DESIGN IM FILM - Juliane Zielonka
DESIGN IM FILM - Juliane Zielonka
DESIGN IM FILM - Juliane Zielonka
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0 3 . 2 0 0 7<br />
design im film<br />
<strong>IM</strong> V OR S PA N N<br />
Kyle Cooper über die Kunst,<br />
Wirklichkeit wiederzugeben.<br />
ZU R S A C H E<br />
Bildbad: Satirische Animationen<br />
machen Spaß und schlau.<br />
D a s M a g a z i n d e r A l l i a n z d e u t s c h e r D e s i g n e r A G D<br />
ZU M S E LBE R M A C H E N<br />
Axel Becker: In 42 Schritten<br />
zum eigenen Videopodcast.
Screenshots „Spider-Man 2“ © Sony Pictures Home Entertainment.<br />
I N H A L T I B I L D E R B E W E G E N : D E S I G N I M F I L M<br />
Trailer<br />
04 Ijon Tichy: Die One-Man-Show als Designregel<br />
Geschehen vor dem Film<br />
06 Ulrich Zeidler AGD – Storyboard und Concept Design<br />
Es geht darum, die Geschichte zu erzählen<br />
08 Kyle Cooper<br />
Filmtitelvorspann als Kunstform<br />
10 Schein Berlin, Fake Produkte<br />
Der schöne Schein<br />
Die Erlebnisse erzählen<br />
11 Omgraphix<br />
Moebius Redux – Bilder, die es vorher nie gab<br />
12 Bildbad AGD – Animationen<br />
Satire animiert<br />
14 Zoodesign AGD – Imagefilme<br />
Das Unsichtbare sichtbar machen<br />
16 Lisa Nieschlag und Lars Wentrup AGD – Kommunikations-Design<br />
Die Würde des Menschen ist unantastbar<br />
18 Projekt Gold AGD– Filmkreation<br />
Die Vielfalt im Blick<br />
20 Marc Potocnik AGD – Visual Effects<br />
Nach Drehschluss<br />
Abspann<br />
Darf man Diktatoren umbringen?<br />
22 Xavier Chotard – Filmmarketing<br />
Wenn aus „Green Butchers“ „Dänische Delikatessen“ wird<br />
24 James Victore<br />
Jedi Wisdom – die Weisheiten aus Star Wars in einem Buch<br />
26 Werner Werbung – Kinoplakatmalerei<br />
Designers Praxis<br />
Maler von Format<br />
28 Bernhard Steuber AGD<br />
Über Farbmanagement<br />
30 Buch- und Softwaretipps<br />
31 Ernst Neidhardt AGD<br />
Bionade: Es war einer von uns!<br />
31 Axel Becker AGD<br />
AGD intern<br />
Tutorial: Eine Anleitung zum Erstellen eines Videopodcasts<br />
in 42 Akt(ion)en<br />
34 Mitglieder der VG Bild-Kunst wählten Heiko Preller und<br />
Lutz Hackenberg<br />
AGD Telegramm: Neues in Kürze<br />
35 Willkommen in der AGD<br />
Impressum<br />
AGD Viertel – Das Magazin der Allianz deutscher Designer<br />
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Allianz deutscher Designer AGD<br />
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38100 Braunschweig<br />
Telefon: 0531. 1 67 57 - Telefax: 0531. 1 69 89<br />
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r e d a k t ion:<br />
Christina Sahr AGD (Chefredaktion)<br />
Telefon: 030. 324 98 31<br />
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Boris Buchholz AGD<br />
Telefon: 030. 844 19 18 0<br />
b.buchholz@agd.de<br />
Susanne M. Thiesbürger AGD<br />
Telefon: 089. 890 65 49 0<br />
s.thiesbuerger@agd.de<br />
<strong>Juliane</strong> <strong>Zielonka</strong> AGD<br />
Telefon: 030. 70 22 57 70<br />
j.zielonka@agd.de<br />
a n z e ig e n v e r wa l t u n g :<br />
Roswitha Wendhof AGD<br />
g e s t a l t u n g :<br />
Axel Voss AGD - Design Ahead<br />
Telefon: 0201. 842 06 18<br />
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Die vierViertel der AGD stehen nicht allein, mit den Magazinen korrespondiert www.agd.de. Aktuelle<br />
Informationen finden Sie vor allem hier. Und als Mitglied der AGD sind Sie herzlich gebeten<br />
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Christina Sahr<br />
Titelseite: Screenshots aus Kyle Coopers Filmvorspann von „Spider-Man 2“.<br />
Die DVD ist erhältlich bei Sony Pictures Home Entertainment.
E<br />
J U L I A N E Z I E L O N K A<br />
R E D A K T E U R I N<br />
E D I T O R I A L<br />
Bilder bewegen<br />
D E S I G N U N D F I L M H A B E N V I E L E B E R Ü H R U N G S P U N K T E . U N D I M M E R G E H T E S D A R U M ,<br />
E I N E G E S C H I C H T E Z U E R Z Ä H L E N<br />
S<br />
Bilder umgeben uns tagtäglich. Wir gehen ins Kino, sehen fern, surfen im Internet, blättern in<br />
Magazinen. Großformatige Werbetafeln buhlen um unsere Aufmerksamkeit. Bilder sind überall,<br />
ob groß, ob klein, bewegt, statisch, schwarzweiß oder in Farbe. Wir fotografieren, malen, zeichnen,<br />
experimentieren mit digitaler Bildbearbeitung oder gehen ins Museum, um ausgestellte Bilder zu<br />
betrachten. Als Designer arbeiten wir mit und an der visuellen Wahrnehmung. Wir erzeugen Bilder,<br />
die bewegen.<br />
Doch wie ist das beim Bewegtbild, beim Film? Gibt es Schnittstellen zwischen Design und Film?<br />
Fündig wurden wir innerhalb des Verbandes: viele AGD Designer arbeiten auf unterschiedlichsten<br />
Ebenen mit und für Filmproduktionen. Ein Blick in die Traumfabrik Hollywood öffnet eine weitere<br />
Perspektive.<br />
„Storytelling“ - die Kunst des Geschichtenerzählens - bildet die Basis eines guten Films. Berührt<br />
uns die erzählte Geschichte emotional, erliegen wir dem Zauber des Kinos. Design spielt im<br />
Film eine maßgebliche Rolle. Es transportiert die Botschaft der Geschichte. Einige Berührungspunkte<br />
präsentieren wir Ihnen in dieser Ausgabe.<br />
Für das dreiViertel haben wir ein Online-Special konzipiert. Auf der AGD Website unter<br />
www.agd.de finden Sie Trailer, Filmausschnitte und weiterführende Informationen zu den in diesem<br />
Heft vorgestellten Themen.<br />
Viel Spaß und gute Unterhaltung!<br />
Christina Sahr<br />
Chefredakteurin<br />
Boris Buchholz<br />
Redakteur & Pressesprecher<br />
Das Thema der nächsten Ausgabe<br />
ohne Barrieren<br />
Susanne M. Thiesbürger<br />
Redakteurin<br />
Vorschläge für Beiträge sind willkommen! Bitte wenden Sie sich an die Redaktion.<br />
drei | viertel »<br />
02 I 03
T R A ILE R GE S C H EH E N V OR DE M F ILM E R E IGNIS S E E R Z Ä H LE N N A C H DR EHS C H LUS S A B S PA N N DE SIGN E R S P R A X IS A G D IN T E R N<br />
T R A I L E R<br />
Ijon Tichy:<br />
Die One-Man-Show als Designregel<br />
E I N E S C I E N C E - F I C T I O N - S E R I E U M M I T T E R N A C H T W U R D E I M Z D F Z U M P U B L I K U M S R E N N E R .<br />
E I N G R U N D : G U T E F I L M E S I N D G U T D E S I G N T, S A G E N D I E F I L M E M A C H E R .<br />
oben: Ijon Tichy (Oliver Jahn) auf<br />
Kulupen-Jagd. unten: Nora Tschirner<br />
als analoge Halluzinelle.<br />
© Sabotage Film<br />
S<br />
Randa Chahoud: »Die Umsetzung ist das Design. Am Ende eines<br />
Films, am Ende einer sehr genauen Planung muss das Gefühl stehen, den<br />
Weg gefunden zu haben, der am besten zur Geschichte passt – auf allen<br />
Ebenen.«<br />
Jan Müller: »Allerdings sind selbst schlechte Filme designte Filme.«<br />
Randa Chahoud: »Schon, aber ist er zufällig oder bewusst gestaltet wor-<br />
den? Wenn man nicht bewusst entscheidet, ist die Trefferquote für gutes<br />
Design gering. Zu viele Filme sind beliebig.«<br />
„Umwerfend“, urteilt die Frankfurter Allgemeine Zeitung.<br />
Die taz spricht von einer „Sternviertelstunde“, der Spiegel<br />
fordert mehr Folgen und alle sind erstaunt, dass es gerade<br />
das biedere ZDF ist, dass eine der erfolgreichsten und sprit-<br />
zigsten Fernsehserien des Jahres ausstrahlt. „Die Pilotfolge<br />
von ‘Ijon Tichy: Raumpilot‘ haben über eine Million Men-<br />
schen gesehen“, berichtet Karsten Aurich, ausführender<br />
Produzent von Sabotage Film, und fährt fort: „Das ist ein<br />
Marktanteil von 11,5 Prozent – und das Zuschauerpotenzial<br />
ist weit höher.“ Dass die Macherinnen und Macher glauben,<br />
Ijon Tichy könnte noch mehr Zuschauer begeistern, liegt am<br />
bisherigen Sendeplatz: Sehen konnte man die sechs 15-Mi-<br />
nuten-Folgen jeweils rund um Mitternacht. Eben zur Zeit<br />
des besten Sternenhimmels.<br />
Raumpilot Ijon Tichy, ein Typ, der aus jeder Nachbarschaft<br />
stammen könnte, ist eine Erfindung von Stanislaw Lem.<br />
Die Nachwuchs-Regisseure Dennis Jacobsen, Oliver Jahn<br />
und Randa Chahoud haben ihr Weltraumabenteuer an<br />
Lems Roman-Vorlage angelehnt – und sich einige Frei-<br />
heiten genommen: Der „Held von Kosmos“ reist alleine in<br />
seiner Altbau-Dreizimmerrakete durch das All und erlebt<br />
ein absurdes Abenteuer nach dem nächsten. Assistiert wird<br />
Tichy, der von Oliver Jahn gespielt wird, von der „analogen<br />
Halluzinelle“, einem Hologramm, das in fast allen den Kon-<br />
trapunkt zu „Herrn Tichy“ verkörpert. Nora Tschirner spielt<br />
die durchsichtige Halluzinelle perfekt.<br />
Die äußere Form ist nicht nur bei Nora Tschirner erstaunlich.<br />
Tichys Rakete fliegt als eine Synthese aus Kaffeekanne,<br />
Thermosflasche und Milchschäumer durch das endlose<br />
Sternenmeer. In der Raketenküche sitzt der einsame<br />
Sternenfahrer und isst seine Lieblingsspeise: Omelette. Jan<br />
Müller, Produktionsdesigner der Serie: „Eine Design-Regel<br />
des Films ist, dass alles seinen Ursprung in der Küche<br />
hat. Auf den Planeten Prozytien wachsen deshalb Brokkoli-<br />
Bäume und die Prozythianer wohnen in einer umgedrehten<br />
Salatschüssel.“ Eine weitere Regel sei, so Randa Chahoud,<br />
eine der drei Regisseure, dass gewöhnliche Dinge einem<br />
neuen Zweck zugeführt würden: „Aus umgedrehten Videorekordern<br />
werden Geschwindigkeitsmesser, Türklinken<br />
sind Gashebel, Staubsaugerrohre eignen sich perfekt als<br />
Steuerknüppel ...“<br />
Und es gibt noch eine Gestaltungsregel: Bei den Zuschauern<br />
muss der Eindruck wach bleiben, dass alles im<br />
Film der Phantasie des Weltraumhelden entsprungen sein<br />
könnte. Die Macherinnen und Macher des Films waren<br />
konsequent: Außerirdische sehen aus wie Getränkeauto-
© Sabotage Film<br />
maten oder wandelnde Lampenschirme und reden mithil-<br />
fe von Waschmaschinenschläuchen und Teezangen. Alle<br />
Sprechrollen werden von Ijon Tichy-Darsteller Oliver Jahn<br />
gesprochen – sprachlich ist das Raumepos eine One-Man-<br />
Show. Regisseurin Randa Chahoud: „Wenn man es genau<br />
nimmt, dann ticken auch alle Charaktere so wie Tichy. Alle<br />
sind etwas schlaumeierig, sie stehen sich alle etwas selbst<br />
im Weg, sie haben alle etwas Rechthaberisches, alle sind ein<br />
bisschen geizig. Und alle besitzen die Bauernschläue, im-<br />
mer etwas aus der Situation zu machen. Alle sind komisch,<br />
aber sie lachen alle nicht über sich selbst.“<br />
»Dieses blöde verblinkte Inspektionslampe schon ewig macht blinkleuch-<br />
te, aber guck ich nicht hin. Langsam habe ich voll Nase von kardelinisches<br />
Ingenieurstüfteleien. Sind alles nur Geldzupfer aus Tasche, dieses Karde-<br />
liner. [...] Mein Rakete fliegt doch gut, gibt keine Grund für teuer Inspek-<br />
tion. Frechigkeit!«<br />
aus: Verausrüstung einerDreizimmerrakete,<br />
Handbuch für Raumpiloten<br />
Das Tichy-Deutsch ist schwer zu improvisieren.<br />
Oliver Jahn hat die Dialoge genau übersetzt<br />
und eingeübt. Was jetzt eine eigene<br />
Sprache ist, entstand durch Zu-<br />
fall. Randa Chahoud erzählt:<br />
„In unserem Jahrgang an<br />
© Sabotage Film<br />
der Filmakademie war eine Frau aus Georgien, die eine lau-<br />
te durchdringende Stimme hatte und einen tollen Akzent.<br />
Sie betonte oft die erste Silbe und sagte zum Beispiel Don-<br />
nerstag. Als wir anfingen, unsere erste Videoübung zu dre-<br />
hen, hörte man sie, obwohl sie einige Räume entfernt war.<br />
Irgendwann begann Oliver sie zu imitieren. Seitdem haben<br />
wir die Sprache weiterentwickelt.“<br />
Die harte Arbeit an Dingen, die spontan, leicht und<br />
spielerisch wirken, zieht sich durch das ganze Filmprojekt.<br />
Deshalb sind Regisseurin und Produktionsdesigner auch<br />
unglücklich darüber, dass ihre Science-Fiction-Serie in den<br />
Rezensionen oft als guter Trash bezeichnet wird. Denn bei<br />
Trash schwebe immer der Vorwurf des Billigen und Willkürlichen<br />
mit. Jan Müller: „Ijon Tichy ist komplett durchdacht<br />
und geplant, alles stimmt.“ „Wir haben Ijon Tichy<br />
mit echtem Herzblut produziert,“ ergänzt Randa Chahoud,<br />
„Trash ist lieblos und Ijon Tichy ist genau das Gegenteil.“<br />
Gutes Design ist eben mit Liebe gemacht. bb<br />
»Der Weltraum und das Fernsehen haben vieles gemeinsam: Sie kennen<br />
nur die Grenzen der Vorstellungskraft. Doch den Aufbruch des Raumpiloten<br />
Ijon Tichy zu dieser final frontier haben erst der<br />
Einsatz und kreative Mut vieler Kreativer möglich<br />
gemacht.«<br />
Annedore V. Donop, ZDF Das kleine Fernsehspiel,<br />
Alexander Bickel, ZDF Quantum<br />
links: Ein Arpetusaner<br />
spricht mit dem<br />
Futurologischen<br />
Kongress.<br />
drei | viertel »<br />
0 4 I 05<br />
Szene aus „Planet der Reserven“ mit<br />
einem gealterterten Ijon Tichy und einem<br />
fliegenden Reparatur-Quirl.<br />
www.ijontichy.de<br />
Die Film-Site von Sabotage Film:<br />
Trailer, Infos, Forum und mehr.<br />
www.ijontichy.zdf.de<br />
Auf der ZDF-Site kann eine Folge von<br />
Ijon Tichy kostenlos angeschaut werden.<br />
Neben Interviews und Nachschlagewerken<br />
lockt außerdem das „Ijon<br />
Tichy“-Online-Spiel.
T R A ILE R GE S C H EH E N V OR DE M F ILM E R E IGNIS S E E R Z Ä H LE N N A C H DR EHS C H LUS S A B S PA N N DE SIGN E R S P R A X IS A G D IN T E R N<br />
G E S C H E H E N V O R D E M F I L M<br />
„Es geht darum, die Geschichte<br />
zu erzählen“<br />
V O M W E R D E N U N D W E R T D E R S T O R Y B O A R D S U N D D E R F A S T A B S O L U T E N F R E I H E I T<br />
I M C O N C E P T U A L D E S I G N .<br />
S<br />
Ulrich Zeidler kommt aus einem kunstsinnigen Eltern-<br />
haus. Schon als Kind spürte er mit Stift und Papier den Fä-<br />
higkeiten der alten Meister nach, später verfuhr er ähnlich<br />
mit französischen und amerikanischen Comics, machte<br />
Ende der 70-er Bekanntschaft mit „The Art Of Star Wars“<br />
und dem Production Design – und fertigte stapelweise<br />
Zeichnungen von Flugobjekten, fantastischen Gegenstän-<br />
den und Lebensformen.<br />
Dann bestand er das Abitur und beschloss, etwas Solides<br />
zu lernen: Ulrich Zeidler studierte Medizin und promovierte<br />
mit summa cum laude. Doch aus dem Traum, in der<br />
Freizeit weiter kreativ zu sein, wurde in der Realität wenig;<br />
es gab keine Freizeit für den Arzt. „Irgendwann habe ich begriffen,<br />
dass ich zwar ohne OP leben kann, aber keinesfalls<br />
ohne das Zeichnen.“ Dann, 1996, bot sich ihm zufällig und<br />
unerwartet die Gelegenheit, als storyboard artist an einer<br />
Fantasy-Film-Produktion mitzuwirken.<br />
Seither hat er an vielen Fernseh- und Filmprojekten<br />
gearbeitet, ganz aktuell sind die Storyboards für einen<br />
Thriller unter der Regie von Rainer Matsutani. „Eine Feuerlöschaktion“,<br />
sagt Ulrich Zeidler. Er musste Hals über<br />
Kopf beginnen, konnte vor Beginn der Arbeit nicht einmal<br />
das Drehbuch lesen und verbrachte 12 Stunden am Stück mit<br />
dem Regisseur vor dem Computer. Ungefähr 10 Minuten hat<br />
er dabei pro Zeichnung gebraucht, das ist extrem wenig für<br />
ein Bild, das schon Reinzeichnung ist. „Bereits drei Trage<br />
später wurde nach den Zeichnungen gedreht.“<br />
Wie kommt das Bild vom Kopf des Regisseurs in den<br />
Stift (oder den Rechner) des Zeichners? Es gibt die unterschiedlichsten<br />
Methoden: Manche Regisseure liefern<br />
selbst kleine Scribbles, nach denen Ulrich Zeidler dann<br />
Reinzeichnungen fertigt. Andere beschreiben minuziös die<br />
Szenerien, und lebhafte Naturen wie Sven Unterwaldt spielen<br />
auch gern einmal die Handlung vor. Oft werden nur<br />
für Teile eines Films Storyboards gezeichnet, z.B. für die<br />
Action-Szenen. Wird ein ganzer Film gestoryboarded, erreicht<br />
die Zahl der Zeichnungen „leicht zwölfhundert.“<br />
Concept Design für<br />
„Katie’s Journey“,<br />
Kurzfilm;<br />
New Kinetic Cinema 2006<br />
Das entstandene Storyboard ist verbindliche Vorlage für<br />
alle, die am Dreh beteiligt sind sowie für die Postproduktion<br />
, und es hilft bereits im Vorfeld bei der Kalkulation oder<br />
beim Beantragen von Fördermitteln. „Beim Dreh sind 50<br />
oder auch 300 Leute, die malen alle gemeinsam an einem<br />
Bild, da müssen sie wenigstens eine gemeinsame Entwurfszeichnung<br />
haben.“<br />
Erreicht das Storyboard als Entwurfszeichnung für<br />
den Film die Zuschauer auf indirekte Weise, so kann die<br />
konkrete Präsenz im Film nicht größer sein als beim Conceptual<br />
Design. „Schaffen aus dem Nichts“, nennt es Ulrich<br />
Zeidler. Die „fliegende Ambulanz“, allein aus seiner Fantasie<br />
geboren, landet direkt und computeranimiert auf den<br />
Bildschirmen der Zuschauer von „2057 – Unser Leben in der<br />
Zukunft“ im ZDF.<br />
Nur zwei Regeln gelten für Ulrich Zeidler in der fast<br />
grenzenlosen Freiheit des Conceptual Design. „Erstens: das<br />
Ding muss in sich funktionieren und zweitens: es muss den<br />
Film unterstützen, es muss dabei helfen, eine Geschichte zu<br />
erzählen. Es geht nur darum, diese Geschichte zu erzählen<br />
und Design und Musik haben hier die Aufgabe, die in einem<br />
Roman die Stimmungsbeschreibung hat.“ cs
2057 AMBUL ANCE<br />
drei | viertel »<br />
0 6 I 07<br />
Interessierte Leserinnen und Leser sind<br />
ausdrücklich gebeten, persönlich Kon-<br />
takt mit Ulrich Zeidler aufzunehmen.<br />
Er freut sich auf den Austausch.<br />
B<br />
designer agd:<br />
U L R I C H Z E I D L E R<br />
fachbereiche:<br />
Concept Design & Storyboard,<br />
Comic, Illustration<br />
spezialität:<br />
Concept Design & Storyboard<br />
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Köln<br />
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T R A ILE R GE S C H EH E N V OR DE M F ILM E R E IGNIS S E E R Z Ä H LE N N A C H DR EHS C H LUS S A B S PA N N DE SIGN E R S P R A X IS A G D IN T E R N<br />
Kyle Cooper, Prolouge<br />
Prologue<br />
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Venice, CA, USA<br />
Telefon: 001. 310. 589-9090<br />
eMail: site@prologuefilms.com<br />
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© Jaesung Lee<br />
Kyle Cooper über<br />
Nähe und Herausforderungen<br />
K Y L E C O O P E R I S T D E S I G N E R V O N F I L M T I T E LV O R S P Ä N N E N . D E R A M E R I K A N E R S E T Z T E Ü B E R 1 3 0 I N T R O S<br />
E R F O L G R E I C H I N S Z E N E . M I T S E I N E R H E R A U S R A G E N D E N U M S E T Z U N G Z U M V O R S P A N N V O N „ S I E B E N “ G E L A N G<br />
I H M D E R I N T E R N A T I O N A L E D U R C H B R U C H . S E I N E K R E A T I O N E N E R H E B E N D A S G E N R E D E R F I L M T I T E L G E S T A L-<br />
T U N G Z U R K U N S T.<br />
kyle, bitte gib uns einen einblick in die bisherigen<br />
stationen deiner k arriere.<br />
Ich war schon immer ein Künstler. Als Kind wuchs ich in der<br />
Nähe von Boston auf, schon damals habe ich viel gezeich-<br />
net. Nach der Universität von Massachusetts studierte ich<br />
an der Yale Hochschule für Grafik Design Typografie. Ich<br />
war um die 23 und hatte großes Interesse an der Gestaltung<br />
von Filmtiteln, weil ich merkte, dass jemand dafür kreativ<br />
verantwortlich war. In mir wuchs der Wunsch, Regisseur zu<br />
werden. In der Gestaltung von Titelvorspännen sah ich die<br />
Symbiose aus Grafik und Regie. Ich wollte lernen, wie man<br />
grafisch sieht und visuell denkt. In Yale lernte ich u.a. von<br />
Paul Rand, einem renommierten US-Grafiker. Nach dem<br />
Abschluss ging ich zur New Yorker Agentur R/Greenberg<br />
and Associates, R/GA.<br />
Durch eine Präsentation ergab sich die Chance, einen<br />
Filmtitelvorspann zu gestalten. Ich gewann den Pitch.<br />
Von da an setzte ich 8 Jahre zahlreiche Titelvorspänne um.<br />
R/GA schickte mich nach L.A., um dort das neue Büro kreativ<br />
zu leiten. Dann traf ich den Regisseur David Fincher und<br />
fragte ihn, ob ich den Vorspann zu „Sieben“ drehen konnte.<br />
Er sagte zu. „Sieben“ wurde ein voller Erfolg. David und ich<br />
waren bei der Premiere. Nach dem Vorspann gaben die Leute<br />
spontan Szenenapplaus. Wir schauten uns an und wussten,<br />
wir hatten etwas Großartiges geschaffen.<br />
Bei „Sieben“ und „Mission Impossible“ war ich noch bei<br />
R/GA. Kurz danach gründete ich mit zwei Kollegen ‚Imaginary<br />
Forces’. 6 Jahre realisierte ich Projekte wie „Die Mumie“<br />
oder „Identität“. Bei „Gattaca“. hatten wir komplett<br />
freie Hand. Wir erstellten den Titel, den Trailer und waren<br />
an den Marketingmaßnahmen beteiligt. Ich war gut im Geschäft.<br />
Aber mir fehlte die Nähe zu meinen Kunden. Ein<br />
wichtiger Teil meiner Arbeit ist der enge Austausch mit den<br />
Regisseuren. Diese Beziehungen wollte ich kultivieren: so<br />
startete ich ‚Prologue’. Mit Sam Raimi entwickelte ich alle<br />
drei „Spider-Man“ Titel und erst kürzlich habe ich wieder<br />
mit Julie Taymore zusammengearbeitet für Ihren Film<br />
„Across the Universe.“<br />
woher kommt der name prologue?<br />
‚Prologue’ stammt aus „Heinrich V.“ von William Shakespeare,<br />
ein für mich sehr inspirierendes Stück. Bei einem<br />
Prolog wird der Zuschauer in den kreativen Prozess mit<br />
einbezogen. Deswegen mag ich Filmemachen und Grafik<br />
Design: beide Disziplinen kommunizieren mit dem Betrachter.<br />
‚Prologue’ hat sich mit mir weiter entwickelt. Wir<br />
sind jetzt 35 Leute und produzieren auch Commercials und<br />
Computerspieltitel. Ich arbeite mit den Regisseuren und
© Index Book / New Line International Ltd.<br />
Designern zusammen, deren Arbeit mich inspiriert und die<br />
ich bewundere. Wir wollen Motion Graphics erzeugen, die<br />
außergewöhnlich sind.<br />
wie beginnt die arbeit an einem titelvorspann?<br />
Ich recherchiere und vertiefe mich komplett in die Ge-<br />
schichte. Ich studiere das Drehbuch, schreibe Ideen auf.<br />
Ich arbeite eng mit dem Regisseur zusammen: er ist mit der<br />
Story vertraut, kennt jede Sequenz des Plots, das Problem<br />
des Protagonisten und die Auflösung. Jede Zusammenarbeit<br />
ist eine neue Herausforderung, ähnlich einem Grafiker, der<br />
das Business seines Kunden verstehen will. Das Schöne am<br />
Film ist seine stilistische Unabhängigkeit. Jeder Film hat<br />
seine eigene Ästhetik, seine eigene Sprache und die Typo-<br />
grafie der Titelgestaltung ist eng verbunden mit der Ge-<br />
schichte des Films, die erzählt wird.<br />
ist der vorspann ein hinweis auf das, was einen im film<br />
erwartet?<br />
Manchmal ist es eine Metapher, manchmal eine Synopsis<br />
oder ein Mittel, um Spannung zu erzeugen. Bei „Sieben“ war<br />
es mehr. Wir sehen den Killer John Doe erst im letzten Drit-<br />
tel des Films. David und ich kamen überein, dass der Film<br />
einen Prolog braucht, der dem Publikum hilft, den Film zu<br />
erfassen. Der Vorspann mit seinen 2,5 Min. ist die erste Sze-<br />
ne des Films.<br />
was inspiriert dich?<br />
Eine Idee zu haben, die zur Lösung eines Problems beiträgt.<br />
Die Herausforderung etwas zu lösen, was sich als schwierig<br />
erweist. Die Konvergenz verschiedener Medien – das In-<br />
ternet ist ein wunderbarer Ort für Leute, ihre Arbeiten zu<br />
zeigen. Geschichten und Erinnerungen inspirieren mich.<br />
Auch „Storytelling“, also die Kunst, Geschichten zu erzäh-<br />
len. Heutzutage ist mit digitalen Effekten filmisch alles<br />
machbar. Aber etwas zu erschaffen, was Dich emotional be-<br />
rührt, ist die wahre Herausforderung.<br />
Das Gespräch führte <strong>Juliane</strong> <strong>Zielonka</strong><br />
drei | viertel »<br />
0 8 I 09<br />
Coopers Vorspann zu „Sieben“ im aktuellen<br />
Buch UNCREDITED. Mehr zum neu erschie-<br />
nenen Kompendium über Filmtitelge-<br />
staltung finden Sie auf Seite 30.<br />
Die ausführliche Version des Interviews<br />
mit Links zu Beispielen seiner Arbeiten<br />
finden Sie online unter<br />
www.agd.de
© Schein Berlin<br />
T R A ILE R GE S C H EH E N V OR DE M F ILM E R E IGNIS S E E R Z Ä H LE N N A C H DR EHS C H LUS S A B S PA N N DE SIGN E R S P R A X IS A G D IN T E R N<br />
Der schöne Schein<br />
W A S H A B E N L E C K E R E K I N G - K E K S E , T R O C K E N R I N D F L E I S C H U N D D A S S P Ü L M I T T E L „ J U X “<br />
G E M E I N S A M ? S I E S T A M M E N A L L E A U S D E M D E S I G N B Ü R O S C H E I N B E R L I N .<br />
J A N H Ü L P Ü S C H , H E N N I N G B R E H M U N D D A N I E L P O R S D O R F G E S T A LT E N S E I T 1 9 9 9 F A K E -<br />
P R O D U K T E F Ü R T V - U N D S P I E L F I L M P R O D U K T I O N E N . I N D E U T S C H L A N D G I LT D A S V E R B O T<br />
D E R S C H L E I C H W E R B U N G . D A S T R I O N U T Z T G E K O N N T D I E N I S C H E .<br />
Schein Berlin<br />
Kastanienallee 79, 10435 Berlin<br />
Telefon: 030. 44 31 78 74<br />
www.schein-berlin.de<br />
www.last-minute-design.de<br />
S<br />
„Angefangen hat alles mit einem Moodboard für ein fik-<br />
tives Lifestyle Magazin der Serie „Großstadträume“, erzählt<br />
Jan Hülpüsch. „Dann wurde das Produktionsteam der Dai-<br />
ly Soap „Gute Zeiten – Schlechte Zeiten“ auf uns aufmerk-<br />
sam.“ Der Beginn einer langjährigen Zusammenarbeit, in<br />
der zahlreiche falsche Konsumgüter das Licht der TV-Welt<br />
erblickten. Eine Welt, geschaffen von Drehbuchautoren,<br />
in der echte Marken nicht erlaubt sind. Die Schauspieler<br />
knuspern „Red Hot Chips“ in der Küche, trinken „Sandini<br />
Bier“ oder „01Cola“.<br />
„Um ein Fake-Produkt zu gestalten, recherchieren wir<br />
in Supermärkten. Als Konsumenten sind wir täglich von<br />
Marken umgeben, wir nutzen die vertrauten Farbschema.<br />
Cola bewegt sich beispielsweise in der Farbwelt rot, schwarz,<br />
weiß. Die Namen erfinden wir und prüfen, ob kein Markenschutz<br />
besteht. Daniel ist Fotograf und stellt uns Bilder aus<br />
seinem Archiv zur Verfügung.“ Es gibt Tage, da ist ein Design<br />
in einer Stunde fertig: „Wir benötigen kein Marketinggremium<br />
zur Freigabe. Unsere Produkte gelangen nicht in<br />
den Handel, manche sind nur Sekundenbruchteile zu sehen.<br />
Daher müssen sie auch nicht zu Ende gedacht werden.“<br />
so Hülpüsch. Der Regisseur entscheidet, wie lang etwas zu<br />
sehen ist.<br />
Auch digitale Projekte gehören zu ihrem Repertoire: für die<br />
deutsche Serie „R.I.S. – die Sprache der Toten“ entwickeln<br />
sie Computer Einspieler. Und wenn die Figur Philip Jacobi<br />
zur Recherche ins Internet geht, surft Schauspieler Julian<br />
Weigand auf eigens von Porsdorf, Brehm und Hülpüsch produzierten<br />
Seiten.<br />
Eine Herausforderung der besonderen Art bietet die<br />
Mitarbeit am Filmprojekt „Rubicon (Valkyrie)“. Unter der<br />
Regie von Bryan Singer verkörpert Hollywoodmime Tom<br />
Cruise Oberst Claus Schenk Graf von Stauffenberg in einem<br />
Deutschland zur Zeit des Dritten Reiches. Schein Berlin<br />
produziert Landkarten und Lagepläne mit dem Anspruch an<br />
historische Korrektheit. Besuche im Berliner Landesarchiv<br />
und im Bendlerblock, dem Zentrum der Widerstandsgruppe<br />
vom 20. Juli 1944, stehen auf der Tagesordnung. Historische<br />
Recherche für Produkte in fiktiven Filmwelten, die ihr Potential<br />
aus wahren Begebenheiten schöpfen. jz<br />
Das Schein Berlin Team ( v.l.n.r.):<br />
JAN HÜLPÜSCH, DANIEL PORSDORF, HENNING BREHM<br />
mit einer Auswahl an hausgemachten Fälschungen.
© Avanti Media<br />
D I E E R E I G N I S S E E R Z Ä H L E N<br />
Bilder, die es vorher nie gab.<br />
D E R F R A N Z O S E J E A N G I R A U D A K A M O E B I U S I S T E I N E R D E R B E D E U T E N D S T E N C O M I C Z E I C H N E R . S E I N E B I L-<br />
D E R B E E I N F L U S S T E N S C I E N C E - F I C T I O N F I L M E W I E ‚ B L A D E R U N N E R ’ O D E R ‚ A L I E N ’. G I R A U D S E L B S T W I R K T E<br />
A N F I L M E N W I E ‚T R O N ’ O D E R ‚T H E A B Y S S ’ M I T. A M 2 7. 1 0 . 2 0 0 7 Z E I G T A R T E T V E I N E D O K U M E N T A T I O N Ü B E R<br />
D E N K Ü N S T L E R . D E R B E R L I N E R K R E A T I V A G E N T U R ‚ O M G R A P H I X ’ G E L A N G M I T D E R I N T R O - A N I M A T I O N Z U D I E -<br />
S E R D O K U D A S N A H T L O S E E I N T A U C H E N I N E I N E F A N T A S T I S C H E W E LT.<br />
S<br />
In dem einminütigen Vorspann fährt die Kamera aus<br />
den Wolken herab in eine futuristische Großstadt. Die<br />
Figur Arzach reitet auf einem Flügelwesen über Häuser-<br />
schluchten, untermalt durch Musik von Kraftwerk Legen-<br />
de Karl Bartos. Die Kulisse entstand in Anlehnung an den<br />
Film „Das 5te Element“, für den Moebius das Szenendesign<br />
erstellte.<br />
Jeremias Steinmann und Timor Kardum bieten mit<br />
„outstanding Media“, kurz omgraphix, medienübergreifende<br />
Gestaltung: Grafik, Video, Compositing, Motion<br />
Graphics, 2D und 3D Animationen. „Für uns lag der Projekt-Schwerpunkt<br />
beim kollaborativen Arbeiten mit verschiedenen<br />
Künstlern.“ erzählt Timor und ergänzt „Die<br />
meisten Beteiligten sind Fans von Girauds Arbeiten, da fiel<br />
die Motivation leicht.“ Der Kontakt zum Regisseur Hasko<br />
Baumann entstand durch den Kameramann Frederic Doss.<br />
„Am Anfang, wenn Ideen entstehen, herscht Chaos“<br />
sagt Jeremias. Es gab viele Gespräche. „Bei allen Meetings<br />
mit Hasko waren immer ein 3D und ein 2D Artist dabei. Wir<br />
hatten freie Hand, konnten verschiedene Ansätze testen<br />
und so das Beste herausfinden.“ schildert Timor. Die Kreativen<br />
begannen mit einem Stapel Moebius Comics zur Analyse<br />
des Bildaufbaus und der Farbstimmungen.<br />
Animation bedeutet für omgraphix das Erschaffen von Bildern,<br />
die es vorher nie gab. Das Projekt dauerte 1 Jahr und<br />
verlief parallel zum Dreh des Dokumentarfilms und der<br />
anlaufenden Postproduktion. Omgraphix begann mit dem<br />
virtuellen Aufbau der Großstadtkulisse.<br />
Für die Visualisierung der Kamerafahrten nutzte das<br />
Team Storyboards und die Technik der Pre-Visualization,<br />
die Erstellung einer groben Szenerie in 3D: auf Gitternetzstrukturen<br />
werden Kameraführung und Lichtsetzung systematisch<br />
aufgebaut. Modelling und Animation entstanden<br />
mit Cinema 4D. Rendering, Shading und Simulation mit<br />
Maya. Für die Texturen benutzen sie Adobe Photoshop, für<br />
das Compositing Combustion und Fusion 5.„Wichtig war uns<br />
eine finale Kameraanimation, die für alle verschiedenen<br />
Softwarepakete exportiert werden kann. So kann jeder Artist<br />
unabhängig am Projekt mitarbeiten“ erzählt Jeremias.<br />
„Jeder gute Film hat ein stimmiges Konzept, ein Szenendesign<br />
und einen einheitlichen Look. Bei Moebius Redux<br />
schufen wir durch Animation einen Rahmen, der dem Film<br />
eine ganz eigene Ästhetik verleiht.“. Steinmann sieht in<br />
Film und Design zwei gegensätzliche Bereiche, die jedoch<br />
Schnittpunkte aufweisen. Während man als Designer Bilder<br />
produziert, die von innen wachsen, fängt ein Regisseur<br />
Bilder von außen ein. Die Grundidee, eine Formung von Bildern<br />
durch Menschen, verbindet beide Disziplinen. jz<br />
drei | viertel »<br />
10 I 11<br />
Arzach auf seinem Flug durch die futuristische<br />
Stadt<br />
omgraphix GbR<br />
Jeremias Steinmann & Timor Kardum<br />
Erkelenzdamm 59-61, Portal 3b,<br />
10999 Berlin<br />
Telefon: 030.61 65 43 41<br />
www.omgraphix.de
T R A ILE R GE S C H EH E N V OR DE M F ILM E R E IGNIS S E E R Z Ä H LE N N A C H DR EHS C H LUS S A B S PA N N DE SIGN E R S P R A X IS A G D IN T E R N<br />
B<br />
designer agd:<br />
J U T TA M E L S H E <strong>IM</strong> E R & K A I HOF M A N N<br />
fachbereiche:<br />
Comic, Cartoon, Karikatur,<br />
Trickfilm, Animation, Multimedia<br />
spezialität:<br />
breite Rezeptpalette<br />
ort:<br />
Berlin<br />
kontakt:<br />
www.bildbad.de<br />
Satire animiert<br />
L A C H - U N D S A C H G E S C H I C H T E N F Ü R F O R T G E S C H R I T T E N E<br />
S<br />
Das hier ist die Jutta. Die Jutta zeichnet lustige Filme<br />
für ganz schwierige Themen. Themen wie das Dosenpfand<br />
zum Beispiel. Da hat die Jutta „Eine einigermaßen kurze<br />
Geschichte von einem ganz einfachen deutschen Gesetz“<br />
gezeichnet. 14 Jahre hat das gedauert, bis das Gesetz fertig<br />
war. Ist dann zwar doch ein bisschen kompliziert geworden,<br />
macht aber nix, jetzt wissen wir, warum. Und wer noch mehr<br />
wissen will, der guckt sich auch den Film vom Kai an. Der<br />
Kai erklärt uns, warum die Beamten immer, immer mehr<br />
werden. Und die Arbeit der Beamten auch. Die Jutta und der<br />
Kai zeichnen ihre Sachen so richtig für das Fernsehen. Toll!<br />
Und so ist es dazu gekommen:<br />
„Das Erste, was wir für das ZDF gemacht haben, waren<br />
wissenschaftliche Illustrationen im Bereich Archäologie.<br />
Ich habe selbst Archäologie studiert und kannte da je-<br />
manden.“ Das Archäologiestudium von Kai Hofmann hat<br />
zwar nur wenige Semester gedauert, gelohnt hat es sich aber<br />
dennoch. Denn beim ZDF gerieten die beiden von „Bildbad“<br />
schnell an zwei Redakteure von „Frontal 21“, Andreas Wiemers<br />
und Werner Doyé. Wiemers und Doyé sind die Vorreiter<br />
der Satire beim ZDF, im Speziellen verantwortlich für<br />
„Toll!“, eine Sparte von „Frontal 21. „Wir haben den selben<br />
schwarzen Humor“, freut sich Jutta Melsheimer. Bei „Toll!“<br />
dürfen sie sich austoben, „die wollen, dass die Fetzen fliegen:“<br />
Sinnfrei ist der Spaß natürlich nicht, sondern verfolgt<br />
durchaus einen pädagogischen Anspruch. So wurden vor<br />
der Bundestagswahl 2005 fünf Filme hergestellt, die dem<br />
Publikum im Stil der „Sendung mit der Maus“ erklären, was<br />
sonst nie jemand in dieser Republik versteht: für welche<br />
Behältnisse zum Beispiel Pfand fällig wird und für welche
nicht. Oder warum die Bürokratie seit Jahrzehnten so üppig<br />
wuchert. Schuld ist „Das große Parkinsonsche Gesetz: Jeder<br />
Beamte oder Angestellte wünscht die Zahl seiner Unterge-<br />
benen, nicht aber die Zahl seiner Rivalen zu vergrößern.“<br />
Während Jutta Melsheimer sich auf 2D Animationen<br />
spezialisiert hat, arbeitet Kai Hofmann vor allem dreidimensional.<br />
Der Ablauf der Arbeit ist jedoch immer ähnlich:<br />
Die Redakteure denken sich eine Geschichte aus, die wird<br />
dann mit den Gestaltern besprochen und „meist hab ich<br />
schon direkt die Bilder im Kopf, wenn die mir was erzählen“.<br />
Auf dem Weg über Zeichenstift und Computer kommen<br />
diese Bilder dann ins Fernsehen.<br />
Animationen sind nach Auffassung der beiden Kollegen<br />
besonders geeignet, komplizierte Sachverhalte verständlich<br />
und einleuchtend darzustellen. Das Ergebnis ihrer<br />
Arbeit gibt dieser Auffassung Recht. Und auch die Kombination<br />
ihrer wichtigsten Arbeitsbereiche passt dazu: neben<br />
Charakteren für Satire entwerfen Jutta Melsheimer und Kai<br />
Hofmann hauptsächlich wissenschaftliche Animationen<br />
– die nicht nur für die Zuschauer lehrreich sind. „Man lernt<br />
selber total viel“, und der Reiz der Abwechslung hat für die<br />
beiden einen hohen Wert in ihrer täglichen Arbeit, in der sie<br />
sich fließend zwischen dem Zeitalter der Saurier und dem<br />
der ersten deutschen Bundeskanzlerin bewegen.<br />
Bald wird den satirischen Animationen von „Bildbad“<br />
auch ein Hauch von Ewigkeit beschieden sein. Sie sollen zusammen<br />
mit den Geschichten der ambitionierten Satiriker<br />
vom ZDF der Flüchtigkeit des TV-Augenblicks entrinnen<br />
und in einem Buch erscheinen. „Toll! Ein Buch“ erscheint<br />
im März 2008 im Carlsen Verlag. cs<br />
Beamtenvermehrung:<br />
Das große Parkinsonsche Gesetz<br />
drei | viertel »<br />
12 I 13<br />
Der Film zum Dosenpfand<br />
unter www.bildbad.de - T V Links
T R A ILE R GE S C H EH E N V OR DE M F ILM E R E IGNIS S E E R Z Ä H LE N N A C H DR EHS C H LUS S A B S PA N N DE SIGN E R S P R A X IS A G D IN T E R N
Das Unsichtbare sichtbar machen<br />
D I E W E L T V O N W E L E D A U N D D I E F E I N H E I T E N D E S M Ö B E L A U F B A U S – Z O O D E S I G N Z E I G T,<br />
W A S M A N O H N E F I L M N I C H T V E R S T Ü N D E .<br />
S<br />
„Imagefilme, Werbefilme, Kinowerbung“ lautet die<br />
kürzeste Antwort auf die Frage nach dem filmischen Schaf-<br />
fen von Svenja Riede und Bernd Seliger. Und man ist gar<br />
nicht verwundert zu hören, dass Bernd Seliger ursprüng-<br />
lich Film studieren wollte, bevor er sich dann auf das Gra-<br />
fik-Design besann – und nebenher Videos produzierte.<br />
Doch nein, es gab keinen fließenden Übergang zwischen<br />
diesen filmischen Früherfahrungen und den Imagefilmen<br />
von Zoodesign z.B. für die Möbelmarke Rolf Benz und Weleda,<br />
Naturkosmetik. „Nachdem wir uns selbstständig gemacht<br />
hatten, war erst einmal Schluss mit dem Film.“<br />
Doch dann kam die Bewerbung für die „Landesgartenschau<br />
Schwäbisch Gmünd 2014“ im Jahre 2002 und mit ihr<br />
die Idee, Lesezeichen aus Ringelblumen – lat. Calendula –<br />
herzustellen. Und was konnte näher liegen, als das ebenfalls<br />
in Schwäbisch Gmünd beheimatete Unternehmen Weleda<br />
um die Blumen zu bitten; Calendula gehört zu den wichtigsten<br />
Zutaten in der Körperpflegeserie für Kinder von Weleda,<br />
die Blumen werden zu Abertausenden angebaut.<br />
Eine glückliche Fügung? Ein schlauer Schachzug? Bei<br />
Weleda rückte man nicht nur die Ringelblumen heraus,<br />
sondern verlieh auch das Laminiergerät, um die Blüten als<br />
Lesezeichen zu verpacken – und war hochinteressiert zu<br />
hören, dass Zoodesign Imagefilme produziert. Schnell kam<br />
es zum Auftrag „und erst dann haben wir uns eine Kamera<br />
gekauft“.<br />
Die Arbeit an dem Weleda-Imagefilm dauerte ein Jahr.<br />
Was unter anderem daran lag, dass man auf die nächste Calendula-Ernte<br />
warten musste. Der Film erzählt nicht nur<br />
über die Zutaten für die Körperpflege und Naturkosmetik<br />
sowie ihre Verarbeitung von Hand und mit modernster<br />
Technik, sondern eröffnet einen ganzen Weleda-Kosmos.<br />
Wir lernen die Geschichte des Unternehmens kennen und<br />
seinen anthroposophischen Ansatz, wir erfahren, mit welch<br />
hoher Rücksicht auf die Bedürfnisse von Mensch und Natur<br />
Weleda-Produkte verbunden sind. Nachhaltigkeit? Fairer<br />
Handel? Bei Weleda von Anfang an selbstverständlich.<br />
„Kürzlich waren wir für Weleda in Rumänien, in den<br />
Karpaten, zur nachhaltigen Arnika-Ernte. Die zertifizierte<br />
Arnika Wildsammlung ist ein Projekt, das die World Wildlife<br />
Foundation W WF begonnen hat, Weleda führt es weiter.<br />
Ich war beeindruckt von dieser unglaublichen Menge<br />
an Handarbeit. Und davon, was das Projekt für die Region<br />
bringt.“ Für Bernd Seliger ist dann auch klar, welchen Anspruch<br />
er für sich selbst ableitet: „Man sieht dem Produkt<br />
nicht an, was alles dahinter steckt. Da sind wir Gestalter gefordert,<br />
das Unsichtbare sichtbar zu machen.“<br />
Ein ganz anderer Film, aber ein gemeinsamer Nenner:<br />
Denn unsichtbar bleibt häufig auch der Sinn, Zweck und Inhalt<br />
von Möbel-Aufbauanleitungen. Ein Umstand, der nicht<br />
nur private Kunden einschlägiger Möbelhäuser ärgert. Auch<br />
Möbelhersteller bekommen Probleme, wenn sie ihre edlen<br />
Schrankwand-Modelle beim Kunden von meist ungelernten<br />
Kräften aufbauen lassen – mit nichts als einem unverständlichen<br />
Stück Papier als Unterstützung. Die Reklamationen<br />
häufen sich.<br />
Gwinner Wohndesign wusste diesem Phänomen wirkungsvoll<br />
zu begegnen, es ließ sich von Zoodesign Filme<br />
drehen, die den Aufbau der Möbel zeigen – inklusive aller<br />
kleinen Tipps und Tricks. „Die Aufbauanleitung ist unser<br />
Drehbuch. Im Film ist dann allerdings vieles besser zu erkennen<br />
und leichter zu verstehen.“ Inzwischen ist eine ganze<br />
Serie entstanden, die Anzahl der Reklamationen ist deutlich<br />
gesunken, und der Kunde mag die Filme so sehr, dass er<br />
sie in seinen Möbel-Ausstellungen auf Plasmabildschirmen<br />
laufen lässt. Filmischer Erfolg jenseits vom Oscar. cs<br />
drei | viertel »<br />
B<br />
14 I 15<br />
designer agd:<br />
S V E N J A R I E D E & B E R N D S E L I G E R<br />
fachbereich:<br />
Film, Animation, Multimedia, TV- &<br />
Kinospots, CD, Kataloggestaltung<br />
spezialität:<br />
Artgerechte Gestaltung<br />
ort:<br />
Schwäbisch Gmünd<br />
kontakt:<br />
www.zoodesign.de
T R A ILE R GE S C H EH E N V OR DE M F ILM E R E IGNIS S E E R Z Ä H LE N N A C H DR EHS C H LUS S A B S PA N N DE SIGN E R S P R A X IS A G D IN T E R N<br />
Die Würde des Menschen<br />
ist unantastbar<br />
1 9 G U T E G R Ü N D E F Ü R D E M O K R A T I E O D E R : W I E Z W E I D E S I G N E R D E M G R U N D G E S E T Z Z U<br />
E I N E M K I N O - G E S I C H T V E R H A L F E N .<br />
Das Signet GG 19 ist Gewinner des<br />
EULDA Award 2007.<br />
www.gg19.de<br />
B<br />
designer agd:<br />
L I S A N I E S C H L A G & L A R S W E N T R U P<br />
fachbereich:<br />
Kommunikationsdesign<br />
spezialität:<br />
Corporate Design,<br />
Buch- & Zeitschriftengestaltung<br />
ort:<br />
Münster<br />
kontakt:<br />
www.nieschlag-und-wentrup.de<br />
S<br />
Vor fünf Jahren lernten Lisa Nieschlag und Lars Wentrup<br />
den Berliner Regisseur Harald Siebler kennen, der über<br />
ein kleines Budget und umso größere Ideen verfügte. Das<br />
Resultat der ersten Zusammenarbeit war das Signet von<br />
Sieblers Filmproduktion „movie members“, das 2006 mit<br />
dem European Logo Design Award (EULDA) ausgezeichnet<br />
wurde. Der ambitioniert-enthusiastische Filmprofi kon-<br />
frontierte das Designer-Duo mit seinen ersten Visionen<br />
für ein neues Filmprojekt – der filmischen Umsetzung des<br />
Grundgesetzes. Lars Wentrup: „Wir waren in der Anfangs-<br />
phase des Projektes GG 19 ebenso begeistert wie skeptisch.<br />
Der intensive fachlich-freundschaftliche Dialog mit Harald<br />
Siebler und großes gegenseitiges Vertrauen haben uns über<br />
diese lange Zeit begleitet und getragen.“<br />
Vom Filmplakat bis zum Internet-Auftritt stammt<br />
das komplette Erscheinungsbild für das On- und Offline-<br />
Marketing von GG 19 aus den Köpfen von Lisa Nieschlag<br />
und Lars Wentrup. Die visuelle Umsetzung war besonders<br />
anspruchsvoll, weil es sich bei dieser Produktion nicht nur<br />
um einen Film handelt, sondern um 19 Kurzfilme à 6 Minuten,<br />
erzählt von 19 Regisseuren zu 19 Artikeln des Grundgesetzes.<br />
Der Cast ist hochkarätig – als Mitwirkende sind unter<br />
anderem Justus von Dohnányi, Karoline Eichhorn, Kurt<br />
Krömer, Anna Loos, Tobias Oertel, Ellen Schwiers, Anna<br />
Thalbach, Elena Uhlig und Katharina Wackernagel mit von<br />
der Gesetzes-Partie.<br />
Entstanden ist eine einzigartige Filmkomposition und<br />
eines der außergewöhnlichsten deutschen Filmprojekte der<br />
letzten Jahre: 149 spannende, komische und anrührende<br />
Filmminuten über unsere Verfassungswirklichkeit.<br />
Als Key Visual entschieden sich die Designer für einen<br />
Strichcode, der wie aufgestempelt wirkt. „Der Strichcode<br />
symbolisiert einerseits die Kommerzialisierung und Entindividualisierung<br />
und damit den Wertewandel unserer Gesellschaft<br />
- andererseits sorgt er für den visuellen Zugang,“<br />
so Lisa Nieschlag. So lebt nicht nur der Film selbst, sondern<br />
auch das Design von Kontrasten und Perspektivwechseln.<br />
Die horizontal über das Plakat laufenden Zahlenreihen<br />
spiegeln die Reihenfolge der einzelnen Episoden wider.<br />
„Das Design ist nicht nur werbewirksame Fassade, sondern<br />
visualisiert die Kernbotschaft des Films und unterstützt<br />
den kritischen Diskurs,“ erläutern Nieschlag + Wentrup ihr<br />
Konzept.<br />
Bundesweiter Kinostart von GG 19 war am 31. Mai 2007.<br />
Über einen praktischen Kinofinder auf der Website findet<br />
man die Kinos, die den Film noch, wieder oder endlich im<br />
Programm haben. Wer an weitergehenden Informationen<br />
interessiert ist, findet sie auf 144 Seiten für 12,90 Euro im<br />
Buch zum Film von Prof. Dr. Uwe Wesel (ISBN 978-3-8067-<br />
5150-5). Als didaktische Unterlage für den Politik- und<br />
sozialwissenschaftlichen Schulunterricht kann das Material<br />
ebenfalls online angefordert werden. Mehr als ein Buch<br />
zum Film, der mehr ist als ein Film. Rein ins Kino und:<br />
Film ab! smt
drei | viertel »<br />
Das deutsche<br />
Grundgeset z<br />
16 I 17<br />
Artikel 1<br />
Menschenwürde, Grundrechtsbindung<br />
der staatlichen Gewalt<br />
Artikel 2<br />
Allgemeine Handlungsfreiheit,<br />
Freiheit der Person, Recht auf Leben<br />
Artikel 3<br />
Gleichheit vor dem Gesetz, Gleichberechtigung<br />
von Männern und Frauen,<br />
Diskriminierungsverbote<br />
Artikel 4<br />
Glaubens-, Gewissens- und<br />
Bekenntnisfreiheit<br />
Artikel 5<br />
Meinungs-, Informations- und<br />
Pressefreiheit<br />
Artikel 6<br />
Schutz der Familie, Pflege und<br />
Erziehung der Kinder<br />
Artikel 7<br />
Schulwesen<br />
Artikel 8<br />
Versammlungsfreiheit<br />
Artikel 9<br />
Vereinigungs-, Koalitionsfreiheit<br />
Artikel 10<br />
Brief-, Post- und Fernmeldegeheimnis<br />
Artikel 11<br />
Freizügigkeit<br />
Artikel 12<br />
Berufsfreiheit, Verbot der Zwangsarbeit<br />
Artikel 13<br />
Unverletzlichkeit der Wohnung<br />
Artikel 14<br />
Eigentum, Erbrecht, Enteignung<br />
Artikel 15<br />
Sozialisierung<br />
Artikel 16<br />
Ausbürgerung, Auslieferung, Asylrecht<br />
Artikel 17<br />
Beschwerde- und Petitionsrecht<br />
Artikel 18<br />
Verwirkung von Grundrechten<br />
Artikel 19<br />
Gewährleistung der Grundrechte
T R A ILE R GE S C H EH E N V OR DE M F ILM E R E IGNIS S E E R Z Ä H LE N N A C H DR EHS C H LUS S A B S PA N N DE SIGN E R S P R A X IS A G D IN T E R N<br />
Die Vielfalt im Blick<br />
D I E B E W E G T B I L D - GE S TA LT U N G S - GE N E R A L I S T E N W O L L E N I M M E R N U R E I N S : D A S S S I C H<br />
D E R Z U S C H A U E R D E R B O T S C H A F T Ö F F N E T<br />
S<br />
„Projekt Gold“ erstrahlt in noch ganz frischem Glanz:<br />
Erst im August 2005 haben Simone Wendel und Mario A.<br />
Conte ihre Filmkreation in einer alten Hafen-Kantine in<br />
Mannheim gegründet. Dabei hat keiner von ihnen an einer<br />
Filmhochschule studiert; Simone Wendel ist Kommunika-<br />
tions-Designerin von der Fachhochschule Darmstadt, Ma-<br />
rio A. Conte studierte Mediendesign mit dem Schwerpunkt<br />
Film an der Fachhochschule Mainz.<br />
Filme, die nicht von Studenten der Filmhochschulen<br />
sondern von Design-Studenten gemacht werden, erhalten<br />
deutlich weniger Förderung, und so mussten die Studierenden<br />
einen großen Teil ihrer ersten Arbeit selbst finanzieren.<br />
Doch „Der erste Engel“ lernte hervorragend fliegen, inzwischen<br />
wurde der Kurzfilm auf über 25 Festivals gezeigt und<br />
schaffte es sogar bis nach Tokio. Das dunkle Verwirrspiel<br />
um himmlische und höllische Mächte lässt den Zuschauer<br />
geschickt in die Falle seiner eigenen Erwartungen tappen.<br />
Verwirrung und das Leben nach dem Tod haben auch in<br />
„Record 12“ zentrale Bedeutung. Zwölf Überwachungskameras<br />
beobachten eine junge Frau in einem Haus, in dem<br />
sich plötzlich die Rollläden senken und die Türen verriegeln.<br />
Die junge Frau ist gefangen. Parallel begleitet ein Verhör<br />
das Geschehen, und nach und nach beginnen wir, die<br />
Zusammenhänge zu ahnen.<br />
„Record 12“ befindet sich zur Zeit in der Postproduktion<br />
und soll im Winter 2007 fertig sein. Parallel zu der linearen<br />
Kinofilm-Version wird es eine Multi-Angle-Version geben:<br />
Hier entscheidet der Zuschauer selbst, durch welche der Kameras<br />
er das Haus beobachtet und kann so – jenseits vom<br />
Schnitt – verborgene Elemente entdecken. Der Zuschauer<br />
wird selbst zum Überwacher.<br />
Der 75-minütige Spielfilm kann unter Cast u.a. aufwarten<br />
mit Meret Becker und Iris Böhm. Wie schafft man<br />
das als Film-Newcomer? Ganz einfach: „Man schickt dem<br />
Schauspieler das Drehbuch und wenn ihm der Stoff gefällt<br />
und er – oder sie – auch noch Zeit hat, kann man sich mit ein<br />
bisschen Glück über eine Zusage freuen.“
Doch trotz ihrer Erfolge auf diesem Gebiet sind „Projekt<br />
Gold“ nicht auf Spielfilme festgelegt. „Wir sind Bewegt-<br />
bild-Gestaltungs-Generalisten, die versuchen, grenzen-<br />
frei und flexibel zu bleiben.“ Ein weiteres wichtiges Ar-<br />
beitsfeld der Generalisten ist Filmdesign: Vorspänne und<br />
Motion Graphics in 2D und 3D Animation. „Hier haben wir<br />
die Möglichkeit, das Fantastische in einem Film viel stär-<br />
ker herauszuheben. In ‚Die schwarze Rose von Kairo‘ fängt<br />
der Sultan vor Stolz an zu ‚strahlen‘, und beim fleißigen Re-<br />
gieassistenten sieht man die Texte, die er in die Maschine<br />
schreibt, über ihm durch den Raum schweben.“ Auch Staub,<br />
Schmutz und Kratzer auf dem vermeintlichen 20-er Jahre<br />
Stummfilm sind Filmdesign, und „es haben schon Leute<br />
gedacht, das wäre altes Material und wir hätten den Rest des<br />
Films dazu gedreht.“<br />
Neben Cineasten sind Auftraggeber bei „Projekt Gold“<br />
besonders gut aufgehoben. Bei Corporate- und Werbefil-<br />
men, Musikvideos, Dokumentationen und Mini-Web-Clips<br />
kommt die Vielseitigkeit der beiden Designer perfekt zum<br />
Einsatz, da sie Projekte dieser Größenordnung komplett<br />
produzieren, betreuen und bearbeiten können. „Wir freuen<br />
uns über Auftragsarbeiten und behandeln sie so liebevoll<br />
und mit derselben Tiefgründigkeit wie unsere eigenen Projekte“.<br />
Und auch die Kombination von Film- und Design-<br />
Verständnis erweist sich als vorteilhaft: „Als Filmemacher<br />
sind wir mit der Vielschichtigkeit von bewegten Bildern und<br />
deren subtiler Wirkungsweise vertraut, und als Designer<br />
kennen wir die Bedeutung einer stimmigen Corporate Identitiy.“<br />
Die Botschaft wird verstanden. cs<br />
drei | viertel »<br />
B<br />
18 I 19<br />
designer agd:<br />
S I M O N E W E N D E L & M A R I O A . C O N T E<br />
fachbereiche:<br />
Film, Trickfilm, Multimedia<br />
spezialitäten:<br />
Entwicklung, Gestaltung & Produktion<br />
von Dokumentar- & Spielfilmen,<br />
Musikvideos & Titeldesign<br />
ort:<br />
Mannheim<br />
kontakt:<br />
www.projekt-gold.de
T R A ILE R GE S C H EH E N V OR DE M F ILM E R E IGNIS S E E R Z Ä H LE N N A C H DR EHS C H LUS S A B S PA N N DE SIGN E R S P R A X IS A G D IN T E R N<br />
Darf man Diktatoren umbringen?<br />
V I S U A L E F F E C T S - S P E Z I A L I S T M A R C P O T O C N I K A R B E I T E T S E I T J A H R E N A N E I N E M E H R G E I Z I G E N F I L M P R O J E K T:<br />
A N D E R G E S C H I C H T E E I N E S A T T E N T A T S .<br />
S<br />
Als Zuschauer staunt man oft: Pro Fernsehabend werden<br />
einige hundert Autos zu Schrott gefahren, mehrere Dutzend<br />
Hubschrauber und Flugzeuge zerstört und mindestens ein<br />
Stadtteil in Schutt und Asche gelegt. Ein Experte, der sol-<br />
ches möglich macht, ohne real eine Schramme in den Auto-<br />
lack zu kratzen, ist Diplom-Designer Marc Potocnik. Unter<br />
anderem arbeitete er für eine deutsche TV-Serie, bei der<br />
seine Arbeit half, „Autos flexibler kaputt zu machen“. Für<br />
wenige Sekunden Film sitzt Marc Potocnik Tage oder Wo-<br />
chen an seinen Computern. „Die Realität nachzuempfinden<br />
ist eben aufwändig“, bemerkt Marc Potocnik<br />
trocken. Visual Effects sind seine Passion.<br />
Eine Leidenschaft, die sich auch in<br />
freiem, nicht-kommerziellem Schaffen ausdrückt.<br />
Seit 2003 arbeitet Marc Potocnik an<br />
seinem eigenen Filmprojekt „Unter freiem<br />
Himmel“, in dem er sein Interesse an der<br />
jüngeren deutschen Geschichte in einen Film<br />
umsetzt: Was wäre eigentlich gewesen, wenn ein Attentat auf<br />
Adolf Hitler gelungen wäre? Hintergrund ist das Schicksal<br />
von Georg Elser, der am 8. November 1939 versuchte, Hitler<br />
mithilfe einer selbstgebauten Bombe im Münchener Bürgerbräukeller<br />
umzubringen. Das Attentat misslang, weil<br />
Hitler früher als geplant wieder abreiste; 13 Minuten nachdem<br />
Hitler den Saal verlassen hatte, explodierte die Bombe.<br />
Georg Elser wurde festgenommen und kurz vor Kriegsende<br />
in Dachau ermordet. „Ich frage mich rückwirkend, verflixt<br />
noch mal, warum ist denn das schief gegangen?“ Marc Potocnik<br />
legte die Handlung von „Unter freiem Himmel“ in<br />
ein fiktives Deutschland in der heutigen Zeit, das von einem<br />
totalitären Regime regiert wird. Im Film gelingt das Attentat<br />
zwar. Doch verliert die Filmheldin sowohl Freiheit als<br />
auch eine Freundin und ihren Geliebten. „Ich experimentiere<br />
filmisch, wie könnte ein solches Attentat aussehen und<br />
ich frage, wann stehe ich moralisch in der Pflicht aufzubegehren.“<br />
Ein unbequemer, ein aufrüttelnder Film.<br />
Konzept und die Rohbilder entstanden unter der Regie<br />
von Marc Potocnik und mit Schauspielern wie Rebecca<br />
Engel, Klaus Nierhoff und Constanze Priester im Rahmen<br />
des Studiums, die Postproduktion einiger Szenen war sein<br />
Diplomthema. „Ich habe dem Videomaterial durch subtile<br />
Farbkorrektur filmische Tiefe verliehen und Szenen mit<br />
3D-Elementen angereichert“, berichtet er. Im Klartext: Seine<br />
Filmheldin schaut aus dem Wohnungsfenster auf eine<br />
Düsseldorfer Straße. Die Schauspielerin sah eine Straße<br />
mit geparkten Autos, ein Mann, der in seinen Wagen steigt.<br />
Der Zuschauer sieht die gleiche Straße. Doch über den<br />
Dächern fliegen Militärhubschrauber, auf der Straße patrouillieren<br />
Soldaten, das Einsteigen des Anwohners wird<br />
von zwei Militärs überwacht, aus dem Auspuff des gepanzerten<br />
Fahrzeugs steigen Abgase auf. Bild für Bild ist in ein<br />
einengendes Grün-Gelb getaucht, die Hauptdarstellerin<br />
hebt sich farblich kühl ab. Bei den Visual Effects geht es jedoch<br />
nicht nur um die großen Effekte; auch das Kleine muss<br />
stimmen. Die neu geschaffenen Menschen und Fahrzeuge<br />
spiegeln sich, der Vorhang weht ins Bild, der Panzerwagen<br />
wirft Schatten.<br />
Bisher hat Marc Potocnik etwa zwei Jahre am Stück an<br />
seinem Film gearbeitet. Im nächsten Jahr soll „Unter freiem<br />
Himmel“ Premiere feiern. Damit das gelingt, hofft er auf<br />
Unterstützung – egal ob durch Geld oder durch Mitarbeit.<br />
Negative Vorbilder für seinen Film findet der Bewegtbild-Designer<br />
auch in der Gegenwart zur Genüge: Als aktives<br />
Mitglied von amnesty international weiß er von den<br />
Praktiken moderner Diktaturen.<br />
Übrigens: Auch den Internetauftritt mehrerer ai-Gruppen<br />
gestaltete Marc Potocnik. bb
drei | viertel »<br />
Originalaufnahmen Nachbearbeitung designer agd:<br />
M A R C P O T O C N I K<br />
B<br />
fachbereich:<br />
Bewegtbild<br />
spezialität:<br />
Visualisierungen, Visual Effects<br />
ort:<br />
Düsseldorf<br />
kontakt:<br />
www.potocnik.com<br />
20 I 21<br />
Vor dem Anschlag: Ankündigung der<br />
Veranstaltung in der Volksarena<br />
(Darsteller Jesko Johannsen)
T R A ILE R GE S C H EH E N V OR DE M F ILM E R E IGNIS S E E R Z Ä H LE N N A C H DR EHS C H LUS S A B S PA N N DE SIGN E R S P R A X IS A G D IN T E R N<br />
Enttarnt (Breach) – Originalplakat und ,<br />
rechts oben, deutsches Plakat:<br />
Amerikanische und deutsche Filmwer-<br />
bung im direkten Vergleich<br />
Deutscher Kinostart: September 2007<br />
Plakatdesign: www.isaraufwaerts.de<br />
N A C H D R E H S C H L U S S<br />
Wenn aus „The Green Butchers“<br />
„Dänische Delikatessen“ wird<br />
U N T E R H A L T U N G A U F D E R K I N O L E I N W A N D Z U K O N S U M I E R E N , M A C H T G R O S S E N S P A S S . D I E V E R M A R K T U N G<br />
V O N K I N O - E N T E R T A I N M E N T I S T D A G E G E N E I N E K O M P L E X E A U F G A B E M I T V I E L E N D O ’ S A N D D O N T ’ S . X A V I E R<br />
C H O T A R D , F R E I E R M A R K E T I N G B E R A T E R I N S A C H E N F I L M , G E W Ä H R T U N S E I N E N K L E I N E N E I N B L I C K H I N T E R<br />
G R O S S E K U L I S S E N .<br />
x avier chotard, wer trifft eigent-<br />
lich die zentr ale entscheidung,<br />
wenn es um die festlegung der<br />
marketingstr ategie für einen<br />
kinofilm geht?<br />
Das ist eine diffizile Angelegenheit,<br />
in die unterschiedlichste Analysen,<br />
Erfahrungen und Einschätzungen<br />
der verantwortlichen Mitarbeiter<br />
des Filmverleihs einfließen, denn es<br />
müssen – ähnlich wie bei der Einfüh-<br />
rung eines Consumerproducts – sehr<br />
viele Faktoren berücksichtigt wer-<br />
den. Die konkrete Entscheidung ist<br />
dann im wahrsten Sinne des Wortes:<br />
Chefsache. Filmname, Starttermin<br />
und Einführungsbudget werden von<br />
der Geschäftsführung des Verleihs in<br />
Abstimmung mit der Marketinglei-<br />
tung festgelegt.<br />
wonach richtet sich die höhe des<br />
marketingbudgets?<br />
Ausgangsbasis dafür ist der Filmein-<br />
kaufspreis, den der Verleih gezahlt<br />
hat. Dieser muss in Relation gesehen<br />
werden zum geschätzten Erfolgspotential – dafür greift man<br />
auf Erfahrungswerte zurück und bezieht natürlich Genre,<br />
Besetzung, Regie und womöglich auch die Produktion mit<br />
ein. All diese Faktoren haben im Zusammenwirken Einfluss<br />
auf den Erfolg am Markt.<br />
wie werden filme eingek auft? was liegt dem verleih<br />
konkret zur erfolgseinschätzung vor?<br />
Dafür gibt es keine Richtlinie. Es kann ein Drehbuch in-<br />
klusive Besetzungsliste sein, ein repräsentativer Filmaus-<br />
schnitt oder sogar eine komplette Filmvorführung. Die<br />
größten Einkaufsbörsen für Film sind nach wie vor die<br />
internationalen Filmfestspiele in Cannes und der AFM<br />
American Film Market, die einmal jährlich stattfinden<br />
und der Marktplatz für die gesamte Filmbranche sind.<br />
der optimale starttermin – vom startwochenende hängt<br />
der kinoerfolg maßgeblich ab – was bedeutet das?<br />
Nun – der Erfolg des Starttermins hängt von vielen ver-<br />
schiedenen Faktoren ab.<br />
Die Marketingkampagne, die Konkurrenzsituation im ak-<br />
tuellen Freizeit- und Veranstaltungsangebot, die Jahreszeit<br />
– und nicht zuletzt: das Wetter. All diese Faktoren haben<br />
Auswirkungen auf den Starterfolg.<br />
Es gibt eine Faustformel, nach der üblicherweise hochge-<br />
rechnet wird. Der Starttag bestimmt das erste Wochenende.<br />
Das fünffache Resultat des Starttages ergibt dann das ge-<br />
schätzte Ergebnis für das Startwochenende. So lassen sich<br />
die Zuschauerzahlen des ersten Spieltages auch als Basis für<br />
die komplette Laufzeit hochrechnen. Pro Woche hat man<br />
erfahrungsgemäß einen Zuschauerrückgang von 20 bis 45<br />
Prozent. Da es ständig neue Filme gibt, herrscht natürlich<br />
ein großer Verdrängungswettbewerb. Langfristiger Erfolg<br />
wird übrigens oft auch durch persönliche Weiterempfeh-<br />
lung gestützt.
und wovon hängt ab, wie l ange ein film l äuft?<br />
Das wird, nach Vorlage der Wochenend-Einspielergebnisse,<br />
jeden Montag zwischen Kinobetreiber und Verleih im De-<br />
tail ausgehandelt und muss in Relation zu den geplanten<br />
Neustarts entschieden werden.<br />
wieviel kino-neustarts gibt es denn in etwa pro jahr?<br />
In Deutschland sind das aktuell circa 400 Filme, in Frank-<br />
reich rund 560, in England 450, in Japan 650 und in USA<br />
530 Filme.<br />
Der deutsche Kino-Markt ist nach dem US-Markt der zweit-<br />
wichtigste umsatzstarke Markt. Die US-Filme dominieren<br />
den Markt mit 72% des Umsatzes.<br />
stichwort: ausl ändischer film. was ist unter gestal-<br />
tungsgesichtspunkten zu berücksichtigen, wenn ein<br />
ausl ändischer film in deutschl and vermarktet wer-<br />
den soll?<br />
Es gibt ein paar Standards, die auf jeden Fall beachtet wer-<br />
den müssen. Dazu gehört die vorgegebene Reihenfolge bei<br />
Abbildung und Nennung der Darsteller und die genaue<br />
Einhaltung von Typografie und Schriftgrößen auf allen<br />
Werbemitteln. Der Verleih darf das Key Visual ändern – er-<br />
fahrungsgemäß muss eine solche Änderung aber mit den<br />
Hauptdarstellern abgesprochen werden.<br />
Interessant beim Marketing-Mix im Ausland ist übrigens,<br />
dass es beispielsweise in Frankreich keine TV-Werbung für<br />
Kinofilme gibt (zum Schutz der inländischen Produkti-<br />
onen). Dadurch kommt dem Filmplakat eine ganz besondere<br />
Bedeutung und Aufwertung zu – es muss den Film tragen.<br />
warum werden in deutschl and immer noch so viele<br />
filmtitel in die deutsche spr ache adaptiert? das er-<br />
gebnis ist oft sehr verfremdend und nicht ger ade ein<br />
verbaler anmacher.<br />
Deutschland hat im europäischen Vergleich immer noch<br />
einen niedrigen Anteil an Originalfassungen. Dies gilt für<br />
die Titeladaption wie für die Sprache – synchronisiert wird<br />
hier am meisten. Bei der Vermarktung wird natürlich auf<br />
Massentauglichkeit gesetzt; das ist der Grund für den Ti-<br />
teltransfer in die jeweilige Landessprache. Doch auch in<br />
Deutschland geht der Trend immer mehr zum Originaltitel.<br />
sie kennen die enge zusammenarbeit mit designern und<br />
agentur-kreativen. was schätzen sie beim kreativen<br />
gegenüber am meisten, wenn es um die entwicklung ei-<br />
ner filmk ampagne geht?<br />
Die kreative Leistung des Gestalters ist unentbehrlich. Weil<br />
eine Geschichte tausendmal anders erzählt werden kann,<br />
schätze ich es sehr, wenn ein Designer einen Film versteht<br />
und mit der Visualisierung eine verkaufsfördernde Span-<br />
nung entwickelt.<br />
Filmplakate haben eine ganz eigene, charakteristische For-<br />
malästhetik, die von den Designern eingesetzt wird, um<br />
„Film“ zu suggerieren. Da die Vorlaufzeiten oft knapp sind,<br />
ist die Zusammenarbeit mit den Kreativen meistens sehr<br />
intensiv.<br />
bitte geben sie uns zum abschluss einen blick in die zu-<br />
kunft des kinomarktes. müssen wir den kinosessel bald<br />
gegen die heimatliche couch tauschen?<br />
Es ist kein Geheimnis, dass die Kinoumsätze in den letzten<br />
zwei Jahren zugunsten der DVD-Verkäufe um 13 Prozent zu-<br />
rückgegangen sind. DVDs erscheinen in immer kürzeren<br />
Zeitfenstern – aktuell drei bis vier Monate nach Kinostart.<br />
Doch: die Bekanntheit für den Film schafft immer noch der<br />
Kinoerfolg und inhaltlich anspruchsvollere Filme stoßen<br />
im Kino auf größere Resonanz als im DVD-Geschäft. Das<br />
sind doch beruhigende Aussichten.<br />
Das Gespräch führte Susanne M. Thiesbürger<br />
X AVIER CHOTARD<br />
drei | viertel »<br />
2 2 I 23<br />
ist seit 2006 als freier Marketingberater<br />
für die Filmindustrie tätig.<br />
Als Marketingleiter bei Kinowelt, Solo<br />
Film Verleih und 3L Filmverleih hat<br />
er in den vergangenen dreizehn Jahren<br />
rund 160 Filme bei ihrem Kinostart<br />
professionell begleitet.<br />
X AVIER CHOTARD<br />
Flurstraße 2, 81675 München<br />
Telefon: 089. 396237<br />
Mobil: 0172. 840 21 65<br />
eMail: xavierchotard@jetztimkino.com<br />
Marktinformationen & Besucherzahlen:<br />
www.ffa.de<br />
Entertainment im Vor- und Rückblick:<br />
www.mediabiz.de<br />
www.vdfkino.de<br />
www.kino.de<br />
www.spio.de<br />
www.obs.coe.int<br />
www.filmecho.de<br />
© Lennart Schmiedel
T R A ILE R GE S C H EH E N V OR DE M F ILM E R E IGNIS S E E R Z Ä H LE N N A C H DR EHS C H LUS S A B S PA N N DE SIGN E R S P R A X IS A G D IN T E R N<br />
Jedi Wisdom<br />
D I E W E I S H E I T E N A U S S T A R W A R S I N E I N E M B U C H<br />
James Victore Inc<br />
36 South 4th Street, Studio D3<br />
Brooklyn, New York 11211, USA<br />
Telefon: 001.718.963.16 90<br />
www.jamesvictore.com<br />
Der US-Designer ist bekannt für seine<br />
plakative Bildsprache. Er arbeitet u.a.<br />
für das T<strong>IM</strong>E Magazin. Seine sozialkritischen<br />
grafischen Posterserien rücken<br />
Themen wie AIDS, Rassismus oder<br />
Todesstrafe in das Bewusstsein einer<br />
breit gestreuten Öffentlichkeit.<br />
Die ausführliche Originalfassung<br />
des Artikels finden Sie im internen<br />
Teil der AGD Website unter:<br />
www.agd.de<br />
S<br />
Vor langer Zeit - in einer weit, weit entfernten Galaxis:<br />
zwei Roboter stapfen durch trostlosen Wüstensand. „Wir<br />
sind eben zum Leiden geschaffen, das ist nun mal unser<br />
Los.“ seufzt der goldglänzende<br />
Roboter seinem fiependen<br />
Blechkumpel zu. Moment, das<br />
kennt man, oder? Ja. „Leben ist<br />
Leiden“ wusste schon Buddha.<br />
Weltweit kennen Menschen<br />
die Star Wars Filme von George<br />
Lucas. Sie kennen die Figuren,<br />
die Metaphern, „die dunkle<br />
Seite der Macht“, aber sie haben<br />
keine Ahnung, wo die Story<br />
ihren Ursprung hat. Wie viel<br />
Weisheit in der Science Fiction<br />
Saga steckt, wollte der New Yorker<br />
Grafikdesigner James Victore<br />
genau wissen.<br />
Inspiriert durch die Filme,<br />
seinen 10-jährigen Sohn und<br />
seine Liebe zum Design, begann<br />
er das Buchprojekt ‚Jedi<br />
Wisdom’ und tauchte ein in die Mythologie der Geschichte.<br />
„Text und Bild zu kombinieren erschien einfach. Mein Anspruch<br />
ist die Verdeutlichung des Ursprungs der Zitate. Die<br />
Recherche erwies sich als schwierig, die Menge an Weisheiten<br />
in der Geschichte hat mich umgehauen“ gesteht er.<br />
Denn Lucas hat nachgelegt: aus der anfänglichen Trilogie<br />
sind 6 Filme geworden. Dem gegenüber stehen über 2.500<br />
Jahre Menschheitsgeschichte gefüllt mit Erkenntnissen,<br />
Lehren und Gelehrten. Wissen, vergraben in zahlreichen<br />
Bibliotheken und Buchläden.<br />
Die Weisheit und die Kunst des Geschichtenerzählens<br />
haben sich in den letzten 2.500 Jahren kaum verändert,<br />
doch das uns heute vertraute Vokabular weicht stark von den<br />
Worten ab, die einst ein Lao Tse benutzte. Dann doch lieber<br />
Yoda. Der redet zwar auch komisch, aber sein Sprech ist ge-
läufiger, wenn er sagt „Wahrlich wunderbar die Seele eines<br />
Kindes ist.“. Star Wars gibt dem Zuschauer einen Weis-<br />
heits-Crashkurs ohne zu belehren. Es ist die Geschichte<br />
des jungen Mannes ‚Luke Skywalker’ im Aufstand gegen die<br />
Gesellschaft („Man against society“). Die moderne Helden-<br />
reise nach Homer.<br />
‚Jedi Wisdom’ ist eine Sammlung aus Filmzitaten, die<br />
den Leser zurück zum Ursprung führt. Es bietet Inspiration<br />
für den Alltag. Die vollmundige Typografie transportiert<br />
gekonnt die Botschaft, sie ebnet den Weg zu neuen Erkennt-<br />
nissen oder erinnert an vergangene Einsichten, anwendbar<br />
auf das Leben im Hier und Jetzt. Die Fotografien unterstreichen<br />
die Verspieltheit und den Zauber der Filmfiguren.<br />
Das Buch ist [noch] nicht im Handel erhältlich. „Für<br />
mich stand der Spaß an diesem Projekt im Vordergrund und<br />
mein Interesse an Philosophie.“ erläutert der Designer. Ein<br />
Exemplar fand seinen Weg zur ‚Skywalker Ranch’, dem kalifornischen<br />
Wohnsitz von Herrn Lucas. „Als Verlag käme<br />
nur Lucasbooks in Frage, der Filmemacher ist Inhaber aller<br />
Rechte.“ weiß Victore. Mal schauen, wie es ihm gefällt.<br />
„Möge die Macht mit ihm sein.“ jz<br />
© James Victore Inc. - Star Wars, Yoda, Jedi, Luke Skywalker sind eingetragene Warenzeichen der<br />
Lucasarts Ltd. – Alle Rechte vorbehalten.<br />
drei | viertel »<br />
24 I 25
T R A ILE R GE S C H EH E N V OR DE M F ILM E R E IGNIS S E E R Z Ä H LE N N A C H DR EHS C H LUS S A B S PA N N DE SIGN E R S P R A X IS A G D IN T E R N<br />
Werners Version von „Irina Palm“ am Delphi Filmpalast am Zoo, Berlin<br />
© <strong>Juliane</strong> <strong>Zielonka</strong>
A B S P A N N<br />
Maler von Format<br />
B E I W E R N E R W E R B U N G I N B E R L I N W E R D E N K I N O P L A K A T E N O C H V O N H A N D G E M A LT,<br />
U N D D E R K Ü N S T L E R G Ö T Z V A L I E N I S T D E R K I N O P L A K A T M A L E R .<br />
S<br />
Das Delphi in Berlin ist eines der letzten Kinos, an de-<br />
nen die gemalten Plakate der Firma Werner Werbung hän-<br />
gen. Und es war, so sein Sohn, das erste Kino, für das Hein-<br />
rich Werner gleich nach dem Krieg ein Plakat malte. Als er<br />
1945 die Werner Werbung gründete, gab es rund 20 Kino-<br />
malereien allein in dieser Stadt. Alles wurde gemalt, nichts<br />
wurde gedruckt, nicht einmal das Toilettenschild.<br />
An der Technik der Filmplakatemalerei hat sich seitdem<br />
fast nichts verändert. Nur die Vorlage wird seit den 50-er<br />
Jahren nicht mehr von Hand auf die Leinwand vergrößert,<br />
sondern mittels eines Episkops projiziert. Dann werden die<br />
Umrisse des Bildes abgezeichnet, die Hintergrundfarben<br />
werden mit Spritzpistolen aufgetragen und erst dann die<br />
Motive und Gesichter gemalt.<br />
Die „figürliche Malerei“ besorgt bei Werner Werbung<br />
der Wiener Götz Valien, der an der dortigen Kunstakademie<br />
die klassischen Techniken lernte. Heinrich Werner stellte<br />
ihn Mitte der 80-er Jahre ein, eben weil er so realistisch<br />
malen konnte, zudem schnell und in großen Formaten. Für<br />
ein Bild der mittleren Größenordnung von rund 40 Quadratmetern<br />
braucht Götz Valien vier bis sechs Stunden, aber<br />
er kann ohne besondere Mühe auch 100 Quadratmeter bemalen.<br />
Die fertigen Bilder werden in Segmente unterteilt,<br />
auf Holzrahmen gespannt und dann aufgehängt. Wird der<br />
Film aus den Kinos genommen, wird auch das Plakat übermalt;<br />
die großen Leinwände sind teuer.<br />
Als der Wiener Akademie-Absolvent bei Werner Werbung<br />
anfing, war es schon längst, schon seit den 70-er Jahren<br />
Berlin einzige Kinomalerei. Aber eine, der es gut ging,<br />
kaum ein Ku‘damm-Kino kam ohne die traditionellen Plakate<br />
von Werner Werbung aus. Und Ku‘damm-Kinos gab es<br />
viele.<br />
Götz Valien malte die Köpfe von Sylvester Stallone und<br />
Arnold Schwarzenegger sieben Meter hoch – ganze Landschaften<br />
von Gesichtern. Er malte mit besonderem Vergnügen<br />
die Lippen von Fanny Ardant und den Mund von Julia<br />
Roberts. Er malte Sharon Stone, Leonardo di Caprio und<br />
wohl ein halbes Dutzend Mal Robert de Niro. Letzteren mit<br />
Muttermal, auch wenn es auf den offiziellen Verleihplakaten<br />
ab irgendeinem Zeitpunkt fehlte. Besonders gern hat Götz<br />
Valien das Plakat zu „Amelie“ gemalt. Er war beglückt herauszufinden,<br />
dass der Film mit seinem Zauber genau das<br />
hielt, was das Plakat versprochen hatte. Alles in allem hat<br />
Götz Valien bis heute rund 1.500 Leinwandgrößen gemalt.<br />
W ird der Film aus den K inos genommen<br />
wird auch das Plakat übermalt.<br />
In gewisser Weise sollen die gemalten Plakate genau so<br />
aussehen wie die gedruckten. Nichts bedeutet schlimmere<br />
Schelte für einen Kinomaler als der Vorwurf, bei ihm sehe<br />
das Gesicht aber breiter (oder länger oder freundlicher)<br />
aus, als auf dem Original. Doch: Die gemalten Plakate sollen<br />
auch eindrucksvoller aussehen als die gedruckten. Das<br />
schafft Götz Valien mit seiner präzisen Technik, seinen<br />
räumlichen Effekten, die das Gemalte realistischer wirken<br />
lassen können als ein Foto. Und eindringlicher. Zudem sieht<br />
Farbe auf Leinwand nun einmal edler aus als ein jeder – und<br />
schon längst als ein billiger – Druck. Ein Vorzug, den die<br />
letzten Kunden der Berliner Kinomalerei schätzen.<br />
1996 übernahm Michael Werner vom Vater den Betrieb,<br />
er hatte „Schriftenmaler“ gelernt, einst ein richtiger Ausbildungsberuf,<br />
und bereits 30 Jahre Erfahrung in der Kinomalerei.<br />
Doch dann begannen die Kinos am Ku‘damm<br />
zu sterben, und großformatige Drucke lösten die bemalten<br />
Leinwände ab. Von den ehemals 20 Malern sind nur noch<br />
zwei bei Werner Werbung, anstatt achtzig Flächen im Monat<br />
bestückt das Unternehmen noch acht. Niemand in Deutschland,<br />
außer der Werner Werbung, bemalt heute Großflächen<br />
in diesen Dimensionen. Möge die Zeit den Malern noch lange<br />
die großen Flächen bringen. cs<br />
drei | viertel »<br />
www.werner-werbung-berlin.de<br />
26 I 27
T R A ILE R GE S C H EH E N V OR DE M F ILM E R E IGNIS S E E R Z Ä H LE N N A C H DR EHS C H LUS S A B S PA N N DE SIGN E R S P R A X IS A G D IN T E R N<br />
D E S I G N E R S P R A X I S<br />
FAQ Farbmanagement-Tipps<br />
Einstellungsprofile für Mac und PC<br />
Viele Designer nutzen das AGD-Online-Forum, um von Kollegen praktische<br />
Antworten auf bisweilen vertrackte technische Fragen zu bekommen. Bernhard<br />
Steuber AGD, Inhaber der Agentur CDS Design, ist ein Experte in Sachen Farb-<br />
management.<br />
Q: Ich kenne mich mit Farbmanagement nicht aus, daher hab ich es lieber de-<br />
aktiviert. Nun ist ein Vierfarbdruck völlig schief gegangen. Gibt es nicht eine<br />
„Quick-and-Dirty-Anleitung“, mit der ich sicher gehe, ohne Physik studieren<br />
zu müssen?<br />
A: Arbeiten Sie besser mit aktiviertem Farbmanagement. Sonst<br />
bleibt es Glücksspiel, wie ein Foto gedruckt aussieht. In den letz-<br />
ten Jahren sind Druckprozesse standardisiert worden und man<br />
kommt mit einer Handvoll Profilen in 95 % aller Fälle klar. Diese<br />
von der ISO standardisierten Profile gehören leider nicht immer<br />
zur Grundausstattung von Grafikprogrammen, werden jedoch<br />
kostenlos auf der Homepage der „European Color Initiative“ (ECI)<br />
zur Verfügung gestellt. Als Arbeitsfarbraum wählt man das Profil eciRGB_v2.icc.<br />
Für die vier häufigsten Druckprozesse stellt die ECI die passenden Profile als<br />
Paket „ECI_Offset_2007“ bereit.<br />
Es enthält:<br />
ISOcoated_v2_ECI.icc Vierfarbdruck auf gestrichenen Papieren<br />
ISOuncoated_v2_ECI.icc für Naturoffset<br />
ISOuncoatedyellowish_v2_ECI.icc gelbliche Naturpapiere<br />
ISOWebcoated_v2_ECI.icc Rollenoffset gestrichen<br />
Darüber hinaus stehen bei der ECI auch weitere Profile für spezielle Druckanwendungen<br />
wie zum Beispiel Hoch-, Tief- und Zeitungsdruck bereit. Sinnvoll ist<br />
auf Dauer ein farbprofilierter Monitor. Mit Messsystemen ab 100 Euro lässt sich<br />
dies schnell und zuverlässig erledigen.<br />
Download ISO Farbprofile:<br />
www.eci.org > downloads > ICC-Profile der ECI<br />
> CI_Offset_2007.zip bzw. CI_Offset_2007.sit<br />
Installation nach Entpacken:<br />
MAC<br />
Ordner Macintosh HD > Library > ColorSync > Profile<br />
WINDOWS<br />
windows/system32/spool/drivers/color<br />
Photoshop CS empfohlener Standard unter Bearbeiten>Farbeinstellungen<br />
Kontakt zu Bernhard Steuber unter:<br />
www.cdsdesign.de<br />
WEBLINKS<br />
Deutscher Film und Deutsches Kino, umfangreiche Linksammlung<br />
www.learn-german-online.net/learning-german-resouces/kino.htm<br />
International Movie Data Base, internationale Filmdatenbank<br />
www.imdb.com<br />
Wookieepedia – das Star Wars Lexikon<br />
http://starwars.wikia.com<br />
Movieposter Weblog –Rezension aktueller Filmplakate<br />
www.posterwire.com
SOFTWARE<br />
Digitaler Farbatlas 3.0<br />
vergleichbare Farben in verschiedenen Farbsystemen<br />
Was tun, wenn der Kunde seine Hausfarbe aus z.B. Pantone oder HKS auf sei-<br />
ner Hauswand einsetzen möchte? Oder seine Firmen-Prozellantassen damit<br />
schmücken will?<br />
Abhilfe schafft der Digitale Farbatlas des Oldenburger Herstellers dtp studio.<br />
Die Farben aus mehr als 180 Farbsystemen sind dort präzise ausgemessen hin-<br />
terlegt und das Programm nennt dem Designer beispielsweise, welche Caparol-<br />
farbe am besten HKS 21 entspricht. Kunden staunen oft nicht schlecht, gibt man<br />
ihnen im Designmanual die Hausfarben gleich in den gängigsten Farbsystemen<br />
vor.<br />
Sonderkonditionen für AGD Mitglieder<br />
Der Hersteller dtp studio bietet allen AGD-Mitgliedern Sonderkonditiont auf den Digitalen<br />
Farbatlas an. Gibt man bei der Bestellung über die Hersteller-Webseite im Feld Bemerkungen<br />
seine AGD-Mitgliedsnummer an, erhält man das Programm zum AGD-Sonderpreis von<br />
82,50 Euro statt derzeit 99,00 Euro zzgl. MwSt. und Versand. Hier die Bezugsquelle:<br />
dtp studio<br />
Grünteweg 3, D-26127 Oldenburg<br />
Telefon: 0441. 3 00 18 07, Telefax: 0441. 36 18 68 78, eMail: info@dtpstudio.de,<br />
www.dtpstudio.de<br />
drei | viertel »<br />
28 I 29
T R A ILE R GE S C H EH E N V OR DE M F ILM E R E IGNIS S E E R Z Ä H LE N N A C H DR EHS C H LUS S A B S PA N N DE SIGN E R S P R A X IS A G D IN T E R N<br />
BÜCHER<br />
Uncredited<br />
Das erste umfassende Kompendium zum Thema Filmvorspanngestaltung.<br />
Die Autoren präsentieren mit ungeheurer Akribie über 300 Vorspänne aus den<br />
Anfängen der Filmgeschichte bis dato. Titeldesigner wie Saul Bass entwickelten<br />
das Intro für Hitchocks Psycho oder den Rosaroten Panther, Maurice Binder er-<br />
stellte den Look von James Bond, Kyle Cooper prägte Sieben. Das Buch enthält<br />
eine DVD mit zahlreichen Beispielen. 320 Seiten, 55,- € mit DVD – Verlag Index Book,<br />
zu beziehen über Koppmedien.<br />
Filme sehen lernen<br />
Grundlagen der Filmästhetik<br />
Für alle, die Filme lieben und das einflussreiche Massenmedium besser verste-<br />
hen wollen. Grundlagen der Filmästhetik. Mit Original-Sequenzen von Lumiè-<br />
re bis Kubrick und Tykwer“. Konzept, Skript und Projektleitung Prof. Rüdiger<br />
Steinmetz, Universität Leipzig. Ausgezeichnet mit dem Medien-Innovations-<br />
preis 2006. Buch inkl. DVD 25,90 € – Nr. 230009, Verlag zweitausendeins<br />
Filme machen im digitalen Zeitalter<br />
Alles einfach. Oder nicht?<br />
Das umfassende Handbuch zu allen Bereichen der modernen Filmproduktion.<br />
Herausgegeben von Harald Schleicher und Alexander Urban, Professoren für<br />
Film- und Mediengestaltung. Alle beitragenden Autoren lehren an deutschen<br />
Hochschulen. 640 Bilder. 522 Seiten. Leinen. 49,90 € – Nr. 200259, Verlag zweitausendeins<br />
Storyboards<br />
Einführung in die Praxis<br />
Das Storyboard-Zeichnen ist einer der wichtigsten Schritte im kreativen Pro-<br />
zess des Filmemachens. Es ist der aufregende Moment, in dem sich zum ersten<br />
Mal eine Idee in eine Folge von Bildern verwandelt. 237 Seiten. Großformat 18x24 cm.<br />
Hardcover, 9,95 €. Nr. 200184 – Zu beziehen über www.zweitausendeins.de
S<br />
Manchmal bringt uns journalistisches Pech um die<br />
schönsten Pointen. So ist es auch im Fall Bionade, dem<br />
Aufmacher unseres letzten Magazins „Eco-Design“. Denn<br />
nicht der Agentur Blum & Kuhnert hat die Welt das be-<br />
rühmte BIONADE-Signet und das CD zu verdanken, son-<br />
dern unserem AGD Kollegen Ernst Neidhardt und seinem<br />
cre art-Team; die Feder führte der CD Uwe Büttner. Blum &<br />
Kuhnert setzten das leicht modifizierte Markenbild dann<br />
später in verschiedenen Maßnahmen im Rahmen der Mar-<br />
ketingstrategie um.<br />
Der falsche Eindruck resultiert aus einem Missverständnis<br />
im Interview mit Peter Kowalsky, dem Geschäftsführer<br />
von BIONADE. Und bevor sich<br />
uns die ganze Wahrheit erschloss, war<br />
zweiViertel längst gedruckt. Das tut uns<br />
leid, vor allem für unseren Kollegen<br />
Ernst Neidhardt. Und so möchten wir<br />
ihm hier doch wenigstens einen Teil von<br />
dem Raum geben, der ihm gebührt. Und<br />
berichten, wie es wirklich war.<br />
Ernst Neidhardt ist seit vielen Jahren<br />
geschäftsführender Gesellschafter der<br />
Werbeagentur cre art in Fulda. Und cre<br />
art war es, die vor rund zehn Jahren in direkter<br />
Zusammenarbeit mit der Brauerei<br />
das Corporate Design gestaltete, das BI-<br />
ONADE durch seine Puristik noch heu-<br />
das cre art-Team<br />
te so deutlich von allen Konkurrenzprodukten abhebt. Der<br />
umfangreiche Auftritt, bestehend aus Visualisierungs-Präsentation,<br />
Logotype/Markenbild, Claim, Produktgestaltung<br />
mit Varianten, Kronkorken, Etikettierung, Verpackung,<br />
Gläsern, Flaschenkasten, Werbemitteln, Salesfolder, Plakaten,<br />
Handzetteln, Beschilderungen und Briefschaft wurde<br />
im November 1997 von cre art konzipiert und realisiert.<br />
Ernst Neidhardts Werbeagentur cre art ist Mitglied im<br />
Gesamtverband Kommunikationsagenturen, gwa. Sein 40köpfiges<br />
Team verbindet Kreation mit handwerklichem<br />
Können. Die Agentur beschäftigt Mitarbeiter in 12 Berufsbildern,<br />
in 6 Berufen wird ausgebildet. Ein Großteil der<br />
Werbemittelproduktion erfolgt inhouse,<br />
was eine optimale Qualitätskontrolle des<br />
Fertigungsprozesses ermöglicht. „On time“<br />
- ganz im Sinne des Kunden. Emotionale<br />
Bilderwelten entstehen im hauseigenen<br />
Fotostudio. Und um den benutzerfreundlichen<br />
Onlineauftritt kümmert sich die<br />
Tochterfirma Com.Positum. Jüngst gewann<br />
eine ihrer Online-Kreationen den Biene<br />
Nachwuchspreis, Deutschlands Auszeichnung<br />
für barrierefreie Webseiten. Design<br />
ohne Barrieren wird das Hauptthema der<br />
vierten Ausgabe des Viertels sein. jz / cs<br />
drei | viertel »<br />
Bionade: Es war einer von uns!<br />
D I E A G E N T U R C R E A R T V O N E R N S T N E I D H A R D T A G D S C H U F D A S S I G N E T F Ü R B I O N A D E<br />
3 0 I 31<br />
Links die Ausstattung für BIONADE von<br />
1995 bis 1997, rechts die Arbeiten von<br />
cre art aus dem Jahr 1997.
T R A ILE R GE S C H EH E N V OR DE M F ILM E R E IGNIS S E E R Z Ä H LE N N A C H DR EHS C H LUS S A B S PA N N DE SIGN E R S P R A X IS A G D IN T E R N<br />
Podcast-Tutorial<br />
E I N E A N L E I T U N G Z U M E R S T E L L E N E I N E S V I D E O P O D C A S T S I N 4 2 A K T (I O N)E N<br />
S<br />
Podcasting ist ein Kunstwort, dass sich aus den Wör-<br />
tern „iPod“ und „Broadcasting“ zusammensetzt und das<br />
Anbieten von Audio- oder Video-Inhalten über das Internet<br />
bezeichnet. Werden Videos bereitgestellt, heißt das Ganze<br />
Videopodcast. Die folgende Zusammenfassung bezieht sich<br />
auf meinen Videopodcast www.ppt-tv.de, bei dem sich alles<br />
um das Thema PowerPoint dreht.<br />
am anfang steht die idee. Was habe ich mitzuteilen, das<br />
auch andere interessieren könnte?<br />
suche nach partnern. (Dieter Schiecke (Co-Moderator),<br />
Stefan Hermann (Webseiten und Kamera), Alex Semrow<br />
(Ton) und Elmar Strotmann (Kamera und Rohschnitt). Ne-<br />
ben der Monatszeitschrift „PowerPoint aktuell“ und Tech-<br />
Smith (Hersteller der Screencast Software Camtasia Studio)<br />
konnten wir Anwendertage.de, PresentationLoad, Power-<br />
Frameworks als Sponsoren gewinnen. In Folge 7 war es –<br />
themenbezogen - der FontShop.<br />
domain beantr agen. Achtung! Hier unbedingt auf die<br />
Rechte von Marken- und Produktnamen achten!<br />
viel inklusiv-tr affic buchen. Nach 5 Folgen hatten wir<br />
ca. 15.000 Downloads (was 1.500 GB entspricht). Zahlt man<br />
Volumen/Traffic abhängig, ist dies der erste Schritt in die<br />
Insolvenz!<br />
podcast/blog-software auswählen (WordPress). Audio-,<br />
Videoschnitt und Screencast-Software (zum Mitschneiden<br />
der Bildschirmaktivitäten) auswählen. Im Audiobereich<br />
verwendet Alex als Musiker (alex@baesser.net) einen G4<br />
Mac mit ProTools. Wir arbeiten mit Adobe Premiere (Ele-<br />
ments) und Magix Video.<br />
k amer a mit separ atem mikroeingang und stativ besor-<br />
gen. Mikrofon(e) mit sog. Poppschutz (nein, das ist nicht,<br />
was ihr denkt, sondern ein Mikrofon-Windschutz, so etwas<br />
wie bei den Tagesthemen, wenn der Wetterbericht von Hid-<br />
densee gesendet wird), wird benötigt, um Zischlaute zu ver-<br />
meiden. Hat Alex ;-)<br />
Was noch fehlt, merkt man erst nach Ladenschluss. Es kann<br />
losgelegt werden.<br />
kulisse auswählen.<br />
skript erstellen, damit der Ablauf beim Dreh möglichst<br />
reibungslos ist.<br />
tasche für den drehtag packen.<br />
k amer as aufbauen. Elmar bringt Kamera 2 mit, um aus<br />
zwei unterschiedlichen Einstellungen auswählen zu kön-<br />
nen.<br />
audio-daten separ at aufnehmen.<br />
Und bitte! Aufnahme!<br />
kulisse einrichten und bildausschnitt wählen.<br />
Ach ja, licht. Das wird benötigt, damit die Moderatoren<br />
richtig schwitzen (das gibt nette Speckschwarteneffekte).<br />
dann wird gedreht. Wir drehen immer kurze Sequenzen,<br />
da Dieter und ich uns nicht mehr als einen Satz merken kön-<br />
nen bei der PowerPoint-Soap.<br />
Nach den Aufnahmen geht man pizza essen. Rituale werden<br />
gebraucht!<br />
Ist die „Live“-Sequenz im Kasten, geht es an die weitere<br />
Produktion.
intro und abspann. Die Band von Alex hat uns dazu –<br />
GEMA-frei – das Stück „Fuse“ zur Verfügung gestellt. (kos-<br />
tenloser MP3-Download unter www.springtimecredit.de).<br />
Das Video dazu hat Stefan erstellt.<br />
der ton wird über arbeitet, damit …<br />
… das Audio mit dem Video zusammengepackt und syn-<br />
chronisiert werden kann. Aus diesem Video wird dann der<br />
Grobschnitt erstellt.<br />
Dieter und ich erstellen fast alle Screencasts.<br />
Die Daten kommen dann per DVD zu mir.<br />
import, zusammenstellen und schneiden. Habe ich schon<br />
erwähnt, dass Videodateien GROSS, SEHR GROSS werden<br />
und man schnell ein paar GigaByte an Daten hat?<br />
bauchbinden (eingeblendeter Text) und übergänge ein-<br />
stellen. Bei den Screencasts wird, wegen der kleinen iPod-<br />
Bildschirme viel mit Zoom gearbeitet, was dank Camtasia<br />
Studio sehr einfach zu bewerkstelligen ist.<br />
ein standbild aus dem film für später exportieren.<br />
video rendern (30 min Video = 45.000 Einzelbilder) .<br />
dateien für das internet aufbereiten:<br />
Windows Media Player in voller DV-Größe von 720x576<br />
Pixel.<br />
Flashvideo mit 420×x315 Pixeln.<br />
Quicktime in 320x240 Pixeln für den Video-iPod.<br />
videos veröffentlichen. Ohne DSL ist hier Schluss, da die<br />
drei Versionen bei uns ca. 300 MB Datenvolumen haben, die<br />
hochgeladen werden müssen.<br />
im wordpress-admin-bereich die infos zur neuen aus-<br />
gabe eingeben.<br />
Damit sind die Videos veröffentlicht und können herunter<br />
geladen werden. Nur weiß es keiner, …<br />
… also ein rss-feed erstellen, bzw. freischalten. Jetzt<br />
wissen bereits ein paar bescheid.<br />
anmeldung bei itunes. Das hat den großen Vorteil, dass<br />
das Abonnieren eines Video- oder Audiopodcasts extrem<br />
einfach ist (ein Mausklick genügt).<br />
Um nicht dem „Wahrscheinlich guckt wieder kein Schwein!“<br />
-Problem zu begegnen, muss man jetzt für den oder das Pod-<br />
cast werben (Ach, was weiß Duden).<br />
pressemitteilung oder agd magazin (heißt diese Folge<br />
eigentlich dreiViertel oder Viertel vor?). (Eigen-)Werbung<br />
muss sein.<br />
Es ist fast geschafft. newsletter versenden.<br />
gewinner benachrichtigen.<br />
gewinne versenden.<br />
computer runterfahren.<br />
schl afen gehen.<br />
Ich hoffe, dass diese Anleitung allen hilft, die den Elan ha-<br />
ben, so ein Projekt auf die Beine zu stellen und alle anderen<br />
rechtzeitig abschreckt, bevor zuviel Arbeit investiert wurde.<br />
Noch ein Satz zu den Kosten. Wir haben aufgrund unseres<br />
Know-hows bereits die ersten Aufträge erhalten, die di-<br />
rekt mit dem Videopodcast im Zusammenhang stehen. Im<br />
Moment zahlen wir an Arbeitszeit, Material und Hosting-<br />
kosten ca. 2.500 Euro pro Folge drauf. Da der Löwenanteil<br />
davon aber unsere Arbeitszeit ist, begehen wir nur perfekte<br />
Selbstausbeutung!<br />
Axel Becker, Designer AGD<br />
drei | viertel »<br />
32 I 33
T R A ILE R GE S C H EH E N V OR DE M F ILM E R E IGNIS S E E R Z Ä H LE N N A C H DR EHS C H LUS S A B S PA N N DE SIGN E R S P R A X IS A G D IN T E R N<br />
A G D I N T E R N<br />
Wahl der VG Bild-Kunst<br />
Mitglieder der VG Bild-Kunst wählten Heiko Preller und Lutz Hackenberg<br />
Heiko Preller, Designer und Regionalsprecher der AGD in<br />
Hannover, ist am 7. Juli von der Mitgliederversammlung der<br />
Verwertungsgesellschaft Bild-Kunst in den Förderbeirat<br />
des Bereichs Fotografie und Design des Kulturwerks gewählt<br />
worden; vorgeschlagen hatte ihn Lutz Hackenberg, AGD Ge-<br />
schäftsführer und Vorstandsmitglied, der das Amt nach sechs<br />
Jahren niederlegte. Das Kulturwerk vergibt Projektstipendien<br />
an Fotografen und Grafik-Designer. Projektbewerbungen kön-<br />
nen jedes Jahr zum 15. Mai oder 15. November beim Kulturwerk<br />
eingereicht werden. Lieber Heiko Preller, herzlichen Glückwunsch zur Wahl!<br />
In der gleichen Sitzung wurde Lutz Hackenberg erneut zum<br />
Vorsitzenden des Verwaltungsrates der VG Bild-Kunst der Be-<br />
rufsgruppe II gewählt, er wird diese Tätgikeit jetzt für weitere<br />
drei Jahre ausüben. In der Berufsgruppe II sind Designer, Fo-<br />
tografen, Pressezeichner, Bildagenturen u.a. zusammenge-<br />
fasst. Außerdem ist Lutz Hackenberg verantwortlich für den<br />
Vergabebeirat der Stiftung Sozialwerk – ebenfalls für die Be-<br />
rufsgruppe II. Auch an Lutz Hackenberg Dank und gutes Ge-<br />
lingen!<br />
Allgemein gilt: Wer noch nicht in der VG Bild-Kunst Mitglied ist, sollte schleu-<br />
nigst Mitglied werden. Denn die Verwertungsgesellschaft nimmt für ihre Mit-<br />
glieder alle Urheberrechte wahr, die der einzelne Urheber nicht oder nur schwer<br />
wahrnehmen kann. Die Einnahmen, die die VG Bild-Kunst zum Beispiel durch<br />
die pauschale Urheberrechtsabgaben beim Gerätekauf, der Vergütung von Pri-<br />
vatkopien oder der Nutzung von urheberrechtlich geschützten Werken in Pres-<br />
sespiegeln erwirtschaftet, werden auf alle Urheber, die ihre Werke gemeldet<br />
haben, verteilt.<br />
VG Bild-Kunst<br />
Weberstraße 61<br />
53113 Bonn<br />
Telefon: 0228. 91 53 40<br />
www.bildkunst.de<br />
AGD TELEGRAMM<br />
Neues in Kürze<br />
KSK-Abgabepflicht stärker unter der Lupe: Die Pflicht von Unternehmen, Ab-<br />
gaben an die Künstlersozialkasse zu zahlen, sofern selbstständige Künstler und<br />
Journalisten beauftragt wurden, wird seit Mitte Juni von der Deutschen Ren-<br />
tenversicherung (DRV) geprüft. Von der personell stärkeren DRV wird erwartet,<br />
dass die Abgabepflicht vehementer als bisher überprüft wird.<br />
Kleine Kulturwirtschaft: Eine Analyse, die der Kulturstatistiker Michael Sön-<br />
dermann für die Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen erstellt hat,<br />
rückt die wirtschaftliche Leistung und das Arbeitsplatzpotenzial von Kleinst-<br />
unternehmen in der Kulturwirtschaft ins Rampenlicht. Beides ist beachtlich,<br />
sind doch beispielsweise im Bereich Design drei Viertel aller Unternehmen<br />
(darunter fallen auch Freiberufler) Kleinstbetriebe.<br />
Novelle des Urheberrechts beschlossen: Am 5. Juli hat der Bundestag dem soge-<br />
nannten „Zweiten Korb“ der Urheberrechtsnovelle zugestimmt. Entgegen dem<br />
ursprünglichen Gesetzentwurf wurde die Bindung der pauschalen Urheberab-<br />
gaben von fünf Prozent des Preises von Geräten, die zur Vervielfältigung dienen,<br />
vom Bundestag gestrichen. Der Bundesrat muss dem Gesetz noch zustimmen.<br />
Weltweiter Live-Design-Wettbewerb: „Cut&Paste“ heißt ein Live-Event bei<br />
dem acht Designer vor Publikum um die Wette gestalten und das am 27. Oktober<br />
in Berlin stattfindet. In vier Runden von je 15 Minuten werden die Bewerber auf<br />
Spontaneität und Kreativität getestet. Eine Jury und das Publikum bewerten die<br />
Design-Werke. Der Wettbewerb wird von Adobe finanziell unterstützt, findet in<br />
elf Städten der Welt statt und wird per Live-Webcast übertragen.<br />
www.cutandpaste.com
Willkommen in der AGD<br />
die Neuen im Verband<br />
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Willkommen zurück<br />
Carsten Maiwald, Produkt-Designer, 01069 Dresden, +49. 351. 462 28 72, info@neongrau-id.de<br />
Alexander Treder, Motion- und Screen-Designer, 10437 Berlin, +49. 30. 54 71 93 01, alex@lovid.de<br />
Ruben Gerrit Preuße, Kommunikations-Designer, 20251 Hamburg, +49. 40. 21 97 59 81, rgp@formliebe.de<br />
Agapi Probst, Grafik-Designerin, 20357 Hamburg, +49. 40. 411 10 30, concept@agapihamburg.de<br />
Wolfram Schäfer, Grafik-Designer, 21614 Buxtehude, +49. 4161. 511 80, schaefer@wetsfleth21.de<br />
Britta Frühling, Grafik-Designerin, 22767 Hamburg, +49. 40. 21 99 68 77, britta@fruhling.co.uk<br />
Dieter Meeger, Grafik- und Multimedia-Designer, 26939 Ovelgönne, +49. 4480. 94 99 49, d.meeger@meeger-design.de<br />
Marcel Bagus, Grafik-Designer, Illustrator, 40476 Düsseldorf, +49. 211. 495 76 70, info@marcel-bagus.de<br />
Kathrin Braun, Grafik-Designerin, 40489 Düsseldorf, , braunkathrin79@hotmail.com<br />
Petra Giner, Art Director, 40547 Düsseldorf, +49. 211. 271 03 03, info@design-kingdom.org<br />
Matthias Leuner, Medien-Designer, 45701 Herten, +49. 2363. 97 62 01, matthias.leuner@bitrats.de<br />
Christiane Dopatka, Grafik-Designerin, 45739 Oer-Erkenschwick, +49. 2368. 890 99 55, kontakt@caja-art.de<br />
Frank Vogler, Grafik-Designer, 47441 Moers, +49. 2841. 999 29 79, frank.vogler@vodeca.de<br />
Uwe Scheufen, Mode-Designer, 48149 Münster (Westf), , u.scheufen@mac.com<br />
Rihan Öngüdü, Grafik- und Web-Designer, 50670 Köln, +49. 221. 91 40 88 88, rihan@7t7.com<br />
Beatrice Hofmann, Grafik-Designerin, 50672 Köln, +49. 221. 271 44 61, bee.hofmann@t-online.de<br />
Ike Müller, Grafik- und Web-Designer, 50674 Köln, +49. 221. 16 82 29 44, info@rauschgolddesign.de<br />
Guido Meyer De Voltaire, Grafik-Designer, 53175 Bonn, +49. 228. 386 77 80, gmdv@voltairegraphics.de<br />
Karl-Yosef Aouane, Grafik Designer, 53332 Bornheim (Rhein), +49. 2222-99 35 22, info@schaffenskraft.de<br />
Daniela Huetzen, Diplom Grafik-Designerin, Künstlerin, 53721 Siegburg, +49. 2242. 916 45 81, danielahuetzen@gmx.net<br />
Heike Werneburg, Webdesignerin, 55271 Stadecken-Elsheim, +49. 6136. 75 62 52, kontakt@webdesign-werneburg.de<br />
Fernande Altmayer, Produkt- und Kommunik.-Des., 66740 Saarlouis, +49. 6831. 8 78 53, info@altmeyerdesign.de<br />
Wilfried Altmayer, Produkt- und Kommun.-Des., 66740 Saarlouis, +449. 6831. 8 78 53, winfried@altmayer-design.de<br />
Nadezda Kravcenko, Grafik- und Textil-Des., 69126 Heidelberg (Neckar), +49. 6221. 33 78 09, n.kravcenko@arcor.de<br />
Teddy Billewicz, Foto-Designer, 69198 Schriesheim, +49. 6203. 957 78 71, tb@teddy-billewicz.de<br />
Claude Sins, Illustrator, 70174 Stuttgart, +49. 711. 694 18 49, claude_sins@web.de<br />
Daniel Unger, Kommunikations-Designer, 70199 Stuttgart, +49. 711. 912 37 89, office@dudesign.de<br />
Petra Braun, Diplom-Designerin, 71120 Grafenau, , mail@pb-realities.de<br />
Torsten Gentzsch, Designer, 71332 Waiblingen, +49. 7151. 304 24 10, info@interact-media.de<br />
Micha Barth, Designer, 72461 Albstadt, , zeph@gmx.de<br />
Birgit Weber, Grafik-Designerin, 73230 Kirchheim (unter Teck), +49. 7021. 86 22 71, weber@weberfink.de<br />
Marzena Scheyer, Grafik-Designerin, 74395 Mundelsheim, +49. 7143. 504 00, mail@marzenascheyer.de<br />
Daniela Sgiarovello, Diplom Kommun.-Des. (FH), 78465 Konstanz, +49. 7533. 94 02 18, daniela@sgiarovello-design.de<br />
Benedikt Meyer, Diplom Designer (FH), 79100 Freiburg (im Breisgau), +49. 761. 489 08 64, bmr@farbseiten.de<br />
Oliver Lötz, Grafik-Designer, 79102 Freiburg (im Breisgau), +49. 761. 704 35 41, o.loetz@gmx.de<br />
Michael Bundscherer, Typograf und Grafik-Designer, 80336 München, +49. 89. 21 89 04 11, agd@aurum-media.com<br />
Zinaida Iller, Interface-Designerin, 80469 München, +49. 89. 42 09 55 06 00, iller@factor-interface.com<br />
Sabine Krohberger, Grafik-Designerin, 80636 München, +49. 89. 53 29 79 67, sabine@krohberger.de<br />
Raphaela Walkenbach, Grafik-Designerin, 81373 München, +49. 89. 38 90 77 25, walkenbach@moregraphic.de<br />
Caroline Dorp, Grafik-Designerin, Illustratorin, 82166 Gräfelfing, , caro@dorpes.de<br />
Carola Väth, Diplom Kommunikations-Designerin (FH), 83646 Wackersberg, +49. 8041. 793 96 51, c@grafisch.cc<br />
Eva Rathmacher, Diplom-Grafikerin, Illustratorin, 83646 Bad Tölz, +49. 8041. 799 72 11, info@rathmachergrafik.de<br />
Thomas Maier, Grafik-Designer, 84164 Lengthal, , tim21mai@gmx.de<br />
Nabil Bishara, Kommunikations- und Produkt-Designer, 86938 Schondorf, +49. 8192. 99 92 74, nabil@bishara.de<br />
Bastian Weber, Grafik-Designer, 90547 Stein (Mittelfr), +49. 911. 68 90 93 68, info@solution4.biz<br />
Kevin Fischer, Grafik-Designer, Illustrator, 91336 Heroldsbach, ++49. 9190. 99 51 59, kevin.fischer@t-online.de<br />
Matthias Dittrich, Web-Designer, 94127 Neuburg a. Inn, +49. 8507. 923 99 61, office@md-webdesign.eu<br />
Geertje Ziegler, Grafik-Designer und Texter, 99099 Erfurt, +49. 361. 550 73 41, cadoo@cadoo.de<br />
Matthias Eckert, Grafik- und Foto-Designer, Texter, 99510 Apolda, +49. 3644. 55 99 46, atelier@eyepalast.de<br />
Michael Heinze, Grafik-Designer, 27624 Bad Bederkesa, +49. 4745. 92 83 91, heinze.michael@gmx.de<br />
drei | viertel »<br />
34 I 35
A l l ia nz deu tscher De s ig ner A G D Stei ns t raß e 3<br />
3810 0 B rau nschweig<br />
T: 0531. 1 67 57<br />
F: 0531. 1 69 89<br />
i n f o @ ag d. de<br />
w w w. ag d. de