08.12.2012 Aufrufe

Evaluierung der Wohnform „Co-housing“ am Beispiel von ...

Evaluierung der Wohnform „Co-housing“ am Beispiel von ...

Evaluierung der Wohnform „Co-housing“ am Beispiel von ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

ARGE Brugger Matosic Studie Cohousing<br />

• Beteiligungsprinzip: Cohousing–Gemeinschaften werden unter aktiver Beteiligung <strong>der</strong><br />

künftigen BewohnerInnen gebildet, geplant und entwickelt.<br />

• Beabsichtigte Gemeinschaft: Als einer <strong>von</strong> mehreren Faktoren zur Schaffung eines<br />

starken Gemeinschaftsbewusstseins ist die Architektur auf größtmögliche För<strong>der</strong>ung<br />

<strong>der</strong> sozialen Kontakte ausgerichtet.<br />

• Großzügige Gemeinschaftseinrichtungen: Diese ergänzen und erweitern die<br />

individuellen Wohneinheiten im sozialen und praktisch-alltäglichen Bereich und<br />

beinhalten zumindest ein Gemeinschaftshaus mit Gemeinschaftsküche und<br />

Essbereich sowie diverse Infrastruktur (gemeinschaftliche Waschmaschinen und<br />

Wäschetrockner, Kin<strong>der</strong>spielräume, Hobbyräume und vieles an<strong>der</strong>e mehr).<br />

• Selbstverwaltung: Die BewohnerInnen sind eigenverantwortlich für Betrieb und<br />

Erhaltung <strong>der</strong> Wohnanlage (obwohl die praktische Durchführung dieser Aufgabe<br />

auch delegiert werden kann).<br />

3.2.2.2 Zwei zusätzliche Kriterien:<br />

Weitere zwei Punkte werden gerne als selbstverständlich angesehen, seien hier aber<br />

dennoch ausdrücklich erwähnt (http://www.cohousing.org/six_characteristics):<br />

• Nicht-hierarchische Struktur: Die BewohnerInnen übernehmen in <strong>der</strong> Gemeinschaft<br />

verantwortliche Positionen, generelle Entscheidungen werden jedoch <strong>von</strong> <strong>der</strong> Allge-<br />

meinheit getroffen.<br />

• Individuelles Einkommen und Finanzen: Je<strong>der</strong> Haushalt ist finanziell <strong>von</strong> <strong>der</strong> Gemein-<br />

schaft unabhängig.<br />

Das deutlichste Unterscheidungsmerkmal zu an<strong>der</strong>en innovativen <strong>Wohnform</strong>en sind die im<br />

Punkt 3 genannten Gemeinschaftseinrichtungen. Sie werden nämlich nicht nur im sozialen,<br />

son<strong>der</strong>n auch und speziell im praktisch-alltäglichen Bereich postuliert.<br />

Und dabei geht es um die Möglichkeit, Haushaltsaufgaben aus dem individuellen Wohnbe-<br />

reich zu delegieren, um sie in gemeinschaftlich organisierter Form rationeller erledigen zu<br />

können.<br />

3.2.2.3 Gemeinschaftseinrichtungen als Unterscheidungskriterium:<br />

Prägend für die tatsächliche Charakteristik eines Cohousing ist neben dem Vorhandensein<br />

auch das Ausmaß <strong>der</strong> Nutzung dieser Möglichkeiten, und hier zeigt sich bereits unter den<br />

dänischen Bofællesskaber (McC<strong>am</strong>ant/Durrett 1994, S. 153) eine gewisse Bandbreite. Sie<br />

weisen teils bemerkenswert große Unterschiede auf in <strong>der</strong> Frequenz <strong>der</strong> gemeinschaftlichen<br />

Mahlzeiten, die wie<strong>der</strong>um als wichtiger Motor <strong>der</strong> Gemeinschaftsbildung und –Erhaltung<br />

gelten. So z.B. essen die BewohnerInnen <strong>von</strong> Trudeslund siebenmal pro Woche gemeins<strong>am</strong>,<br />

während es in Tinggarden diese Aktivitäten im Projektabschnitt 1 kaum und im Abschnitt 2 gar<br />

nicht gibt. Entsprechend unterschiedlich wurde <strong>von</strong> Bewohnern auch die Art des Gemein-<br />

21

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!