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››Mode<br />

NICHTS MEHR ANZUZIEHEN?<br />

Was die Frau von heute vor übervollem<br />

Kleiderschrank einfach so gedankenlos<br />

dahin sagt, war für die Frau von 1950<br />

eine nackte Tatsache. Wenn es überhaupt<br />

einen Schrank gab, tragbares nach heutigen<br />

Maßstäben war darin nicht zu finden.<br />

Noch immer lagen weite Teile Düsseldorfs<br />

in Trümmern.<br />

Der gröbste Schutt war bereits weg<br />

geräumt, erste Konturen eines neuen<br />

Stadtbilds wurden sichtbar, und schon<br />

seit zwei Jahren gab es die D-Mark. Man<br />

gönnte sich wieder was. Man riskierte<br />

wieder was. Bis auf den Blick in den Spiegel.<br />

Kein toller Anblick. Der Schick von<br />

damals war gehamstert, gewendet, aufund<br />

umgearbeitet oder Selbstgeschneidert,<br />

von Mode war noch nicht die Rede .<br />

DOCH EIN HAUCH VON LUXUS LAG SCHON<br />

IN DER LUFT.<br />

195O erschien die erste Ausgabe der<br />

BURDA Moden. Für ganze 1.40 DM gab<br />

es Aenne Burdas revolutionäre BURDA<br />

Moden mit zwei Schnittbögen zum Selbermachen.<br />

In der Wochenschau im Kino wurden<br />

begeistert die neuen Kreationen von<br />

Heinz Oestergaard Berlin gefeiert und<br />

von Paris herüber verbreiteten sich erste<br />

Träume der Haute Couture mit Visionen<br />

von Cristian Dior und Coco Chanel, die<br />

den Look der frühen fünfziger Jahre prägten.<br />

Modisch voller Gegensätze. Diors<br />

New Look faszinierte mit wadenlangen,<br />

weit ausgestellten Röcken und enganliegenden<br />

Blusen. Wespentaille war en<br />

vogue. Evergreen war das Kostüm. Absolutes<br />

Muss der Hut. Eleganz und Klasse<br />

waren wieder gefragt.<br />

MODISCH TONANGEBEND FÜR<br />

DAS WIRTSCHAFTLICH WIEDER<br />

ERSTARKENDE DEUTSCHLAND<br />

WAR NOCH IMMER BERLIN.<br />

Jahrzehntelang residierte und regierte<br />

hier die deutsche Bekleidungs-Elite am<br />

Hausvogteiplatz in Berlin, wo bis 1945 an<br />

die 400 Firmen als DOB Imperium Mode<br />

und Preise in Deutschland bestimmten.<br />

Die Berliner Durchreise war das absolute<br />

Muss für Einkäufer des textilen Einzelhandels,<br />

Berlins Konfektionäre waren<br />

verwöhnt von vollen Auftragsbüchern ,<br />

die aber immer leerer wurden, weil es<br />

immer schwerer wurde zum Einkauf nach<br />

Berlin zu fahren. Undenkbar während der<br />

Blockade und den Rosinenbombern der<br />

Luftbrücke. Des Einen Leid, des Anderen<br />

Freud. Wer würde Berlin beerben im Wettstreit<br />

der Landeshauptstadt Düsseldorf<br />

mit Hamburg und Frankfurt um den Sitz<br />

des neuen Mode-Verkaufszentrums der<br />

Bundesrepublik?<br />

DIE NASE VORN UND DIE BESSERE<br />

KARTEN HATTE DÜSSELDORF.<br />

Messe-Erfahrung zum einen und anderseits<br />

die Visionäre und Messemacher<br />

Dr. Kronen, Dr. Erlemann und den Organisator<br />

Gustv Adolf Baum, die eigentlichen<br />

Erfinder der IGEDO. Sie entwicklelten und<br />

realisierten die Durchführung von Modenschauen<br />

und Verkaufsaustellungen unter<br />

dem Namen IGEDO Düsseldorf, die verkürzte<br />

Form der Bezeichnung „Interessen<br />

Gemeinschaft Damen Ober Bekleidung.<br />

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