Evaluierung der Wohnform „Co-housing“ am Beispiel von ...

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Nachfolger der Kommunenbewegung finden sich in den verschiedensten
Formen, wie etwa in Wohnkollektiven, Wohngruppen oder
Familienkooperationen. 3
Eine weitere kollektive Form des Wohnens ist das Kibbutz.
Das erste Kibbutz wurde 1909 in Israel gegründet. Ein Kibbutz ist ein
landwirtschaftliches Dorf und eine in sich geschlossene wirtschaftliche und
soziale Einheit mit etwa dreihundert ständigen Siedlern. Jeder Kibbutz kann
sich durch seine Produktion weitgehend selbst unterhalten. Es gibt keinen
Privatbesitz und die Mitglieder der Gemeinschaft arbeiten ohne Entlohnung in
den jeweiligen Wirtschaftszweigen des Kibbutz. Die Kinder wachsen nicht bei
ihren Eltern auf, sondern werden von ausgebildeten Kibbutz-Mitgliedern
erzogen. Im Gegensatz zu den Kommunen spielt hier die Befreiung der
Sexualität keine Rolle. 4
Die Kibbutze können als Vorläufer der Kleinen Netze angesehen werden.
Kleine Netze sind „ … eine lose Verbindung einer übersichtlichen Gruppe von
Menschen mit dem Zweck, das Leben im unmittelbaren Wohnbereich zu
erleichtern und zu bereichern.“ 5
Demnach sollen die Kleinen Netze weder die Gesellschaft, noch die Familie als
soziale Einheit ablösen. Die Kooperation mehrerer Familien soll in einem
räumlich organisatorischen Rahmen lediglich erleichtert werden.
Ein Kleines Netz soll etwa 30 bis 100 Menschen umfassen. Die obere Grenze
soll bewirken, dass keine Anonymität in der Gemeinschaft entsteht, die untere
soll gewährleisten, dass das Netz überhaupt zum Tragen kommt und dass
keiner die Möglichkeit hat, die Gruppe zu dominieren.
Eine bestimmte architektonische Struktur ist nicht von Bedeutung. Kleine
Netze können beispielsweise auch in kommunikationsfeindlichen Hochhäusern
entstehen. Hinsichtlich der eigenen Wohnung ist es lediglich wichtig, dass jede
3 vgl. http://de.wikipedia.org/wiki : „Kommunen“, Neuhuber 2001: 49f
4 vgl. Liegle 1969: 27
5 Korczak 1981: 9