Evaluierung der Wohnform „Co-housing“ am Beispiel von ...

ARGE Brugger Matosic Studie Cohousing
Gemeinschaftseinrichtungen viel umfangreicher als früher, und auch so kontaktfördernde
Details wie glasgedeckte Verbindungsgänge zwischen den Wohneinheiten werden immer
häufiger.
Durch die Publikationen und Aktivitäten von Kathryn McCamant und Charles Durrett entstand
in den USA und Kanada eine rege Cohousing–Szene, die sich entsprechend den amerika-
nischen Gegebenheiten deutlich anders entwickelt als etwa die dänische. So gibt es außer
der klassischen Interessentengemeinschaft auch Formen, wo Landentwickler eine Cohou-
sing–Struktur planen und bauen und dann die individuellen Bauplätze verkaufen, sodass jeder
Käufer seine Wohneinheit nach seinen ganz persönlichen Wünschen selbst errichten (lassen)
kann. Und es gibt stark profitorientierte Gesamtprojekte, die völlig durchgeplant und fertig
oder vom Plan weg verkauft werden. Alle drei Formen haben ihre Vor- und Nachteile. Version
eins ist besonders gemeinschaftsbildend, aber auch sehr zeitintensiv und schwieriger zu finan-
zieren. Version zwei und drei minimieren das Risiko des „Hängenbleibens“ in der Projektphase,
bieten aber weniger bis gar keine Mitsprache.
Der zentrale Aspekt der Gemeinschaftsbildung hat auch das Interesse besonderer Gruppie-
rungen auf sich gezogen, die in dieser Wohnform die Lösung für viele ihrer spezifischen Anlie-
gen finden.
Und so gibt es mittlerweile schon so unterschiedliche Cohousing–Typen wie:
• Senioren – Cohousing
• Öko – Cohousing
• Handwerker – Cohousing
• Alleinerzieher – Cohousing
• Veganer – Cohousing
• Schwulen/Lesben – Cohousing
• Künstler – Cohousing
• religiös und/oder spirituell orientiertes Cohousing
• kulturell projektorientiertes Cohousing
und so weiter, wobei sich im Einzelfall die Frage stellt, ob ein Projekt noch den Cohousing–
Kriterien entspricht und wie gut es seinen speziellen Zweck wirklich erfüllt.
Neue Cohousing–Projekte entstehen heute rund um den Globus, und in vielen Ländern ist die
Zahl der in Planung befindlichen Projekte ständig höher als die der bereits bestehenden.
27