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Evaluierung der Wohnform „Co-housing“ am Beispiel von ...

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ARGE Brugger Matosic Studie Cohousing<br />

hierdurch eine Möglichkeit zur Akquise, son<strong>der</strong>n die Chance zur architektonischen Artikulation<br />

in einem spannenden sozialen Ambiente bietet. Vielleicht ist es ja nicht im Sinne <strong>der</strong> Pioniere<br />

<strong>der</strong> Wohngruppenmodelle, die seit jeher das „Bottom-up“-Prinzip vertraten, dass mittlerweile<br />

immer öfter auch Wohngruppenprojekte „Top-Down“ <strong>von</strong> Architekten initiiert und betrieben<br />

werden sowie auch durch klassische Bauträger als „Kooperationsmodell“ angeboten<br />

werden. (vgl. Gutmann, in Burgard a.a.O., S. 104-115)<br />

4.2.2 Wohngruppen als gesellschaftspolitische Alternative - Potenziale<br />

gemeinschaftlicher Wohnprojekte<br />

4.2.2.1 Gemeinschaftliche Wohnprojekte und nachhaltige Raumentwicklung<br />

Der Landschaftsverbrauch durch Wohnungsbau nimmt unvermin<strong>der</strong>t zu. Ein weitgehend<br />

ungeordneter Siedlungs- und Einf<strong>am</strong>ilienbrei frisst sich rund um die Ballungszentren, Orte und<br />

Dörfer. Österreich zählt immer noch zu den Großverbrauchern an unverbauter Landschaft,<br />

obwohl es parallel auch einen Trend zurück zum Wohnen in <strong>der</strong> Stadt gibt. Ein Vergleich des<br />

Flächenbedarfs <strong>der</strong> einzelnen Gebäudetypen zeigt, dass die größten Einsparungen an<br />

Flächen und d<strong>am</strong>it Landschaft beim Übergang vom freistehenden Einf<strong>am</strong>ilienhaus zu<br />

verdichteten Bauformen liegen. Fast alle gemeinschaftlichen Wohnprojekte fallen zumindest<br />

in die Kategorie „Verdichteter Flachbau“, d. h. dass Wohngruppenprojekte in <strong>der</strong> Regel<br />

flächensparendes Bauen darstellen und d<strong>am</strong>it auch eine echte Alternative zu Einzelhaus und<br />

Wohnblock sind.<br />

Gemeinschaftliche Wohnprojekte sind auch Ausdruck einer neuen Planungskultur mit verän-<br />

<strong>der</strong>ten Kommunikations- und Kooperationsformen. Das traditionelle raumplanerische Instru-<br />

mentarium <strong>der</strong> hoheitlichen Angebots- und Entwicklungsplanung erweist sich bei neueren<br />

Aufgaben, die auf das Initiieren <strong>von</strong> Eigenaktivitäten o<strong>der</strong> das Verän<strong>der</strong>n <strong>von</strong> Verhalten<br />

zielen (Umfeldverbesserung, ökologische Erneuerung etc.), weitgehend als unzureichend. Die<br />

<strong>der</strong>zeitige Planung mit ihren hoheitlichen Machtmitteln und auch die Wohnungswirtschaft<br />

nehmen auf die Motivlage <strong>der</strong> Adressaten wenig Rücksicht und können so letztlich nicht<br />

adäquat auf die zunehmend komplexere und differenziertere Realität reagieren. Wer diese<br />

Defizite überwinden will, muss an die Beteiligten herantreten, sie informieren, beraten, för<strong>der</strong>n<br />

und überzeugen, um dann Vereinbarungen o<strong>der</strong> Absprachen treffen zu können. Gemein-<br />

schaftliche Wohnprojekte sind also auch aus planungs- und demokratiepolitischer Sicht<br />

äußerst zukunftsrelevant.<br />

Experten vom einschlägig bekannten Dortmun<strong>der</strong> Institut für Raumplanung qualifizieren die<br />

Rolle gemeinschaftlicher Wohnprojekte wie folgt: „Entscheidungsteilhabe, Mitbestimmung<br />

und Selbstverwaltung stellen grundlegende Charaktermerkmale gemeinschaftlicher Wohn-<br />

formen dar. Gemeinschaftswohnprojekte haben dabei auch alle Eigenschaften <strong>von</strong> Projek-<br />

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