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Evaluierung der Wohnform „Co-housing“ am Beispiel von ...

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ARGE Brugger Matosic Studie Cohousing<br />

<strong>Beispiel</strong>e für die internationale Verbreitung <strong>von</strong> Cohousing:<br />

165 Projekte in <strong>der</strong> U.S.-<strong>am</strong>erikanischen Cohousing Association, 20 Projekte im Canadian<br />

Cohousing Network, weitere Projekte in Australien, Belgien, Deutschland, Frankreich, Groß-<br />

britannien, Holland, Neuseeland, Österreich, Schweden und vielen an<strong>der</strong>en Län<strong>der</strong>n. Beson-<br />

<strong>der</strong>s in den USA ist die Zahl <strong>der</strong> in Planung und Aufbau befindlichen Cohousing – Projekte<br />

enorm hoch.<br />

3.4 Geschichte des Cohousing<br />

Für die Vorläufer <strong>von</strong> Cohousing verwendet Dorit Fromm in ihrem Buch <strong>„Co</strong>llaborative<br />

Communities“ (Fromm 1991) den sehr treffenden Begriff <strong>„Co</strong>llective Service House“, zum<br />

Unterschied <strong>von</strong> Ebenezer Howards ursprünglicher und aus heutiger Sicht etwas missverständ-<br />

licher Bezeichnung <strong>„Co</strong> – operative Housekeeping“ (siehe Beitrag Prof. Posch <strong>„Co</strong>–operative<br />

Housekeeping“, S. 38). D<strong>am</strong>it meint sie die anfangs des 20.Jahrhun<strong>der</strong>ts in mehreren euro-<br />

päischen Städten entstandenen „Einküchenhäuser“ ebenso wie die „F<strong>am</strong>ilienhotels“, die in<br />

den Dreißigerjahren insbeson<strong>der</strong>e in Stockholm gebaut wurden. Salopp gesagt wurden mit<br />

den Einküchenhäusern die Dienste einer Köchin durch gemeinschaftliche Nutzung und Ratio-<br />

nalisierung für F<strong>am</strong>ilien des Mittelstandes erschwinglich gemacht. Die F<strong>am</strong>ilienhotels (z.B. John<br />

Ericsonsgatan 6 in Stockholm, errichtet 1935) erweiterten das Service auf alle Bereiche des<br />

Haushalts, sodass die berufstätige (Ehe)Frau erstmals ihre Rolle als Hausfrau und Mutter voll<br />

delegieren konnte. Dies funktionierte als entgeltliche Serviceleistung, und es gab keinerlei<br />

gemeinschaftliche Verwaltung o<strong>der</strong> gezielte Gemeinschaftsbildung in diesen Wohnprojekten.<br />

Diese Aktivitäten finden sich beim zweiten Typus <strong>von</strong> Dorit Fromms Unterscheidung, und sie<br />

nennt diesen <strong>„Co</strong>llaborative Housing“, worin sie auch Cohousing als eine Spielart mit<br />

einschließt. Allerdings ist <strong>der</strong> Begriff Cohousing inzwischen so populär geworden, dass auch<br />

Wohnprojekte außerhalb seiner engeren und eigentlichen Begriffsdefinition d<strong>am</strong>it bezeichnet<br />

werden.<br />

Die Architekten Kathryn McC<strong>am</strong>ant und Charles Durrett hielten sich 1984–85 in Dänemark<br />

auf, um eine spezifische Form des Miteinan<strong>der</strong>–Wohnens zu studieren, die sich dort unter dem<br />

N<strong>am</strong>en „Bofællesskaber“ entwickelt hatte.<br />

Erster Impulsgeber dieser neuen <strong>Wohnform</strong> war <strong>der</strong> Architekt Jan Gudmand–Hoyer, <strong>der</strong><br />

bereits 1964 mit einigen Gleichgesinnten eine Diskussion über zeitgemäßeres Wohnen eröffnet<br />

hatte. Als praktisches Ergebnis erwarb die Gruppe ein Grundstück in Hareskov bei Kopen-<br />

hagen, scheiterte jedoch <strong>am</strong> Wi<strong>der</strong>stand <strong>der</strong> Nachbarn, die dem Projekt mit großem<br />

Misstrauen begegneten. Geplant war eine Anlage mit 12 Wohneinheiten, Gemeinschaftshaus<br />

und Schwimmbecken, und Gudmand–Hoyer beschrieb dieses Vorhaben in einem Artikel mit<br />

dem Titel: „Das fehlende Verbindungsglied zwischen Utopia und dem altgedienten Einf<strong>am</strong>ili-<br />

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