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DESIGN IM FILM - Juliane Zielonka

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0 3 . 2 0 0 7<br />

design im film<br />

<strong>IM</strong> V OR S PA N N<br />

Kyle Cooper über die Kunst,<br />

Wirklichkeit wiederzugeben.<br />

ZU R S A C H E<br />

Bildbad: Satirische Animationen<br />

machen Spaß und schlau.<br />

D a s M a g a z i n d e r A l l i a n z d e u t s c h e r D e s i g n e r A G D<br />

ZU M S E LBE R M A C H E N<br />

Axel Becker: In 42 Schritten<br />

zum eigenen Videopodcast.


Screenshots „Spider-Man 2“ © Sony Pictures Home Entertainment.<br />

I N H A L T I B I L D E R B E W E G E N : D E S I G N I M F I L M<br />

Trailer<br />

04 Ijon Tichy: Die One-Man-Show als Designregel<br />

Geschehen vor dem Film<br />

06 Ulrich Zeidler AGD – Storyboard und Concept Design<br />

Es geht darum, die Geschichte zu erzählen<br />

08 Kyle Cooper<br />

Filmtitelvorspann als Kunstform<br />

10 Schein Berlin, Fake Produkte<br />

Der schöne Schein<br />

Die Erlebnisse erzählen<br />

11 Omgraphix<br />

Moebius Redux – Bilder, die es vorher nie gab<br />

12 Bildbad AGD – Animationen<br />

Satire animiert<br />

14 Zoodesign AGD – Imagefilme<br />

Das Unsichtbare sichtbar machen<br />

16 Lisa Nieschlag und Lars Wentrup AGD – Kommunikations-Design<br />

Die Würde des Menschen ist unantastbar<br />

18 Projekt Gold AGD– Filmkreation<br />

Die Vielfalt im Blick<br />

20 Marc Potocnik AGD – Visual Effects<br />

Nach Drehschluss<br />

Abspann<br />

Darf man Diktatoren umbringen?<br />

22 Xavier Chotard – Filmmarketing<br />

Wenn aus „Green Butchers“ „Dänische Delikatessen“ wird<br />

24 James Victore<br />

Jedi Wisdom – die Weisheiten aus Star Wars in einem Buch<br />

26 Werner Werbung – Kinoplakatmalerei<br />

Designers Praxis<br />

Maler von Format<br />

28 Bernhard Steuber AGD<br />

Über Farbmanagement<br />

30 Buch- und Softwaretipps<br />

31 Ernst Neidhardt AGD<br />

Bionade: Es war einer von uns!<br />

31 Axel Becker AGD<br />

AGD intern<br />

Tutorial: Eine Anleitung zum Erstellen eines Videopodcasts<br />

in 42 Akt(ion)en<br />

34 Mitglieder der VG Bild-Kunst wählten Heiko Preller und<br />

Lutz Hackenberg<br />

AGD Telegramm: Neues in Kürze<br />

35 Willkommen in der AGD<br />

Impressum<br />

AGD Viertel – Das Magazin der Allianz deutscher Designer<br />

h e r a u s g e b e r :<br />

Allianz deutscher Designer AGD<br />

Steinstraße 3<br />

38100 Braunschweig<br />

Telefon: 0531. 1 67 57 - Telefax: 0531. 1 69 89<br />

info@agd.de<br />

www.agd.de<br />

r e d a k t ion:<br />

Christina Sahr AGD (Chefredaktion)<br />

Telefon: 030. 324 98 31<br />

c.sahr@agd.de<br />

Boris Buchholz AGD<br />

Telefon: 030. 844 19 18 0<br />

b.buchholz@agd.de<br />

Susanne M. Thiesbürger AGD<br />

Telefon: 089. 890 65 49 0<br />

s.thiesbuerger@agd.de<br />

<strong>Juliane</strong> <strong>Zielonka</strong> AGD<br />

Telefon: 030. 70 22 57 70<br />

j.zielonka@agd.de<br />

a n z e ig e n v e r wa l t u n g :<br />

Roswitha Wendhof AGD<br />

g e s t a l t u n g :<br />

Axel Voss AGD - Design Ahead<br />

Telefon: 0201. 842 06 18<br />

voss@design-ahead.com<br />

www.design-ahead.com<br />

t y p o g r a f i e :<br />

Filosofia, Conduit, Univers<br />

dr u c k :<br />

LokayDRUCK, Reinheim<br />

p a p i e r :<br />

ARCTIC THE VOLUME 115, g/m 2 by Artic Paper,<br />

exklusiv erhältlich bei Berberich Papier<br />

e r s c h e i n u n g s w e i s e :<br />

vierteljährlich im<br />

März, Juni, September, Dezember<br />

a u f l a g e : 5.000 Exemplare<br />

i s s n : 18 64- 74 2 1<br />

vierviertel und eine website<br />

Die vierViertel der AGD stehen nicht allein, mit den Magazinen korrespondiert www.agd.de. Aktuelle<br />

Informationen finden Sie vor allem hier. Und als Mitglied der AGD sind Sie herzlich gebeten<br />

und aufgerufen, selbst zur Aktualität beizutragen: Pflegen Sie Ihr Portfolio im Bereich „AGD Intern“,<br />

„MeineAGD“ und geben Sie Ihren Kollegen und potenziellen Kunden die Chance, Ihre Fähigkeiten<br />

zu entdecken. Und: Schicken Sie Informationen, die Sie für interessant halten, an die Redaktion.<br />

www.agd.de ist unser aller Website und wächst mit Ihrer Beteiligung. Danke!<br />

Christina Sahr<br />

Titelseite: Screenshots aus Kyle Coopers Filmvorspann von „Spider-Man 2“.<br />

Die DVD ist erhältlich bei Sony Pictures Home Entertainment.


E<br />

J U L I A N E Z I E L O N K A<br />

R E D A K T E U R I N<br />

E D I T O R I A L<br />

Bilder bewegen<br />

D E S I G N U N D F I L M H A B E N V I E L E B E R Ü H R U N G S P U N K T E . U N D I M M E R G E H T E S D A R U M ,<br />

E I N E G E S C H I C H T E Z U E R Z Ä H L E N<br />

S<br />

Bilder umgeben uns tagtäglich. Wir gehen ins Kino, sehen fern, surfen im Internet, blättern in<br />

Magazinen. Großformatige Werbetafeln buhlen um unsere Aufmerksamkeit. Bilder sind überall,<br />

ob groß, ob klein, bewegt, statisch, schwarzweiß oder in Farbe. Wir fotografieren, malen, zeichnen,<br />

experimentieren mit digitaler Bildbearbeitung oder gehen ins Museum, um ausgestellte Bilder zu<br />

betrachten. Als Designer arbeiten wir mit und an der visuellen Wahrnehmung. Wir erzeugen Bilder,<br />

die bewegen.<br />

Doch wie ist das beim Bewegtbild, beim Film? Gibt es Schnittstellen zwischen Design und Film?<br />

Fündig wurden wir innerhalb des Verbandes: viele AGD Designer arbeiten auf unterschiedlichsten<br />

Ebenen mit und für Filmproduktionen. Ein Blick in die Traumfabrik Hollywood öffnet eine weitere<br />

Perspektive.<br />

„Storytelling“ - die Kunst des Geschichtenerzählens - bildet die Basis eines guten Films. Berührt<br />

uns die erzählte Geschichte emotional, erliegen wir dem Zauber des Kinos. Design spielt im<br />

Film eine maßgebliche Rolle. Es transportiert die Botschaft der Geschichte. Einige Berührungspunkte<br />

präsentieren wir Ihnen in dieser Ausgabe.<br />

Für das dreiViertel haben wir ein Online-Special konzipiert. Auf der AGD Website unter<br />

www.agd.de finden Sie Trailer, Filmausschnitte und weiterführende Informationen zu den in diesem<br />

Heft vorgestellten Themen.<br />

Viel Spaß und gute Unterhaltung!<br />

Christina Sahr<br />

Chefredakteurin<br />

Boris Buchholz<br />

Redakteur & Pressesprecher<br />

Das Thema der nächsten Ausgabe<br />

ohne Barrieren<br />

Susanne M. Thiesbürger<br />

Redakteurin<br />

Vorschläge für Beiträge sind willkommen! Bitte wenden Sie sich an die Redaktion.<br />

drei | viertel »<br />

02 I 03


T R A ILE R GE S C H EH E N V OR DE M F ILM E R E IGNIS S E E R Z Ä H LE N N A C H DR EHS C H LUS S A B S PA N N DE SIGN E R S P R A X IS A G D IN T E R N<br />

T R A I L E R<br />

Ijon Tichy:<br />

Die One-Man-Show als Designregel<br />

E I N E S C I E N C E - F I C T I O N - S E R I E U M M I T T E R N A C H T W U R D E I M Z D F Z U M P U B L I K U M S R E N N E R .<br />

E I N G R U N D : G U T E F I L M E S I N D G U T D E S I G N T, S A G E N D I E F I L M E M A C H E R .<br />

oben: Ijon Tichy (Oliver Jahn) auf<br />

Kulupen-Jagd. unten: Nora Tschirner<br />

als analoge Halluzinelle.<br />

© Sabotage Film<br />

S<br />

Randa Chahoud: »Die Umsetzung ist das Design. Am Ende eines<br />

Films, am Ende einer sehr genauen Planung muss das Gefühl stehen, den<br />

Weg gefunden zu haben, der am besten zur Geschichte passt – auf allen<br />

Ebenen.«<br />

Jan Müller: »Allerdings sind selbst schlechte Filme designte Filme.«<br />

Randa Chahoud: »Schon, aber ist er zufällig oder bewusst gestaltet wor-<br />

den? Wenn man nicht bewusst entscheidet, ist die Trefferquote für gutes<br />

Design gering. Zu viele Filme sind beliebig.«<br />

„Umwerfend“, urteilt die Frankfurter Allgemeine Zeitung.<br />

Die taz spricht von einer „Sternviertelstunde“, der Spiegel<br />

fordert mehr Folgen und alle sind erstaunt, dass es gerade<br />

das biedere ZDF ist, dass eine der erfolgreichsten und sprit-<br />

zigsten Fernsehserien des Jahres ausstrahlt. „Die Pilotfolge<br />

von ‘Ijon Tichy: Raumpilot‘ haben über eine Million Men-<br />

schen gesehen“, berichtet Karsten Aurich, ausführender<br />

Produzent von Sabotage Film, und fährt fort: „Das ist ein<br />

Marktanteil von 11,5 Prozent – und das Zuschauerpotenzial<br />

ist weit höher.“ Dass die Macherinnen und Macher glauben,<br />

Ijon Tichy könnte noch mehr Zuschauer begeistern, liegt am<br />

bisherigen Sendeplatz: Sehen konnte man die sechs 15-Mi-<br />

nuten-Folgen jeweils rund um Mitternacht. Eben zur Zeit<br />

des besten Sternenhimmels.<br />

Raumpilot Ijon Tichy, ein Typ, der aus jeder Nachbarschaft<br />

stammen könnte, ist eine Erfindung von Stanislaw Lem.<br />

Die Nachwuchs-Regisseure Dennis Jacobsen, Oliver Jahn<br />

und Randa Chahoud haben ihr Weltraumabenteuer an<br />

Lems Roman-Vorlage angelehnt – und sich einige Frei-<br />

heiten genommen: Der „Held von Kosmos“ reist alleine in<br />

seiner Altbau-Dreizimmerrakete durch das All und erlebt<br />

ein absurdes Abenteuer nach dem nächsten. Assistiert wird<br />

Tichy, der von Oliver Jahn gespielt wird, von der „analogen<br />

Halluzinelle“, einem Hologramm, das in fast allen den Kon-<br />

trapunkt zu „Herrn Tichy“ verkörpert. Nora Tschirner spielt<br />

die durchsichtige Halluzinelle perfekt.<br />

Die äußere Form ist nicht nur bei Nora Tschirner erstaunlich.<br />

Tichys Rakete fliegt als eine Synthese aus Kaffeekanne,<br />

Thermosflasche und Milchschäumer durch das endlose<br />

Sternenmeer. In der Raketenküche sitzt der einsame<br />

Sternenfahrer und isst seine Lieblingsspeise: Omelette. Jan<br />

Müller, Produktionsdesigner der Serie: „Eine Design-Regel<br />

des Films ist, dass alles seinen Ursprung in der Küche<br />

hat. Auf den Planeten Prozytien wachsen deshalb Brokkoli-<br />

Bäume und die Prozythianer wohnen in einer umgedrehten<br />

Salatschüssel.“ Eine weitere Regel sei, so Randa Chahoud,<br />

eine der drei Regisseure, dass gewöhnliche Dinge einem<br />

neuen Zweck zugeführt würden: „Aus umgedrehten Videorekordern<br />

werden Geschwindigkeitsmesser, Türklinken<br />

sind Gashebel, Staubsaugerrohre eignen sich perfekt als<br />

Steuerknüppel ...“<br />

Und es gibt noch eine Gestaltungsregel: Bei den Zuschauern<br />

muss der Eindruck wach bleiben, dass alles im<br />

Film der Phantasie des Weltraumhelden entsprungen sein<br />

könnte. Die Macherinnen und Macher des Films waren<br />

konsequent: Außerirdische sehen aus wie Getränkeauto-


© Sabotage Film<br />

maten oder wandelnde Lampenschirme und reden mithil-<br />

fe von Waschmaschinenschläuchen und Teezangen. Alle<br />

Sprechrollen werden von Ijon Tichy-Darsteller Oliver Jahn<br />

gesprochen – sprachlich ist das Raumepos eine One-Man-<br />

Show. Regisseurin Randa Chahoud: „Wenn man es genau<br />

nimmt, dann ticken auch alle Charaktere so wie Tichy. Alle<br />

sind etwas schlaumeierig, sie stehen sich alle etwas selbst<br />

im Weg, sie haben alle etwas Rechthaberisches, alle sind ein<br />

bisschen geizig. Und alle besitzen die Bauernschläue, im-<br />

mer etwas aus der Situation zu machen. Alle sind komisch,<br />

aber sie lachen alle nicht über sich selbst.“<br />

»Dieses blöde verblinkte Inspektionslampe schon ewig macht blinkleuch-<br />

te, aber guck ich nicht hin. Langsam habe ich voll Nase von kardelinisches<br />

Ingenieurstüfteleien. Sind alles nur Geldzupfer aus Tasche, dieses Karde-<br />

liner. [...] Mein Rakete fliegt doch gut, gibt keine Grund für teuer Inspek-<br />

tion. Frechigkeit!«<br />

aus: Verausrüstung einerDreizimmerrakete,<br />

Handbuch für Raumpiloten<br />

Das Tichy-Deutsch ist schwer zu improvisieren.<br />

Oliver Jahn hat die Dialoge genau übersetzt<br />

und eingeübt. Was jetzt eine eigene<br />

Sprache ist, entstand durch Zu-<br />

fall. Randa Chahoud erzählt:<br />

„In unserem Jahrgang an<br />

© Sabotage Film<br />

der Filmakademie war eine Frau aus Georgien, die eine lau-<br />

te durchdringende Stimme hatte und einen tollen Akzent.<br />

Sie betonte oft die erste Silbe und sagte zum Beispiel Don-<br />

nerstag. Als wir anfingen, unsere erste Videoübung zu dre-<br />

hen, hörte man sie, obwohl sie einige Räume entfernt war.<br />

Irgendwann begann Oliver sie zu imitieren. Seitdem haben<br />

wir die Sprache weiterentwickelt.“<br />

Die harte Arbeit an Dingen, die spontan, leicht und<br />

spielerisch wirken, zieht sich durch das ganze Filmprojekt.<br />

Deshalb sind Regisseurin und Produktionsdesigner auch<br />

unglücklich darüber, dass ihre Science-Fiction-Serie in den<br />

Rezensionen oft als guter Trash bezeichnet wird. Denn bei<br />

Trash schwebe immer der Vorwurf des Billigen und Willkürlichen<br />

mit. Jan Müller: „Ijon Tichy ist komplett durchdacht<br />

und geplant, alles stimmt.“ „Wir haben Ijon Tichy<br />

mit echtem Herzblut produziert,“ ergänzt Randa Chahoud,<br />

„Trash ist lieblos und Ijon Tichy ist genau das Gegenteil.“<br />

Gutes Design ist eben mit Liebe gemacht. bb<br />

»Der Weltraum und das Fernsehen haben vieles gemeinsam: Sie kennen<br />

nur die Grenzen der Vorstellungskraft. Doch den Aufbruch des Raumpiloten<br />

Ijon Tichy zu dieser final frontier haben erst der<br />

Einsatz und kreative Mut vieler Kreativer möglich<br />

gemacht.«<br />

Annedore V. Donop, ZDF Das kleine Fernsehspiel,<br />

Alexander Bickel, ZDF Quantum<br />

links: Ein Arpetusaner<br />

spricht mit dem<br />

Futurologischen<br />

Kongress.<br />

drei | viertel »<br />

0 4 I 05<br />

Szene aus „Planet der Reserven“ mit<br />

einem gealterterten Ijon Tichy und einem<br />

fliegenden Reparatur-Quirl.<br />

www.ijontichy.de<br />

Die Film-Site von Sabotage Film:<br />

Trailer, Infos, Forum und mehr.<br />

www.ijontichy.zdf.de<br />

Auf der ZDF-Site kann eine Folge von<br />

Ijon Tichy kostenlos angeschaut werden.<br />

Neben Interviews und Nachschlagewerken<br />

lockt außerdem das „Ijon<br />

Tichy“-Online-Spiel.


T R A ILE R GE S C H EH E N V OR DE M F ILM E R E IGNIS S E E R Z Ä H LE N N A C H DR EHS C H LUS S A B S PA N N DE SIGN E R S P R A X IS A G D IN T E R N<br />

G E S C H E H E N V O R D E M F I L M<br />

„Es geht darum, die Geschichte<br />

zu erzählen“<br />

V O M W E R D E N U N D W E R T D E R S T O R Y B O A R D S U N D D E R F A S T A B S O L U T E N F R E I H E I T<br />

I M C O N C E P T U A L D E S I G N .<br />

S<br />

Ulrich Zeidler kommt aus einem kunstsinnigen Eltern-<br />

haus. Schon als Kind spürte er mit Stift und Papier den Fä-<br />

higkeiten der alten Meister nach, später verfuhr er ähnlich<br />

mit französischen und amerikanischen Comics, machte<br />

Ende der 70-er Bekanntschaft mit „The Art Of Star Wars“<br />

und dem Production Design – und fertigte stapelweise<br />

Zeichnungen von Flugobjekten, fantastischen Gegenstän-<br />

den und Lebensformen.<br />

Dann bestand er das Abitur und beschloss, etwas Solides<br />

zu lernen: Ulrich Zeidler studierte Medizin und promovierte<br />

mit summa cum laude. Doch aus dem Traum, in der<br />

Freizeit weiter kreativ zu sein, wurde in der Realität wenig;<br />

es gab keine Freizeit für den Arzt. „Irgendwann habe ich begriffen,<br />

dass ich zwar ohne OP leben kann, aber keinesfalls<br />

ohne das Zeichnen.“ Dann, 1996, bot sich ihm zufällig und<br />

unerwartet die Gelegenheit, als storyboard artist an einer<br />

Fantasy-Film-Produktion mitzuwirken.<br />

Seither hat er an vielen Fernseh- und Filmprojekten<br />

gearbeitet, ganz aktuell sind die Storyboards für einen<br />

Thriller unter der Regie von Rainer Matsutani. „Eine Feuerlöschaktion“,<br />

sagt Ulrich Zeidler. Er musste Hals über<br />

Kopf beginnen, konnte vor Beginn der Arbeit nicht einmal<br />

das Drehbuch lesen und verbrachte 12 Stunden am Stück mit<br />

dem Regisseur vor dem Computer. Ungefähr 10 Minuten hat<br />

er dabei pro Zeichnung gebraucht, das ist extrem wenig für<br />

ein Bild, das schon Reinzeichnung ist. „Bereits drei Trage<br />

später wurde nach den Zeichnungen gedreht.“<br />

Wie kommt das Bild vom Kopf des Regisseurs in den<br />

Stift (oder den Rechner) des Zeichners? Es gibt die unterschiedlichsten<br />

Methoden: Manche Regisseure liefern<br />

selbst kleine Scribbles, nach denen Ulrich Zeidler dann<br />

Reinzeichnungen fertigt. Andere beschreiben minuziös die<br />

Szenerien, und lebhafte Naturen wie Sven Unterwaldt spielen<br />

auch gern einmal die Handlung vor. Oft werden nur<br />

für Teile eines Films Storyboards gezeichnet, z.B. für die<br />

Action-Szenen. Wird ein ganzer Film gestoryboarded, erreicht<br />

die Zahl der Zeichnungen „leicht zwölfhundert.“<br />

Concept Design für<br />

„Katie’s Journey“,<br />

Kurzfilm;<br />

New Kinetic Cinema 2006<br />

Das entstandene Storyboard ist verbindliche Vorlage für<br />

alle, die am Dreh beteiligt sind sowie für die Postproduktion<br />

, und es hilft bereits im Vorfeld bei der Kalkulation oder<br />

beim Beantragen von Fördermitteln. „Beim Dreh sind 50<br />

oder auch 300 Leute, die malen alle gemeinsam an einem<br />

Bild, da müssen sie wenigstens eine gemeinsame Entwurfszeichnung<br />

haben.“<br />

Erreicht das Storyboard als Entwurfszeichnung für<br />

den Film die Zuschauer auf indirekte Weise, so kann die<br />

konkrete Präsenz im Film nicht größer sein als beim Conceptual<br />

Design. „Schaffen aus dem Nichts“, nennt es Ulrich<br />

Zeidler. Die „fliegende Ambulanz“, allein aus seiner Fantasie<br />

geboren, landet direkt und computeranimiert auf den<br />

Bildschirmen der Zuschauer von „2057 – Unser Leben in der<br />

Zukunft“ im ZDF.<br />

Nur zwei Regeln gelten für Ulrich Zeidler in der fast<br />

grenzenlosen Freiheit des Conceptual Design. „Erstens: das<br />

Ding muss in sich funktionieren und zweitens: es muss den<br />

Film unterstützen, es muss dabei helfen, eine Geschichte zu<br />

erzählen. Es geht nur darum, diese Geschichte zu erzählen<br />

und Design und Musik haben hier die Aufgabe, die in einem<br />

Roman die Stimmungsbeschreibung hat.“ cs


2057 AMBUL ANCE<br />

drei | viertel »<br />

0 6 I 07<br />

Interessierte Leserinnen und Leser sind<br />

ausdrücklich gebeten, persönlich Kon-<br />

takt mit Ulrich Zeidler aufzunehmen.<br />

Er freut sich auf den Austausch.<br />

B<br />

designer agd:<br />

U L R I C H Z E I D L E R<br />

fachbereiche:<br />

Concept Design & Storyboard,<br />

Comic, Illustration<br />

spezialität:<br />

Concept Design & Storyboard<br />

für Spielfilme<br />

ort:<br />

Köln<br />

kontakt:<br />

www.ulrichzeidler.de


T R A ILE R GE S C H EH E N V OR DE M F ILM E R E IGNIS S E E R Z Ä H LE N N A C H DR EHS C H LUS S A B S PA N N DE SIGN E R S P R A X IS A G D IN T E R N<br />

Kyle Cooper, Prolouge<br />

Prologue<br />

Live Action & Graphic Design<br />

Venice, CA, USA<br />

Telefon: 001. 310. 589-9090<br />

eMail: site@prologuefilms.com<br />

www.prologuefilms.com<br />

© Jaesung Lee<br />

Kyle Cooper über<br />

Nähe und Herausforderungen<br />

K Y L E C O O P E R I S T D E S I G N E R V O N F I L M T I T E LV O R S P Ä N N E N . D E R A M E R I K A N E R S E T Z T E Ü B E R 1 3 0 I N T R O S<br />

E R F O L G R E I C H I N S Z E N E . M I T S E I N E R H E R A U S R A G E N D E N U M S E T Z U N G Z U M V O R S P A N N V O N „ S I E B E N “ G E L A N G<br />

I H M D E R I N T E R N A T I O N A L E D U R C H B R U C H . S E I N E K R E A T I O N E N E R H E B E N D A S G E N R E D E R F I L M T I T E L G E S T A L-<br />

T U N G Z U R K U N S T.<br />

kyle, bitte gib uns einen einblick in die bisherigen<br />

stationen deiner k arriere.<br />

Ich war schon immer ein Künstler. Als Kind wuchs ich in der<br />

Nähe von Boston auf, schon damals habe ich viel gezeich-<br />

net. Nach der Universität von Massachusetts studierte ich<br />

an der Yale Hochschule für Grafik Design Typografie. Ich<br />

war um die 23 und hatte großes Interesse an der Gestaltung<br />

von Filmtiteln, weil ich merkte, dass jemand dafür kreativ<br />

verantwortlich war. In mir wuchs der Wunsch, Regisseur zu<br />

werden. In der Gestaltung von Titelvorspännen sah ich die<br />

Symbiose aus Grafik und Regie. Ich wollte lernen, wie man<br />

grafisch sieht und visuell denkt. In Yale lernte ich u.a. von<br />

Paul Rand, einem renommierten US-Grafiker. Nach dem<br />

Abschluss ging ich zur New Yorker Agentur R/Greenberg<br />

and Associates, R/GA.<br />

Durch eine Präsentation ergab sich die Chance, einen<br />

Filmtitelvorspann zu gestalten. Ich gewann den Pitch.<br />

Von da an setzte ich 8 Jahre zahlreiche Titelvorspänne um.<br />

R/GA schickte mich nach L.A., um dort das neue Büro kreativ<br />

zu leiten. Dann traf ich den Regisseur David Fincher und<br />

fragte ihn, ob ich den Vorspann zu „Sieben“ drehen konnte.<br />

Er sagte zu. „Sieben“ wurde ein voller Erfolg. David und ich<br />

waren bei der Premiere. Nach dem Vorspann gaben die Leute<br />

spontan Szenenapplaus. Wir schauten uns an und wussten,<br />

wir hatten etwas Großartiges geschaffen.<br />

Bei „Sieben“ und „Mission Impossible“ war ich noch bei<br />

R/GA. Kurz danach gründete ich mit zwei Kollegen ‚Imaginary<br />

Forces’. 6 Jahre realisierte ich Projekte wie „Die Mumie“<br />

oder „Identität“. Bei „Gattaca“. hatten wir komplett<br />

freie Hand. Wir erstellten den Titel, den Trailer und waren<br />

an den Marketingmaßnahmen beteiligt. Ich war gut im Geschäft.<br />

Aber mir fehlte die Nähe zu meinen Kunden. Ein<br />

wichtiger Teil meiner Arbeit ist der enge Austausch mit den<br />

Regisseuren. Diese Beziehungen wollte ich kultivieren: so<br />

startete ich ‚Prologue’. Mit Sam Raimi entwickelte ich alle<br />

drei „Spider-Man“ Titel und erst kürzlich habe ich wieder<br />

mit Julie Taymore zusammengearbeitet für Ihren Film<br />

„Across the Universe.“<br />

woher kommt der name prologue?<br />

‚Prologue’ stammt aus „Heinrich V.“ von William Shakespeare,<br />

ein für mich sehr inspirierendes Stück. Bei einem<br />

Prolog wird der Zuschauer in den kreativen Prozess mit<br />

einbezogen. Deswegen mag ich Filmemachen und Grafik<br />

Design: beide Disziplinen kommunizieren mit dem Betrachter.<br />

‚Prologue’ hat sich mit mir weiter entwickelt. Wir<br />

sind jetzt 35 Leute und produzieren auch Commercials und<br />

Computerspieltitel. Ich arbeite mit den Regisseuren und


© Index Book / New Line International Ltd.<br />

Designern zusammen, deren Arbeit mich inspiriert und die<br />

ich bewundere. Wir wollen Motion Graphics erzeugen, die<br />

außergewöhnlich sind.<br />

wie beginnt die arbeit an einem titelvorspann?<br />

Ich recherchiere und vertiefe mich komplett in die Ge-<br />

schichte. Ich studiere das Drehbuch, schreibe Ideen auf.<br />

Ich arbeite eng mit dem Regisseur zusammen: er ist mit der<br />

Story vertraut, kennt jede Sequenz des Plots, das Problem<br />

des Protagonisten und die Auflösung. Jede Zusammenarbeit<br />

ist eine neue Herausforderung, ähnlich einem Grafiker, der<br />

das Business seines Kunden verstehen will. Das Schöne am<br />

Film ist seine stilistische Unabhängigkeit. Jeder Film hat<br />

seine eigene Ästhetik, seine eigene Sprache und die Typo-<br />

grafie der Titelgestaltung ist eng verbunden mit der Ge-<br />

schichte des Films, die erzählt wird.<br />

ist der vorspann ein hinweis auf das, was einen im film<br />

erwartet?<br />

Manchmal ist es eine Metapher, manchmal eine Synopsis<br />

oder ein Mittel, um Spannung zu erzeugen. Bei „Sieben“ war<br />

es mehr. Wir sehen den Killer John Doe erst im letzten Drit-<br />

tel des Films. David und ich kamen überein, dass der Film<br />

einen Prolog braucht, der dem Publikum hilft, den Film zu<br />

erfassen. Der Vorspann mit seinen 2,5 Min. ist die erste Sze-<br />

ne des Films.<br />

was inspiriert dich?<br />

Eine Idee zu haben, die zur Lösung eines Problems beiträgt.<br />

Die Herausforderung etwas zu lösen, was sich als schwierig<br />

erweist. Die Konvergenz verschiedener Medien – das In-<br />

ternet ist ein wunderbarer Ort für Leute, ihre Arbeiten zu<br />

zeigen. Geschichten und Erinnerungen inspirieren mich.<br />

Auch „Storytelling“, also die Kunst, Geschichten zu erzäh-<br />

len. Heutzutage ist mit digitalen Effekten filmisch alles<br />

machbar. Aber etwas zu erschaffen, was Dich emotional be-<br />

rührt, ist die wahre Herausforderung.<br />

Das Gespräch führte <strong>Juliane</strong> <strong>Zielonka</strong><br />

drei | viertel »<br />

0 8 I 09<br />

Coopers Vorspann zu „Sieben“ im aktuellen<br />

Buch UNCREDITED. Mehr zum neu erschie-<br />

nenen Kompendium über Filmtitelge-<br />

staltung finden Sie auf Seite 30.<br />

Die ausführliche Version des Interviews<br />

mit Links zu Beispielen seiner Arbeiten<br />

finden Sie online unter<br />

www.agd.de


© Schein Berlin<br />

T R A ILE R GE S C H EH E N V OR DE M F ILM E R E IGNIS S E E R Z Ä H LE N N A C H DR EHS C H LUS S A B S PA N N DE SIGN E R S P R A X IS A G D IN T E R N<br />

Der schöne Schein<br />

W A S H A B E N L E C K E R E K I N G - K E K S E , T R O C K E N R I N D F L E I S C H U N D D A S S P Ü L M I T T E L „ J U X “<br />

G E M E I N S A M ? S I E S T A M M E N A L L E A U S D E M D E S I G N B Ü R O S C H E I N B E R L I N .<br />

J A N H Ü L P Ü S C H , H E N N I N G B R E H M U N D D A N I E L P O R S D O R F G E S T A LT E N S E I T 1 9 9 9 F A K E -<br />

P R O D U K T E F Ü R T V - U N D S P I E L F I L M P R O D U K T I O N E N . I N D E U T S C H L A N D G I LT D A S V E R B O T<br />

D E R S C H L E I C H W E R B U N G . D A S T R I O N U T Z T G E K O N N T D I E N I S C H E .<br />

Schein Berlin<br />

Kastanienallee 79, 10435 Berlin<br />

Telefon: 030. 44 31 78 74<br />

www.schein-berlin.de<br />

www.last-minute-design.de<br />

S<br />

„Angefangen hat alles mit einem Moodboard für ein fik-<br />

tives Lifestyle Magazin der Serie „Großstadträume“, erzählt<br />

Jan Hülpüsch. „Dann wurde das Produktionsteam der Dai-<br />

ly Soap „Gute Zeiten – Schlechte Zeiten“ auf uns aufmerk-<br />

sam.“ Der Beginn einer langjährigen Zusammenarbeit, in<br />

der zahlreiche falsche Konsumgüter das Licht der TV-Welt<br />

erblickten. Eine Welt, geschaffen von Drehbuchautoren,<br />

in der echte Marken nicht erlaubt sind. Die Schauspieler<br />

knuspern „Red Hot Chips“ in der Küche, trinken „Sandini<br />

Bier“ oder „01Cola“.<br />

„Um ein Fake-Produkt zu gestalten, recherchieren wir<br />

in Supermärkten. Als Konsumenten sind wir täglich von<br />

Marken umgeben, wir nutzen die vertrauten Farbschema.<br />

Cola bewegt sich beispielsweise in der Farbwelt rot, schwarz,<br />

weiß. Die Namen erfinden wir und prüfen, ob kein Markenschutz<br />

besteht. Daniel ist Fotograf und stellt uns Bilder aus<br />

seinem Archiv zur Verfügung.“ Es gibt Tage, da ist ein Design<br />

in einer Stunde fertig: „Wir benötigen kein Marketinggremium<br />

zur Freigabe. Unsere Produkte gelangen nicht in<br />

den Handel, manche sind nur Sekundenbruchteile zu sehen.<br />

Daher müssen sie auch nicht zu Ende gedacht werden.“<br />

so Hülpüsch. Der Regisseur entscheidet, wie lang etwas zu<br />

sehen ist.<br />

Auch digitale Projekte gehören zu ihrem Repertoire: für die<br />

deutsche Serie „R.I.S. – die Sprache der Toten“ entwickeln<br />

sie Computer Einspieler. Und wenn die Figur Philip Jacobi<br />

zur Recherche ins Internet geht, surft Schauspieler Julian<br />

Weigand auf eigens von Porsdorf, Brehm und Hülpüsch produzierten<br />

Seiten.<br />

Eine Herausforderung der besonderen Art bietet die<br />

Mitarbeit am Filmprojekt „Rubicon (Valkyrie)“. Unter der<br />

Regie von Bryan Singer verkörpert Hollywoodmime Tom<br />

Cruise Oberst Claus Schenk Graf von Stauffenberg in einem<br />

Deutschland zur Zeit des Dritten Reiches. Schein Berlin<br />

produziert Landkarten und Lagepläne mit dem Anspruch an<br />

historische Korrektheit. Besuche im Berliner Landesarchiv<br />

und im Bendlerblock, dem Zentrum der Widerstandsgruppe<br />

vom 20. Juli 1944, stehen auf der Tagesordnung. Historische<br />

Recherche für Produkte in fiktiven Filmwelten, die ihr Potential<br />

aus wahren Begebenheiten schöpfen. jz<br />

Das Schein Berlin Team ( v.l.n.r.):<br />

JAN HÜLPÜSCH, DANIEL PORSDORF, HENNING BREHM<br />

mit einer Auswahl an hausgemachten Fälschungen.


© Avanti Media<br />

D I E E R E I G N I S S E E R Z Ä H L E N<br />

Bilder, die es vorher nie gab.<br />

D E R F R A N Z O S E J E A N G I R A U D A K A M O E B I U S I S T E I N E R D E R B E D E U T E N D S T E N C O M I C Z E I C H N E R . S E I N E B I L-<br />

D E R B E E I N F L U S S T E N S C I E N C E - F I C T I O N F I L M E W I E ‚ B L A D E R U N N E R ’ O D E R ‚ A L I E N ’. G I R A U D S E L B S T W I R K T E<br />

A N F I L M E N W I E ‚T R O N ’ O D E R ‚T H E A B Y S S ’ M I T. A M 2 7. 1 0 . 2 0 0 7 Z E I G T A R T E T V E I N E D O K U M E N T A T I O N Ü B E R<br />

D E N K Ü N S T L E R . D E R B E R L I N E R K R E A T I V A G E N T U R ‚ O M G R A P H I X ’ G E L A N G M I T D E R I N T R O - A N I M A T I O N Z U D I E -<br />

S E R D O K U D A S N A H T L O S E E I N T A U C H E N I N E I N E F A N T A S T I S C H E W E LT.<br />

S<br />

In dem einminütigen Vorspann fährt die Kamera aus<br />

den Wolken herab in eine futuristische Großstadt. Die<br />

Figur Arzach reitet auf einem Flügelwesen über Häuser-<br />

schluchten, untermalt durch Musik von Kraftwerk Legen-<br />

de Karl Bartos. Die Kulisse entstand in Anlehnung an den<br />

Film „Das 5te Element“, für den Moebius das Szenendesign<br />

erstellte.<br />

Jeremias Steinmann und Timor Kardum bieten mit<br />

„outstanding Media“, kurz omgraphix, medienübergreifende<br />

Gestaltung: Grafik, Video, Compositing, Motion<br />

Graphics, 2D und 3D Animationen. „Für uns lag der Projekt-Schwerpunkt<br />

beim kollaborativen Arbeiten mit verschiedenen<br />

Künstlern.“ erzählt Timor und ergänzt „Die<br />

meisten Beteiligten sind Fans von Girauds Arbeiten, da fiel<br />

die Motivation leicht.“ Der Kontakt zum Regisseur Hasko<br />

Baumann entstand durch den Kameramann Frederic Doss.<br />

„Am Anfang, wenn Ideen entstehen, herscht Chaos“<br />

sagt Jeremias. Es gab viele Gespräche. „Bei allen Meetings<br />

mit Hasko waren immer ein 3D und ein 2D Artist dabei. Wir<br />

hatten freie Hand, konnten verschiedene Ansätze testen<br />

und so das Beste herausfinden.“ schildert Timor. Die Kreativen<br />

begannen mit einem Stapel Moebius Comics zur Analyse<br />

des Bildaufbaus und der Farbstimmungen.<br />

Animation bedeutet für omgraphix das Erschaffen von Bildern,<br />

die es vorher nie gab. Das Projekt dauerte 1 Jahr und<br />

verlief parallel zum Dreh des Dokumentarfilms und der<br />

anlaufenden Postproduktion. Omgraphix begann mit dem<br />

virtuellen Aufbau der Großstadtkulisse.<br />

Für die Visualisierung der Kamerafahrten nutzte das<br />

Team Storyboards und die Technik der Pre-Visualization,<br />

die Erstellung einer groben Szenerie in 3D: auf Gitternetzstrukturen<br />

werden Kameraführung und Lichtsetzung systematisch<br />

aufgebaut. Modelling und Animation entstanden<br />

mit Cinema 4D. Rendering, Shading und Simulation mit<br />

Maya. Für die Texturen benutzen sie Adobe Photoshop, für<br />

das Compositing Combustion und Fusion 5.„Wichtig war uns<br />

eine finale Kameraanimation, die für alle verschiedenen<br />

Softwarepakete exportiert werden kann. So kann jeder Artist<br />

unabhängig am Projekt mitarbeiten“ erzählt Jeremias.<br />

„Jeder gute Film hat ein stimmiges Konzept, ein Szenendesign<br />

und einen einheitlichen Look. Bei Moebius Redux<br />

schufen wir durch Animation einen Rahmen, der dem Film<br />

eine ganz eigene Ästhetik verleiht.“. Steinmann sieht in<br />

Film und Design zwei gegensätzliche Bereiche, die jedoch<br />

Schnittpunkte aufweisen. Während man als Designer Bilder<br />

produziert, die von innen wachsen, fängt ein Regisseur<br />

Bilder von außen ein. Die Grundidee, eine Formung von Bildern<br />

durch Menschen, verbindet beide Disziplinen. jz<br />

drei | viertel »<br />

10 I 11<br />

Arzach auf seinem Flug durch die futuristische<br />

Stadt<br />

omgraphix GbR<br />

Jeremias Steinmann & Timor Kardum<br />

Erkelenzdamm 59-61, Portal 3b,<br />

10999 Berlin<br />

Telefon: 030.61 65 43 41<br />

www.omgraphix.de


T R A ILE R GE S C H EH E N V OR DE M F ILM E R E IGNIS S E E R Z Ä H LE N N A C H DR EHS C H LUS S A B S PA N N DE SIGN E R S P R A X IS A G D IN T E R N<br />

B<br />

designer agd:<br />

J U T TA M E L S H E <strong>IM</strong> E R & K A I HOF M A N N<br />

fachbereiche:<br />

Comic, Cartoon, Karikatur,<br />

Trickfilm, Animation, Multimedia<br />

spezialität:<br />

breite Rezeptpalette<br />

ort:<br />

Berlin<br />

kontakt:<br />

www.bildbad.de<br />

Satire animiert<br />

L A C H - U N D S A C H G E S C H I C H T E N F Ü R F O R T G E S C H R I T T E N E<br />

S<br />

Das hier ist die Jutta. Die Jutta zeichnet lustige Filme<br />

für ganz schwierige Themen. Themen wie das Dosenpfand<br />

zum Beispiel. Da hat die Jutta „Eine einigermaßen kurze<br />

Geschichte von einem ganz einfachen deutschen Gesetz“<br />

gezeichnet. 14 Jahre hat das gedauert, bis das Gesetz fertig<br />

war. Ist dann zwar doch ein bisschen kompliziert geworden,<br />

macht aber nix, jetzt wissen wir, warum. Und wer noch mehr<br />

wissen will, der guckt sich auch den Film vom Kai an. Der<br />

Kai erklärt uns, warum die Beamten immer, immer mehr<br />

werden. Und die Arbeit der Beamten auch. Die Jutta und der<br />

Kai zeichnen ihre Sachen so richtig für das Fernsehen. Toll!<br />

Und so ist es dazu gekommen:<br />

„Das Erste, was wir für das ZDF gemacht haben, waren<br />

wissenschaftliche Illustrationen im Bereich Archäologie.<br />

Ich habe selbst Archäologie studiert und kannte da je-<br />

manden.“ Das Archäologiestudium von Kai Hofmann hat<br />

zwar nur wenige Semester gedauert, gelohnt hat es sich aber<br />

dennoch. Denn beim ZDF gerieten die beiden von „Bildbad“<br />

schnell an zwei Redakteure von „Frontal 21“, Andreas Wiemers<br />

und Werner Doyé. Wiemers und Doyé sind die Vorreiter<br />

der Satire beim ZDF, im Speziellen verantwortlich für<br />

„Toll!“, eine Sparte von „Frontal 21. „Wir haben den selben<br />

schwarzen Humor“, freut sich Jutta Melsheimer. Bei „Toll!“<br />

dürfen sie sich austoben, „die wollen, dass die Fetzen fliegen:“<br />

Sinnfrei ist der Spaß natürlich nicht, sondern verfolgt<br />

durchaus einen pädagogischen Anspruch. So wurden vor<br />

der Bundestagswahl 2005 fünf Filme hergestellt, die dem<br />

Publikum im Stil der „Sendung mit der Maus“ erklären, was<br />

sonst nie jemand in dieser Republik versteht: für welche<br />

Behältnisse zum Beispiel Pfand fällig wird und für welche


nicht. Oder warum die Bürokratie seit Jahrzehnten so üppig<br />

wuchert. Schuld ist „Das große Parkinsonsche Gesetz: Jeder<br />

Beamte oder Angestellte wünscht die Zahl seiner Unterge-<br />

benen, nicht aber die Zahl seiner Rivalen zu vergrößern.“<br />

Während Jutta Melsheimer sich auf 2D Animationen<br />

spezialisiert hat, arbeitet Kai Hofmann vor allem dreidimensional.<br />

Der Ablauf der Arbeit ist jedoch immer ähnlich:<br />

Die Redakteure denken sich eine Geschichte aus, die wird<br />

dann mit den Gestaltern besprochen und „meist hab ich<br />

schon direkt die Bilder im Kopf, wenn die mir was erzählen“.<br />

Auf dem Weg über Zeichenstift und Computer kommen<br />

diese Bilder dann ins Fernsehen.<br />

Animationen sind nach Auffassung der beiden Kollegen<br />

besonders geeignet, komplizierte Sachverhalte verständlich<br />

und einleuchtend darzustellen. Das Ergebnis ihrer<br />

Arbeit gibt dieser Auffassung Recht. Und auch die Kombination<br />

ihrer wichtigsten Arbeitsbereiche passt dazu: neben<br />

Charakteren für Satire entwerfen Jutta Melsheimer und Kai<br />

Hofmann hauptsächlich wissenschaftliche Animationen<br />

– die nicht nur für die Zuschauer lehrreich sind. „Man lernt<br />

selber total viel“, und der Reiz der Abwechslung hat für die<br />

beiden einen hohen Wert in ihrer täglichen Arbeit, in der sie<br />

sich fließend zwischen dem Zeitalter der Saurier und dem<br />

der ersten deutschen Bundeskanzlerin bewegen.<br />

Bald wird den satirischen Animationen von „Bildbad“<br />

auch ein Hauch von Ewigkeit beschieden sein. Sie sollen zusammen<br />

mit den Geschichten der ambitionierten Satiriker<br />

vom ZDF der Flüchtigkeit des TV-Augenblicks entrinnen<br />

und in einem Buch erscheinen. „Toll! Ein Buch“ erscheint<br />

im März 2008 im Carlsen Verlag. cs<br />

Beamtenvermehrung:<br />

Das große Parkinsonsche Gesetz<br />

drei | viertel »<br />

12 I 13<br />

Der Film zum Dosenpfand<br />

unter www.bildbad.de - T V Links


T R A ILE R GE S C H EH E N V OR DE M F ILM E R E IGNIS S E E R Z Ä H LE N N A C H DR EHS C H LUS S A B S PA N N DE SIGN E R S P R A X IS A G D IN T E R N


Das Unsichtbare sichtbar machen<br />

D I E W E L T V O N W E L E D A U N D D I E F E I N H E I T E N D E S M Ö B E L A U F B A U S – Z O O D E S I G N Z E I G T,<br />

W A S M A N O H N E F I L M N I C H T V E R S T Ü N D E .<br />

S<br />

„Imagefilme, Werbefilme, Kinowerbung“ lautet die<br />

kürzeste Antwort auf die Frage nach dem filmischen Schaf-<br />

fen von Svenja Riede und Bernd Seliger. Und man ist gar<br />

nicht verwundert zu hören, dass Bernd Seliger ursprüng-<br />

lich Film studieren wollte, bevor er sich dann auf das Gra-<br />

fik-Design besann – und nebenher Videos produzierte.<br />

Doch nein, es gab keinen fließenden Übergang zwischen<br />

diesen filmischen Früherfahrungen und den Imagefilmen<br />

von Zoodesign z.B. für die Möbelmarke Rolf Benz und Weleda,<br />

Naturkosmetik. „Nachdem wir uns selbstständig gemacht<br />

hatten, war erst einmal Schluss mit dem Film.“<br />

Doch dann kam die Bewerbung für die „Landesgartenschau<br />

Schwäbisch Gmünd 2014“ im Jahre 2002 und mit ihr<br />

die Idee, Lesezeichen aus Ringelblumen – lat. Calendula –<br />

herzustellen. Und was konnte näher liegen, als das ebenfalls<br />

in Schwäbisch Gmünd beheimatete Unternehmen Weleda<br />

um die Blumen zu bitten; Calendula gehört zu den wichtigsten<br />

Zutaten in der Körperpflegeserie für Kinder von Weleda,<br />

die Blumen werden zu Abertausenden angebaut.<br />

Eine glückliche Fügung? Ein schlauer Schachzug? Bei<br />

Weleda rückte man nicht nur die Ringelblumen heraus,<br />

sondern verlieh auch das Laminiergerät, um die Blüten als<br />

Lesezeichen zu verpacken – und war hochinteressiert zu<br />

hören, dass Zoodesign Imagefilme produziert. Schnell kam<br />

es zum Auftrag „und erst dann haben wir uns eine Kamera<br />

gekauft“.<br />

Die Arbeit an dem Weleda-Imagefilm dauerte ein Jahr.<br />

Was unter anderem daran lag, dass man auf die nächste Calendula-Ernte<br />

warten musste. Der Film erzählt nicht nur<br />

über die Zutaten für die Körperpflege und Naturkosmetik<br />

sowie ihre Verarbeitung von Hand und mit modernster<br />

Technik, sondern eröffnet einen ganzen Weleda-Kosmos.<br />

Wir lernen die Geschichte des Unternehmens kennen und<br />

seinen anthroposophischen Ansatz, wir erfahren, mit welch<br />

hoher Rücksicht auf die Bedürfnisse von Mensch und Natur<br />

Weleda-Produkte verbunden sind. Nachhaltigkeit? Fairer<br />

Handel? Bei Weleda von Anfang an selbstverständlich.<br />

„Kürzlich waren wir für Weleda in Rumänien, in den<br />

Karpaten, zur nachhaltigen Arnika-Ernte. Die zertifizierte<br />

Arnika Wildsammlung ist ein Projekt, das die World Wildlife<br />

Foundation W WF begonnen hat, Weleda führt es weiter.<br />

Ich war beeindruckt von dieser unglaublichen Menge<br />

an Handarbeit. Und davon, was das Projekt für die Region<br />

bringt.“ Für Bernd Seliger ist dann auch klar, welchen Anspruch<br />

er für sich selbst ableitet: „Man sieht dem Produkt<br />

nicht an, was alles dahinter steckt. Da sind wir Gestalter gefordert,<br />

das Unsichtbare sichtbar zu machen.“<br />

Ein ganz anderer Film, aber ein gemeinsamer Nenner:<br />

Denn unsichtbar bleibt häufig auch der Sinn, Zweck und Inhalt<br />

von Möbel-Aufbauanleitungen. Ein Umstand, der nicht<br />

nur private Kunden einschlägiger Möbelhäuser ärgert. Auch<br />

Möbelhersteller bekommen Probleme, wenn sie ihre edlen<br />

Schrankwand-Modelle beim Kunden von meist ungelernten<br />

Kräften aufbauen lassen – mit nichts als einem unverständlichen<br />

Stück Papier als Unterstützung. Die Reklamationen<br />

häufen sich.<br />

Gwinner Wohndesign wusste diesem Phänomen wirkungsvoll<br />

zu begegnen, es ließ sich von Zoodesign Filme<br />

drehen, die den Aufbau der Möbel zeigen – inklusive aller<br />

kleinen Tipps und Tricks. „Die Aufbauanleitung ist unser<br />

Drehbuch. Im Film ist dann allerdings vieles besser zu erkennen<br />

und leichter zu verstehen.“ Inzwischen ist eine ganze<br />

Serie entstanden, die Anzahl der Reklamationen ist deutlich<br />

gesunken, und der Kunde mag die Filme so sehr, dass er<br />

sie in seinen Möbel-Ausstellungen auf Plasmabildschirmen<br />

laufen lässt. Filmischer Erfolg jenseits vom Oscar. cs<br />

drei | viertel »<br />

B<br />

14 I 15<br />

designer agd:<br />

S V E N J A R I E D E & B E R N D S E L I G E R<br />

fachbereich:<br />

Film, Animation, Multimedia, TV- &<br />

Kinospots, CD, Kataloggestaltung<br />

spezialität:<br />

Artgerechte Gestaltung<br />

ort:<br />

Schwäbisch Gmünd<br />

kontakt:<br />

www.zoodesign.de


T R A ILE R GE S C H EH E N V OR DE M F ILM E R E IGNIS S E E R Z Ä H LE N N A C H DR EHS C H LUS S A B S PA N N DE SIGN E R S P R A X IS A G D IN T E R N<br />

Die Würde des Menschen<br />

ist unantastbar<br />

1 9 G U T E G R Ü N D E F Ü R D E M O K R A T I E O D E R : W I E Z W E I D E S I G N E R D E M G R U N D G E S E T Z Z U<br />

E I N E M K I N O - G E S I C H T V E R H A L F E N .<br />

Das Signet GG 19 ist Gewinner des<br />

EULDA Award 2007.<br />

www.gg19.de<br />

B<br />

designer agd:<br />

L I S A N I E S C H L A G & L A R S W E N T R U P<br />

fachbereich:<br />

Kommunikationsdesign<br />

spezialität:<br />

Corporate Design,<br />

Buch- & Zeitschriftengestaltung<br />

ort:<br />

Münster<br />

kontakt:<br />

www.nieschlag-und-wentrup.de<br />

S<br />

Vor fünf Jahren lernten Lisa Nieschlag und Lars Wentrup<br />

den Berliner Regisseur Harald Siebler kennen, der über<br />

ein kleines Budget und umso größere Ideen verfügte. Das<br />

Resultat der ersten Zusammenarbeit war das Signet von<br />

Sieblers Filmproduktion „movie members“, das 2006 mit<br />

dem European Logo Design Award (EULDA) ausgezeichnet<br />

wurde. Der ambitioniert-enthusiastische Filmprofi kon-<br />

frontierte das Designer-Duo mit seinen ersten Visionen<br />

für ein neues Filmprojekt – der filmischen Umsetzung des<br />

Grundgesetzes. Lars Wentrup: „Wir waren in der Anfangs-<br />

phase des Projektes GG 19 ebenso begeistert wie skeptisch.<br />

Der intensive fachlich-freundschaftliche Dialog mit Harald<br />

Siebler und großes gegenseitiges Vertrauen haben uns über<br />

diese lange Zeit begleitet und getragen.“<br />

Vom Filmplakat bis zum Internet-Auftritt stammt<br />

das komplette Erscheinungsbild für das On- und Offline-<br />

Marketing von GG 19 aus den Köpfen von Lisa Nieschlag<br />

und Lars Wentrup. Die visuelle Umsetzung war besonders<br />

anspruchsvoll, weil es sich bei dieser Produktion nicht nur<br />

um einen Film handelt, sondern um 19 Kurzfilme à 6 Minuten,<br />

erzählt von 19 Regisseuren zu 19 Artikeln des Grundgesetzes.<br />

Der Cast ist hochkarätig – als Mitwirkende sind unter<br />

anderem Justus von Dohnányi, Karoline Eichhorn, Kurt<br />

Krömer, Anna Loos, Tobias Oertel, Ellen Schwiers, Anna<br />

Thalbach, Elena Uhlig und Katharina Wackernagel mit von<br />

der Gesetzes-Partie.<br />

Entstanden ist eine einzigartige Filmkomposition und<br />

eines der außergewöhnlichsten deutschen Filmprojekte der<br />

letzten Jahre: 149 spannende, komische und anrührende<br />

Filmminuten über unsere Verfassungswirklichkeit.<br />

Als Key Visual entschieden sich die Designer für einen<br />

Strichcode, der wie aufgestempelt wirkt. „Der Strichcode<br />

symbolisiert einerseits die Kommerzialisierung und Entindividualisierung<br />

und damit den Wertewandel unserer Gesellschaft<br />

- andererseits sorgt er für den visuellen Zugang,“<br />

so Lisa Nieschlag. So lebt nicht nur der Film selbst, sondern<br />

auch das Design von Kontrasten und Perspektivwechseln.<br />

Die horizontal über das Plakat laufenden Zahlenreihen<br />

spiegeln die Reihenfolge der einzelnen Episoden wider.<br />

„Das Design ist nicht nur werbewirksame Fassade, sondern<br />

visualisiert die Kernbotschaft des Films und unterstützt<br />

den kritischen Diskurs,“ erläutern Nieschlag + Wentrup ihr<br />

Konzept.<br />

Bundesweiter Kinostart von GG 19 war am 31. Mai 2007.<br />

Über einen praktischen Kinofinder auf der Website findet<br />

man die Kinos, die den Film noch, wieder oder endlich im<br />

Programm haben. Wer an weitergehenden Informationen<br />

interessiert ist, findet sie auf 144 Seiten für 12,90 Euro im<br />

Buch zum Film von Prof. Dr. Uwe Wesel (ISBN 978-3-8067-<br />

5150-5). Als didaktische Unterlage für den Politik- und<br />

sozialwissenschaftlichen Schulunterricht kann das Material<br />

ebenfalls online angefordert werden. Mehr als ein Buch<br />

zum Film, der mehr ist als ein Film. Rein ins Kino und:<br />

Film ab! smt


drei | viertel »<br />

Das deutsche<br />

Grundgeset z<br />

16 I 17<br />

Artikel 1<br />

Menschenwürde, Grundrechtsbindung<br />

der staatlichen Gewalt<br />

Artikel 2<br />

Allgemeine Handlungsfreiheit,<br />

Freiheit der Person, Recht auf Leben<br />

Artikel 3<br />

Gleichheit vor dem Gesetz, Gleichberechtigung<br />

von Männern und Frauen,<br />

Diskriminierungsverbote<br />

Artikel 4<br />

Glaubens-, Gewissens- und<br />

Bekenntnisfreiheit<br />

Artikel 5<br />

Meinungs-, Informations- und<br />

Pressefreiheit<br />

Artikel 6<br />

Schutz der Familie, Pflege und<br />

Erziehung der Kinder<br />

Artikel 7<br />

Schulwesen<br />

Artikel 8<br />

Versammlungsfreiheit<br />

Artikel 9<br />

Vereinigungs-, Koalitionsfreiheit<br />

Artikel 10<br />

Brief-, Post- und Fernmeldegeheimnis<br />

Artikel 11<br />

Freizügigkeit<br />

Artikel 12<br />

Berufsfreiheit, Verbot der Zwangsarbeit<br />

Artikel 13<br />

Unverletzlichkeit der Wohnung<br />

Artikel 14<br />

Eigentum, Erbrecht, Enteignung<br />

Artikel 15<br />

Sozialisierung<br />

Artikel 16<br />

Ausbürgerung, Auslieferung, Asylrecht<br />

Artikel 17<br />

Beschwerde- und Petitionsrecht<br />

Artikel 18<br />

Verwirkung von Grundrechten<br />

Artikel 19<br />

Gewährleistung der Grundrechte


T R A ILE R GE S C H EH E N V OR DE M F ILM E R E IGNIS S E E R Z Ä H LE N N A C H DR EHS C H LUS S A B S PA N N DE SIGN E R S P R A X IS A G D IN T E R N<br />

Die Vielfalt im Blick<br />

D I E B E W E G T B I L D - GE S TA LT U N G S - GE N E R A L I S T E N W O L L E N I M M E R N U R E I N S : D A S S S I C H<br />

D E R Z U S C H A U E R D E R B O T S C H A F T Ö F F N E T<br />

S<br />

„Projekt Gold“ erstrahlt in noch ganz frischem Glanz:<br />

Erst im August 2005 haben Simone Wendel und Mario A.<br />

Conte ihre Filmkreation in einer alten Hafen-Kantine in<br />

Mannheim gegründet. Dabei hat keiner von ihnen an einer<br />

Filmhochschule studiert; Simone Wendel ist Kommunika-<br />

tions-Designerin von der Fachhochschule Darmstadt, Ma-<br />

rio A. Conte studierte Mediendesign mit dem Schwerpunkt<br />

Film an der Fachhochschule Mainz.<br />

Filme, die nicht von Studenten der Filmhochschulen<br />

sondern von Design-Studenten gemacht werden, erhalten<br />

deutlich weniger Förderung, und so mussten die Studierenden<br />

einen großen Teil ihrer ersten Arbeit selbst finanzieren.<br />

Doch „Der erste Engel“ lernte hervorragend fliegen, inzwischen<br />

wurde der Kurzfilm auf über 25 Festivals gezeigt und<br />

schaffte es sogar bis nach Tokio. Das dunkle Verwirrspiel<br />

um himmlische und höllische Mächte lässt den Zuschauer<br />

geschickt in die Falle seiner eigenen Erwartungen tappen.<br />

Verwirrung und das Leben nach dem Tod haben auch in<br />

„Record 12“ zentrale Bedeutung. Zwölf Überwachungskameras<br />

beobachten eine junge Frau in einem Haus, in dem<br />

sich plötzlich die Rollläden senken und die Türen verriegeln.<br />

Die junge Frau ist gefangen. Parallel begleitet ein Verhör<br />

das Geschehen, und nach und nach beginnen wir, die<br />

Zusammenhänge zu ahnen.<br />

„Record 12“ befindet sich zur Zeit in der Postproduktion<br />

und soll im Winter 2007 fertig sein. Parallel zu der linearen<br />

Kinofilm-Version wird es eine Multi-Angle-Version geben:<br />

Hier entscheidet der Zuschauer selbst, durch welche der Kameras<br />

er das Haus beobachtet und kann so – jenseits vom<br />

Schnitt – verborgene Elemente entdecken. Der Zuschauer<br />

wird selbst zum Überwacher.<br />

Der 75-minütige Spielfilm kann unter Cast u.a. aufwarten<br />

mit Meret Becker und Iris Böhm. Wie schafft man<br />

das als Film-Newcomer? Ganz einfach: „Man schickt dem<br />

Schauspieler das Drehbuch und wenn ihm der Stoff gefällt<br />

und er – oder sie – auch noch Zeit hat, kann man sich mit ein<br />

bisschen Glück über eine Zusage freuen.“


Doch trotz ihrer Erfolge auf diesem Gebiet sind „Projekt<br />

Gold“ nicht auf Spielfilme festgelegt. „Wir sind Bewegt-<br />

bild-Gestaltungs-Generalisten, die versuchen, grenzen-<br />

frei und flexibel zu bleiben.“ Ein weiteres wichtiges Ar-<br />

beitsfeld der Generalisten ist Filmdesign: Vorspänne und<br />

Motion Graphics in 2D und 3D Animation. „Hier haben wir<br />

die Möglichkeit, das Fantastische in einem Film viel stär-<br />

ker herauszuheben. In ‚Die schwarze Rose von Kairo‘ fängt<br />

der Sultan vor Stolz an zu ‚strahlen‘, und beim fleißigen Re-<br />

gieassistenten sieht man die Texte, die er in die Maschine<br />

schreibt, über ihm durch den Raum schweben.“ Auch Staub,<br />

Schmutz und Kratzer auf dem vermeintlichen 20-er Jahre<br />

Stummfilm sind Filmdesign, und „es haben schon Leute<br />

gedacht, das wäre altes Material und wir hätten den Rest des<br />

Films dazu gedreht.“<br />

Neben Cineasten sind Auftraggeber bei „Projekt Gold“<br />

besonders gut aufgehoben. Bei Corporate- und Werbefil-<br />

men, Musikvideos, Dokumentationen und Mini-Web-Clips<br />

kommt die Vielseitigkeit der beiden Designer perfekt zum<br />

Einsatz, da sie Projekte dieser Größenordnung komplett<br />

produzieren, betreuen und bearbeiten können. „Wir freuen<br />

uns über Auftragsarbeiten und behandeln sie so liebevoll<br />

und mit derselben Tiefgründigkeit wie unsere eigenen Projekte“.<br />

Und auch die Kombination von Film- und Design-<br />

Verständnis erweist sich als vorteilhaft: „Als Filmemacher<br />

sind wir mit der Vielschichtigkeit von bewegten Bildern und<br />

deren subtiler Wirkungsweise vertraut, und als Designer<br />

kennen wir die Bedeutung einer stimmigen Corporate Identitiy.“<br />

Die Botschaft wird verstanden. cs<br />

drei | viertel »<br />

B<br />

18 I 19<br />

designer agd:<br />

S I M O N E W E N D E L & M A R I O A . C O N T E<br />

fachbereiche:<br />

Film, Trickfilm, Multimedia<br />

spezialitäten:<br />

Entwicklung, Gestaltung & Produktion<br />

von Dokumentar- & Spielfilmen,<br />

Musikvideos & Titeldesign<br />

ort:<br />

Mannheim<br />

kontakt:<br />

www.projekt-gold.de


T R A ILE R GE S C H EH E N V OR DE M F ILM E R E IGNIS S E E R Z Ä H LE N N A C H DR EHS C H LUS S A B S PA N N DE SIGN E R S P R A X IS A G D IN T E R N<br />

Darf man Diktatoren umbringen?<br />

V I S U A L E F F E C T S - S P E Z I A L I S T M A R C P O T O C N I K A R B E I T E T S E I T J A H R E N A N E I N E M E H R G E I Z I G E N F I L M P R O J E K T:<br />

A N D E R G E S C H I C H T E E I N E S A T T E N T A T S .<br />

S<br />

Als Zuschauer staunt man oft: Pro Fernsehabend werden<br />

einige hundert Autos zu Schrott gefahren, mehrere Dutzend<br />

Hubschrauber und Flugzeuge zerstört und mindestens ein<br />

Stadtteil in Schutt und Asche gelegt. Ein Experte, der sol-<br />

ches möglich macht, ohne real eine Schramme in den Auto-<br />

lack zu kratzen, ist Diplom-Designer Marc Potocnik. Unter<br />

anderem arbeitete er für eine deutsche TV-Serie, bei der<br />

seine Arbeit half, „Autos flexibler kaputt zu machen“. Für<br />

wenige Sekunden Film sitzt Marc Potocnik Tage oder Wo-<br />

chen an seinen Computern. „Die Realität nachzuempfinden<br />

ist eben aufwändig“, bemerkt Marc Potocnik<br />

trocken. Visual Effects sind seine Passion.<br />

Eine Leidenschaft, die sich auch in<br />

freiem, nicht-kommerziellem Schaffen ausdrückt.<br />

Seit 2003 arbeitet Marc Potocnik an<br />

seinem eigenen Filmprojekt „Unter freiem<br />

Himmel“, in dem er sein Interesse an der<br />

jüngeren deutschen Geschichte in einen Film<br />

umsetzt: Was wäre eigentlich gewesen, wenn ein Attentat auf<br />

Adolf Hitler gelungen wäre? Hintergrund ist das Schicksal<br />

von Georg Elser, der am 8. November 1939 versuchte, Hitler<br />

mithilfe einer selbstgebauten Bombe im Münchener Bürgerbräukeller<br />

umzubringen. Das Attentat misslang, weil<br />

Hitler früher als geplant wieder abreiste; 13 Minuten nachdem<br />

Hitler den Saal verlassen hatte, explodierte die Bombe.<br />

Georg Elser wurde festgenommen und kurz vor Kriegsende<br />

in Dachau ermordet. „Ich frage mich rückwirkend, verflixt<br />

noch mal, warum ist denn das schief gegangen?“ Marc Potocnik<br />

legte die Handlung von „Unter freiem Himmel“ in<br />

ein fiktives Deutschland in der heutigen Zeit, das von einem<br />

totalitären Regime regiert wird. Im Film gelingt das Attentat<br />

zwar. Doch verliert die Filmheldin sowohl Freiheit als<br />

auch eine Freundin und ihren Geliebten. „Ich experimentiere<br />

filmisch, wie könnte ein solches Attentat aussehen und<br />

ich frage, wann stehe ich moralisch in der Pflicht aufzubegehren.“<br />

Ein unbequemer, ein aufrüttelnder Film.<br />

Konzept und die Rohbilder entstanden unter der Regie<br />

von Marc Potocnik und mit Schauspielern wie Rebecca<br />

Engel, Klaus Nierhoff und Constanze Priester im Rahmen<br />

des Studiums, die Postproduktion einiger Szenen war sein<br />

Diplomthema. „Ich habe dem Videomaterial durch subtile<br />

Farbkorrektur filmische Tiefe verliehen und Szenen mit<br />

3D-Elementen angereichert“, berichtet er. Im Klartext: Seine<br />

Filmheldin schaut aus dem Wohnungsfenster auf eine<br />

Düsseldorfer Straße. Die Schauspielerin sah eine Straße<br />

mit geparkten Autos, ein Mann, der in seinen Wagen steigt.<br />

Der Zuschauer sieht die gleiche Straße. Doch über den<br />

Dächern fliegen Militärhubschrauber, auf der Straße patrouillieren<br />

Soldaten, das Einsteigen des Anwohners wird<br />

von zwei Militärs überwacht, aus dem Auspuff des gepanzerten<br />

Fahrzeugs steigen Abgase auf. Bild für Bild ist in ein<br />

einengendes Grün-Gelb getaucht, die Hauptdarstellerin<br />

hebt sich farblich kühl ab. Bei den Visual Effects geht es jedoch<br />

nicht nur um die großen Effekte; auch das Kleine muss<br />

stimmen. Die neu geschaffenen Menschen und Fahrzeuge<br />

spiegeln sich, der Vorhang weht ins Bild, der Panzerwagen<br />

wirft Schatten.<br />

Bisher hat Marc Potocnik etwa zwei Jahre am Stück an<br />

seinem Film gearbeitet. Im nächsten Jahr soll „Unter freiem<br />

Himmel“ Premiere feiern. Damit das gelingt, hofft er auf<br />

Unterstützung – egal ob durch Geld oder durch Mitarbeit.<br />

Negative Vorbilder für seinen Film findet der Bewegtbild-Designer<br />

auch in der Gegenwart zur Genüge: Als aktives<br />

Mitglied von amnesty international weiß er von den<br />

Praktiken moderner Diktaturen.<br />

Übrigens: Auch den Internetauftritt mehrerer ai-Gruppen<br />

gestaltete Marc Potocnik. bb


drei | viertel »<br />

Originalaufnahmen Nachbearbeitung designer agd:<br />

M A R C P O T O C N I K<br />

B<br />

fachbereich:<br />

Bewegtbild<br />

spezialität:<br />

Visualisierungen, Visual Effects<br />

ort:<br />

Düsseldorf<br />

kontakt:<br />

www.potocnik.com<br />

20 I 21<br />

Vor dem Anschlag: Ankündigung der<br />

Veranstaltung in der Volksarena<br />

(Darsteller Jesko Johannsen)


T R A ILE R GE S C H EH E N V OR DE M F ILM E R E IGNIS S E E R Z Ä H LE N N A C H DR EHS C H LUS S A B S PA N N DE SIGN E R S P R A X IS A G D IN T E R N<br />

Enttarnt (Breach) – Originalplakat und ,<br />

rechts oben, deutsches Plakat:<br />

Amerikanische und deutsche Filmwer-<br />

bung im direkten Vergleich<br />

Deutscher Kinostart: September 2007<br />

Plakatdesign: www.isaraufwaerts.de<br />

N A C H D R E H S C H L U S S<br />

Wenn aus „The Green Butchers“<br />

„Dänische Delikatessen“ wird<br />

U N T E R H A L T U N G A U F D E R K I N O L E I N W A N D Z U K O N S U M I E R E N , M A C H T G R O S S E N S P A S S . D I E V E R M A R K T U N G<br />

V O N K I N O - E N T E R T A I N M E N T I S T D A G E G E N E I N E K O M P L E X E A U F G A B E M I T V I E L E N D O ’ S A N D D O N T ’ S . X A V I E R<br />

C H O T A R D , F R E I E R M A R K E T I N G B E R A T E R I N S A C H E N F I L M , G E W Ä H R T U N S E I N E N K L E I N E N E I N B L I C K H I N T E R<br />

G R O S S E K U L I S S E N .<br />

x avier chotard, wer trifft eigent-<br />

lich die zentr ale entscheidung,<br />

wenn es um die festlegung der<br />

marketingstr ategie für einen<br />

kinofilm geht?<br />

Das ist eine diffizile Angelegenheit,<br />

in die unterschiedlichste Analysen,<br />

Erfahrungen und Einschätzungen<br />

der verantwortlichen Mitarbeiter<br />

des Filmverleihs einfließen, denn es<br />

müssen – ähnlich wie bei der Einfüh-<br />

rung eines Consumerproducts – sehr<br />

viele Faktoren berücksichtigt wer-<br />

den. Die konkrete Entscheidung ist<br />

dann im wahrsten Sinne des Wortes:<br />

Chefsache. Filmname, Starttermin<br />

und Einführungsbudget werden von<br />

der Geschäftsführung des Verleihs in<br />

Abstimmung mit der Marketinglei-<br />

tung festgelegt.<br />

wonach richtet sich die höhe des<br />

marketingbudgets?<br />

Ausgangsbasis dafür ist der Filmein-<br />

kaufspreis, den der Verleih gezahlt<br />

hat. Dieser muss in Relation gesehen<br />

werden zum geschätzten Erfolgspotential – dafür greift man<br />

auf Erfahrungswerte zurück und bezieht natürlich Genre,<br />

Besetzung, Regie und womöglich auch die Produktion mit<br />

ein. All diese Faktoren haben im Zusammenwirken Einfluss<br />

auf den Erfolg am Markt.<br />

wie werden filme eingek auft? was liegt dem verleih<br />

konkret zur erfolgseinschätzung vor?<br />

Dafür gibt es keine Richtlinie. Es kann ein Drehbuch in-<br />

klusive Besetzungsliste sein, ein repräsentativer Filmaus-<br />

schnitt oder sogar eine komplette Filmvorführung. Die<br />

größten Einkaufsbörsen für Film sind nach wie vor die<br />

internationalen Filmfestspiele in Cannes und der AFM<br />

American Film Market, die einmal jährlich stattfinden<br />

und der Marktplatz für die gesamte Filmbranche sind.<br />

der optimale starttermin – vom startwochenende hängt<br />

der kinoerfolg maßgeblich ab – was bedeutet das?<br />

Nun – der Erfolg des Starttermins hängt von vielen ver-<br />

schiedenen Faktoren ab.<br />

Die Marketingkampagne, die Konkurrenzsituation im ak-<br />

tuellen Freizeit- und Veranstaltungsangebot, die Jahreszeit<br />

– und nicht zuletzt: das Wetter. All diese Faktoren haben<br />

Auswirkungen auf den Starterfolg.<br />

Es gibt eine Faustformel, nach der üblicherweise hochge-<br />

rechnet wird. Der Starttag bestimmt das erste Wochenende.<br />

Das fünffache Resultat des Starttages ergibt dann das ge-<br />

schätzte Ergebnis für das Startwochenende. So lassen sich<br />

die Zuschauerzahlen des ersten Spieltages auch als Basis für<br />

die komplette Laufzeit hochrechnen. Pro Woche hat man<br />

erfahrungsgemäß einen Zuschauerrückgang von 20 bis 45<br />

Prozent. Da es ständig neue Filme gibt, herrscht natürlich<br />

ein großer Verdrängungswettbewerb. Langfristiger Erfolg<br />

wird übrigens oft auch durch persönliche Weiterempfeh-<br />

lung gestützt.


und wovon hängt ab, wie l ange ein film l äuft?<br />

Das wird, nach Vorlage der Wochenend-Einspielergebnisse,<br />

jeden Montag zwischen Kinobetreiber und Verleih im De-<br />

tail ausgehandelt und muss in Relation zu den geplanten<br />

Neustarts entschieden werden.<br />

wieviel kino-neustarts gibt es denn in etwa pro jahr?<br />

In Deutschland sind das aktuell circa 400 Filme, in Frank-<br />

reich rund 560, in England 450, in Japan 650 und in USA<br />

530 Filme.<br />

Der deutsche Kino-Markt ist nach dem US-Markt der zweit-<br />

wichtigste umsatzstarke Markt. Die US-Filme dominieren<br />

den Markt mit 72% des Umsatzes.<br />

stichwort: ausl ändischer film. was ist unter gestal-<br />

tungsgesichtspunkten zu berücksichtigen, wenn ein<br />

ausl ändischer film in deutschl and vermarktet wer-<br />

den soll?<br />

Es gibt ein paar Standards, die auf jeden Fall beachtet wer-<br />

den müssen. Dazu gehört die vorgegebene Reihenfolge bei<br />

Abbildung und Nennung der Darsteller und die genaue<br />

Einhaltung von Typografie und Schriftgrößen auf allen<br />

Werbemitteln. Der Verleih darf das Key Visual ändern – er-<br />

fahrungsgemäß muss eine solche Änderung aber mit den<br />

Hauptdarstellern abgesprochen werden.<br />

Interessant beim Marketing-Mix im Ausland ist übrigens,<br />

dass es beispielsweise in Frankreich keine TV-Werbung für<br />

Kinofilme gibt (zum Schutz der inländischen Produkti-<br />

onen). Dadurch kommt dem Filmplakat eine ganz besondere<br />

Bedeutung und Aufwertung zu – es muss den Film tragen.<br />

warum werden in deutschl and immer noch so viele<br />

filmtitel in die deutsche spr ache adaptiert? das er-<br />

gebnis ist oft sehr verfremdend und nicht ger ade ein<br />

verbaler anmacher.<br />

Deutschland hat im europäischen Vergleich immer noch<br />

einen niedrigen Anteil an Originalfassungen. Dies gilt für<br />

die Titeladaption wie für die Sprache – synchronisiert wird<br />

hier am meisten. Bei der Vermarktung wird natürlich auf<br />

Massentauglichkeit gesetzt; das ist der Grund für den Ti-<br />

teltransfer in die jeweilige Landessprache. Doch auch in<br />

Deutschland geht der Trend immer mehr zum Originaltitel.<br />

sie kennen die enge zusammenarbeit mit designern und<br />

agentur-kreativen. was schätzen sie beim kreativen<br />

gegenüber am meisten, wenn es um die entwicklung ei-<br />

ner filmk ampagne geht?<br />

Die kreative Leistung des Gestalters ist unentbehrlich. Weil<br />

eine Geschichte tausendmal anders erzählt werden kann,<br />

schätze ich es sehr, wenn ein Designer einen Film versteht<br />

und mit der Visualisierung eine verkaufsfördernde Span-<br />

nung entwickelt.<br />

Filmplakate haben eine ganz eigene, charakteristische For-<br />

malästhetik, die von den Designern eingesetzt wird, um<br />

„Film“ zu suggerieren. Da die Vorlaufzeiten oft knapp sind,<br />

ist die Zusammenarbeit mit den Kreativen meistens sehr<br />

intensiv.<br />

bitte geben sie uns zum abschluss einen blick in die zu-<br />

kunft des kinomarktes. müssen wir den kinosessel bald<br />

gegen die heimatliche couch tauschen?<br />

Es ist kein Geheimnis, dass die Kinoumsätze in den letzten<br />

zwei Jahren zugunsten der DVD-Verkäufe um 13 Prozent zu-<br />

rückgegangen sind. DVDs erscheinen in immer kürzeren<br />

Zeitfenstern – aktuell drei bis vier Monate nach Kinostart.<br />

Doch: die Bekanntheit für den Film schafft immer noch der<br />

Kinoerfolg und inhaltlich anspruchsvollere Filme stoßen<br />

im Kino auf größere Resonanz als im DVD-Geschäft. Das<br />

sind doch beruhigende Aussichten.<br />

Das Gespräch führte Susanne M. Thiesbürger<br />

X AVIER CHOTARD<br />

drei | viertel »<br />

2 2 I 23<br />

ist seit 2006 als freier Marketingberater<br />

für die Filmindustrie tätig.<br />

Als Marketingleiter bei Kinowelt, Solo<br />

Film Verleih und 3L Filmverleih hat<br />

er in den vergangenen dreizehn Jahren<br />

rund 160 Filme bei ihrem Kinostart<br />

professionell begleitet.<br />

X AVIER CHOTARD<br />

Flurstraße 2, 81675 München<br />

Telefon: 089. 396237<br />

Mobil: 0172. 840 21 65<br />

eMail: xavierchotard@jetztimkino.com<br />

Marktinformationen & Besucherzahlen:<br />

www.ffa.de<br />

Entertainment im Vor- und Rückblick:<br />

www.mediabiz.de<br />

www.vdfkino.de<br />

www.kino.de<br />

www.spio.de<br />

www.obs.coe.int<br />

www.filmecho.de<br />

© Lennart Schmiedel


T R A ILE R GE S C H EH E N V OR DE M F ILM E R E IGNIS S E E R Z Ä H LE N N A C H DR EHS C H LUS S A B S PA N N DE SIGN E R S P R A X IS A G D IN T E R N<br />

Jedi Wisdom<br />

D I E W E I S H E I T E N A U S S T A R W A R S I N E I N E M B U C H<br />

James Victore Inc<br />

36 South 4th Street, Studio D3<br />

Brooklyn, New York 11211, USA<br />

Telefon: 001.718.963.16 90<br />

www.jamesvictore.com<br />

Der US-Designer ist bekannt für seine<br />

plakative Bildsprache. Er arbeitet u.a.<br />

für das T<strong>IM</strong>E Magazin. Seine sozialkritischen<br />

grafischen Posterserien rücken<br />

Themen wie AIDS, Rassismus oder<br />

Todesstrafe in das Bewusstsein einer<br />

breit gestreuten Öffentlichkeit.<br />

Die ausführliche Originalfassung<br />

des Artikels finden Sie im internen<br />

Teil der AGD Website unter:<br />

www.agd.de<br />

S<br />

Vor langer Zeit - in einer weit, weit entfernten Galaxis:<br />

zwei Roboter stapfen durch trostlosen Wüstensand. „Wir<br />

sind eben zum Leiden geschaffen, das ist nun mal unser<br />

Los.“ seufzt der goldglänzende<br />

Roboter seinem fiependen<br />

Blechkumpel zu. Moment, das<br />

kennt man, oder? Ja. „Leben ist<br />

Leiden“ wusste schon Buddha.<br />

Weltweit kennen Menschen<br />

die Star Wars Filme von George<br />

Lucas. Sie kennen die Figuren,<br />

die Metaphern, „die dunkle<br />

Seite der Macht“, aber sie haben<br />

keine Ahnung, wo die Story<br />

ihren Ursprung hat. Wie viel<br />

Weisheit in der Science Fiction<br />

Saga steckt, wollte der New Yorker<br />

Grafikdesigner James Victore<br />

genau wissen.<br />

Inspiriert durch die Filme,<br />

seinen 10-jährigen Sohn und<br />

seine Liebe zum Design, begann<br />

er das Buchprojekt ‚Jedi<br />

Wisdom’ und tauchte ein in die Mythologie der Geschichte.<br />

„Text und Bild zu kombinieren erschien einfach. Mein Anspruch<br />

ist die Verdeutlichung des Ursprungs der Zitate. Die<br />

Recherche erwies sich als schwierig, die Menge an Weisheiten<br />

in der Geschichte hat mich umgehauen“ gesteht er.<br />

Denn Lucas hat nachgelegt: aus der anfänglichen Trilogie<br />

sind 6 Filme geworden. Dem gegenüber stehen über 2.500<br />

Jahre Menschheitsgeschichte gefüllt mit Erkenntnissen,<br />

Lehren und Gelehrten. Wissen, vergraben in zahlreichen<br />

Bibliotheken und Buchläden.<br />

Die Weisheit und die Kunst des Geschichtenerzählens<br />

haben sich in den letzten 2.500 Jahren kaum verändert,<br />

doch das uns heute vertraute Vokabular weicht stark von den<br />

Worten ab, die einst ein Lao Tse benutzte. Dann doch lieber<br />

Yoda. Der redet zwar auch komisch, aber sein Sprech ist ge-


läufiger, wenn er sagt „Wahrlich wunderbar die Seele eines<br />

Kindes ist.“. Star Wars gibt dem Zuschauer einen Weis-<br />

heits-Crashkurs ohne zu belehren. Es ist die Geschichte<br />

des jungen Mannes ‚Luke Skywalker’ im Aufstand gegen die<br />

Gesellschaft („Man against society“). Die moderne Helden-<br />

reise nach Homer.<br />

‚Jedi Wisdom’ ist eine Sammlung aus Filmzitaten, die<br />

den Leser zurück zum Ursprung führt. Es bietet Inspiration<br />

für den Alltag. Die vollmundige Typografie transportiert<br />

gekonnt die Botschaft, sie ebnet den Weg zu neuen Erkennt-<br />

nissen oder erinnert an vergangene Einsichten, anwendbar<br />

auf das Leben im Hier und Jetzt. Die Fotografien unterstreichen<br />

die Verspieltheit und den Zauber der Filmfiguren.<br />

Das Buch ist [noch] nicht im Handel erhältlich. „Für<br />

mich stand der Spaß an diesem Projekt im Vordergrund und<br />

mein Interesse an Philosophie.“ erläutert der Designer. Ein<br />

Exemplar fand seinen Weg zur ‚Skywalker Ranch’, dem kalifornischen<br />

Wohnsitz von Herrn Lucas. „Als Verlag käme<br />

nur Lucasbooks in Frage, der Filmemacher ist Inhaber aller<br />

Rechte.“ weiß Victore. Mal schauen, wie es ihm gefällt.<br />

„Möge die Macht mit ihm sein.“ jz<br />

© James Victore Inc. - Star Wars, Yoda, Jedi, Luke Skywalker sind eingetragene Warenzeichen der<br />

Lucasarts Ltd. – Alle Rechte vorbehalten.<br />

drei | viertel »<br />

24 I 25


T R A ILE R GE S C H EH E N V OR DE M F ILM E R E IGNIS S E E R Z Ä H LE N N A C H DR EHS C H LUS S A B S PA N N DE SIGN E R S P R A X IS A G D IN T E R N<br />

Werners Version von „Irina Palm“ am Delphi Filmpalast am Zoo, Berlin<br />

© <strong>Juliane</strong> <strong>Zielonka</strong>


A B S P A N N<br />

Maler von Format<br />

B E I W E R N E R W E R B U N G I N B E R L I N W E R D E N K I N O P L A K A T E N O C H V O N H A N D G E M A LT,<br />

U N D D E R K Ü N S T L E R G Ö T Z V A L I E N I S T D E R K I N O P L A K A T M A L E R .<br />

S<br />

Das Delphi in Berlin ist eines der letzten Kinos, an de-<br />

nen die gemalten Plakate der Firma Werner Werbung hän-<br />

gen. Und es war, so sein Sohn, das erste Kino, für das Hein-<br />

rich Werner gleich nach dem Krieg ein Plakat malte. Als er<br />

1945 die Werner Werbung gründete, gab es rund 20 Kino-<br />

malereien allein in dieser Stadt. Alles wurde gemalt, nichts<br />

wurde gedruckt, nicht einmal das Toilettenschild.<br />

An der Technik der Filmplakatemalerei hat sich seitdem<br />

fast nichts verändert. Nur die Vorlage wird seit den 50-er<br />

Jahren nicht mehr von Hand auf die Leinwand vergrößert,<br />

sondern mittels eines Episkops projiziert. Dann werden die<br />

Umrisse des Bildes abgezeichnet, die Hintergrundfarben<br />

werden mit Spritzpistolen aufgetragen und erst dann die<br />

Motive und Gesichter gemalt.<br />

Die „figürliche Malerei“ besorgt bei Werner Werbung<br />

der Wiener Götz Valien, der an der dortigen Kunstakademie<br />

die klassischen Techniken lernte. Heinrich Werner stellte<br />

ihn Mitte der 80-er Jahre ein, eben weil er so realistisch<br />

malen konnte, zudem schnell und in großen Formaten. Für<br />

ein Bild der mittleren Größenordnung von rund 40 Quadratmetern<br />

braucht Götz Valien vier bis sechs Stunden, aber<br />

er kann ohne besondere Mühe auch 100 Quadratmeter bemalen.<br />

Die fertigen Bilder werden in Segmente unterteilt,<br />

auf Holzrahmen gespannt und dann aufgehängt. Wird der<br />

Film aus den Kinos genommen, wird auch das Plakat übermalt;<br />

die großen Leinwände sind teuer.<br />

Als der Wiener Akademie-Absolvent bei Werner Werbung<br />

anfing, war es schon längst, schon seit den 70-er Jahren<br />

Berlin einzige Kinomalerei. Aber eine, der es gut ging,<br />

kaum ein Ku‘damm-Kino kam ohne die traditionellen Plakate<br />

von Werner Werbung aus. Und Ku‘damm-Kinos gab es<br />

viele.<br />

Götz Valien malte die Köpfe von Sylvester Stallone und<br />

Arnold Schwarzenegger sieben Meter hoch – ganze Landschaften<br />

von Gesichtern. Er malte mit besonderem Vergnügen<br />

die Lippen von Fanny Ardant und den Mund von Julia<br />

Roberts. Er malte Sharon Stone, Leonardo di Caprio und<br />

wohl ein halbes Dutzend Mal Robert de Niro. Letzteren mit<br />

Muttermal, auch wenn es auf den offiziellen Verleihplakaten<br />

ab irgendeinem Zeitpunkt fehlte. Besonders gern hat Götz<br />

Valien das Plakat zu „Amelie“ gemalt. Er war beglückt herauszufinden,<br />

dass der Film mit seinem Zauber genau das<br />

hielt, was das Plakat versprochen hatte. Alles in allem hat<br />

Götz Valien bis heute rund 1.500 Leinwandgrößen gemalt.<br />

W ird der Film aus den K inos genommen<br />

wird auch das Plakat übermalt.<br />

In gewisser Weise sollen die gemalten Plakate genau so<br />

aussehen wie die gedruckten. Nichts bedeutet schlimmere<br />

Schelte für einen Kinomaler als der Vorwurf, bei ihm sehe<br />

das Gesicht aber breiter (oder länger oder freundlicher)<br />

aus, als auf dem Original. Doch: Die gemalten Plakate sollen<br />

auch eindrucksvoller aussehen als die gedruckten. Das<br />

schafft Götz Valien mit seiner präzisen Technik, seinen<br />

räumlichen Effekten, die das Gemalte realistischer wirken<br />

lassen können als ein Foto. Und eindringlicher. Zudem sieht<br />

Farbe auf Leinwand nun einmal edler aus als ein jeder – und<br />

schon längst als ein billiger – Druck. Ein Vorzug, den die<br />

letzten Kunden der Berliner Kinomalerei schätzen.<br />

1996 übernahm Michael Werner vom Vater den Betrieb,<br />

er hatte „Schriftenmaler“ gelernt, einst ein richtiger Ausbildungsberuf,<br />

und bereits 30 Jahre Erfahrung in der Kinomalerei.<br />

Doch dann begannen die Kinos am Ku‘damm<br />

zu sterben, und großformatige Drucke lösten die bemalten<br />

Leinwände ab. Von den ehemals 20 Malern sind nur noch<br />

zwei bei Werner Werbung, anstatt achtzig Flächen im Monat<br />

bestückt das Unternehmen noch acht. Niemand in Deutschland,<br />

außer der Werner Werbung, bemalt heute Großflächen<br />

in diesen Dimensionen. Möge die Zeit den Malern noch lange<br />

die großen Flächen bringen. cs<br />

drei | viertel »<br />

www.werner-werbung-berlin.de<br />

26 I 27


T R A ILE R GE S C H EH E N V OR DE M F ILM E R E IGNIS S E E R Z Ä H LE N N A C H DR EHS C H LUS S A B S PA N N DE SIGN E R S P R A X IS A G D IN T E R N<br />

D E S I G N E R S P R A X I S<br />

FAQ Farbmanagement-Tipps<br />

Einstellungsprofile für Mac und PC<br />

Viele Designer nutzen das AGD-Online-Forum, um von Kollegen praktische<br />

Antworten auf bisweilen vertrackte technische Fragen zu bekommen. Bernhard<br />

Steuber AGD, Inhaber der Agentur CDS Design, ist ein Experte in Sachen Farb-<br />

management.<br />

Q: Ich kenne mich mit Farbmanagement nicht aus, daher hab ich es lieber de-<br />

aktiviert. Nun ist ein Vierfarbdruck völlig schief gegangen. Gibt es nicht eine<br />

„Quick-and-Dirty-Anleitung“, mit der ich sicher gehe, ohne Physik studieren<br />

zu müssen?<br />

A: Arbeiten Sie besser mit aktiviertem Farbmanagement. Sonst<br />

bleibt es Glücksspiel, wie ein Foto gedruckt aussieht. In den letz-<br />

ten Jahren sind Druckprozesse standardisiert worden und man<br />

kommt mit einer Handvoll Profilen in 95 % aller Fälle klar. Diese<br />

von der ISO standardisierten Profile gehören leider nicht immer<br />

zur Grundausstattung von Grafikprogrammen, werden jedoch<br />

kostenlos auf der Homepage der „European Color Initiative“ (ECI)<br />

zur Verfügung gestellt. Als Arbeitsfarbraum wählt man das Profil eciRGB_v2.icc.<br />

Für die vier häufigsten Druckprozesse stellt die ECI die passenden Profile als<br />

Paket „ECI_Offset_2007“ bereit.<br />

Es enthält:<br />

ISOcoated_v2_ECI.icc Vierfarbdruck auf gestrichenen Papieren<br />

ISOuncoated_v2_ECI.icc für Naturoffset<br />

ISOuncoatedyellowish_v2_ECI.icc gelbliche Naturpapiere<br />

ISOWebcoated_v2_ECI.icc Rollenoffset gestrichen<br />

Darüber hinaus stehen bei der ECI auch weitere Profile für spezielle Druckanwendungen<br />

wie zum Beispiel Hoch-, Tief- und Zeitungsdruck bereit. Sinnvoll ist<br />

auf Dauer ein farbprofilierter Monitor. Mit Messsystemen ab 100 Euro lässt sich<br />

dies schnell und zuverlässig erledigen.<br />

Download ISO Farbprofile:<br />

www.eci.org > downloads > ICC-Profile der ECI<br />

> CI_Offset_2007.zip bzw. CI_Offset_2007.sit<br />

Installation nach Entpacken:<br />

MAC<br />

Ordner Macintosh HD > Library > ColorSync > Profile<br />

WINDOWS<br />

windows/system32/spool/drivers/color<br />

Photoshop CS empfohlener Standard unter Bearbeiten>Farbeinstellungen<br />

Kontakt zu Bernhard Steuber unter:<br />

www.cdsdesign.de<br />

WEBLINKS<br />

Deutscher Film und Deutsches Kino, umfangreiche Linksammlung<br />

www.learn-german-online.net/learning-german-resouces/kino.htm<br />

International Movie Data Base, internationale Filmdatenbank<br />

www.imdb.com<br />

Wookieepedia – das Star Wars Lexikon<br />

http://starwars.wikia.com<br />

Movieposter Weblog –Rezension aktueller Filmplakate<br />

www.posterwire.com


SOFTWARE<br />

Digitaler Farbatlas 3.0<br />

vergleichbare Farben in verschiedenen Farbsystemen<br />

Was tun, wenn der Kunde seine Hausfarbe aus z.B. Pantone oder HKS auf sei-<br />

ner Hauswand einsetzen möchte? Oder seine Firmen-Prozellantassen damit<br />

schmücken will?<br />

Abhilfe schafft der Digitale Farbatlas des Oldenburger Herstellers dtp studio.<br />

Die Farben aus mehr als 180 Farbsystemen sind dort präzise ausgemessen hin-<br />

terlegt und das Programm nennt dem Designer beispielsweise, welche Caparol-<br />

farbe am besten HKS 21 entspricht. Kunden staunen oft nicht schlecht, gibt man<br />

ihnen im Designmanual die Hausfarben gleich in den gängigsten Farbsystemen<br />

vor.<br />

Sonderkonditionen für AGD Mitglieder<br />

Der Hersteller dtp studio bietet allen AGD-Mitgliedern Sonderkonditiont auf den Digitalen<br />

Farbatlas an. Gibt man bei der Bestellung über die Hersteller-Webseite im Feld Bemerkungen<br />

seine AGD-Mitgliedsnummer an, erhält man das Programm zum AGD-Sonderpreis von<br />

82,50 Euro statt derzeit 99,00 Euro zzgl. MwSt. und Versand. Hier die Bezugsquelle:<br />

dtp studio<br />

Grünteweg 3, D-26127 Oldenburg<br />

Telefon: 0441. 3 00 18 07, Telefax: 0441. 36 18 68 78, eMail: info@dtpstudio.de,<br />

www.dtpstudio.de<br />

drei | viertel »<br />

28 I 29


T R A ILE R GE S C H EH E N V OR DE M F ILM E R E IGNIS S E E R Z Ä H LE N N A C H DR EHS C H LUS S A B S PA N N DE SIGN E R S P R A X IS A G D IN T E R N<br />

BÜCHER<br />

Uncredited<br />

Das erste umfassende Kompendium zum Thema Filmvorspanngestaltung.<br />

Die Autoren präsentieren mit ungeheurer Akribie über 300 Vorspänne aus den<br />

Anfängen der Filmgeschichte bis dato. Titeldesigner wie Saul Bass entwickelten<br />

das Intro für Hitchocks Psycho oder den Rosaroten Panther, Maurice Binder er-<br />

stellte den Look von James Bond, Kyle Cooper prägte Sieben. Das Buch enthält<br />

eine DVD mit zahlreichen Beispielen. 320 Seiten, 55,- € mit DVD – Verlag Index Book,<br />

zu beziehen über Koppmedien.<br />

Filme sehen lernen<br />

Grundlagen der Filmästhetik<br />

Für alle, die Filme lieben und das einflussreiche Massenmedium besser verste-<br />

hen wollen. Grundlagen der Filmästhetik. Mit Original-Sequenzen von Lumiè-<br />

re bis Kubrick und Tykwer“. Konzept, Skript und Projektleitung Prof. Rüdiger<br />

Steinmetz, Universität Leipzig. Ausgezeichnet mit dem Medien-Innovations-<br />

preis 2006. Buch inkl. DVD 25,90 € – Nr. 230009, Verlag zweitausendeins<br />

Filme machen im digitalen Zeitalter<br />

Alles einfach. Oder nicht?<br />

Das umfassende Handbuch zu allen Bereichen der modernen Filmproduktion.<br />

Herausgegeben von Harald Schleicher und Alexander Urban, Professoren für<br />

Film- und Mediengestaltung. Alle beitragenden Autoren lehren an deutschen<br />

Hochschulen. 640 Bilder. 522 Seiten. Leinen. 49,90 € – Nr. 200259, Verlag zweitausendeins<br />

Storyboards<br />

Einführung in die Praxis<br />

Das Storyboard-Zeichnen ist einer der wichtigsten Schritte im kreativen Pro-<br />

zess des Filmemachens. Es ist der aufregende Moment, in dem sich zum ersten<br />

Mal eine Idee in eine Folge von Bildern verwandelt. 237 Seiten. Großformat 18x24 cm.<br />

Hardcover, 9,95 €. Nr. 200184 – Zu beziehen über www.zweitausendeins.de


S<br />

Manchmal bringt uns journalistisches Pech um die<br />

schönsten Pointen. So ist es auch im Fall Bionade, dem<br />

Aufmacher unseres letzten Magazins „Eco-Design“. Denn<br />

nicht der Agentur Blum & Kuhnert hat die Welt das be-<br />

rühmte BIONADE-Signet und das CD zu verdanken, son-<br />

dern unserem AGD Kollegen Ernst Neidhardt und seinem<br />

cre art-Team; die Feder führte der CD Uwe Büttner. Blum &<br />

Kuhnert setzten das leicht modifizierte Markenbild dann<br />

später in verschiedenen Maßnahmen im Rahmen der Mar-<br />

ketingstrategie um.<br />

Der falsche Eindruck resultiert aus einem Missverständnis<br />

im Interview mit Peter Kowalsky, dem Geschäftsführer<br />

von BIONADE. Und bevor sich<br />

uns die ganze Wahrheit erschloss, war<br />

zweiViertel längst gedruckt. Das tut uns<br />

leid, vor allem für unseren Kollegen<br />

Ernst Neidhardt. Und so möchten wir<br />

ihm hier doch wenigstens einen Teil von<br />

dem Raum geben, der ihm gebührt. Und<br />

berichten, wie es wirklich war.<br />

Ernst Neidhardt ist seit vielen Jahren<br />

geschäftsführender Gesellschafter der<br />

Werbeagentur cre art in Fulda. Und cre<br />

art war es, die vor rund zehn Jahren in direkter<br />

Zusammenarbeit mit der Brauerei<br />

das Corporate Design gestaltete, das BI-<br />

ONADE durch seine Puristik noch heu-<br />

das cre art-Team<br />

te so deutlich von allen Konkurrenzprodukten abhebt. Der<br />

umfangreiche Auftritt, bestehend aus Visualisierungs-Präsentation,<br />

Logotype/Markenbild, Claim, Produktgestaltung<br />

mit Varianten, Kronkorken, Etikettierung, Verpackung,<br />

Gläsern, Flaschenkasten, Werbemitteln, Salesfolder, Plakaten,<br />

Handzetteln, Beschilderungen und Briefschaft wurde<br />

im November 1997 von cre art konzipiert und realisiert.<br />

Ernst Neidhardts Werbeagentur cre art ist Mitglied im<br />

Gesamtverband Kommunikationsagenturen, gwa. Sein 40köpfiges<br />

Team verbindet Kreation mit handwerklichem<br />

Können. Die Agentur beschäftigt Mitarbeiter in 12 Berufsbildern,<br />

in 6 Berufen wird ausgebildet. Ein Großteil der<br />

Werbemittelproduktion erfolgt inhouse,<br />

was eine optimale Qualitätskontrolle des<br />

Fertigungsprozesses ermöglicht. „On time“<br />

- ganz im Sinne des Kunden. Emotionale<br />

Bilderwelten entstehen im hauseigenen<br />

Fotostudio. Und um den benutzerfreundlichen<br />

Onlineauftritt kümmert sich die<br />

Tochterfirma Com.Positum. Jüngst gewann<br />

eine ihrer Online-Kreationen den Biene<br />

Nachwuchspreis, Deutschlands Auszeichnung<br />

für barrierefreie Webseiten. Design<br />

ohne Barrieren wird das Hauptthema der<br />

vierten Ausgabe des Viertels sein. jz / cs<br />

drei | viertel »<br />

Bionade: Es war einer von uns!<br />

D I E A G E N T U R C R E A R T V O N E R N S T N E I D H A R D T A G D S C H U F D A S S I G N E T F Ü R B I O N A D E<br />

3 0 I 31<br />

Links die Ausstattung für BIONADE von<br />

1995 bis 1997, rechts die Arbeiten von<br />

cre art aus dem Jahr 1997.


T R A ILE R GE S C H EH E N V OR DE M F ILM E R E IGNIS S E E R Z Ä H LE N N A C H DR EHS C H LUS S A B S PA N N DE SIGN E R S P R A X IS A G D IN T E R N<br />

Podcast-Tutorial<br />

E I N E A N L E I T U N G Z U M E R S T E L L E N E I N E S V I D E O P O D C A S T S I N 4 2 A K T (I O N)E N<br />

S<br />

Podcasting ist ein Kunstwort, dass sich aus den Wör-<br />

tern „iPod“ und „Broadcasting“ zusammensetzt und das<br />

Anbieten von Audio- oder Video-Inhalten über das Internet<br />

bezeichnet. Werden Videos bereitgestellt, heißt das Ganze<br />

Videopodcast. Die folgende Zusammenfassung bezieht sich<br />

auf meinen Videopodcast www.ppt-tv.de, bei dem sich alles<br />

um das Thema PowerPoint dreht.<br />

am anfang steht die idee. Was habe ich mitzuteilen, das<br />

auch andere interessieren könnte?<br />

suche nach partnern. (Dieter Schiecke (Co-Moderator),<br />

Stefan Hermann (Webseiten und Kamera), Alex Semrow<br />

(Ton) und Elmar Strotmann (Kamera und Rohschnitt). Ne-<br />

ben der Monatszeitschrift „PowerPoint aktuell“ und Tech-<br />

Smith (Hersteller der Screencast Software Camtasia Studio)<br />

konnten wir Anwendertage.de, PresentationLoad, Power-<br />

Frameworks als Sponsoren gewinnen. In Folge 7 war es –<br />

themenbezogen - der FontShop.<br />

domain beantr agen. Achtung! Hier unbedingt auf die<br />

Rechte von Marken- und Produktnamen achten!<br />

viel inklusiv-tr affic buchen. Nach 5 Folgen hatten wir<br />

ca. 15.000 Downloads (was 1.500 GB entspricht). Zahlt man<br />

Volumen/Traffic abhängig, ist dies der erste Schritt in die<br />

Insolvenz!<br />

podcast/blog-software auswählen (WordPress). Audio-,<br />

Videoschnitt und Screencast-Software (zum Mitschneiden<br />

der Bildschirmaktivitäten) auswählen. Im Audiobereich<br />

verwendet Alex als Musiker (alex@baesser.net) einen G4<br />

Mac mit ProTools. Wir arbeiten mit Adobe Premiere (Ele-<br />

ments) und Magix Video.<br />

k amer a mit separ atem mikroeingang und stativ besor-<br />

gen. Mikrofon(e) mit sog. Poppschutz (nein, das ist nicht,<br />

was ihr denkt, sondern ein Mikrofon-Windschutz, so etwas<br />

wie bei den Tagesthemen, wenn der Wetterbericht von Hid-<br />

densee gesendet wird), wird benötigt, um Zischlaute zu ver-<br />

meiden. Hat Alex ;-)<br />

Was noch fehlt, merkt man erst nach Ladenschluss. Es kann<br />

losgelegt werden.<br />

kulisse auswählen.<br />

skript erstellen, damit der Ablauf beim Dreh möglichst<br />

reibungslos ist.<br />

tasche für den drehtag packen.<br />

k amer as aufbauen. Elmar bringt Kamera 2 mit, um aus<br />

zwei unterschiedlichen Einstellungen auswählen zu kön-<br />

nen.<br />

audio-daten separ at aufnehmen.<br />

Und bitte! Aufnahme!<br />

kulisse einrichten und bildausschnitt wählen.<br />

Ach ja, licht. Das wird benötigt, damit die Moderatoren<br />

richtig schwitzen (das gibt nette Speckschwarteneffekte).<br />

dann wird gedreht. Wir drehen immer kurze Sequenzen,<br />

da Dieter und ich uns nicht mehr als einen Satz merken kön-<br />

nen bei der PowerPoint-Soap.<br />

Nach den Aufnahmen geht man pizza essen. Rituale werden<br />

gebraucht!<br />

Ist die „Live“-Sequenz im Kasten, geht es an die weitere<br />

Produktion.


intro und abspann. Die Band von Alex hat uns dazu –<br />

GEMA-frei – das Stück „Fuse“ zur Verfügung gestellt. (kos-<br />

tenloser MP3-Download unter www.springtimecredit.de).<br />

Das Video dazu hat Stefan erstellt.<br />

der ton wird über arbeitet, damit …<br />

… das Audio mit dem Video zusammengepackt und syn-<br />

chronisiert werden kann. Aus diesem Video wird dann der<br />

Grobschnitt erstellt.<br />

Dieter und ich erstellen fast alle Screencasts.<br />

Die Daten kommen dann per DVD zu mir.<br />

import, zusammenstellen und schneiden. Habe ich schon<br />

erwähnt, dass Videodateien GROSS, SEHR GROSS werden<br />

und man schnell ein paar GigaByte an Daten hat?<br />

bauchbinden (eingeblendeter Text) und übergänge ein-<br />

stellen. Bei den Screencasts wird, wegen der kleinen iPod-<br />

Bildschirme viel mit Zoom gearbeitet, was dank Camtasia<br />

Studio sehr einfach zu bewerkstelligen ist.<br />

ein standbild aus dem film für später exportieren.<br />

video rendern (30 min Video = 45.000 Einzelbilder) .<br />

dateien für das internet aufbereiten:<br />

Windows Media Player in voller DV-Größe von 720x576<br />

Pixel.<br />

Flashvideo mit 420×x315 Pixeln.<br />

Quicktime in 320x240 Pixeln für den Video-iPod.<br />

videos veröffentlichen. Ohne DSL ist hier Schluss, da die<br />

drei Versionen bei uns ca. 300 MB Datenvolumen haben, die<br />

hochgeladen werden müssen.<br />

im wordpress-admin-bereich die infos zur neuen aus-<br />

gabe eingeben.<br />

Damit sind die Videos veröffentlicht und können herunter<br />

geladen werden. Nur weiß es keiner, …<br />

… also ein rss-feed erstellen, bzw. freischalten. Jetzt<br />

wissen bereits ein paar bescheid.<br />

anmeldung bei itunes. Das hat den großen Vorteil, dass<br />

das Abonnieren eines Video- oder Audiopodcasts extrem<br />

einfach ist (ein Mausklick genügt).<br />

Um nicht dem „Wahrscheinlich guckt wieder kein Schwein!“<br />

-Problem zu begegnen, muss man jetzt für den oder das Pod-<br />

cast werben (Ach, was weiß Duden).<br />

pressemitteilung oder agd magazin (heißt diese Folge<br />

eigentlich dreiViertel oder Viertel vor?). (Eigen-)Werbung<br />

muss sein.<br />

Es ist fast geschafft. newsletter versenden.<br />

gewinner benachrichtigen.<br />

gewinne versenden.<br />

computer runterfahren.<br />

schl afen gehen.<br />

Ich hoffe, dass diese Anleitung allen hilft, die den Elan ha-<br />

ben, so ein Projekt auf die Beine zu stellen und alle anderen<br />

rechtzeitig abschreckt, bevor zuviel Arbeit investiert wurde.<br />

Noch ein Satz zu den Kosten. Wir haben aufgrund unseres<br />

Know-hows bereits die ersten Aufträge erhalten, die di-<br />

rekt mit dem Videopodcast im Zusammenhang stehen. Im<br />

Moment zahlen wir an Arbeitszeit, Material und Hosting-<br />

kosten ca. 2.500 Euro pro Folge drauf. Da der Löwenanteil<br />

davon aber unsere Arbeitszeit ist, begehen wir nur perfekte<br />

Selbstausbeutung!<br />

Axel Becker, Designer AGD<br />

drei | viertel »<br />

32 I 33


T R A ILE R GE S C H EH E N V OR DE M F ILM E R E IGNIS S E E R Z Ä H LE N N A C H DR EHS C H LUS S A B S PA N N DE SIGN E R S P R A X IS A G D IN T E R N<br />

A G D I N T E R N<br />

Wahl der VG Bild-Kunst<br />

Mitglieder der VG Bild-Kunst wählten Heiko Preller und Lutz Hackenberg<br />

Heiko Preller, Designer und Regionalsprecher der AGD in<br />

Hannover, ist am 7. Juli von der Mitgliederversammlung der<br />

Verwertungsgesellschaft Bild-Kunst in den Förderbeirat<br />

des Bereichs Fotografie und Design des Kulturwerks gewählt<br />

worden; vorgeschlagen hatte ihn Lutz Hackenberg, AGD Ge-<br />

schäftsführer und Vorstandsmitglied, der das Amt nach sechs<br />

Jahren niederlegte. Das Kulturwerk vergibt Projektstipendien<br />

an Fotografen und Grafik-Designer. Projektbewerbungen kön-<br />

nen jedes Jahr zum 15. Mai oder 15. November beim Kulturwerk<br />

eingereicht werden. Lieber Heiko Preller, herzlichen Glückwunsch zur Wahl!<br />

In der gleichen Sitzung wurde Lutz Hackenberg erneut zum<br />

Vorsitzenden des Verwaltungsrates der VG Bild-Kunst der Be-<br />

rufsgruppe II gewählt, er wird diese Tätgikeit jetzt für weitere<br />

drei Jahre ausüben. In der Berufsgruppe II sind Designer, Fo-<br />

tografen, Pressezeichner, Bildagenturen u.a. zusammenge-<br />

fasst. Außerdem ist Lutz Hackenberg verantwortlich für den<br />

Vergabebeirat der Stiftung Sozialwerk – ebenfalls für die Be-<br />

rufsgruppe II. Auch an Lutz Hackenberg Dank und gutes Ge-<br />

lingen!<br />

Allgemein gilt: Wer noch nicht in der VG Bild-Kunst Mitglied ist, sollte schleu-<br />

nigst Mitglied werden. Denn die Verwertungsgesellschaft nimmt für ihre Mit-<br />

glieder alle Urheberrechte wahr, die der einzelne Urheber nicht oder nur schwer<br />

wahrnehmen kann. Die Einnahmen, die die VG Bild-Kunst zum Beispiel durch<br />

die pauschale Urheberrechtsabgaben beim Gerätekauf, der Vergütung von Pri-<br />

vatkopien oder der Nutzung von urheberrechtlich geschützten Werken in Pres-<br />

sespiegeln erwirtschaftet, werden auf alle Urheber, die ihre Werke gemeldet<br />

haben, verteilt.<br />

VG Bild-Kunst<br />

Weberstraße 61<br />

53113 Bonn<br />

Telefon: 0228. 91 53 40<br />

www.bildkunst.de<br />

AGD TELEGRAMM<br />

Neues in Kürze<br />

KSK-Abgabepflicht stärker unter der Lupe: Die Pflicht von Unternehmen, Ab-<br />

gaben an die Künstlersozialkasse zu zahlen, sofern selbstständige Künstler und<br />

Journalisten beauftragt wurden, wird seit Mitte Juni von der Deutschen Ren-<br />

tenversicherung (DRV) geprüft. Von der personell stärkeren DRV wird erwartet,<br />

dass die Abgabepflicht vehementer als bisher überprüft wird.<br />

Kleine Kulturwirtschaft: Eine Analyse, die der Kulturstatistiker Michael Sön-<br />

dermann für die Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen erstellt hat,<br />

rückt die wirtschaftliche Leistung und das Arbeitsplatzpotenzial von Kleinst-<br />

unternehmen in der Kulturwirtschaft ins Rampenlicht. Beides ist beachtlich,<br />

sind doch beispielsweise im Bereich Design drei Viertel aller Unternehmen<br />

(darunter fallen auch Freiberufler) Kleinstbetriebe.<br />

Novelle des Urheberrechts beschlossen: Am 5. Juli hat der Bundestag dem soge-<br />

nannten „Zweiten Korb“ der Urheberrechtsnovelle zugestimmt. Entgegen dem<br />

ursprünglichen Gesetzentwurf wurde die Bindung der pauschalen Urheberab-<br />

gaben von fünf Prozent des Preises von Geräten, die zur Vervielfältigung dienen,<br />

vom Bundestag gestrichen. Der Bundesrat muss dem Gesetz noch zustimmen.<br />

Weltweiter Live-Design-Wettbewerb: „Cut&Paste“ heißt ein Live-Event bei<br />

dem acht Designer vor Publikum um die Wette gestalten und das am 27. Oktober<br />

in Berlin stattfindet. In vier Runden von je 15 Minuten werden die Bewerber auf<br />

Spontaneität und Kreativität getestet. Eine Jury und das Publikum bewerten die<br />

Design-Werke. Der Wettbewerb wird von Adobe finanziell unterstützt, findet in<br />

elf Städten der Welt statt und wird per Live-Webcast übertragen.<br />

www.cutandpaste.com


Willkommen in der AGD<br />

die Neuen im Verband<br />

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Willkommen zurück<br />

Carsten Maiwald, Produkt-Designer, 01069 Dresden, +49. 351. 462 28 72, info@neongrau-id.de<br />

Alexander Treder, Motion- und Screen-Designer, 10437 Berlin, +49. 30. 54 71 93 01, alex@lovid.de<br />

Ruben Gerrit Preuße, Kommunikations-Designer, 20251 Hamburg, +49. 40. 21 97 59 81, rgp@formliebe.de<br />

Agapi Probst, Grafik-Designerin, 20357 Hamburg, +49. 40. 411 10 30, concept@agapihamburg.de<br />

Wolfram Schäfer, Grafik-Designer, 21614 Buxtehude, +49. 4161. 511 80, schaefer@wetsfleth21.de<br />

Britta Frühling, Grafik-Designerin, 22767 Hamburg, +49. 40. 21 99 68 77, britta@fruhling.co.uk<br />

Dieter Meeger, Grafik- und Multimedia-Designer, 26939 Ovelgönne, +49. 4480. 94 99 49, d.meeger@meeger-design.de<br />

Marcel Bagus, Grafik-Designer, Illustrator, 40476 Düsseldorf, +49. 211. 495 76 70, info@marcel-bagus.de<br />

Kathrin Braun, Grafik-Designerin, 40489 Düsseldorf, , braunkathrin79@hotmail.com<br />

Petra Giner, Art Director, 40547 Düsseldorf, +49. 211. 271 03 03, info@design-kingdom.org<br />

Matthias Leuner, Medien-Designer, 45701 Herten, +49. 2363. 97 62 01, matthias.leuner@bitrats.de<br />

Christiane Dopatka, Grafik-Designerin, 45739 Oer-Erkenschwick, +49. 2368. 890 99 55, kontakt@caja-art.de<br />

Frank Vogler, Grafik-Designer, 47441 Moers, +49. 2841. 999 29 79, frank.vogler@vodeca.de<br />

Uwe Scheufen, Mode-Designer, 48149 Münster (Westf), , u.scheufen@mac.com<br />

Rihan Öngüdü, Grafik- und Web-Designer, 50670 Köln, +49. 221. 91 40 88 88, rihan@7t7.com<br />

Beatrice Hofmann, Grafik-Designerin, 50672 Köln, +49. 221. 271 44 61, bee.hofmann@t-online.de<br />

Ike Müller, Grafik- und Web-Designer, 50674 Köln, +49. 221. 16 82 29 44, info@rauschgolddesign.de<br />

Guido Meyer De Voltaire, Grafik-Designer, 53175 Bonn, +49. 228. 386 77 80, gmdv@voltairegraphics.de<br />

Karl-Yosef Aouane, Grafik Designer, 53332 Bornheim (Rhein), +49. 2222-99 35 22, info@schaffenskraft.de<br />

Daniela Huetzen, Diplom Grafik-Designerin, Künstlerin, 53721 Siegburg, +49. 2242. 916 45 81, danielahuetzen@gmx.net<br />

Heike Werneburg, Webdesignerin, 55271 Stadecken-Elsheim, +49. 6136. 75 62 52, kontakt@webdesign-werneburg.de<br />

Fernande Altmayer, Produkt- und Kommunik.-Des., 66740 Saarlouis, +49. 6831. 8 78 53, info@altmeyerdesign.de<br />

Wilfried Altmayer, Produkt- und Kommun.-Des., 66740 Saarlouis, +449. 6831. 8 78 53, winfried@altmayer-design.de<br />

Nadezda Kravcenko, Grafik- und Textil-Des., 69126 Heidelberg (Neckar), +49. 6221. 33 78 09, n.kravcenko@arcor.de<br />

Teddy Billewicz, Foto-Designer, 69198 Schriesheim, +49. 6203. 957 78 71, tb@teddy-billewicz.de<br />

Claude Sins, Illustrator, 70174 Stuttgart, +49. 711. 694 18 49, claude_sins@web.de<br />

Daniel Unger, Kommunikations-Designer, 70199 Stuttgart, +49. 711. 912 37 89, office@dudesign.de<br />

Petra Braun, Diplom-Designerin, 71120 Grafenau, , mail@pb-realities.de<br />

Torsten Gentzsch, Designer, 71332 Waiblingen, +49. 7151. 304 24 10, info@interact-media.de<br />

Micha Barth, Designer, 72461 Albstadt, , zeph@gmx.de<br />

Birgit Weber, Grafik-Designerin, 73230 Kirchheim (unter Teck), +49. 7021. 86 22 71, weber@weberfink.de<br />

Marzena Scheyer, Grafik-Designerin, 74395 Mundelsheim, +49. 7143. 504 00, mail@marzenascheyer.de<br />

Daniela Sgiarovello, Diplom Kommun.-Des. (FH), 78465 Konstanz, +49. 7533. 94 02 18, daniela@sgiarovello-design.de<br />

Benedikt Meyer, Diplom Designer (FH), 79100 Freiburg (im Breisgau), +49. 761. 489 08 64, bmr@farbseiten.de<br />

Oliver Lötz, Grafik-Designer, 79102 Freiburg (im Breisgau), +49. 761. 704 35 41, o.loetz@gmx.de<br />

Michael Bundscherer, Typograf und Grafik-Designer, 80336 München, +49. 89. 21 89 04 11, agd@aurum-media.com<br />

Zinaida Iller, Interface-Designerin, 80469 München, +49. 89. 42 09 55 06 00, iller@factor-interface.com<br />

Sabine Krohberger, Grafik-Designerin, 80636 München, +49. 89. 53 29 79 67, sabine@krohberger.de<br />

Raphaela Walkenbach, Grafik-Designerin, 81373 München, +49. 89. 38 90 77 25, walkenbach@moregraphic.de<br />

Caroline Dorp, Grafik-Designerin, Illustratorin, 82166 Gräfelfing, , caro@dorpes.de<br />

Carola Väth, Diplom Kommunikations-Designerin (FH), 83646 Wackersberg, +49. 8041. 793 96 51, c@grafisch.cc<br />

Eva Rathmacher, Diplom-Grafikerin, Illustratorin, 83646 Bad Tölz, +49. 8041. 799 72 11, info@rathmachergrafik.de<br />

Thomas Maier, Grafik-Designer, 84164 Lengthal, , tim21mai@gmx.de<br />

Nabil Bishara, Kommunikations- und Produkt-Designer, 86938 Schondorf, +49. 8192. 99 92 74, nabil@bishara.de<br />

Bastian Weber, Grafik-Designer, 90547 Stein (Mittelfr), +49. 911. 68 90 93 68, info@solution4.biz<br />

Kevin Fischer, Grafik-Designer, Illustrator, 91336 Heroldsbach, ++49. 9190. 99 51 59, kevin.fischer@t-online.de<br />

Matthias Dittrich, Web-Designer, 94127 Neuburg a. Inn, +49. 8507. 923 99 61, office@md-webdesign.eu<br />

Geertje Ziegler, Grafik-Designer und Texter, 99099 Erfurt, +49. 361. 550 73 41, cadoo@cadoo.de<br />

Matthias Eckert, Grafik- und Foto-Designer, Texter, 99510 Apolda, +49. 3644. 55 99 46, atelier@eyepalast.de<br />

Michael Heinze, Grafik-Designer, 27624 Bad Bederkesa, +49. 4745. 92 83 91, heinze.michael@gmx.de<br />

drei | viertel »<br />

34 I 35


A l l ia nz deu tscher De s ig ner A G D Stei ns t raß e 3<br />

3810 0 B rau nschweig<br />

T: 0531. 1 67 57<br />

F: 0531. 1 69 89<br />

i n f o @ ag d. de<br />

w w w. ag d. de

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