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• Familienplanung<br />

• Beratung<br />

• Sexualpädagogik


40 Jahre<br />

<strong>pro</strong> <strong>familia</strong><br />

Hamburg<br />

• Familienplanung<br />

• Beratung<br />

• Sexualpädagogik<br />

September 2009


Inhaltsverzeichnis<br />

Inhaltsverzeichnis 4<br />

Grußwort von Senator Dietrich Wersich 5<br />

Grußwort von Christiane Howe (Bundesverband <strong>pro</strong> <strong>familia</strong>) 6<br />

Einleitung des Landesverbandes<br />

<strong>pro</strong> <strong>familia</strong> Hamburg: 40 Jahre <strong>pro</strong> <strong>familia</strong><br />

<strong>pro</strong> <strong>familia</strong> – Für selbstbestimmte Sexualität 8 – 9<br />

Leitlinien für die sexuellen und re<strong>pro</strong>duktiven Rechte 10 – 11<br />

Migration: Sei eigen – mit Respekt! 12<br />

Plötzlich ist alles anders … 13<br />

Versuch einer Zusammenfassung zum Thema:<br />

Wandel der Familie<br />

Die Balance zwischen Pflichtberatung und Selbst-<br />

bestimmung: Schwangerschaftskonfliktberatung<br />

7<br />

14 – 15<br />

16 – 17<br />

Organigramm 18 – 19<br />

Sexuelle Orientierung/Sexuelle Vielfalt 20<br />

Ein Rückblick auf 40 Jahre <strong>pro</strong> <strong>familia</strong> in Hamburg 21 – 23<br />

Der Förderverein 24<br />

Mitgliedsantrag 25<br />

Zukunft/Ausblick: Pornographie im Internet 26<br />

Adressen und Sprechzeiten 27<br />

Wir gratulieren der <strong>pro</strong> <strong>familia</strong> 28 – 33<br />

Impressum 34<br />

4


Dietrich Wersich<br />

Senator für Soziales, Familie, Gesundheit und Verbraucherschutz<br />

Grußwort<br />

Unsere Einstellung zu den Themen Partnerschaft und<br />

Sexualität hat sich in den vergangenen Jahrzehnten<br />

stark gewandelt. Heute ist unsere Gesellschaft<br />

geprägt von einer selbstbestimmten Sexualität und einer<br />

Kultur, in der unterschiedliche partnerschaftliche<br />

Lebensweisen zunehmend akzeptiert und respektiert werden. Liebe, Solidarität, füreinander da sein,<br />

können in vielfältiger Weise gelebt werden. An dieser Entwicklung hat <strong>pro</strong> <strong>familia</strong> wesentlich<br />

mitgewirkt: Seit seiner Gründung im Jahr 1952 tritt der Verein bundesweit dafür ein, dass<br />

Menschenrechte umgesetzt werden und sich die Lebensqualität in den Bereichen Sexualität und<br />

Re<strong>pro</strong>duktion verbessert.<br />

Seit 40 Jahren ist <strong>pro</strong> <strong>familia</strong> auch in Hamburg insbesondere für junge Frauen und Männer eine<br />

wichtige Anlaufstelle. Zu diesem runden Geburtstag gratuliere ich den Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeitern des Hamburger Landesverbandes sowie allen Mitwirkenden und Unterstützern<br />

ganz herzlich. In den vergangenen vier Jahrzehnten haben Sie unzählige Frauen und Männer in<br />

rechtlichen, finanziellen und medizinischen Fragen rund um die Themen Schwangerschaft,<br />

Geburt und Elternschaft beraten und damit in vielen Fällen einen Beitrag für eine selbstbestimmte<br />

Familienplanung und Sexualität geleistet. Dafür danke ich Ihnen und wünsche Ihnen auch weiterhin<br />

viel Freude und positive Erlebnisse bei Ihrer Tätigkeit.<br />

Den Leserinnen und Lesern dieser Festschrift wünsche ich eine unterhaltsame und spannende<br />

Lektüre.<br />

Dietrich Wersich<br />

Senator für Soziales, Familie, Gesundheit und Verbraucherschutz<br />

Freie und Hansestadt Hamburg<br />

5


Christiane Howe<br />

Stellvertretende Vorsitzende des Bundesverbandes <strong>pro</strong> <strong>familia</strong><br />

Grußwort<br />

<strong>pro</strong> <strong>familia</strong> setzt sich für das Recht auf eigenverantwortliche<br />

Familienplanung, auf sexuelle Selbstbestimmung<br />

und gegen die Diskriminierung sexueller Lebensweisen<br />

ein – für eine selbstbestimmte Sexualität.<br />

Diese Zielsetzung – ja diese Vision – war durchaus nicht immer unumstritten. Sie ist es auch<br />

heute nicht. Dabei leiten uns Visionen oft in unserem Alltag und im besten Falle im Beruf, geben uns<br />

Kraft und Ideen, ermächtigen uns. Ohne Visionen, ohne eine Idee oder Vorstellung davon, wie wir<br />

die Welt ein Stück besser gestalten können und wollen, geht keine Bewegung vorwärts. Konkrete<br />

Visionen brauchen zudem eine genaue Analyse des Hier und Jetzt und die Reflektion der<br />

eigenen Rolle wie die grundlegende Akzeptanz der anderen in ihrem Dasein. Erst daraus lassen sich<br />

sinnvolle und nachhaltige Interventionen und Schritte ableiten.<br />

<strong>pro</strong> <strong>familia</strong> Hamburg leistet dies seit 40 Jahren fundiert und engagiert, ausgestattet mit<br />

einer großartigen Expertise. Sie ist Anlaufstelle für Ratsuchende unabhängig von Alter,<br />

Geschlecht, Religionszugehörigkeit oder sexueller Orientierung und Anlaufstelle für Fachleute und<br />

PolitikerInnen aller Couleur. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beraten, unterstützen, klären<br />

auf, entwickeln weiter, mahnen und fordern. Sie sind am Puls der Zeit und füllen den<br />

Beratungs- wie Fachverband rund um Fragen zur Sexualität mit Leben. Seine haupt- wie<br />

ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter machen den Verband einzigartig. Ihnen allen sei<br />

für ihre umfassende Arbeit und ihr Engagement ganz herzlich gedankt.<br />

40 Jahren <strong>pro</strong> <strong>familia</strong> Hamburg! Im Namen des Bundesvorstandes gratuliere ich den<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Hamburger Landesverbandes sowie allen Mitwirkenden<br />

und Unterstützern von ganzem Herzen zu diesem Geburtstag. Ich wünsche Ihnen für die Zukunft<br />

weiterhin gute Ideen, viel Kraft und Beharrlichkeit im Umsetzen und Voranbringen unserer Vision!<br />

Den Leserinnen und Lesern dieser Festschrift wünsche ich eine kurzweilige, so unterhaltsame wie<br />

informative Lektüre.<br />

Christiane Howe<br />

Stellvertretende Vorsitzende des Bundesverbandes <strong>pro</strong> <strong>familia</strong><br />

Frankfurt am Main<br />

6


7<br />

Einleitung<br />

des Landesvorstandes und der -geschäftsführung der<br />

<strong>pro</strong> <strong>familia</strong> Hamburg<br />

40 Jahre <strong>pro</strong> <strong>familia</strong><br />

40 Jahre <strong>pro</strong> <strong>familia</strong> in Hamburg – und wir, der<br />

Vorstand, die Geschäftsführung sowie alle Vereinsmitglieder<br />

und alle Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter des Hamburger Landesverbandes<br />

sind stolz darauf!<br />

40 Jahre – ein Alter, in dem man mitten im<br />

Leben steht und noch viel Lust auf Neues hat.<br />

So verstehen wir uns.<br />

Seit der Gründung der <strong>pro</strong> <strong>familia</strong> Hamburg<br />

im Jahr 1969 hat sich viel getan. Damals ging<br />

es in erster Linie um bessere Aufklärung über<br />

Schwangerschaftsverhütung und den legalen<br />

Zugang zu Schwangerschaftsabbrüchen. Heute<br />

steht <strong>pro</strong> <strong>familia</strong>, seit 2007 mit Geschäftsstelle<br />

und Beratungszentrum im ehemaligen<br />

Hafenkrankenhaus in St. Pauli beheimatet, für<br />

mehr:<br />

Wir beantworten unvoreingenommen alle<br />

Fragen rund um die Themen Sexualität und<br />

Partnerschaft sowie sexuelle Identität,<br />

informieren und beraten Menschen jeden<br />

Alters und jeder Herkunft – oft in schwie-<br />

rigen Konfliktsituationen.<br />

Hinter unserer Arbeit steht als großes Ziel die<br />

Verwirklichung der sexuellen und re<strong>pro</strong>duktiven<br />

Rechte als Teil der allgemeinen Menschen-<br />

rechte – mit der Überzeugung, dass jeder<br />

Mensch ein Recht auf selbstbestimmte<br />

Sexualität und Familienplanung sowie sexuelle<br />

Gesundheit hat. Dazu brauchen Menschen Zugang<br />

zur bestmöglichen Information, Beistand<br />

und Beratung – genau dafür machen wir uns in<br />

Hamburg stark.<br />

Unsere Partner sind alle zu diesen Themen<br />

wichtigen Organisationen und Behörden in<br />

Hamburg. Zugleich sind wir über den <strong>pro</strong><br />

<strong>familia</strong> Bundesverband eingebettet in die<br />

international größte unabhängige Organisation<br />

für Familienplanung, die International Planned<br />

Parenthood Federation (IPPF), die weltweit für<br />

die Einhaltung der sexuellen und re<strong>pro</strong>duktiven<br />

Rechte kämpft.<br />

Eine Botschaft ist uns zu unserem 40-jährigen<br />

Jubiläum besonders wichtig: Unser Beratungsangebot<br />

ist wesentlich umfangreicher, als viele<br />

vermuten. Wussten Sie etwa, dass …<br />

… die <strong>pro</strong> <strong>familia</strong> Hamburg mit ihrer Fach-<br />

kompetenz regelmäßig Multiplikatoren wie<br />

LehrerInnen, PädagogInnen sowie ÄrztInnen<br />

fortbildet?<br />

… wir im Jahr 2008 in mehr als<br />

20.000 Beratungsanliegen Menschen weiterhelfen<br />

konnten?<br />

… sich unsere SexualpädagogInnen vor<br />

Anfragen von Schulklassen und Jugend-<br />

gruppen kaum retten, geschweige denn alle bedienen<br />

können, da unsere Arbeit so anerkannt<br />

und stark nachgefragt ist?<br />

Mit dieser Broschüre möchten wir Ihnen<br />

einen Überblick über unsere Organisation<br />

(siehe Organigramm, Seite 18 – 19) und die<br />

Vielfalt unserer Arbeit geben, mit Beiträgen<br />

unserer Fachfrauen und -männer etwa zum<br />

Wandel der Familie, zu Fragen der präna-<br />

talen Diagnostik, zu aktuellen Entwicklungen der<br />

Schwangerschaftskonfliktberatung, zur sexuellen<br />

Orientierung, zu unseren interkulturellen<br />

Projekten und zur Pornographie im Internet.<br />

40 Jahre – Wir bleiben dran und müssen<br />

wachsen, damit wir das leisten können, was<br />

als Dienstleistungseinrichtung und Verband<br />

unsere Aufgabe ist: Die Menschen in Hamburg<br />

zu unterstützen, ihre Sexualität und Familien-<br />

planung selbstbestimmt leben können. Unser<br />

herzlicher Dank geht an alle, die uns dabei<br />

unterstützen!<br />

Wir wünschen Ihnen viel Vergnügen beim<br />

Lesen der Broschüre und viel Spaß beim Besuch<br />

unserer Veranstaltungen.<br />

Vorstand und Geschäftsführung<br />

des <strong>pro</strong> <strong>familia</strong> Landesverbandes Hamburg<br />

Kerstin Falk,<br />

Landesgeschäftsführerin,<br />

<strong>pro</strong> <strong>familia</strong> Hamburg


Autorin<br />

Annette Rethemeier,<br />

Dipl.-Sozialpädagogin<br />

„<strong>pro</strong> <strong>familia</strong> engagiert sich als<br />

Menschenrechtsorganisation<br />

insbesondere für die Achtung<br />

der Würde der Frauen, der<br />

Stärkung ihrer sexuellen und<br />

re<strong>pro</strong>duktiven Rechte und ihrer<br />

sexuellen Gesundheit.“<br />

Eva Rühmkorf,<br />

Ehrenvorsitzende des<br />

Bundesverbandes der <strong>pro</strong> <strong>familia</strong><br />

<strong>pro</strong> <strong>familia</strong> –<br />

Für selbstbestimmte Sexualität<br />

Dieser Slogan steht für das Engagement unseres<br />

Verbandes für sexuelle und re<strong>pro</strong>duktive<br />

Gesundheit und Rechte von Frauen und<br />

Männern.<br />

Warum diese etwas sperrigen Begriffe?<br />

Spätestens seit den UN-Konferenzen für Bevölkerung<br />

und Entwicklung 1994 und für Frauen<br />

1995 hat sich diese Terminologie durchge-<br />

setzt. Die Abschlussdokumente von Kairo und<br />

Peking markieren national und international<br />

eine Weichenstellung in Familienplanungs-<br />

konzepten und -<strong>pro</strong>grammen.<br />

Seither werden Rechte im Bereich von Sexualität<br />

und Re<strong>pro</strong>duktion aus den allgemeinen<br />

Menschenrechten abgeleitet und bleiben eng<br />

mit ihnen verknüpft. Unser internationaler<br />

Dachverband, die International Planned<br />

Parenthood Federation (IPPF)*, hat als Reak-.<br />

tion auf diesen Paradigmenwechsel ihre<br />

„Charta der sexuellen und re<strong>pro</strong>duktiven<br />

Rechte“ formuliert. Diese ist nicht nur in der<br />

globalen Debatte, sondern auch für <strong>pro</strong> <strong>familia</strong><br />

ein wichtiges Referenzdokument geworden,<br />

aus dem sie für ihre Arbeit sogenannte Leitlinien<br />

abgeleitet hat (vgl. nachfolgende Seiten).<br />

Was hat das mit unserer konkreten Arbeit zu<br />

tun?<br />

Durch unsere Konzentration auf den Bereich<br />

Sexualität, Partnerschaft und Familienplanung<br />

haben wir es mit unterschiedlichen gesellschaftlichen<br />

Wert- und Moralvorstellungen, mit<br />

Tabus und gesetzlichen Normen zu tun, also<br />

mit heiklen Themen, die oft mit Diskriminierung<br />

und öffentlicher Empörung einhergehen und<br />

auf der persönlichen Ebene nicht selten angstbesetzt<br />

sind.<br />

Mit ihrem auf Rechten basierenden Ansatz<br />

bezieht <strong>pro</strong> <strong>familia</strong> in diesem Spannungsfeld<br />

Position. Drei Beispiele dazu:<br />

Beispiel 1: Familienplanungsversorgung<br />

In diesem traditionellen <strong>pro</strong> <strong>familia</strong>-Arbeitsfeld<br />

war und ist die Versorgung mit sicheren,<br />

effektiven, unschädlichen und bezahlbaren Ver-<br />

hütungsmitteln bis heute nicht zufrieden-<br />

stellend geregelt.<br />

War es in den Anfangsjahren für die <strong>pro</strong><br />

<strong>familia</strong>-Ärztinnen noch riskant, unverheirateten<br />

jungen Frauen die Pille zu verschreiben,<br />

ist heute eine zeitnahe, unkomplizierte<br />

Versorgung mit der „Pille danach“ anders<br />

als in anderen europäischen Ländern noch<br />

nicht gewährleistet. <strong>pro</strong> <strong>familia</strong> setzt sich<br />

seit langem für die rezeptfreie Abgabe der „Pille<br />

danach“ ein.<br />

In Hamburg gab es über Jahre eine vielbeachtete<br />

Lösung, um Sozialhilfeempfängerinnen<br />

und Frauen mit vergleichbar geringem<br />

Einkommen (Auszubildende, Studentinnen,<br />

Arbeitslose) von den Ausgaben für besonders<br />

sichere, aber auch besonders kosteninten-<br />

sive Verhütungsmittel wie Pille bzw. hormonelle<br />

Langzeitverhütungsmethoden oder die Spirale<br />

zu befreien.<br />

Mit dem Gesundheitsmodernisierungsgesetz<br />

von 2004 wurde diese Möglichkeit abgeschafft.<br />

Heute kommen immer wieder Frauen in die<br />

Beratung, die ungewollt schwanger geworden<br />

sind, weil sie sich diese Verhütungsmittel nicht<br />

leisten können. <strong>pro</strong> <strong>familia</strong> sucht den Dialog<br />

mit den politisch Verantwortlichen, um diesem<br />

Missstand abzuhelfen.<br />

Beispiel 2: Zugang zu Information und Be-<br />

ratung für benachteiligte Frauen und Männer<br />

Bis in die siebziger Jahre hinein hatten eingewanderte<br />

Frauen und Männer nur einen erheblich<br />

eingeschränkten Zugang zum deutschen<br />

Gesundheitssystem. Sprachbarrieren, fehlendes<br />

Wissen und ein grundsätzlich anderes<br />

Verständnis von Gesundheit und Krankheit, von<br />

Körperlichkeit, Sexualität, Partnerschaft und<br />

Familie in den Herkunftskulturen schufen auch<br />

zu spezialisierten Einrichtungen wie <strong>pro</strong> <strong>familia</strong><br />

große Distanz.<br />

Durch intensive und kontinuierliche Zusammenarbeit<br />

mit ausländischen und anderen deutschen<br />

Kolleginnen aus behördlichen, kirchlichen<br />

*IPPF ist die größte Nichtregierungsorganisation für sexuelle und re<strong>pro</strong>duktive Gesundheit und Rechte.<br />

Sie hat Mitgliedsorganisationen in 149 Ländern. <strong>pro</strong> <strong>familia</strong> war 1952 eines ihrer Gründungsmitglieder.<br />

8


oder in freier Trägerschaft tätigen Einrichtungen<br />

konnten Konzepte und Projekte entwickelt<br />

und er<strong>pro</strong>bt werden.<br />

Sie verdeutlichten, was auf beiden Seiten – bei<br />

MigrantInnen wie bei den etablierten Dienstleistern<br />

– an Veränderung notwendig war, um<br />

Integration zu ermöglichen.<br />

Muttersprachliche bzw. zweisprachige Informationsmedien,<br />

Weiterbildungen von BeraterInnen,<br />

die Einstellung von KollegInnen mit Migrationshintergrund,<br />

Kooperation und Vernetzung<br />

sind Mittel, mit denen wir nach wie vor versuchen,<br />

unsere Einrichtung zu öffnen.<br />

Zugangsbarrieren im wörtlichen Sinn stellen<br />

viele Einrichtungen besonders für Menschen<br />

mit körperlichen Behinderungen dar.<br />

Mit unserem Beratungszentrum im Gesundheitszentrum<br />

St. Pauli haben wir erstmals<br />

Räume, die beispielsweise auch für RollstuhlfahrerInnen<br />

(fast) barrierefrei erreichbar<br />

sind. Das Recht auf Zugang zu Informationen<br />

gewährleistet <strong>pro</strong> <strong>familia</strong> auch durch ihren<br />

barrierefreien Internetauftritt für sehbehinderte<br />

Ratsuchende.<br />

Beispiel 3: Verbesserung der Versorgung<br />

bei Schwangerschaftsabbrüchen<br />

Wenige Themen waren in der Vergangenheit<br />

ähnlich tabuisiert wie der Schwangerschaftsabbruch.<br />

Über viele Jahre waren auch in<br />

Hamburg medizinisch kompetent und menschlich<br />

respektvoll durchgeführte Abbrüche nicht<br />

die Regel. <strong>pro</strong> <strong>familia</strong> hat es sich zur Aufgabe<br />

gemacht, ungewollt Schwangeren und ihren<br />

Partnern im Rahmen der gesetzlichen Regelungen<br />

Information, Beratung und Unterstützung<br />

anzubieten.<br />

Anfang der achtziger Jahre gehörte dazu<br />

auch die aktive Mitarbeit bei der Planung und<br />

dem Aufbau des Familienplanungszentrums<br />

Hamburg. Dort wurden Schwangerschaftsabbrüche<br />

so durchgeführt, dass Frauen sie<br />

physisch und psychisch gut verarbeiten<br />

konnten – bis 2005 die finanzielle Förderung<br />

für diesen Bereich eingestellt wurde.<br />

9<br />

<strong>pro</strong> <strong>familia</strong> –<br />

Für selbstbestimmte Sexualität<br />

Auch wenn sich seither die Abbruchversorgung<br />

in Hamburg quantitativ und qualitativ erheblich<br />

verbessert hat, bleibt vieles zu wünschen<br />

übrig: So sind nach wie vor Frauen meist nicht<br />

darüber informiert, dass sie eine Wahl bei der<br />

Abbruchmethode haben; die Finanzierung des<br />

Abbruchs ist für viele eine Hürde; nicht immer<br />

können sie sicher sein, freundlich behandelt zu<br />

werden.<br />

Das Tabu ist immer noch spürbar und wird<br />

unter anderem durch selbst ernannte „Lebensschützer“<br />

genährt. Frauen werden von ihnen<br />

durch Fehlinformationen eingeschüchtert,<br />

ÄrztInnen und BeraterInnen bedroht und diffamiert.<br />

Das Recht auf freie Entscheidung für Frauen<br />

und ihre Partner ist keine Selbstverständlichkeit<br />

und muss immer wieder eingefordert werden.<br />

<strong>pro</strong> <strong>familia</strong> hatte in ihrer Geschichte immer<br />

den Anspruch, sich dort zu engagieren,<br />

wo sexuelle und re<strong>pro</strong>duktive Rechte verletzt<br />

werden. Neben den oben genannten Beispielen<br />

gehörte immer dazu, sexualisierte Gewalt<br />

in allen Facetten zu thematisieren, sich für<br />

die Gleichberechtigung gleichgeschlechtlicher<br />

Lebensweisen oder die gesellschaftliche Integration<br />

HIV-Erkrankter einzusetzen. Unser<br />

präventiver Anspruch will besonders Kinder<br />

und Jugendliche in der Wahrnehmung ihrer Bedürfnisse<br />

und Grenzen und in der Entwicklung<br />

ihrer Beziehungs- und Liebesfähigkeit stärken.<br />

Sexualität ist und bleibt ein besonders heikles,<br />

ethisch, moralisch und emotional hoch besetztes<br />

Thema mit einem erheblichen Risiko von<br />

Verletzbarkeit und Manipulierbarkeit. Das<br />

macht es einzelnen Mädchen und Jungen,<br />

Frauen und Männern schwer, einen selbstbewussten<br />

und selbst verantworteten Weg für<br />

ihre Sexualität zu finden mit allen Konsequenzen<br />

im Umgang mit Verhütung und Schwangerschaft,<br />

in der verantwortlichen (Vor-)Sorge für<br />

den eigenen Körper und die eigene Gesundheit.<br />

Wir wollen sie darin unterstützen.<br />

„In unserer vermeintlich aufge-<br />

klärten, tatsächlich oft verwirrenden<br />

Zeit bleibt <strong>pro</strong> <strong>familia</strong><br />

unverzichtbar.“<br />

Petra Oelker,<br />

Journalistin und Schriftstellerin<br />

(Foto: Hergen Schimpf)<br />

„Ob in der sexuapädagogischen<br />

Arbeit mit Jugendlichen oder<br />

in der Beratungstätigkeit – ich<br />

habe <strong>pro</strong> <strong>familia</strong> als eine über-<br />

aus sinnvolle Institution mit<br />

kompetenten MitarbeiterInnen<br />

und innovativen Projekten<br />

kennen gelernt.“<br />

Prof. Dr. Sabine Stövesand,<br />

Hochschule für Angewandte<br />

Wissenschaften, Hamburg


„A right ist not a right,<br />

if it is unknown.“<br />

Fred Sai,<br />

ehemaliger Präsident der IPPF<br />

(International Planned<br />

Parenthood Federation)<br />

„Getragen von den Prinzipien<br />

Offenheit, Vielfalt und Toleranz<br />

setzen sich der PARITÄTISCHE<br />

und <strong>pro</strong> <strong>familia</strong> für die Menschen<br />

in unserer Stadt ein – unabhängig<br />

von Alter, Geschlecht,<br />

Religionszugehörigkeit,<br />

ethnischer Herkunft und<br />

sexueller Orientierung.<br />

Joachim Speicher,<br />

Geschäftsführer des Paritätischen<br />

Wohlfahrtsverbands Hamburg<br />

Leitlinien für die sexuellen<br />

und re<strong>pro</strong>duktiven Rechte<br />

Präambel<br />

<strong>pro</strong> <strong>familia</strong> hat die Vision einer demokratischen<br />

Gesellschaft, deren Fundamente<br />

Solidarität, Verantwortung und Gleichberechtigung<br />

sind. Als Verband treten wir mit unseren<br />

Mitgliedern, Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen<br />

für das Recht auf selbstbestimmte<br />

Sexualität und Fortpflanzung, auf selbst-<br />

bestimmte sexuelle Orientierung und Identität<br />

und auf sexuelle und re<strong>pro</strong>duktive<br />

Gesundheit ein. Die verbindlichen Leitlinien<br />

sind abgeleitet von der IPPF-Charta der<br />

sexuellen und re<strong>pro</strong>duktiven Gesundheit und<br />

Rechte. Wir formulieren diese 12 Leitlinien<br />

für die Aufgaben und Ziele der <strong>pro</strong> <strong>familia</strong><br />

als politisch aktiver Interessenverband und<br />

Anbieter von Dienstleistungen.<br />

1. Gemeinsam nehmen wir unser Recht auf<br />

politische Teilhabe, Mitgestaltung und freie<br />

Meinungsäußerung wahr. Unsere Mitglieder<br />

und UnterstützerInnen treten dafür ein, die<br />

sexuellen und re<strong>pro</strong>duktiven Rechte bekannt<br />

zu machen, wirksam durchzusetzen und<br />

weiter zu entwickeln. Wir arbeiten in unserem<br />

Verband daran, dass er ihnen Rückhalt für ihr<br />

Engagement und ihre Mitgestaltung gibt und<br />

alle Mitarbeitenden in ihrer fachlichen Arbeit<br />

unterstützt.<br />

2. Auf der Grundlage der Gleichberechtigung<br />

von Frauen und Männern berücksichtigen wir<br />

die Gemeinsamkeiten und geschlechtsspezifischen<br />

Unterschiede in Fragen der Sexualität<br />

und Re<strong>pro</strong>duktion.<br />

3. Jeder Mensch hat das Recht auf Information.<br />

Wir gewährleisten es durch Transparenz in<br />

unseren Angeboten. Mit bedarfsspezifischen<br />

Informationen stärken wir die Wahlfreiheit der<br />

Ratsuchenden und zeigen unterschiedliche<br />

Handlungsmöglichkeiten auf.<br />

4. Das Recht auf Bildung gilt auch im Zu-<br />

sammenhang mit Sexualität und Fortpflanzung.<br />

Selbstbestimmt und verantwortlich da-<br />

mit umgehen zu können, ist das Ziel unse-<br />

rer Angebote. Sie stehen offen für Men-<br />

schen jeden Alters, jeden Geschlechts, jeder<br />

sexuellen Orientierung und jeder Herkunft.<br />

5. Jeder Mensch hat das Recht, wissenschaftliche<br />

Entwicklungen zu nutzen, die in den Bereichen<br />

der sexuellen und re<strong>pro</strong>duktiven Gesundheit<br />

gemacht werden, besonders in den<br />

Bereichen Familienplanung, Schwangerschaft,<br />

Kinderwunsch, Sexualität, Verhütung, sexuell<br />

übertragbare Krankheiten und Schwangerschaftsabbruch.<br />

Wir haben den aktuellen Stand<br />

der Wissenschaft kritisch im Blick, damit wir<br />

neue Entwicklungen in unsere medizinischen,<br />

beraterischen und pädagogischen Angebote<br />

und Qualitätsstandards integrieren können.<br />

Damit sorgen wir dafür, dass alle Ratsuchenden<br />

einen Zugang zum derzeit verfügbaren<br />

Wissen finden können, die Vor- und Nachteile<br />

von Maßnahmen einschätzen können und ihre<br />

sexuellen und re<strong>pro</strong>duktiven Rechte wahr-<br />

nehmen können, einschließlich ihres Rechts auf<br />

Nichtwissen.<br />

6. Das Recht auf sexuelle und re<strong>pro</strong>duktive<br />

Gesundheit ist von zentraler Bedeutung.<br />

Wir unterstützen Ratsuchende, wenn es um<br />

Empfängnisregelung und sexuell übertragbare<br />

Krankheiten, Familienplanung und Sexualität<br />

sowie Partnerschaft geht. Bei Frauen geht<br />

es besonders um Schwangerschaft, Geburt<br />

und Mutterschaft und Verhütung sowie um<br />

Schwangerschaftsabbruch, bei Männern um<br />

Zeugungsfähigkeit, Verhütung und Vaterschaft.<br />

7. Mit unseren Angeboten setzen wir das Recht<br />

auf Gesundheitsvorsorge und Gesundheitsversorgung<br />

in die Praxis um. Das Spektrum reicht<br />

von öffentlich geförderter institutioneller Beratung<br />

über Prävention und Aufklärung bis zu<br />

medizinischen Angeboten für die sexuelle und<br />

re<strong>pro</strong>duktive Gesundheit der Menschen.<br />

8. Wir stärken das Recht auf individuelle Fami-<br />

lienplanung. Männer, Frauen und Paare entschei-<br />

den frei, ob, zu welchem Zeitpunkt und wie viele<br />

Kinder sie haben wollen – unabhängig von ihren<br />

Lebensformen und sexuellen Lebensweisen.<br />

9. Familie ist für uns jedes Zusammenleben<br />

von Menschen in gegenseitiger Verantwortung.<br />

Deshalb setzen wir uns für Rahmenbedingungen<br />

ein, die Familien in ihrer Unterschiedlichkeit<br />

respektieren und fördern.<br />

10


10. Wir gewährleisten allen Ratsuchenden<br />

das Recht auf Privatsphäre. Im Rahmen unserer<br />

Dienstleistungen halten wir die Schweigepflicht<br />

ein und sichern den Schutz persönlicher<br />

Daten.<br />

11. Wir setzen uns national wie international<br />

aktiv für das Recht auf Freiheit und Unversehrtheit<br />

ein, damit Menschen ihre Sexualität selbstbestimmt<br />

leben können und keinen Zwangsmaßnahmen<br />

ausgesetzt sind.<br />

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11<br />

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12. Jeder Mensch hat das Recht auf Schutz<br />

vor sexualisierter Gewalt, Misshandlung und<br />

Folter. Die individuelle Unterstützung, Beratung<br />

und Versorgung der Opfer muss ebenso<br />

gewährleistet werden wie die Bereitstellung<br />

adäquater präventiver und psychosozialer<br />

Angebote für Straftäter.<br />

<strong>pro</strong> <strong>familia</strong><br />

Landesverbände und Bundesverband<br />

Kein Zusatzbeitrag im<br />

Jahr 2009 bei der DAK!<br />

„<strong>pro</strong> <strong>familia</strong> ist Zuflucht und<br />

Zukunft. Selbstbestimmte Sexualität<br />

und offene Gespräche hat<br />

<strong>pro</strong> <strong>familia</strong> ermöglicht und<br />

Beratung zu entscheidenden<br />

Fragen von Sexualität in allen<br />

Altersstufen, zu Verhütung,<br />

Krankheiten und Frauenwürde.<br />

Dafür sei <strong>pro</strong> <strong>familia</strong> Hamburg<br />

gedankt.“<br />

Prof. Dr. h.c. Christa Randzio-Plath,<br />

Vorsitzende des Landes-<br />

frauenrats, Rechtsanwältin,<br />

Europaabgeordente a. D.<br />

„Nur durch die Pluralität der<br />

Angebote wird gewährleistet,<br />

dass in der Weltstadt Hamburg<br />

Frauen ein bedarfsgerechtes<br />

Beratungsangebot finden.“<br />

Sozialdienst katholischer Frauen<br />

Hamburg e. V.


„Ihr macht viel abhängig von<br />

Leuten, die Ihr in drei Jahren nie<br />

mehr wiedersehen werdet.“<br />

Samy Deluxe mit Schülern der<br />

Gesamtschule Wilhelmsburg<br />

(Foto: Angela Dietz)<br />

„Die körperliche Entwicklung hat<br />

in den letzten Jahrzehnten dazu<br />

beigetragen, dass Kinder und<br />

Jugendliche früher geschlechts-<br />

reif werden. Den damit einhergehenden<br />

Sorgen und Ängsten<br />

begegnet <strong>pro</strong> <strong>familia</strong><br />

<strong>pro</strong>fessionell und einfühlsam.“<br />

Ercan Durmaz,<br />

Schauspieler<br />

(Foto: Lars Henning Schröder)<br />

Migration:<br />

Sei eigen – mit Respekt!<br />

In einer multikulturellen Stadt wie Hamburg haben<br />

in einigen Stadtteilen, so auch in Wilhelmsburg,<br />

fast 80 % der Schülerinnen und Schüler<br />

einen Migrationshintergrund bzw. eine Zuwanderungsgeschichte.<br />

Diese jungen Menschen<br />

gehören in Deutschland oft zu den „Bildungsverlierern“.<br />

Besonders gravierende Auswirkungen<br />

hat dies, wenn gerade Kinder und Jugendliche<br />

anfangen, sich selbst aufzugeben und eine resig-<br />

nierte Haltung einnehmen.<br />

Wie kann man mit Kindern und Jugendlichen<br />

arbeiten, die sich für die gesellschaftlichen Verlierer<br />

halten, die ihre Berechtigung „da zu sein“<br />

in Frage gestellt sehen und deren eigene Diskriminierung<br />

und Gewalterfahrungen ein hohes<br />

Konfliktpotenzial bergen? Um die Schülerinnen<br />

und Schüler in einem für sie sehr prägenden<br />

Abschnitt ihres Lebens zu erreichen, wurde<br />

von der <strong>pro</strong> <strong>familia</strong> Hamburg das Pilot<strong>pro</strong>jekt<br />

„Sei eigen – mit Respekt!“ ins Leben gerufen<br />

und erstmalig im Herbst 2007 an der Gesamtschule<br />

in Wilhelmsburg durchgeführt.<br />

Mit diesem Projekt, das mit drei 8. Klassen<br />

(insgesamt 80 Jugendliche zwischen 14 und<br />

16 Jahren) durchgeführt wurde, leistet <strong>pro</strong><br />

<strong>familia</strong> einen Beitrag zur individuellen Persönlichkeitsentwicklung<br />

und zur Prävention von<br />

sexualisierter Gewalt. Konkret geht es um folgende<br />

Ziele:<br />

• Unterschiedliche kulturelle Prägung als<br />

Chance zu sehen, daraus eine eigene Iden-<br />

tität zu entwickeln und zu stärken bzw. das<br />

Recht auf eine eigene Identität einzufordern.<br />

• Offenheit, Neugier und vor allem Respekt<br />

gegenüber unterschiedlichen Vorstellungen,<br />

Religionen und Lebensweisen zu fördern.<br />

• Ein gleichberechtigtes Verhältnis von<br />

Mädchen und Jungen anzustreben und<br />

zu pflegen.<br />

• Selbstvertrauen und eine sexuelle Identität<br />

zu entwickeln.<br />

• Einen angst- und agressionsfreien Umgang<br />

mit Homosexualität zu finden.<br />

Grundsätzlich sollen die Jugendlichen unterstützt<br />

werden, ihren eigenen Körper zu akzeptieren,<br />

partnerschaftliches Handeln zu erlernen<br />

und die Unterschiedlichkeit der Geschlechter<br />

anzuerkennen.<br />

Wichtige Projektbestandteile sind zum einen<br />

die Fortbildung der Lehrkräfte (in der z. B. Ideen<br />

entwickelt werden, wie die Inhalte des Projekts<br />

in den Schulalltag hineingetragen werden können)<br />

und zum anderen ein Elternabend.<br />

Mit dem Elternabend sollen die Erziehungsberechtigten<br />

nicht nur informiert und „mit ins<br />

Boot geholt“ werden, sondern es soll ihnen<br />

auch der inter-/transkulturelle Ansatz (Toleranz/Respekt<br />

gegenüber „Fremden“) und die<br />

besondere Zeit der Pubertät näher gebracht<br />

werden. Das Beratungsangebot der <strong>pro</strong> <strong>familia</strong><br />

für Eltern wird vorgestellt, welches in Anspruch<br />

genommen werden kann.<br />

Hauptbestandteil des Projekts ist natürlich<br />

die Arbeit mit den Schülerinnen und Schülern<br />

selbst. An jeweils vier Vormittagen setzen sich<br />

die Jugendlichen mit den Themen „Herkunft –<br />

Zukunft“, „Geschlechterrollen“, „Transkulturalität“<br />

und „Körper und Gefühle“ auseinander.<br />

Hier gibt es Raum für persönliche Fragestellungen,<br />

moderierte Diskussionen unter den<br />

Jugendlichen und kreative Arbeitsmethoden zu<br />

den einzelnen Themenkomplexen.<br />

Die Abschlussveranstaltung in Wilhelmsburg<br />

brachte die Projektbeteiligten (SchülerInnen,<br />

LehrerInnen und <strong>pro</strong> <strong>familia</strong>) sowie Interessierte<br />

(Presse, Politik, Öffentlichkeit) zusammen.<br />

Highlights waren die Videodokumentation des<br />

Projekts sowie der Besuch des <strong>pro</strong>minenten<br />

Rappers Samy Deluxe, der das Projekt unterstützte.<br />

Das zweite Projekt dieser Art wird an der<br />

Grund-/Haupt- und Realschule Ehestorfer<br />

Weg in Harburg durchgeführt. Es wird am<br />

24. November 2009 beginnen und endet mit<br />

der Abschlussveranstaltung am 26. Januar<br />

2010.<br />

12


„Während der Ultraschalluntersuchung wurde<br />

meine Frauenärztin plötzlich ganz still; sie sah<br />

sehr konzentriert auf den Bildschirm, sprach<br />

nicht mehr mit mir, wirkte beunruhigt und<br />

meinte dann, sie wolle gern eine Kollegin hinzuziehen.“<br />

„Wir fühlten uns wie in Watte gepackt, nichts<br />

erreichte uns mehr, alles kam uns so unwirklich<br />

vor.“<br />

So oder ähnlich beschreiben werdende Eltern<br />

den Moment, in dem sie plötzlich und unvorbereitet<br />

bei einer Untersuchung in der Schwangerschaft<br />

erfahren, dass mit ihrem Kind etwas<br />

nicht in Ordnung ist. Die Hoffnung, nach der Untersuchung<br />

beruhigt und voller Vorfreude nach<br />

Hause fahren zu können, ist geplatzt. Sie befinden<br />

sich im Schock, begreifen zuerst nicht, was<br />

ihnen gesagt wurde. Erst langsam verstehen<br />

sie, dass mit dem Untersuchungsergebnis eine<br />

Entscheidung im Raum steht, die sie treffen<br />

müssen. Es geht darum zu entscheiden, ob sie<br />

sich vorstellen können, die Schwangerschaft<br />

auszutragen und ein Kind mit einer Behinderung<br />

zu bekommen. Viele fühlen sich bei dem<br />

Gedanken daran überfordert und geraten in<br />

Panik. Plötzlich müssen sie über Leben oder<br />

Tod ihres ungeborenen Kindes entscheiden.<br />

Neben ausführlichen medizinischen Informationen<br />

über das Ausmaß der Behinderung und<br />

über mögliche Behandlungen wünschen sich<br />

Paare in dieser Situation zusätzlich unabhängige<br />

psychosoziale Beratung. Hier haben sie Zeit<br />

und Raum, über Ambivalenzen zu sprechen,<br />

sich Gefühle wie Wut, Enttäuschung, Verzweiflung,<br />

Versagen und Trauer einzugestehen. Erst<br />

dadurch sind sie auch emotional in der Lage,<br />

die für sie richtige und tragfähige Entscheidung<br />

zu treffen.<br />

Jedes Paar, das sich für einen späten Schwangerschaftsabbruch<br />

entscheidet, das sich damit<br />

von seinem Wunschkind verabschiedet, sollte<br />

das Angebot bekommen, eine Begleitung in<br />

Form von Gesprächen in Anspruch nehmen zu<br />

können. Paare erleben es als entlastend, von<br />

dieser Möglichkeit frühzeitig zu erfahren und<br />

13<br />

Plötzlich ist alles anders …<br />

gegebenenfalls bereits vor dem Abbruch den<br />

Kontakt zu einer erfahrenen Beraterin herstellen<br />

zu können.<br />

Schon seit mehreren Jahren besteht in Hamburg<br />

ein enger Kontakt zwischen dem Beratungszentrum<br />

von <strong>pro</strong> <strong>familia</strong> und Praxen<br />

für Pränataldiagnostik und Humangenetik.<br />

Beide Seiten unterstützen Paare darin, ihr<br />

Recht auf Beratung im Kontext von Pränataldiagnostik<br />

in Anspruch zu nehmen. Sie ermöglichen<br />

es ihnen, zeitnah zu den Untersuchungen<br />

mit auffälligem Befund begleitende Beratungsgespräche<br />

aufzusuchen. Die Beratungen finden<br />

bei <strong>pro</strong> <strong>familia</strong> statt.<br />

Paare nehmen dieses Angebot an, um nach<br />

einem auffälligen Befund einen Ort zu ha-<br />

ben, an dem sie all die widersprüchlichen<br />

Empfindungen aussprechen können, an dem sie<br />

versuchen zu begreifen, was es für sie bedeutet,<br />

dass sich plötzlich die Vorstellungen von ihrem<br />

Kind verändern, sie Angst bekommen, das Kind<br />

könne sie mit seinen besonderen Bedürfnissen<br />

überfordern. Sie trauen sich darüber nachzudenken,<br />

einen Abbruch vornehmen zu lassen.<br />

Paare, die sich für einen Abbruch entscheiden,<br />

brauchen auch die Erlaubnis trauern zu<br />

dürfen. Obwohl sie die Entscheidung für das<br />

Ende der Schwangerschaft selbst treffen, sind<br />

sie unendlich traurig über den Tod ihres Kindes.<br />

Sie benötigen Hilfe dabei, sich den Abschied<br />

vorstellen zu können. Möchten sie ihr Kind<br />

sehen und in den Arm nehmen? Möchten sie<br />

ihm einen Namen geben, es bestatten lassen,<br />

im eigenen Grab oder anonym? Diese Gedanken<br />

und Entscheidungen brauchen Zeit und Paare<br />

benötigen die Ermutigung, unterschiedliche<br />

Wege zu bedenken.<br />

Im Zusammenhang mit vorgeburtlichen Untersuchungen<br />

gibt es keine objektiv richtigen oder<br />

falschen Entscheidungen. Wir möchten Paare<br />

darin bestärken und sie dabei begleiten, die<br />

für sie tragbaren Entscheidungen zu treffen,<br />

mit denen sie als einzelne Persönlichkeit und<br />

als Paar in Zukunft so gut wie möglich werden<br />

leben können.<br />

Autorin<br />

Maren Weidner,<br />

Ärztin<br />

„Die <strong>pro</strong> <strong>familia</strong> ist für mich ein<br />

wertvoller Partner in der Be-<br />

treuung von Schwangeren in<br />

Konfliktsituationen und Notlagen.<br />

Unsere Familien sind die Grundlage<br />

des Lebens, daher sollten<br />

sie die bestmögliche Unter-<br />

stützung erhalten.“<br />

Dr. Emine Cetin,<br />

Gynäkologin, Pränatalmedizinerin,<br />

DEGUM II,<br />

Pränatalzentrum Hamburg und<br />

Humangenetik im Gynaekologicum


Autorinnen<br />

Hannah Erben-Wunder,<br />

Dipl.-Pädagogin<br />

Regina Wegmann,<br />

Ärztin<br />

Versuch einer Zusammenfassung zum Thema:<br />

Wandel der Familie<br />

Der Begriff Familie geht zurück auf das<br />

lateinische Wort „<strong>familia</strong>“: die Hausgemein-<br />

schaft. Damit waren alle gemeint, die unter<br />

einem Dach lebten, auch die Sklaven, die Freigelassenen<br />

und sogar das Vieh. Oberste Instanz<br />

war der „pater <strong>familia</strong>s“.<br />

Familie hatte zu allen Zeiten vor allem biologische<br />

und soziale Funktionen, welche auch erzieherische,<br />

wirtschaftliche und politische sowie<br />

religiöse und rechtliche Aspekte beinhalten.<br />

Natürlich unterliegen diese einer steten Veränderung.<br />

Der Wandel in den letzten 40 Jahren innerhalb<br />

unseres Kulturkreises ist allerdings ein so<br />

gewaltiger und einmaliger, wie kaum je zuvor!<br />

Dies gilt insbesondere für das Verhältnis von<br />

Mann und Frau.<br />

Die Gesetzgebung vollzieht meist in größeren<br />

zeitlichen Abständen gesellschaftliche Veränderung<br />

nach. Hier einige Beispiele aus den<br />

sechziger und siebziger Jahren:<br />

Anzeige<br />

• Abschaffung des Rechts auf einseitige<br />

Bestimmung der ehelichen Angelegen-<br />

heiten durch den Ehemann.<br />

• Abschaffung der Notwendigkeit der Ein-<br />

willigung des Mannes zur Erwerbstätigkeit<br />

der Frau.<br />

• Ein ohne Zustimmung des Mannes ge-<br />

schlossener Vertrag konnte mit Hilfe des<br />

Vormundschaftsgerichts durch den Mann<br />

gekündigt werden, wenn ihre Berufstätigkeit<br />

seiner Meinung nach eheliche Interessen<br />

beeinträchtigte.<br />

• Der Ehemann konnte einen Teil des<br />

Vermögens seiner Frau nutzen und ver-<br />

walten und war gleichzeitig verpflichtet,<br />

den ehelichen Unterhalt zu sichern. Diese<br />

Regelung wurde abgelöst durch die Zu-<br />

gewinngemeinschaft. Die sogenannte<br />

„elterliche Gewalt“ (heute: das Sorgerecht)<br />

lag ebenfalls hauptsächlich beim Ehemann.<br />

• Bei Ehescheidung galt das Schuldprinzip mit<br />

allen Folgen z. B. bezüglich der Rente – und<br />

Ehebruch war strafbar.<br />

Heute ist nicht nur das Modell der Hausfrauenehe<br />

als Leitmodell abgeschafft – es hat seit<br />

den siebziger Jahren auch insgesamt eine<br />

Pluralisierung der Lebensweisen stattgefunden.<br />

Die sogenannte „Normalfamilie“ mit Vater,<br />

Mutter und eigenen Kindern hat einen immer<br />

geringeren Anteil neben den „Patchwork-<br />

familien“, in denen Kinder unterschiedlicher<br />

Herkunft leben, und der Anzahl der Allein-<br />

erziehenden, bedingt durch die hohen<br />

Scheidungsraten.<br />

14


Unterstützen auch Sie uns mit Ihrer Spende,<br />

damit wir weiterhin vielen Menschen schnell und individuell<br />

Zusätzlich gibt es „Regenbogenfamilien“ helfen mit können! Insofern kann man sagen, dass sich der<br />

Kindern gleichgeschlechtlicher Elternteile, Kreis heute wieder schließt, indem wir dem<br />

ebenso wie nichteheliche Lebensgemein- Ursprungsbegriff der Familie erneut näher<br />

schaften und kinderlose Paare. Zu erwähnen kommen: Familie umfasst das gesamte Leben<br />

sind auch neue Lebensformen wie das „living unter einem Dach – nur nicht mehr unbedingt<br />

apart together“, d. h. Paare, die bewusst nicht unter der fürsorglichen Gewalt einer obersten<br />

zusammenleben, neben wirtschaftlich bedingt<br />

zunehmenden Fernbeziehungen oder Wohngemeinschaften.<br />

Instanz, eines „pater <strong>familia</strong>s“.<br />

Gar nicht selten gibt es auch Kinder mit mehreren<br />

(biologischen und sozialen) Müttern und<br />

Vätern, sog. „binukleare“ Familien oder „polyamore“<br />

Familien mit mindestens 3 Erwachsenen.<br />

Sogar der Einpersonenhaushalt wird<br />

gelegentlich als Familie bezeichnet.<br />

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15<br />

Versuch einer Zusammenfassung zum Thema:<br />

Wandel der Familie<br />

Hilfe für kleine und große Menschen<br />

in Hamburg seit über 160 Jahren.<br />

Pestalozzi-Stiftung Hamburg<br />

Wir gratulieren unserem „jungen“ Kooperationspartner<br />

und wünschen weiterhin viel Erfolg!<br />

Tel. (040) 63 90 14 0 · www.pestalozzi-hamburg.de<br />

Die Pestalozzi-Stiftung Hamburg ist von der Schenkungs- und Erbschaftssteuer befreit.<br />

„Egal, wen oder wie viele man<br />

liebt. Hauptsache ist doch, alle<br />

sind glücklich dabei.“<br />

Lilo Wanders,<br />

Travestiekünstlerin<br />

(Foto: Michael Reh)<br />

„Die Arbeit von <strong>pro</strong> <strong>familia</strong> ist<br />

heute wichtiger denn je.<br />

Gerade Jugendliche benötigen<br />

in der Phase, wo sie Weichen-<br />

stellungen für ihr Leben vor-<br />

nehmen, Aufklärung, Orientierung<br />

und Unterstützung. “<br />

Marc Brummund,<br />

Regisseur und Autor<br />

(Foto: Karl-Heinz Blank)


Autorinnen<br />

Carmen Alexander,<br />

Dipl.-Sozialpädagogin<br />

Cornelia Kardel,<br />

Dipl.-Psychologin<br />

Die Balance zwischen<br />

Pflichtberatung und Selbstbestimmung:<br />

Schwangerschaftskonfliktberatung<br />

<strong>pro</strong> <strong>familia</strong> steht für das Recht auf selbstbestimmte<br />

Sexualität. In ihrem Beratungsangebot<br />

ist sie außerdem dem Grundsatz der<br />

Freiwilligkeit verpflichtet. Dies steht in einem<br />

Spannungsfeld mit der gesetzlich vorgeschriebenen<br />

Beratung vor einem möglichen Schwangerschaftsabbruch,<br />

die von <strong>pro</strong> <strong>familia</strong> seit Mitte<br />

der siebziger Jahre mit hohem Anspruch an<br />

die Qualität der Beratung und quantitativ in<br />

erheblichem Umfang durchgeführt wird.<br />

Viele Frauen und ihre Partner haben die Entscheidung<br />

für einen Schwangerschaftsabbruch<br />

bereits getroffen, bevor sie zur Beratung kommen.<br />

Andere stehen der Entscheidung noch<br />

zwiespältig gegenüber. Manchmal sind die<br />

Partner sich nicht einig. Nicht zuletzt gibt es<br />

Frauen bzw. Paare, die sich zum Austragen<br />

der Schwangerschaft ent-<br />

schieden haben oder<br />

entscheiden wollen, sich<br />

aufgrund ihrer schwierigen<br />

Situation aber nicht<br />

vorstellen können, wie das<br />

Leben mit einem Kind zu<br />

bewältigen wäre.<br />

Unabhängig von der Art<br />

oder Klarheit der Entscheidung<br />

kommen einige<br />

Frauen mit einem<br />

großen Informations- und<br />

Gesprächsbedürfnis auf<br />

uns zu. Andere stehen der<br />

Beratungspflicht unwillig<br />

gegenüber, da sie sich gut<br />

informiert fühlen, genug<br />

Gesprächsmöglichkeit in<br />

ihrem persönlichen Umfeld<br />

haben und keine Bedenkzeit<br />

mehr benötigen.<br />

Viele haben die Vorstellung,<br />

sie müssten sich für<br />

ihre Entscheidung rechtfertigen<br />

und rechnen damit,<br />

moralisch unter Druck<br />

gesetzt und respektlos behandelt<br />

zu werden.<br />

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Diejenigen, die sich bereits vor dem Gespräch<br />

für einen Abbruch entschieden haben, fühlen<br />

sich oft noch nicht ausreichend vorbereitet auf<br />

die damit verbundenen körperlichen Aspekte,<br />

kennen ihre Wahlmöglichkeit hinsichtlich der<br />

Abbruchmethoden nicht und vermuten in der<br />

Regel, dass sie sowohl mit psychischen Komplikationen<br />

wie auch mit einer nachhaltigen<br />

Beeinträchtigung ihrer Fruchtbarkeit zu rechnen<br />

haben. Darüber hinaus machen sie sich<br />

Sorgen, wie sie den Eingriff und – immer häufiger<br />

– anschließend eine sicherere Verhütung<br />

finanzieren können.<br />

Wir bieten Frauen und ihren Partnern zeit-<br />

nahe, auf ihre spezielle Lebenssituation und<br />

ihre individuellen Fragen bezogene, ergebnis-<br />

offene Gespräche an. Dass dies auch im<br />

Information und Beratung<br />

Empfängnisregelung · Sexualität<br />

ungewollte Kinderlosigkeit · Geburtsvorbereitung<br />

Sexualpädagogik · Schwangerschaft · Soziale Hilfen<br />

Schwangerschaftskonfliktberatung (§219 StGB)<br />

Sprechstunden<br />

Mo 10 - 13 Uhr, Mi + Do 16 - 19 Uhr<br />

und nach Vereinbarung<br />

Telefonische Sprechzeiten<br />

Mo, Mi, Do, Fr 10 - 13 Uhr, Di + Do 16 - 18 Uhr<br />

Bei der Johanniskirche 20 22767 Hamburg<br />

Telefon (040) 439 28 22 Fax (040) 43 74 91<br />

www.familienplanungszentrum.de<br />

fpz@familienplanungszentrum.de<br />

16


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17<br />

Die Balance zwischen<br />

Pflichtberatung und Selbstbestimmung:<br />

Schwangerschaftskonfliktberatung<br />

Schwangerschaftskonfliktgesetz so vorgesehen<br />

ist, ist ihnen meist nicht bewusst und wird<br />

daher auch nicht aktiv eingefordert. Sie darauf<br />

hinzuweisen, ist besonders bei einer Ambivalenz<br />

hinsichtlich der Entscheidung oft der einzig<br />

mögliche Weg, zu einem offenen Gespräch<br />

über Hintergründe, Motive und Bedenken zu<br />

kommen. Ratsuchende, denen die religiöse und<br />

politische Neutralität von <strong>pro</strong> <strong>familia</strong> bekannt<br />

ist, erleben auch das als hilfreich, um sich leichter<br />

öffnen zu können.<br />

Als Beraterinnen wollen wir mit gut verständlichen<br />

und ausführlichen Informationen be-<br />

ängstigende Vorstellungen und alte Mythen<br />

ausräumen und so gut wie möglich auf die<br />

Folgen der jeweils getroffenen Entscheidung<br />

vorbereiten. Wir bemühen uns, gemeinsam<br />

mit den Betroffenen nach Möglichkeiten zu<br />

suchen, ob/wie sie sich von äußerem oder<br />

auch innerem Druck entlasten können.<br />

KONFLIKTLÖSUNG UND<br />

MOBBINGBERATUNG IM<br />

ARBEITSFELD<br />

Dazu gehört beispielsweise auch die Auseinandersetzung<br />

mit der Vorstellung vieler Frauen,<br />

zu einer völlig eindeutigen Entscheidung, frei<br />

von gemischten Gefühlen, kommen zu müssen.<br />

Auch wenn die Fragen, Bedenken, Wünsche<br />

oder Ängste von Frauen sich in ihren Formulierungen<br />

oft ähneln, sind die dahinter stehenden<br />

Lebensgeschichten und -situationen doch so<br />

unterschiedlich wie die Frauen selbst.<br />

Daher sind die Gespräche rund um Schwangerschaftskonflikte<br />

auch für uns Beraterinnen immer<br />

wieder Begegnungen mit sehr besonderen<br />

Persönlichkeiten und Lebensumständen, nicht<br />

selten Krisenintervention in innerpsychischen<br />

oder partnerschaftlichen Zuspitzungen und<br />

nicht zuletzt ein Privileg, sie bei einer so bedeutsamen<br />

Lebensentscheidung – zumindest in<br />

Ausschnitten – begleiten zu dürfen.<br />

Gesundheitszentrum St. Pauli, Hs 4, 1. OG links,<br />

Seewartenstraße 10, 20459 Hamburg,<br />

www.klimaev.de, kontakt@klimaev.de<br />

Info-Telefon 040-3344255-9 (Fax -8, Büro -7)<br />

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„Ich empfehle, mit Fragen zur<br />

Partnerschaft, Sexualität und<br />

Schwangerschaft zu <strong>pro</strong> <strong>familia</strong><br />

zu gehen.“<br />

Dipl.-Psychologin Kerstin Sude,<br />

Institut und Poliklinik für Psychosomatische<br />

Medizin und Psychotherapie,<br />

Universitätsklinikum<br />

Hamburg-Eppendorf


Organigramm<br />

Vorstand des<br />

Landesverbandes<br />

Landesgeschäftsführung<br />

Regina<br />

Wegmann<br />

Maren<br />

Weidner<br />

Sexualität und<br />

Partnerschaft<br />

Wolfgang<br />

Weller<br />

Eva<br />

Aippersbach<br />

Heidi Wulf-Thrien<br />

Beratungszentrum<br />

Iris Lange<br />

Fachteam Beratung Fachteam Sexualpädagogik<br />

Cornelia<br />

Kardel<br />

Carmen<br />

Alexander<br />

Soziale Hilfe<br />

Selma<br />

Blume<br />

Anna<br />

Beuerskens<br />

Hannah<br />

Erben-Wunder<br />

Annette<br />

Rethemeier<br />

Schwangerschaftskonfliktberatung<br />

Gisela<br />

Kreyenbrink<br />

Heike<br />

Teismann<br />

Birgit Schlichting,<br />

Vorsitzende,<br />

Rechtsanwältin/<br />

Supervisorin DGFP/<br />

Mediatorin BMWA<br />

Thomas<br />

Huhn<br />

Sven<br />

Vöth-Kleine<br />

Serdar<br />

Uzuner<br />

Andreas<br />

Gloël<br />

Dr. Christine<br />

Schulz-Züllich,<br />

stv. Vorsitzende,<br />

Gynäkologin<br />

Kerstin Falk,<br />

Landesgeschäftsführerin<br />

Silke<br />

Moritz<br />

Ayse<br />

Can<br />

Iris<br />

Löblein<br />

Ksenia<br />

Porechina<br />

18


19<br />

Rita Helmke,<br />

Schatzmeisterin,<br />

Dipl.-Volkswirtin<br />

Geschäftsstelle<br />

des Landesverbandes<br />

Kersten<br />

Hartge<br />

Viktoriya<br />

Kolster<br />

Beratungsstelle<br />

Bergedorf<br />

Heidi<br />

Wulf-Thrien<br />

Carmen<br />

Alexander<br />

Annette<br />

Rethemeier<br />

Rosemarie Butzmann,<br />

stv. Schatzmeisterin,<br />

psychologische<br />

Psychotherapeutin<br />

Beratungsstellen<br />

Beratungsstelle<br />

Harburg<br />

Eva<br />

Melichar<br />

Ute<br />

Frese<br />

Stefanie<br />

Lopez<br />

Organigramm<br />

Dorothea<br />

Müller<br />

Hannah<br />

Erben-Wunder<br />

Christiane Kolb,<br />

Schriftführerin,<br />

Journalistin<br />

Beratungsstelle<br />

Wilhelmsburg<br />

Stefanie<br />

Lopez<br />

Eva<br />

Melichar


Autor<br />

Thomas Huhn,<br />

Dipl.-Pädagoge<br />

„Sexuelle, geschlechtliche aber<br />

auch kulturelle und ethnische<br />

Vielfalt stellt die aktuelle Herausforderung<br />

von pädagogischen<br />

Arbeitsbereichen dar. Mit dem<br />

Thema Vielfalt zu arbeiten, birgt<br />

dabei viel Potenzial für indivi-<br />

duelle, sexualpädagogische und<br />

institutionelle Reflexions-<br />

<strong>pro</strong>zesse. Und es geht ganz<br />

einfach: Wir müssen nur<br />

Vielfalt von der existierenden<br />

Vielfalt aus denken!“<br />

Dr. Elisabeth Tuider,<br />

Institut für Erziehungswissen-<br />

schaften, Universität Hildesheim<br />

Neue Wege für die Sexualpädagogik bei der <strong>pro</strong> <strong>familia</strong><br />

Hamburg: Vielfalt von der Vielfalt aus denken<br />

Sexuelle Orientierung/<br />

Sexuelle Vielfalt<br />

Die <strong>pro</strong> <strong>familia</strong> Hamburg steht heute vor einer<br />

Herausforderung, die in der zunehmenden<br />

Pluralisierung aller Lebens- und Liebesformen<br />

begründet liegt. Die Vielfalt ist nahezu unendlich<br />

und beginnt erst bei Bisexualität, Hetero-<br />

sexualität, Homosexualität, Intersexualität,<br />

Polyamorie, Transgender und Transsexualität.<br />

Es gibt viel zu entdecken!<br />

Die heterosexuelle Matrix (Dreieinigkeit von<br />

Sex, Gender und Begehren), in der ein klares<br />

Mann/Frau sein verbunden mit einer Heterosexualität,<br />

die ein Leben lang fest existiert,<br />

kann nicht mehr als einzige Grundlage für die<br />

sexualpädagogische Arbeit betrachtet werden.<br />

Es geht vor allem um eine Infragestellung der<br />

bipolaren Geschlechterordnung mit all ihren<br />

Zwängen, Einschränkungen und Diskriminierungen<br />

bzw. Ausschließungen.<br />

Die <strong>pro</strong> <strong>familia</strong> setzt sich in ihrer Arbeit besonders<br />

dafür ein, dass alle Menschen die gleichen<br />

Rechte besitzen, hier vor allem auch das Recht<br />

auf eine selbstbestimmte Sexualität. Das klingt<br />

erstmal vielleicht einfach und selbstverständlich,<br />

aber wie kann dies in der Praxis wirklich<br />

umgesetzt werden? Wie kann eine Sexual-<br />

pädagogik der Vielfalt aussehen, die vielfältigen<br />

sexuellen Lebensentwürfen Rechnung tragen<br />

kann? Was erfordert dies von den sexual-<br />

pädagogisch Tätigen?<br />

Grundlagen einer <strong>pro</strong>fessionellen Haltung<br />

zu diesem Thema sind Wissen, Wollen und<br />

Können:<br />

Wissen heißt in diesem Zusammenhang das<br />

Wissen über die sexuelle Ordnung unserer Gesellschaft,<br />

mit allen Ausgrenzungs- und Machtmechanismen.<br />

Wissen über die bestehende<br />

Vielfalt (in der Person und in der Gruppe), die<br />

oft in der Öffentlichkeit unsichtbar bleibt, weil<br />

sie nicht eingeladen und thematisiert wird.<br />

Wollen ist in diesem Bereich besonders wichtig.<br />

Es erfordert nämlich Mut und Durchhaltevermögen,<br />

Themen ins Spiel zu bringen, mit denen<br />

sich einige gar nicht beschäftigen möchten<br />

bzw. gar nicht genauer hinschauen wollen.<br />

Es erfordert ein Positionieren und Diskutieren<br />

für eine gelebte sexuelle Vielfalt als Ziel von<br />

Sexualpädagogik und es erfordert ein Einschreiten<br />

in Situationen, in denen die sexuelle<br />

Vielfalt durch Ausgrenzung und Abwertung<br />

gefährdet ist bzw. verhindert wird. Es bedeutet<br />

vor allem, die Vielfalt immer mitzudenken und<br />

zu benennen.<br />

Können bedeutet hier vor allem Methodenkompetenz.<br />

Methoden, mit denen man die sexuelle<br />

Vielfalt einlädt und nicht unter den Tisch fallen<br />

lässt oder gar ausschließt. Hierbei ist nicht nur<br />

die Methode wichtig, sondern vor allem die dahinter<br />

stehende Haltung, mit der diese durchgeführt<br />

und moderiert wird. Es geht um eine<br />

fortlaufende Reflektion des eigenen Handelns<br />

in Hinblick auf eine Ermöglichung von Vielfalt.<br />

Fehlen darf bei diesem Prozess aber auch nicht<br />

die Lust und die Neugierde, denn sie sind ein<br />

wichtiger Motor in diesem Prozess. „Ziel ist ein<br />

gesellschaftliches Miteinander, in dem man<br />

ohne Angst verschieden sein kann.“ (Adorno).<br />

In dem vielfältigen Angebot der Sexualpädagogik<br />

der <strong>pro</strong> <strong>familia</strong> Hamburg geht es immer<br />

wieder darum, Wege zu finden, diese Anliegen<br />

mit den jeweiligen Zielgruppen (Kinder, Jugendliche,<br />

LehrerInnen und andere pädagogische<br />

Fachkräfte, Eltern) in Einklang zu bringen und<br />

einen Weg zu finden, wie dieser Gedanke<br />

weitergetragen werden kann.<br />

Wir stehen noch am Anfang, aber es geht<br />

voran und es ist für alle Beteiligten ein spannender<br />

Lern<strong>pro</strong>zess.<br />

20


Als ich 1973 als Geschäftsführer und Referent<br />

für gesundheitliche Aufklärung in das Dezernat<br />

„Soziale Hygiene“ der Gesundheitsbehörde<br />

Hamburg berufen wurde, ahnte ich nicht, dass<br />

ich mich bis 1994 neben meiner eigentlichen<br />

Tätigkeit für die <strong>pro</strong> <strong>familia</strong> engagieren würde.<br />

Die immensen Schwierigkeiten, die Frauen, die<br />

sich zum Abbruch ihrer unerwünschten<br />

Schwangerschaft entschlossen hatten, überwinden<br />

mussten, waren mir damals im Einzelnen<br />

nicht bekannt. So mussten die Frauen zu-<br />

nächst ihre Gynäkologin/ihren Gynäkologen um<br />

einen entsprechenden Antrag an die Ärztekammer<br />

bitten.<br />

Die Ärztekammer bestimmte zwei Gutachter,<br />

deren Voten zunächst ausschlaggebend waren.<br />

Wenn beide dagegen stimmten, war ein legaler<br />

Abbruch nicht möglich. Wenn einer dafür<br />

und der andere dagegen stimmte, wurde ein<br />

Obergutachter tätig. Wenn dieser ein negatives<br />

Votum abgab, war der Abbruch gesetzlich<br />

verboten.<br />

Selbst wenn diese Schwierigkeiten überwunden<br />

waren, mussten sich die Frauen ein Krankenhaus<br />

suchen – ambulante Abbrüche wurden<br />

meines Wissens Anfang der siebziger Jahre<br />

nicht durchgeführt –, in dem der Abbruch vor-<br />

21<br />

<strong>pro</strong> <strong>familia</strong> Landesverband Hamburg<br />

Ein Rückblick auf<br />

40 Jahre <strong>pro</strong> <strong>familia</strong> in Hamburg<br />

genommen werden konnte. Der dortige Arzt<br />

konnte den Abbruch immer noch ablehnen.<br />

Der damalige 1. Vorsitzende des Landesverbandes<br />

Hamburg der <strong>pro</strong> <strong>familia</strong> war Chefarzt<br />

einer Hamburger Frauenklinik und nahm eine<br />

negative Haltung zum Thema Schwangerschaftsabbruch<br />

ein. Die Tatsache, dass er nicht<br />

selten gegen einen Schwangerschaftsabbruch<br />

votierte, bestärkte meinen Entschluss, mich für<br />

die Ziele der <strong>pro</strong> <strong>familia</strong> mit meinen Möglichkeiten<br />

einzusetzen.<br />

In einer Zeit, in der jährlich 75.000 Frauen aus<br />

der Bundesrepublik in Holland einen Schwan-<br />

Schwangerschaftsabbruch: Entwicklung der rechtlichen Situation in der Bundesrepublik<br />

Seit den fünfziger Jahren<br />

Schwangerschaftsabbruch bei medizinischer<br />

Indikation.<br />

1974<br />

Beschluss einer Fristenregelung im Bundestag,<br />

tritt jedoch nie in Kraft.<br />

Bis 1976<br />

Kein Schwangerschaftsabbruch möglich, wenn<br />

ausschließlich soziale Gründe eine Rolle spielen.<br />

Ab 1976<br />

Indikationslösung:<br />

• medizinische oder mütterliche Indikation,<br />

• eugenische (embryopathische) oder<br />

kindliche Indikation,<br />

• kriminologische oder ethische Indikation und<br />

• Notlagen-Indikation.<br />

1992/93<br />

Schwangeren- und Familienhilfegesetz<br />

kommt einer Fristenregelung sehr nahe; die<br />

strafrechtlichen Regelungen treten jedoch<br />

nicht in Kraft; Übergangsregelung durch<br />

Bundesverfassungsgericht.<br />

1995<br />

Übergangsregelung wird mit geringen<br />

Änderungen verabschiedet: Schwangerschaftsabbruch<br />

innerhalb der ersten<br />

12 Schwangerschaftswochen rechtswidrig,<br />

aber straffrei nach Pflichtberatung; Abbruch<br />

nicht rechtswidrig bei medizinischer oder<br />

kriminologischer Indikation.<br />

gerschaftsabbruch vornehmen ließen, war es<br />

der Verdienst der Frauenbewegung, dass die<br />

breite Öffentlichkeit die Notwendigkeit einer<br />

Liberalisierung der gesetzlichen Regelung zum<br />

Schwangerschaftsabbruch erkannte. Auch im<br />

Landesverband Hamburg der <strong>pro</strong> <strong>familia</strong> wurde<br />

mit der Neuwahl des Vorstandes eine positive<br />

Entwicklung eingeleitet. Prof. Schorsch vom<br />

Institut für Sexualforschung der Universität<br />

wurde als 1. Vorsitzender gewählt. Mich wählte<br />

die Mitgliederversammlung zum stellvertretenden<br />

Vorsitzenden.<br />

Autor<br />

Bernhard Braunschweig,<br />

ehemaliger<br />

Landesgeschäftsführer<br />

und 1. Vorstandsvorsitzender


„Der Einsatz für das Recht auf<br />

eine selbstbestimmte Sexualität<br />

ist auch heute so aktuell wie vor<br />

40 Jahren. Konfliktreiche<br />

Themen wie die Pränatal-<br />

diagnostik sind dazu gekommen<br />

und die <strong>pro</strong> <strong>familia</strong> ist eine zuver-<br />

lässige Begleiterin in schwierigen<br />

Entscheidungs<strong>pro</strong>zessen.“<br />

Kerstin Hagemann,<br />

Vorstand von<br />

Patienteninitiative e. V.<br />

(Foto: Britta Engelhardt)<br />

„<strong>pro</strong> <strong>familia</strong> steht für selbst-<br />

bestimmte Entscheidungen an<br />

der Seite der Frauen. Wir<br />

bedanken uns für die<br />

gute Zusammenarbeit.“<br />

Susanne Lohmann,<br />

Vorsitzende des<br />

Hebammenverbandes Hamburg<br />

<strong>pro</strong> <strong>familia</strong> Landesverband Hamburg<br />

Ein Rückblick auf<br />

40 Jahre <strong>pro</strong> <strong>familia</strong> in Hamburg<br />

Durch ein Modell<strong>pro</strong>gramm des Bundesgesundheitsministeriums,<br />

an dem <strong>pro</strong> <strong>familia</strong><br />

teilnahm, konnten in Hamburg fünf Beratungsstellen<br />

eingerichtet werden. Das Beratungsangebot<br />

konnte so erheblich verstärkt und ausgeweitet<br />

werden. Ab 1976 hatte ich neben der<br />

Geschäftsführung auch den Vorsitz inne.<br />

Wie die für die Angestellten im Hamburger<br />

öffentlichen Dienst festgelegte Zusatzversorgung<br />

strebte der Vorstand eine analoge Regelung<br />

für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

der <strong>pro</strong> <strong>familia</strong> an. Unsere Argumentation berief<br />

sich darauf, dass die Gesundheitsbehörde<br />

Aufgaben, für die sie zuständig war, an die<br />

<strong>pro</strong> <strong>familia</strong> delegierte. Viele langwierige Dis-<br />

kussionen mit der Behörde führten schließlich<br />

zur Finanzierung einer Zusatzversorgung für<br />

die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.<br />

Als 1984 die pharmazeutische Industrie die<br />

großzügige Belieferung der <strong>pro</strong> <strong>familia</strong>-Beratungsstellen<br />

mit Verhütungsmitteln drastisch<br />

einschränkte, war die Versorgung der Frauen<br />

mit geringem Einkommen nicht mehr möglich.<br />

Erst nach vielen Gesprächen mit der<br />

Sozialbehörde und dem Apothekerverein kam<br />

eine Vereinbarung für die Versorgung der ca.<br />

1.500 betroffenen Frauen durch die <strong>pro</strong><br />

<strong>familia</strong>-Beratungsstellen zustande („Sozialpille“).<br />

So erhielten Frauen dann auf Rezept einer <strong>pro</strong><br />

<strong>familia</strong>-Ärztin/eines <strong>pro</strong> <strong>familia</strong>-Arztes in jeder<br />

Hamburger Apotheke kostenlos Verhütungsmittel.<br />

Der Apothekerverein stellte der <strong>pro</strong><br />

<strong>familia</strong> entsprechende Rechnungen aus, die von<br />

der <strong>pro</strong> <strong>familia</strong> beglichen und anschließend von<br />

der Sozialbehörde rückerstattet wurden.<br />

Neben diesen Erfolgen und anderen positiven<br />

Ereignissen gab es jedoch auch negative Erlebnisse,<br />

wie beispielsweise der Brandanschlag<br />

auf die Beratungsstelle An der Alster Anfang<br />

der achtziger Jahre.<br />

Als die <strong>pro</strong> <strong>familia</strong> zusammen mit der Arbeiterwohlfahrt<br />

das Familienplanungszentrum<br />

konzipierte, erteilte mir die Ärztekammer<br />

Hamburg quasi Hausverbot. „Wir werden alle<br />

uns zur Verfügung stehenden Mittel einsetzen,<br />

um diese Abtreibungsklinik zu verhindern – und<br />

Sie brauchen hier nicht wieder zu erscheinen“,<br />

so die Worte des damaligen Geschäftsführers<br />

der Ärztekammer.<br />

Ein weiteres großes Problem war, dass die<br />

zweckgebundenen Mittel für die Beratung zum<br />

Schwangerschaftsabbruch zu Lasten des dringend<br />

gebotenen Ausbaus des sexualpädagogischen<br />

Angebots ging.<br />

Das einschneidendste Ereignis war das Urteil<br />

des Bundesverfassungsgerichts, das die von<br />

der Volksvertretung beschlossene Fristenregelung<br />

für verfassungswidrig erklärte. An deren<br />

Stelle trat die sicher noch bekannte Indikationsregelung.<br />

Die darin festgelegte dehnbare sogenannte<br />

Notlagenindikation führte aufgrund der<br />

unterschiedlichen Betrachtungsweisen in den<br />

Bundesländern zu einem Abbruchtourismus in<br />

die norddeutschen Länder.<br />

Da das Statistische Bundesamt bei jedem Abbruch<br />

nicht den Wohnsitz der Frau, sondern<br />

den Ort des Abbruchs erfasste, diffamierten<br />

die Gegner des Schwangerschaftsabbruchs die<br />

<strong>pro</strong> <strong>familia</strong> insbesondere in Bremen, Hamburg<br />

und Berlin, den „Abtreibungsländern“.<br />

Meine Arbeit für die <strong>pro</strong> <strong>familia</strong> betrachte ich<br />

rückblickend als den Teil meines Berufslebens,<br />

der mich wie kein anderer geprägt hat. Nach<br />

wie vor stehe ich für die Ziele der <strong>pro</strong> <strong>familia</strong>.<br />

Erlauben Sie mir zum Schluss noch eine kritische<br />

Bemerkung zur Lage der Frauen in<br />

Deutschland. Es besteht meiner Meinung ein<br />

erhebliches Spannungsverhältnis zwischen<br />

den Forderungen und Garantien des Grund-<br />

gesetzes und den realen Gegebenheiten. Dies<br />

betrifft vor allem:<br />

• das Einkommen von Frauen aus beruflicher<br />

Tätigkeit,<br />

• die Altersarmut von Frauen, insbesondere<br />

von Alleinerziehenden und<br />

• die immer noch, bei weitem, nicht ausreichende<br />

Betreuung von Kindern berufstätiger Frauen.<br />

Es ist an der Zeit, diese Versprechen einzulösen,<br />

damit die Benachteiligung von Frauen der<br />

Vergangenheit angehört.<br />

22


Fast zeitgleich mit dem Beginn meiner<br />

Tätigkeit als Geschäftsführerin von <strong>pro</strong> <strong>familia</strong><br />

Hamburg erging am 28.05.1993 das Urteil<br />

des Bundesverfassungsgerichts zum §218<br />

Strafgesetzbuch (StGB). Einzelne Passagen des<br />

Schwangeren- und Familienhilfegesetz wurden<br />

für verfassungswidrig erklärt. Nach einer Übergangsregelung<br />

wurde im Oktober 1995 das<br />

Schwangeren- und Familienhilfeänderungsgesetz<br />

verabschiedet. Danach ist ein Schwangerschaftsabbruch<br />

rechtswidrig, bleibt aber straffrei,<br />

sofern eine entsprechende, ergebnisoffene<br />

Beratung nachgewiesen werden kann.<br />

Bereits seit dem Urteil von 1993 kam es zu<br />

einschneidenden Veränderungen der Abläufe<br />

der Beratungstätigkeit. Bei der Beratung vor<br />

einem Schwangerschaftsabbruch mussten<br />

nunmehr umfangreiche Daten und Merkmale<br />

der schwangeren Frau erhoben werden – vor<br />

allem sollten die Frauen Gründe für den Abbruch<br />

angeben. Um der großen Verunsicherung<br />

der Ratsuchenden zu begegnen, wurde bei <strong>pro</strong><br />

<strong>familia</strong> vom Senatsamt für die Gleichstellung<br />

ein „Informationstelefon zum §218“ einge-<br />

richtet. Hier konnten qualifizierte MitarbeiterInnen<br />

– befristet für ein Jahr – fachkundige,<br />

konzeptionelle Beratung anbieten.<br />

Trotz des Wohlwollens der jeweils zuständigen<br />

Zuwendungsbehörde zeigten sich immer<br />

wieder Probleme bei der Sicherstellung der<br />

Finanzierung unserer Arbeit. Zum Beispiel veränderte<br />

die Behörde ebenfalls 1993 die Bedingungen<br />

von einer institutionellen Förderung zu<br />

einer jährlich neu zu beantragenden „Projektförderung“.<br />

Dies war gleichbedeutend mit<br />

einer erheblichen Planungsunsicherheit für die<br />

<strong>pro</strong> <strong>familia</strong>. Seit 1998 schließt die <strong>pro</strong> <strong>familia</strong><br />

jährlich eine entsprechende „Leistungsvereinbarung“<br />

ab.<br />

Der Vorstand und die Geschäftsführerin und<br />

vor allem die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

des Landesverbandes beherrschen die hohe<br />

Kunst, trotz knapper finanzieller und personeller<br />

Ressourcen hervorragende <strong>pro</strong>fessionelle<br />

Arbeitsergebnisse zu erzielen. Sie genießen<br />

breite Anerkennung unter den Ratsuchenden,<br />

den Beratungsverbänden, den Ärzten und<br />

23<br />

<strong>pro</strong> <strong>familia</strong> Landesverband Hamburg<br />

Ein Rückblick auf<br />

40 Jahre <strong>pro</strong> <strong>familia</strong> in Hamburg<br />

Psychologen, der Lehrerschaft und auch der<br />

Zuwendungsbehörden sowie der Öffentlichkeit.<br />

Mit der Zusammenlegung der Beratungsstellen<br />

Barmbek und Ottensen (und einiger Mitarbeiterinnen<br />

aus Bergedorf) in 1995/6 zu einem<br />

Beratungszentrum in der Neustadt gelang die<br />

Bündelung der Kompetenzen der Teams. Besonderer<br />

Anstrengungen bedurfte es immer<br />

wieder, die kleineren Beratungsstellen Bergedorf,<br />

Harburg und Wilhelmsburg trotz schwieriger<br />

Arbeitsbedingungen am Leben zu erhalten<br />

und allmählich qualitativ verbessern zu können.<br />

<strong>pro</strong> <strong>familia</strong> hat mit vielen Fachtagungen und<br />

Podiumsdiskussionen – nicht nur solche zum<br />

Schwangerschaftsabbruch, sondern auch z. B.<br />

zu Themen wie Babyklappe, anonyme Geburt,<br />

pränatale Diagnostik, Präimplantationsdiagnostik,<br />

zu sexuellen und re<strong>pro</strong>duktiven Rechten,<br />

zu sozialrechtlichen Themen, zu Problemen von<br />

MigrantInnen, zu Problemen von Behinderten<br />

und vielen sexualpädagogischen Themen – in<br />

die politische Diskussion eingegriffen.<br />

Ebenso konnte durch eine breit angelegte Zusammenarbeit<br />

und Vernetzung, nicht zuletzt<br />

mit dem Familienplannungszentrum, eine erfolgreiche<br />

Einbettung in die gesundheits- und<br />

sozialpolitische Landschaft Hamburgs fortgeführt<br />

werden.<br />

Nach Einführung PC-gestützter Tätigkeit im Inneren,<br />

folgte nach Außen die Gestaltung eines<br />

eigenen Internetauftritts sowie die Etablierung<br />

der Online-Beratungen in die Arbeit der <strong>pro</strong><br />

<strong>familia</strong>-MitarbeiterInnen.<br />

Es gelang in dieser Zeit leider nicht, die knappe<br />

öffentliche Finanzierung der sexualpädagogischen<br />

Aktivitäten des Landesverbandes –<br />

also der wichtigen Umsetzung präventiver Ansätze<br />

– zu verbessern. Erst die Gründung des<br />

Fördervereins im Jahr 1995 und der damit<br />

möglich gewordenen Unterstützung machte<br />

die Hamburger Sexualpädagogik zu dem, was<br />

sie heute ist: Eine anerkannt hoch<strong>pro</strong>fessionelle<br />

Fachgruppe des Landesverbandes.<br />

Autorin<br />

Regina Lotzmann,<br />

ehemalige<br />

Landesgeschäftsführerin<br />

„Jugendliche meinen, alles über<br />

Sex zu wissen. Studien zeigen,<br />

dass das nicht stimmt. Deshalb<br />

ist es besonders wichtig, dass<br />

<strong>pro</strong> <strong>familia</strong> Hamburg Schulen<br />

durch kompetente Beratung<br />

und Projekte bei der Sexual-<br />

erziehung unterstützt.“<br />

Beate Proll,<br />

Landesinstitut für Lehrerbildung<br />

und Schulentwicklung,<br />

Abteilung Prävention,<br />

Intervention, Beratung<br />

Arbeitsbereich Gesundheits-<br />

förderung, Sexualerziehung<br />

und Gender


Autorin<br />

Rita Helmke,<br />

Vorstand des Landesverbandes,<br />

Schatzmeisterin,<br />

1. Vorsitzende des Fördervereins<br />

www.<strong>pro</strong><strong>familia</strong>-foerdervereinhamburg.de<br />

Wenn Sie den Förderverein<br />

mittels Spenden oder auch ideell<br />

unterstützen möchten, nehmen<br />

Sie bitte Kontakt zu uns auf:<br />

Tel. : 0 40 - 30 99 749 30<br />

helfen@<strong>pro</strong><strong>familia</strong>-foerdervereinhamburg.de.<br />

Der Förderverein<br />

Der Förderverein des <strong>pro</strong> <strong>familia</strong> Landesverbandes<br />

Hamburg e. V. wurde 1995 gegründet.<br />

Satzungsgemäß steht die Unterstützung<br />

präventiver Arbeit an erster Stelle. Genau genommen<br />

geht es dabei um die Prävention von<br />

sexualisierter Gewalt.<br />

Die sexualpädagogischen Projekte, die vor<br />

sexualisierter Gewalt, sexuell übertragbaren<br />

Krankheiten und ungewollten Schwangerschaften<br />

schützen, werden mittels eingeworbener<br />

Spendengelder gefördert.<br />

Im Folgenden geben wir einen kurzen Überblick<br />

über die vielfältigen Angebote des Arbeitsbereichs<br />

Sexualpädagogik der <strong>pro</strong> <strong>familia</strong>.<br />

Die SexualpädagogInnen folgen grundsätzlich<br />

einem geschlechtsbezogenen und transkulturellen<br />

Ansatz. Sie leisten durch ihre aktive und<br />

aufklärende Arbeit einen wichtigen Beitrag zum<br />

sexuellen Bildungssystem und unterstützen<br />

damit Mädchen und Jungen in einer entscheidenen<br />

Phase ihrer Persönlichkeitsentwicklung.<br />

So wird direkt mit Hamburger Schülerinnen<br />

und Schülern zu den Themen „bewusster und<br />

verantwortlicher Umgang mit Verhütung“,<br />

„Schwangerschaft“, „Gesundheit“, „Sexualität“<br />

sowie „Freundschaft“, „Partnerschaft“ und<br />

„einem selbstbestimmten Leben“ gearbeitet.<br />

Für die Jugendlichen werden sowohl Einzelberatungen<br />

als auch sexualpädagogische Gruppenarbeit<br />

angeboten. Zudem gibt es an Hamburger<br />

Schulen eine Jugendsprechstunde. Des<br />

Weiteren entwickelt und begleitet <strong>pro</strong> <strong>familia</strong><br />

immer wieder spezielle Projekte in der konkreten<br />

Zusammenarbeit mit Schulen (siehe auch<br />

„Sei eigen – mit Respekt!“ auf Seite 12).<br />

Seit 10 Jahren kooperiert der Arbeitsbereich<br />

Sexualpädagogik der <strong>pro</strong> <strong>familia</strong> eng mit Allerleirauh<br />

e. V. , einer Beratungsstelle für Mädchen<br />

und junge Frauen, die sexuellen Missbrauch<br />

erlebt haben. Im Rahmen dieser institutionellen<br />

Zusammenarbeit finden Schul<strong>pro</strong>jekte zum<br />

Thema „Rund um Anmache“ statt, wobei es inhaltlich<br />

vor allem um die alltägliche „Anmache“<br />

und um sexualisierte Übergriffe unter Jugendlichen<br />

im Schulalltag geht. Dieses Kooperations-<br />

<strong>pro</strong>jekt arbeitet ganz konkret zur Primärprävention<br />

von sexualisierter Gewalt und bietet zudem<br />

den Multiplikatoren Fortbildung und Fachberatung<br />

an.<br />

Um den Präventionsgedanken im Schulalltag zu<br />

verankern, werden regelmäßig Weiterbildungseinheiten<br />

und Beratungen für Lehrerinnen und<br />

Lehrer zur sexualpädagogischen Qualifizierung<br />

angeboten. Ziel dieser Angebote ist, die Handlungskompetenz<br />

in den Bereichen „Sexualität“,<br />

„Grenzüberschreitungen“ und „sexualisierter<br />

Gewalt“ zu erweitern.<br />

Für Eltern und Multiplikatoren gibt es u. a. die<br />

Möglichkeit, sich über die psychosexuelle Entwicklung<br />

von Kindern und Jugendlichen beraten<br />

zu lassen. Ferner werden Elternabende<br />

organisiert, die sich mit den Themen „kindliche<br />

Sexualität“, „Pubertät“ und „Neue Medien“ befassen.<br />

Die Sexualpädagogik der <strong>pro</strong> <strong>familia</strong> Hamburg<br />

sieht sich – bei einer ohnehin hohen Anzahl an<br />

Anfragen – mit einer stetig steigenden Nachfrage<br />

nicht nur seitens Hamburger Schulen<br />

konfrontiert. Die Primärprävention erlangt eine<br />

immer größere Bedeutung und ist als wichtige<br />

Arbeit anerkannt: Denn sie beeinhaltet notwendige<br />

Aufklärung und kann so dazu beitragen,<br />

dass „Schlimmeres“ verhindert wird.<br />

Das Einwerben von dringend benötigten Spen-<br />

dengeldern gestaltet sich jedoch oft als schwierig.<br />

Denn Prävention erfolgt im Vorfeld und ihre<br />

Erfolge sind schwer mittels konkreter Zahlen<br />

und Statistiken belegbar. Spenden fließen ge-<br />

meinhin leichter, wenn es bereits Opfer gibt,<br />

die unterstützt werden müssen – als dass Maß-<br />

nahmen unterstützt werden, die potenzielle<br />

Opfer verhindern sollen. Trotzdem gelingt es<br />

dem Förderverein seit Jahren mittels Spenden-<br />

geldern die Qualität und Quantität der sexual-<br />

pädagogischen Arbeit in Hamburg zu sichern.<br />

Wenn auch Sie diese Arbeit unterstützen<br />

wollen, dann helfen Sie bitte mit einer<br />

Spende auf das Konto des Fördervereins.<br />

Alle Informationen hierzu finden Sie unter:<br />

www.<strong>pro</strong><strong>familia</strong>-foerderverein-hamburg.de.<br />

24


Mitgliedsantrag<br />

Hiermit erkläre ich mich bereit, Mitglied des <strong>pro</strong> <strong>familia</strong> Landesverbandes Hamburg e. V. zu<br />

werden.<br />

25<br />

Ich werde den satzungsgemäßen Jahresbeitrag von € 55,00<br />

entrichten.<br />

Ich werde den geminderten Jahresbeitrag (geringes Einkommen) von € 30,00<br />

entrichten.<br />

Die Ziele des <strong>pro</strong> <strong>familia</strong> Landesverbandes Hamburg e. V. sind mir bekannt.<br />

Vor- und Nachname<br />

Anschrift<br />

Telefon<br />

Beruf<br />

Geburtsdatum<br />

Ort und Datum Unterschrift<br />

<strong>pro</strong> <strong>familia</strong> ist Mitglied in der<br />

International Planned Parenthood Federation (IPPF)<br />

und im Paritätischen Wohlfahrtsverband<br />

Mitgliedsantrag<br />

Geschäftsstelle:<br />

Seewartenstr. 10, Haus 1<br />

20459 Hamburg<br />

Tel.: 040 - 30 99 749-30 / Fax -31<br />

lv.hamburg@<strong>pro</strong><strong>familia</strong>.de


Autor<br />

Andreas Gloël,<br />

Sexualpädagoge<br />

Zitate von Jugendlichen aus der<br />

Diplomarbeit von Andreas Gloël<br />

„Der Einfluss des Konsums von<br />

Pornographie während der frühen<br />

und/oder mittleren Adoleszenz<br />

auf das Sexualverhalten“.<br />

Eine qualitative Studie mit jungen<br />

Männern an der Hochschule für<br />

Angewandte Wissenschaften<br />

Hamburg (August 2009).<br />

Kim*:<br />

„Der Porno an sich sagt ja nicht<br />

‚hinterfrage mich bitte kritisch’.“<br />

Lukas*:<br />

„Ich war selbstbewusster, als ich<br />

es ohne Pornos gewesen wäre.“<br />

Peter*:<br />

„Wenn man sein erstes, zweites<br />

oder drittes Mal hatte, merkt<br />

man, dass das in Pornos nur<br />

gestellt ist.“<br />

Tim*:<br />

„Man guckt sich die Filme alleine<br />

an, macht sich alleine Gedanken<br />

dazu und man redet mit niemandem<br />

über solche Sachen.“<br />

*Name geändert<br />

Zukunft/Ausblick:<br />

Pornographie im Internet<br />

Für die Zeitschrift EMMA ist Pornographie die<br />

„Verknüpfung von sexueller Lust mit Lust an<br />

Erniedrigung und Gewalt“, für andere der perfekte<br />

Begleiter auf dem Weg zu sexuellen Höhepunkten.<br />

Manche sehen in Pornographie eine<br />

gefährliche Vorlage und fürchten um die moralischen<br />

Säulen unserer Gesellschaft, für andere<br />

ist Pornographie gleichzusetzen mit Science<br />

Fiction-Serien und Filmen mit Kampfrobotern.<br />

Was auch immer Pornos sind und was man<br />

von ihnen hält, Fakt ist: Im Leben von Jugendlichen<br />

spielen sie eine zunehmend große Rolle.<br />

Fakt ist aber auch: Über die tatsächlichen Folgen<br />

und Auswirkungen auf das Sexualverhalten<br />

von Jugendlichen ist bisher wenig bekannt.<br />

Eine aktuelle Studie aus dem baltischen Raum<br />

„The Baltic Sea Regional Study on Adolescents‘<br />

Sexuality“ (2007) fand heraus, dass 93,1 %<br />

der befragten 18-jährigen jungen Männer aus<br />

Skandinavien und dem baltischen Raum porno-<br />

graphische Zeitschriften gelesen, porno-<br />

graphische Filme gesehen oder im Internet auf<br />

pornographische Inhalte zugegriffen zu haben.<br />

63,8 % der jungen Männer wiederholt dies täglich,<br />

wöchentlich oder monatlich mehrmals. Bei<br />

den befragten 18-jährigen jungen Frauen traf<br />

letzteres nur auf 7,7 % zu.<br />

Diese Zahlen decken sich in etwa mit den Erfahrungen<br />

aus den sexualpädagogischen Ver-<br />

anstaltungen mit Jugendlichen in der <strong>pro</strong> <strong>familia</strong>-<br />

Beratungsstelle in Hamburg. Viele Jungen und<br />

Mädchen ab Klasse 6 berichten, schon mal<br />

freiwillig oder unfreiwillig im Internet mit porno-<br />

graphischen Inhalten konfrontiert worden zu<br />

sein. Die Einschätzungen der Jugendlichen<br />

dazu sind vielfältig. Manche Jungen und<br />

Mädchen ekeln sich vor den Darstellungen in<br />

Pornos. Manch einer erhofft sich einen Lerneffekt<br />

oder findet sie einfach nur „geil“. Andere<br />

fühlen sich verunsichert. In jedem Fall sorgen<br />

sie für mächtigen Diskussionsstoff; nicht ausschließlich<br />

innerhalb der geschlechtshomogenen<br />

Gruppen, sondern insbesondere auch<br />

zwischen den Geschlechtern.<br />

Porno, Chat und SchuelerVZ … trotz aller Chancen<br />

und Möglichkeiten (Netzwerke, Austausch,<br />

Informationen, kreative Eigengestaltung, technische<br />

Wissensaneignung) müssen Jugendliche<br />

sich in diesem Dschungel an Angeboten erst<br />

einmal zurechtfinden. Für viele ist das nicht immer<br />

eine leichte Aufgabe. Insbesondere beim<br />

Blick auf Pornographie müssen Jugendliche<br />

lernen, das Gesehene mit den eigenen Vorstellungen<br />

und Wünschen von Sexualität und vom<br />

sexuellen Miteinander abzugleichen und kritisch<br />

zu hinterfragen.<br />

Was bedeutet das für die Sexualpädagogik<br />

bei <strong>pro</strong> <strong>familia</strong>? Ein Zauberwort heißt Medien-<br />

kompetenz! Es geht darum, sich mit Schüle-<br />

rInnen darüber auszutauschen, was hinter der<br />

Pornographie steckt, die ihnen in den Medien<br />

begegnet. Es ist eben hauptsächlich „ge-<br />

machte“ und nicht „gelebte“ Sexualität. Nach<br />

sexualpädagogischem Verständnis bedeutet<br />

es außerdem, Jugendliche – Jungen wie<br />

Mädchen – in der Auseinandersetzung mit den<br />

eigenen Wünschen, Ängsten, Phantasien und<br />

Grenzen zu begleiten und diese im Kontext von<br />

sexueller Selbstbestimmung zu thematisieren.<br />

Jugendliche, die ihre persönlichen Grenzen kennen<br />

und spüren, wissen, wann ihnen etwas „zu<br />

weit geht“. Jungen und Mädchen, die gelernt<br />

haben, sich offen über Sexualität auszu-<br />

tauschen, können bei „sexuellen Kontakten“<br />

besser über diese Themen miteinander reden.<br />

Die Schule ist für diese Thematik oftmals nicht<br />

der richtige Ort und Lehrkräfte sind nicht immer<br />

die richtigen AnsprechpartnerInnen. Deshalb<br />

ist es so wichtig, dass Jugendliche bei<br />

der <strong>pro</strong> <strong>familia</strong> einen Raum vorfinden, in dem<br />

sie unter erwachsener Begleitung ihre Fragen<br />

stellen können und sich ohne den moralischen<br />

Zeigefinger über ihre Erfahrungen mit pornographischen<br />

Bildern austauschen können.<br />

Das Thema Pornographie bietet uns immer<br />

wieder eine Chance, den Rechteansatz der<br />

<strong>pro</strong> <strong>familia</strong> (in Bezug auf Sexualität) in den<br />

Raum zu holen und wichtige Diskussionen anzustoßen.<br />

26


Wir beraten Sie unabhängig vom Alter, Geschlecht,<br />

Religionszugehörigkeit, ethnischer<br />

Herkunft und sexueller Orientierung.<br />

Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von<br />

<strong>pro</strong> <strong>familia</strong> stehen unter Schweigepflicht,<br />

auch bei Gesprächen mit minderjährigen Rat-<br />

suchenden. Wir nehmen uns die nötige Zeit für<br />

Sie, gehen respektvoll mit Ihrem Anliegen um<br />

und vermitteln Sie gegebenenfalls weiter. Wir<br />

wollen Sie ermutigen, Ihre Rechte in Anspruch<br />

zu nehmen.<br />

Unser Beratungsangebot umfasst folgende<br />

Bereiche:<br />

• Schwangerschaft und Elternschaft<br />

• Schwangerschaftskonfliktberatung<br />

(§219 StGB)<br />

• Sexualität und Partnerschaft<br />

• Verhütung<br />

• Medizinische Beratungen<br />

• Sexualpädagogik<br />

Adressen und Sprechzeiten<br />

<strong>pro</strong> <strong>familia</strong> Beratungszentrum<br />

im Gesundheitszentrum St. Pauli<br />

(ehemaliges Hafenkrankenhaus)<br />

Seewartenstraße 10, Haus 1<br />

20459 Hamburg<br />

E-Mail:<br />

hamburg-beratungszentrum@<strong>pro</strong><strong>familia</strong>.de<br />

Telefonische Sprechzeiten<br />

(040 - 30 99 749 10)<br />

Montag und Dienstag 10:00 – 14:00 Uhr<br />

Mittwoch 14:00 – 16:00 Uhr<br />

Donnerstag und Freitag 10:00 – 14:00 Uhr<br />

Offene Sprechstunden ohne Voranmeldung<br />

Montag und Mittwoch 16:00 – 18:30 Uhr<br />

nur für Beratung bei ungewollter Schwangerschaft,<br />

bei Schwangerschaftskonflikten sowie<br />

gynäkologische Beratung und Untersuchung<br />

bei Pillenverordnung<br />

27<br />

<strong>pro</strong> <strong>familia</strong> Hamburg<br />

Adressen und Sprechzeiten<br />

Freitag 10:00 – 12:00 Uhr<br />

nur für Beratung bei ungewollter Schwangerschaft<br />

und bei Schwangerschaftskonflikten<br />

Fachbereich Sexualpädagogik<br />

Montag 14:00 – 16:00 Uhr<br />

Mittwoch 16:00 – 18:00 Uhr<br />

Bei allen anderen Beratungsthemen bitten wir<br />

um vorherige telefonische Vereinbarung eines<br />

Termins!<br />

Beratung zu finanzieller und rechtlicher Unterstützung<br />

für werdende Eltern nur nach vor-<br />

heriger Terminvereinbarung!<br />

<strong>pro</strong> <strong>familia</strong> Hamburg-Harburg<br />

Am Irrgarten 3 – 9<br />

21073 Hamburg<br />

Tel.: 040 - 766 68 12<br />

Sprechstunde ohne Voranmeldung<br />

Montag 15:30 – 18:00 Uhr<br />

Die Beratungsstelle Harburg ist nur innerhalb<br />

der Sprechzeiten telefonisch erreichbar!<br />

<strong>pro</strong> <strong>familia</strong> Hamburg-Bergedorf<br />

Billwerder Billdeich 648a<br />

(Eingang über Ladenbeker Furtweg im Haus<br />

des Landesbetrieb Erziehung)<br />

21033 Hamburg<br />

Tel.: 040 - 724 78 39<br />

Sprechstunde ohne Voranmeldung<br />

Donnerstag 16:00 – 19:00 Uhr<br />

Die Beratungsstelle Bergedorf ist nur innerhalb<br />

der Sprechzeiten telefonisch erreichbar!<br />

<strong>pro</strong> <strong>familia</strong> Hamburg-Wilhelmsburg<br />

Vogelhüttendeich 79 – 81<br />

21073 Hamburg<br />

Tel.: 040 - 754 79 51<br />

Sprechstunde ohne Voranmeldung<br />

Dienstag 15:30 – 17:30 Uhr<br />

Die Beratungsstelle Wilhelmsburg ist nur innerhalb<br />

der Sprechzeiten telefonisch erreichbar!


SUCHT UND SUCHE<br />

Beratungsstelle<br />

Frauenperspektiven<br />

Suchtberatung, Information, Kurse,<br />

Akupunktur, Selbsthilfe<br />

Charlottenstr. 28; Tel.: 040.4329600<br />

Ambulante Therapie<br />

und Nachsorge;<br />

Charlottenstr. 28; Tel.: 040.432 96 00<br />

KAJAL Suchtprävention<br />

Beratung für betroffene Mädchen und<br />

päd. Fachkräfte, Fortbildung<br />

Hospitalstr. 69; Tel.: 040.3806987<br />

Frauenperspektiven e.V.<br />

www.frauenperspektiven.de<br />

Wir gratulieren der <strong>pro</strong> <strong>familia</strong><br />

40 Jahren Unterstützung und Hilfe<br />

für Mädchen und Frauen in dieser Stadt!<br />

Wir gratulieren und freuen uns<br />

auf viele weitere Jahre guter Zusammenarbeit!<br />

<strong>pro</strong>:fem e.V. • Charlottenstraße 26 • 20257 Hamburg<br />

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28


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Wir gratulieren der <strong>pro</strong> <strong>familia</strong><br />

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gratuliert ganz herzlich zu<br />

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Hamburg<br />

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22301 Hamburg<br />

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Wir gratulieren der <strong>pro</strong> <strong>familia</strong><br />

T: 040 279 64 65<br />

info@patienteninitiative.de<br />

www.patienteninitiative.de<br />

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Wir gratulieren <strong>pro</strong> <strong>familia</strong> Hamburg!<br />

50 Jahre Beratung für Schwangere<br />

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Telefon 250 27 77 ˙ SMS 0176 / 525 72 555<br />

atb-hamburg@t-online.de<br />

Das Projekt wird gefördert von der Behörde für Soziales und Familie Hamburg.<br />

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Wir gratulieren zu 40 Jahren<br />

Beratung und Einsatz für Frauen und freuen<br />

uns auf weitere gute Zusammenarbeit.<br />

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30


31<br />

Wir gratulieren der <strong>pro</strong> <strong>familia</strong><br />

verikom gratuliert zu 40 Jahre engagierter Arbeit<br />

und freut sich auf weitere gute Zusammenarbeit<br />

in der Gesundheitsförderung von<br />

Migrantinnen und Migranten!<br />

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Wir ir gratulieren<br />

gratulieren:<br />

gratulieren<br />

40 40 Jahre Jahre <strong>pro</strong> <strong>pro</strong> <strong>familia</strong> <strong>familia</strong> Hamburg!<br />

Hamburg!<br />

Wir gratulieren !!!<br />

Schön,<br />

dass es euch gibt !!!<br />

Dolle Deerns e. V.<br />

Niendorfer Marktplatz 6, Tel.: 040 - 439 41 50<br />

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Tel: 040 - 43 63 99 / 39 67 62<br />

Fax: 040 - 43 18 83 06<br />

Webseite: www.bifff.de<br />

Offene Beratung:<br />

Mo. 10 – 12 Uhr<br />

Di. 16 – 18 Uhr<br />

Mi. 17 – 19 Uhr<br />

Do. 14 – 16 Uhr<br />

Telefonberatung:<br />

Mo. 12 – 13 Uhr<br />

Di. 15 – 16 Uhr<br />

Mi. 11 – 12 Uhr<br />

Do. 16 – 17 Uhr<br />

Trennungsberatung:<br />

Jeden 2. und 4. Di.<br />

um 18.30 Uhr.<br />

Allerleirauh gratuliert<br />

der <strong>pro</strong> <strong>familia</strong> Hamburg zu 40 Jahren<br />

und wünscht alles Gute für die Zukunft<br />

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22767 Hamburg<br />

Fon: 040 - 72 96 76 66<br />

Fax: 040 - 77 27 50<br />

E-Mail: gerd.haenchen@gmx.de<br />

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und selbst etwas zu tun.<br />

Vielen Dank für Ihre Hilfe.<br />

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Mail: info@cafeemitherz.de<br />

http: www.cafeemitherz.de<br />

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33<br />

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„Wir gratulieren!<br />

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Ulrike Helbig<br />

Supervisorinnen, DGSv<br />

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20357 Hamburg<br />

Tel. + Fax 040 / 430 80 37<br />

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Herzlichen Glückwunsch vom


Impressum<br />

Herausgeber:<br />

Geschäftsstelle <strong>pro</strong> <strong>familia</strong><br />

Landesverband Hamburg e. V.<br />

Seewartenstr. 10, Haus 1<br />

20459 Hamburg<br />

Tel.: 040 - 30 99 749 30<br />

Fax: 040 - 30 99 749 31<br />

E-Mail: lv.hamburg@<strong>pro</strong><strong>familia</strong>.de<br />

Website: www.<strong>pro</strong><strong>familia</strong>-hamburg.de<br />

V. i. S. d. P.:<br />

Kerstin Falk, Landesgeschäftsführerin,<br />

<strong>pro</strong> <strong>familia</strong> Hamburg<br />

Redaktion:<br />

Kerstin Falk (<strong>pro</strong> <strong>familia</strong> Hamburg)<br />

Sabine Schützmann (<strong>Common</strong> <strong>Sense</strong>, Hamburg)<br />

Gesamtherstellung<br />

(inkl. Konzept, Grafik, Satz und Layout):<br />

<strong>Common</strong> <strong>Sense</strong> – <strong>Marketing</strong> + <strong>Kommunikation</strong><br />

www.common-sense.biz<br />

Druck:<br />

MOTTENDRUCK<br />

Ziegner & Maack GmbH<br />

www.mottendruck.de<br />

Auflage:<br />

5.000 Exemplare<br />

Copyright:<br />

<strong>pro</strong> <strong>familia</strong> Landesverband Hamburg e. V.<br />

Hamburg im September 2009<br />

34


Beratungszentrum Innenstadt<br />

im Gesundheitszentrum St. Pauli<br />

(ehemaliges Hafenkrankenhaus)<br />

Seewartenstraße 10, Haus 1<br />

20459 Hamburg<br />

Tel.: 040 - 30 99 749 10<br />

Beratungsstelle Bergedorf<br />

Billwerder Billdeich 648a<br />

(Eingang über Ladenbeker Furtweg<br />

im Haus des Landesbetrieb Erziehung)<br />

21033 Hamburg<br />

Tel.: 040 - 724 78 39<br />

Beratungsstelle Harburg<br />

Am Irrgarten 3 – 9<br />

21073 Hamburg<br />

Tel.: 040 - 766 68 12<br />

Beratungsstelle Wilhelmsburg<br />

Vogelhüttendeich 79 – 81<br />

21073 Hamburg<br />

Tel.: 040 - 754 79 51<br />

Geschäftsstelle <strong>pro</strong> <strong>familia</strong><br />

Deutsche Gesellschaft für<br />

Familienplanung, Sexualpädagogik<br />

und Sexualberatung<br />

Landesverband Hamburg e. V.<br />

Seewartenstr. 10, Haus 1<br />

20459 Hamburg<br />

Tel.: 040 - 30 99 749 30<br />

Fax: 040 - 30 99 749 31<br />

E-Mail: lv.hamburg@<strong>pro</strong><strong>familia</strong>.de<br />

Website: www.<strong>pro</strong><strong>familia</strong>-hamburg.de<br />

www.<strong>pro</strong><strong>familia</strong>-hamburg.de

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