Evaluierung der Wohnform „Co-housing“ am Beispiel von ...
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ARGE Brugger Matosic Studie Cohousing<br />
Fußgängerstadt, gebildet durch eine südorientierte Mischung <strong>von</strong> verdichtetem Flachbau<br />
und einer dreigeschossigen Randbebauung, eingebettet in lebensgerechte Außenräume.<br />
Städtebaulich wurden hier Bebauungsformen <strong>der</strong> Gartensiedlungen <strong>der</strong> ersten Republik in<br />
einzigartiger Weise neu durchdacht und verbessert. Puchenau ist Teil einer Marktgemeinde<br />
und liegt drei Kilometer westlich des Hauptplatzes <strong>der</strong> Stadt Linz. Die Siedlung hat heute rund<br />
2.200 Einwohner. Die Gartenstadt Puchenau gilt heute, durch zwei Forschungsaufträge des<br />
Bundesministeriums für Bauten und Technik dokumentiert und durch die <strong>von</strong> zwei Meinungs-<br />
forschungsinstituten erhobene Wohnzufriedenheit <strong>der</strong> Bewohner belegt, als die wirtschaft-<br />
liche, soziale und lebensgerechte Alternative zum Hochhausbau und <strong>der</strong> Zersiedelung durch<br />
freistehende Einf<strong>am</strong>ilienhäuser. Kollektivhauseinrichtungen wie in Dänemark waren allerdings<br />
in Puchenau aus vielerlei Gründen nicht möglich, wenngleich sich rund um die neue Pfarr-<br />
kirche mit Mehrzwecksaal, Jugendraum, Kin<strong>der</strong>garten und entsprechenden Freiräumen<br />
(Planung R.R.) ein beachtliches Gemeinschaftsleben entwickelte. (23)<br />
Durch die politischen Zeitumstände konnte an die klassische Selbsthilfe- und Genossen-<br />
schaftsidee und an den Gedanken <strong>der</strong> Selbstverwaltung allerdings nicht angeknüpft werden.<br />
In <strong>der</strong> zweiten Republik Österreich gab es zwar tausende „Häuslbauer“, aber keine geord-<br />
nete Siedlerbewegung. Die Verluste an Persönlichkeiten durch Krieg und politische Verfol-<br />
gung davor und danach haben in Österreich nach 1945 auf dem Gebiet des Wohn- und<br />
Siedlungswesens das fast völlige Versiegen <strong>der</strong> die erste Hälfte des zwanzigsten Jahrhun<strong>der</strong>ts<br />
vorherrschenden reformatorischen Geisteshaltung bedingt. Der nachfolgende rasche, aber<br />
lediglich wirtschaftliche Wie<strong>der</strong>aufstieg hatte eine zweite Grün<strong>der</strong>zeit ausgelöst. (24)<br />
Die Eingangs beschriebene Wie<strong>der</strong>entdeckung <strong>der</strong> Gartenstadt- und Siedlerbewegung, das<br />
Lernen aus <strong>der</strong> Geschichte, hat in den letzten Jahrzehnten auch in Österreich zur Gründung<br />
<strong>von</strong> neuen Selbsthilfegruppen geführt. Sie haben kleine Reihenhaussiedlungen errichtet, zum<br />
Teil mit tätiger Mitarbeit <strong>der</strong> späteren Bewohner. In diesem Zus<strong>am</strong>menhang ist vor allem <strong>der</strong><br />
Linzer Architekt Fritz Matzinger zu nennen, <strong>der</strong> <strong>von</strong> 1975 bis 2000 zwanzig Wohngruppen<br />
verwirklicht hat, die sich dadurch auszeichnen, dass sich Einf<strong>am</strong>ilienhäuser um einen gemein-<br />
s<strong>am</strong>en Hof mit Glasdach (im Sommer zu öffnen) gruppieren. D<strong>am</strong>it ist baulich die Voraus-<br />
setzung für ein Gemeinschaftsleben ebenso gegeben, wie eine ungestörte Privatheit im<br />
eigenen Haus und Garten. Die Bewohner <strong>der</strong> Gruppe, je nach Projekt zwischen 16 und 35<br />
F<strong>am</strong>ilien, waren anfangs in einem Verein zus<strong>am</strong>mengeschlossen und es wurde mehrfach<br />
auch in Selbsthilfe mitgebaut. Die bekanntesten Anlagen sind Raaba (Stmk), Hallein (S), Linz<br />
Kapuzinerstraße und Nie<strong>der</strong>reithstraße und Berlin Ibisstraße.<br />
Es entwickelte sich in dieser Zeit im österreichischen Siedlungswesen ein beachtliches<br />
„Min<strong>der</strong>heitenprogr<strong>am</strong>m“ mit verschiedensten Schwerpunkten in soziologischer, technischer<br />
und ökologischer Hinsicht. Hier kommt dem Werk <strong>von</strong> Helmut Deubner mit <strong>der</strong> Öko-Siedlung<br />
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