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Evaluierung der Wohnform „Co-housing“ am Beispiel von ...

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ARGE Brugger Matosic Studie Cohousing<br />

Das Gemeinschaftshaus ist das soziale Zentrum <strong>der</strong> Gemeinschaft mit großem Speiseraum<br />

und Küche, Eingangs- und Aufenthaltsbereich, Erholungseinrichtungen, Kin<strong>der</strong>bereichen, und<br />

oft einem Gästezimmer, einer Werkstatt und einem Waschmaschinenraum. Meistens werden<br />

im Gemeinschaftshaus zumindest zwei- o<strong>der</strong> dreimal wöchentlich gemeinschaftliche Mahl-<br />

zeiten zur freiwilligen Teilnahme angeboten.<br />

Da die Mitglie<strong>der</strong> auch für das Eigentum <strong>der</strong> Gemeinschaft Sorge zu tragen haben entsteht<br />

ein Klima <strong>von</strong> Zus<strong>am</strong>menarbeit, Vertrauen und Unterstützung. Und weil die Nachbarn sich zu<br />

wechselseitiger Beziehungspflege bekennen, benutzen fast alle Cohousing – Gemeinschaften<br />

das Einstimmigkeitsprinzip als Basis für Gruppenentscheidungen.“ (Zitatende)<br />

In Wikipedia (als Repräsentation eines populären Zugangs, Stand: Januar 2010) finden sich als<br />

Beschreibung unter an<strong>der</strong>em die folgenden Sätze:<br />

„Eine Cohousing–Siedlung ist eine geplante Gemeinschaft, die aus privaten Wohnungen o<strong>der</strong><br />

Häusern besteht, die durch umfangreiche Gemeinschaftseinrichtungen ergänzt werden. Eine<br />

Cohousing–Siedlung ist Eigentum <strong>der</strong> BewohnerInnen und wird gemeins<strong>am</strong> geplant und<br />

bewirtschaftet, mit dem gemeins<strong>am</strong>en Ziel die Interaktion mit Nachbarn zu för<strong>der</strong>n. Zu den<br />

Gemeinschaftseinrichtungen zählen normalerweise große Küchen und Speisezimmer, in<br />

denen die BewohnerInnen abwechselnd für die Gemeinschaft kochen können. An<strong>der</strong>e<br />

Gemeinschaftseinrichtungen können beispielsweise Waschküchen, Kin<strong>der</strong>tagesstätten, Büros,<br />

Internetcafés, Heimkinos, Bibliotheken, Werkstätten und Fitnessstudios sein.<br />

Cohousing–Siedlungen för<strong>der</strong>n gemeins<strong>am</strong>e soziale Aktivitäten und Alltagsplanung zum<br />

Vorteil <strong>der</strong> ges<strong>am</strong>ten Gemeinschaft. Darüber hinaus kann die Ressourcenplanung <strong>der</strong><br />

Kommune erhebliche wirtschaftliche und Umweltschutz-Vorteile haben.“ (Zitatende)<br />

Diese Cohousing–Beschreibung ist in ihrer Kürze durchaus zutreffend, spiegelt aber auch<br />

Wahrnehmungsprobleme, denen sich Cohousing mancherorts noch immer ausgesetzt findet.<br />

So ist beispielsweise das (erfreulicherweise nur einmal) verwendete Wort „Kommune“ im<br />

Zus<strong>am</strong>menhang mit Wohnen ein sehr belasteter Begriff, <strong>der</strong> in <strong>der</strong> deutschsprachigen Öffent-<br />

lichkeit mit medienwirks<strong>am</strong>en Wohngemeinschaften <strong>der</strong> 68er und <strong>der</strong>en angepatztem<br />

Leumund assoziiert wird. Kommune steht in <strong>der</strong> vorurteilsschwangeren Sicht <strong>der</strong> öffentlichen<br />

Meinung unter an<strong>der</strong>em für Promiskuität und fehlende Privatsphäre.<br />

Aber auch bei vorurteilsfreier Verwendung gilt das Wort Kommune im Hinblick auf gemein-<br />

schaftliches Wohnen als Synonym für Einschränkung <strong>von</strong> Individualität in einigen wesentlichen<br />

Bereichen wie z.B. kollektive Einkünfte und Finanzen.<br />

Es ist interessant, dass noch im April 2008 in <strong>der</strong> Wikipedia–Beschreibung <strong>von</strong> Cohousing das<br />

Wort Kommune viermal vork<strong>am</strong>, während es 1 Jahr später auf eine Nennung reduziert war. Es<br />

gibt also einerseits eine steigende Sensibilität für die Wahl passen<strong>der</strong> Begriffe, an<strong>der</strong>erseits<br />

aber noch immer den Bedarf an klarer Information zu gemeinschaftlichen <strong>Wohnform</strong>en als<br />

Voraussetzung für <strong>der</strong>en breitere Akzeptanz und die Vermeidung <strong>von</strong> Missverständnissen.<br />

Dänemark zeigte mit <strong>der</strong> bemerkenswert raschen Entwicklung <strong>von</strong> <strong>der</strong> Ablehnung <strong>von</strong><br />

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