Karriere Krone Steiermark 2016-09-23
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September <strong>2016</strong><br />
KARRIERE KRONE<br />
Wege zum Erfolg in der<br />
STEIERMARK<br />
Foto:Fotolia/lev dolgachov<br />
LEHRE, SCHULE, STUDIUM<br />
Mit Engagement auf vielen Wegenganz nach oben!
Foto: Petritsch<br />
Foto: KANIZAJ Marija-M. |<strong>2016</strong><br />
Foto: König<br />
Viel konnten sich meine<br />
Mitschüler beim Beruf des<br />
Zerspanungstechnikers<br />
nicht vorstellen.<br />
Anna Hartmann,<br />
Neo-Lehrlingbei Anton Paar<br />
EgalinwelchemBereich<br />
man dann auch tätig ist,<br />
ist es notwendig, sich<br />
weiterzuentwickeln.<br />
Dominik Kasper,<br />
techn.Kundenbetreuer beiKnapp<br />
Man sollteschlussendlich<br />
bei einer wichtigen<br />
Entscheidung immer auf<br />
sein Bauchgefühl hören!<br />
2 <strong>Karriere</strong> <strong>Krone</strong><br />
Jennifer König,<br />
Sonderkindergartenpädagogin<br />
Foto: Tesch/Pankl Racing<br />
Foto: Ivanescu<br />
Foto: Gassmann<br />
Wichtigist, dassman<br />
den ausgewählten Job<br />
gernemacht, sichdamit<br />
identifizierenkann.<br />
Christian Tesch, Lehrlingsbeauftragter<br />
bei Pankl Racing<br />
Macht einenBerufseignungstest,<br />
denn da stellt<br />
sich eindeutig heraus, was<br />
einemgefällt!<br />
Richard Ivanescu,<br />
Bautechniker beim LKHGraz<br />
Ichbin jemand, der die<br />
Dingeauchwirklich<br />
macht,die er sich vorgenommenhat.<br />
Gero Jammernegg,<br />
Techniker bei ZETA Biopharma<br />
Foto: Kargl<br />
Foto: Mischlinger<br />
Foto: IC_ARCHITECTURALFASHION_WORKMarkus_Mansi<br />
Meinen Most bekommt<br />
man mittlerweile bei fast<br />
allen Hotels von Dietrich<br />
Mateschitz im Murtal.<br />
David Kargl,<br />
Jung-Unternehmer<br />
Das Leben istwie eine<br />
Stammzelle. Sie kann alles<br />
werden. AuchimLeben muss<br />
man sichspezialisieren.<br />
JohannesMischlinger,<br />
Tropenmediziner<br />
Alles was man lernt,<br />
kann inspirierend sein,<br />
wichtig ist es, Ziele im<br />
Lebenzuhaben..<br />
Sabrina Stadlober,<br />
Jung-Designerin<br />
Foto: zVg Foto: Gassmann<br />
Foto: GBH-Presse Trabi<br />
Es macht mich immer<br />
wieder stolz, wenn ich am<br />
Endedes Tages sehe, was<br />
ich gemacht habe.<br />
MarcelGartner,<br />
Tischler-Lehrlingbei Kamper<br />
Manchmal wird viel<br />
verlangt in der Ausbildung,<br />
aberdie Praxis zeigtden<br />
Nutzen dahinter.<br />
Jonas Schmelz,<br />
Metalltechnik-Lehrlingbei Sappi<br />
Eigenmotivation und<br />
Disziplinist für die berufliche<br />
Entwicklung sehr<br />
wichtig.<br />
Kevin Müller,<br />
IT-Fachmann bei Infonova<br />
EDITORIAL<br />
Im Zeichender<br />
Talente und<br />
Begabungen<br />
Unsere Bildungslandschaft hat für unsere<br />
jungen Menschen ein breites Spektrum<br />
anAngeboten, bei dem dieBegabungen<br />
und Neigungen unserer SchülerInnen zur<br />
Entfaltung kommen können. Ziel aller<br />
Beteiligten muss sein, unsereKinderzu<br />
fördernund fordern. Schwerpunkt des<br />
Schuljahres<strong>2016</strong>/17 ist dieTalente- und<br />
Begabungsförderung. Mitder neuen<br />
Begabungs- und Begabtenförderung im<br />
Landesschulrat für <strong>Steiermark</strong>, diein<br />
Kooperation mitunseren Schulen und<br />
denStakeholdern der <strong>Steiermark</strong> Akzente<br />
setzen wird,soll kein Talent in unserem<br />
Land verloren gehen.<br />
Ob nun eine weitere Schullaufbahn oder<br />
eine <strong>Karriere</strong> mit Lehre bevorzugt wird<br />
–für denindividuell richtigen Weg braucht<br />
es Mut und dierichtigenAnsprechpartner.<br />
So werden wir im Landesschulrat alles<br />
daran setzen,dass möglichstviele<br />
SchülerInnengemeinsam mitunseren<br />
BerufsorientierungslehrerInnen das neue<br />
Talentcenter derWKO <strong>Steiermark</strong>nützen<br />
werden, um dierichtigeWahlfür Beruf<br />
und <strong>Karriere</strong> zu treffen.<br />
Elisabeth Meixner<br />
Amtsführende<br />
Präsidentin des<br />
Landesschulrates<br />
für <strong>Steiermark</strong><br />
„JobTech“ 2017<br />
Unterrichtauf der<br />
Rennstrecke –den<br />
gibt’swiederimRahmen<br />
der zweiten Job-<br />
Tech im März2017.<br />
1.600 Schüler und Maturanten<br />
können sich<br />
über Zukunftsmöglichkeiten<br />
bei Vertretern<br />
von namhaften Unternehmen<br />
und Universitäten<br />
informieren –inklusive<br />
Action am Ring!<br />
S.8<br />
Foto: Thomas Raggam<br />
Foto: Fotolia/francescoridolfi.com<br />
Foto: KANIZAJ MARIJA-M.|2015<br />
Foto: Fotolia/<br />
14 wasnun, 19 und dann?<br />
Mit 14 müssen wichtige Entscheidungen<br />
getroffenwerden –gehe ich weiter indie<br />
Schule, beginne ich eine Lehre? Vielen stellt<br />
sich dieFrage nach derMaturaerneut. Wie<br />
geht’s weiter?<br />
S.4-7<br />
Lehremit Zukunft<br />
Techniker,Tischler, Logistiker, Maurer,<br />
Einzelhandelskaufmann–alles Lehrberufe<br />
mit Zukunft. Wirwarenvor Ortund haben<br />
den Mädelsund Jungsüberdie Schultern<br />
geschaut. S.10-13,18-<strong>23</strong>, 31-33<br />
DasSchulsystemimÜberblick<br />
Welcher Schultyp passt zu mir? Schulabsolventen<br />
erzählen über ihre Schulzeit, ihren<br />
beruflichen Werdegang, und haben wertvolle<br />
Tippsfür euch parat!<br />
S.34-45<br />
Foto: Jürgen Radspieler<br />
INHALT<br />
17 Maturaund Beruf<br />
Lernen,Praxisund Geld<br />
verdienen –möglich mit<br />
der Lehre mitMatura!<br />
20 Wegweiser zum Job<br />
Mit demTalentcenter erfährst<br />
du,welcher Beruf am<br />
besten zu dirpasst.<br />
24 9Fragen, 9Antworten<br />
Wie benimmtman sich<br />
beimBewerbungsgespräch,was<br />
zieheich an,<br />
wasgeht gar nicht?<br />
25 <strong>Karriere</strong>mit Wattund Co<br />
Die Energie <strong>Steiermark</strong> hat<br />
seit demJahr 1956 1.000<br />
Lehrlingeausgebildet!<br />
26 Ausbildungspflichtbis 18<br />
DieSchule oderAusbildungabzubrechen,das<br />
spielt es bald nicht mehr!<br />
46 Berufsbegleitendstudieren<br />
Weiterbilden und gleichzeitigarbeiten<br />
sindkein<br />
Ding derUnmöglichkeit!<br />
47 Wie sollich wählen?<br />
Aufdieser Seite findest du<br />
einen Wegweiser durch<br />
denDschungel der Bildungswelt.<br />
IMPRESSUM<br />
MEDIENINHABER:<br />
Mediaprint Zeitungs- und Zeitschriftenverlag<br />
GmbH &CoKG<br />
GESAMTLEITUNG:<br />
Mag. Thomas Kreuzer<br />
thomas.kreuzer@mediaprint.at<br />
PROJEKTLEITUNG:<br />
Mag. Sonja Gassmann<br />
sonja.gassmann@mediaprint.at<br />
REDAKTION:<br />
Mag. Sonja Gassmann, Mag. Gerald<br />
Schwaiger MA, Monika Krisper MA,<br />
Alexander Petritsch, Matthias Wagner<br />
LAYOUT: Dominik Voglsinger<br />
HERSTELLER:<br />
Niederösterreichisches Pressehaus<br />
Druck- und Verlagsgesellschaft m.b.H.,<br />
3100 St. Pölten<br />
VERLAGSORT: Wien<br />
HERSTELLUNGSORT: St.Pölten<br />
<strong>Karriere</strong> <strong>Krone</strong> 3
Wenn alle Türen<br />
offen stehen<br />
spiele:Technische Fachschulen<br />
oderHandelsschulen.<br />
Auch Berufsbildende Höhere<br />
Schulen (BHS) gelten alsabgeschlossene<br />
Berufsausbildung.Sie<br />
dauern 5Jahreund<br />
enden mitdem Reife- und<br />
Diplomprüfungszeugnis. Dadurch<br />
erwirbst du diverse Berufs-<br />
und Gewerbeberechtigungen<br />
sowieZugang zu<br />
Fachhochschulen, Unisoder<br />
Kollegs.<br />
Foto: Fotolia<br />
Möglichkeiten gibt es viele, dennoch stehen die Fragezeichen<br />
symbolisch über vielen 14-Jährigen! Wir bieten dir einen<br />
Überblick, welche Optionen du in dem wichtigen Alter hast!<br />
Und?Gehst weiter in die<br />
Schule? Wer kennt sie<br />
nicht, diese klitzekleine<br />
Frage, über dieman vorher<br />
vielleicht noch gar nicht wirklich<br />
nachgedacht hat.Mit 14<br />
Jahren ändertsich jedenfalls<br />
einiges: Hierzweigst du in deinem<br />
Leben richtigab, musst<br />
eine wichtige Entscheidung<br />
treffen. Eines ist klar:Nichtjederkannalles,nichtjeder<br />
hat<br />
diegleichen Talente, nicht<br />
jeder willseinen Kollegenin<br />
die nächste Schulstufe folgen,<br />
macht es dann aus Bequemlichkeitaber<br />
doch wieder. Dabei<br />
hast du eingroßes Talent,<br />
das in dir schlummert undnur<br />
darauf wartet,geweckt zu werden.<br />
Aberkeine Sorge: Wenige<br />
Erwachsene,die jetzt erfolgreichihrer<br />
Tätigkeitnachgehen,<br />
haben gleichzuBeginn<br />
dierichtige Wahl getroffen.<br />
Aber nichts istsowenigmotivierend,wie<br />
in einem Beruf zu<br />
arbeiten, wo Talentund Wille<br />
KeineAngst vor technischenBerufen: Mädchen beweisen dabei<br />
oftmalsmehrGeschickals diegleichaltrigen Burschen.<br />
4 <strong>Karriere</strong> <strong>Krone</strong><br />
fehlen. Oder umgekehrt:Du<br />
machst eineSchulausbildung,<br />
für diedueigentlich wenig Interesse<br />
mitbringst, dafürhandwerklichumso<br />
geschickter bist<br />
und eingefragter Facharbeiter<br />
wärst.<br />
Ausbildung muss sein<br />
Wovonabzuraten ist,sofort<br />
nach derSchulpflicht (9 Jahre)<br />
ins Berufsleben einzusteigen.<br />
Auch wenn das schnelleeigene<br />
Geld verlockendist, so<br />
sind dieAufstiegschancengering<br />
unddugehörst wahrscheinlichzuden<br />
Ersten, die<br />
gekündigt werden.<br />
Fast 50 Prozent der Arbeitslosen<br />
haben, wieimmer wieder<br />
in den Nachrichtengepredigt<br />
wird, keine weitereAusbildung<br />
alsdie Pflichtschule. Neben<br />
Interessen und Neigungen solltest<br />
du dich unbedingt informieren,obdeinTraumberuf,<br />
den du durch die Schulausbildung<br />
oderLehre anstrebst,<br />
auch wirklich am Arbeitsmarkt<br />
gebraucht wird. Wie du auf<br />
den folgendenSeiten dieses<br />
Magazinsleicht herauslesen<br />
kannst, lechzt diesteirische<br />
Wirtschaftnach technisch interessierten<br />
Jugendlichen, gerade<br />
anMädchen mangeltes.<br />
Schnuppertage und Praktika<br />
nutzen<br />
Hier ist es von großem Vorteil,<br />
wenn mansichimVorfeld das<br />
Innereeines Unternehmens<br />
anschaut. Dazu „Schnuppertage“<br />
beiFirmen nutzen,um<br />
einen Einblick zu bekommen.<br />
Ebenfallshilfreichzur Seitestehen<br />
dieBerufsinfozentren des<br />
AMS oderdas neueröffnete<br />
Talent-Center derWirtschaftskammer.Eines<br />
ist sicher: Die<br />
Ausbildung für Jugendlicheist<br />
vielfältig,die Optionenhaben<br />
wirhier zusammengefasst:<br />
1. Schullaufbahn<br />
DieAllgemeinbildende HöhereSchule<br />
(AHS)dauert vier<br />
Jahreund schließt mitder Maturaab.<br />
Du erhältst eine umfassendeAllgemeinbildung,<br />
aber keine Berufsausbildung.<br />
DieBerufsbildende Mittlere<br />
Schule(BMS)vermitteltAllgemeinbildung<br />
und eine Berufsausbildung<br />
und dauertzwischen<br />
zwei und vier Jahren.<br />
Mitdem Zeugniskannst du<br />
dann Aufbaulehrgängebesuchen,<br />
diemit einer Reife- oder<br />
Diplomprüfung enden. Bei-<br />
Foto: Fotolia<br />
Foto: Fotolia/francescoridolfi.com<br />
2. Fachliche Ausbildung<br />
mittels Lehre<br />
Nach derachten Schulstufe<br />
kannst du eine einjährigePolytechnische<br />
Schulemit besonderem<br />
Schwerpunktauf Berufsorientierung<br />
besuchen und<br />
damit den Pflichtschulabschluss<br />
erreichen.<br />
Im Anschluss kannst du in eine<br />
BMSoder BHS wechselnoder<br />
dichübereine Lehre zumFacharbeiter<br />
ausbilden lassen. Der<br />
Lehrlingsteht ineinem Ausbildungsverhältnismit<br />
seinem<br />
Lehrbetrieb und ist gleichzeitig<br />
Schüler der Berufsschule.<br />
Den Abschluss bildetdie LAP.<br />
Auch interessant könnten folgende,<br />
recht neuen, Modelle<br />
für dich sein: Seit20<strong>09</strong> gibt’s<br />
dieLehre mit Matura,bei der<br />
parallel zur Lehredie Matura<br />
absolviert wird.Bei der Lehre<br />
nach derMatura wirst du zum<br />
„Technical Expert“ ausgebildet.<br />
3. Weiter auf der Schulbank<br />
Durchdie AHS- undBHS-Matura,<br />
wieauchdurch „Lehremit<br />
Matura“ erhältst du Zugangzu<br />
weiterführenden Bildungsinstituten<br />
wieKollegs, Akademien,<br />
Fachhochschulen oder Unis. <br />
Mit dem BIZ des AMS stehen dir alle Türen offen<br />
Immer früher müssen Jugendliche heute entscheiden,<br />
in welche berufliche Richtung sich ihr Leben entwickeln<br />
soll. Weiter in die Schule oder doch eine Lehrstelle? Was<br />
soll ich nach der Matura machen? Möglichkeiten gibt es<br />
unzählige, das AMS steht dir bei diesen Entscheidungen<br />
zur Seite – mit den Service-Dienstleistungen unserer<br />
BerufsInfoZentren (BIZ).<br />
Eine fundierte Auseinandersetzung<br />
mit den vielfältigen<br />
Möglichkeiten, die sich<br />
Jugendlichen heute bieten, ist<br />
der erste Schritt zum Traumjob<br />
oder zur idealen Schule.<br />
Das BIZ des AMS unterstützt<br />
dich hier mit kostenlosen<br />
und unabhängigen Angeboten<br />
und Tools, die dir bei der<br />
Orientierung helfen sollen.<br />
Außerdem stehen dir verschiedene<br />
Informationsmedien<br />
wie unsere Interessenstests<br />
zur Verfügung, die vor<br />
Ort im BIZ oder auch online<br />
durchgeführt werden<br />
können. Unser Jugendkompass<br />
zeigt dir beispielsweise,<br />
wo deine beruflichen Interessen<br />
liegen, während du beim<br />
<strong>Karriere</strong>kompass Informationen<br />
zu Berufen, Jobchancen,<br />
Schulen und anderen Ausbildungsmöglichkeiten<br />
findest.<br />
Das BIZ funktioniert nach<br />
dem Prinzip der Selbstbedienung,<br />
aber oft gibt es Fragen<br />
und Anliegen, die sich<br />
im persönlichen Gespräch<br />
einfach besser klären lassen.<br />
Dafür sind unsere BIZ-<br />
Berater-Innen da – unverbindlich,<br />
unbürokratisch und<br />
natürlich kostenlos.<br />
Bei bedeutenden Entscheidungen<br />
ziehen wir gerne<br />
vertraute Personen zu Rate.<br />
Es ist also kein Problem,<br />
wenn du deine Eltern oder<br />
andere wichtige Menschen<br />
zum Beratungsgespräch mitnehmen<br />
möchtest. Auch<br />
ihnen beantworten unsere<br />
MitarbeiterInnen gerne alle<br />
brennenden Fragen, schließlich<br />
geht es um deine Zukunft!<br />
Also egal ob du weiter<br />
zur Schule gehen möchtest<br />
und noch die richtige<br />
suchst, mit der Auswahl<br />
aus fast 300 Lehrberufen<br />
etwas überfordert bist oder<br />
Orientierungshilfe nach der<br />
Matura benötigst – ruf uns an,<br />
schreib uns oder komm einfach<br />
in einem von neun steirisches<br />
BIZ in deiner Nähe vorbei<br />
(www.ams.at/stmk/biz).<br />
Bezahlte Anzeige<br />
<strong>Karriere</strong> <strong>Krone</strong> 5
Matura –und jetzt?<br />
Endlich ist die Reifeprüfung vollbracht und schon steht man vor<br />
der nächsten großen Entscheidung. Der Trick ist, Kopf- und<br />
Bauchgefühl so gut wie möglich in Einklang zu bringen.<br />
Die Schnittstelle Matura<br />
eröffnet eine individuelle<br />
KreuzungimLeben<br />
eines jungen Menschen.Die<br />
erste große bestandene Prüfung<br />
des Lebens ist vielmehr<br />
eine Eintrittskarte für Studien<br />
an Universitäten, Fachhochschulen,<br />
Pädagogischen Hochschulen,<br />
Ausbildungen wie<br />
etwa Kollegs oder gar eine anschließende<br />
Lehre. Aber auch<br />
derbuchstäblich direkte Berufseinstieg–besonders<br />
bei BHS-<br />
Absolventen –kann gewählt<br />
werden. „Mach das was dich<br />
interessiert und was du dein<br />
Leben lang machenwillst“ –oft<br />
wird manmit Aussagen wie<br />
dieser konfrontiert und undverunsichert.<br />
Das Umfeld überschüttet<br />
einen regelrecht mit gut<br />
gemeintenRatschlägen.<br />
„Drauflosstudieren“, um irgendwas<br />
zu machen, ist manchmal<br />
eine zu rasanteEntscheidung,<br />
derhäufig ein Vorwurf „keine<br />
klare Entscheidung treffen zu<br />
wollen“ vorausgeht.ImVorhinein<br />
sollte man sich Klarheit über<br />
sich selbst verschaffen. Individuelle<br />
Fähigkeiten,Talente und<br />
Interessenmüssen eingestuft<br />
werden, aber auch Ziele zu<br />
stecken istwichtig. Der jeweilige<br />
Lern-Typ ist zusätzlich von<br />
großer Bedeutung. Uni-Studien<br />
vermitteln eine breite Ausbildung<br />
mit viel Theorie. DieStudierenden<br />
können sich ihren<br />
Stundenplan selbst einteilen.<br />
Aufgrund der hohenHörerzahlenist<br />
der Uni-Alltagmanchmal<br />
eheranonym. Anders sieht es<br />
etwa auf der Fachhochschule<br />
aus.Der Unterricht ist praxisorientierter,<br />
und gleicht einem<br />
Schulbetrieb mit intensiverer<br />
Betreuung.<br />
Wo geht’s hin?<br />
Es istein individueller Entscheidungspfad,<br />
welche Ausbildung<br />
und welcher Beruf zu einem<br />
passt. „Berufswahlist immer<br />
Ausbildungswahl und umgekehrt“,<br />
stellt der Präsident der<br />
Arbeiterkammer, Josef Pesserl,<br />
fest. Hilfestellungen und Gespräche<br />
vomund im eigenen<br />
Umfeld oder in Beratungsstellen<br />
könnendahilfreich sein. Die<br />
Folgen zu einer bestimmten<br />
Wahlmüssen einemgenauso<br />
bewusst sein wie dieChancen,<br />
dieeinem geboten werden.<br />
Sorgen, ob man den falschen<br />
Weg gewählt hat,sinddazukeine<br />
Seltenheit. Sackgassen sind<br />
vielmehr Kreuzungen mit neuen<br />
Abbiegemöglichkeiten, die man<br />
als Chance und Möglichkeit für<br />
sich selbst erkennen muss.<br />
„EineKurskorrektur“ ist aufalle<br />
Fälle immer möglich. Ein Job auf<br />
„Lebensdauer“ stelltehereine<br />
Ausnahme dar.Veränderung,<br />
Weiterbildungund begleitendes<br />
Lernen prägen dieberufliche<br />
Zukunft. Spezialwissen veraltet<br />
heutzutage sehr schnell, sodass<br />
man in seinem späteren<br />
Berufsooder so ständig Neues<br />
dazu lernenwird. Langfristige<br />
Prognosenkönnen nicht realistisch<br />
abgegeben werden<br />
–der Arbeitsmarkt verändert<br />
sich pausenlos und unterliegt<br />
einem stetigen Wandel.Somit<br />
ist auch dieBerufslandschaft<br />
stets in Bewegung. Es muss<br />
einem bewusst sein, dass man<br />
sich mitder Wahleines Studiengangs<br />
nicht automatisch<br />
für nur eine bestimmte <strong>Karriere</strong><br />
entscheidet. Oft wird dieUniversität<br />
miteinerJobschmiede<br />
verwechselt. EinStudium bereitet<br />
einen nicht nur auf einen<br />
einzelnen Beruf oder Job vor<br />
–vielmehrist es eine Qualifikation<br />
für mehrere Möglichkeiten.<br />
Außerdemist eine<br />
höhereAusbildungnichtautomatisch<br />
einGarant für eine<br />
erfolgreicheBerufskarriere.<br />
Die wird auch davon abhängen,inwelche<br />
Richtung die<br />
Wirtschaftslage pendelt. Nebenfachlichen<br />
Qualifikationen<br />
und Bildungsabschlüssen<br />
sind Erfahrung,soziale Begabung,<br />
Handlungskompetenz<br />
sowie Zusatzqualifikation<br />
mit ausschlaggebend dafür,<br />
wer welchen Job bekommt.<br />
DieEntscheidungfälltnicht<br />
jedemgleichschwer,und da<br />
kommt es vor,dass sich viele<br />
etwas Bedenkzeitnehmen.<br />
EinAuslandsaufenthalt oder<br />
einFreiwilligesSoziales Jahr<br />
öffnen oft Tore, von denen<br />
manzuvor nie Notiz genommen<br />
hat. Maturanten-Beratungen<br />
gibt’sübrigensbei<br />
derArbeiterkammer.<br />
Info: www.arbeiterkammer.at/<br />
bildung <br />
6 <strong>Karriere</strong><strong>Krone</strong><br />
Fotos: Fotolia<br />
<strong>Karriere</strong> <strong>Krone</strong> 7
„<strong>Krone</strong>“ gibt für die<br />
Jugend richtig Gas<br />
Die Premiere im heurigen Frühjahr war mehr als gelungen,<br />
Hunderte Schüler und Maturanten in spe informierten sich auf<br />
dem Red-Bull-Ring über Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten.<br />
Die nächste JobTech findet am 2. März 2017 statt.<br />
Echt lässig!“, „Vollcool!“,<br />
„Somacht Schule Spaß!“<br />
Gut 1600 Schüler aus<br />
der gesamten <strong>Steiermark</strong>, alle<br />
zwischen 14 und 19 Jahrealt,<br />
waren sich nach zahlreichen<br />
Präsentationen, Erlebnisstationen<br />
und Vorträgen einig: Die<br />
Premiere der„JobTech“ heuer<br />
in Spielberg istmehr als geglückt!<br />
Das konnte Wirtschaftslandesrat<br />
Christian Buchmann, der mit<br />
zahlreichen Granden aus Wirtschaft,<br />
Industrieund Bildung<br />
einen mehrstündigen Rundgangdurchdas<br />
Spielberger<br />
Red-Bull-Zentrum unternommenhatte,<br />
nur unterstreichen:<br />
„Wenn man indie Augender<br />
vielen jungen Leute schaut,<br />
dannspürt man,dass das ein<br />
ganztollesFormat ist. Hier wird<br />
Lust auf technische Aus- und<br />
Weiterbildungen gemacht und<br />
gezeigt, wie erfolgreich steirische<br />
Unternehmen sind. Das<br />
schreitnach Wiederholung.“<br />
Unterricht auf der<br />
Rennstrecke<br />
Schon zeitig inder Früh, zwischen<br />
sieben und acht, waren<br />
diemeisten NMS-,Poly-, HTL-,<br />
HAK-und Gym-Schüler mitetwa<br />
100 Lehrern inRichtung<br />
Spielberg aufgebrochen,vor<br />
neun kamen dieersten Busse<br />
am Gelände an. „Unterricht“<br />
auf der Rennstrecke, dengibt’s<br />
haltnichtalle Tage.Entsprechend<br />
gut war dieStimmung<br />
unter den Jugendlichen: „Wir<br />
freuen uns total, daist für jeden<br />
etwasdabei“, jubelte etwa die<br />
Mariazeller Abordnung. Und<br />
ausFürstenfeld kam dieerste<br />
Rückmeldung:„Wirbleiben<br />
sicherlich biszum Schluss!“<br />
Mitgutem Grund, dennzuerlebengab’sallerhand:<br />
Die Industrieetwa<br />
lud zumPräsentationsforum,<br />
indessen Rahmen<br />
Leitbetriebeüber Ausbildungsund<br />
<strong>Karriere</strong>möglichkeitenin<br />
spannenden Technologiebereichen<br />
informierten. Die Arbeiterkammerwiederum<br />
punktete<br />
mitihren Bewerbungstrainings<br />
undprofessionellen Fotos,<br />
steirische Forschungseinrichtungen<br />
präsentierten ihre Fahrzeuge<br />
sowie Großgeräte, und<br />
Auch die Maturanten der HTL, HAK und AHS waren begeistert!<br />
Fotos: JürgenRadspieler<br />
inder Boxengasse ließman<br />
publikumswirksam die Motoren<br />
heulen.<br />
Universitäten und Firmen<br />
waren natürlich mitdabei<br />
Gut40Prozent aller15-jährigenSteirer,<br />
das sind mehr als<br />
4.500 jedes Jahr,entscheiden<br />
sich für eine Lehre. Doch wo<br />
liegen ihreStärken, ihreSchwächen,<br />
welche Möglichkeiten<br />
haben sie in unserem Bundesland?<br />
Antworten auf Fragen wiediese<br />
gibt die „JobTech“,die große<br />
Veranstaltung der „Steirerkrone“<br />
inKooperation mitLand<br />
<strong>Steiermark</strong>, WKO, AMS,Arbeiterkammer,SFG<br />
und Landesschulrat.<br />
DasProjekt dient der<br />
Ausbildungs- und Berufsorientierung<br />
und wendet sich an<br />
AHS, BHS, NeueMittel- und<br />
Hauptschulen. Für Maturanten<br />
besonders interessantwaren<br />
achtzigzehn | Fotos: Joel Kernasenko | Bezahlte Anzeige<br />
dabeidie Angebote derUniversitäten:<br />
So informierten beispielsweise<br />
dieMontanuniversität<br />
Leoben und dieTechnische<br />
Universität Graz überihr<br />
interessantes Studienangebot,<br />
außerdem waren zahlreiche renommierteFirmen<br />
vertreten<br />
und zeigten viele <strong>Karriere</strong>möglichkeiten<br />
auf.<br />
2. März2017 vormerken!<br />
Nachder gelungenen Premiere<br />
imFrühjahr werden sichauch<br />
im nächsten Jahr wieder die<br />
Toreauf demRed-Bull-Ring<br />
für unsereJugend öffnen:<br />
Los geht’sam2.<br />
März 2017,von 9<br />
bis15Uhr sind alle<br />
herzlich eingeladen.Infos<br />
gibt’s<br />
unter www.jobtech.at,<br />
wo ihr<br />
auch tolleVideos<br />
undBeiträge findet. <br />
Die<br />
Fortsetzung<br />
der Jobtech gibt’s<br />
am 2.März 2017.<br />
Infos unter<br />
www.jobtech.at<br />
MEINE LEHRE. MEINE ZUKUNFT.<br />
Die Holding Graz freut sich schon auf dich!<br />
Unter anderen bieten wir folgende Lehrberufe an:<br />
n Bürokaufrau/mann<br />
n Elektrotechniker/in<br />
n Gartenfacharbeiter/in<br />
n Karosseriebautechniker/in<br />
n Kfz-Techniker/in<br />
Besuche uns auch im Internet: www.holding-graz.at<br />
n Metalltechniker/in<br />
n Straßenerhaltungsfachfrau/mann<br />
n Labortechniker/in<br />
n Betriebslogistikkaufrau/mann<br />
8 <strong>Karriere</strong> <strong>Krone</strong><br />
<strong>Karriere</strong> <strong>Krone</strong> 9
Foto: Fotolia<br />
Trainees schnupperninjeden einzelnen Bereicheines Unternehmens<br />
hinein, daher ist so ein Bild gar keine Seltenheit.<br />
Faire Programme<br />
für die Trainees<br />
Alle Bereiche eines Unternehmens<br />
lernt man als Trainee kennen, das Programm<br />
hat aber auch Schattenseiten.<br />
Ein Trainee istinder Regel<br />
einHochschulabsolvent, der<br />
ineinem Unternehmendurch<br />
einEinstiegs- bzw.Traineeprogramm<br />
zur Fachund/oder<br />
Führungskraft ausgebildetwird.<br />
Die Ausbildung<br />
dauert einbis zweiJahre,<br />
indenen derTrainee verschiedene<br />
Bereiche innerhalbder<br />
Firma kennen lernt,<br />
um diespätere Zielposition<br />
genauer zu bestimmen.<br />
Das unterscheidet den Trainee<br />
vom Direkteinsteiger,<br />
der von Beginn an ineiner<br />
Abteilung eine feste Position<br />
besetzt.Zudem wird der<br />
Traineedurch berufsbegleitende<br />
Trainings sowie<br />
die Betreuung durch Mentoren<br />
individuellgefördert.<br />
Ziel istes, alsTrainee die<br />
eigenen Fähigkeiten und<br />
Stärken auszubauen und<br />
schließlich inder jeweiligen<br />
Zielposition dasUnternehmen<br />
bestmöglichzuunterstützen.<br />
Bei den Entscheidungen<br />
alsFach- oder Führungskrafthat<br />
man dannnicht<br />
nurdie eigene Abteilung im<br />
Blick, sondern das ganze<br />
Unternehmen.<br />
Wichtig: Der Begriff Traineeprogrammist<br />
nicht geschützt.<br />
Im Gegensatz zu Praktika<br />
oder der Berufsausbildung<br />
gibt es fürTraineeprogramme<br />
bisher keinerechtlichen Standards<br />
oderverbindliche<br />
Richtlinien.<br />
Daher kann es auch vorkommen,<br />
dass Trainees als billige<br />
Arbeitskräfte von Firmen<br />
ausgenommen werden –<br />
natürlich sind das nur einige<br />
„schwarze Schafe“. Um Absolventen<br />
imTrainee-Dschungel<br />
Orientierung zu bieten,<br />
hat das <strong>Karriere</strong>portalABSOL-<br />
VENTA im Jahr 2012 dieTrainee-Auszeichnungins<br />
Leben<br />
gerufen. Diese kennzeichnet<br />
faireund karrierefördernde<br />
Traineeprogrammeund<br />
macht es Bewerberneinfacher,die<br />
hochwertigenEinstiegsprogramme<br />
zu identifizieren.<br />
<br />
Als Techniker<br />
Gero Jammernegg<br />
ist schon als Techniker<br />
viel unterwegs<br />
–und zwischendurch<br />
hat er<br />
auchnoch die<br />
restliche Welt<br />
bereist.<br />
Ichbin dann mal weg –wenn<br />
man mitGeroJammernegg<br />
spricht, glaubt man ihm<br />
auf’s Wort, dass er seinen<br />
Wunsch, einmal die Welt<br />
auf eigene Faust zu bereisen,<br />
nichteinfach vor sich<br />
hergeschoben, sondern<br />
einfach in die Realität umgesetzt<br />
hat. „Ich bin eher jemand,<br />
der die Dinge auchwirklich<br />
macht,die er sich vornimmt“.<br />
Unddas hat er auch inseiner beruflichenLaufbahn<br />
so gehalten.Als<br />
Absolvent einerHTL mit dem<br />
ZweigMaschinenbau hat er als<br />
junger Techniker vor zehn Jahren<br />
beider ZETA Biopharma GmbH in<br />
Lieboch angefangen.Was waren<br />
seine Aufgaben?„Als Projekttechniker<br />
war ich auf Baustellen im<br />
In- und Ausland das Bindeglied<br />
zwischenden unterschiedlichen<br />
Abteilungen, hattevielmit Kunden<br />
zu tun, vor allem aber auch mit der<br />
Qualifizierung der Anlagen in der<br />
pharmazeutischen und biotechnologischen<br />
Industrie.“ Da das Unternehmen<br />
Anlagen zur Herstellung<br />
von medizinischen Wirkstoffen wie<br />
Insulin, Impfstoffen,Antikrebsmittel<br />
oder Infusionen designed, automatisiert<br />
und baut –bedarf es Mitarbeiter,<br />
die sich ihrer Verantwortung<br />
bewusstsind und in allen BereichenvielKnow-howaufweisen<br />
müssen.<br />
Wie ging sein persönlicher Weg<br />
weiter? „Als in Zeiten der Wirtschaftskrise<br />
die Lage wie überall<br />
auchhierbei uns nichtunbedingt<br />
gut war, nutzte ich die Gelegenheit<br />
als auchmein gut verdientes Geld,<br />
dieWelt anzusehen. Das hatmir<br />
EineAnlage<br />
für den<br />
biopharmazeutischen<br />
Bereich<br />
wirktfast<br />
utopisch.<br />
neben all den tollen Eindrücken<br />
auchsehrgeholfen, mich auf unterschiedliche<br />
Mentalitäten besser<br />
einzustellen. Denn,wennich beruflich<br />
mit Schweizern und anschließendmit<br />
derkonträren Mentalität<br />
von Chinesen zu tun habe, hilft mir<br />
das sehr,“ gibterEinblickeinseinen<br />
beruflichen Alltag.<br />
Wanngingeswieder zurückzu<br />
denWurzeln? „Bei meiner Rückkehr<br />
nachungefähr einemJahr<br />
und einer Studiumsphase war die<br />
WirtschaftwiederimAufwind und<br />
die ZETA Biopharma brauchte aufgrund<br />
der gutenAuftragslage dringend<br />
wieder sehr gute Leute –und<br />
da ist man wieder auf mich gestoßen,“<br />
erklärt er augenzwinkernd.<br />
Mittlerweile ist er als Projektleiter für<br />
Großprojektezuständig,indenen<br />
er für Personal, Termine und Kosten<br />
verantwortlich zeichnet. Gibt es<br />
ineinem Unternehmen mit rund<br />
200 Ingenieuren am Standort und<br />
nocheinigenmehr an insgesamt<br />
achtNiederlassungen in Europa<br />
auchPlatz für Frauen?„Wir haben<br />
vieleFrauen in leitenden Positionen,<br />
und damit sind wirbisher sehrgut<br />
,gefahren’ im globalen Wettbewerb“,ist<br />
er überzeugt. Somit<br />
Mädels: Ranandie Technik! <br />
um die ganze Welt<br />
Foto: zVg<br />
Foto: Gassmann<br />
10 <strong>Karriere</strong> <strong>Krone</strong><br />
<strong>Karriere</strong> <strong>Krone</strong> 11
DIE IT-BRANCHE<br />
als große Jobgarantie<br />
Anzeige<br />
„Die Unternehmen<br />
stehen Schlange“<br />
IT-Techniker und Informatiker–hier ist<br />
der Fachkräftemangel besonders<br />
eklatant, wie Dominic Neumann,Obmann<br />
der Fachgruppe UBIT erklärt.<br />
AlsObmann der<br />
Fachgruppe UBIT(Unternehmensberatung,<br />
Buchhaltung und Informationstechnologie)der<br />
Wirtschaftskammer<br />
wissen Sie<br />
um die Problematik in den<br />
IT-Berufen. Wie schaut’s<br />
derzeit mit Jobs in diesen<br />
Sparten aus?<br />
Als IT-Techniker oder Informatiker<br />
hat man in der <strong>Steiermark</strong>praktisch<br />
immer eine<br />
Jobgarantie, das wird sich<br />
auch in denkommenden<br />
Jahren nicht ändern. Aber<br />
hier herrscht nach wievor ein<br />
Fachkräftemangel.<br />
Woran liegtdas?Gerade in<br />
Zeiten, wo jeder Jugendliche<br />
ein Handy hat,muss<br />
dochtechnisches Interesse<br />
vorhanden sein?<br />
Klar,alle wachsenmit dem<br />
Handy und Facebook auf,<br />
aber das Interesse, wieso<br />
ein System funktioniert, ist<br />
nicht vorhanden. Hier setzen<br />
wirden Hebel an: So<br />
lassenwir etwabeim Junior-E-Day,<br />
der zweimal<br />
proJahr stattfindet,<br />
Kinder Spieleprogrammieren.<br />
Sie<br />
sind mitBegeisterungbei<br />
der Sache,<br />
aber dieist<br />
offenbar nur<br />
von kurzer Dauer.<br />
Wie kann man<br />
sich den Arbeitstagindieser<br />
Sparteeigentlichvorstellen?<br />
Foto: Peter Manninger<br />
Langweilig wird dir in diesem<br />
Berufnie,duwirst niezwei<br />
gleicheTage hintereinander<br />
erleben. Und gerade in dieser<br />
Branche istder<br />
Kollektivvertrag gut dotiert,<br />
2500 bis3000 Euro sind als<br />
Einstiegsgehalt dieRegel<br />
und nicht die Ausnahme.<br />
Wie auch Schulungen, damit<br />
dieMitarbeiter immeram<br />
neuesten Stand sind.Klar,<br />
zwischendurch musst du<br />
einen Computer oder Kabel<br />
tragen, womit man vielleicht<br />
Mädchen ein wenigabschreckt.<br />
Aber dieMädchen,<br />
diesich in dieser Branche<br />
durchsetzen, sind dann<br />
auch wirklich top.<br />
Wenn in der IT-Brancheein<br />
derartiger Mangel an Kräften<br />
herrscht,woher holen<br />
sichdie Unternehmen<br />
dannihre Mitarbeiter?<br />
EingutesBeispiel ist hier die<br />
HTL in Kaindorf, dieeinen<br />
ausgezeichneten Ruf genießt.<br />
ProJahrgang<br />
gibt’s 20 bismaximal 30<br />
Absolventen und dieFirmen<br />
stehen Schlange,<br />
um sie in ihrUnternehmen<br />
zu<br />
holen. Da wird<br />
echt mitEllbogen<br />
um die Maturanten<br />
gekämpft.<br />
An der<br />
TU in Graz sieht<br />
es nicht anders<br />
aus, dieLeute<br />
werden mitguten<br />
Lockangeboten oft<br />
früher aus dem Studium<br />
herausgeholt ...<br />
So sehen Gewinner aus: Kevin Müllerhat sichgemeinsammit<br />
seinen TeammitgliedernThomasGalli-Magerl und Bojan Tot<br />
beim konzerninternen Wettbewerb„Smart up yourcity“ mit viel<br />
Innovationsgeist durchgesetzt!<br />
Esgibt Berufslaufbahnen,<br />
dieliegensozusagen auf<br />
derHand. So wird man<br />
mit demBesuch einer Handelsakademie<br />
voraussichtlich im<br />
kaufmännischen Bereich tätig<br />
oder mit einer technischenAusbildungauchinder<br />
Technologie<br />
bleiben. Dass man aber als<br />
gelernter undausgezeichneter<br />
Kochinder IT-Branche „landet“<br />
wieKevin Müller, ist nun doch<br />
eherselten. Kochen zählt noch<br />
immer zu seinen Leidenschaften,aberebennur<br />
noch privat,<br />
„mein Interesse<br />
für die Technik hat sich dann<br />
beruflich durchgesetzt“. Der<br />
mittlerweile 26-Jährige hat beim<br />
IT-SpezialistenInfonovainUnterpremstätten<br />
mit 350 Mitarbeitern<br />
am Standort nach seinem<br />
Zivildienst eine Chance bekommen,<br />
im IT-Support Fuß zu fassen.Warum<br />
gerade ein Quereinsteiger?<br />
„In einemserviceorientierten<br />
Unternehmen hatuns<br />
seine Ausbildung in der ebenfalls<br />
serviceorientierten Gastronomie<br />
und sein einnehmendes<br />
Auftretenangesprochen,“ so<br />
diePersonalverantwortliche Silvia<br />
Sprügl. „Natürlich war nicht<br />
zuletzt sein analytischesDenkvermögen<br />
bei Logikrätseln, sein<br />
Stressverhalten und seine guten<br />
Englischkenntnisse für uns als<br />
international tätiger Konzern<br />
beim Vorstellungsgespräch<br />
ausschlaggebend.“<br />
Als IT-Quereinsteiger ist der ehemalige „Kochaus Leidenschaft“<br />
bereits eine <strong>Karriere</strong>stufe weiter –und noch keinEndeinSicht!<br />
Fotos: zVg<br />
VomKoch zum<br />
IT-Fachmann<br />
Beim Gespräch mit Kevin Müller muss<br />
man sich als IT-Laie schon etwas anstrengen,<br />
um seinen Job zu verstehen –<br />
aber soviel ist sicher: Er ist bereits<br />
„Self-Made“-Innovationschampion!<br />
Sein Erfolgsrezept:<br />
Eigenmotivation<br />
Das Schulenglisch hateraus Eigeninteresseschon<br />
als Teenager<br />
perfektioniert „mitvielen<br />
englischen Filmen und Büchern<br />
bis hin zu Übertragungen von<br />
englischen Parlamentssitzungen“,<br />
lacht er über seine –wie<br />
er es selbst nennt–<br />
„nerdige“ Leidenschaft. Begonnen<br />
hat er im First Level Support,<br />
den Mitarbeiter des gesamten<br />
Konzerns mit insgesamt<br />
4.500 Mitarbeitern bei IT-Problemen<br />
alserste Anlaufstelle<br />
nutzen. Hier sind gute Nerven<br />
nicht unwichtig, denn „wenn<br />
Mitarbeiter gerade bei Kunden<br />
vor Ort sind, IT-Probleme haben<br />
und schnell eine Lösung brauchen,<br />
sollte man eine<br />
parat haben“, erklärt Kevin seinen<br />
beruflichen Alltag. Mittlerweilekonnte<br />
er sich bereits über<br />
den 2nd Level biszum weitaus<br />
komplexeren Datenbanksupportder<br />
inhouse Softwarelösung<br />
„R6“emporarbeiten. Und<br />
wiewird mannun zum<br />
Innovationschampion? Dazu<br />
bräuchtees„nur“ eine zündende<br />
Idee, wenn konzernintern ein<br />
„Smartupyour city“-Wettbewerbausgerufen<br />
wird.Dabei<br />
geht es darum, so vieleBereiche<br />
wie möglich über das Internet<br />
zu verbinden und damit<br />
nicht zuletzt die ökologische Lebensqualität<br />
zu steigern. Als anschauliches<br />
Beispiel eines<br />
„SmartService“ nenntereineintelligente,<br />
mitdem Auto verbundene<br />
Klimaanlage, die erkennt,<br />
wenn man auf dem Weg nach<br />
Hauseist undsichdeshalb automatisch<br />
einschaltet. Sein Projektwirdnochdieses<br />
JahrinPariszubewundern<br />
sein, wenn er<br />
zusammen mit seinem Team<br />
beim sogenanntenInnovationstag<br />
teilnimmt. Zum Schluss:<br />
Kannman mit Leistungswillen<br />
und Motivation die <strong>Karriere</strong>leiter<br />
emporklettern? SilviaSprügl:<br />
„Aufalle Fälle!“EineAnsage,<br />
dieman sich „aufalle Fälle“ auf<br />
demeigenen Wegindie Arbeitswelt<br />
merken sollte ... <br />
12 <strong>Karriere</strong> <strong>Krone</strong><br />
<strong>Karriere</strong> <strong>Krone</strong> 13
Alle müssen im<br />
System bleiben<br />
Landesschulinspektor Hermann Zoller<br />
im Gespräch über Ausbildungspflicht<br />
und Polytechnische Schulen.<br />
Wie wissen SchülerInnen<br />
der Neuen Mittelschuleüber<br />
ihre Stärken Bescheid?<br />
DurchBerufsorientierung<br />
und Bildungsinformation<br />
erhalten Schülerinnen und<br />
Schüler aufbauend auf ihren<br />
Stärken gezielte Beratung<br />
über mögliche Berufs-und<br />
Ausbildungswege. Beispielsweise<br />
durch das Take<br />
TechProjekt der SFG sollen<br />
auchSchülerinnen motiviert<br />
werden, einen technischen<br />
Beruf zu ergreifen. Der Weg<br />
eine höhere Schule zu besuchen,<br />
steht natürlichauch<br />
offen.<br />
Landesschulinspektor HR<br />
Dipl.-Päd. Hermann Zoller.<br />
Wie darf mansich KEL-<br />
Gespräche vorstellen?<br />
In sogenannten Kind-Eltern-<br />
LehrerInnen-Gesprächen<br />
(KEL-Gespräche) führen<br />
dieSchülerInnenmit ihren<br />
Eltern und LehrerInnen gemeinsam<br />
ein Gespräch über<br />
Lernerfolge, Lernfortschritte<br />
und Lernprozesse. Dergroße<br />
Vorteil ist hier der gleiche<br />
Informationsstandaller Beteiligten.<br />
Unverzichtbar bei<br />
diesen regelmäßigen Gesprächen<br />
ist die Einbeziehungder<br />
SchülerInnen.So<br />
lernen unsere SchülerInnen<br />
sich besser einzuschätzen<br />
und sich zu präsentieren.<br />
Die Kinder werden darauf<br />
in der Schule vorbereitet.<br />
Es gibtimmer wieder<br />
Jugendliche, die trotzaller<br />
Bemühungen auf der Strecke<br />
bleiben.<br />
Alle 15- bis18-Jährigen<br />
müssen ab nun verpflichtend<br />
ausgebildet werden. Erziehungsberechtigte<br />
müssen<br />
mit einer Geldstrafe rechnen,<br />
wenn die Jugendlichen<br />
keine Lehre bzw. Ausbildung<br />
weiterführen, oder keine<br />
Schulebesuchen. Wir<br />
müssen alleerdenklichen<br />
Wege nützen,damit gefährdete<br />
Jugendliche im System<br />
bleiben.<br />
Wie wichtig sind die<br />
Polytechnischen Schulen<br />
in unserem vielseitigen<br />
Schulsystem?<br />
Die Wirtschaftbraucht und<br />
schätzt die AbsolventInnen<br />
derPolytechnischen Schulen.<br />
Der hohe Praxisbezug<br />
desUnterrichtes ermöglicht<br />
es den SchülerInnen, eigene<br />
fachspezifische Talenteund<br />
Begabungen zu erkennen<br />
und weiterzuentwickeln. Die<br />
PTSsind jeneSchulen, die<br />
am engstenmit derregionalen<br />
Wirtschaft,vor allem<br />
mit Klein- und Mittelbetrieben,<br />
in Formlangjähriger<br />
Partnerschaftenkooperieren<br />
–dafür brauchen wir die<br />
PTS. <br />
Die KNAPP AG bietet jungen Mitarbeitern zahlreiche Möglichkeiten,<br />
um sich im Unternehmen weiterentwickeln zu können.<br />
KNAPP –<br />
Begeisterung<br />
für Logistik<br />
Die KNAPP AG zählt zu den Global<br />
Playerninder Intralogistik. DerErfolg<br />
beruht aufeinem starkenTeam von<br />
3.000 Mitarbeiternweltweit.<br />
KNAPP liefertals Solution<br />
ProviderlogistischeGesamtlösungen<br />
aus einer<br />
Hand –von derEntwicklung<br />
über diePlanung, Fertigung<br />
undInstallation bishin zur umfassenden<br />
laufenden Betreuung<br />
der Logistikanlagen. Innovationen<br />
wiedas Shuttle-System<br />
prägen und beeinflussen<br />
dieIntralogistik nachhaltigund<br />
eröffnenneue Dimensionen für<br />
das Smarte Warehouse und die<br />
intelligente Fabrik der Zukunft.<br />
Mitmehrals 1.700installierten<br />
Systemen weltweit–Tendenz<br />
stetigsteigend –und einer Exportquotevon<br />
97 Prozent, bietet<br />
KNAPP seinen Mitarbeiternein<br />
dynamischesArbeitsumfeld.<br />
Steirische Standorte<br />
Trotz derInternationalität ist<br />
KNAPP stark inder <strong>Steiermark</strong><br />
verwurzelt. Mehr als 2.000 Mitarbeiter<br />
von 3.000 weltweitsind<br />
in der Firmenzentrale in Hart bei<br />
Graz und in dendrei weiteren<br />
Standorten in Leoben,Doblund<br />
Grambach tätig. Sieerarbeiten<br />
maßgeschneiderteLösungen<br />
für renommierte Kunden wie<br />
HugoBoss,Olymp, adidas,<br />
Würth oder Pankl Racing und<br />
wirken an derEntwicklung neuester<br />
Technologien mit. Ob als<br />
Software-Engineer,Inbetriebsetzer,Anlagenplaner,Projektmanager–jederTag<br />
ist abwechslungsreich<br />
und jedes<br />
Projekt ist eine neue, spannende<br />
Herausforderung.<br />
Fotos: KANIZAJ MARIJA-M.|2015<br />
Begeisterung für<br />
Logistik teilen<br />
KNAPPsucht Persönlichkeiten,<br />
dieneben dem fachlichen Wissen<br />
und der Bereitschaft Verantwortung<br />
zu übernehmen vor<br />
allem dieBegeisterung mitbringen,gemeinsammit<br />
unsdie<br />
Vision„Mach KNAPP zumInbegriff<br />
fürLogistik“zuverwirklichen.<br />
Neben der Förderung<br />
derindividuellenStärken seiner<br />
Mitarbeiter setzt KNAPPauf aktives<br />
Wissensmanagement und<br />
Wissenstransfer.<br />
Die KNAPP AG<br />
Gründungsjahr: 1952<br />
Niederlassungen: 25<br />
Mitarbeiter: 3.000 weltweit,<br />
davon mehr als 2.000 in der<br />
<strong>Steiermark</strong><br />
Lehrstellen: Mechatroniker/-in,<br />
Metalltechniker/-in, IT-Techniker/-in<br />
Benefits: KNAPP-Akademie,<br />
Werksrestaurant, betriebliche<br />
Kinderbetreuung,Gesundheitsprogramm<br />
Firmenfeiern ...<br />
Firmenführung: Erlebnistour<br />
„WorldofLogistics“ inHartbei<br />
Graz<br />
Bewerbungen:<br />
www.knapp.com/karriere <br />
KNAPP spieltals Anbieter<br />
von Logistiklösungenin<br />
der ersten Liga.<br />
Leidenschaft zählt.<br />
Technik<br />
da steh‘<br />
ich drauf.<br />
join the<br />
number<br />
one<br />
Technik begeistert Alexander. Sein<br />
Trumpf ist Präzision und Perfektion –<br />
damit punktet er auch berulich. Als Inbetriebsetzer<br />
hat er weltweit Anlagen<br />
zum Leben erweckt. Heute gibt er als<br />
Abteilungsleiter sein Wissen weiter.<br />
Bringen Sie Bewegung in Ihre <strong>Karriere</strong>.<br />
Werden Sie Teil unseres internationalen<br />
Teams und arbeiten Sie an Logistikprojekten<br />
für Kunden weltweit. KNAPP<br />
zählt zu den Global Playern in der<br />
Intralogistik und gestaltet mit 3.000<br />
Mitarbeitern die Zukunft der Logistik.<br />
Ein familienfreundliches Arbeitsumfeld,<br />
Freiraum für Kreativität und vielfältige<br />
<strong>Karriere</strong>wege sind Teil unserer positiven<br />
Unternehmenskultur.<br />
KNAPP AG<br />
8075 Hart bei Graz |Austria<br />
www.knapp.com/karriere<br />
14 <strong>Karriere</strong> <strong>Krone</strong><br />
<strong>Karriere</strong> <strong>Krone</strong> 15
In ein paar Jahrenwerden<br />
diese Lehrlinge vielleicht<br />
an einer österreichischen<br />
Uni studieren. Dank Lehre<br />
mitMatura.<br />
Matura und trotzdem<br />
schon voll im Beruf<br />
Für junge Menschen, die zwar lernen aber nicht den ganzen Tag in der Schule<br />
verbringen und außerdem Geld verdienen möchten, gibt es die perfekte Lösung…<br />
Foto: SusiBiro<br />
Tetjana tut es. Jannis tut<br />
es. Semratut es auch –<br />
sie machen neben der<br />
Lehre dieMatura. „Weilich<br />
nachherandie Unikann“, sagt<br />
Tetjana (19),die zurBibliothekarinausgebildet<br />
wird. „Weil<br />
ich dann mehr Geldverdiene“,<br />
freut sich Jannis(19) als angehender<br />
Maschinenbautechniker.<br />
Und Semra(18), die<br />
Friseurin wird,träumt von einer<br />
<strong>Karriere</strong>als Lehrerin an einer<br />
Berufsschule.<br />
Lehre mitMatura:Inder <strong>Steiermark</strong>wird<br />
sie von bfi und WIFI<br />
angeboten, und dasbereits<br />
seit 20<strong>09</strong>! Absolventen nennen<br />
sie „eine klasse Sache“.<br />
„Weilich nicht immer in der<br />
Schule sitzen wollte.Jetzt lern<br />
ichnur diewichtigenFächer<br />
undkann trotzdem schon Geld<br />
verdienen“,sagtUlli.<br />
VierModuleinden Fächern<br />
Deutsch, Englisch,Mathe und<br />
aus dem jeweiligenFachbereich<br />
gilteszubestehen.<br />
Kosten fallen für dieLehrlings-<br />
Schüler keine an. Das unterscheidet<br />
dieses Modell von der<br />
Berufsreifeprüfung,die bezahlt<br />
werden muss. Die Matura gilt<br />
übrigens als vollwertig.Das bedeutet,dass<br />
diefertigen Schüler<br />
an jederösterreichischen<br />
Uni, anjederFachhochschule,<br />
jedemKolleg und jeder Akademieweiter<br />
studieren dürfen.<br />
„Ich mache gerade dieLehre<br />
zum Maurer,und ichkönnte<br />
später theoretisch Baumeister<br />
werden, wenn ich dieMatura<br />
schaffe. Das ist einetolle Möglichkeit“,<br />
erzählt Florian.<br />
Wieseine derzeit 2.100 Mitschüler,<br />
dieinInstituten über<br />
diegesamte<strong>Steiermark</strong> verteilt<br />
sitzen, kann er wählen, ob er in<br />
Tages- oder Abendeinheiten<br />
lernen will.Das hängtvon den<br />
Firmen ab.GroßeFirmen<br />
haben sogar eigene Kurse gebucht.<br />
BeimBasiskurs, derdie<br />
Vorbereitung auf dievier Unterrichtsfächer<br />
darstellt, will Kerstin<br />
wissen: „Muss ich, wenn ich<br />
die Lehre abschließe, auch die<br />
Matura fertighaben?“ –„Nein“,<br />
beruhigt sieihre Trainerin. Danach<br />
bleibennoch drei Jahre<br />
Zeit dafür.<br />
PS:Die Berufsschule muss<br />
aber trotzdem sein… <br />
Der Gebäudetechniker<br />
Ing. Anton Berger, derChef<br />
von unisan (Hart bei Graz),<br />
und damitauch von Florian<br />
(15), bringt’s auf den Punkt: „Einen<br />
guten Gebäudetechniker<br />
derarbeitslos ist,gibt’s nicht.“<br />
Florian, der gerade anfängt,<br />
nickt eifrig:„Undesist urspannend.<br />
Ichbin später für alles zuständig,<br />
was Heizungen, Sanitär,<br />
Lüftungs- und Klimatechnik<br />
anbelangt. Auchineinem eigenen<br />
Betrieb vielleicht.“ Dafür<br />
muss erinden kommenden 4<br />
Jahren viel lernen,dennvielseitiger<br />
geht’s kaum. „Alles ändert<br />
sich ständig, auch die Umwelt,<br />
und auf die nehmen wir besondersRücksicht.<br />
In unserem Betrieb<br />
gibt’sdeshalb für unsere<br />
55 Mitarbeiter laufend Schulungen“,<br />
so Herr Berger. <br />
Foto: Susi Biro<br />
Lehre mit Matura im bfi <strong>Steiermark</strong>:<br />
das ist Ausbildung+ und noch dazu kostenlos!<br />
Wenn Ihre Tochter oder Ihr Sohn mit 14 vor der<br />
wichtigen und entscheidenden Frage steht, welche<br />
weitere Bildungslaufbahn nun gewählt werden sollte,<br />
stehen in Ihrer und anderen Familien zahlreiche<br />
Diskussionen ins Haus: Lehre oder Matura?<br />
Es sollte auf jeden Fall<br />
das Richtige sein, Ihrem<br />
Kind Spaß machen und optimalerweise<br />
die besten Voraussetzungen<br />
für zukunftsträchtige<br />
Jobchancen mit<br />
sich bringen. Denn eine<br />
abgebrochene Schulausbildung<br />
ist Ihnen sicher ein<br />
Dorn im Auge.<br />
Mit einer höher bildenden<br />
Schule hat Ihr Kind zwar<br />
mit Abschluss die Matura<br />
in der Tasche, verfügt allerdings<br />
über keine Praxiserfahrungen<br />
aus dem Berufsalltag<br />
– ein jedoch immer<br />
größer werdendes Entscheidungskriterium<br />
für die Zusage<br />
eines Jobs mit <strong>Karriere</strong>möglichkeiten.<br />
Mit Hinblick auf die Zukunft,<br />
in der immer mehr<br />
Fachkräfte gesucht werden,<br />
bietet die Entscheidung<br />
für eine Lehre mit Matura,<br />
die noch dazu zu 100 %<br />
gefördert und somit kostenlos<br />
ist, Ihrem Kind bessere<br />
Jobaussichten. Immerhin<br />
kombiniert Lehre mit Matura<br />
Fachpraxis und Fachtheorie<br />
mit Allgemeinbildung. Auch<br />
ein Studium nach Abschluss<br />
der Lehre und Ablegen der<br />
Matura wäre immer möglich<br />
– somit stehen Ihrem Kind<br />
alle Türen offen. Matura,<br />
beruflicher Aufstieg und<br />
<strong>Karriere</strong> gehen in diesem<br />
trialen Ausbildungsmodell<br />
Hand in Hand.<br />
Lehre mit Matura im<br />
bfi <strong>Steiermark</strong> fördert die<br />
Talente Ihres Kindes, stärkt<br />
deren Selbstverantwortung<br />
und Selbständigkeit und<br />
bereitet optimal auf die<br />
berufliche Zukunft vor.<br />
Nähere Informationen: Tel.<br />
05 7270, info@bfi-stmk.at,<br />
Foto: fotolia<br />
www.bfi-stmk.at, kostenlose<br />
BFI-App!<br />
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16 <strong>Karriere</strong> <strong>Krone</strong><br />
<strong>Karriere</strong> <strong>Krone</strong> 17
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Foto: GBH-Presse, TRABI<br />
Abg.z.NRJosefMuchitsch,<br />
Bundesvorsitzender<br />
GewerkschaftBau-Holz.<br />
Lehre<br />
bringt’s<br />
Eltern schicken ihre Kinderin<br />
höhereSchulen, egal ob ihre<br />
Talente dortvorhanden sind.<br />
Parallelverabschieden sich<br />
vieleFirmen von derLehrlingsausbildung.<br />
Die Folgen<br />
sind sinkendeLehrlingszahlen,Schulabbrecher,<br />
Maturantenund<br />
Akademiker,die<br />
beim Arbeitsamt oderinunterqualifizierten<br />
Jobs landen.<br />
Genau hier sehe ich eine<br />
Chance, die Attraktivität der<br />
Lehrezusteigern. Einerseits<br />
mussdie Wirtschaft bereit<br />
sein, mehr Lehrlinge auszubilden.Dazu<br />
bedarf es zusätzlicherAnreize.<br />
Firmen,<br />
die ausbilden,sollen finanziell<br />
entlastet werden.Die Schaffungeines<br />
Berufsausbildungsfondsist<br />
eingeeignetes Mittel<br />
dafür. Andererseitsmuss den<br />
Lehrlingen undihrenEltern<br />
ein verbessertes Bild vermitteltwerden,<br />
welcheChancen<br />
und Aufstiegsmöglichkeiten<br />
sich im Arbeitsleben ergeben.<br />
Eine <strong>Karriere</strong> danachist grenzenlos:<br />
VomLehrling zum<br />
Meister, Techniker, bis zum<br />
Unternehmer. Die vielen österreichischenEuropa-<br />
und<br />
Weltmeister beiBerufsbewerben<br />
beweisen,dass wir im<br />
internationalenVergleich den<br />
bestenNachwuchs haben.<br />
Das mussauch so bleiben.<br />
Ein Umdenken –von den<br />
Elternund Jugendlichenüber<br />
dieArbeitgeber bis hin zur<br />
gesamten Gesellschaft–ist<br />
notwendig.<br />
Tischlerist mehr als nur<br />
Hobeln und Schnitzen<br />
Marcel Gartner (16) war immer schon handwerklich begabt –<br />
und genau das hat er sich beruflich zunutze gemacht.<br />
Was hat dich dazu bewogen, eine<br />
Tischlerlehre zu beginnen?<br />
Ich wollte finanziell unabhängig<br />
seinund mein eigenesGeldverdienen.<br />
In derSchulewurde mir<br />
der Berufdes Tischlersvorgestellt,<br />
und da ich schon immer<br />
gerne mit Holz gearbeitet habe,<br />
war fürmich klar, dass ich Tischler<br />
werden will. Vor allemist es<br />
eingroßer Vorteil, wenn man<br />
eine handwerklicheAusbildung<br />
hat –diese kann man immer<br />
wieder brauchen.<br />
Warst du schon immer handwerklich<br />
begabt?<br />
Ja, ichglaube, das kann ich von<br />
mir schon behaupten. Deshalb<br />
wollte ich schonimmer einen<br />
handwerklichen Beruf ausüben.<br />
Jetzt binich froh,dass ichmich<br />
für eine Tischlerlehreentschiedenhabe.<br />
Es macht mich immer<br />
wieder stolz, wenn ich am Ende<br />
desTages sehe, wasich gemachtbzw.hergestellt<br />
habe.<br />
Als Tischler<br />
brauchtman<br />
sowohl handwerklichesals<br />
auch technisches<br />
Geschick.<br />
Welcheschulische Ausbildunghast<br />
du?<br />
Nach der Volksschule habe ich<br />
fünf Jahredie Realschule besucht.<br />
Dort wurde ich gut auf<br />
eine beruflicheAusbildungvorbereitet.<br />
In denSchnupperwochenhattenwir<br />
die Gelegenheit,<br />
verschiedene Berufe direkt in<br />
denBetrieben kennenzulernen.<br />
Das hatmir bei der Berufswahl<br />
sehrgeholfen.<br />
WelcheVoraussetzungen<br />
muss man mitbringen, um als<br />
Tischler geeignet zu sein?<br />
Man muss sich bemühen und<br />
sorgfältig undsehr genau arbeiten.<br />
Natürlichsollte einem das<br />
Arbeitenmit Holz auchSpaß<br />
machen. Heutzutagemuss man<br />
aber auch eine technische Begabungmitbringen.<br />
Unsere tägliche<br />
Arbeit ist stark computerunterstützt<br />
und erfordert eingroßes<br />
Geschick und eine schnelle<br />
Auffassungsgabe. Tischler ist<br />
mittlerweile wesentlich mehr als<br />
nur Hobeln und Schnitzen.<br />
Wieist dein Verhältniszum<br />
Dienstgeber,kennst du ihn<br />
persönlich?<br />
Sehr gut,natürlich kenneich unseren<br />
Chef. Vor allem habe ich<br />
mit meinem Betriebsrat einen<br />
direktenAnsprechpartner, der<br />
mich bei Fragen undAnliegen<br />
unterstützt und mir zurSeite<br />
steht.<br />
DeineZukunftspläne –welche<br />
Weiterbildungen besuchst du<br />
schonjetzt?<br />
Im ersten und zweitenLehrjahr<br />
istein Umstiegvon derTischlerzur<br />
Tischlereitechniker-Lehre<br />
möglich. So kann ich meine<br />
Lehrausbildungmit computergestützterPlanung,<br />
Organisation,<br />
CAD-Anwendungen und<br />
computergesteuerten Maschinen,wie<br />
CNC-Anlagen, erweitern.<br />
Danach möchte ich die<br />
Meisterprüfung ablegenund<br />
aus heutigerSichtTischler bleiben.<br />
Dazu wird es notwendig<br />
sein, sich immer wieder nebenbei<br />
beruflich weiterzubilden.<br />
War für dich Lehre mit Matura<br />
Thema?<br />
Ich habe darübernachgedacht,<br />
möchte mich vorweg aber zu<br />
100 Prozent auf meine Lehre<br />
konzentrieren undnatürlich<br />
meine verbleibende Freizeit mit<br />
meinen Freunden genießen. <br />
Foto: GBH-PresseTrabi<br />
Anspruchsvoll<br />
aber schön:<br />
Beruf Maurer!<br />
Das Wichtigste vorweg:<br />
Der Spruch, „Wennst<br />
nixlernst, musst auf<br />
denBau“, stammt aus grauen<br />
Vorzeitenund hat nichts mehr<br />
mitdem Maurerberuf von heute<br />
zu tun. Thomas Hirschmann ist<br />
Lehrling bei Stiglitz-Leitgeb in<br />
Kirchberg an der Raab und<br />
das, wasman einen jungen<br />
Mannauf derersten Sprosse<br />
der <strong>Karriere</strong>leiter nennt.Erst<br />
kürzlichging er als Sieger beim<br />
steirischen Jungmaurerwettbewerb<br />
hervor. Nach der Lehrabschlussprüfung<br />
wartet dieAusbildung<br />
zumPolier,und dann<br />
könnte es inRichtungBauleiter<br />
und Baumeister gehen.„Ich<br />
wollte immerimFreien und<br />
handwerklich arbeiten und habe<br />
fürmich genaudas Richtige<br />
getroffen“, erzählt Thomas.<br />
Unddas nicht nur, weil er als<br />
Maurer im 1. Lehrjahr bereits<br />
925 Euro brutto verdient hat,<br />
und der Lohn im3.Jahr bei<br />
1.849 Eurobrutto liegt.Topgehälter<br />
also! Dass man alsMaurer<br />
den ganzen Winter frei hat,<br />
stimmtheutzutagenichtmehr.<br />
DiewarmenWinterund viele<br />
Innenarbeiten bringen, bisauf<br />
einpaar Wochen, einganz normales<br />
Arbeitsjahr mitsich.<br />
Wasmacht Thomas in seinem<br />
Betrieb alles? SeinChef, Florian<br />
Leitgeb,erklärt’s: „Wir sanieren,<br />
wir bauenneu und wirkümmernuns<br />
um Gesamtprojekte,<br />
das heißt auch um dieVergabe<br />
der anderen Gewerke.<br />
Das alles lerntThomas bei uns.“<br />
Auch dieBerufsschule und die<br />
ALLES<br />
FIT FÜR DEN BERUF<br />
Foto: Susi Biro<br />
Thomas (li.) ist erst18, aber er hat genaueVorstellungen, wiesein<br />
Leben aussehen könnte.Florian Leitgeb ist sein großesVorbild.<br />
Ausbildung in derBAUAkademiehaben<br />
ein umfassendes<br />
Programm. Der Berufhat spezielleAnforderungen,<br />
von der<br />
Materialkunde bis zur Mathematik<br />
und theoretisches Wissen,<br />
dasnotwendigist, umdie<br />
Praxiszuverstehen.<br />
Alldas geht Thomas leicht von<br />
derHand.Und er hat ein großes<br />
Vorbild: seinen Chef.<br />
Florian Leitgeb hat selbst als<br />
Maurer begonnen, danach die<br />
HTL für Berufstätige besucht,<br />
und war trotzdemamMorgen<br />
auf der Baustelle.<br />
Aber es hat sich gelohnt, denn<br />
heute hat er mitseinem Partner<br />
30 Mitarbeiter und ist erfolgreicher<br />
Baumeister … <br />
ALLES WIE<br />
GEPLANT.<br />
DEIN BAUMEISTER.<br />
www.deinbaumeister.at<br />
DIE BAULEHRE. BESTE AUSBILDUNG.<br />
IN JEDER HINSICHT.<br />
Du träumst von einem spannenden Beruf mit sehr gutem<br />
Gehalt und tollen Aufstiegschancen? Aufwachen! Eine<br />
Lehre als Maurer, Schalungsbauer oder Tiefbauer bietet<br />
beste Zukunftsaussichten – übrigens auch für Absolventen<br />
einer HTL oder Fachhochschule. In der Baubranche<br />
werden engagierte Nachwuchskräfte dringend gesucht:<br />
nur top ausgebildete, clevere Menschen können auch<br />
in Zukunft das hohe Qualitätsniveau der Baumeister<br />
sicherstellen.<br />
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18 <strong>Karriere</strong> <strong>Krone</strong><br />
<strong>Karriere</strong> <strong>Krone</strong> 19
Einzelhandel:<br />
Es menscheltsehr…<br />
Besuch bei Kastner &Öhler. Viktoria ist<br />
frisch gebackene Einzelhandelskauffrau<br />
–und liebt den Umgang mit Menschen…<br />
Foto: Susi Biro<br />
Foto: Berna Yöndem<br />
Ein BegabungscheckimTalentcentersoll jungen<br />
Menschen dabei helfen zu erfahren, welcheAusbildungswege<br />
undBerufezuihnen passen könnten.<br />
Wegweiser zum perfekten Job<br />
Der steirische Wirtschaftskammer-Präsident Josef Herk spricht<br />
über das Talentcenter, das Perlen entdecken soll.<br />
Josef Herk weiß,wie wichtig<br />
frühzeitige Talent-Erkennungist<br />
Einrichtungen zurErkennung<br />
der Stärken und Schwächen<br />
gibt es bereits. Was istdas Besonderedes<br />
neuen Talentcenters?<br />
Auf 36 Stationenkönnen wir<br />
überprüfen, wo die Fertigkeiten<br />
und Talente und vor allemauch<br />
die Interessen der Jugendlichen<br />
liegen. Es gilt, diese Interessen<br />
und Talente mitden unterschiedlichen<br />
Anforderungen<br />
der vielfältigen AusbildungsmöglichkeiteninÜbereinstim-<br />
mung zu bringen. Dann haben<br />
wir unser Ziel erreicht! Damit<br />
uns dasgelingt, steht uns die<br />
Karl-Franzens-Universitätals<br />
wichtiger wissenschaftlicher<br />
Partner zur Seite.Das Verfahren,<br />
daserstmalig bei diesenTests<br />
eingesetzt wird, ist patentiert<br />
und liefertobjektive Auswertungen<br />
auf dem höchstenwissenschaftlichem<br />
Standard.<br />
Worauf wird im Besonderen<br />
Wertgelegt? Wo liegendie<br />
Schwerpunkte?<br />
Ein Talentcheckgelingt nicht im<br />
Schnellschussverfahren! Denn<br />
wer Perlen findenwill, braucht<br />
Zeit und muss in die Tiefegehen.Ein<br />
Testdurchlauf im Talentcenter<br />
kann daherbis zu fünf<br />
Stundendauern. Qualität ist genauso<br />
wichtig wie Flexibilität:<br />
Denn so wiesich die Ausbildungswege<br />
verändern, wird<br />
sich auch unserTalentcenter<br />
verändernund neuen Anforderungen<br />
gerechtwerden. Auch<br />
Quantität spielt eine Rolle, und<br />
zwar insofern, als wir möglichst<br />
vielen Jugendlichen die Möglichkeit<br />
bieten wollen, unseren<br />
Talentcheck zu durchlaufen.<br />
DasTalentcenter beginnt<br />
mit dem Begabungscheck bereits<br />
bei 13-Jährigen –wie<br />
wichtigist diese frühzeitige<br />
Erkennung dereigenen<br />
Fähigkeiten?<br />
Das Ende der Pflichtschulzeit<br />
stelltJugendliche und Eltern vor<br />
eine schwierige Entscheidung.<br />
Das Erkennender eigenen Fähigkeiten<br />
istdabei ein ganz zentraler<br />
Punkt, undgenau hier leistenwir<br />
dienotwendige Unterstützung.<br />
Ob Schule oderLehre<br />
spielt dabei eigentlich keine Rolle.<br />
Wichtig ist, dassdie Richtung<br />
stimmt und niemand gegenseine<br />
Talente ankämpft,sondern<br />
im Gegenteil,diese entfaltet.<br />
Inwiefern wirkt sich der richtige<br />
Einsatz von Mitarbeitern<br />
auf denlangfristigen Erfolgeines<br />
Unternehmens aus?<br />
Es gibt den bekanntenSpruch:<br />
„Wähleeinen Beruf, den du<br />
liebst, und du brauchst nie mehr<br />
zu arbeiten.“ Dasist vielleicht et-<br />
was übertrieben,aber der Kern<br />
hat etwas Wahres: Wer sich<br />
nicht mit seiner Tätigkeit identifiziert,<br />
kann keine Spitzenleistung<br />
erbringen! Das schadet den Mitarbeitern<br />
genausowie den Unternehmen.<br />
WirbrauchenLeidenschaft,<br />
Einsatzfreude und<br />
Begeisterung für eine Tätigkeit.<br />
Nur so entstehenjene Innovationen,die<br />
wir so dringend brauchen!<br />
Wie wichtigist eine zeitgerechte<br />
qualifizierte Orientierungvolkswirtschaftlich<br />
gesehen?<br />
Die hohenDrop-out-Quoten<br />
bei unseren Ausbildungen sind<br />
volkswirtschaftlich gesehen ein<br />
alarmierendes Signal. Denn die<br />
falschen Leute am falschen Ort<br />
zu haben, können wir uns<br />
schlicht und einfach nicht längerleisten.<br />
Wir müssenschauen,<br />
dass jeder der Richtigein<br />
seinem Bereich ist! Denn Fehlbesetzungen<br />
kommen beim Publikum<br />
nie gut an. Werdie richtige<br />
Ausbildung absolviert, wird<br />
beruflich undpersönlich ein erfüllteres<br />
Leben haben. Das<br />
Talentcenterfolgt so gesehen<br />
einer ganz einfachen Aufforderung:<br />
Erkenne dich selbst! <br />
Foto: AlexanderRauch<br />
Seitzwei Jahren arbeitet<br />
Viktoria (18)imersten<br />
Stock desgroßen Modehauses.<br />
Exklusive Frauenmode!<br />
„Es warschon einUnterschied,<br />
alsich von derHerrenabteilunghierher<br />
gewechselt<br />
bin.Herrenhaben einen einfacheren<br />
Zugang zu Mode“,<br />
lacht diejunge Frau.<br />
Ja, sie liebtihren Beruf, weil es<br />
so menschelt. Anita Jurina, Leiterinfür<br />
Rekruting und Entwicklung,fälltein:„Wirnennen<br />
es<br />
den Beruf der 4M:Man Muss<br />
MenschenMögen.Das ist viel<br />
wichtigerals das Zeugnis aus<br />
derSchule. Wir geben allen<br />
eine Chance zum Schnuppern.<br />
DieStelle bekommt nicht der<br />
beste Schüler,sondernder am<br />
besten geeignetste.“<br />
Viktoria zum Beispiel mag<br />
Schule garnicht. Dafür hat sie<br />
das richtigeHändchen für die<br />
Kundschaft. „Ich finde einfach<br />
den Weg zwischen Ehrlichkeit<br />
und Höflichkeit. Das muss sein,<br />
wenneineDame gerade die<br />
Hosehaben möchte, dieihr<br />
Anita Jurina (li.) kümmertsich umihre Schäfchen undsucht die<br />
besteWeiterbildung immer zuerstfür Mitarbeiteraus dem Haus.<br />
eigentlichzukleinist“, sagtsie.<br />
Die Karriemöglichkeitensind<br />
vielfältig.Bei Kastner gibt es<br />
eine Artkleine„Akademie“.<br />
Wer sich zu Höherem berufen<br />
fühlt, kann es weitbringen. In<br />
einem Fall sogar biszum Geschäftsführer<br />
des 1.700 Mitarbeiter<br />
zählenden Hauses, das<br />
jährlich30Lehrlinge aufnimmt.<br />
Übrigens:Wer möchte, kann<br />
neben der Lehrematurieren. <br />
Im Einzelhandel ist vieles möglich<br />
Eine Ausbildung im Handel<br />
bietet dir gute Aufstiegschancen<br />
– wie genau<br />
das funktioniert und<br />
was du beachten musst,<br />
erfährst du bei der Berufsinformationswoche<br />
vom 11. – 14. Oktober<br />
im Europasaal der WKO<br />
<strong>Steiermark</strong>.<br />
Kundengespräche führen,<br />
Tipps aus der Praxis von<br />
Lehrlingen und Personalverantwortlichen<br />
großer<br />
Handelskonzerne, Benimm-<br />
und Outfitregeln für<br />
den perfekten Auftritt vor<br />
den Kunden – bei der Berufsinformationswoche<br />
der<br />
WKO <strong>Steiermark</strong> kannst du<br />
einen Blick hinter die Kulissen<br />
werfen und wichtige<br />
Kontakte knüpfen.<br />
Die Anmeldung dazu erfolgt<br />
ganz einfach auf unserer<br />
Homepage:<br />
www.lern-was-gscheits.at<br />
Hier findest du auch außerhalb<br />
der Berufsinformationsmesse<br />
alle Hintergrundinfos<br />
zur Ausbildung<br />
im Handel, zu Weiterbildungen<br />
während oder auch<br />
nach der Lehre – sogar Lehre<br />
mit Matura und danach<br />
studieren ist möglich!<br />
Und wenn du uns über Facebook<br />
kontaktieren willst:<br />
Such einfach nach<br />
„lern was gscheit’s“ und<br />
schon hast du alle Infos<br />
rund um Lehrstellenplätze,<br />
Lehrberufe im Handel, Videos<br />
und vieles mehr (z.B.<br />
Wusstest du, dass für gute<br />
Lehrabschlüsse Prämien<br />
winken?)<br />
Und am einfachsten geht‘s<br />
mit Klick auf die QR-Codes<br />
zu den Infos!<br />
„Der Handel hat an<br />
Ausbildungen und<br />
<strong>Karriere</strong>möglichkeiten<br />
viel zu bieten!“<br />
Gerhard Wohlmuth,<br />
Obmann Sparte<br />
Handel<br />
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20 <strong>Karriere</strong> <strong>Krone</strong><br />
<strong>Karriere</strong> <strong>Krone</strong> 21
Metalltechnikerlehre<br />
und Matura inklusive<br />
Leicht ist das Vorhaben nicht –eine Lehrezumachen und gleichzeitig<br />
die Matura bedeutet einige Entbehrungen. Metalltechniker<br />
Jonas Schmelz hat sich diesen Bildungsweg vorgenommen und<br />
ihm glaubt man, dass er es schaffen wird.<br />
Sappi sucht...<br />
kluge Köpfe<br />
ElektrotechnikerIn<br />
MetalltechnikerIn<br />
PapiertechnikerIn<br />
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Sappi Austria Produktions-GmbH & Co KG,<br />
Bruckerstraße 21, 8101 Gratkorn,<br />
Marianne.Krall@sappi.com oder unter<br />
Wir freuen uns auf dich!<br />
www.lehrebeisappi.at.<br />
Die Lehrlingsentschädigung für das erste Lehrjahr beträgt € 663,83<br />
brutto/Monat.<br />
Ende Bewerbungsfrist: 01. April 2017<br />
22 <strong>Karriere</strong> <strong>Krone</strong><br />
Foto: zVg<br />
Teambuildingkurse<br />
machen<br />
Sinn und<br />
gleichzeitig<br />
fit.<br />
Erist bereits imvierten<br />
Lehrjahrals Metalltechnikermit<br />
Schwerpunkt Maschinenbau<br />
und weiß, wieder<br />
Haseläuft. Nach seinemletzten<br />
Pflichtschuljahrinder Bulme<br />
Graz hat er sich für eine Lehre<br />
bei Sappi inGratkorn entschieden,<br />
„weildas eher meiner Persönlichkeitentsprochen<br />
hat.“<br />
In Erinnerung gebliebenist<br />
ihmder herausfordernde Aufnahmetest<br />
mitFragenzu<br />
Mathematik,Deutsch, Englisch,<br />
räumliche Darstellung und Physikelementen.<br />
„Manchmal wird<br />
viel verlangtinder Ausbildung,<br />
aber diePraxis zeigt, dass das<br />
Gelernte wirklich gebraucht<br />
wird.“ Und „außerdem braucht<br />
man manchmal einbisschen<br />
Herausforderung,sonst wird’s<br />
langweilig“, meint er scherzhaft.<br />
Sappi-Lehrlingsausbilder<br />
Wolfgang Steinwender<br />
sagtden jungen Leuten<br />
auch, was für ihnSache<br />
ist –„man mussschon<br />
selbst wollenund Motivation<br />
zeigen, da binich<br />
ganz ehrlich.“Mit einer Ausbildung<br />
mittels Lehre mit Matura<br />
hatsich Jonas einiges vorgenommen,<br />
aber „ich willmir alle<br />
Bildungsmöglichkeiten offen<br />
lassen, da könnte ichsogar mit<br />
einem Studium danach beginnen,<br />
insofern ist dasfür mich<br />
der richtigeWeg.“ Welche Tätigkeitsbereiche<br />
gehören zu<br />
einem Metalltechniker? „Stahlkonstruktionen<br />
fertigen, Arbeitsabläufedigital<br />
planen oder<br />
Anlagen montieren“, nennt er<br />
einen kleinen Auszug. Für<br />
sportlichen Ausgleich sorgen<br />
diewöchentlichen Sportstunden<br />
bei Sappi.Zusätzlich gibt<br />
es jedes Jahr eine derbeliebten<br />
Lehrlings-Teambuildingwochen<br />
wie Skikurse oderKlettern,<br />
Biken und Raften. Auch<br />
einLehrlingspraktikum imAusland<br />
ist möglich. Und wieweit<br />
kann man miteinerLehredie<br />
<strong>Karriere</strong>leiter erklimmen? WolfgangSteinwender:<br />
„Motivierten<br />
Auszubildenden stehen alle<br />
Wege offen, zumal wirauch<br />
vieleAbteilungsleiter beschäftigen,die<br />
als Lehrlinge begonnenhaben.“<br />
<br />
Foto: Gassmann<br />
Nein, weitist Hollywood<br />
von unserer Zweigstelle<br />
in Kalifornien<br />
nichtentfernt.“Christian Tesch,<br />
Ausbildungsleiter bei Pankl Racing<br />
in Bruck an der Mur, sorgt<br />
selbst beimSchreiber dieser<br />
Zeilenfür große Augen. Hollywood,den<br />
Stars und Sternchen<br />
so nahe–und das nurdankdes<br />
Arbeitsplatzes?Esist nämlich<br />
nicht weiter ungewöhnlich, dass<br />
der eine oder andere Mitarbeiter<br />
nach seiner Lehre bei Pankl<br />
Erfahrung im Auslandsammelt.<br />
„Momentanhaben wir im Bereich<br />
der Zerspanungstechnik<br />
48 Lehrlinge, die Lehre dauert<br />
dann dreieinhalb Jahre und danachmuss<br />
man schauen,welchesEinsatzgebiet<br />
aufden jeweiligen<br />
Mitarbeiter passt“,erklärt<br />
Tesch, der sich einen Teil<br />
„seiner“Arbeit immer wieder im<br />
TV anschauen kann. Pankl Racing<br />
ist auf die Entwicklung und<br />
Produktion von Kurbeltrieben<br />
und Turbolader-Systemen bzw.<br />
auf deren Einzelkomponenten<br />
spezialisiert, diedann in der<br />
Formel 1, MotoGP oder DTM<br />
zum Einsatz kommen.<br />
19 Prozentsind Mädchen<br />
Besonders stolz ist Tesch, der<br />
seit 2004 im Unternehmen ist<br />
undseit 2010als Lehrlingsbeauftragter<br />
(„Dashat sich eigentlich<br />
zufälligergeben, da<br />
in derAbteilung jemandgebraucht<br />
wurde“) werkt, auf den<br />
weiblichen Anteil unter den<br />
Lehrlingen. „19 Prozent sind<br />
Mädchen,das hört sich schon<br />
Der Lehrlingsbeauftragte<br />
Christian<br />
Tesch freutsich<br />
aufdie Bewerbung<br />
vondir.<br />
Foto: Pankl Racing<br />
Foto: Pankl Racing<br />
Wenn Hollywood lockt<br />
Eine Lehre als Zerspanungstechniker bei Pankl Racing, das die<br />
schnellsten Motorsportserien der Welt mit Antriebssystemen<br />
versorgt, kann dich in die große, weite Welt „entführen“.<br />
ganz gut an. Wobei das alte<br />
Bildder schweren Arbeit in diesem<br />
Bereich noch immer eine<br />
Hemmschwelle ist. Hier ändert<br />
sich das Bild in der Gesellschaftnur<br />
langsam, aber ich<br />
kann jedem Lehrlingversichern,<br />
dass das Tragen einer schweren<br />
Last bei uns dieAusnahme<br />
ist.“<br />
Was man für den Lehrberuf<br />
mitbringensollte? „Wichtig ist,<br />
dass man den Job gerne<br />
macht, gerne arbeiten geht.“<br />
Noch Plätze frei<br />
Wernun schon Lustauf die<br />
Lehre als Zerspanungstechniker<br />
bekommen hat und bei<br />
Pankl einsteigen möchte, hat<br />
sogar im jetzigen, bereits angelaufenen<br />
Lehrgang die<br />
Möglichkeitdazu. „Wir haben<br />
noch zwei Plätze zur<br />
Verfügung, ein Einstieg<br />
ist noch immermöglich“,<br />
so Tesch.<br />
Hollywood<br />
liegt also<br />
wirklich<br />
nahe ... <br />
ChristianTesch und seine„Schäfchen“bei Pankl<br />
Racinginder Lehrwerkstatt in Bruckander Mur.<br />
<strong>Karriere</strong> mit Lehre bei Pankl!<br />
Hochwertige Lehrlingsausbildung fördert die<br />
Freude zum Beruf.<br />
Pankl Racing Systems AG ist ein international tätiges Unternehmen,<br />
welches jungen, ambitionierten Lehrlingen eine besondere Ausbildungskultur<br />
und weltweit hervorragende <strong>Karriere</strong>chancen bietet.<br />
Folgende Lehrberufe werden bei uns ausgebildet:<br />
- Metalltechnik/Zerspanungstechnik<br />
- Betriebslogistik<br />
- Bürokauffrau/mann<br />
- Informationstechnologie<br />
Pankl Racing Systems AG<br />
Recruiting<br />
Industriestraße West 4, 8605 Kapfenberg, Austria<br />
T: +43 (0) 3862 33999 117, F: +43 (0) 3862 33999 179<br />
email: career@pankl.com, www.pankl.com<br />
<strong>Karriere</strong> <strong>Krone</strong> <strong>23</strong>
Vorbereitung ist<br />
die halbe Miete<br />
60 Jahre <strong>Karriere</strong> mit<br />
„Spannung, Watt und Co“<br />
Das große Zitternvor einem Vorstellungsgespräch<br />
ist ganz normal.Hier einige<br />
wertvolle Tipps, wie manvon der Bewerbung<br />
bis hin zum alles entscheidenden<br />
Vier-Augen-Gespräch vorgehen sollte.<br />
(BE-)WERBEN ✓<br />
EineBewerbung soll auf den Bewerber<br />
aufmerksam machen,sichvon anderen<br />
Standard-Bewerbungen optischabheben.<br />
Die eigenen Vorzüge, Ausbildungen in den<br />
Vordergrund rücken! Je kreativer dieBranche,<br />
umso kreativer darf dieBewerbung<br />
ausfallen. Je konservativer dieBranche,<br />
umso seriöser soll die Bewerbung wirken.<br />
WEGE EINHALTEN ✓<br />
Immer die gewünschten Bewerbungswege<br />
einhalten: SindEinträge<br />
in eine Online-Datenbank oder<br />
eine E-Mailerwünscht, niemalseine<br />
schriftliche Bewerbung abschicken.<br />
DIE GOLDENE MITTE ✓<br />
Ob wirjemanden sympathisch<br />
finden oder ihm vertrauen, entscheidet<br />
sich in den ersten Sekunden<br />
einer Begegnung. In der<br />
Smalltalk-Phasesollte man sich<br />
ruhig und gelassen geben, Stärken<br />
nicht mir übersteigertem<br />
Selbstbewusstsein preisgeben.<br />
Entscheiden Sie sich bei der Angabeder<br />
Schwächenebenfalls<br />
für die„goldeneMitte“.<br />
FEHLER VERMEIDEN ✓<br />
66 Prozent der österreichischen<br />
Personalverantwortlichen gaben in<br />
einer Onlineumfragean, dass sie<br />
sich über Tippfehler, Schlampigkeit<br />
und Unübersichtlichkeit in Bewerbungsschreiben<br />
ganz besonders<br />
ärgern. Daher solltest du besonders<br />
sorgfältig sein und Schlampigkeitsfehler<br />
vermeiden, indem du jemandenanderen<br />
die Bewerbung lesen<br />
lässt.Auch das äußere Erscheinungsbild–Farbgestaltung,<br />
Formatierung<br />
oder der Stil –zählt.<br />
ÜBERZEUGUNGSARBEIT ✓<br />
In der Selbstpräsentation sollte man<br />
nicht dieBewerbungsunterlagen<br />
auswendig gelernt haben, sondern<br />
dieeigene Qualifikation in überzeugender<br />
Sprache herausstreichen.<br />
INTERESSE ZEIGEN ✓<br />
Mit Rückfragen (etwa zum Unternehmen)<br />
zeigt der Bewerber Interesse<br />
–Fragen zu Urlaubsregelungen<br />
oder Zusatzleistungen sind<br />
aber unerwünscht.<br />
RECHERCHIEREN ✓<br />
Ratsam istes, sich mit demUnternehmen<br />
intensivzubeschäftigen.<br />
Professionelle Bewerbungsprozesse<br />
beginnen mit einer sorgfältigen<br />
Recherche in Medien, auf der Unternehmenswebsite<br />
oder auch im<br />
Bekannten- und Freundeskreis. So<br />
kann man seine eigenen Stärken,<br />
diedem Betrieb nützenkönnten,<br />
effektiv herausstreichen. Außerdem<br />
signalisiert die gute Vorbereitung<br />
den Personalchefs, dass man wirklich<br />
gewilltist, hier zu arbeiten.<br />
EIGENE VORSCHLÄGE ✓<br />
An dieser StellekönnenBewerber<br />
so richtig punkten, wenn sie zeigen,<br />
dass sie sich bereits im Vorfeld mit<br />
dem Unternehmen auseinandergesetzt<br />
haben und eigene Vorschläge<br />
und Ideen einbringen.<br />
KRÖNENDER ABSCHLUSS ✓<br />
Ist das Vorstellungsgespräch beendet,<br />
verabschiedet man sich höflich<br />
mit einem kurzen und festen Händedruck.<br />
Gebückte Haltung, kein<br />
Blickkontaktoderfehlendes Lächeln<br />
wirkenabschreckend.<br />
Foto: Fotolia<br />
Fotos: Energie<strong>Steiermark</strong><br />
Seit 1956 hat E-<strong>Steiermark</strong> 1000 Lehrlinge ausgebildet.<br />
DirektamDraht: Vorstandsdirektor Martin<br />
Graf und LHStv. Michael Schickhofer<br />
DieEnergie<strong>Steiermark</strong><br />
hatseit 1956 rund 1000<br />
Lehrlinge ausgebildet<br />
und ist eines derlandesweit<br />
größten Ausbildungszentren.<br />
Der 60. Geburtstag der LehrwerkstätteinGrazwurde<br />
gemeinsam<br />
mitüber500 Gästen,<br />
darunter Lehrlinge vondamals<br />
bisheute, beim„GrößtenLehrlingstreffender<br />
<strong>Steiermark</strong>“ gefeiert.<br />
Prominente Gratulanten<br />
vor Ortwaren u.a. Landeshauptmann<br />
Hermann Schützenhöfer,Eigentümervertreter<br />
LHStv. MichaelSchickhofer sowieLandesschulrats-Präsidentin<br />
ElisabethMeixner. „Wir investieren<br />
proJahr rund 2MillionenEuro<br />
indie Qualifikation unserer<br />
MitarbeiterInnen“, so<br />
Vorstandssprecher Christian<br />
Purrerund Vorstandsdirektor<br />
Martin Graf, „alseinerder größten<br />
Arbeitgeber desLandes<br />
am Standort sind wiruns aber<br />
auch unserer sozialen Verantwortung<br />
bewusst.Wir arbeiten<br />
daherzurzeit gemeinsam mit<br />
rund 70 Lehrlingen imTeam<br />
und öffnen ihnen alle Möglichkeiten<br />
einer <strong>Karriere</strong>imUnternehmen.<br />
Für daskommende<br />
Jahr suchen wirabsofortneue<br />
BewerberInnen. Auch istuns<br />
die soziale Kompetenzder jungenNachwuchskräfte<br />
wichtig:<br />
Kollegiales Arbeiten inTeams,<br />
Flexibilität bei neuen Projekten,<br />
kundenorientiertes Verhalten –<br />
alldas sind für uns wichtige<br />
Schlüsselfaktoren“. <br />
LH Hermann Schützenhofer und Vorstandssprecher<br />
Christian Purrer freuen sichüber60Jahre Lehrwerkstatt.<br />
Die Lehrlinge<br />
sind mit<br />
voller Begeisterung<br />
dabei –das zeigte sich<br />
beim großenLehrlingstreffen<br />
in<br />
Graz.<br />
BEWIRB DICH JETZT!<br />
In folgenden Berufssparten<br />
werden Lehrlinge ausgebildet:<br />
•Elektrotechniker/in (Elektround<br />
Gebäudetechnik),<br />
Lehrzeit 3,5 Jahre.<br />
Doppelberuf:<br />
•Elektrotechniker/in (Anlagenund<br />
Betriebstechnik),<br />
•Installations- und Gebäudetechniker/in<br />
(Gas- und Sanitärbereich),<br />
Lehrzeit 4Jahre.<br />
Bewerbungund Infos:<br />
Auf www.e-steiermark.com<br />
oder unter lehremitkarriere@<br />
e-steiermark.com<br />
Telefon (0316) 9000-53794.<br />
24 <strong>Karriere</strong> <strong>Krone</strong><br />
<strong>Karriere</strong> <strong>Krone</strong> /Anzeige 25
Anzeige<br />
Wohin gehtdie Bildungsreise<br />
fürdie Jugendlichen?<br />
AusBildungspflicht<br />
Alle unter 18 Jahren, die die Schulpflicht erfüllt haben und<br />
sich dauerhaft in Österreich aufhalten, sind Zielgruppe und<br />
verpflichtet, einer Bildung oder Ausbildung nachzugehen.<br />
JUGENDCOACHING <strong>Steiermark</strong> – „Meine Chance für die Zukunft“<br />
Du bist im 15. Lebensjahr<br />
oder älter und hast viele Fragen,<br />
wie zum Beispiel:<br />
• …weiter in die Schule –<br />
aber welcher Schultyp ist der<br />
richtige für mich?<br />
• …oder doch gleich<br />
eine Lehre?<br />
• …welche Berufe gibt es überhaupt?<br />
• …was interessiert mich wirklich?<br />
• …was kann ich gut?<br />
• …wo brauche ich Unterstützung?<br />
Wie läuft`s ab?<br />
Bei einem ersten Gespräch wird dir das Jugendcoaching genauer erklärt und deine momentane<br />
Situation besprochen. Gemeinsam mit dir werden deine persönlichen Ziele festgelegt.<br />
Deine Eltern oder wichtige Bezugspersonen können in die Beratung einbezogen<br />
werden. Die Dauer der Beratung ist abhängig von deinen Fragen!<br />
Du lernst deine persönlichen Fähigkeiten kennen und findest deine beruflichen Interessen<br />
heraus.<br />
Mögliche Inhalte des Jugendcoachings sind:<br />
• Herausfinden deiner Stärken und Fähigkeiten<br />
• Berufsorientierung und Bewerbungscoaching<br />
• Unterstützung bei der Organisation von Praktika<br />
• … und Unterstützung bei persönlichen Problemen, die dich daran hindern deine<br />
Wünsche und Ziele umzusetzen.<br />
Zum Abschluss erhältst du einen Bericht mit Empfehlungen für deine Zukunft!<br />
Das Jugendcoaching ist kostenlos!<br />
Wie kommst du zu Jugendcoaching?<br />
In der <strong>Steiermark</strong> wird das Jugendcoaching im Auftrag des Sozialministeriumservice,<br />
Landesstelle <strong>Steiermark</strong> regional von acht unterschiedlichen Organisationen angeboten<br />
– Kontaktdaten findest du unter www.neba.at oder nimm unkompliziert Kontakt mit der<br />
Koordinationsstelle Übergang Schule-Beruf <strong>Steiermark</strong> auf:<br />
Elke M. Lambauer, MA<br />
Team Styria GmbH<br />
Radetzkystraße 31/1<br />
A-8010 Graz<br />
M: +43/664/80295-6001<br />
E: e.lambauer@teamstyria.at<br />
Gefördert von:<br />
Das Jugendcoaching kann dir<br />
helfen, Antworten auf solche<br />
Fragen zu finden!<br />
NEBA ist eine Initiative<br />
des Sozialministeriumservice<br />
Foto: Fotolia<br />
Während diemeisten<br />
Jugendlichennach<br />
demEndeder neunjährigen<br />
Schulpflichtohnehin<br />
denSchulbesuch fortsetzen<br />
oder eine Lehre absolvieren,<br />
trifft dies füreine kleine Gruppe<br />
nicht zu. Siebrechen ihren<br />
Schulbesuch oder ihre Ausbildungab,<br />
nehmen Hilfstätigkeiten<br />
an oder ziehen sich phasenweise<br />
ganz aus den Systemen<br />
Bildung, Ausbildungund<br />
Arbeitsmarkt zurück.<br />
Einsolch schlechter Start in das<br />
Berufsleben ziehtlebenslange<br />
schwerwiegende Folgen für die<br />
Betroffenennach sich.<br />
JungeMenschen, die über<br />
keinenüber die Pflichtschule<br />
hinausgehendenAbschluss<br />
verfügen, habenein dreifaches<br />
Risiko von Arbeitslosigkeit, ein<br />
vierfaches Risiko Hilfsarbeiter zu<br />
werden und ein siebenfaches<br />
Risiko von erwerbsfernenPositionen.<br />
Daher gibt es seit August<br />
einAusBildungsgesetz:<br />
Der Ausbildungsjahrgang<br />
2017/18 istder erste,der von<br />
derneuen AusBildungspflicht<br />
betroffen ist.<br />
Das bedeutet, dassall jene, die<br />
die Pflichtschule im Schuljahr<br />
<strong>2016</strong>/17 abschließen, bereits<br />
der AusBildungspflichtunterliegen.<br />
Die nachfolgenden<br />
Jahrgänge sollen sukzessive<br />
hineinwachsen,sodass der<br />
Vollausbau 2019/2020 erreicht<br />
werden wird.<br />
„Bildung und Ausbildung sind<br />
derSchlüssel für eine gesicherte<br />
ZukunftjungerMenschen.<br />
Je niedrigerdas Ausbildungsniveau,desto<br />
höher ist das Risiko<br />
langfristig arbeitslos zu werden“,<br />
betontProjektleiterin Elke<br />
Lambauer. „DieAusBildung bis<br />
18 (Ausbildungspflicht) soll vorrangig<br />
alsUnterstützung gesehen<br />
werden, junge Menschen<br />
nachhaltigzusichern und auf<br />
eine gute Zukunft vorzubereiten.<br />
Es solldurch die Möglichkeit von<br />
Sanktionierung und die gesetzliche<br />
Basis kein Automatismus<br />
von Angstund Widerstand erwecktwerden–Unterstützung<br />
steht imVordergrund!“ <br />
Ausbildungist für dasberuflicheWeiterkommenwichtig!<br />
Foto: Fotolia/RobertKneschke<br />
Anzeige<br />
Wer quer einsteigt, muss quer denken<br />
Ein Einstieg in eine völlig neue Branche<br />
–der Quereinstieg muss nicht unbedingt<br />
ein Risiko sein, er kannviele Türen öffnen.<br />
Geht es imBeruf nicht<br />
mehr weiter, muss man<br />
etwas ändern. Jobwechsel<br />
gehörenlängst zu beinahe<br />
jeder Biografie, fast jeder<br />
Arbeitnehmer wechseltden Arbeitgeber<br />
sogar mehrfach im<br />
Verlauf seiner <strong>Karriere</strong>.Auch<br />
dieZahl der Quereinsteiger ist<br />
inden letzten Jahren gestiegen.Aus<br />
oftguten Gründen:<br />
Vielfältige Aufgabenbereiche<br />
und Anforderungen lassen Arbeitnehmer<br />
Kompetenzen und<br />
Kenntnisse entwickeln, die über<br />
denerlerntenBeruf hinaus gehen.<br />
Damitesmiteinem neuen<br />
Job ineiner anderen Branche<br />
Das BÖHLER Ausbildungszentrum übernimmt<br />
dabei auch für andere Unternehmen einen<br />
wesentlichen Teil der Ausbildung. So<br />
kommen zum Beispiel 14 Lehrlinge von der<br />
BÖHLER Schmiedetechnik, 1 Lehrling von<br />
voestalpine BÖHLER Schweißtechnik, 6 von<br />
klappt,muss auch dieBewerbung<br />
stimmig gestaltetsein.<br />
Wirzeigen in drei Punkten,<br />
worauf es beimLebenslauf für<br />
Quereinsteiger ankommt...<br />
Achte auf dieFormulierungen.Inder<br />
Bewerbungdarf<br />
nicht der Eindruck entstehen,<br />
der Quereinstieg sei einfach<br />
nur eine Notlösung.<br />
Nutze einen amerikanischen<br />
Lebenslauf. DerBlick desLesers<br />
wird so zunächst auf die<br />
aktuellen Stationen gelenkt, die<br />
vielleicht schonmit dem Branchenwechsel<br />
inZusammenhang<br />
stehen und so mehr Aufmerksamkeiterfahren.<br />
Bringe Referenzen ein. Falls<br />
vorhanden, sind Referenzen für<br />
Quereinsteiger ein ganz entscheidender<br />
Punkt, der unbedingt<br />
einen Platz in derBewerbunghabensollte.<br />
Hast du bereits<br />
ein Praktikum gemacht<br />
oder vieleberufliche Kontakte<br />
geknüpft, dann können Fürsprecher<br />
im Lebenslauf sogar<br />
eine noch größere Glaubwürdigkeit<br />
verleihen. <br />
Start in die Techniker <strong>Karriere</strong>!<br />
Am 1. September starteten insgesamt 74 Lehrlinge (26 Mädchen und 48 Burschen)<br />
ihre Berufslaufbahn im BÖHLER Ausbildungszentrum.<br />
BÖHLERIT, 5 von voestalpine Rotec und 2 von<br />
voestalpine Tubulars. Den größten Anteil mit<br />
46 Lehrlingen verbucht BÖHLER Edelstahl.<br />
Wir wünschen unserer neuen Generation<br />
an Facharbeitern, eine erfolgreiche und<br />
spannende Ausbildung.<br />
Die jungen Berufseinsteiger haben<br />
sich für folgende Berufsmöglichkeiten<br />
entschieden:<br />
15 MUT – Metallurgie u.<br />
Umformtechnik<br />
9 WT – Werkstofftechnik –<br />
Werkstoffprüfung<br />
4 WT/WBH – Werkstofftechnik –<br />
Werkstoffprüfung / Wärmebehandlung<br />
2 ET – Elektrotechnik – Anlagenu.<br />
Betriebstechnik<br />
1 ET/PLT – Elektrotechnik – Anlagenu.<br />
Betriebstechnik / Prozessleittechnik<br />
11 ZST – Zerspanungstechnik<br />
13 MBT – Maschinenbautechnik<br />
1 SWT – Schweißtechnik<br />
6 MECH – Mechatronik –<br />
Automatisierungstechnik<br />
7 MT-ST – Schmiedetechnik<br />
5 WBT – Werkzeugbautechnik<br />
BÖHLER Ausbildungszentrum<br />
Kendlbachstraße 11, 8605 Kapfenberg<br />
Sekretariat Telefon: 03862-20-36355<br />
mail: ofice.az@bohler-edelstahl.at<br />
Foto: Fotolia<br />
26 <strong>Karriere</strong> <strong>Krone</strong><br />
<strong>Karriere</strong> <strong>Krone</strong> 27
(K)eine Frage des lieben Geldes<br />
Techniker aller Sparten sind gefragt seit eh und je –ganz egal, ob sie<br />
eine Schule, Lehre oder ein Studium abgeschlossen haben.<br />
SeitJahren hört man tagein<br />
tagaus, dass händeringend<br />
Fachkräfte inder<br />
Technik gesucht werden.<br />
Laut dem Online-Portal<br />
www.karriere.at gilt dieser Fakt<br />
nach wievor,obwohlman gerade<br />
in diesem Bereich gutes<br />
Geldverdienen kann.<br />
Alletechnischen Ausbildungswege<br />
sind gefragt!<br />
Ganz egal,obmit Lehr-oder<br />
Schulabschluss, einem UnioderFH-Studium<br />
–dieseLeute<br />
sind absolute Mangelware, und<br />
das in allen technischen Sparten!<br />
Kaut <strong>Karriere</strong>-Experten<br />
suchen vor allemjeneArbeitgeber<br />
technisch affineund gut<br />
ausgebildete Arbeitskräfte, die<br />
ihreProduktion nichtins Ausland<br />
verlegen wollen. Und wer<br />
inÖsterreichgut qualifizierte<br />
Mitarbeiter in seinem Team<br />
sehen möchte, muss natürlich<br />
auch dementsprechend in die<br />
Geldtasche greifen.<br />
Up to date-Sein ist gefragt<br />
Natürlich sollte man sich nicht<br />
dazu verleitenlassen, sich auf<br />
seinen Loorbeeren auszuruhen,<br />
denn Weiterbildung ist<br />
stets angesagt, um den neuesten<br />
Trends folgen zu können.<br />
EinUmund Auf indieser Berufswelt!<br />
Außerdem äußerst erstrebenswert:<br />
sozialeKompetenz!Denn<br />
wer zwarrichtig gut mitMaschinen<br />
kann, seinen Kollegen und<br />
Vorgesetzten aberüberausunhöflich<br />
entgegentritt, derwird<br />
wohl eher nicht zum (finanzstarken)<br />
Zugkommen. <br />
Karosseriebautechnik. Die Burner-Lehre<br />
für Autofreaks & coole Checker!<br />
Autos begeistern Dich und Du brennst<br />
darauf, jeden Tag Gas zu geben?<br />
Dann entscheide Dich für die<br />
Karosseriebautechnik-Lehre.<br />
Interessant. Vielfältig. Zukunftsträchtig.<br />
INFO-BROSCHÜRE JETZT ANFORDERN!<br />
NuTZE DEINE CHANCEN!<br />
Kontaktiere die Landesinnung der Fahrzeugtechniker,<br />
Wirtschaftskammer <strong>Steiermark</strong><br />
T: 0316 601 465, E-Mail: fahrzeugtechniker@wkstmk.at<br />
Foto: Fotolia<br />
Foto: Fotolia/Photographee.eu<br />
Freiwillige Arbeit,<br />
wiehier alsPflegehilfe,<br />
poliert den<br />
Lebenslauf auf.<br />
Der Lebenslauf<br />
wird „aufpoliert“<br />
Freiwillige Arbeit, sprich Volunteering,<br />
nützt deiner <strong>Karriere</strong>, da du Erfahrungen in<br />
unterschiedlichenBereichen sammelst.<br />
Freiwilligenarbeit,Ehrenamt,<br />
gemeinnütziges Engagement–Volunteering<br />
hat verschiedene Namen, bedeutet<br />
aberimGrunde immer<br />
dasGleiche:Sich freiwilligund<br />
unentgeltlich zu betätigen.<br />
Früher auf sozialeund gemeinnützigeTätigkeiten<br />
beschränkt,<br />
gibt es heuteviele andere Bereiche,<br />
in demehrenamtliches<br />
Engagementgefragtist: Startups,<br />
Großveranstaltungen oder<br />
auch junge Online-Magazine<br />
sind auf derSuche nach ehrenamtlicher<br />
Unterstützung.<br />
Obwohl freiwilligund unbezahlt<br />
nicht besondersverlockend<br />
klingt, hat dieses Engagement<br />
abseits von persönlichen Beweggründenauch<br />
einen positiven<br />
Effekt für das Berufsleben.<br />
Im angloamerikanischen Raum<br />
hat es sich etabliert, seinen<br />
Lebenslauf mitehrenamtlicher<br />
Arbeitaufzupolieren, um sich<br />
somitbessere Chancen für die<br />
AufnahmeanUniversitäten zu<br />
verschaffen. Aber auch bei uns<br />
gibt es genügend Gründe, die<br />
deiner beruflichen Zukunft auf<br />
dieSprünge helfen können.<br />
Über Volunteeringkannstdu<br />
nicht nur wertvolleArbeitserfahrung<br />
sammeln, indem du deine<br />
bereits erlernten Fähigkeiten<br />
anwendest und stärkst. Es ermöglicht<br />
dir vorallem, in komplett<br />
andereBereiche hinein zu<br />
schnuppernund neue Dinge<br />
auszuprobieren, wasineinem<br />
normalen Job kaum möglich ist.<br />
Falls du dich also umorientieren<br />
willstoder nichtsicherbist,in<br />
welchem Bereich du arbeiten<br />
möchtest, kann eine ehrenamtliche<br />
Arbeitder idealeRichtungsweiser<br />
sein, ohne gleich<br />
eine konkrete Richtung einschlagen<br />
zu müssen. <br />
Foto: Robert Frankl<br />
Information bringt<br />
Junge zur Technik<br />
Karl-Heinz Snobe ist der Leiter<br />
des Arbeitsmarktservice in<br />
der <strong>Steiermark</strong>.<br />
Für mancheBetriebe wird<br />
es immer schwieriger,Lehrlinge<br />
zu finden.Gilt das<br />
auch für Betriebe in der<br />
wachsenden steirischen<br />
Automobilindustrie?<br />
Nebender Gastronomie<br />
habenauch Betriebeaus<br />
der Metallbranche in Industrie<br />
und Gewerbedieses Problem.<br />
LehrberufeinProzessoderKunststofftechnik,<br />
Mechatronik<br />
oder Zerspanung<br />
finden unter jungen Menschen<br />
zu geringes Interesse.<br />
Waskann man dagegen tun?<br />
Gefragt ist vor allem Information.<br />
Viele dieser Berufe<br />
sind viel spannenderals sie<br />
aufden ersten Blick erscheinen<br />
und bieten große <strong>Karriere</strong>chancen.<br />
Außerdem sind<br />
dieseBerufe in derRegel<br />
wesentlichbesser bezahlt<br />
alssomanche sogenannte<br />
beliebte Lehrberufe.<br />
Wie wollen Siedie Jugendlichenerreichen?<br />
Das geht nur inZusammenarbeitmit<br />
den Schulen.Und<br />
ichkann Jugendliche nur<br />
einladen insBerufsInfoZentrum<br />
desAMS zu kommen,<br />
Freunde oder Elternmitzubringen<br />
und sich eingehend<br />
zu informieren. Das kostet<br />
nichts und ist trotzdem eine<br />
sehr wertvolleInvestition in<br />
die eigene Zukunft. <br />
28 <strong>Karriere</strong> <strong>Krone</strong><br />
<strong>Karriere</strong> <strong>Krone</strong> 29
Auslandspraktika<br />
als Firmenstrategie<br />
Wie eine Umfrage zeigt, schätzen es<br />
Österreichs Unternehmen, dass ihre<br />
Lehrlinge die große, weite (Arbeits)-Welt<br />
kennenlernen –die Gründe sind vielfältig<br />
und logisch.<br />
Diese junge Dameist startklar für ihr Auslandspraktikum, das von<br />
österreichischen Unternehmen sehr geschätzt wird.<br />
Österreichs Unternehmen<br />
schätzen den<br />
fachlichen, sprachlichen<br />
und persönlichen Nutzen<br />
von LehrlingspraktikaimAusland,sowohlfür<br />
dieLehrlinge<br />
alsauch für dasUnternehmen,<br />
hoch ein. Das bestätigt eineaktuelle<br />
Umfrage, die IFA –Internationaler<br />
Fachkräfteaustausch<br />
im Auftrag von„go international“,<br />
einerInitiative des Bundesministeriumsfür<br />
Wirtschaft, Familie<br />
und Jugend und der Wirtschaftskammer<br />
Österreich,<br />
durchgeführthat. IFAhat erhoben<br />
und dokumentiert, welche<br />
Auswirkungen Auslandspraktika<br />
von Lehrlingen für deren<br />
österreichische Ausbildungsbetriebe<br />
haben.<br />
30 <strong>Karriere</strong> <strong>Krone</strong><br />
Die Ergebnisse dieserBefragungzeigen<br />
den Nutzen von<br />
Auslandspraktika für Unternehmen<br />
und Lehrlinge deutlich<br />
und bestätigen dieNotwendigkeit<br />
desweiteren Ausbaus von<br />
Fördermöglichkeiten. Diemeisten<br />
Unternehmen entsenden<br />
einbis zweiLehrlinge pro Jahr<br />
für einPraktikumins Ausland.<br />
DieMehrheit der Betriebe<br />
schickt ihreLehrlinge amliebsten<br />
imdritten Lehrjahr für ein<br />
Praktikum ins Ausland, allerdings<br />
nichtzuknapp vor der<br />
Lehrabschlussprüfung.<br />
Für viele Unternehmen istInternationalität<br />
der Ausbildung<br />
mittlerweile zu einerSelbstverständlichkeit<br />
geworden, diezur<br />
Firmenstrategie gehört. <br />
Foto: Fotolia<br />
INFO<br />
Auch im Frühjahr und Sommer nächsten Jahres stehen viele<br />
Austausch-Praktika am Programm.Anmeldeschluss istder<br />
6. November,Infos gibt’sunter www.ifa.or.at<br />
NORDIRLAND –Belfast:<br />
4-wöchigesPraktikum von 12. 03. –08. 04. 2017<br />
5-wöchigesPraktikum von <strong>23</strong>. 04. –27. 05. 2017<br />
4-wöchigesPraktikum von 28. 05. –24. 06. 2017<br />
6-wöchigesPraktikum von 02. 07. –12. 08. 2017<br />
für Lehrlinge ausallen Berufssparten.<br />
ENGLAND –Portsmouth:<br />
4-wöchiges Praktikum von 30. 04. –27. 05. 2017<br />
4-wöchigesPraktikum von 30. 07. –26. 08. 2017<br />
für Lehrlinge ausallen Berufssparten.<br />
ENGLAND–Brighton:<br />
4-wöchigesPraktikum von <strong>09</strong>. 04. –06. 05. 2017<br />
für Lehrlinge ausallen Berufssparten(technische Berufe<br />
nicht möglich!).<br />
MALTA –St. Julians:<br />
4-wöchigesPraktikum 16. 04. –13. 05. 2017<br />
5-wöchigesPraktikum 27. 08. –30. <strong>09</strong>. 2017<br />
für Lehrlinge ausallen Berufssparten(technische Berufe<br />
nicht möglich!).<br />
MALTA –Zebbug:<br />
4-wöchigesPraktikum 14. 05. –10. 06. 2017<br />
für Lehrlinge ausallen Berufssparten(technische Berufe<br />
eingeschränkt möglich).<br />
ITALIEN –Mailand:<br />
4-wöchiges Praktikum von 12. 03. –08. 04. 2017<br />
für Lehrlinge ausden Bereichen Gastronomie, Handel,<br />
KFZ (bei vorhandenen Italienischkenntnissen auch andere<br />
Berufsgruppen möglich).<br />
ITALIEN –Pistoia:<br />
4-wöchigesPraktikum von <strong>23</strong>. 04. –20. 05. 2017<br />
für Lehrlinge ausallen Berufssparten.<br />
DEUTSCHLAND–Schleswig:<br />
4-wöchiges Praktikum von 04. 06. –01. 07. 2017<br />
für Lehrlinge ausdem technischen, handwerklichen und<br />
dem kaufmännischen Bereich.<br />
DEUTSCHLAND–Berlin:<br />
4-wöchigesPraktikum von 05. 03. –01. 04. 2017<br />
für Lehrlinge aushandwerklichen Berufen ab 18 Jahren<br />
(z.B.Konditorei,Bäckerei,Schneiderei,KFZ, Malerei,<br />
Tischlerei, FriseurIn, etc.).<br />
FINNLAND –Helsinki:<br />
4-wöchigesPraktikum von <strong>23</strong>. 4. –20. 5. 2017<br />
für Lehrlinge ausden Bereichen, Gastronomie, Tourismus,<br />
Büro,Bibliothek, Elektrotechnik.<br />
Foto: Ladenstein<br />
Besuchbei der Firma<br />
Ladenstein in Graz. Der<br />
Namesteht seit 85 Jahren<br />
für exklusive Handarbeit,<br />
wenn es um Wohndesignund<br />
dessen Fertigung geht. Hierhat<br />
Patrick,heute 21, seine Tischlerlehre<br />
gemacht. „Weil ich den<br />
Geruch von Holzund dieLiebe<br />
zum Werkstoff schon als Bub<br />
gehabt hab. Nichtsduftet besser<br />
als einStück Zirbe oder<br />
Nussholz. Im Kindergarten war<br />
ich der mitdem Hämmerchen“,<br />
lachtder junge Mann.<br />
Wieso aber sitzt er an einem<br />
Schreibtisch vor Plänen, statt in<br />
der Werkstattzuproduzieren?<br />
„Ganz einfach“, erklärtsein<br />
Chef, Erwin Ladenstein: „Patrickist<br />
einer unserer Lehrlinge,<br />
dieTischlereitechnik gelernt haben.<br />
Dasdauert ein Jahr länger<br />
und unterscheidet sich von der<br />
herkömmlichen Tischlerlehre,<br />
indem nebender Praxis gleich<br />
viel Augenmerkauf Planung<br />
und unternehmerisches Wissen<br />
gelegt wird.“Nach dem Abschluss<br />
konnte Patrick sich also<br />
entscheiden: Lieber Produktion<br />
im Werkoder Planung und Verkauf:<br />
„Ich mag Menschen sehr,<br />
und nachdem ich meine Scheu<br />
abgelegthab, war mirklar, das<br />
istmein Weg“, sagt Patrick.<br />
Theoretisch kann er alles:<br />
Möbel planen, designen und<br />
selbst fertigen. Eine Kombination,<br />
dienicht nur kreativ, sondernauch<br />
gut bezahlt ist. Wenn<br />
Foto: Susi Biro<br />
Nichts riecht besser<br />
als ein Stück Holz!<br />
Patrick ist Tischler,und arbeitetdennoch am Schreibtisch.<br />
Er ist nämlichTischlereitechniker und plantschöne Einrichtung …<br />
er möchte, stehtihm derWeg<br />
zum Meister offen, aber vielleichtmacht<br />
er es wiesein Vater<br />
und so viele anderebei Ladenstein<br />
–bis in die Pensionals Angestellter<br />
demUnternehmen<br />
treu bleiben. Der Vielfalt in seinem<br />
Beruf sind jedenfallskaum<br />
Grenzen gesetzt. Er kennt sich<br />
überall aus: Bei Elektrikebenso<br />
wie Metall oder Stein. Aber seine<br />
Leidenschaft bleibt Holz. <br />
Solch moderne und hochqualitative Möbel plantPatrick bereits.<br />
Und erverkauftsie auch selbst imGeschäft.<br />
Lern was G´scheits!<br />
Tischler oder<br />
Tischlerei-Technik?<br />
JA!<br />
Die Faszination des Tischlerberufs hat viele Gründe:<br />
Das Arbeiten mit Holz und anderen modernen Materialien, die<br />
Vielfalt der Werkzeuge, die abwechslungsreichen Aufgaben und<br />
nicht zuletzt das einzigartige Erlebnis, Projekte von der Idee bis<br />
zur Fertigstellung zu begleiten.<br />
<strong>Karriere</strong> <strong>Krone</strong> 31
Foto: AlexanderPetritsch<br />
Für echteExpertengeht’s<br />
nach der Matura in die Lehre<br />
Sie sind jung, sie haben die Matura und sind jetzt Lehrlinge. All jene Mädels und Burschen,<br />
die in einem von acht Metalltechnik-Berufen im Rahmen einer WK-Initiative die<br />
ersten Sprossen der <strong>Karriere</strong>leiter hochklettern, sind: „Technical Experts!“ Wir haben<br />
zwei von ihnen besucht –Anna bei Anton Paar und Waldemar bei Magna Steyr.<br />
Wir wollten wissen: Was ist der Vorteil einer Lehre nach der Matura …?<br />
Mit erst19Jahren<br />
schon „Experte“ bei<br />
einem steirischen<br />
Weltkonzern! Zugegeben, ganz<br />
so verhältessichmit Anna aus<br />
Graznicht. Aber sie begann<br />
am 1. September alssogenannter<br />
„Technical Expert“<br />
beimMesstechnik-WeltmarktführerAnton<br />
Paar imBereich<br />
derZerspanungstechnik.<br />
„Technical Expert“? Diese Initiative<br />
wurde 2012 von der Wirtschaftskammer<br />
insLeben gerufenund<br />
gibt Maturanten in<br />
35 steirischen Unternehmen<br />
dieChance,einetechnische<br />
Lehre nach derMatura zu starten.<br />
UndAnna entschied sich<br />
für diesen Weg.„Ich hab mit<br />
15 bei meiner Mamaals Ferialpraktikantin<br />
im Büro gearbeitet<br />
undrechtbaldgemerkt, dass<br />
das nichts für mich ist. Hätte ich<br />
aber mit15mit der Schule aufgehört,wäreich<br />
sicher imBüro<br />
oder Handel gelandet.“Den<br />
„klassischen Weg“ eines weiblichen<br />
Lehrlingswarfsie bald<br />
über Bord, beendete die Schule<br />
mitder Maturaund widmet sich<br />
nun derZerspanungstechnik,<br />
früher besser bekannt als Dreher<br />
und Fräser.<br />
„Klar“, bestätigt Anna, dieals<br />
Tattoo das Geburtsdatum ihrer<br />
Mama trägt,„vielkonnten sich<br />
meine Mitschüler,die jetzt fast<br />
alle studieren gehen, bei diesem<br />
Beruf nicht vorstellen, aber<br />
nachgefragthaben fast alle.“<br />
MiteinigenVorurteilen kann<br />
nach einem Besuch desFamilienunternehmens<br />
auch aufgeräumt<br />
werden: Mitkörperlich<br />
schwerer Arbeitist derBeruf<br />
nicht zwangsläufig verbunden.<br />
„Metallberufe werden in der<br />
Gesellschaft weiterhin alsklassische<br />
Männerberufe gesehen<br />
–das ist invielenBereichen<br />
aber nicht mehr so“, bestätigt<br />
ChristianKrispel, LehrlingsbeauftragterimBereich<br />
Mechanik.<br />
Zerspanungs-Lehrling<br />
Emanuel bestätigt: „Diese Geräte<br />
arbeiten imMillimeterbereich,<br />
das istsehr eindrucksvoll“,<br />
grinstder <strong>23</strong>-Jährige,der<br />
im Gegensatz zu Anna schon<br />
am Endeseiner Lehre steht<br />
und happy ist, dass er diesen<br />
Weg einschlug.„Ich hab in<br />
meinem Freundeskreiseinige,<br />
beidenen Interesse für dieLehrenachder<br />
Maturadaist. Ich<br />
glaube,dass es noch zu wenig<br />
bekannt ist, wasdapassiert.<br />
Ich hab in der Zeitung über<br />
,Technical Experts’ gelesen<br />
und mich bald darauf direkt bei<br />
Anton Paar beworben.“<br />
DieVorteileliegenauf der<br />
Hand: DasWort „Experte“ ist<br />
nicht nur eine Floskel.Die fundierte<br />
Lehrlings-Ausbildung<br />
kostet dem Unternehmen pro<br />
Kopfandie 80.000 Euro. <br />
Waldemar ist 26 und war<br />
nach der Matura einfach<br />
unglücklich:<br />
„Das Studium an der TU hat<br />
sich wegen Mathe alszu<br />
schwer herausgestellt und<br />
ich wollte mich zusätzlich zum<br />
AHS-Abschlussnoch weiter<br />
qualifizieren.Mit 22 bin ich<br />
dann aufdie Technical Experts<br />
gestoßen und hab bei Magna<br />
Steyr alsMechatronik-Lehrling<br />
begonnen.“<br />
Mittlerweile ist er ausgelernter<br />
Experte für dieInstandhaltung<br />
der Produktion beim globalen<br />
Automobilzuliefererund Fahrzeug-Auftragsfertiger.<br />
Was ist einMechatroniker?<br />
„Im Prinzip eine hochqualifizierte<br />
Schlüsselfigur zur Behebung<br />
von Störungen im<br />
Betrieb. Waldemar isteine<br />
Schnittstelle zwischenMaschinenbautechniker<br />
und Elektrotechniker“,<br />
erklärt uns sein<br />
Die CNC-Maschine zu warten, ist für Waldemarlängst kein Problem<br />
mehr. Und notfalls hilftAusbildnerJohann Sommernoch.<br />
HÖRSAAL<br />
GEHT AUCH ANDERS!<br />
www.technicalexperts.at<br />
Foto: Susi Biro<br />
Ausbildner,Johann Sommer.<br />
Vom Kabelziehen biszum<br />
Programmierender komplexen<br />
CNC-Maschine, vom Konstruieren<br />
biszum Bau von<br />
Ablageflächen von Roboterzellen<br />
–allesgehört zum Aufgabengebiet<br />
von Waldemar.<br />
Bereut er, dass er nicht gleich<br />
eine Lehregemacht, sondern<br />
vorher maturierthat? „Nein“,<br />
sagterund erklärtes: „Ich<br />
hab vieleVorteiledadurch.<br />
Erstens hab ich mirwährend<br />
der Lehre viel Lernen erspart<br />
und mich mehr auf denBeruf<br />
konzentrieren können.<br />
Und auch in der Berufsschule<br />
hab ichmich gespielt. Ichhatte<br />
also mehr Freizeit und weil ich<br />
schon älterwar als diemeisten,<br />
hab ich mir grundsätzlich leichter<br />
getan.“<br />
Der Mechatroniker ist ein Beruf<br />
miteiner Menge <strong>Karriere</strong>chancen.ZweiZusatzjahre<br />
Ausbildungmachen<br />
Waldemar<br />
zum Meister.<br />
Und theoretisch könnte er<br />
eineigenes Elektrotechnikgeschäft<br />
aufmachen. Fachkräfte<br />
wieerwerdenimmer<br />
gebraucht, Tendenz steigend.<br />
Und wie schaut seineZukunft<br />
aus? „Ich willbei Magna bleiben.MeinBeruf<br />
bedeutet ständiges<br />
Lernen und sich weiterentwickeln.<br />
Das kann ich<br />
am besten hier imBetrieb“,<br />
lacht erund schautdanach<br />
gleichhoffnungsvollzuHerrn<br />
Sommer. Dernicktauch ermutigend.<br />
Klare Sache,wie<br />
es scheint … <br />
Mit nun 19Jahren begann<br />
MaturantinAnna bei Anton<br />
Paar die Lehre zurZerspanungstechnikerin.<br />
32 <strong>Karriere</strong> <strong>Krone</strong><br />
<strong>Karriere</strong> <strong>Krone</strong> 33
Schule für jedermann<br />
Die schulischen Ausbildungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten<br />
in Österreich sind vielfältig. Jeder sollte dadurch die<br />
Chance haben, seinen Berufswunsch ermöglichen zu können.<br />
Hier ein kurzer Überblick über unsere Schulformen:<br />
Fotos: Fotolia<br />
34 <strong>Karriere</strong> <strong>Krone</strong><br />
Allgemeinbildende<br />
höhere<br />
Schulen<br />
Eine dergängigsten Wege nach<br />
der Volksschuleist wohl der Eintritt in<br />
eine AHS. Nach der 4. Klasse folgtdann<br />
dieEntscheidung: Geht es weiter biszur<br />
Matura, wechsle ich die Schule,will ich<br />
eine Lehre machen und gehe daher ins<br />
Poly?Sowohldie Unter-als auch die Oberstufe<br />
einer Allgemeinbildendenhöheren<br />
Schule sollen auf dieMaturaund somit<br />
ein Studium vorbereiten. Meist<br />
dauert sie vier Jahre, inEinzelfällenauchfünf.<br />
Berufsbildende<br />
mittlere Schulen<br />
Die berufsbildende mittlere Schule,<br />
kurz BMS, dauertjenachFormein<br />
bis vier Jahre. Bei einer Dauer von zwei<br />
Jahren erhältman eine teilweise Berufsausbildung,bei<br />
drei oder vier Jahren (mit<br />
Abschlussprüfung) beendetman dieSchule<br />
mit einerabgeschlossenenBerufsausbildung.<br />
Mit einemangeschlossenen Aufbaulehrgang<br />
(möglichnur nach mindestens drei Schuljahren)<br />
schließtman mitder Reife- und Diplomprüfung<br />
ab. Bei vierjährigen technischen<br />
Schulen kann man danach auch<br />
einfacheinschlägiges Kolleg<br />
absolvieren.<br />
Berufsbildende<br />
höhere<br />
Schulen<br />
Berufsbildende höhere Schulen vermittelninfünfJahren<br />
eine höhere berufliche<br />
Ausbildung, abgeschlossen wird auch hier<br />
mit derReife- und Diplomprüfung. DieAbsolventen<br />
dürften somitauch studieren.Unter<br />
den Begriff BHSfallen zum Beispieldie Höhere<br />
Lehranstaltfür Mode,die höhere technische<br />
und gewerbliche Lehranstalt (HTL),die Lehranstalt<br />
fürTourismus, dieBildungsanstalt<br />
für Kindergartenpädagogik (Bakip),die<br />
höhereLehranstaltfür wirtschafltiche<br />
Berufe (HLW), dieHandeslakademie(HAK)und<br />
noch einige<br />
mehr.<br />
Auf den<br />
kommenden Seiten<br />
haben wir füreuch die<br />
Geschichten einigerinteressanter<br />
Menschen ausgewählt,<br />
die euchihren<br />
Werdegang beschreiben.<br />
Gesundheitsund<br />
Krankenpflegeschulen<br />
Wer sich in Zukunft um hilfsbedürftige<br />
Menschenkümmern, siegesundpflegen<br />
und umsorgen will, demsteht dieMöglichkeit<br />
einer Gesundheits- und Krankenpflegeschule<br />
offen. Je nachdem kann diese Ausbildung als<br />
Fachhochschul-Bachelorstudienlehrgang nach<br />
der erfolgreichen Reifeprüfung absolviertwerden,<br />
oder alternativ nach zehn erfolgreich bestandenenzehn<br />
Schulstufen. Abgeschlossen<br />
wirddas Studiumentweder miteinerFachbereichsarbeit<br />
und Diplomprüfung (Schule)<br />
oder der Prüfung zum Bachelor<br />
(Fachhochschul-Bachelorstudiengang).<br />
<strong>Karriere</strong> <strong>Krone</strong> 35
Lernen aus purer Leidenschaft<br />
Johannes Mischlingerist weltoffenund an allem interessiert –<br />
und gerade aus diesem Grund wurde aus ihm ein Tropenmediziner<br />
–wenn die Entscheidung auch eher spät gefallen ist.<br />
Der Umgang mitWissen<br />
istetwas Schönes. Das<br />
Gymnasium war für<br />
mich immer die einzige Option,<br />
da ich wusste,ich würdeeinmal<br />
studieren wollen. Damals wusste<br />
ich zwar nochnicht,für welchesFach<br />
ich mich an der Universität<br />
entscheiden würde,<br />
aber ich wollte eine möglichst<br />
breite Allgemeinbildung bekommen“,<br />
sagt der 28-Jährige.<br />
Lange hat er überlegt, eine<br />
geisteswissenschaftliche oder<br />
sprachwissenschaftliche Richtung<br />
einzuschlagen, von Psychologie<br />
bis hin zu Geschichte<br />
wärealles infrage gekommen.<br />
Dank des Gymnasiums Judenburg<br />
erlangte er eine große<br />
Bandbreite an Wissen, was seiner<br />
Meinung nach in einer fachlichorientierten<br />
Schule nicht<br />
möglich gewesen wäre. „Eine<br />
HTL oder HAK sind fokussiert<br />
auf ihrewesentlichen Themen,<br />
36 <strong>Karriere</strong> <strong>Krone</strong><br />
was natürlich auch gut so ist.<br />
Aber mir war ein ausgewogener<br />
Mixaus Natur-,Geistes-und<br />
Sprachwissenschaften sehr<br />
wichtig““, begründet Johannes<br />
seine Entscheidung.<br />
Träumereien<br />
Klar hatteeswährend der Pubertät<br />
Überlegungen gegeben,<br />
gleich insBerufsleben einzusteigen<br />
–„Fernfahrer oder<br />
Koch. Ersteres hättemich–so<br />
warmeine Träumerei –indie<br />
europäischeWelt geführt, und<br />
Zweitereswäre kreativ gewesen<br />
und hätte mich sicher auf die<br />
eine oder andere kulinarische<br />
Reise gebracht.“ Die große weite<br />
Welt hat den Tropenmediziner<br />
also immer schon in seinen<br />
Banngezogen.<br />
Fotos: Mischlinger (2)<br />
AHS-AbsolventJohannes<br />
Mischlinger beiseiner interessanten<br />
Arbeit in Afrika.<br />
Bedenken<br />
Natürlich hätte er während der<br />
Schulzeit die Möglichkeit gehabt,<br />
eine Zeit lang im Ausland<br />
zu verbringen, „aber ich hatte<br />
damals zu große Bedenken,<br />
dass ichden Anschluss an<br />
manche Gegenstände wie<br />
Mathematik verlieren würde.“<br />
Diesobegehrten Auslandsaufenthalte<br />
konnte der engagierte<br />
junge Mann im<br />
Rahmen seiner beruflichen<br />
Ausbildung<br />
zum Tropenmediziner<br />
aufholen. Und<br />
daserworbene<br />
WissenimGymnasium<br />
begann<br />
Früchte zu tragen:<br />
DieNutzen sind ja<br />
nicht immer unmittelbar<br />
spürbar,<br />
aber im Laufe der<br />
Jahre war ichinden<br />
unterschiedlichsten Situationenfroh,<br />
sie genossen<br />
zu haben. So das Latein,<br />
das mirdas Erlernen von anderen<br />
Sprachen erleichtert hatte,<br />
wiedamals in Zentralafrika,als<br />
ichmir Französisch beibringen<br />
musste. Da waren dieInformatik<br />
und die Mathematik, diemir viele<br />
Jahre nach der Matura beim<br />
Auswerten meiner wissenschaftlichen<br />
Daten geholfen haben“,bemerkt<br />
der heute 28-<br />
Jährige.<br />
Selbstfindung<br />
Er hat seinen Weggefunden<br />
und in der Medizin die Vereinigung<br />
aller Wissenschaftenerfahren,<br />
die ihnstets so gefesselt<br />
haben. „Das Lebenist wie eine<br />
Stammzelle. Sie kann alles werden.<br />
Je älter man wird,desto<br />
mehr muss man sich entscheiden“,<br />
sinniert Johannes. Doch<br />
wiediese treffen? „Durch<br />
Selbstreflexion, mit Freunden intensive<br />
Gespräche führen, wissen,was<br />
man nicht will.<br />
“Das Gymnasium ist insofern<br />
von Vorteil, weil man sich in jede<br />
Richtungentwickeln kann.“ <br />
Ganz groß sind die Augen<br />
der heute19-Jährigengeworden,wenn<br />
sieals Kindinriesigen Hotels<br />
ihre Urlaube verbringen durfte.<br />
Mit10, 11 Jahren warder<br />
Wunschineinem Hotel zu arbeiten<br />
noch immer präsent.<br />
Und deswegenhat sieeines<br />
Tages mitihrer Mutter den Tag<br />
der offenen Türder TourismusschuleinBad<br />
Gleichenberg<br />
besucht.„Willst dudajetzt<br />
auch noch hin?“, hatsie ihre<br />
Mutterdanach beider HeimfahrtimAuto<br />
gefragt.„Ja, ja,<br />
unbedingt!“,lautete diebegeisterte<br />
Antwortder jungen<br />
Dame –auch wenn ihr bewusst<br />
war, dasssie in Zukunft nur<br />
mehranden Wochenenden<br />
nach Hause kommen würde.<br />
„Ja, wenn man mit14ins Internat<br />
kommt und niemanden<br />
kennt, dann istdas schoneine<br />
Umstellung. Aber ich bin ein<br />
sehr kommunikativerMensch<br />
und habegleicheine Freundin<br />
gefunden“,erzählt Claudia.<br />
Offenheit, Teamwork<br />
Selbstständigkeit<br />
Natürlich muss manauch<br />
offen seinfür andereKulturen,<br />
selbstständigseinund gleichzeitigauch<br />
im Teamarbeiten<br />
können. Denn: Arbeitetman in<br />
der Gruppe underledigt einer<br />
seinenPartnichtganz genau,<br />
dann war dieganze Arbeit umsonst.<br />
DieAusbildungist zwar<br />
anstrengend, aufregende Erlebnissegibt’s<br />
im Gegenzug:<br />
Zum Beispiel Koch-Sessions<br />
mit namhaften Köchenwie<br />
AndiSchweiger,bei denen<br />
nicht nur derSpaß groß ist,<br />
sondernauchder Lerneffekt.<br />
In denFerien stehen schließlich<br />
Praktikaan, diedie Schüler in<br />
allerHerren Länder führen.<br />
Unddeswegen setzt die<br />
Schule auch im sprachlichen<br />
Bereich an: „Ich habeEnglisch<br />
und Französisch gelernt.<br />
Außerdemhätteich noch<br />
Spanisch und Russisch dazunehmen<br />
können“, erzähltdie<br />
19-Jährige.Eines ihrerPraktika<br />
hat Claudia im Luxushotel<br />
Foto: TourismusschuleBad Gleichenberg<br />
Ständiges Tunlohnt sich!<br />
Schon in jungen Jahren wusste Claudia Tafner, dass sie gerne<br />
einmal in einem großen Hotel arbeiten möchte. Die Tourismusschule<br />
Bad Gleichenberg hat ihr den Weg dazu geebnet!<br />
Mandarin Oriental inMünchen<br />
absolviert. Drei Monatehat sie<br />
inder großen Stadt verbracht:<br />
„Dortbin ich als Teil des Teams<br />
behandelt worden und durfte<br />
auch allesmachen. Da habe<br />
ich gewusst, ich will an die Rezeption!“<br />
Unddiesen Wunsch hatsie<br />
sichmittlerweile auch erfüllt:<br />
Bereits während derSchulzeit<br />
hat siesich im BerlinerHotel<br />
Adlon beworben und glatt eine<br />
Zusagebekommen! Im Juni<br />
hat dieSteirerin ihre Ausbildung<br />
schließlichbeendet,und<br />
seit1.August arbeitet Claudia<br />
an derRezeptiondes Berliner<br />
AdlonHotels.<br />
Einsichlohnendes Tun<br />
Die Schüler werden in ihrer<br />
Ausbildungszeitgefordert:„Oft<br />
registriertman erst im Nachhinein,<br />
wasman in der Schulzeit<br />
eigentlichmitbekommenhat.<br />
Manhat selten Zeit durchzuschnaufen,<br />
kommt am Freitag<br />
nach Hause und fährtam<br />
Sonntag aberschon wieder ins<br />
Internat. Es ist einständiges<br />
Tun, aber es lohnt sich!“ <br />
<strong>Karriere</strong> <strong>Krone</strong> 37
Kinder sind ihre<br />
große Berufung<br />
Dass sie einmal mit Kindern arbeiten wollen, war Jennifer König<br />
und Jutta Stocker schon sehr früh bewusst. Beide haben eine<br />
Schule für Kindergartenpädagogik besucht.<br />
Ich habe schon als neunjähriges<br />
Mädchen begonnen,<br />
mein Taschengeldmit<br />
Babysitten aufzubessern“, erinnertsich<br />
Jutta Stockerzurück.<br />
Außerdem war sie musikalisch,<br />
und auch das bildnerische<br />
Gestalten machte ihrgroßen<br />
Spaß. Gute Voraussetzungen:<br />
Siehat im Jahr 1985 diedamalsnochvierjährige,berufsbildendeSchule<br />
ohne Matura<br />
abgeschlossen und freut sich<br />
über dieumfassenden Gestaltungsmöglichkeiten<br />
alsLeiterin<br />
eines 33-köpfigen Teamsin<br />
einem heilpädagogischen<br />
Kindergarten.<br />
Jennifer König hingegenkonnteihreAusbildung<br />
vor einigen<br />
Jahren an der BakipinHartbergmit<br />
Maturaabschließen.<br />
38 <strong>Karriere</strong> <strong>Krone</strong><br />
Da ihreMutter als Tagesmutter<br />
beschäftigt war,hatte sie bereits<br />
früh mitKindern Kontakt<br />
undlernte, mit ihrenWünschen,<br />
Freuden, aber auch Launen<br />
umzugehen. Doch auch hier<br />
muss dieEntscheidung über<br />
die schulische Zukunft früh fallen.<br />
Und mehrnoch alsinanderen<br />
Ausbildungen muss klar<br />
sein, wohin der Weg gehen soll,<br />
sonst verliertman wertvolle<br />
Zeit. „Heute denke ich, dasses<br />
zu früh ist, mit14Jahren die<br />
Ausbildung zur Kindergartenpädagogin<br />
zu beginnen. In diesemAlterist<br />
man noch ein Kind<br />
und gerade dabei,sich mit den<br />
Eltern kritisch auseinanderzusetzen<br />
und sich gegen vieles,<br />
wasErwachsenewollen, zu<br />
stellen“, überlegtJutta Stocker.<br />
Für Jennifer hingegen war dieser<br />
Entschluss goldrichtig:„Es<br />
stimmt auf alleFälle, dass es<br />
mit14Jahren schon sehr früh<br />
ist, solcheineEntscheidung zu<br />
treffen. Aber für mich war sie<br />
eigentlich sehr klar. Zwar habe<br />
ich mirmehrere höhere Schulen<br />
angeschaut, unter anderem<br />
auch dieHLW für Sozialmanagement<br />
inGraz,aber da war<br />
die Entscheidungeigentlich<br />
schon gefallen.“<br />
Empathie, Belastbarkeit,<br />
Kreativitätund Musikalität!<br />
Das Arbeitenmit Kleinkindern<br />
bringtnatürlichauch gewisse<br />
Anforderungen mitsich:Durchhaltevermögen,<br />
Belastbarkeit,<br />
Kreativität, Empathie, musikalische<br />
Fähigkeiten, Organisationsfähigkeit,<br />
Stressresistenz,<br />
Teamfähigkeit, Toleranz, die<br />
Fähigkeit zur Selbstreflexion<br />
und natürlich dieLiebe zu den<br />
Kleinen sind nur einige von<br />
ganzvielen Dingen, die man<br />
mitbringensollte, um sein Leben<br />
lang diesen Beruf durchführen<br />
zu können.<br />
Denkt Jennifer an ihreSchulzeit<br />
zurück, erinnertsie sichbesondersgerneandie<br />
Harmonie<br />
zwischen denLehrern und<br />
Schülern derBakip Hartberg.<br />
Außerdem nutzte sie diezusätzlichen<br />
Ausbildungsmöglichkeiten<br />
derFrüherziehung<br />
sowiezur Freizeit- Kinder-und<br />
Jugendanimateurin,absolvierte<br />
Erste-Hilfe-Kurse und machte<br />
den Retter- und Helferschein<br />
im Schwimmen.Die wertvollen<br />
Praxiserfahrungen von der<br />
ersten biszur fünften Klasse<br />
Gesunde, lustigeund wertvolle Bewegungseinheitenstehenam<br />
täglichen Plan in einem Kindergarten.<br />
Fotos: König,Stocker<br />
Anton, derkleine Sonnenschein, bringtJenniferKönigregelmäßig<br />
ein strahlendes Lächeln insGesicht.<br />
erhöhen natürlich einen sofortigen<br />
Einstieg insBerufsleben<br />
nach derabgeschlossenen<br />
Reifeprüfung.<br />
Auch zu Jutta StockersAusbildungszeitwarenwöchentliche<br />
bzw. geblockte Praktikavorgesehen.<br />
„Ich glaube, wirhaben<br />
für das damaligeAnforderungsprofil<br />
ein sehr gutes<br />
,Handwerkzeug’ erlernen können<br />
und mussten uns nicht mit<br />
schwierigen ,Oberstufenaufgaben’plagen.“<br />
„JederMenschhat<br />
besondere Bedürfnisse!“<br />
Wieerwähnt,ist Jutta Stocker<br />
an einem heilpädagogischen<br />
Kindergarten tätig. Hier werden<br />
also auch Kinder mitunterschiedlichen<br />
körperlichen oder<br />
geistigenBeeinträchtigungen<br />
betreut und gefördert. Ist es<br />
daher nötig, noch feinfühliger<br />
zu agieren, um auf dieunterschiedlichen<br />
Bedürfnisse besser<br />
eingehen zu können? „Die<br />
Frage, ob man mitbeeinträchtigten<br />
Kindern arbeiten möchte,<br />
dürfen sich Pädagogenmeiner<br />
Meinung heute garnichtmehr<br />
stellen“, meint Jutta. Im Sinne<br />
einer inklusiven Pädagogikdarf<br />
es keineRollespielen, auswelchem<br />
soziokulturellenUmfeld<br />
die Kinder stammen, oder welche<br />
Beeinträchtigungen vorhanden<br />
sind. „Die Haltung und<br />
Wertvolle<br />
Praxis-Erfahrungen<br />
erhöhen nach<br />
derSchule dieChance<br />
auf einensofortigen<br />
Einstieg in die<br />
Berufswelt.<br />
Einstellungmusssein:<br />
,Jeder Mensch hat<br />
besondere Bedürfnisse’!“Die<br />
Rahmenbedingungen<br />
dafürsindzwar<br />
oftschwierigzu<br />
bewerkstelligen,<br />
unddaher ist selbstverständlich<br />
einhohes<br />
Maß an Engagement der<br />
Pädagogenunerlässlich.<br />
Nachder Reifeprüfung an der<br />
Bakiphat auch Jennifer König<br />
einen weiteren Bildungsweg<br />
gewählt:AnderBakipinGraz<br />
hat siesich fürden zweijährigen<br />
Lehrgang für Sonderkindergartenpädagogikeingeschrieben<br />
–noch dazu berufsbegleitend!<br />
Nachder Arbeitbedeutete das<br />
ab nach Graz, um dieSchulbankzudrücken–teilweisebis<br />
21 Uhr,und das täglich unter<br />
der Woche! Doch all dieMühen<br />
habensich ausgezahlt–heute<br />
freut siesich über ihren Beruf,<br />
der zur Berufung wurde. Und<br />
das,obwohl es immerwieder<br />
galt, sichneu zu motivieren.<br />
„Meine Freunde waren der<br />
größte Ansporn, immer wieder<br />
weiter zu machen“, erzählt sie.<br />
Heute ist sie als SonderkindergartenpädagoginimTeamder<br />
integrativen Zusatzbetreuung<br />
im BezirkWeiztätig.<br />
Jennifer weiß, was wesentlich<br />
ist,wenn man noch unschlüssig<br />
ist, wohin<br />
einen der<br />
Weg einmal<br />
führen soll:<br />
„Ich glaubees<br />
istwichtig,dass<br />
man sichwirklich genügend<br />
Zeitfür diese Entscheidungnimmt<br />
undschon frühgenug<br />
beginnt, sich damitauseinanderzusetzen.<br />
Auch derAustausch<br />
miterfolgreichen<br />
Absolventen und dieMöglichkeit<br />
desTag der offenen Tür<br />
sollte man unbedingt nutzen.<br />
Schlussendlich sollte manaber<br />
auf jeden Fall auf sein Bauchgefühlhören!<br />
Und auch Jutta Stocker gibt<br />
wertvolle Tippsanjene weiter,<br />
diesichvorstellenkönnten,<br />
eines Tages einmal ineinem<br />
Kindergarten zu arbeiten: „Derzeitwürdeich<br />
interessierten<br />
jungen Menschen raten, ein<br />
Praktikum in einem Kindergarten<br />
zu absolvieren, um einen<br />
Einblickindie Arbeit einer<br />
Kindergartenpädagogin zu bekommen.<br />
Meiner zweiten Tochter<br />
habeich empfohlen, zunächst<br />
dieMatura zu machen<br />
und dann ein Kolleg an einer<br />
Bakipzubesuchen.“ <br />
<strong>Karriere</strong> <strong>Krone</strong> 39
Vor und hinter der Schulbank<br />
Zurück zu den Wurzeln war das Motto von Michaela Kussegg. Früher drückte sie in<br />
der HLW (Höhere Lehranstalt für wirtschaftliche Berufe) Fohnsdorf die Schulbank, in<br />
der Gegenwart steht sie als Italienisch-Professorin genau dort vor ihren Schülern.<br />
Foto: SKF Economos GmbH<br />
Ein 27-jähriger HLW-Absolvent (Höhere Lehranstalt für wirtschaftliche Berufe) beliefert<br />
mit seinem „KühbreinMost“ die Hotels von Red-Bull-Boss Dietrich Mateschitz und hat<br />
in seiner Schulausbildung wichtige Erkenntnisse über die Ernährung gewonnen.<br />
Foto: DavidKargl<br />
Eine Bauchentscheidung!<br />
DavidKargl hat2003 bei<br />
derWahl des Schultypen<br />
von seinen Elternfreie Hand<br />
gehabt undsichfür dieHLW in<br />
Fohnsdorfentschieden. „InternationaleKommunikation<br />
sowieEnglisch<br />
und Italienisch<br />
wurdenbei diesem Schultypen<br />
wirklich tollunterrichtet“, grinst<br />
derheute 27-Jährige. Sein<br />
Highlight waraber ein anderes<br />
Fach.„Ich hab zwei Jahre lang<br />
dasFach Ernährung gehabt,<br />
dasmeiner Ansicht nach in<br />
jede Schule gehört. Da lernst<br />
du für deinganzes Leben wertvolleDinge<br />
überBallaststoffe<br />
oder Eiweiße. Ich hab’sinmeinem<br />
Freundeskreisgemerkt,<br />
dassdawenigInteresse und<br />
kaum Wissen da ist.“<br />
Dieses Wissen nutzt David<br />
auch jetzt in seinemberuflichen<br />
Werdegang als Geschäftsführer<br />
des Start-upsKühbrein-<br />
Most.Die Vermarktungdes<br />
Produkts hat er alleine inder<br />
Hand. „Bisher verwenden wir<br />
ausschließlich Streuobst vom<br />
Abfüllen und<br />
abschmecken –<br />
damit ist die Arbeit<br />
vonDavid<br />
Kargl noch<br />
lange nichterledigt.Der<br />
junge<br />
Mannist viel auf<br />
Werbetour und<br />
brachtevor zwei<br />
Jahren auch<br />
einen Most-Kalender<br />
(o.)mit<br />
tollenMotiven<br />
unter die Leute.<br />
Grundstück meiner Eltern, von<br />
den Sorten her ist viel dabei,<br />
wieetwaSchafnaseoder Kronprinz<br />
Rudolf.Mittlerweile beliefere<br />
ich die eigenständigen<br />
Märktevon Spar oder ADEGin<br />
derRegion.“<br />
Undder junge Mann macht<br />
auch vor großen Namen nicht<br />
halt, hat sich längst bei Red-<br />
Bull-Boss DietrichMateschitz<br />
vorgestellt. „MeinMost istmittlerweile<br />
in fast allen seiner Hotels<br />
erhältlich.“<br />
Momentanfüllt David pro Jahr<br />
12.000 Liter Most ab, viel zu<br />
wenig,umdamitübersJahrzu<br />
kommen. „Letztes Jahr und<br />
auch heuer warich spätestens<br />
im August ausverkauft, daher<br />
muss ichdringend dieProduktion<br />
erhöhen. Auch, weilich<br />
davon noch nicht leben kann –<br />
da wird’sabetwa 30.000 Liter<br />
interessant.“<br />
Eines war beimGespräch mit<br />
diesemjungen Mann sofort<br />
klar:Erwird seinen Weg machen,<br />
auch dank derAusbildunginder<br />
HLW. <br />
Foto: DavidKargl<br />
Foto: Fotolia Foto: Kussegg<br />
Dass Michaelamit ihrer Klasse alsItalien-FaneineSprachreise in ihr Lieblingslandorganisierte, verstehtsich eigentlichvon selbst.<br />
Zurück zu den Wurzeln!<br />
Dies war das Motto von<br />
Michaela Kussegg,die<br />
nunander HLW in Fohnsdorf<br />
Italienisch unterrichtet. Dort, wo<br />
die 29-Jährige von2001 bis<br />
2006 noch selbst dieSchulbank<br />
gedrückthat. Aber warum<br />
entschied sie sich vor eineinhalbJahrzehnten<br />
eigentlich für<br />
denGang an dieHLW,einer<br />
Höheren Bundeslehranstalt für<br />
wirtschaftliche Berufe.<br />
„Ich binschon immer praktisch<br />
orientiert gewesen, Kochen<br />
und Ernährung sind mirwichtig<br />
Kochen ist an der HLW nichtnur dabei,sondern einwichtiger<br />
Bestandteil in der Ausbildung und natürlich im weiteren Leben.<br />
und von dieser Erfahrung profitiert<br />
man ein ganzes Leben<br />
lang.Aberausschlaggebend<br />
ist letztlich gewesen, dass ich<br />
Italienisch lernen konnte. Mein<br />
Papakann dieSpracheund ich<br />
binauchFeuerund Flamme für<br />
dasLand und dieSprache.<br />
Mittlerweile habich vieleBekannte<br />
inItalien“, grinstedie<br />
Frau Magister, diedie HLW jedemnur<br />
ans Herzlegen kann.<br />
„Man lernt viel über Ernährung<br />
und Tourismus, hat zwei bis<br />
drei lebendeFremdsprachen<br />
undschließt dieSchule mitder<br />
Reifeprüfung und einer LAP<br />
ab.“ Kein Wunder also, dass<br />
diegebürtigeJudenburgerin in<br />
der Gegenwart Wert auf biologischeProdukte<br />
legt. „Ich schau<br />
darauf,dass ichregionaleProdukteeinkaufeund<br />
keineErdbeerenimWinter,dasie<br />
bei<br />
unsindieser Zeitnicht wachsen<br />
und das auch so sein soll.“<br />
Auch einwichtiges Element in<br />
ihremUnterricht? „Ich versuche<br />
meinen Schülernmitzugeben,<br />
dass manimmeroffen auf die<br />
Menschenzugehen soll und es<br />
wichtig ist, dass man die Fähigkeit<br />
aufbaut, ineinem Team<br />
arbeiten zu können. <br />
MichaelaKussegg legt Wert<br />
aufbiologischeErnährung.<br />
Foto: Kussegg<br />
40 <strong>Karriere</strong> <strong>Krone</strong><br />
<strong>Karriere</strong> <strong>Krone</strong> 41
Eine besondere Beziehung<br />
Sabrina Stadlober hat das Händchen für begehrenswerte Stücke im Kleiderschrank.<br />
Die junge Designerin hat ihr Handwerk in der Modeschule in Graz gelernt und sich<br />
so die essentielle Basis für ihren zukünftigen Berufsweg geschaffen.<br />
Foto: KANIZAJ Marija-M. |<strong>2016</strong><br />
Dominik Kasper setzt aufständige Weiterbildung,<br />
um einSpezialist zu werden und bleiben.<br />
Mit siebenJahren hat<br />
SabrinaStadlober<br />
kurzzeitig den<br />
Wunsch verspürt, Goldschmiedinzuwerden<br />
–ihn dann aber<br />
schnell verworfen und dieursprüngliche<br />
Sehnsucht nach<br />
Modeaufleben lassen. „Ich habe<br />
mich immer für Mode, Kleidung<br />
und dieErscheinung von<br />
Menschen interessiert. Zu Beginn<br />
hat sich das nur auf meine<br />
eigene Garderobeausgewirkt,<br />
schon im Kindergarten habe ich<br />
michselbst angezogen, und<br />
damalstrug ich<br />
ausschließlich Kleider“,<br />
sinniert sie über ihre<br />
Leidenschaft. Im Gymnasium<br />
Judenburg hat sie<br />
Modemagazine verschlungen<br />
und Kleider gezeichnet.<br />
Nach demTag deroffenen Tür<br />
an der Modeschule war klar:<br />
Dortwird Matura gemacht, um<br />
dann Modedesignerinzuwerden.<br />
„Auch wenn man nicht auf<br />
dieTrendsachtet, trägt man<br />
Kleidung auf Grund der Funktionalität<br />
und des Schutzes, aber<br />
auch zur Selbstdarstellung.“<br />
Wertvolle Auslands-Praktika<br />
Schnittzeichnen, Nähen, Textiltechnologieund<br />
weitere Fächer<br />
werden laut SabrinaStadlober<br />
im Lehrplan ausführlich behandelt,<br />
„dieLehrer haben einsehr<br />
großesFachwissen, das sie<br />
durch Workshops immer wieder<br />
erweitern,umden Unterricht<br />
durch alternative Verarbeitungstechniken<br />
zu bereichern.<br />
Meiner Meinung nach sollte der<br />
Designunterricht intensiviert<br />
werden, mit einem stärkeren<br />
Bezug zu aktuellen Modeentwicklungen.“<br />
DieJung-Designerinkonnte<br />
während ihrer<br />
Schulzeit außerdem wertvolle<br />
42 <strong>Karriere</strong> <strong>Krone</strong><br />
PraktikaimAusland verbringen,<br />
unter anderem durfte sie drei<br />
Monate langimHaute Couture<br />
Atelier von Jan Taminiau in<br />
Amsterdam reinschnuppern.<br />
Mittlerweile ist Sabrina selber<br />
einTeil der großen Designerweltund<br />
arbeitet im Moment für<br />
das PRODUCT DESIGN STU-<br />
DIO 13&9 in Graz. Aus derKollaboration<br />
mit13&9 und dem<br />
Architekturbüro INNOCAD<br />
hat sich schließlich das<br />
Projekt„Architectural Fashion“<br />
entwickelt– eine<br />
transdisziplinäre Mode- und<br />
Soundinstallation, dieindiesem<br />
Jahrinder Architekturgalerie<br />
Berlinausgestellt worden<br />
istund noch immer auf<br />
Für<br />
Modedesignerin<br />
Sabrinaist<br />
Kleidung ein faszinierendes<br />
Phänomen,<br />
demman sich<br />
nicht entziehen<br />
kann.<br />
der ArchitekturbiennaleinVenedigimZuge<br />
der „Time<br />
Space Existence“-Aus-<br />
stellung im Palazzo Bembo besucht<br />
werdenkann. „Die Ausbildung<br />
an derModeschule hat<br />
mich sehr geprägt, gutes<br />
Handwerk und Genauigkeit<br />
zeichnen meine Arbeit aus.<br />
Dies habeich sicher an der Modeschule<br />
gelernt“, ist Sabrina<br />
überzeugt. Für jungeMenschen<br />
gibt es ihrer Meinung<br />
nach viele Wege, ihreZukunft<br />
zu gestalten, was es aber widerum<br />
schwierig macht, sich für<br />
eine Laufbahn zu entscheiden.<br />
Und:„Auchwenn man später<br />
etwas andersmachen<br />
möchte. alleswas<br />
man lernt,kann inspirierend<br />
sein,<br />
wichtig istes<br />
Ziele im Leben<br />
zu haben!“ <br />
Fotos: IC_ARCHITECTURALFASHION_GOLDENNUGGET_ «Markus_Mansi_MOMA7725_print<br />
Siegestreffer für die Technik<br />
Sportlerruhm oder doch Geld in der Technik verdienen? Dominik Kasper hat sich für<br />
Zweiteres entschieden und arbeitet seit dem Schulabschluss an der HTL Bulme Graz-<br />
Gösting nun als technischer Kundenbetreuer bei der Firma Knapp.<br />
Wievielejunge Burschenliebte<br />
es auch<br />
Dominik Kasperin<br />
seinen Kindesjahren, wenn er<br />
dieComputerweltentdecken<br />
durfte. Alle geläufigen Programme<br />
wieWordoderExcel<br />
hat sich der technik-affine jungeMannselbst<br />
beigebracht.<br />
Späterwar ihm das Arbeiten<br />
mit derSoftwarenicht mehr genug,<br />
und er begann sich mit<br />
den einzelnen Kompononenten<br />
der Materieauseinanderzusetzen,<br />
zerlegte dieComputer,<br />
baute sieumund verpasste ihnensoein<br />
stärkeres Leistungsvermögen.<br />
Technik oder doch<br />
Sport –vor dieser Entscheidungstand<br />
er nachdem Beenden<br />
der Schulpflicht.Als Fußballerdes<br />
SK Sturm Grazstand<br />
da eben auch eine reizvolle<br />
Sportlerkarriere im Raum. Aber:<br />
„Da mir meineZukunft im Sport<br />
zu unsicher schien, habeich<br />
mich für den technischen Weg<br />
entschieden“, erzähltDominik,<br />
um genauer zu sein für dieHTL<br />
Bulme Graz-Gösting. Dergroße<br />
Vorteil:„Nach Abschluss der<br />
Schule undeinerBerufspraxis<br />
von drei Jahren ist man Ingenieur!“,<br />
erzählt er.Die Chancen<br />
aufeinengut bezahlten Job<br />
sind natürlichgrößer, und die<br />
technische Ausbildung ist<br />
optimal.Natürlich muss man<br />
dafürvielZeit opfernund ordentlich<br />
lernen.Was einwenig<br />
schmerzt: Fremdsprachen<br />
kommen nicht so zum Zug.<br />
Da dieHTL sehr praxisbezogen<br />
agiert, standen vielePraktika<br />
am Programm–jeden<br />
Sommer konnte Dominik in eine<br />
andereFirma hineinschnuppern<br />
–und tatsächlich wurde<br />
eine davon schließlich sein Arbeitgeber.Doch<br />
nichtnur die<br />
Praktika waren hilfreich: „Wegen<br />
der grundverschiedensten<br />
Charaktere inder Klasse wurden<br />
meine sozialen Kompetenzen<br />
sehr geprägt,wodurchich<br />
gelernt habe, Menschen frei<br />
von Vorurteilen zu betrachten<br />
und kennenzulernen.“ Natürlich<br />
musste der Techniker auch Eigenverantwortungübernehmen,<br />
sichselbstständigInformationenbeschaffen<br />
und<br />
selbstständigweitere Fähigkeiten<br />
erlernen. Dominik: „Die<br />
Ausbildung istimVergleich zur<br />
Arbeitsweltdas Grundwerkzeug,<br />
umProblemstellungen<br />
undAufgaben überhauptverstehen<br />
zu können. Egal inwelchem<br />
Bereich man dann auch<br />
tätigist, ist es notwendig,sich<br />
weiterzuentwickeln undsich<br />
demensprechend zu spezialisieren.“<br />
„Jetzt erst recht“,lautete<br />
in der Schulesein Motto: Im<br />
Semesterzeugnisder 3. Klasse<br />
musste dieHäfte derKlasseeinen„Fleck“<br />
ausbessern–auch<br />
er.Mit dem Rückhalt derFamiliehat<br />
er dasauch geschafft.<br />
Seit vier Jahrenarbeitet er bei<br />
der FirmaKnapp undist dort<br />
erfolgreich als technischer<br />
Kundenbetreuer tätig. <br />
<strong>Karriere</strong> <strong>Krone</strong> 43
auf jeden Fall eingroßes Kriterium,<br />
um dieFachschulepositiv<br />
abzuschließen.Aberauch andere<br />
Wertewie Pünktlichkeit,<br />
Zielstrebigkeitund Genauigkeit<br />
werdenvon denUnterrichtendengroß<br />
geschrieben.<br />
„Schule prägt die Zukunft!“<br />
Helene Fegus hat eine kaufmännische Ausbildung in der HAK absolviert. Sie beschreibt<br />
sich als Zahlenmensch und steht mit <strong>23</strong> Jahren voll im Berufsleben.<br />
Ehrgeiz zahlt sichaus<br />
Auch ohne Matura kann man in der Technik Fuß fassen –<br />
und zwar mit einer technischen Fachschule. Richard<br />
Ivanescu ist diesen Weg gegangen –erfolgreich!<br />
Auch wenn es nicht auf<br />
Anhieb klapptmit der<br />
Wunsch-Ausbildung –<br />
Ehrgeizzahlt sichaus! Richard<br />
Ivanescu hatte schon früh an<br />
eine technische Ausbildung<br />
gedacht. Schließlich hat es ihn<br />
zum Tag deroffenen Tür der<br />
HTL Ortweinverschlagen. Sehr<br />
gerne hätteerhier die Schulbank<br />
gedrückt, doch dieNoten<br />
haben diesen Ausbildungsweg<br />
nicht zugelassen. Schließlich<br />
hat sich eine andereMöglichkeit<br />
eröffnet: dieder Baufachschuleder<br />
HTL Ortwein in Graz.<br />
„Auch in derFachschule hat<br />
man einen sehr guten Grundstein,<br />
um später etwas aus seinem<br />
Leben zu machen“, sagt<br />
Richard.WomitervölligRecht<br />
hat, denn gerade inder Technik<br />
werden stets fähige Arbeitskräfte<br />
gesucht –imGegensatz<br />
zu vielen anderen, überlaufenen<br />
Sparten. „DieFachschule<br />
ist praxisbezogen und einer<br />
Lehre gleichgestellt, aber man<br />
hat viele Möglichkeiten danach,<br />
z.B. das Kolleganzuhängen,<br />
wieich es gemachthabe“, erzähltRichard.<br />
Viele Stunden<br />
am Bauhof und proJahr ein<br />
Praxis-MonatimSommerbei<br />
einer Baufirma gebenErfahrungswerte,<br />
die dringend am<br />
Bau benötigtwerden.<br />
DieAufnahmeanforderungen<br />
für dieFachschule sindzwar<br />
nicht so hoch wiefür dieHöhere<br />
Schule,doch für Fächer wie<br />
Mathematik undPhysiksollte<br />
der Bewerber schon einHändchen<br />
haben. In Unterrichtsfächernwie<br />
Statik oderTragwerks-Lehre<br />
sinddiese Affinitäten<br />
schon eingrober Vorteil.<br />
Engagementist laut Richard<br />
Vom Hoch- zum Tiefbau<br />
Gleich nach derFachschule<br />
hat Richard daszweijährige<br />
Tiefbau-Kolleg angehängt. Die<br />
Fachschule hat sich eher nach<br />
demHochbau orientiert, doch:<br />
„Ich habeimSommermeine<br />
Praktika in einerTiefbau-Abteilunggemacht,<br />
war dortim<br />
Gleisbau tätig.Dorthatte ich<br />
viel Spaß. Meine Mutter und<br />
meine Frauhaben mich dazu<br />
ermutigt,weil sie an meinPotenzial<br />
geglaubthaben“, erzählt<br />
der Techniker.Auch wenn<br />
dassehr herausfordernd war<br />
und es neben der ganztägigen<br />
Ausbildung noch viel zu lernen<br />
gab, hat sich dieEntscheidung<br />
ausgezahlt: Heute arbeitet<br />
Richard alsBautechniker am<br />
LKH Graz und ist zuständigfür<br />
die Instandhaltung und Instandsetzung<br />
der Gebäude,<br />
demPrüfenvon Angeboten ,<br />
oder demLegen von Rechnungen.<br />
Kurz: Er koordiniertdie<br />
Baustellen undsorgt für deren<br />
reibungslosenAblauf.<br />
Unentschlossenen möchte<br />
Richard mitgeben: „Macht<br />
einen Berufseignungstest,<br />
denn da stellt sicheindeutig<br />
heraus, was einem gefällt!“ <br />
Richardist fürdie Instandhaltung der Gebäude am LKHzuständig<br />
Fotos: Ivanescu<br />
Nachder Schule gleich<br />
arbeiten gehen und<br />
daseigene Geld verdienen,<br />
schnellauf deneigenenBeinen<br />
stehen –das ist der<br />
Wunsch vieler Burschen und<br />
Mädchen. Und auch in diesem<br />
Fallgibt’s Mittelund Wege:<br />
Zum Beispiel eine kaufmännische<br />
Ausbildung inFormder<br />
Handelsakademie.Helen Fegus<br />
hat sich dafür entschieden, obwohl<br />
sie zuvor etwas eigentlich<br />
Anderes vorhatte:„Ich war bereits<br />
für dieBHAS–der einfachen<br />
kaufmännischen Ausbildung–angemeldet,<br />
habe mich<br />
aber kurz vor Schulbeginn, in<br />
den Sommerferien, dann doch<br />
für dieBHAKentschieden.“<br />
DerGrunddafür:Helene wollte<br />
mitMatura abschließen und<br />
sich dieMöglichkeiteines Studiums<br />
offen halten. „Familie<br />
und Freundehaben mirauch<br />
dazugeraten.<br />
„Ich bin ein Zahlenmensch“<br />
Undich bin sehr froh, diese<br />
Entscheidunggetroffen zu<br />
haben!“Während der HAK hat<br />
sich schließlich herausgestellt,<br />
dass sieein „Zahlenmensch“<br />
ist, undschon als kleines Mädchen<br />
war sie vom Büroleben total<br />
fasziniert –die perfekte Voraussetzung<br />
also für diesen<br />
Schulweg! Ähnlichdem Betriebswirtschaftslehre-Studium<br />
konnte sich Helene ab dem<br />
dritten Schuljahr zum Beispiel<br />
auf Marketing oder Controlling<br />
spezialisieren, wasweitereVorteilemit<br />
sichbrachte: „Das Arbeiten<br />
in kleinen Gruppen war<br />
sehr effektiv, außerdem gab es<br />
dieMöglichkeit, neueKontakte<br />
fürs spätereBerufsleben, zum<br />
Beispiel aus der Kammer der<br />
Wirtschaftstreuhänder, aufzubauen.“<br />
Die Chancen aufein<br />
Ferialpraktikum stiegen dadurchnämlichenorm,und<br />
auch dieSchule selbst halfihrenSchülernbei<br />
der Suche<br />
nach adäquaten Arbeiten in<br />
der Ferienzeit. Dadurch war es<br />
möglich,Erfahrungenzusammeln,<br />
dienatürlichauch eine<br />
ideale Vorbereitung auf das<br />
Berufsleben darstellten. Und<br />
da steht so einiges am Stundenplan,<br />
dereserforderte,einmalamNachmittag<br />
bis17<br />
Uhrdie Schulbank zu<br />
drücken –„für<br />
Jugendliche<br />
schwer,dadie<br />
Konzentration<br />
einfach schwindet“,<br />
gesteht Helene<br />
ein. Natürlich<br />
gibt es aberauch<br />
zusätzliche Lehrangebote,<br />
die von den<br />
Schülern genutzt werdenkönnen:<br />
Zum Beispiel Lateinunterricht<br />
–„für einJus-Studiumsehr<br />
vorteilhaft!“, meint Helene. Und<br />
selbstverständlich standen für<br />
Helene und ihreKlassenkollegenauchAuslandsaufenthalte<br />
auf dem Programm: eine Woche<br />
inLondon,wosie auch unterrichtet<br />
wurden und beiGastfamilien<br />
untergekommen sind –<br />
da kommtder Spaßsicherlich<br />
nicht zu kurz!<br />
Mit Erfahrungzum Beruf<br />
HeleneFegus hat dieHAK erfolgreich<br />
beendet und ist danach<br />
beider SCOOP&SPOON<br />
GmbH, einem großen, internationalen<br />
Marketing- und Kommunikationstechnologieunternehmen,<br />
im Office Managementund<br />
Accountingtätig geworden.Die<br />
kaufmännische<br />
Erfahrung, Berufserfahrung bei<br />
einem Steuerberater und die<br />
hervorragendeschulische Ausbildunghabenihr<br />
den Weg<br />
dorthin geebnet: „DieSchule<br />
prägt die Zukunft.Man wirdimmeretwas<br />
im wahren Berufslebenanwenden.<br />
DerSpruch<br />
,dasbraucht niemand mehr’<br />
trifft nicht immerzu“, ist Helene<br />
überzeugt.<br />
Ihrer Meinung nach sollte man<br />
sich bereits früh überlegen,<br />
was maneinmal werden will,<br />
sich Zielesetzen und versuchen<br />
zu verwirklichen. Natürlichgilt<br />
es auch, mitRückschlägen<br />
umgehen<br />
zu lernen, Helene:<br />
Helene hat<br />
dankihrer Ausbildunginder<br />
Handelsakademie<br />
einen interessanten<br />
Arbeitsplatz<br />
gefunden.<br />
„Dennoch muss manweiterkämpfen.<br />
Man lernt nieaus,<br />
und durchRückschlägewird<br />
manimmerstärker!“<br />
Erkunden, wasSpaßmacht!<br />
Um zu erkennen,welche Richtung<br />
später einmal eingeschlagen<br />
werden soll,rät Helene<br />
jungen Menschen, sich mitder<br />
Familieund Freunden zusammenzusetzen,<br />
zu erkunden,<br />
waseinemliegt undSpaß<br />
macht. <br />
44 <strong>Karriere</strong> <strong>Krone</strong><br />
<strong>Karriere</strong> <strong>Krone</strong> 45
Erfolg mit einem Studium<br />
Immer mehr junge Steirer entscheiden<br />
sich nach der Schule für ein Studium<br />
an der Uni, Fachhochschule<br />
oder „büffeln“ berufsbegleitend.<br />
Das Studium an einer Universität<br />
vermittelt grundlegende<br />
theoretische und wissenschaftliche<br />
Kenntnisse alsVorbildungfür<br />
einbreites Spektrumberuflicher<br />
Tätigkeiten.<br />
Du kannst viel individuellgestalten,<br />
musst aber auch viel selberorganisieren.<br />
In der <strong>Steiermark</strong> findest<br />
du dieKarlFranzens-Uni, die Technische<br />
Universität, dieUniversität<br />
für Musikund darstellendeKunst,<br />
dieMedizinische Universitätund<br />
diePädagogische Hochschule in<br />
Graz sowiedie Montanuniversität<br />
Leoben.<br />
Fachhochschul-Studiengänge<br />
bieteneine wissenschaftlich<br />
fundierteund praxisorientierte<br />
Berufsausbildung auf Hochschulniveau<br />
miteinerfixen Studiendauer.<br />
Standortegibt es in Graz, Kapfenberg<br />
undBad Gleichenberg.<br />
An manchen berufsbildenden<br />
höheren Schulen werdenauch<br />
Kollegs geführt,die die Aufgabe<br />
haben, ineinem vier- bis sechssemestrigen<br />
Bildungsgang AbsolventInnen<br />
von höheren Schulen ergänzend<br />
deren Inhalte weiter zu<br />
geben.<br />
Wenn du dann schon einige<br />
JahreimBerufsleben stehst,<br />
kannst du immer noch berufsbegleitendstudieren.<br />
Entweder Vollzeit mit Selbsterhalterstipendium<br />
oderberufsbegleitend<br />
abendsund am Wochenende<br />
sowieüber ein Fernstudium. Du<br />
brauchst aber eingutes Zeitmanagement<br />
und viel Eigeninitiative!<br />
Wenn du noch Zeit für eine<br />
Entscheidung brauchst, gibt’s<br />
Grundwehrdienst, Zivildienst,<br />
Freiwilliges Soziales Jahr, Freiwillige<br />
Sommereinsätze, Freiwilliges Umweltjahrusw.<br />
<br />
46 <strong>Karriere</strong> <strong>Krone</strong><br />
Mit einem (Fern-)Studium zumBerufserfolg!<br />
Fotos: Fotolia<br />
SCHULTYPEN<br />
Berufsbildende Mittlere<br />
Schule(BMS)<br />
Wenn du keine höhere Schule<br />
besuchen willst,abertrotzdem<br />
lieber eine Schuleals eine<br />
Lehremachen möchtest, dann<br />
isteineBerufsbildende Mittlere<br />
Schule (BMS) eine gute Alternative.<br />
Siebietet sowohl Praxisnähe<br />
im Hinblick aufdas<br />
Berufsleben als auch eine fundierteWissensvermittlung.<br />
Die wichtigsten Schulen im<br />
Überblick:<br />
•Technische, gewerbliche<br />
undkunstgewerblicheFachschulen<br />
•Handelsschulen<br />
•Fachschulen für wirtschaftliche<br />
Berufe<br />
•Fachschulen für Mode<br />
und Bekleidungstechnik<br />
•Hotel-,Gastgewerbe- und<br />
Tourismusfachschulen<br />
•Fachschulen für Sozialberufe<br />
•Landwirtschaftliche Fachschulen<br />
Infos:www.abc.berufsbildendeschulen.at<br />
Berufsbildende Höhere<br />
Schule(BHS)<br />
Eine BHSbieteteinegehobene,<br />
abgeschlossene Berufsausbildung.<br />
DieAusbildung<br />
dauertfünf Jahreund schließt<br />
mit der Matura ab.<br />
Die wichtigsten<br />
Schulen im Überblick<br />
•Höhere technische und gewerblicheLehranstalten<br />
•Höhere land-und forstwirtschaftliche<br />
Lehranstalten<br />
•Handelsakademien<br />
•Höhere Lehranstalten für<br />
Modeund Bekleidungstechnik<br />
•Höhere Lehranstalten für<br />
Tourismus<br />
•Höhere Lehranstalten für<br />
wirtschaftliche Berufe<br />
•Bildungsanstalten für Kindergartenpädagogik<br />
•Bildungsanstalten für Sozialpädagogik<br />
Infos: www.abc.berufsbildendeschulen.at<br />
Foto: Fotolia/Dada Lin<br />
Wie soll ich wählen?<br />
Unendlich scheinen die Möglichkeiten, fürs Leben zu lernen.<br />
Wo aber anfangen, wo hinstreben? Hier sind die richtigen Wegweiser<br />
durch den Dschungel der Bildungswelt.<br />
Allgemein BildendeHöhere<br />
Schule(AHS) –Oberstufe<br />
DieAHS-Oberstufevermittelt<br />
eine vertiefte Allgemeinbildung<br />
undschließt mitder Maturaab.<br />
Anschließend ist eine konkrete<br />
Berufsausbildung ratsam<br />
(z.B. Kolleg,Studium,UNI-<br />
Lehrgang, Lehre nach Matura).<br />
Ausder AHS-Unterstufe weitergeführt<br />
werden folgende<br />
Schulen:<br />
•Gymnasium (Schwerpunkt<br />
Sprachen)<br />
Realgymnasium (Schwerpunkt<br />
Naturwissenschaften)<br />
•Wirtschaftskundliches Realgymnasium<br />
(Schwerpunkt<br />
Wirtschaftswissenschaften)<br />
Infos:www.ahs-stmk.at<br />
Mit Lehre zum Facharbeiter<br />
Mit demBesuch einer Polytechnischen<br />
Schule (PTS)<br />
kannst du deine Pflichtschulausbildungbeenden<br />
(9. Schulstufe)<br />
und dich danach mit<br />
einer Lehrezum Facharbeiter<br />
ausbilden lassen.Den Abschluss<br />
derzumeist 2- bis4-<br />
jährigenLehrzeit bildetdie<br />
Lehrabschlussprüfung(LAP).<br />
Infos zu PTS:<br />
www.schule.at/portale/polytechnische-schule<br />
Infos zurLehre:<br />
wko.at/stmk/lehrlingsstelle<br />
Infos Lehrstellensuche:<br />
www.ams.or.at/lehrstellen<br />
Infos zu Lehrbetrieben:<br />
lehrbetriebsuebersicht.wko.at<br />
InfoszuLehrberufssuche:<br />
www.steiermark.bic.at<br />
InfoszuBerufen:<br />
www.berufslexikon.at<br />
Lehremit Matura<br />
AlsAlternativekannst du<br />
auch dasAusbildungsmodell<br />
„Lehremit Matura“ wählen.<br />
Auch damitkannst du später–<br />
fallsduesdir anders überlegst<br />
–ein Studium beginnen. Infos<br />
zu Lehremit Maturaunter:<br />
www.bfi-stmk.atbzw.<br />
www.stmk.wifi.at<br />
Lehrenach Matura<br />
Auch nach der Matura hast<br />
du die Möglichkeit,eine praxisnahe<br />
Lehre zu machen. In rund<br />
35 steirischen Industrie-Unternehmen<br />
kannst du dichzum<br />
„Technical Expert“ ausbilden<br />
lassen.<br />
Informationen unter:<br />
www.technicalexperts.at<br />
STUDIUM<br />
Alle Infos rund ums Studium<br />
unter:www.studieren.at bzw.<br />
www.studienwahl.at <br />
<strong>Karriere</strong> <strong>Krone</strong> 47