenen<br />
Wünsche und Probleme mit in ihre zukünftige<br />
Arbeit, denn es sei trotz schwieriger Situationen<br />
in dieser schönen Region sehr lebenswert.<br />
(sd) T<br />
AMEOS Klinikum Hildesheim<br />
Kathrin Brunke beendet Ausbildung als Validations-Lehrerin<br />
Kathrin Brunke referiert über Validation<br />
Kathrin Brunke arbeitet seit 2002 als<br />
Krankenschwester im gerontopsychiatrischen<br />
Bereich. Das Verständnis und die Empathie<br />
für die oftmals verwirrten Patienten sind ihr<br />
schon immer sehr wichtig gewesen. Daher lag<br />
für sie der Schluss nahe, sich intensiv mit<br />
dem Thema Validation nach Naomi Feil zu<br />
beschäftigen. Diese Methode ermöglicht eine<br />
ganzheitliche Kommunikation mit verwirrten<br />
Hochbetagten. Eine Auswirkung vom Arbeiten<br />
mit Validations-Methode ist unter anderem,<br />
dass sich bei allen Beteiligten Vertrauen<br />
und Sicherheitsgefühl steigern. Dies wiederum<br />
vermindert Stress bei Betreuern und Be-<br />
treuten und macht den gemeinsamen Alltag<br />
auf Station angenehm.<br />
Kathrin Brunke hat im Rahmen ihrer beruflichen<br />
Weiterbildung das Zertifikat des Validations-Trainings-Instituts<br />
nach Naomi Feil<br />
bekommen. Sie kann nun die Validations-<br />
Methode Stufe 1 und 2 lehren. Zusätzlich<br />
darf sie Präsentationen, Anleitungen und Kurse<br />
für Pflegekräfte, Angehörige und Interessierte<br />
zum Thema Validation geben. So ist sie auch<br />
im zweiten Halbjahr 2009 als Dozentin für<br />
die AMEOS Akademie Hildesheim tätig.<br />
(mü) T<br />
17
18<br />
AMEOS Klinikum Dr. Heines Bremen<br />
DBT-Therapie bei Borderline-Störungen zertifiziert<br />
Das Bremer DBT-Behandlungsteam hat<br />
gut lachen, sind sie doch die Ersten in<br />
Bremen und Niedersachsen mit einer<br />
vom Fachverband zertifizierten Station.<br />
Das AMEOS Klinikum Dr. Heines in Bremen bietet eine viel versprechende Therapie für Menschen mit<br />
Border line-Persönlichkeitsstörungen (BPS) an. Die Behandlungsmethode an dem Fachklinikum für Psychiatrie,<br />
Psychotherapie und Psychosomatik wurde jetzt vom zuständigen Fachverband zertifiziert.<br />
Nach dem Verständnis der amerikanischen<br />
Psychologin und Psychiaterin Prof. Marsha Linehan<br />
(University of Washington, Seattle) liegt der BPS eine<br />
Störung der Affektregulation zugrunde. Diese Störung<br />
basiert auf einer hohen emotionalen Verletzbarkeit bei<br />
gleichzeitiger niedriger Reizschwelle und der Unfähigkeit,<br />
Gefühle zu steuern. Das kann im sozialen Umfeld<br />
und auch im therapeutischen Kontakt zu Konflikten<br />
führen. Gleichzeitig geht Linehan von der therapeutischen<br />
Grundannahme aus, dass Betroffene versuchen,<br />
aus ihrer gegenwärtig verheerenden Situation das Beste<br />
zu machen, und dass wirklich eine Veränderungsbereitschaft<br />
besteht.<br />
Auf dieser Grundlage entwickelte die Therapeutin und<br />
Wissenschaftlerin die dialektisch behaviorale Therapie,<br />
kurz DBT. Die nachweislich effektive Therapiemethode<br />
ist eine ambulante Behandlung für chronisch suizidale<br />
Patientinnen mit einer Borderline-Persönlichkeitsstörung<br />
(BPS) aufbauend auf der kognitiven Verhaltenstherapie.<br />
Mitte der 90er-Jahre fand die DBT auch im deutschsprachigen<br />
Raum Verbreitung. An der Universitätsklinik<br />
Freiburg i. Br. entwickelten Prof. Martin Bohus und sein<br />
Team damals aufbauend auf Erfahrungen der USA zusätzlich<br />
ein stationäres DBT-Konzept. Mittlerweile liegt<br />
eine Vielzahl von Effektivitätsstudien vor. So konnte die<br />
Wirksamkeit der DBT von vier unabhängigen Arbeitsgruppen<br />
in sieben randomisierten kontrollierten Therapiestudien<br />
nachgewiesen werden. Die DBT bietet den<br />
Betroffenen die Chance, in verschiedenen Modulen sogenannte<br />
Skills, also Fertigkeiten für Stresstoleranz, den<br />
Umgang mit Gefühlen, zwischenmenschliche Interaktionen<br />
und Achtsamkeit, zu lernen. Die Arbeitsgruppe um<br />
Prof. Bohus entwickelte in jüngster Zeit zwei weitere<br />
Module zu Selbstwertsteigerung und Körperwahrnehmung.<br />
Der Begriff Skills bezieht sich auf das Vorhandensein<br />
kognitiver, emotionaler oder verhaltensbezogener<br />
Reaktionen. Als Fertigkeiten im Sinne Linehans gelten<br />
Verhaltensweisen, die kurz- und langfristig zu einem Minimum<br />
an negativen Ergebnissen und einem Maximum<br />
an positiven Ergebnissen führen. Die Erarbeitung von<br />
neuen Fertigkeiten ist für die Betroffenen harte Arbeit.<br />
Das AMEOS Klinikum Dr. Heines Bremen ist die erste<br />
Behandlungseinheit im Raum Bremen und Niedersach-
sen, die eine zertifizierte DBT-Station zur<br />
Behandlung von Menschen mit einer Borderlinestörung<br />
nach den Kriterien des Dachverbandes<br />
DBT e.V. bietet.<br />
DBT-Therapeuten zeichnen sich dadurch aus,<br />
dass sie mit großer Flexibilität zwischen akzeptierenden<br />
und stützenden Strategien einerseits<br />
und fordernden, auf Veränderung ausgerichteten<br />
Strategien andererseits wechseln.<br />
Linehan weist darauf hin, dass Aufforderungen<br />
zur Veränderung mit unendlicher Geduld<br />
gekoppelt werden müssen. Nach DBT-Konzept<br />
folgt die Therapie den Gegensätzen Annehmen<br />
versus Verändern, unbeirrbare Zentriertheit<br />
versus mitfühlende Flexibilität,<br />
wohlwollendes Fordern versus Stützung.<br />
Diese Pole im therapeutischen Prozess seien<br />
immer wieder auszubalancieren. Das wiede-<br />
AMEOS Klinikum Haldensleben erprobt Desinfektionsanlage<br />
Schutz gegen Infektionsgefahr aus dem Wasser<br />
Sie sind eine tückische Gefahr, die<br />
aus dem Wasser kommt: Legionellen – Bakterien,<br />
die schwere Infektionen wie Lungenentzündungen<br />
hervorrufen können. Sie treten<br />
im Dusch-, Trink- und Brauchwasser auf und<br />
sind vor allem für ältere Menschen, für Diabetiker<br />
und Personen gefährlich, deren Immunsystem<br />
geschwächt ist. In Deutschland<br />
kommt es jährlich zu rund 6.000 – 7.000<br />
Lungenentzündungen, deren Ursache Legionellen<br />
sind. Auch wenn die Wasserwerke den<br />
Haushalten einwandfreies Wasser liefern,<br />
Wasserrohrbruch auf dem Gelände des<br />
AMEOS Klinikums Haldensleben –<br />
schmutziges Wasser<br />
rum bedingt die Notwendigkeit einer fachlichen<br />
und emotionalen Unterstützung für<br />
die Therapeuten. Das kann gewährleistet werden<br />
durch Teamarbeit, kontinuierliche Fortbildung<br />
und regelmäßige Supervision sowie<br />
die Erfüllung der strukturellen Voraussetzungen,<br />
wie sie vom Dachverband Dialektisch<br />
Behaviorale Therapie e.V. für zertifizierte Behandlungseinheiten<br />
verbindlich festgelegt<br />
sind.<br />
Das Bremer DBT-Behandlungsteam hat die<br />
DBT-Ausbildung (Basiskurse, Skills-Kurse<br />
und Aufbaukurs) absolviert. Jeweils zwei Therapeuten<br />
und Pflegekräfte dokumentierten<br />
ihre spezifischen Kenntnisse in einer videogestützten<br />
Supervision und in einer DBT-<br />
Prüfung. Mit der Zertifizierung bekundet das<br />
Team die Bereitschaft, auch nach der Aner-<br />
(v. l.): Andreas Fuhr, stellv. Technischer Leiter,<br />
Wolfgang Krause, Technischer Leiter,<br />
Karl-Heinz Vieth, Mitarbeiter der Technik<br />
können sich unter ungünstigen Bedingungen<br />
im Leitungssystem eines Hauses Legionellen<br />
einnisten und vermehren. „Weil wir diese Legionellen-Gefahr<br />
in unserer Einrichtung von<br />
vornherein ausschließen wollen, haben wir<br />
acht Desinfektionsanlagen installiert“, sagte<br />
Wolfgang Krause, Technischer Leiter des Klinikums.<br />
Bei der regelmäßigen Überprüfung<br />
der Wasserproben würden Werte erzielt, die<br />
bestätigen, dass diese Investition richtig war.<br />
kennung die therapeutischen Kompetenzen<br />
in regelmäßiger Supervision und Fortbildung<br />
weiter auszudifferenzieren.<br />
Und das AMEOS Klinikum Dr. Heines<br />
dokumentiert mit der Zertifizierung die Entschlossenheit,<br />
dem DBT-Team mit angemessener<br />
Personalbesetzung und regelmäßiger<br />
DBT-Supervision einen unterstützenden<br />
Rahmen zu bieten. T<br />
Mehr im Netz unter:<br />
www.dachverband-dbt.de<br />
Rahel Schüpp, Dipl.-Psychologin<br />
Das AMEOS Klinikum Haldensleben gehört<br />
deutschlandweit neben einer Schule, einem<br />
Hotel, einer öffentlichen Sportstätte und<br />
einem großen Wohnhaus zu den ersten Einrichtungen,<br />
in denen die neue Desinfektionsanlage<br />
erprobt wird.<br />
„Da wir stets qualitativ hochwertiges Trinkwasser<br />
garantieren wollen, arbeitet das<br />
Klinikum darüber hinaus im sogenannten<br />
,Water Safety Plan Konzept‘ eng mit dem<br />
Bundesumweltamt, dem Landesamt für Verbraucherschutz<br />
sowie dem Gesundheitsamt<br />
des Landkreises Börde zusammen.“ Bei diesem<br />
Konzept handele es sich um einen vorbeugenden,<br />
speziell auf die Trinkwasserversorgung<br />
zugeschnittenen Managementansatz, mit dem<br />
gesundheitliche Risiken in allen Prozessen<br />
vom Einzugsgebiet bis zum einzelnen Wasserhahn<br />
systematisch ermittelt, bewertet und<br />
beherrscht werden sollen. Entwickelt wurde<br />
das Konzept von der Weltgesundheitsorganisation.<br />
(km) T<br />
19
20<br />
„Alle zwei Jahre wieder ...“<br />
Die Strukturierten Qualitätsberichte in neuem Gewand<br />
und auf der AMEOS Website<br />
Ab sofort sind die aktuellen Qualitätsberichte 2008 der AMEOS Klinika auf unserer<br />
Website www.ameos.eu abrufbar. Anders als bisher sind die wesentlichen Informationen<br />
und Daten der Einrichtungen nicht nur in Form einer PDF-Datei, sondern auch direkt<br />
online einsehbar.<br />
Die deutschen Krankenhäuser sind seit 2005<br />
gesetzlich verpflichtet, im Abstand von zwei Jahren (erstmals<br />
für das Berichtsjahr 2004) einen strukturierten<br />
Qualitätsbericht zu erstellen. Diese werden von einer<br />
zentralen Stelle gesammelt und u.a. auch an die gesetzlichen<br />
Krankenkassen und mehrere Internetportale zur<br />
elektronischen Veröffentlichung übermittelt. Jedes Krankenhaus<br />
muss einen speziellen elektronischen Datensatz<br />
und darüber hinaus den Bericht in Textform als PDF-<br />
Datei abgeben.<br />
Die Qualitätsberichte dienen der Information der Öffentlichkeit<br />
über Leistungsangebot und Engagement der<br />
Krankenhäuser im Hinblick auf Qualität und Qualitätsmanagement.<br />
Sie sind mittlerweile ein wichtiges Element<br />
im Marketing von Kliniken. Für die Erstellung der diesjährigen<br />
Berichte war es uns zum einen, wie bereits 2007,<br />
wichtig, dass alle im einheitlichen AMEOS Design erscheinen.<br />
Zum anderen sollten die wesentlichen Informationen<br />
und Daten der Berichte direkt online auf der<br />
AMEOS Website einsehbar sein, ohne dass sich Interessierte<br />
durch die teils über 100 Seiten dicken PDF-Dateien<br />
klicken müssen. Auf Basis des gleichen Programms, mit<br />
dem die AMEOS Website erstellt wird, wurde daher<br />
eine Funktion programmiert, mit der die Verantwortlichen<br />
der Klinika ohne Mehraufwand und ohne Layoutarbeiten<br />
die obligatorische PDF-Datei im AMEOS<br />
Design erstellen konnten und die gleichzeitig die Daten<br />
Die PDF-Datei von außen: einheitliches Layout für alle Berichte<br />
der Qualitätsberichte auch auf<br />
unserer Website integriert und<br />
grafisch aufbereitet anzeigt.<br />
Trotz kleinerer technischer<br />
Hindernisse und Tücken ist es<br />
aber nun rechtzeitig zum Abgabetermin<br />
Ende August gelungen,<br />
alle Berichte zu erstellen<br />
und die neue Präsentationsform<br />
auf der Website aufzuschalten.<br />
Ein ganz besonderer<br />
Dank gebührt dafür den Qualitätsbeauftragten<br />
und Web -<br />
redakteuren der Klinika!<br />
Schauen Sie sich die Berichte<br />
doch direkt auf den entsprechenden<br />
Einrichtungsseiten im<br />
Internet an! Einen kleinen Vorgeschmack<br />
erhalten Sie über<br />
die Bilder auf dieser Seite.<br />
(mm) T<br />
Innen: übersichtliche Texte und Tabellen<br />
Die wesentlichen Informationen sind direkt online<br />
abrufbar. In Form von übersichtlichen Drop-down-<br />
Tabellen (oben). Ein wesentlicher Teil der Berichte<br />
sind die Fallzahlen und Hauptdiagnosen.
Kai Firneisen<br />
AMEOS wünscht alles Gute für die Zukunft!<br />
Beat Fellmann<br />
Dr. Achim Jockwig<br />
Anklam/Ueckermünde:<br />
Neuer Krankenhausdirektor<br />
Zum 1. Oktober wird Kai Firneisen Krankenhausdirektor<br />
des AMEOS Diakonie-Klinikums.<br />
Damit konnte die Stelle bereits kurz<br />
nach dem Ausscheiden von Frank Acker<br />
wieder besetzt werden. Der 38-jährige Wirtschaftsingenieur<br />
hat langjährige Erfahrungen<br />
im Gesundheitswesen gesammelt, zuerst im<br />
Bereich Medizintechnik als Marketing-Manager,<br />
später führte er als Berater in Krankenhäusern<br />
Prozess-, Struktur- und Wirtschaftlichkeitsanalysen<br />
durch. Einige Jahre beschäftigte er<br />
sich mit der Ausgründung von Service gesell -<br />
schaften im Rahmen von steuerlichen Organ-<br />
Beat Fellmann, seit 2006 im Vorstand der<br />
Gruppe zuständig für Unternehmensentwicklung,<br />
hat sich entschieden, die AMEOS<br />
Gruppe zum Ende September zu verlassen.<br />
Er wird ab Oktober 2009 Vorstandsvorsitzender<br />
von Senevita, einem mittelständischen<br />
Schweizer Unternehmen. Zu den herausragenden<br />
Errungenschaften von Beat Fellmann<br />
gehört der erfolgreiche Erwerb der AMEOS<br />
Klinika Hildesheim und Osnabrück, die<br />
Dr. Achim Jockwig hat zum Ende August auf<br />
eigenen Wunsch die AMEOS Gruppe verlassen.<br />
Seine neue berufliche Herausforderung<br />
als Dekan für den Fachbereich Gesundheit<br />
der Hochschule Fresenius (Idstein bei Frankfurt)<br />
wird es ihm aber ermöglichen, wieder<br />
mehr bei seiner Familie zu sein. Bei seinem<br />
Eintritt in Zürich wurde er gleich mit der<br />
Leitung des Einkaufsprojektes betraut, das er<br />
zu einem erfolgreichen Abschluss bringen<br />
konnte. Ab Mitte 2007 war er Geschäftsfüh-<br />
| PERSONALIA<br />
schaftsmodellen im Gesundheitswesen und<br />
mit PPP-Projekten. Die letzten Jahre war<br />
Firneisen Servicemanager am Campus Benjamin<br />
Franklin in der Charité und damit Verantwortlicher<br />
des Standorts für alle 18 Charité<br />
Facility-Management-Leistungsbilder. Während<br />
dieser Zeit absolvierte er noch berufsbegleitend<br />
ein MBA-Studium. Man kann ihm<br />
nur wünschen, dass ihm am Stettiner Haff<br />
noch etwas Zeit für eines seiner sportlichen<br />
Hobbys bleibt: das Segeln.<br />
Gruppenfinanzierung im vergangenen Jahr,<br />
welche einen Meilenstein in unserer Unternehmensgeschichte<br />
darstellt, sowie der stark<br />
professionalisierte Außenauftritt von AMEOS.<br />
rer der Klinika in Anklam, Ueckermünde<br />
und Halberstadt. Vor allem dort hat er die<br />
Weiterentwicklung des Klinikums maßgeblich<br />
vorangetrieben, beispielhaft sei die überaus<br />
erfolgreiche Inbetriebnahme des Linksherzkatheterarbeitsplatzes<br />
genannt.<br />
Der Vorstand dankt Herrn Fellmann und Herrn Jockwig im Namen aller Mitarbeiter für<br />
ihren Einsatz zugunsten der AMEOS Gruppe und wünscht ihnen für ihre persönliche<br />
Zukunft alles Gute und Gesundheit sowie für die weitere berufliche Laufbahn viel Erfolg<br />
und Zufriedenheit. Über die Nachfolgeregelungen wird zu gegebener Zeit informiert.<br />
21
22 | KURZNACHRICHTEN<br />
Neustadt i. H.<br />
Umschulungsprojekt bietet eine Perspektive<br />
Mitten in einer schweren Wirtschaftskrise –<br />
in der viele Menschen um ihren Job bangen –<br />
zeigen sich in den Pflegeberufen ganz andere<br />
Perspektiven. 19 Teilnehmer eines Umschulungskurses<br />
aus Lübeck und Ostholstein<br />
haben am 1. September eine dreijährige Ausbildung<br />
in der Altenpflege begonnen. Am<br />
AMEOS Institut NORD werden die Frauen<br />
und Männer zwischen 22 und 48 Jahren<br />
(Durchschnitt: 38 Jahre) zu Pflegefachkräften<br />
ausgebildet. Weitere 10 Teilnehmer beginnen<br />
ihre Ausbildung am 1. Oktober.<br />
Die dreijährige Umschulungsmaßnahme ist<br />
letztendlich durch die Vorgaben des Konjunkturprogrammes<br />
möglich geworden. Aus<br />
mehr als 1.000 Arbeitslosen der Region wurden<br />
nach ausgiebigen Tests und persönlichen<br />
Gesprächen 20 Teilnehmer ausgewählt.<br />
Mit Bedacht ausgewählt wurde von der Arbeitsagentur<br />
Lübeck auch die Ausbildungsstätte.<br />
Neben den hohen Vermittlungsquoten<br />
von Auszubildenden in den Beruf war der<br />
gute Ruf, den das Institut bei den Arbeitge-<br />
Der plötzliche Kindstod ist die häufigste Todesursache<br />
im ersten Lebensjahr (1 von 1.400<br />
Neugeborenen) und immer noch nicht ganz<br />
erforscht. Bisher sind nur Risikofaktoren bekannt:<br />
Bauchlage und Überhitzung. Spezielle<br />
Schlafsäcke können diese Risiken minimieren.<br />
Die Säcke fixieren die Kleinen in der<br />
Rückenlage, sodass sie sich nicht auf den<br />
Bauch drehen können. Außerdem verhindert<br />
Frank Neuber (42) sieht die Ausbildung für<br />
sich als große Chance<br />
bern genießt, ein Grund für die Wahl der Arbeitsagentur.<br />
Die gute Auswahl der Teilnehmer lobt der<br />
Leiter des AMEOS Instituts NORD in Neustadt,<br />
Heino Esmann. Er zeigt sich optimistisch:<br />
„In den letzten Jahren haben all unsere<br />
Absolventen, die auch in den Beruf wollten,<br />
im Anschluss an die Ausbildung einen Job<br />
gefunden. Auch für diesen Kurs erwarte ich<br />
eine 100%ige Vermittlung“, sagt Heino Esmann.<br />
Halberstadt<br />
Aktion Babyschlafsack gegen den plötzlichen Kindstod<br />
Krankenhausleitung, Sponsoren und Eltern mit den Säuglingen im „AMEOS Schlafsack“<br />
ein spezieller Stoff die Überhitzung. Zusammen<br />
mit anderen Sponsoren (Harzsparkasse,<br />
Stadtwerke, Gesundheitscenter Steinke u. a.)<br />
konnte das AMEOS Klinikum St. Salvator<br />
Halberstadt im Rahmen der Aktion „Be kämpfung<br />
des plötzlichen Kindstodes“ hochwertige<br />
Babyschlafsäcke an junge Mütter verteilen.<br />
Das Risiko soll für die neuen Erden bürger<br />
damit um 50 % sinken.<br />
Neustadt i. H.<br />
Elmar Gehlen stellt aus<br />
Viele kennen ihn aus der ZDF-Serie Küstenwache<br />
als Maschinisten Wolfgang Unterbaur.<br />
Doch Elmar Gehlen kann mehr. Er ist ein<br />
Mann voller Talente und Fähigkeiten. Er ist<br />
Schauspieler, Musiker, Grafiker, Regisseur,<br />
Bühnenbildner, Maler …<br />
Und so kommt es, dass er innerhalb eines<br />
Projektes auch andere Arbeiten übernimmt.<br />
Bei seiner Inszenierung von Mozarts Oper<br />
„Die Entführung aus dem Serail“ führte er<br />
zunächst nur Regie. Er fertigte ein Modell<br />
des Bühnenbildes. Während der Gespräche<br />
mit den Bühnenmalern – „alles tolle Maler“ –<br />
stieß er immer wieder an Grenzen. Also entschloss<br />
er sich, die Prospekte – Tafeln von<br />
15 x 5 m – selbst zu malen.<br />
Elmar Gehlen<br />
Die Vorarbeiten dieser Kulissen werden zur<br />
Zeit im Hans Ralfs-Haus auf dem Gelände<br />
der AMEOS Einrichtungen Neustadt für<br />
Kunst und Kultur ausgestellt. Die Ausstellung<br />
„Mozarts Entführung – zwischen Theater<br />
und Malerei“ umfasst neben den Gemälden<br />
zum Bühnenbild auch das Originalbühnenmodell<br />
und Entwürfe der Kostüme.<br />
Die Ausstellung ist noch bis zum 30. September<br />
geöffnet.
Osnabrück<br />
Prüfung bestanden!<br />
Stolz können die 25 frisch gebackenen<br />
Gesundheits- und Krankenpflegerinnen und<br />
-pfleger von der staatlich anerkannten Krankenpflegeschule<br />
am AMEOS Klinikum Osnabrück<br />
sein. Nach dreijähriger Ausbildungszeit<br />
haben alle ihre Prüfung bestanden und<br />
Die glücklichen Absolventen<br />
erhielten aus den Händen des Prüfungsvorsitzenden,<br />
Dr. Bernard Fangmann, und des<br />
Schulleiters, Dirk Blotenberg, im Rahmen<br />
einer Feierstunde ihre Zeugnisse und Urkunden.<br />
Besonderer Grund zur Freude, so stellte<br />
der Schulleiter in seiner Ansprache fest, sei<br />
die Tatsache, dass alle Auszubildenden einen<br />
Arbeitsplatz erhalten haben, und die erfolgreiche<br />
Durchführung der neuen Prüfungsform,<br />
ein Novum in Niedersachsen, mit der<br />
die Schule auf ihr innovatives, wissenschaftlich<br />
begleitetes Curriculum reagierte.<br />
Petershagen<br />
Tarifeinigung für AMEOS Eingliederungshilfe<br />
Nach länger dauernden Tarifverhandlungen<br />
und mehrwöchigem Streik eines Teils der<br />
Mitarbeiter konnte jetzt ein Verhandlungs -<br />
ergebnis zwischen der AMEOS Eingliederungshilfe<br />
Gut Neuhof und ver.di vereinbart<br />
werden.<br />
Beide Parteien haben den Kompromissvorschlag<br />
des Landesschlichters beim nordrheinwestfälischen<br />
Ministerium für Arbeit, Gesundheit<br />
und Soziales angenommen. Dieser<br />
Neustadt i. H.<br />
Fachfortbildung Forensik<br />
Die Absolventen des ersten Kurses<br />
Das Entwicklungskonzept der Forensik in<br />
Neustadt sieht neben vielen Baumaßnahmen<br />
und neuen Planstellen auch die fachliche<br />
Fortbildung der Mitarbeiter vor. Eine neu<br />
geschaffene Fachfortbildung Forensik haben<br />
19 Teilnehmer beendet.<br />
Zwei Jahre dauerte die Ausbildung am<br />
AMEOS Institut NORD. Die Fachkräfte in<br />
der Forensischen Psychiatrie haben sich in<br />
540 Theoriestunden mit psychiatrischen und<br />
sozialpsychiatrischen Inhalten sowie der sozialpflegerischen<br />
Betreuung beschäftigt. Auf<br />
dem Stundenplan standen aber auch Kriminologie,<br />
Rechtskunde, Supervision und<br />
Methodenkompetenz. Der neue Kurs startete<br />
am 25. Mai. Nähere Informationen unter<br />
Tel. (0 45 61) 611-4343.<br />
sieht die stufenweise Einführung eines neuen<br />
Haustarifvertrages vor und fand bei den Mitarbeitern<br />
der Einrichtung breite Zustimmung.<br />
Die Geschäftsführung bedankt sich<br />
ausdrücklich bei den Mitarbeitern, die die<br />
Betreuung der Bewohner auch während des<br />
Streiks sicher gestellt haben.<br />
Termine<br />
| KURZNACHRICHTEN<br />
2. September bis 18. Oktober<br />
Ueckermünde – Ausstellung „Alle unsere<br />
Kinder“: Portraits des einheimischen Malers<br />
Harald Lüder im Galerie-Café des AMEOS<br />
Diakonie-Klinikums, Haus 2<br />
21. Oktober<br />
Ueckermünde – Galerieeröffnung<br />
Hartwig K. Neuwald, Eggesin – Malerei<br />
15.30 Uhr Galerie-Café, AMEOS Diakonie-Klinikum,<br />
Haus 2<br />
28. Oktober<br />
Haldensleben, Gesellschaftshaus, 13.00 Uhr<br />
6. Herbstsymposium des AMEOS Klinikums<br />
Haldensleben<br />
Quo vadis – Depression<br />
Referenten: Dr. Hans-Joachim Maaz aus<br />
Halle, PD Dr. Axel Genz von der Uniklinik<br />
Magdeburg. Das Symposium soll niedergelassene<br />
Haus- und Fachärzte, Klinikärzte<br />
sowie alle an der Behandlung und Betreuung<br />
mitwirkende Berufsgruppen und natürlich<br />
alle Interessierten ansprechen.<br />
6. November<br />
Heiligenhafen, 18.00 – 21.00 Uhr<br />
Lichterfest – Laternenumzug, Lichtinstallationen<br />
und Grillwurst: Das Lichterfest des<br />
Sozial- und Kulturzentrums verwandelt das<br />
Areal der AMEOS Einrichtungen Heiligenhafen<br />
in ein zauberhaftes Lichtermeer.<br />
13. November<br />
Heiligenhafen, 10.00 – 11.00 Uhr<br />
Wir lesen vor – Leseprojekt mit Schülern<br />
und einem prominenten Vorleser<br />
AMEOS Einrichtungen Heiligenhafen<br />
2. Dezember<br />
Ueckermünde, 13.00 – 17.00 Uhr,<br />
Schulungszentrum<br />
AMEOS Diakonie-Klinikum<br />
3. Ueckermünder Advents-Symposium der<br />
Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie,<br />
Psychosomatik und Psychotherapie<br />
Thema: Kinder psychisch kranker Eltern<br />
23
Kunst mit Nagellack im AMEOS Klinikum Hildesheim<br />
Ausstellungseröffnung „Hautnah mit Tiefgang“<br />
Die Künstlerin Hiltrud Aloysia Almstedt<br />
mit Dr. Wolf-Rüdiger Jonas bei der Aus -<br />
stellungseröffnung<br />
Im AMEOS Klinikum Hildesheim wurde<br />
am 1. Juli 2009 eine außergewöhnliche<br />
Bilderausstellung eröffnet: Die von seelischer<br />
Erkrankung betroffene Künstlerin Hiltrud<br />
Aloysia Almstedt malt großformatige Bilder<br />
mit Farben aus der Kosmetik. Mit der Unterstützung<br />
des ehemaligen Ärztlichen Direktors<br />
Dr. Wolf-Rüdiger Jonas hat nun erstmals ein<br />
breites Publikum die Möglichkeit, die auffallenden<br />
Ausstellungsstücke anzusehen.<br />
Frau Almstedt begann mit ihrer „Kosmetikkunst“<br />
im Jahr 1982 bei einem Aufenthalt in<br />
Oberstdorf. Die Auswahl des Materials Na-<br />
I M P R E S S U M<br />
Herausgeber:<br />
AMEOS Gruppe,<br />
Unternehmenskommunikation,<br />
Dr. Marina Martini (V.i.S.d.P.)<br />
Bahnhofplatz 14, CH-8021 Zürich<br />
E-Mail: kommunikation@ameos.ch<br />
www.ameos.eu<br />
Anschrift der Redaktion:<br />
AMEOS Neustadt, Kommunikation<br />
Wiesenhof, D-23730 Neustadt<br />
Tel. (0 45 61) 611-45 57<br />
Fax (0 45 61) 611-48 63<br />
E-Mail: redaktion@ameos.de<br />
gellack und auch Lidschatten war eher Zufall,<br />
entwickelte sich später jedoch zu einer leuchtenden<br />
Leidenschaft.<br />
Das Arbeiten mit Nagellack beinhaltet einige<br />
Besonderheiten: Die Verarbeitung muss sehr<br />
schnell vonstattengehen, da die Farbe zügig<br />
antrocknet. Wegen des Geruchs ist es außerdem<br />
von Vorteil, bei geöffnetem Fenster und<br />
angenehmen Außentemperaturen zu arbeiten.<br />
Die Künstlerin hat nie mit Pinseln gearbeitet,<br />
sondern mit vielen unterschiedlichen Auftragungs-<br />
und Strukturtechniken (Rollen, Kratzen<br />
etc.). Letztlich ist die Leuchtkraft und<br />
Redaktion:<br />
Jan Dreckmann (jd),<br />
Leitender Redakteur, Neustadt<br />
Synke Drechsler (sd), Anklam-Ueckermünde<br />
Silvio Koch (sk), Vogtsburg<br />
Bettina Lampe-Beinlich (bl), Petershagen<br />
Verena Mack (vm), Osnabrück<br />
Dr. Marina Martini (mm), Zürich<br />
Kornelia Melcher (km), Haldensleben<br />
Sylvia Mousan-Dahlke (md), Haldensleben<br />
Miriam Müller (mü), Hildesheim<br />
Farbauswahl der Kunstwerke mit keinem<br />
anderen Farbmaterial zu vergleichen. Die<br />
Motive der ausgestellten Bilder sind sehr<br />
unterschiedlich und geben der Fantasie des<br />
Betrachters viel Raum. So gibt es von farbenprächtigen<br />
chemischen Reaktionen im Reagenzglas<br />
bis hin zu nixenartigen Wesen auf<br />
dem Grund eines Sees viel Auswahl für die<br />
unterschiedlichen Geschmäcker.<br />
Die Ausstellung ist bis zum 24. September<br />
2009 im Verwaltungsgebäude und im Bereich<br />
der Information (Telefonzentrale) des<br />
AMEOS Klinikums zu sehen. (mü) T<br />
Design:<br />
Spot Werbung AG, St. Moritz<br />
Titelfoto:<br />
Monika Holtz, Neustadt<br />
Druck:<br />
Wilhelm Zertani, Druckerei und Verlag, Bremen<br />
Auflage: 5.850<br />
Erscheinungsweise: viermal jährlich<br />
Copyright:<br />
AMEOS Gruppe,<br />
Unternehmenskommunikation