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Evaluierung der Wohnform „Co-housing“ am Beispiel von ...

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ARGE Brugger Matosic Studie Cohousing<br />

enhaus“, <strong>der</strong> bei seiner Veröffentlichung 1968 auf großes Interesse stieß. Und 1967 schrieb die<br />

Anthropologin und Sozialarbeiterin Bodil Graae den Artikel „Kin<strong>der</strong> sollten 100 Eltern haben“.<br />

Aus den Reaktionen auf diese beiden Veröffentlichungen entstand eine Gruppe <strong>von</strong> 150<br />

Interessenten, und dies wie<strong>der</strong>um führte schließlich zum Bau <strong>der</strong> beiden ersten „Bofællesska-<br />

ber“ Skråplanet und Sætted<strong>am</strong>men, die 1973 fertiggestellt und bezogen wurden.<br />

Diesen ersten beiden „Bofællesskaber“ folgten bald weitere, und dass sich diese neue<br />

<strong>Wohnform</strong> so rasch und erfolgreich etablieren und weiterentwickeln konnte, das hatte auch<br />

mit einigen Initiativen zu tun, die den Bekanntheitsgrad in weiten Kreisen rasant steigerten:<br />

So erregte Gudmand–Hoyer bereits 1968 das Interesse dänischer Baugesellschaften, als er mit<br />

einigen Kollegen das „Farum – Projekt“ entwarf und dieses schließlich 1970 auf einer Wohn-<br />

bauausstellung veröffentlichte.<br />

Dieses gemeinschaftsorientierte Projekt beinhaltet Wohneinheiten für F<strong>am</strong>ilien und Einzel-<br />

personen in einer Anordnung um einen gemeins<strong>am</strong>en Innenbereich mit Schule und glasge-<br />

deckter Fußgängerstraße.<br />

Weiter entfacht wurde das öffentliche Interesse durch einen Wettbewerb für verdichtete<br />

Flachbauweise, den das dänische Bauforschungsinstitut 1971 veranstaltete. Alle preisge-<br />

krönten Projekte sahen gemeinschaftliche Einrichtungen und Mitbestimmung <strong>der</strong><br />

BewohnerInnen in <strong>der</strong> Planung vor. Durch die intensive Berichterstattung hatte <strong>der</strong><br />

Wettbewerb großen Einfluss auf die dänische Wohnbaudebatte, und bereits 1976 war das<br />

erste Cohousing eines genossenschaftlichen Bauträgers fertiggestellt.<br />

1978 wurde SAMBO gegründet, ein Verein <strong>von</strong> Professionisten zur Unterstützung <strong>von</strong> Initiativ-<br />

gruppen, welche ein Cohousing zustande bringen wollten.<br />

Und 1981 beschloss die dänische Regierung ein Wohnbaugesetz, in dem die Rechtsform <strong>der</strong><br />

Kooperative für geför<strong>der</strong>te Kredite beson<strong>der</strong>s bevorzugt wurde. Verlangt wurde dafür u.a.<br />

eine Mindestgröße <strong>der</strong> Kooperative <strong>von</strong> 8 Wohneinheiten, eine Begrenzung <strong>der</strong> Baukosten<br />

pro m², und eine maximale Wohnungsgröße <strong>von</strong> 95m². Diese indexgebunden zinsgestützten<br />

Kredite k<strong>am</strong>en in einer Phase hoher Kreditzinsen (12%!) gerade recht, und für die Initiativ-<br />

gemeinschaften <strong>der</strong> entstehenden „Bofællesskaber“ wurde es dadurch erheblich leichter,<br />

ihre Projekte zu verwirklichen.<br />

1982 gab es in Dänemark 22 bewohnte Cohousings, und 1993 waren es schon mehr als 140.<br />

Inzwischen wird es immer selbstverständlicher, dass soziale Wohnprojekte, welche <strong>von</strong> nicht<br />

gewinnorientierten Bauträgern errichtet werden, eine Art <strong>von</strong> Gemeinschaftshaus beinhalten.<br />

Cohousing wurde in Dänemark rasch zur akzeptierten und begehrten <strong>Wohnform</strong>, und es ist<br />

völlig normal dass bestehende Bofællesskaber Wartelisten mit Interessenten für freie Wohn-<br />

einheiten führen.<br />

Es hat sich in den dänischen Bofællesskaber allmählich die durchschnittliche Größe <strong>der</strong><br />

Wohneinheiten verän<strong>der</strong>t, sie sind deutlich kleiner geworden. Demgegenüber sind die<br />

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