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Evaluierung der Wohnform „Co-housing“ am Beispiel von ...

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ARGE Brugger Matosic Studie Cohousing<br />

ber“ haben angrenzende Siedlungen Gemeinschaftsräume eingerichtet und Dinnerclubs<br />

organisiert!<br />

Und in den USA wurde bereits 1993 die gezielte Revitalisierung <strong>von</strong> Innenstadtbereichen mit<br />

Cohousing durchgeführt, und zwar mit dem Southside–Park–Cohousing in Sacr<strong>am</strong>ento. Es ist<br />

das fünfte Cohousing in den USA und besteht aus 25 Wohneinheiten. (McC<strong>am</strong>ant/Durrett<br />

1994, S. 249)<br />

Eine an<strong>der</strong>e Wirkvariante ist in <strong>der</strong> Stadt Davis (Kalifornien) zu beobachten: Hier entstand das<br />

„N Street Co<strong>housing“</strong> aus <strong>der</strong> Initiative <strong>der</strong> Besitzer einiger aneinan<strong>der</strong> angrenzen<strong>der</strong> Wohn-<br />

häuser. Sie legten 1989 ihre Gartenflächen zus<strong>am</strong>men und schufen so eine Gemeinschafts-<br />

fläche, und im Lauf <strong>der</strong> Jahre schlossen sich immer weitere Nachbarn an, sodass das Cohou-<br />

sing inzwischen auf 19 Häuser angewachsen ist und über reichhaltige Gemeinschaftseinrich-<br />

tungen verfügt, die da sind: neues Gemeinschaftshaus mit Küche und Essraum, Sauna,<br />

Outdoor-Pool, Kin<strong>der</strong>spielplatz, Teich, große Grasflächen, Blumenanlagen und Wassergarten,<br />

Gemüsegarten und sogar ein Hühnerstall, und vieles mehr. Die Gemeinschaft umfasst <strong>der</strong>zeit<br />

43 Erwachsene und 16 Kin<strong>der</strong>, gemeins<strong>am</strong>e Mahlzeiten gibt es 3 bis 4 mal wöchentlich, und<br />

einmal monatlich findet <strong>der</strong> gemeinschaftliche Arbeitseinsatz zur Anlagenerhaltung statt,<br />

welcher fröhlich als „work party“ bezeichnet wird.<br />

Hervorzuheben ist auch die beson<strong>der</strong>e Adaptionsfähigkeit <strong>von</strong> Cohousing an verän<strong>der</strong>te<br />

Bedürfnisse <strong>der</strong> Bewohner. Diese ergeben sich z.B. beim Wohnraumbedarf sowohl durch<br />

F<strong>am</strong>ilienzuwachs und den Auszug herangewachsener Kin<strong>der</strong>, wie auch durch neue Lebens-<br />

phasen infolge Trennung vom Partner und durch das Älterwerden und die dadurch verän-<br />

<strong>der</strong>te Lebenssituation. Während in herkömmlichen Wohnverhältnissen zur Problemlösung<br />

meistens ein Wohnortwechsel notwendig wird, zeigen die <strong>Beispiel</strong>e dänischer und an<strong>der</strong>er<br />

Cohousings dass die Lösungen innerhalb <strong>der</strong> Gemeinschaft gefunden werden können und so<br />

die gewohnte Umgebung s<strong>am</strong>t Zugehörigkeitsgefühl erhalten bleibt. Für die Siedlung bedeu-<br />

tet dies eine Stärkung in <strong>der</strong> Kontinuität ihrer Struktur. Im größeren Zus<strong>am</strong>menhang gesehen<br />

bietet Cohousing den Vorteil <strong>der</strong> größeren Flexibilität <strong>der</strong> privaten und kollektiven Initiativen<br />

gegenüber <strong>der</strong> eingeschränkten und weniger zielgenauen Reaktionsmöglichkeit öffentlicher<br />

Stellen auf verän<strong>der</strong>te Bedürfnisse <strong>der</strong> Bevölkerung.<br />

Cohousing–Siedlungen sind also eine sehr interessante Möglichkeit zur Belebung bzw.<br />

Wie<strong>der</strong>belebung <strong>von</strong> Dörfern und Städten, nämlich einerseits als vitaler Ausgangspunkt für die<br />

Entstehung und Stärkung neuer sozialer Strukturen, und an<strong>der</strong>erseits als Revitalisierungsspritze<br />

für auszehrungsgefährdete Gemeinden.<br />

8.1.4.2 Wohnbauför<strong>der</strong>ung als Steuerungsinstrument <strong>der</strong> Gemeinschaftsbildung<br />

In Dänemark wurden durch die Anfang <strong>der</strong> 80er-Jahre geän<strong>der</strong>te Wohnbauför<strong>der</strong>ung<br />

Kooperativen als Organisationsform für gemeinschaftliche Wohnprojekte stark begünstigt.<br />

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