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Karriere Krone Steiermark 2016-09-23

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September <strong>2016</strong><br />

KARRIERE KRONE<br />

Wege zum Erfolg in der<br />

STEIERMARK<br />

Foto:Fotolia/lev dolgachov<br />

LEHRE, SCHULE, STUDIUM<br />

Mit Engagement auf vielen Wegenganz nach oben!


Foto: Petritsch<br />

Foto: KANIZAJ Marija-M. |<strong>2016</strong><br />

Foto: König<br />

Viel konnten sich meine<br />

Mitschüler beim Beruf des<br />

Zerspanungstechnikers<br />

nicht vorstellen.<br />

Anna Hartmann,<br />

Neo-Lehrlingbei Anton Paar<br />

EgalinwelchemBereich<br />

man dann auch tätig ist,<br />

ist es notwendig, sich<br />

weiterzuentwickeln.<br />

Dominik Kasper,<br />

techn.Kundenbetreuer beiKnapp<br />

Man sollteschlussendlich<br />

bei einer wichtigen<br />

Entscheidung immer auf<br />

sein Bauchgefühl hören!<br />

2 <strong>Karriere</strong> <strong>Krone</strong><br />

Jennifer König,<br />

Sonderkindergartenpädagogin<br />

Foto: Tesch/Pankl Racing<br />

Foto: Ivanescu<br />

Foto: Gassmann<br />

Wichtigist, dassman<br />

den ausgewählten Job<br />

gernemacht, sichdamit<br />

identifizierenkann.<br />

Christian Tesch, Lehrlingsbeauftragter<br />

bei Pankl Racing<br />

Macht einenBerufseignungstest,<br />

denn da stellt<br />

sich eindeutig heraus, was<br />

einemgefällt!<br />

Richard Ivanescu,<br />

Bautechniker beim LKHGraz<br />

Ichbin jemand, der die<br />

Dingeauchwirklich<br />

macht,die er sich vorgenommenhat.<br />

Gero Jammernegg,<br />

Techniker bei ZETA Biopharma<br />

Foto: Kargl<br />

Foto: Mischlinger<br />

Foto: IC_ARCHITECTURALFASHION_WORKMarkus_Mansi<br />

Meinen Most bekommt<br />

man mittlerweile bei fast<br />

allen Hotels von Dietrich<br />

Mateschitz im Murtal.<br />

David Kargl,<br />

Jung-Unternehmer<br />

Das Leben istwie eine<br />

Stammzelle. Sie kann alles<br />

werden. AuchimLeben muss<br />

man sichspezialisieren.<br />

JohannesMischlinger,<br />

Tropenmediziner<br />

Alles was man lernt,<br />

kann inspirierend sein,<br />

wichtig ist es, Ziele im<br />

Lebenzuhaben..<br />

Sabrina Stadlober,<br />

Jung-Designerin<br />

Foto: zVg Foto: Gassmann<br />

Foto: GBH-Presse Trabi<br />

Es macht mich immer<br />

wieder stolz, wenn ich am<br />

Endedes Tages sehe, was<br />

ich gemacht habe.<br />

MarcelGartner,<br />

Tischler-Lehrlingbei Kamper<br />

Manchmal wird viel<br />

verlangt in der Ausbildung,<br />

aberdie Praxis zeigtden<br />

Nutzen dahinter.<br />

Jonas Schmelz,<br />

Metalltechnik-Lehrlingbei Sappi<br />

Eigenmotivation und<br />

Disziplinist für die berufliche<br />

Entwicklung sehr<br />

wichtig.<br />

Kevin Müller,<br />

IT-Fachmann bei Infonova<br />

EDITORIAL<br />

Im Zeichender<br />

Talente und<br />

Begabungen<br />

Unsere Bildungslandschaft hat für unsere<br />

jungen Menschen ein breites Spektrum<br />

anAngeboten, bei dem dieBegabungen<br />

und Neigungen unserer SchülerInnen zur<br />

Entfaltung kommen können. Ziel aller<br />

Beteiligten muss sein, unsereKinderzu<br />

fördernund fordern. Schwerpunkt des<br />

Schuljahres<strong>2016</strong>/17 ist dieTalente- und<br />

Begabungsförderung. Mitder neuen<br />

Begabungs- und Begabtenförderung im<br />

Landesschulrat für <strong>Steiermark</strong>, diein<br />

Kooperation mitunseren Schulen und<br />

denStakeholdern der <strong>Steiermark</strong> Akzente<br />

setzen wird,soll kein Talent in unserem<br />

Land verloren gehen.<br />

Ob nun eine weitere Schullaufbahn oder<br />

eine <strong>Karriere</strong> mit Lehre bevorzugt wird<br />

–für denindividuell richtigen Weg braucht<br />

es Mut und dierichtigenAnsprechpartner.<br />

So werden wir im Landesschulrat alles<br />

daran setzen,dass möglichstviele<br />

SchülerInnengemeinsam mitunseren<br />

BerufsorientierungslehrerInnen das neue<br />

Talentcenter derWKO <strong>Steiermark</strong>nützen<br />

werden, um dierichtigeWahlfür Beruf<br />

und <strong>Karriere</strong> zu treffen.<br />

Elisabeth Meixner<br />

Amtsführende<br />

Präsidentin des<br />

Landesschulrates<br />

für <strong>Steiermark</strong><br />

„JobTech“ 2017<br />

Unterrichtauf der<br />

Rennstrecke –den<br />

gibt’swiederimRahmen<br />

der zweiten Job-<br />

Tech im März2017.<br />

1.600 Schüler und Maturanten<br />

können sich<br />

über Zukunftsmöglichkeiten<br />

bei Vertretern<br />

von namhaften Unternehmen<br />

und Universitäten<br />

informieren –inklusive<br />

Action am Ring!<br />

S.8<br />

Foto: Thomas Raggam<br />

Foto: Fotolia/francescoridolfi.com<br />

Foto: KANIZAJ MARIJA-M.|2015<br />

Foto: Fotolia/<br />

14 wasnun, 19 und dann?<br />

Mit 14 müssen wichtige Entscheidungen<br />

getroffenwerden –gehe ich weiter indie<br />

Schule, beginne ich eine Lehre? Vielen stellt<br />

sich dieFrage nach derMaturaerneut. Wie<br />

geht’s weiter?<br />

S.4-7<br />

Lehremit Zukunft<br />

Techniker,Tischler, Logistiker, Maurer,<br />

Einzelhandelskaufmann–alles Lehrberufe<br />

mit Zukunft. Wirwarenvor Ortund haben<br />

den Mädelsund Jungsüberdie Schultern<br />

geschaut. S.10-13,18-<strong>23</strong>, 31-33<br />

DasSchulsystemimÜberblick<br />

Welcher Schultyp passt zu mir? Schulabsolventen<br />

erzählen über ihre Schulzeit, ihren<br />

beruflichen Werdegang, und haben wertvolle<br />

Tippsfür euch parat!<br />

S.34-45<br />

Foto: Jürgen Radspieler<br />

INHALT<br />

17 Maturaund Beruf<br />

Lernen,Praxisund Geld<br />

verdienen –möglich mit<br />

der Lehre mitMatura!<br />

20 Wegweiser zum Job<br />

Mit demTalentcenter erfährst<br />

du,welcher Beruf am<br />

besten zu dirpasst.<br />

24 9Fragen, 9Antworten<br />

Wie benimmtman sich<br />

beimBewerbungsgespräch,was<br />

zieheich an,<br />

wasgeht gar nicht?<br />

25 <strong>Karriere</strong>mit Wattund Co<br />

Die Energie <strong>Steiermark</strong> hat<br />

seit demJahr 1956 1.000<br />

Lehrlingeausgebildet!<br />

26 Ausbildungspflichtbis 18<br />

DieSchule oderAusbildungabzubrechen,das<br />

spielt es bald nicht mehr!<br />

46 Berufsbegleitendstudieren<br />

Weiterbilden und gleichzeitigarbeiten<br />

sindkein<br />

Ding derUnmöglichkeit!<br />

47 Wie sollich wählen?<br />

Aufdieser Seite findest du<br />

einen Wegweiser durch<br />

denDschungel der Bildungswelt.<br />

IMPRESSUM<br />

MEDIENINHABER:<br />

Mediaprint Zeitungs- und Zeitschriftenverlag<br />

GmbH &CoKG<br />

GESAMTLEITUNG:<br />

Mag. Thomas Kreuzer<br />

thomas.kreuzer@mediaprint.at<br />

PROJEKTLEITUNG:<br />

Mag. Sonja Gassmann<br />

sonja.gassmann@mediaprint.at<br />

REDAKTION:<br />

Mag. Sonja Gassmann, Mag. Gerald<br />

Schwaiger MA, Monika Krisper MA,<br />

Alexander Petritsch, Matthias Wagner<br />

LAYOUT: Dominik Voglsinger<br />

HERSTELLER:<br />

Niederösterreichisches Pressehaus<br />

Druck- und Verlagsgesellschaft m.b.H.,<br />

3100 St. Pölten<br />

VERLAGSORT: Wien<br />

HERSTELLUNGSORT: St.Pölten<br />

<strong>Karriere</strong> <strong>Krone</strong> 3


Wenn alle Türen<br />

offen stehen<br />

spiele:Technische Fachschulen<br />

oderHandelsschulen.<br />

Auch Berufsbildende Höhere<br />

Schulen (BHS) gelten alsabgeschlossene<br />

Berufsausbildung.Sie<br />

dauern 5Jahreund<br />

enden mitdem Reife- und<br />

Diplomprüfungszeugnis. Dadurch<br />

erwirbst du diverse Berufs-<br />

und Gewerbeberechtigungen<br />

sowieZugang zu<br />

Fachhochschulen, Unisoder<br />

Kollegs.<br />

Foto: Fotolia<br />

Möglichkeiten gibt es viele, dennoch stehen die Fragezeichen<br />

symbolisch über vielen 14-Jährigen! Wir bieten dir einen<br />

Überblick, welche Optionen du in dem wichtigen Alter hast!<br />

Und?Gehst weiter in die<br />

Schule? Wer kennt sie<br />

nicht, diese klitzekleine<br />

Frage, über dieman vorher<br />

vielleicht noch gar nicht wirklich<br />

nachgedacht hat.Mit 14<br />

Jahren ändertsich jedenfalls<br />

einiges: Hierzweigst du in deinem<br />

Leben richtigab, musst<br />

eine wichtige Entscheidung<br />

treffen. Eines ist klar:Nichtjederkannalles,nichtjeder<br />

hat<br />

diegleichen Talente, nicht<br />

jeder willseinen Kollegenin<br />

die nächste Schulstufe folgen,<br />

macht es dann aus Bequemlichkeitaber<br />

doch wieder. Dabei<br />

hast du eingroßes Talent,<br />

das in dir schlummert undnur<br />

darauf wartet,geweckt zu werden.<br />

Aberkeine Sorge: Wenige<br />

Erwachsene,die jetzt erfolgreichihrer<br />

Tätigkeitnachgehen,<br />

haben gleichzuBeginn<br />

dierichtige Wahl getroffen.<br />

Aber nichts istsowenigmotivierend,wie<br />

in einem Beruf zu<br />

arbeiten, wo Talentund Wille<br />

KeineAngst vor technischenBerufen: Mädchen beweisen dabei<br />

oftmalsmehrGeschickals diegleichaltrigen Burschen.<br />

4 <strong>Karriere</strong> <strong>Krone</strong><br />

fehlen. Oder umgekehrt:Du<br />

machst eineSchulausbildung,<br />

für diedueigentlich wenig Interesse<br />

mitbringst, dafürhandwerklichumso<br />

geschickter bist<br />

und eingefragter Facharbeiter<br />

wärst.<br />

Ausbildung muss sein<br />

Wovonabzuraten ist,sofort<br />

nach derSchulpflicht (9 Jahre)<br />

ins Berufsleben einzusteigen.<br />

Auch wenn das schnelleeigene<br />

Geld verlockendist, so<br />

sind dieAufstiegschancengering<br />

unddugehörst wahrscheinlichzuden<br />

Ersten, die<br />

gekündigt werden.<br />

Fast 50 Prozent der Arbeitslosen<br />

haben, wieimmer wieder<br />

in den Nachrichtengepredigt<br />

wird, keine weitereAusbildung<br />

alsdie Pflichtschule. Neben<br />

Interessen und Neigungen solltest<br />

du dich unbedingt informieren,obdeinTraumberuf,<br />

den du durch die Schulausbildung<br />

oderLehre anstrebst,<br />

auch wirklich am Arbeitsmarkt<br />

gebraucht wird. Wie du auf<br />

den folgendenSeiten dieses<br />

Magazinsleicht herauslesen<br />

kannst, lechzt diesteirische<br />

Wirtschaftnach technisch interessierten<br />

Jugendlichen, gerade<br />

anMädchen mangeltes.<br />

Schnuppertage und Praktika<br />

nutzen<br />

Hier ist es von großem Vorteil,<br />

wenn mansichimVorfeld das<br />

Innereeines Unternehmens<br />

anschaut. Dazu „Schnuppertage“<br />

beiFirmen nutzen,um<br />

einen Einblick zu bekommen.<br />

Ebenfallshilfreichzur Seitestehen<br />

dieBerufsinfozentren des<br />

AMS oderdas neueröffnete<br />

Talent-Center derWirtschaftskammer.Eines<br />

ist sicher: Die<br />

Ausbildung für Jugendlicheist<br />

vielfältig,die Optionenhaben<br />

wirhier zusammengefasst:<br />

1. Schullaufbahn<br />

DieAllgemeinbildende HöhereSchule<br />

(AHS)dauert vier<br />

Jahreund schließt mitder Maturaab.<br />

Du erhältst eine umfassendeAllgemeinbildung,<br />

aber keine Berufsausbildung.<br />

DieBerufsbildende Mittlere<br />

Schule(BMS)vermitteltAllgemeinbildung<br />

und eine Berufsausbildung<br />

und dauertzwischen<br />

zwei und vier Jahren.<br />

Mitdem Zeugniskannst du<br />

dann Aufbaulehrgängebesuchen,<br />

diemit einer Reife- oder<br />

Diplomprüfung enden. Bei-<br />

Foto: Fotolia<br />

Foto: Fotolia/francescoridolfi.com<br />

2. Fachliche Ausbildung<br />

mittels Lehre<br />

Nach derachten Schulstufe<br />

kannst du eine einjährigePolytechnische<br />

Schulemit besonderem<br />

Schwerpunktauf Berufsorientierung<br />

besuchen und<br />

damit den Pflichtschulabschluss<br />

erreichen.<br />

Im Anschluss kannst du in eine<br />

BMSoder BHS wechselnoder<br />

dichübereine Lehre zumFacharbeiter<br />

ausbilden lassen. Der<br />

Lehrlingsteht ineinem Ausbildungsverhältnismit<br />

seinem<br />

Lehrbetrieb und ist gleichzeitig<br />

Schüler der Berufsschule.<br />

Den Abschluss bildetdie LAP.<br />

Auch interessant könnten folgende,<br />

recht neuen, Modelle<br />

für dich sein: Seit20<strong>09</strong> gibt’s<br />

dieLehre mit Matura,bei der<br />

parallel zur Lehredie Matura<br />

absolviert wird.Bei der Lehre<br />

nach derMatura wirst du zum<br />

„Technical Expert“ ausgebildet.<br />

3. Weiter auf der Schulbank<br />

Durchdie AHS- undBHS-Matura,<br />

wieauchdurch „Lehremit<br />

Matura“ erhältst du Zugangzu<br />

weiterführenden Bildungsinstituten<br />

wieKollegs, Akademien,<br />

Fachhochschulen oder Unis. <br />

Mit dem BIZ des AMS stehen dir alle Türen offen<br />

Immer früher müssen Jugendliche heute entscheiden,<br />

in welche berufliche Richtung sich ihr Leben entwickeln<br />

soll. Weiter in die Schule oder doch eine Lehrstelle? Was<br />

soll ich nach der Matura machen? Möglichkeiten gibt es<br />

unzählige, das AMS steht dir bei diesen Entscheidungen<br />

zur Seite – mit den Service-Dienstleistungen unserer<br />

BerufsInfoZentren (BIZ).<br />

Eine fundierte Auseinandersetzung<br />

mit den vielfältigen<br />

Möglichkeiten, die sich<br />

Jugendlichen heute bieten, ist<br />

der erste Schritt zum Traumjob<br />

oder zur idealen Schule.<br />

Das BIZ des AMS unterstützt<br />

dich hier mit kostenlosen<br />

und unabhängigen Angeboten<br />

und Tools, die dir bei der<br />

Orientierung helfen sollen.<br />

Außerdem stehen dir verschiedene<br />

Informationsmedien<br />

wie unsere Interessenstests<br />

zur Verfügung, die vor<br />

Ort im BIZ oder auch online<br />

durchgeführt werden<br />

können. Unser Jugendkompass<br />

zeigt dir beispielsweise,<br />

wo deine beruflichen Interessen<br />

liegen, während du beim<br />

<strong>Karriere</strong>kompass Informationen<br />

zu Berufen, Jobchancen,<br />

Schulen und anderen Ausbildungsmöglichkeiten<br />

findest.<br />

Das BIZ funktioniert nach<br />

dem Prinzip der Selbstbedienung,<br />

aber oft gibt es Fragen<br />

und Anliegen, die sich<br />

im persönlichen Gespräch<br />

einfach besser klären lassen.<br />

Dafür sind unsere BIZ-<br />

Berater-Innen da – unverbindlich,<br />

unbürokratisch und<br />

natürlich kostenlos.<br />

Bei bedeutenden Entscheidungen<br />

ziehen wir gerne<br />

vertraute Personen zu Rate.<br />

Es ist also kein Problem,<br />

wenn du deine Eltern oder<br />

andere wichtige Menschen<br />

zum Beratungsgespräch mitnehmen<br />

möchtest. Auch<br />

ihnen beantworten unsere<br />

MitarbeiterInnen gerne alle<br />

brennenden Fragen, schließlich<br />

geht es um deine Zukunft!<br />

Also egal ob du weiter<br />

zur Schule gehen möchtest<br />

und noch die richtige<br />

suchst, mit der Auswahl<br />

aus fast 300 Lehrberufen<br />

etwas überfordert bist oder<br />

Orientierungshilfe nach der<br />

Matura benötigst – ruf uns an,<br />

schreib uns oder komm einfach<br />

in einem von neun steirisches<br />

BIZ in deiner Nähe vorbei<br />

(www.ams.at/stmk/biz).<br />

Bezahlte Anzeige<br />

<strong>Karriere</strong> <strong>Krone</strong> 5


Matura –und jetzt?<br />

Endlich ist die Reifeprüfung vollbracht und schon steht man vor<br />

der nächsten großen Entscheidung. Der Trick ist, Kopf- und<br />

Bauchgefühl so gut wie möglich in Einklang zu bringen.<br />

Die Schnittstelle Matura<br />

eröffnet eine individuelle<br />

KreuzungimLeben<br />

eines jungen Menschen.Die<br />

erste große bestandene Prüfung<br />

des Lebens ist vielmehr<br />

eine Eintrittskarte für Studien<br />

an Universitäten, Fachhochschulen,<br />

Pädagogischen Hochschulen,<br />

Ausbildungen wie<br />

etwa Kollegs oder gar eine anschließende<br />

Lehre. Aber auch<br />

derbuchstäblich direkte Berufseinstieg–besonders<br />

bei BHS-<br />

Absolventen –kann gewählt<br />

werden. „Mach das was dich<br />

interessiert und was du dein<br />

Leben lang machenwillst“ –oft<br />

wird manmit Aussagen wie<br />

dieser konfrontiert und undverunsichert.<br />

Das Umfeld überschüttet<br />

einen regelrecht mit gut<br />

gemeintenRatschlägen.<br />

„Drauflosstudieren“, um irgendwas<br />

zu machen, ist manchmal<br />

eine zu rasanteEntscheidung,<br />

derhäufig ein Vorwurf „keine<br />

klare Entscheidung treffen zu<br />

wollen“ vorausgeht.ImVorhinein<br />

sollte man sich Klarheit über<br />

sich selbst verschaffen. Individuelle<br />

Fähigkeiten,Talente und<br />

Interessenmüssen eingestuft<br />

werden, aber auch Ziele zu<br />

stecken istwichtig. Der jeweilige<br />

Lern-Typ ist zusätzlich von<br />

großer Bedeutung. Uni-Studien<br />

vermitteln eine breite Ausbildung<br />

mit viel Theorie. DieStudierenden<br />

können sich ihren<br />

Stundenplan selbst einteilen.<br />

Aufgrund der hohenHörerzahlenist<br />

der Uni-Alltagmanchmal<br />

eheranonym. Anders sieht es<br />

etwa auf der Fachhochschule<br />

aus.Der Unterricht ist praxisorientierter,<br />

und gleicht einem<br />

Schulbetrieb mit intensiverer<br />

Betreuung.<br />

Wo geht’s hin?<br />

Es istein individueller Entscheidungspfad,<br />

welche Ausbildung<br />

und welcher Beruf zu einem<br />

passt. „Berufswahlist immer<br />

Ausbildungswahl und umgekehrt“,<br />

stellt der Präsident der<br />

Arbeiterkammer, Josef Pesserl,<br />

fest. Hilfestellungen und Gespräche<br />

vomund im eigenen<br />

Umfeld oder in Beratungsstellen<br />

könnendahilfreich sein. Die<br />

Folgen zu einer bestimmten<br />

Wahlmüssen einemgenauso<br />

bewusst sein wie dieChancen,<br />

dieeinem geboten werden.<br />

Sorgen, ob man den falschen<br />

Weg gewählt hat,sinddazukeine<br />

Seltenheit. Sackgassen sind<br />

vielmehr Kreuzungen mit neuen<br />

Abbiegemöglichkeiten, die man<br />

als Chance und Möglichkeit für<br />

sich selbst erkennen muss.<br />

„EineKurskorrektur“ ist aufalle<br />

Fälle immer möglich. Ein Job auf<br />

„Lebensdauer“ stelltehereine<br />

Ausnahme dar.Veränderung,<br />

Weiterbildungund begleitendes<br />

Lernen prägen dieberufliche<br />

Zukunft. Spezialwissen veraltet<br />

heutzutage sehr schnell, sodass<br />

man in seinem späteren<br />

Berufsooder so ständig Neues<br />

dazu lernenwird. Langfristige<br />

Prognosenkönnen nicht realistisch<br />

abgegeben werden<br />

–der Arbeitsmarkt verändert<br />

sich pausenlos und unterliegt<br />

einem stetigen Wandel.Somit<br />

ist auch dieBerufslandschaft<br />

stets in Bewegung. Es muss<br />

einem bewusst sein, dass man<br />

sich mitder Wahleines Studiengangs<br />

nicht automatisch<br />

für nur eine bestimmte <strong>Karriere</strong><br />

entscheidet. Oft wird dieUniversität<br />

miteinerJobschmiede<br />

verwechselt. EinStudium bereitet<br />

einen nicht nur auf einen<br />

einzelnen Beruf oder Job vor<br />

–vielmehrist es eine Qualifikation<br />

für mehrere Möglichkeiten.<br />

Außerdemist eine<br />

höhereAusbildungnichtautomatisch<br />

einGarant für eine<br />

erfolgreicheBerufskarriere.<br />

Die wird auch davon abhängen,inwelche<br />

Richtung die<br />

Wirtschaftslage pendelt. Nebenfachlichen<br />

Qualifikationen<br />

und Bildungsabschlüssen<br />

sind Erfahrung,soziale Begabung,<br />

Handlungskompetenz<br />

sowie Zusatzqualifikation<br />

mit ausschlaggebend dafür,<br />

wer welchen Job bekommt.<br />

DieEntscheidungfälltnicht<br />

jedemgleichschwer,und da<br />

kommt es vor,dass sich viele<br />

etwas Bedenkzeitnehmen.<br />

EinAuslandsaufenthalt oder<br />

einFreiwilligesSoziales Jahr<br />

öffnen oft Tore, von denen<br />

manzuvor nie Notiz genommen<br />

hat. Maturanten-Beratungen<br />

gibt’sübrigensbei<br />

derArbeiterkammer.<br />

Info: www.arbeiterkammer.at/<br />

bildung <br />

6 <strong>Karriere</strong><strong>Krone</strong><br />

Fotos: Fotolia<br />

<strong>Karriere</strong> <strong>Krone</strong> 7


„<strong>Krone</strong>“ gibt für die<br />

Jugend richtig Gas<br />

Die Premiere im heurigen Frühjahr war mehr als gelungen,<br />

Hunderte Schüler und Maturanten in spe informierten sich auf<br />

dem Red-Bull-Ring über Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten.<br />

Die nächste JobTech findet am 2. März 2017 statt.<br />

Echt lässig!“, „Vollcool!“,<br />

„Somacht Schule Spaß!“<br />

Gut 1600 Schüler aus<br />

der gesamten <strong>Steiermark</strong>, alle<br />

zwischen 14 und 19 Jahrealt,<br />

waren sich nach zahlreichen<br />

Präsentationen, Erlebnisstationen<br />

und Vorträgen einig: Die<br />

Premiere der„JobTech“ heuer<br />

in Spielberg istmehr als geglückt!<br />

Das konnte Wirtschaftslandesrat<br />

Christian Buchmann, der mit<br />

zahlreichen Granden aus Wirtschaft,<br />

Industrieund Bildung<br />

einen mehrstündigen Rundgangdurchdas<br />

Spielberger<br />

Red-Bull-Zentrum unternommenhatte,<br />

nur unterstreichen:<br />

„Wenn man indie Augender<br />

vielen jungen Leute schaut,<br />

dannspürt man,dass das ein<br />

ganztollesFormat ist. Hier wird<br />

Lust auf technische Aus- und<br />

Weiterbildungen gemacht und<br />

gezeigt, wie erfolgreich steirische<br />

Unternehmen sind. Das<br />

schreitnach Wiederholung.“<br />

Unterricht auf der<br />

Rennstrecke<br />

Schon zeitig inder Früh, zwischen<br />

sieben und acht, waren<br />

diemeisten NMS-,Poly-, HTL-,<br />

HAK-und Gym-Schüler mitetwa<br />

100 Lehrern inRichtung<br />

Spielberg aufgebrochen,vor<br />

neun kamen dieersten Busse<br />

am Gelände an. „Unterricht“<br />

auf der Rennstrecke, dengibt’s<br />

haltnichtalle Tage.Entsprechend<br />

gut war dieStimmung<br />

unter den Jugendlichen: „Wir<br />

freuen uns total, daist für jeden<br />

etwasdabei“, jubelte etwa die<br />

Mariazeller Abordnung. Und<br />

ausFürstenfeld kam dieerste<br />

Rückmeldung:„Wirbleiben<br />

sicherlich biszum Schluss!“<br />

Mitgutem Grund, dennzuerlebengab’sallerhand:<br />

Die Industrieetwa<br />

lud zumPräsentationsforum,<br />

indessen Rahmen<br />

Leitbetriebeüber Ausbildungsund<br />

<strong>Karriere</strong>möglichkeitenin<br />

spannenden Technologiebereichen<br />

informierten. Die Arbeiterkammerwiederum<br />

punktete<br />

mitihren Bewerbungstrainings<br />

undprofessionellen Fotos,<br />

steirische Forschungseinrichtungen<br />

präsentierten ihre Fahrzeuge<br />

sowie Großgeräte, und<br />

Auch die Maturanten der HTL, HAK und AHS waren begeistert!<br />

Fotos: JürgenRadspieler<br />

inder Boxengasse ließman<br />

publikumswirksam die Motoren<br />

heulen.<br />

Universitäten und Firmen<br />

waren natürlich mitdabei<br />

Gut40Prozent aller15-jährigenSteirer,<br />

das sind mehr als<br />

4.500 jedes Jahr,entscheiden<br />

sich für eine Lehre. Doch wo<br />

liegen ihreStärken, ihreSchwächen,<br />

welche Möglichkeiten<br />

haben sie in unserem Bundesland?<br />

Antworten auf Fragen wiediese<br />

gibt die „JobTech“,die große<br />

Veranstaltung der „Steirerkrone“<br />

inKooperation mitLand<br />

<strong>Steiermark</strong>, WKO, AMS,Arbeiterkammer,SFG<br />

und Landesschulrat.<br />

DasProjekt dient der<br />

Ausbildungs- und Berufsorientierung<br />

und wendet sich an<br />

AHS, BHS, NeueMittel- und<br />

Hauptschulen. Für Maturanten<br />

besonders interessantwaren<br />

achtzigzehn | Fotos: Joel Kernasenko | Bezahlte Anzeige<br />

dabeidie Angebote derUniversitäten:<br />

So informierten beispielsweise<br />

dieMontanuniversität<br />

Leoben und dieTechnische<br />

Universität Graz überihr<br />

interessantes Studienangebot,<br />

außerdem waren zahlreiche renommierteFirmen<br />

vertreten<br />

und zeigten viele <strong>Karriere</strong>möglichkeiten<br />

auf.<br />

2. März2017 vormerken!<br />

Nachder gelungenen Premiere<br />

imFrühjahr werden sichauch<br />

im nächsten Jahr wieder die<br />

Toreauf demRed-Bull-Ring<br />

für unsereJugend öffnen:<br />

Los geht’sam2.<br />

März 2017,von 9<br />

bis15Uhr sind alle<br />

herzlich eingeladen.Infos<br />

gibt’s<br />

unter www.jobtech.at,<br />

wo ihr<br />

auch tolleVideos<br />

undBeiträge findet. <br />

Die<br />

Fortsetzung<br />

der Jobtech gibt’s<br />

am 2.März 2017.<br />

Infos unter<br />

www.jobtech.at<br />

MEINE LEHRE. MEINE ZUKUNFT.<br />

Die Holding Graz freut sich schon auf dich!<br />

Unter anderen bieten wir folgende Lehrberufe an:<br />

n Bürokaufrau/mann<br />

n Elektrotechniker/in<br />

n Gartenfacharbeiter/in<br />

n Karosseriebautechniker/in<br />

n Kfz-Techniker/in<br />

Besuche uns auch im Internet: www.holding-graz.at<br />

n Metalltechniker/in<br />

n Straßenerhaltungsfachfrau/mann<br />

n Labortechniker/in<br />

n Betriebslogistikkaufrau/mann<br />

8 <strong>Karriere</strong> <strong>Krone</strong><br />

<strong>Karriere</strong> <strong>Krone</strong> 9


Foto: Fotolia<br />

Trainees schnupperninjeden einzelnen Bereicheines Unternehmens<br />

hinein, daher ist so ein Bild gar keine Seltenheit.<br />

Faire Programme<br />

für die Trainees<br />

Alle Bereiche eines Unternehmens<br />

lernt man als Trainee kennen, das Programm<br />

hat aber auch Schattenseiten.<br />

Ein Trainee istinder Regel<br />

einHochschulabsolvent, der<br />

ineinem Unternehmendurch<br />

einEinstiegs- bzw.Traineeprogramm<br />

zur Fachund/oder<br />

Führungskraft ausgebildetwird.<br />

Die Ausbildung<br />

dauert einbis zweiJahre,<br />

indenen derTrainee verschiedene<br />

Bereiche innerhalbder<br />

Firma kennen lernt,<br />

um diespätere Zielposition<br />

genauer zu bestimmen.<br />

Das unterscheidet den Trainee<br />

vom Direkteinsteiger,<br />

der von Beginn an ineiner<br />

Abteilung eine feste Position<br />

besetzt.Zudem wird der<br />

Traineedurch berufsbegleitende<br />

Trainings sowie<br />

die Betreuung durch Mentoren<br />

individuellgefördert.<br />

Ziel istes, alsTrainee die<br />

eigenen Fähigkeiten und<br />

Stärken auszubauen und<br />

schließlich inder jeweiligen<br />

Zielposition dasUnternehmen<br />

bestmöglichzuunterstützen.<br />

Bei den Entscheidungen<br />

alsFach- oder Führungskrafthat<br />

man dannnicht<br />

nurdie eigene Abteilung im<br />

Blick, sondern das ganze<br />

Unternehmen.<br />

Wichtig: Der Begriff Traineeprogrammist<br />

nicht geschützt.<br />

Im Gegensatz zu Praktika<br />

oder der Berufsausbildung<br />

gibt es fürTraineeprogramme<br />

bisher keinerechtlichen Standards<br />

oderverbindliche<br />

Richtlinien.<br />

Daher kann es auch vorkommen,<br />

dass Trainees als billige<br />

Arbeitskräfte von Firmen<br />

ausgenommen werden –<br />

natürlich sind das nur einige<br />

„schwarze Schafe“. Um Absolventen<br />

imTrainee-Dschungel<br />

Orientierung zu bieten,<br />

hat das <strong>Karriere</strong>portalABSOL-<br />

VENTA im Jahr 2012 dieTrainee-Auszeichnungins<br />

Leben<br />

gerufen. Diese kennzeichnet<br />

faireund karrierefördernde<br />

Traineeprogrammeund<br />

macht es Bewerberneinfacher,die<br />

hochwertigenEinstiegsprogramme<br />

zu identifizieren.<br />

<br />

Als Techniker<br />

Gero Jammernegg<br />

ist schon als Techniker<br />

viel unterwegs<br />

–und zwischendurch<br />

hat er<br />

auchnoch die<br />

restliche Welt<br />

bereist.<br />

Ichbin dann mal weg –wenn<br />

man mitGeroJammernegg<br />

spricht, glaubt man ihm<br />

auf’s Wort, dass er seinen<br />

Wunsch, einmal die Welt<br />

auf eigene Faust zu bereisen,<br />

nichteinfach vor sich<br />

hergeschoben, sondern<br />

einfach in die Realität umgesetzt<br />

hat. „Ich bin eher jemand,<br />

der die Dinge auchwirklich<br />

macht,die er sich vornimmt“.<br />

Unddas hat er auch inseiner beruflichenLaufbahn<br />

so gehalten.Als<br />

Absolvent einerHTL mit dem<br />

ZweigMaschinenbau hat er als<br />

junger Techniker vor zehn Jahren<br />

beider ZETA Biopharma GmbH in<br />

Lieboch angefangen.Was waren<br />

seine Aufgaben?„Als Projekttechniker<br />

war ich auf Baustellen im<br />

In- und Ausland das Bindeglied<br />

zwischenden unterschiedlichen<br />

Abteilungen, hattevielmit Kunden<br />

zu tun, vor allem aber auch mit der<br />

Qualifizierung der Anlagen in der<br />

pharmazeutischen und biotechnologischen<br />

Industrie.“ Da das Unternehmen<br />

Anlagen zur Herstellung<br />

von medizinischen Wirkstoffen wie<br />

Insulin, Impfstoffen,Antikrebsmittel<br />

oder Infusionen designed, automatisiert<br />

und baut –bedarf es Mitarbeiter,<br />

die sich ihrer Verantwortung<br />

bewusstsind und in allen BereichenvielKnow-howaufweisen<br />

müssen.<br />

Wie ging sein persönlicher Weg<br />

weiter? „Als in Zeiten der Wirtschaftskrise<br />

die Lage wie überall<br />

auchhierbei uns nichtunbedingt<br />

gut war, nutzte ich die Gelegenheit<br />

als auchmein gut verdientes Geld,<br />

dieWelt anzusehen. Das hatmir<br />

EineAnlage<br />

für den<br />

biopharmazeutischen<br />

Bereich<br />

wirktfast<br />

utopisch.<br />

neben all den tollen Eindrücken<br />

auchsehrgeholfen, mich auf unterschiedliche<br />

Mentalitäten besser<br />

einzustellen. Denn,wennich beruflich<br />

mit Schweizern und anschließendmit<br />

derkonträren Mentalität<br />

von Chinesen zu tun habe, hilft mir<br />

das sehr,“ gibterEinblickeinseinen<br />

beruflichen Alltag.<br />

Wanngingeswieder zurückzu<br />

denWurzeln? „Bei meiner Rückkehr<br />

nachungefähr einemJahr<br />

und einer Studiumsphase war die<br />

WirtschaftwiederimAufwind und<br />

die ZETA Biopharma brauchte aufgrund<br />

der gutenAuftragslage dringend<br />

wieder sehr gute Leute –und<br />

da ist man wieder auf mich gestoßen,“<br />

erklärt er augenzwinkernd.<br />

Mittlerweile ist er als Projektleiter für<br />

Großprojektezuständig,indenen<br />

er für Personal, Termine und Kosten<br />

verantwortlich zeichnet. Gibt es<br />

ineinem Unternehmen mit rund<br />

200 Ingenieuren am Standort und<br />

nocheinigenmehr an insgesamt<br />

achtNiederlassungen in Europa<br />

auchPlatz für Frauen?„Wir haben<br />

vieleFrauen in leitenden Positionen,<br />

und damit sind wirbisher sehrgut<br />

,gefahren’ im globalen Wettbewerb“,ist<br />

er überzeugt. Somit<br />

Mädels: Ranandie Technik! <br />

um die ganze Welt<br />

Foto: zVg<br />

Foto: Gassmann<br />

10 <strong>Karriere</strong> <strong>Krone</strong><br />

<strong>Karriere</strong> <strong>Krone</strong> 11


DIE IT-BRANCHE<br />

als große Jobgarantie<br />

Anzeige<br />

„Die Unternehmen<br />

stehen Schlange“<br />

IT-Techniker und Informatiker–hier ist<br />

der Fachkräftemangel besonders<br />

eklatant, wie Dominic Neumann,Obmann<br />

der Fachgruppe UBIT erklärt.<br />

AlsObmann der<br />

Fachgruppe UBIT(Unternehmensberatung,<br />

Buchhaltung und Informationstechnologie)der<br />

Wirtschaftskammer<br />

wissen Sie<br />

um die Problematik in den<br />

IT-Berufen. Wie schaut’s<br />

derzeit mit Jobs in diesen<br />

Sparten aus?<br />

Als IT-Techniker oder Informatiker<br />

hat man in der <strong>Steiermark</strong>praktisch<br />

immer eine<br />

Jobgarantie, das wird sich<br />

auch in denkommenden<br />

Jahren nicht ändern. Aber<br />

hier herrscht nach wievor ein<br />

Fachkräftemangel.<br />

Woran liegtdas?Gerade in<br />

Zeiten, wo jeder Jugendliche<br />

ein Handy hat,muss<br />

dochtechnisches Interesse<br />

vorhanden sein?<br />

Klar,alle wachsenmit dem<br />

Handy und Facebook auf,<br />

aber das Interesse, wieso<br />

ein System funktioniert, ist<br />

nicht vorhanden. Hier setzen<br />

wirden Hebel an: So<br />

lassenwir etwabeim Junior-E-Day,<br />

der zweimal<br />

proJahr stattfindet,<br />

Kinder Spieleprogrammieren.<br />

Sie<br />

sind mitBegeisterungbei<br />

der Sache,<br />

aber dieist<br />

offenbar nur<br />

von kurzer Dauer.<br />

Wie kann man<br />

sich den Arbeitstagindieser<br />

Sparteeigentlichvorstellen?<br />

Foto: Peter Manninger<br />

Langweilig wird dir in diesem<br />

Berufnie,duwirst niezwei<br />

gleicheTage hintereinander<br />

erleben. Und gerade in dieser<br />

Branche istder<br />

Kollektivvertrag gut dotiert,<br />

2500 bis3000 Euro sind als<br />

Einstiegsgehalt dieRegel<br />

und nicht die Ausnahme.<br />

Wie auch Schulungen, damit<br />

dieMitarbeiter immeram<br />

neuesten Stand sind.Klar,<br />

zwischendurch musst du<br />

einen Computer oder Kabel<br />

tragen, womit man vielleicht<br />

Mädchen ein wenigabschreckt.<br />

Aber dieMädchen,<br />

diesich in dieser Branche<br />

durchsetzen, sind dann<br />

auch wirklich top.<br />

Wenn in der IT-Brancheein<br />

derartiger Mangel an Kräften<br />

herrscht,woher holen<br />

sichdie Unternehmen<br />

dannihre Mitarbeiter?<br />

EingutesBeispiel ist hier die<br />

HTL in Kaindorf, dieeinen<br />

ausgezeichneten Ruf genießt.<br />

ProJahrgang<br />

gibt’s 20 bismaximal 30<br />

Absolventen und dieFirmen<br />

stehen Schlange,<br />

um sie in ihrUnternehmen<br />

zu<br />

holen. Da wird<br />

echt mitEllbogen<br />

um die Maturanten<br />

gekämpft.<br />

An der<br />

TU in Graz sieht<br />

es nicht anders<br />

aus, dieLeute<br />

werden mitguten<br />

Lockangeboten oft<br />

früher aus dem Studium<br />

herausgeholt ...<br />

So sehen Gewinner aus: Kevin Müllerhat sichgemeinsammit<br />

seinen TeammitgliedernThomasGalli-Magerl und Bojan Tot<br />

beim konzerninternen Wettbewerb„Smart up yourcity“ mit viel<br />

Innovationsgeist durchgesetzt!<br />

Esgibt Berufslaufbahnen,<br />

dieliegensozusagen auf<br />

derHand. So wird man<br />

mit demBesuch einer Handelsakademie<br />

voraussichtlich im<br />

kaufmännischen Bereich tätig<br />

oder mit einer technischenAusbildungauchinder<br />

Technologie<br />

bleiben. Dass man aber als<br />

gelernter undausgezeichneter<br />

Kochinder IT-Branche „landet“<br />

wieKevin Müller, ist nun doch<br />

eherselten. Kochen zählt noch<br />

immer zu seinen Leidenschaften,aberebennur<br />

noch privat,<br />

„mein Interesse<br />

für die Technik hat sich dann<br />

beruflich durchgesetzt“. Der<br />

mittlerweile 26-Jährige hat beim<br />

IT-SpezialistenInfonovainUnterpremstätten<br />

mit 350 Mitarbeitern<br />

am Standort nach seinem<br />

Zivildienst eine Chance bekommen,<br />

im IT-Support Fuß zu fassen.Warum<br />

gerade ein Quereinsteiger?<br />

„In einemserviceorientierten<br />

Unternehmen hatuns<br />

seine Ausbildung in der ebenfalls<br />

serviceorientierten Gastronomie<br />

und sein einnehmendes<br />

Auftretenangesprochen,“ so<br />

diePersonalverantwortliche Silvia<br />

Sprügl. „Natürlich war nicht<br />

zuletzt sein analytischesDenkvermögen<br />

bei Logikrätseln, sein<br />

Stressverhalten und seine guten<br />

Englischkenntnisse für uns als<br />

international tätiger Konzern<br />

beim Vorstellungsgespräch<br />

ausschlaggebend.“<br />

Als IT-Quereinsteiger ist der ehemalige „Kochaus Leidenschaft“<br />

bereits eine <strong>Karriere</strong>stufe weiter –und noch keinEndeinSicht!<br />

Fotos: zVg<br />

VomKoch zum<br />

IT-Fachmann<br />

Beim Gespräch mit Kevin Müller muss<br />

man sich als IT-Laie schon etwas anstrengen,<br />

um seinen Job zu verstehen –<br />

aber soviel ist sicher: Er ist bereits<br />

„Self-Made“-Innovationschampion!<br />

Sein Erfolgsrezept:<br />

Eigenmotivation<br />

Das Schulenglisch hateraus Eigeninteresseschon<br />

als Teenager<br />

perfektioniert „mitvielen<br />

englischen Filmen und Büchern<br />

bis hin zu Übertragungen von<br />

englischen Parlamentssitzungen“,<br />

lacht er über seine –wie<br />

er es selbst nennt–<br />

„nerdige“ Leidenschaft. Begonnen<br />

hat er im First Level Support,<br />

den Mitarbeiter des gesamten<br />

Konzerns mit insgesamt<br />

4.500 Mitarbeitern bei IT-Problemen<br />

alserste Anlaufstelle<br />

nutzen. Hier sind gute Nerven<br />

nicht unwichtig, denn „wenn<br />

Mitarbeiter gerade bei Kunden<br />

vor Ort sind, IT-Probleme haben<br />

und schnell eine Lösung brauchen,<br />

sollte man eine<br />

parat haben“, erklärt Kevin seinen<br />

beruflichen Alltag. Mittlerweilekonnte<br />

er sich bereits über<br />

den 2nd Level biszum weitaus<br />

komplexeren Datenbanksupportder<br />

inhouse Softwarelösung<br />

„R6“emporarbeiten. Und<br />

wiewird mannun zum<br />

Innovationschampion? Dazu<br />

bräuchtees„nur“ eine zündende<br />

Idee, wenn konzernintern ein<br />

„Smartupyour city“-Wettbewerbausgerufen<br />

wird.Dabei<br />

geht es darum, so vieleBereiche<br />

wie möglich über das Internet<br />

zu verbinden und damit<br />

nicht zuletzt die ökologische Lebensqualität<br />

zu steigern. Als anschauliches<br />

Beispiel eines<br />

„SmartService“ nenntereineintelligente,<br />

mitdem Auto verbundene<br />

Klimaanlage, die erkennt,<br />

wenn man auf dem Weg nach<br />

Hauseist undsichdeshalb automatisch<br />

einschaltet. Sein Projektwirdnochdieses<br />

JahrinPariszubewundern<br />

sein, wenn er<br />

zusammen mit seinem Team<br />

beim sogenanntenInnovationstag<br />

teilnimmt. Zum Schluss:<br />

Kannman mit Leistungswillen<br />

und Motivation die <strong>Karriere</strong>leiter<br />

emporklettern? SilviaSprügl:<br />

„Aufalle Fälle!“EineAnsage,<br />

dieman sich „aufalle Fälle“ auf<br />

demeigenen Wegindie Arbeitswelt<br />

merken sollte ... <br />

12 <strong>Karriere</strong> <strong>Krone</strong><br />

<strong>Karriere</strong> <strong>Krone</strong> 13


Alle müssen im<br />

System bleiben<br />

Landesschulinspektor Hermann Zoller<br />

im Gespräch über Ausbildungspflicht<br />

und Polytechnische Schulen.<br />

Wie wissen SchülerInnen<br />

der Neuen Mittelschuleüber<br />

ihre Stärken Bescheid?<br />

DurchBerufsorientierung<br />

und Bildungsinformation<br />

erhalten Schülerinnen und<br />

Schüler aufbauend auf ihren<br />

Stärken gezielte Beratung<br />

über mögliche Berufs-und<br />

Ausbildungswege. Beispielsweise<br />

durch das Take<br />

TechProjekt der SFG sollen<br />

auchSchülerinnen motiviert<br />

werden, einen technischen<br />

Beruf zu ergreifen. Der Weg<br />

eine höhere Schule zu besuchen,<br />

steht natürlichauch<br />

offen.<br />

Landesschulinspektor HR<br />

Dipl.-Päd. Hermann Zoller.<br />

Wie darf mansich KEL-<br />

Gespräche vorstellen?<br />

In sogenannten Kind-Eltern-<br />

LehrerInnen-Gesprächen<br />

(KEL-Gespräche) führen<br />

dieSchülerInnenmit ihren<br />

Eltern und LehrerInnen gemeinsam<br />

ein Gespräch über<br />

Lernerfolge, Lernfortschritte<br />

und Lernprozesse. Dergroße<br />

Vorteil ist hier der gleiche<br />

Informationsstandaller Beteiligten.<br />

Unverzichtbar bei<br />

diesen regelmäßigen Gesprächen<br />

ist die Einbeziehungder<br />

SchülerInnen.So<br />

lernen unsere SchülerInnen<br />

sich besser einzuschätzen<br />

und sich zu präsentieren.<br />

Die Kinder werden darauf<br />

in der Schule vorbereitet.<br />

Es gibtimmer wieder<br />

Jugendliche, die trotzaller<br />

Bemühungen auf der Strecke<br />

bleiben.<br />

Alle 15- bis18-Jährigen<br />

müssen ab nun verpflichtend<br />

ausgebildet werden. Erziehungsberechtigte<br />

müssen<br />

mit einer Geldstrafe rechnen,<br />

wenn die Jugendlichen<br />

keine Lehre bzw. Ausbildung<br />

weiterführen, oder keine<br />

Schulebesuchen. Wir<br />

müssen alleerdenklichen<br />

Wege nützen,damit gefährdete<br />

Jugendliche im System<br />

bleiben.<br />

Wie wichtig sind die<br />

Polytechnischen Schulen<br />

in unserem vielseitigen<br />

Schulsystem?<br />

Die Wirtschaftbraucht und<br />

schätzt die AbsolventInnen<br />

derPolytechnischen Schulen.<br />

Der hohe Praxisbezug<br />

desUnterrichtes ermöglicht<br />

es den SchülerInnen, eigene<br />

fachspezifische Talenteund<br />

Begabungen zu erkennen<br />

und weiterzuentwickeln. Die<br />

PTSsind jeneSchulen, die<br />

am engstenmit derregionalen<br />

Wirtschaft,vor allem<br />

mit Klein- und Mittelbetrieben,<br />

in Formlangjähriger<br />

Partnerschaftenkooperieren<br />

–dafür brauchen wir die<br />

PTS. <br />

Die KNAPP AG bietet jungen Mitarbeitern zahlreiche Möglichkeiten,<br />

um sich im Unternehmen weiterentwickeln zu können.<br />

KNAPP –<br />

Begeisterung<br />

für Logistik<br />

Die KNAPP AG zählt zu den Global<br />

Playerninder Intralogistik. DerErfolg<br />

beruht aufeinem starkenTeam von<br />

3.000 Mitarbeiternweltweit.<br />

KNAPP liefertals Solution<br />

ProviderlogistischeGesamtlösungen<br />

aus einer<br />

Hand –von derEntwicklung<br />

über diePlanung, Fertigung<br />

undInstallation bishin zur umfassenden<br />

laufenden Betreuung<br />

der Logistikanlagen. Innovationen<br />

wiedas Shuttle-System<br />

prägen und beeinflussen<br />

dieIntralogistik nachhaltigund<br />

eröffnenneue Dimensionen für<br />

das Smarte Warehouse und die<br />

intelligente Fabrik der Zukunft.<br />

Mitmehrals 1.700installierten<br />

Systemen weltweit–Tendenz<br />

stetigsteigend –und einer Exportquotevon<br />

97 Prozent, bietet<br />

KNAPP seinen Mitarbeiternein<br />

dynamischesArbeitsumfeld.<br />

Steirische Standorte<br />

Trotz derInternationalität ist<br />

KNAPP stark inder <strong>Steiermark</strong><br />

verwurzelt. Mehr als 2.000 Mitarbeiter<br />

von 3.000 weltweitsind<br />

in der Firmenzentrale in Hart bei<br />

Graz und in dendrei weiteren<br />

Standorten in Leoben,Doblund<br />

Grambach tätig. Sieerarbeiten<br />

maßgeschneiderteLösungen<br />

für renommierte Kunden wie<br />

HugoBoss,Olymp, adidas,<br />

Würth oder Pankl Racing und<br />

wirken an derEntwicklung neuester<br />

Technologien mit. Ob als<br />

Software-Engineer,Inbetriebsetzer,Anlagenplaner,Projektmanager–jederTag<br />

ist abwechslungsreich<br />

und jedes<br />

Projekt ist eine neue, spannende<br />

Herausforderung.<br />

Fotos: KANIZAJ MARIJA-M.|2015<br />

Begeisterung für<br />

Logistik teilen<br />

KNAPPsucht Persönlichkeiten,<br />

dieneben dem fachlichen Wissen<br />

und der Bereitschaft Verantwortung<br />

zu übernehmen vor<br />

allem dieBegeisterung mitbringen,gemeinsammit<br />

unsdie<br />

Vision„Mach KNAPP zumInbegriff<br />

fürLogistik“zuverwirklichen.<br />

Neben der Förderung<br />

derindividuellenStärken seiner<br />

Mitarbeiter setzt KNAPPauf aktives<br />

Wissensmanagement und<br />

Wissenstransfer.<br />

Die KNAPP AG<br />

Gründungsjahr: 1952<br />

Niederlassungen: 25<br />

Mitarbeiter: 3.000 weltweit,<br />

davon mehr als 2.000 in der<br />

<strong>Steiermark</strong><br />

Lehrstellen: Mechatroniker/-in,<br />

Metalltechniker/-in, IT-Techniker/-in<br />

Benefits: KNAPP-Akademie,<br />

Werksrestaurant, betriebliche<br />

Kinderbetreuung,Gesundheitsprogramm<br />

Firmenfeiern ...<br />

Firmenführung: Erlebnistour<br />

„WorldofLogistics“ inHartbei<br />

Graz<br />

Bewerbungen:<br />

www.knapp.com/karriere <br />

KNAPP spieltals Anbieter<br />

von Logistiklösungenin<br />

der ersten Liga.<br />

Leidenschaft zählt.<br />

Technik<br />

da steh‘<br />

ich drauf.<br />

join the<br />

number<br />

one<br />

Technik begeistert Alexander. Sein<br />

Trumpf ist Präzision und Perfektion –<br />

damit punktet er auch berulich. Als Inbetriebsetzer<br />

hat er weltweit Anlagen<br />

zum Leben erweckt. Heute gibt er als<br />

Abteilungsleiter sein Wissen weiter.<br />

Bringen Sie Bewegung in Ihre <strong>Karriere</strong>.<br />

Werden Sie Teil unseres internationalen<br />

Teams und arbeiten Sie an Logistikprojekten<br />

für Kunden weltweit. KNAPP<br />

zählt zu den Global Playern in der<br />

Intralogistik und gestaltet mit 3.000<br />

Mitarbeitern die Zukunft der Logistik.<br />

Ein familienfreundliches Arbeitsumfeld,<br />

Freiraum für Kreativität und vielfältige<br />

<strong>Karriere</strong>wege sind Teil unserer positiven<br />

Unternehmenskultur.<br />

KNAPP AG<br />

8075 Hart bei Graz |Austria<br />

www.knapp.com/karriere<br />

14 <strong>Karriere</strong> <strong>Krone</strong><br />

<strong>Karriere</strong> <strong>Krone</strong> 15


In ein paar Jahrenwerden<br />

diese Lehrlinge vielleicht<br />

an einer österreichischen<br />

Uni studieren. Dank Lehre<br />

mitMatura.<br />

Matura und trotzdem<br />

schon voll im Beruf<br />

Für junge Menschen, die zwar lernen aber nicht den ganzen Tag in der Schule<br />

verbringen und außerdem Geld verdienen möchten, gibt es die perfekte Lösung…<br />

Foto: SusiBiro<br />

Tetjana tut es. Jannis tut<br />

es. Semratut es auch –<br />

sie machen neben der<br />

Lehre dieMatura. „Weilich<br />

nachherandie Unikann“, sagt<br />

Tetjana (19),die zurBibliothekarinausgebildet<br />

wird. „Weil<br />

ich dann mehr Geldverdiene“,<br />

freut sich Jannis(19) als angehender<br />

Maschinenbautechniker.<br />

Und Semra(18), die<br />

Friseurin wird,träumt von einer<br />

<strong>Karriere</strong>als Lehrerin an einer<br />

Berufsschule.<br />

Lehre mitMatura:Inder <strong>Steiermark</strong>wird<br />

sie von bfi und WIFI<br />

angeboten, und dasbereits<br />

seit 20<strong>09</strong>! Absolventen nennen<br />

sie „eine klasse Sache“.<br />

„Weilich nicht immer in der<br />

Schule sitzen wollte.Jetzt lern<br />

ichnur diewichtigenFächer<br />

undkann trotzdem schon Geld<br />

verdienen“,sagtUlli.<br />

VierModuleinden Fächern<br />

Deutsch, Englisch,Mathe und<br />

aus dem jeweiligenFachbereich<br />

gilteszubestehen.<br />

Kosten fallen für dieLehrlings-<br />

Schüler keine an. Das unterscheidet<br />

dieses Modell von der<br />

Berufsreifeprüfung,die bezahlt<br />

werden muss. Die Matura gilt<br />

übrigens als vollwertig.Das bedeutet,dass<br />

diefertigen Schüler<br />

an jederösterreichischen<br />

Uni, anjederFachhochschule,<br />

jedemKolleg und jeder Akademieweiter<br />

studieren dürfen.<br />

„Ich mache gerade dieLehre<br />

zum Maurer,und ichkönnte<br />

später theoretisch Baumeister<br />

werden, wenn ich dieMatura<br />

schaffe. Das ist einetolle Möglichkeit“,<br />

erzählt Florian.<br />

Wieseine derzeit 2.100 Mitschüler,<br />

dieinInstituten über<br />

diegesamte<strong>Steiermark</strong> verteilt<br />

sitzen, kann er wählen, ob er in<br />

Tages- oder Abendeinheiten<br />

lernen will.Das hängtvon den<br />

Firmen ab.GroßeFirmen<br />

haben sogar eigene Kurse gebucht.<br />

BeimBasiskurs, derdie<br />

Vorbereitung auf dievier Unterrichtsfächer<br />

darstellt, will Kerstin<br />

wissen: „Muss ich, wenn ich<br />

die Lehre abschließe, auch die<br />

Matura fertighaben?“ –„Nein“,<br />

beruhigt sieihre Trainerin. Danach<br />

bleibennoch drei Jahre<br />

Zeit dafür.<br />

PS:Die Berufsschule muss<br />

aber trotzdem sein… <br />

Der Gebäudetechniker<br />

Ing. Anton Berger, derChef<br />

von unisan (Hart bei Graz),<br />

und damitauch von Florian<br />

(15), bringt’s auf den Punkt: „Einen<br />

guten Gebäudetechniker<br />

derarbeitslos ist,gibt’s nicht.“<br />

Florian, der gerade anfängt,<br />

nickt eifrig:„Undesist urspannend.<br />

Ichbin später für alles zuständig,<br />

was Heizungen, Sanitär,<br />

Lüftungs- und Klimatechnik<br />

anbelangt. Auchineinem eigenen<br />

Betrieb vielleicht.“ Dafür<br />

muss erinden kommenden 4<br />

Jahren viel lernen,dennvielseitiger<br />

geht’s kaum. „Alles ändert<br />

sich ständig, auch die Umwelt,<br />

und auf die nehmen wir besondersRücksicht.<br />

In unserem Betrieb<br />

gibt’sdeshalb für unsere<br />

55 Mitarbeiter laufend Schulungen“,<br />

so Herr Berger. <br />

Foto: Susi Biro<br />

Lehre mit Matura im bfi <strong>Steiermark</strong>:<br />

das ist Ausbildung+ und noch dazu kostenlos!<br />

Wenn Ihre Tochter oder Ihr Sohn mit 14 vor der<br />

wichtigen und entscheidenden Frage steht, welche<br />

weitere Bildungslaufbahn nun gewählt werden sollte,<br />

stehen in Ihrer und anderen Familien zahlreiche<br />

Diskussionen ins Haus: Lehre oder Matura?<br />

Es sollte auf jeden Fall<br />

das Richtige sein, Ihrem<br />

Kind Spaß machen und optimalerweise<br />

die besten Voraussetzungen<br />

für zukunftsträchtige<br />

Jobchancen mit<br />

sich bringen. Denn eine<br />

abgebrochene Schulausbildung<br />

ist Ihnen sicher ein<br />

Dorn im Auge.<br />

Mit einer höher bildenden<br />

Schule hat Ihr Kind zwar<br />

mit Abschluss die Matura<br />

in der Tasche, verfügt allerdings<br />

über keine Praxiserfahrungen<br />

aus dem Berufsalltag<br />

– ein jedoch immer<br />

größer werdendes Entscheidungskriterium<br />

für die Zusage<br />

eines Jobs mit <strong>Karriere</strong>möglichkeiten.<br />

Mit Hinblick auf die Zukunft,<br />

in der immer mehr<br />

Fachkräfte gesucht werden,<br />

bietet die Entscheidung<br />

für eine Lehre mit Matura,<br />

die noch dazu zu 100 %<br />

gefördert und somit kostenlos<br />

ist, Ihrem Kind bessere<br />

Jobaussichten. Immerhin<br />

kombiniert Lehre mit Matura<br />

Fachpraxis und Fachtheorie<br />

mit Allgemeinbildung. Auch<br />

ein Studium nach Abschluss<br />

der Lehre und Ablegen der<br />

Matura wäre immer möglich<br />

– somit stehen Ihrem Kind<br />

alle Türen offen. Matura,<br />

beruflicher Aufstieg und<br />

<strong>Karriere</strong> gehen in diesem<br />

trialen Ausbildungsmodell<br />

Hand in Hand.<br />

Lehre mit Matura im<br />

bfi <strong>Steiermark</strong> fördert die<br />

Talente Ihres Kindes, stärkt<br />

deren Selbstverantwortung<br />

und Selbständigkeit und<br />

bereitet optimal auf die<br />

berufliche Zukunft vor.<br />

Nähere Informationen: Tel.<br />

05 7270, info@bfi-stmk.at,<br />

Foto: fotolia<br />

www.bfi-stmk.at, kostenlose<br />

BFI-App!<br />

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16 <strong>Karriere</strong> <strong>Krone</strong><br />

<strong>Karriere</strong> <strong>Krone</strong> 17


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Foto: GBH-Presse, TRABI<br />

Abg.z.NRJosefMuchitsch,<br />

Bundesvorsitzender<br />

GewerkschaftBau-Holz.<br />

Lehre<br />

bringt’s<br />

Eltern schicken ihre Kinderin<br />

höhereSchulen, egal ob ihre<br />

Talente dortvorhanden sind.<br />

Parallelverabschieden sich<br />

vieleFirmen von derLehrlingsausbildung.<br />

Die Folgen<br />

sind sinkendeLehrlingszahlen,Schulabbrecher,<br />

Maturantenund<br />

Akademiker,die<br />

beim Arbeitsamt oderinunterqualifizierten<br />

Jobs landen.<br />

Genau hier sehe ich eine<br />

Chance, die Attraktivität der<br />

Lehrezusteigern. Einerseits<br />

mussdie Wirtschaft bereit<br />

sein, mehr Lehrlinge auszubilden.Dazu<br />

bedarf es zusätzlicherAnreize.<br />

Firmen,<br />

die ausbilden,sollen finanziell<br />

entlastet werden.Die Schaffungeines<br />

Berufsausbildungsfondsist<br />

eingeeignetes Mittel<br />

dafür. Andererseitsmuss den<br />

Lehrlingen undihrenEltern<br />

ein verbessertes Bild vermitteltwerden,<br />

welcheChancen<br />

und Aufstiegsmöglichkeiten<br />

sich im Arbeitsleben ergeben.<br />

Eine <strong>Karriere</strong> danachist grenzenlos:<br />

VomLehrling zum<br />

Meister, Techniker, bis zum<br />

Unternehmer. Die vielen österreichischenEuropa-<br />

und<br />

Weltmeister beiBerufsbewerben<br />

beweisen,dass wir im<br />

internationalenVergleich den<br />

bestenNachwuchs haben.<br />

Das mussauch so bleiben.<br />

Ein Umdenken –von den<br />

Elternund Jugendlichenüber<br />

dieArbeitgeber bis hin zur<br />

gesamten Gesellschaft–ist<br />

notwendig.<br />

Tischlerist mehr als nur<br />

Hobeln und Schnitzen<br />

Marcel Gartner (16) war immer schon handwerklich begabt –<br />

und genau das hat er sich beruflich zunutze gemacht.<br />

Was hat dich dazu bewogen, eine<br />

Tischlerlehre zu beginnen?<br />

Ich wollte finanziell unabhängig<br />

seinund mein eigenesGeldverdienen.<br />

In derSchulewurde mir<br />

der Berufdes Tischlersvorgestellt,<br />

und da ich schon immer<br />

gerne mit Holz gearbeitet habe,<br />

war fürmich klar, dass ich Tischler<br />

werden will. Vor allemist es<br />

eingroßer Vorteil, wenn man<br />

eine handwerklicheAusbildung<br />

hat –diese kann man immer<br />

wieder brauchen.<br />

Warst du schon immer handwerklich<br />

begabt?<br />

Ja, ichglaube, das kann ich von<br />

mir schon behaupten. Deshalb<br />

wollte ich schonimmer einen<br />

handwerklichen Beruf ausüben.<br />

Jetzt binich froh,dass ichmich<br />

für eine Tischlerlehreentschiedenhabe.<br />

Es macht mich immer<br />

wieder stolz, wenn ich am Ende<br />

desTages sehe, wasich gemachtbzw.hergestellt<br />

habe.<br />

Als Tischler<br />

brauchtman<br />

sowohl handwerklichesals<br />

auch technisches<br />

Geschick.<br />

Welcheschulische Ausbildunghast<br />

du?<br />

Nach der Volksschule habe ich<br />

fünf Jahredie Realschule besucht.<br />

Dort wurde ich gut auf<br />

eine beruflicheAusbildungvorbereitet.<br />

In denSchnupperwochenhattenwir<br />

die Gelegenheit,<br />

verschiedene Berufe direkt in<br />

denBetrieben kennenzulernen.<br />

Das hatmir bei der Berufswahl<br />

sehrgeholfen.<br />

WelcheVoraussetzungen<br />

muss man mitbringen, um als<br />

Tischler geeignet zu sein?<br />

Man muss sich bemühen und<br />

sorgfältig undsehr genau arbeiten.<br />

Natürlichsollte einem das<br />

Arbeitenmit Holz auchSpaß<br />

machen. Heutzutagemuss man<br />

aber auch eine technische Begabungmitbringen.<br />

Unsere tägliche<br />

Arbeit ist stark computerunterstützt<br />

und erfordert eingroßes<br />

Geschick und eine schnelle<br />

Auffassungsgabe. Tischler ist<br />

mittlerweile wesentlich mehr als<br />

nur Hobeln und Schnitzen.<br />

Wieist dein Verhältniszum<br />

Dienstgeber,kennst du ihn<br />

persönlich?<br />

Sehr gut,natürlich kenneich unseren<br />

Chef. Vor allem habe ich<br />

mit meinem Betriebsrat einen<br />

direktenAnsprechpartner, der<br />

mich bei Fragen undAnliegen<br />

unterstützt und mir zurSeite<br />

steht.<br />

DeineZukunftspläne –welche<br />

Weiterbildungen besuchst du<br />

schonjetzt?<br />

Im ersten und zweitenLehrjahr<br />

istein Umstiegvon derTischlerzur<br />

Tischlereitechniker-Lehre<br />

möglich. So kann ich meine<br />

Lehrausbildungmit computergestützterPlanung,<br />

Organisation,<br />

CAD-Anwendungen und<br />

computergesteuerten Maschinen,wie<br />

CNC-Anlagen, erweitern.<br />

Danach möchte ich die<br />

Meisterprüfung ablegenund<br />

aus heutigerSichtTischler bleiben.<br />

Dazu wird es notwendig<br />

sein, sich immer wieder nebenbei<br />

beruflich weiterzubilden.<br />

War für dich Lehre mit Matura<br />

Thema?<br />

Ich habe darübernachgedacht,<br />

möchte mich vorweg aber zu<br />

100 Prozent auf meine Lehre<br />

konzentrieren undnatürlich<br />

meine verbleibende Freizeit mit<br />

meinen Freunden genießen. <br />

Foto: GBH-PresseTrabi<br />

Anspruchsvoll<br />

aber schön:<br />

Beruf Maurer!<br />

Das Wichtigste vorweg:<br />

Der Spruch, „Wennst<br />

nixlernst, musst auf<br />

denBau“, stammt aus grauen<br />

Vorzeitenund hat nichts mehr<br />

mitdem Maurerberuf von heute<br />

zu tun. Thomas Hirschmann ist<br />

Lehrling bei Stiglitz-Leitgeb in<br />

Kirchberg an der Raab und<br />

das, wasman einen jungen<br />

Mannauf derersten Sprosse<br />

der <strong>Karriere</strong>leiter nennt.Erst<br />

kürzlichging er als Sieger beim<br />

steirischen Jungmaurerwettbewerb<br />

hervor. Nach der Lehrabschlussprüfung<br />

wartet dieAusbildung<br />

zumPolier,und dann<br />

könnte es inRichtungBauleiter<br />

und Baumeister gehen.„Ich<br />

wollte immerimFreien und<br />

handwerklich arbeiten und habe<br />

fürmich genaudas Richtige<br />

getroffen“, erzählt Thomas.<br />

Unddas nicht nur, weil er als<br />

Maurer im 1. Lehrjahr bereits<br />

925 Euro brutto verdient hat,<br />

und der Lohn im3.Jahr bei<br />

1.849 Eurobrutto liegt.Topgehälter<br />

also! Dass man alsMaurer<br />

den ganzen Winter frei hat,<br />

stimmtheutzutagenichtmehr.<br />

DiewarmenWinterund viele<br />

Innenarbeiten bringen, bisauf<br />

einpaar Wochen, einganz normales<br />

Arbeitsjahr mitsich.<br />

Wasmacht Thomas in seinem<br />

Betrieb alles? SeinChef, Florian<br />

Leitgeb,erklärt’s: „Wir sanieren,<br />

wir bauenneu und wirkümmernuns<br />

um Gesamtprojekte,<br />

das heißt auch um dieVergabe<br />

der anderen Gewerke.<br />

Das alles lerntThomas bei uns.“<br />

Auch dieBerufsschule und die<br />

ALLES<br />

FIT FÜR DEN BERUF<br />

Foto: Susi Biro<br />

Thomas (li.) ist erst18, aber er hat genaueVorstellungen, wiesein<br />

Leben aussehen könnte.Florian Leitgeb ist sein großesVorbild.<br />

Ausbildung in derBAUAkademiehaben<br />

ein umfassendes<br />

Programm. Der Berufhat spezielleAnforderungen,<br />

von der<br />

Materialkunde bis zur Mathematik<br />

und theoretisches Wissen,<br />

dasnotwendigist, umdie<br />

Praxiszuverstehen.<br />

Alldas geht Thomas leicht von<br />

derHand.Und er hat ein großes<br />

Vorbild: seinen Chef.<br />

Florian Leitgeb hat selbst als<br />

Maurer begonnen, danach die<br />

HTL für Berufstätige besucht,<br />

und war trotzdemamMorgen<br />

auf der Baustelle.<br />

Aber es hat sich gelohnt, denn<br />

heute hat er mitseinem Partner<br />

30 Mitarbeiter und ist erfolgreicher<br />

Baumeister … <br />

ALLES WIE<br />

GEPLANT.<br />

DEIN BAUMEISTER.<br />

www.deinbaumeister.at<br />

DIE BAULEHRE. BESTE AUSBILDUNG.<br />

IN JEDER HINSICHT.<br />

Du träumst von einem spannenden Beruf mit sehr gutem<br />

Gehalt und tollen Aufstiegschancen? Aufwachen! Eine<br />

Lehre als Maurer, Schalungsbauer oder Tiefbauer bietet<br />

beste Zukunftsaussichten – übrigens auch für Absolventen<br />

einer HTL oder Fachhochschule. In der Baubranche<br />

werden engagierte Nachwuchskräfte dringend gesucht:<br />

nur top ausgebildete, clevere Menschen können auch<br />

in Zukunft das hohe Qualitätsniveau der Baumeister<br />

sicherstellen.<br />

ALLES WIE GEPLANT.<br />

WWW.BAUDEINEZUKUNFT.AT<br />

18 <strong>Karriere</strong> <strong>Krone</strong><br />

<strong>Karriere</strong> <strong>Krone</strong> 19


Einzelhandel:<br />

Es menscheltsehr…<br />

Besuch bei Kastner &Öhler. Viktoria ist<br />

frisch gebackene Einzelhandelskauffrau<br />

–und liebt den Umgang mit Menschen…<br />

Foto: Susi Biro<br />

Foto: Berna Yöndem<br />

Ein BegabungscheckimTalentcentersoll jungen<br />

Menschen dabei helfen zu erfahren, welcheAusbildungswege<br />

undBerufezuihnen passen könnten.<br />

Wegweiser zum perfekten Job<br />

Der steirische Wirtschaftskammer-Präsident Josef Herk spricht<br />

über das Talentcenter, das Perlen entdecken soll.<br />

Josef Herk weiß,wie wichtig<br />

frühzeitige Talent-Erkennungist<br />

Einrichtungen zurErkennung<br />

der Stärken und Schwächen<br />

gibt es bereits. Was istdas Besonderedes<br />

neuen Talentcenters?<br />

Auf 36 Stationenkönnen wir<br />

überprüfen, wo die Fertigkeiten<br />

und Talente und vor allemauch<br />

die Interessen der Jugendlichen<br />

liegen. Es gilt, diese Interessen<br />

und Talente mitden unterschiedlichen<br />

Anforderungen<br />

der vielfältigen AusbildungsmöglichkeiteninÜbereinstim-<br />

mung zu bringen. Dann haben<br />

wir unser Ziel erreicht! Damit<br />

uns dasgelingt, steht uns die<br />

Karl-Franzens-Universitätals<br />

wichtiger wissenschaftlicher<br />

Partner zur Seite.Das Verfahren,<br />

daserstmalig bei diesenTests<br />

eingesetzt wird, ist patentiert<br />

und liefertobjektive Auswertungen<br />

auf dem höchstenwissenschaftlichem<br />

Standard.<br />

Worauf wird im Besonderen<br />

Wertgelegt? Wo liegendie<br />

Schwerpunkte?<br />

Ein Talentcheckgelingt nicht im<br />

Schnellschussverfahren! Denn<br />

wer Perlen findenwill, braucht<br />

Zeit und muss in die Tiefegehen.Ein<br />

Testdurchlauf im Talentcenter<br />

kann daherbis zu fünf<br />

Stundendauern. Qualität ist genauso<br />

wichtig wie Flexibilität:<br />

Denn so wiesich die Ausbildungswege<br />

verändern, wird<br />

sich auch unserTalentcenter<br />

verändernund neuen Anforderungen<br />

gerechtwerden. Auch<br />

Quantität spielt eine Rolle, und<br />

zwar insofern, als wir möglichst<br />

vielen Jugendlichen die Möglichkeit<br />

bieten wollen, unseren<br />

Talentcheck zu durchlaufen.<br />

DasTalentcenter beginnt<br />

mit dem Begabungscheck bereits<br />

bei 13-Jährigen –wie<br />

wichtigist diese frühzeitige<br />

Erkennung dereigenen<br />

Fähigkeiten?<br />

Das Ende der Pflichtschulzeit<br />

stelltJugendliche und Eltern vor<br />

eine schwierige Entscheidung.<br />

Das Erkennender eigenen Fähigkeiten<br />

istdabei ein ganz zentraler<br />

Punkt, undgenau hier leistenwir<br />

dienotwendige Unterstützung.<br />

Ob Schule oderLehre<br />

spielt dabei eigentlich keine Rolle.<br />

Wichtig ist, dassdie Richtung<br />

stimmt und niemand gegenseine<br />

Talente ankämpft,sondern<br />

im Gegenteil,diese entfaltet.<br />

Inwiefern wirkt sich der richtige<br />

Einsatz von Mitarbeitern<br />

auf denlangfristigen Erfolgeines<br />

Unternehmens aus?<br />

Es gibt den bekanntenSpruch:<br />

„Wähleeinen Beruf, den du<br />

liebst, und du brauchst nie mehr<br />

zu arbeiten.“ Dasist vielleicht et-<br />

was übertrieben,aber der Kern<br />

hat etwas Wahres: Wer sich<br />

nicht mit seiner Tätigkeit identifiziert,<br />

kann keine Spitzenleistung<br />

erbringen! Das schadet den Mitarbeitern<br />

genausowie den Unternehmen.<br />

WirbrauchenLeidenschaft,<br />

Einsatzfreude und<br />

Begeisterung für eine Tätigkeit.<br />

Nur so entstehenjene Innovationen,die<br />

wir so dringend brauchen!<br />

Wie wichtigist eine zeitgerechte<br />

qualifizierte Orientierungvolkswirtschaftlich<br />

gesehen?<br />

Die hohenDrop-out-Quoten<br />

bei unseren Ausbildungen sind<br />

volkswirtschaftlich gesehen ein<br />

alarmierendes Signal. Denn die<br />

falschen Leute am falschen Ort<br />

zu haben, können wir uns<br />

schlicht und einfach nicht längerleisten.<br />

Wir müssenschauen,<br />

dass jeder der Richtigein<br />

seinem Bereich ist! Denn Fehlbesetzungen<br />

kommen beim Publikum<br />

nie gut an. Werdie richtige<br />

Ausbildung absolviert, wird<br />

beruflich undpersönlich ein erfüllteres<br />

Leben haben. Das<br />

Talentcenterfolgt so gesehen<br />

einer ganz einfachen Aufforderung:<br />

Erkenne dich selbst! <br />

Foto: AlexanderRauch<br />

Seitzwei Jahren arbeitet<br />

Viktoria (18)imersten<br />

Stock desgroßen Modehauses.<br />

Exklusive Frauenmode!<br />

„Es warschon einUnterschied,<br />

alsich von derHerrenabteilunghierher<br />

gewechselt<br />

bin.Herrenhaben einen einfacheren<br />

Zugang zu Mode“,<br />

lacht diejunge Frau.<br />

Ja, sie liebtihren Beruf, weil es<br />

so menschelt. Anita Jurina, Leiterinfür<br />

Rekruting und Entwicklung,fälltein:„Wirnennen<br />

es<br />

den Beruf der 4M:Man Muss<br />

MenschenMögen.Das ist viel<br />

wichtigerals das Zeugnis aus<br />

derSchule. Wir geben allen<br />

eine Chance zum Schnuppern.<br />

DieStelle bekommt nicht der<br />

beste Schüler,sondernder am<br />

besten geeignetste.“<br />

Viktoria zum Beispiel mag<br />

Schule garnicht. Dafür hat sie<br />

das richtigeHändchen für die<br />

Kundschaft. „Ich finde einfach<br />

den Weg zwischen Ehrlichkeit<br />

und Höflichkeit. Das muss sein,<br />

wenneineDame gerade die<br />

Hosehaben möchte, dieihr<br />

Anita Jurina (li.) kümmertsich umihre Schäfchen undsucht die<br />

besteWeiterbildung immer zuerstfür Mitarbeiteraus dem Haus.<br />

eigentlichzukleinist“, sagtsie.<br />

Die Karriemöglichkeitensind<br />

vielfältig.Bei Kastner gibt es<br />

eine Artkleine„Akademie“.<br />

Wer sich zu Höherem berufen<br />

fühlt, kann es weitbringen. In<br />

einem Fall sogar biszum Geschäftsführer<br />

des 1.700 Mitarbeiter<br />

zählenden Hauses, das<br />

jährlich30Lehrlinge aufnimmt.<br />

Übrigens:Wer möchte, kann<br />

neben der Lehrematurieren. <br />

Im Einzelhandel ist vieles möglich<br />

Eine Ausbildung im Handel<br />

bietet dir gute Aufstiegschancen<br />

– wie genau<br />

das funktioniert und<br />

was du beachten musst,<br />

erfährst du bei der Berufsinformationswoche<br />

vom 11. – 14. Oktober<br />

im Europasaal der WKO<br />

<strong>Steiermark</strong>.<br />

Kundengespräche führen,<br />

Tipps aus der Praxis von<br />

Lehrlingen und Personalverantwortlichen<br />

großer<br />

Handelskonzerne, Benimm-<br />

und Outfitregeln für<br />

den perfekten Auftritt vor<br />

den Kunden – bei der Berufsinformationswoche<br />

der<br />

WKO <strong>Steiermark</strong> kannst du<br />

einen Blick hinter die Kulissen<br />

werfen und wichtige<br />

Kontakte knüpfen.<br />

Die Anmeldung dazu erfolgt<br />

ganz einfach auf unserer<br />

Homepage:<br />

www.lern-was-gscheits.at<br />

Hier findest du auch außerhalb<br />

der Berufsinformationsmesse<br />

alle Hintergrundinfos<br />

zur Ausbildung<br />

im Handel, zu Weiterbildungen<br />

während oder auch<br />

nach der Lehre – sogar Lehre<br />

mit Matura und danach<br />

studieren ist möglich!<br />

Und wenn du uns über Facebook<br />

kontaktieren willst:<br />

Such einfach nach<br />

„lern was gscheit’s“ und<br />

schon hast du alle Infos<br />

rund um Lehrstellenplätze,<br />

Lehrberufe im Handel, Videos<br />

und vieles mehr (z.B.<br />

Wusstest du, dass für gute<br />

Lehrabschlüsse Prämien<br />

winken?)<br />

Und am einfachsten geht‘s<br />

mit Klick auf die QR-Codes<br />

zu den Infos!<br />

„Der Handel hat an<br />

Ausbildungen und<br />

<strong>Karriere</strong>möglichkeiten<br />

viel zu bieten!“<br />

Gerhard Wohlmuth,<br />

Obmann Sparte<br />

Handel<br />

Apple<br />

Android<br />

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20 <strong>Karriere</strong> <strong>Krone</strong><br />

<strong>Karriere</strong> <strong>Krone</strong> 21


Metalltechnikerlehre<br />

und Matura inklusive<br />

Leicht ist das Vorhaben nicht –eine Lehrezumachen und gleichzeitig<br />

die Matura bedeutet einige Entbehrungen. Metalltechniker<br />

Jonas Schmelz hat sich diesen Bildungsweg vorgenommen und<br />

ihm glaubt man, dass er es schaffen wird.<br />

Sappi sucht...<br />

kluge Köpfe<br />

ElektrotechnikerIn<br />

MetalltechnikerIn<br />

PapiertechnikerIn<br />

Bewirb dich bei<br />

Sappi Austria Produktions-GmbH & Co KG,<br />

Bruckerstraße 21, 8101 Gratkorn,<br />

Marianne.Krall@sappi.com oder unter<br />

Wir freuen uns auf dich!<br />

www.lehrebeisappi.at.<br />

Die Lehrlingsentschädigung für das erste Lehrjahr beträgt € 663,83<br />

brutto/Monat.<br />

Ende Bewerbungsfrist: 01. April 2017<br />

22 <strong>Karriere</strong> <strong>Krone</strong><br />

Foto: zVg<br />

Teambuildingkurse<br />

machen<br />

Sinn und<br />

gleichzeitig<br />

fit.<br />

Erist bereits imvierten<br />

Lehrjahrals Metalltechnikermit<br />

Schwerpunkt Maschinenbau<br />

und weiß, wieder<br />

Haseläuft. Nach seinemletzten<br />

Pflichtschuljahrinder Bulme<br />

Graz hat er sich für eine Lehre<br />

bei Sappi inGratkorn entschieden,<br />

„weildas eher meiner Persönlichkeitentsprochen<br />

hat.“<br />

In Erinnerung gebliebenist<br />

ihmder herausfordernde Aufnahmetest<br />

mitFragenzu<br />

Mathematik,Deutsch, Englisch,<br />

räumliche Darstellung und Physikelementen.<br />

„Manchmal wird<br />

viel verlangtinder Ausbildung,<br />

aber diePraxis zeigt, dass das<br />

Gelernte wirklich gebraucht<br />

wird.“ Und „außerdem braucht<br />

man manchmal einbisschen<br />

Herausforderung,sonst wird’s<br />

langweilig“, meint er scherzhaft.<br />

Sappi-Lehrlingsausbilder<br />

Wolfgang Steinwender<br />

sagtden jungen Leuten<br />

auch, was für ihnSache<br />

ist –„man mussschon<br />

selbst wollenund Motivation<br />

zeigen, da binich<br />

ganz ehrlich.“Mit einer Ausbildung<br />

mittels Lehre mit Matura<br />

hatsich Jonas einiges vorgenommen,<br />

aber „ich willmir alle<br />

Bildungsmöglichkeiten offen<br />

lassen, da könnte ichsogar mit<br />

einem Studium danach beginnen,<br />

insofern ist dasfür mich<br />

der richtigeWeg.“ Welche Tätigkeitsbereiche<br />

gehören zu<br />

einem Metalltechniker? „Stahlkonstruktionen<br />

fertigen, Arbeitsabläufedigital<br />

planen oder<br />

Anlagen montieren“, nennt er<br />

einen kleinen Auszug. Für<br />

sportlichen Ausgleich sorgen<br />

diewöchentlichen Sportstunden<br />

bei Sappi.Zusätzlich gibt<br />

es jedes Jahr eine derbeliebten<br />

Lehrlings-Teambuildingwochen<br />

wie Skikurse oderKlettern,<br />

Biken und Raften. Auch<br />

einLehrlingspraktikum imAusland<br />

ist möglich. Und wieweit<br />

kann man miteinerLehredie<br />

<strong>Karriere</strong>leiter erklimmen? WolfgangSteinwender:<br />

„Motivierten<br />

Auszubildenden stehen alle<br />

Wege offen, zumal wirauch<br />

vieleAbteilungsleiter beschäftigen,die<br />

als Lehrlinge begonnenhaben.“<br />

<br />

Foto: Gassmann<br />

Nein, weitist Hollywood<br />

von unserer Zweigstelle<br />

in Kalifornien<br />

nichtentfernt.“Christian Tesch,<br />

Ausbildungsleiter bei Pankl Racing<br />

in Bruck an der Mur, sorgt<br />

selbst beimSchreiber dieser<br />

Zeilenfür große Augen. Hollywood,den<br />

Stars und Sternchen<br />

so nahe–und das nurdankdes<br />

Arbeitsplatzes?Esist nämlich<br />

nicht weiter ungewöhnlich, dass<br />

der eine oder andere Mitarbeiter<br />

nach seiner Lehre bei Pankl<br />

Erfahrung im Auslandsammelt.<br />

„Momentanhaben wir im Bereich<br />

der Zerspanungstechnik<br />

48 Lehrlinge, die Lehre dauert<br />

dann dreieinhalb Jahre und danachmuss<br />

man schauen,welchesEinsatzgebiet<br />

aufden jeweiligen<br />

Mitarbeiter passt“,erklärt<br />

Tesch, der sich einen Teil<br />

„seiner“Arbeit immer wieder im<br />

TV anschauen kann. Pankl Racing<br />

ist auf die Entwicklung und<br />

Produktion von Kurbeltrieben<br />

und Turbolader-Systemen bzw.<br />

auf deren Einzelkomponenten<br />

spezialisiert, diedann in der<br />

Formel 1, MotoGP oder DTM<br />

zum Einsatz kommen.<br />

19 Prozentsind Mädchen<br />

Besonders stolz ist Tesch, der<br />

seit 2004 im Unternehmen ist<br />

undseit 2010als Lehrlingsbeauftragter<br />

(„Dashat sich eigentlich<br />

zufälligergeben, da<br />

in derAbteilung jemandgebraucht<br />

wurde“) werkt, auf den<br />

weiblichen Anteil unter den<br />

Lehrlingen. „19 Prozent sind<br />

Mädchen,das hört sich schon<br />

Der Lehrlingsbeauftragte<br />

Christian<br />

Tesch freutsich<br />

aufdie Bewerbung<br />

vondir.<br />

Foto: Pankl Racing<br />

Foto: Pankl Racing<br />

Wenn Hollywood lockt<br />

Eine Lehre als Zerspanungstechniker bei Pankl Racing, das die<br />

schnellsten Motorsportserien der Welt mit Antriebssystemen<br />

versorgt, kann dich in die große, weite Welt „entführen“.<br />

ganz gut an. Wobei das alte<br />

Bildder schweren Arbeit in diesem<br />

Bereich noch immer eine<br />

Hemmschwelle ist. Hier ändert<br />

sich das Bild in der Gesellschaftnur<br />

langsam, aber ich<br />

kann jedem Lehrlingversichern,<br />

dass das Tragen einer schweren<br />

Last bei uns dieAusnahme<br />

ist.“<br />

Was man für den Lehrberuf<br />

mitbringensollte? „Wichtig ist,<br />

dass man den Job gerne<br />

macht, gerne arbeiten geht.“<br />

Noch Plätze frei<br />

Wernun schon Lustauf die<br />

Lehre als Zerspanungstechniker<br />

bekommen hat und bei<br />

Pankl einsteigen möchte, hat<br />

sogar im jetzigen, bereits angelaufenen<br />

Lehrgang die<br />

Möglichkeitdazu. „Wir haben<br />

noch zwei Plätze zur<br />

Verfügung, ein Einstieg<br />

ist noch immermöglich“,<br />

so Tesch.<br />

Hollywood<br />

liegt also<br />

wirklich<br />

nahe ... <br />

ChristianTesch und seine„Schäfchen“bei Pankl<br />

Racinginder Lehrwerkstatt in Bruckander Mur.<br />

<strong>Karriere</strong> mit Lehre bei Pankl!<br />

Hochwertige Lehrlingsausbildung fördert die<br />

Freude zum Beruf.<br />

Pankl Racing Systems AG ist ein international tätiges Unternehmen,<br />

welches jungen, ambitionierten Lehrlingen eine besondere Ausbildungskultur<br />

und weltweit hervorragende <strong>Karriere</strong>chancen bietet.<br />

Folgende Lehrberufe werden bei uns ausgebildet:<br />

- Metalltechnik/Zerspanungstechnik<br />

- Betriebslogistik<br />

- Bürokauffrau/mann<br />

- Informationstechnologie<br />

Pankl Racing Systems AG<br />

Recruiting<br />

Industriestraße West 4, 8605 Kapfenberg, Austria<br />

T: +43 (0) 3862 33999 117, F: +43 (0) 3862 33999 179<br />

email: career@pankl.com, www.pankl.com<br />

<strong>Karriere</strong> <strong>Krone</strong> <strong>23</strong>


Vorbereitung ist<br />

die halbe Miete<br />

60 Jahre <strong>Karriere</strong> mit<br />

„Spannung, Watt und Co“<br />

Das große Zitternvor einem Vorstellungsgespräch<br />

ist ganz normal.Hier einige<br />

wertvolle Tipps, wie manvon der Bewerbung<br />

bis hin zum alles entscheidenden<br />

Vier-Augen-Gespräch vorgehen sollte.<br />

(BE-)WERBEN ✓<br />

EineBewerbung soll auf den Bewerber<br />

aufmerksam machen,sichvon anderen<br />

Standard-Bewerbungen optischabheben.<br />

Die eigenen Vorzüge, Ausbildungen in den<br />

Vordergrund rücken! Je kreativer dieBranche,<br />

umso kreativer darf dieBewerbung<br />

ausfallen. Je konservativer dieBranche,<br />

umso seriöser soll die Bewerbung wirken.<br />

WEGE EINHALTEN ✓<br />

Immer die gewünschten Bewerbungswege<br />

einhalten: SindEinträge<br />

in eine Online-Datenbank oder<br />

eine E-Mailerwünscht, niemalseine<br />

schriftliche Bewerbung abschicken.<br />

DIE GOLDENE MITTE ✓<br />

Ob wirjemanden sympathisch<br />

finden oder ihm vertrauen, entscheidet<br />

sich in den ersten Sekunden<br />

einer Begegnung. In der<br />

Smalltalk-Phasesollte man sich<br />

ruhig und gelassen geben, Stärken<br />

nicht mir übersteigertem<br />

Selbstbewusstsein preisgeben.<br />

Entscheiden Sie sich bei der Angabeder<br />

Schwächenebenfalls<br />

für die„goldeneMitte“.<br />

FEHLER VERMEIDEN ✓<br />

66 Prozent der österreichischen<br />

Personalverantwortlichen gaben in<br />

einer Onlineumfragean, dass sie<br />

sich über Tippfehler, Schlampigkeit<br />

und Unübersichtlichkeit in Bewerbungsschreiben<br />

ganz besonders<br />

ärgern. Daher solltest du besonders<br />

sorgfältig sein und Schlampigkeitsfehler<br />

vermeiden, indem du jemandenanderen<br />

die Bewerbung lesen<br />

lässt.Auch das äußere Erscheinungsbild–Farbgestaltung,<br />

Formatierung<br />

oder der Stil –zählt.<br />

ÜBERZEUGUNGSARBEIT ✓<br />

In der Selbstpräsentation sollte man<br />

nicht dieBewerbungsunterlagen<br />

auswendig gelernt haben, sondern<br />

dieeigene Qualifikation in überzeugender<br />

Sprache herausstreichen.<br />

INTERESSE ZEIGEN ✓<br />

Mit Rückfragen (etwa zum Unternehmen)<br />

zeigt der Bewerber Interesse<br />

–Fragen zu Urlaubsregelungen<br />

oder Zusatzleistungen sind<br />

aber unerwünscht.<br />

RECHERCHIEREN ✓<br />

Ratsam istes, sich mit demUnternehmen<br />

intensivzubeschäftigen.<br />

Professionelle Bewerbungsprozesse<br />

beginnen mit einer sorgfältigen<br />

Recherche in Medien, auf der Unternehmenswebsite<br />

oder auch im<br />

Bekannten- und Freundeskreis. So<br />

kann man seine eigenen Stärken,<br />

diedem Betrieb nützenkönnten,<br />

effektiv herausstreichen. Außerdem<br />

signalisiert die gute Vorbereitung<br />

den Personalchefs, dass man wirklich<br />

gewilltist, hier zu arbeiten.<br />

EIGENE VORSCHLÄGE ✓<br />

An dieser StellekönnenBewerber<br />

so richtig punkten, wenn sie zeigen,<br />

dass sie sich bereits im Vorfeld mit<br />

dem Unternehmen auseinandergesetzt<br />

haben und eigene Vorschläge<br />

und Ideen einbringen.<br />

KRÖNENDER ABSCHLUSS ✓<br />

Ist das Vorstellungsgespräch beendet,<br />

verabschiedet man sich höflich<br />

mit einem kurzen und festen Händedruck.<br />

Gebückte Haltung, kein<br />

Blickkontaktoderfehlendes Lächeln<br />

wirkenabschreckend.<br />

Foto: Fotolia<br />

Fotos: Energie<strong>Steiermark</strong><br />

Seit 1956 hat E-<strong>Steiermark</strong> 1000 Lehrlinge ausgebildet.<br />

DirektamDraht: Vorstandsdirektor Martin<br />

Graf und LHStv. Michael Schickhofer<br />

DieEnergie<strong>Steiermark</strong><br />

hatseit 1956 rund 1000<br />

Lehrlinge ausgebildet<br />

und ist eines derlandesweit<br />

größten Ausbildungszentren.<br />

Der 60. Geburtstag der LehrwerkstätteinGrazwurde<br />

gemeinsam<br />

mitüber500 Gästen,<br />

darunter Lehrlinge vondamals<br />

bisheute, beim„GrößtenLehrlingstreffender<br />

<strong>Steiermark</strong>“ gefeiert.<br />

Prominente Gratulanten<br />

vor Ortwaren u.a. Landeshauptmann<br />

Hermann Schützenhöfer,Eigentümervertreter<br />

LHStv. MichaelSchickhofer sowieLandesschulrats-Präsidentin<br />

ElisabethMeixner. „Wir investieren<br />

proJahr rund 2MillionenEuro<br />

indie Qualifikation unserer<br />

MitarbeiterInnen“, so<br />

Vorstandssprecher Christian<br />

Purrerund Vorstandsdirektor<br />

Martin Graf, „alseinerder größten<br />

Arbeitgeber desLandes<br />

am Standort sind wiruns aber<br />

auch unserer sozialen Verantwortung<br />

bewusst.Wir arbeiten<br />

daherzurzeit gemeinsam mit<br />

rund 70 Lehrlingen imTeam<br />

und öffnen ihnen alle Möglichkeiten<br />

einer <strong>Karriere</strong>imUnternehmen.<br />

Für daskommende<br />

Jahr suchen wirabsofortneue<br />

BewerberInnen. Auch istuns<br />

die soziale Kompetenzder jungenNachwuchskräfte<br />

wichtig:<br />

Kollegiales Arbeiten inTeams,<br />

Flexibilität bei neuen Projekten,<br />

kundenorientiertes Verhalten –<br />

alldas sind für uns wichtige<br />

Schlüsselfaktoren“. <br />

LH Hermann Schützenhofer und Vorstandssprecher<br />

Christian Purrer freuen sichüber60Jahre Lehrwerkstatt.<br />

Die Lehrlinge<br />

sind mit<br />

voller Begeisterung<br />

dabei –das zeigte sich<br />

beim großenLehrlingstreffen<br />

in<br />

Graz.<br />

BEWIRB DICH JETZT!<br />

In folgenden Berufssparten<br />

werden Lehrlinge ausgebildet:<br />

•Elektrotechniker/in (Elektround<br />

Gebäudetechnik),<br />

Lehrzeit 3,5 Jahre.<br />

Doppelberuf:<br />

•Elektrotechniker/in (Anlagenund<br />

Betriebstechnik),<br />

•Installations- und Gebäudetechniker/in<br />

(Gas- und Sanitärbereich),<br />

Lehrzeit 4Jahre.<br />

Bewerbungund Infos:<br />

Auf www.e-steiermark.com<br />

oder unter lehremitkarriere@<br />

e-steiermark.com<br />

Telefon (0316) 9000-53794.<br />

24 <strong>Karriere</strong> <strong>Krone</strong><br />

<strong>Karriere</strong> <strong>Krone</strong> /Anzeige 25


Anzeige<br />

Wohin gehtdie Bildungsreise<br />

fürdie Jugendlichen?<br />

AusBildungspflicht<br />

Alle unter 18 Jahren, die die Schulpflicht erfüllt haben und<br />

sich dauerhaft in Österreich aufhalten, sind Zielgruppe und<br />

verpflichtet, einer Bildung oder Ausbildung nachzugehen.<br />

JUGENDCOACHING <strong>Steiermark</strong> – „Meine Chance für die Zukunft“<br />

Du bist im 15. Lebensjahr<br />

oder älter und hast viele Fragen,<br />

wie zum Beispiel:<br />

• …weiter in die Schule –<br />

aber welcher Schultyp ist der<br />

richtige für mich?<br />

• …oder doch gleich<br />

eine Lehre?<br />

• …welche Berufe gibt es überhaupt?<br />

• …was interessiert mich wirklich?<br />

• …was kann ich gut?<br />

• …wo brauche ich Unterstützung?<br />

Wie läuft`s ab?<br />

Bei einem ersten Gespräch wird dir das Jugendcoaching genauer erklärt und deine momentane<br />

Situation besprochen. Gemeinsam mit dir werden deine persönlichen Ziele festgelegt.<br />

Deine Eltern oder wichtige Bezugspersonen können in die Beratung einbezogen<br />

werden. Die Dauer der Beratung ist abhängig von deinen Fragen!<br />

Du lernst deine persönlichen Fähigkeiten kennen und findest deine beruflichen Interessen<br />

heraus.<br />

Mögliche Inhalte des Jugendcoachings sind:<br />

• Herausfinden deiner Stärken und Fähigkeiten<br />

• Berufsorientierung und Bewerbungscoaching<br />

• Unterstützung bei der Organisation von Praktika<br />

• … und Unterstützung bei persönlichen Problemen, die dich daran hindern deine<br />

Wünsche und Ziele umzusetzen.<br />

Zum Abschluss erhältst du einen Bericht mit Empfehlungen für deine Zukunft!<br />

Das Jugendcoaching ist kostenlos!<br />

Wie kommst du zu Jugendcoaching?<br />

In der <strong>Steiermark</strong> wird das Jugendcoaching im Auftrag des Sozialministeriumservice,<br />

Landesstelle <strong>Steiermark</strong> regional von acht unterschiedlichen Organisationen angeboten<br />

– Kontaktdaten findest du unter www.neba.at oder nimm unkompliziert Kontakt mit der<br />

Koordinationsstelle Übergang Schule-Beruf <strong>Steiermark</strong> auf:<br />

Elke M. Lambauer, MA<br />

Team Styria GmbH<br />

Radetzkystraße 31/1<br />

A-8010 Graz<br />

M: +43/664/80295-6001<br />

E: e.lambauer@teamstyria.at<br />

Gefördert von:<br />

Das Jugendcoaching kann dir<br />

helfen, Antworten auf solche<br />

Fragen zu finden!<br />

NEBA ist eine Initiative<br />

des Sozialministeriumservice<br />

Foto: Fotolia<br />

Während diemeisten<br />

Jugendlichennach<br />

demEndeder neunjährigen<br />

Schulpflichtohnehin<br />

denSchulbesuch fortsetzen<br />

oder eine Lehre absolvieren,<br />

trifft dies füreine kleine Gruppe<br />

nicht zu. Siebrechen ihren<br />

Schulbesuch oder ihre Ausbildungab,<br />

nehmen Hilfstätigkeiten<br />

an oder ziehen sich phasenweise<br />

ganz aus den Systemen<br />

Bildung, Ausbildungund<br />

Arbeitsmarkt zurück.<br />

Einsolch schlechter Start in das<br />

Berufsleben ziehtlebenslange<br />

schwerwiegende Folgen für die<br />

Betroffenennach sich.<br />

JungeMenschen, die über<br />

keinenüber die Pflichtschule<br />

hinausgehendenAbschluss<br />

verfügen, habenein dreifaches<br />

Risiko von Arbeitslosigkeit, ein<br />

vierfaches Risiko Hilfsarbeiter zu<br />

werden und ein siebenfaches<br />

Risiko von erwerbsfernenPositionen.<br />

Daher gibt es seit August<br />

einAusBildungsgesetz:<br />

Der Ausbildungsjahrgang<br />

2017/18 istder erste,der von<br />

derneuen AusBildungspflicht<br />

betroffen ist.<br />

Das bedeutet, dassall jene, die<br />

die Pflichtschule im Schuljahr<br />

<strong>2016</strong>/17 abschließen, bereits<br />

der AusBildungspflichtunterliegen.<br />

Die nachfolgenden<br />

Jahrgänge sollen sukzessive<br />

hineinwachsen,sodass der<br />

Vollausbau 2019/2020 erreicht<br />

werden wird.<br />

„Bildung und Ausbildung sind<br />

derSchlüssel für eine gesicherte<br />

ZukunftjungerMenschen.<br />

Je niedrigerdas Ausbildungsniveau,desto<br />

höher ist das Risiko<br />

langfristig arbeitslos zu werden“,<br />

betontProjektleiterin Elke<br />

Lambauer. „DieAusBildung bis<br />

18 (Ausbildungspflicht) soll vorrangig<br />

alsUnterstützung gesehen<br />

werden, junge Menschen<br />

nachhaltigzusichern und auf<br />

eine gute Zukunft vorzubereiten.<br />

Es solldurch die Möglichkeit von<br />

Sanktionierung und die gesetzliche<br />

Basis kein Automatismus<br />

von Angstund Widerstand erwecktwerden–Unterstützung<br />

steht imVordergrund!“ <br />

Ausbildungist für dasberuflicheWeiterkommenwichtig!<br />

Foto: Fotolia/RobertKneschke<br />

Anzeige<br />

Wer quer einsteigt, muss quer denken<br />

Ein Einstieg in eine völlig neue Branche<br />

–der Quereinstieg muss nicht unbedingt<br />

ein Risiko sein, er kannviele Türen öffnen.<br />

Geht es imBeruf nicht<br />

mehr weiter, muss man<br />

etwas ändern. Jobwechsel<br />

gehörenlängst zu beinahe<br />

jeder Biografie, fast jeder<br />

Arbeitnehmer wechseltden Arbeitgeber<br />

sogar mehrfach im<br />

Verlauf seiner <strong>Karriere</strong>.Auch<br />

dieZahl der Quereinsteiger ist<br />

inden letzten Jahren gestiegen.Aus<br />

oftguten Gründen:<br />

Vielfältige Aufgabenbereiche<br />

und Anforderungen lassen Arbeitnehmer<br />

Kompetenzen und<br />

Kenntnisse entwickeln, die über<br />

denerlerntenBeruf hinaus gehen.<br />

Damitesmiteinem neuen<br />

Job ineiner anderen Branche<br />

Das BÖHLER Ausbildungszentrum übernimmt<br />

dabei auch für andere Unternehmen einen<br />

wesentlichen Teil der Ausbildung. So<br />

kommen zum Beispiel 14 Lehrlinge von der<br />

BÖHLER Schmiedetechnik, 1 Lehrling von<br />

voestalpine BÖHLER Schweißtechnik, 6 von<br />

klappt,muss auch dieBewerbung<br />

stimmig gestaltetsein.<br />

Wirzeigen in drei Punkten,<br />

worauf es beimLebenslauf für<br />

Quereinsteiger ankommt...<br />

Achte auf dieFormulierungen.Inder<br />

Bewerbungdarf<br />

nicht der Eindruck entstehen,<br />

der Quereinstieg sei einfach<br />

nur eine Notlösung.<br />

Nutze einen amerikanischen<br />

Lebenslauf. DerBlick desLesers<br />

wird so zunächst auf die<br />

aktuellen Stationen gelenkt, die<br />

vielleicht schonmit dem Branchenwechsel<br />

inZusammenhang<br />

stehen und so mehr Aufmerksamkeiterfahren.<br />

Bringe Referenzen ein. Falls<br />

vorhanden, sind Referenzen für<br />

Quereinsteiger ein ganz entscheidender<br />

Punkt, der unbedingt<br />

einen Platz in derBewerbunghabensollte.<br />

Hast du bereits<br />

ein Praktikum gemacht<br />

oder vieleberufliche Kontakte<br />

geknüpft, dann können Fürsprecher<br />

im Lebenslauf sogar<br />

eine noch größere Glaubwürdigkeit<br />

verleihen. <br />

Start in die Techniker <strong>Karriere</strong>!<br />

Am 1. September starteten insgesamt 74 Lehrlinge (26 Mädchen und 48 Burschen)<br />

ihre Berufslaufbahn im BÖHLER Ausbildungszentrum.<br />

BÖHLERIT, 5 von voestalpine Rotec und 2 von<br />

voestalpine Tubulars. Den größten Anteil mit<br />

46 Lehrlingen verbucht BÖHLER Edelstahl.<br />

Wir wünschen unserer neuen Generation<br />

an Facharbeitern, eine erfolgreiche und<br />

spannende Ausbildung.<br />

Die jungen Berufseinsteiger haben<br />

sich für folgende Berufsmöglichkeiten<br />

entschieden:<br />

15 MUT – Metallurgie u.<br />

Umformtechnik<br />

9 WT – Werkstofftechnik –<br />

Werkstoffprüfung<br />

4 WT/WBH – Werkstofftechnik –<br />

Werkstoffprüfung / Wärmebehandlung<br />

2 ET – Elektrotechnik – Anlagenu.<br />

Betriebstechnik<br />

1 ET/PLT – Elektrotechnik – Anlagenu.<br />

Betriebstechnik / Prozessleittechnik<br />

11 ZST – Zerspanungstechnik<br />

13 MBT – Maschinenbautechnik<br />

1 SWT – Schweißtechnik<br />

6 MECH – Mechatronik –<br />

Automatisierungstechnik<br />

7 MT-ST – Schmiedetechnik<br />

5 WBT – Werkzeugbautechnik<br />

BÖHLER Ausbildungszentrum<br />

Kendlbachstraße 11, 8605 Kapfenberg<br />

Sekretariat Telefon: 03862-20-36355<br />

mail: ofice.az@bohler-edelstahl.at<br />

Foto: Fotolia<br />

26 <strong>Karriere</strong> <strong>Krone</strong><br />

<strong>Karriere</strong> <strong>Krone</strong> 27


(K)eine Frage des lieben Geldes<br />

Techniker aller Sparten sind gefragt seit eh und je –ganz egal, ob sie<br />

eine Schule, Lehre oder ein Studium abgeschlossen haben.<br />

SeitJahren hört man tagein<br />

tagaus, dass händeringend<br />

Fachkräfte inder<br />

Technik gesucht werden.<br />

Laut dem Online-Portal<br />

www.karriere.at gilt dieser Fakt<br />

nach wievor,obwohlman gerade<br />

in diesem Bereich gutes<br />

Geldverdienen kann.<br />

Alletechnischen Ausbildungswege<br />

sind gefragt!<br />

Ganz egal,obmit Lehr-oder<br />

Schulabschluss, einem UnioderFH-Studium<br />

–dieseLeute<br />

sind absolute Mangelware, und<br />

das in allen technischen Sparten!<br />

Kaut <strong>Karriere</strong>-Experten<br />

suchen vor allemjeneArbeitgeber<br />

technisch affineund gut<br />

ausgebildete Arbeitskräfte, die<br />

ihreProduktion nichtins Ausland<br />

verlegen wollen. Und wer<br />

inÖsterreichgut qualifizierte<br />

Mitarbeiter in seinem Team<br />

sehen möchte, muss natürlich<br />

auch dementsprechend in die<br />

Geldtasche greifen.<br />

Up to date-Sein ist gefragt<br />

Natürlich sollte man sich nicht<br />

dazu verleitenlassen, sich auf<br />

seinen Loorbeeren auszuruhen,<br />

denn Weiterbildung ist<br />

stets angesagt, um den neuesten<br />

Trends folgen zu können.<br />

EinUmund Auf indieser Berufswelt!<br />

Außerdem äußerst erstrebenswert:<br />

sozialeKompetenz!Denn<br />

wer zwarrichtig gut mitMaschinen<br />

kann, seinen Kollegen und<br />

Vorgesetzten aberüberausunhöflich<br />

entgegentritt, derwird<br />

wohl eher nicht zum (finanzstarken)<br />

Zugkommen. <br />

Karosseriebautechnik. Die Burner-Lehre<br />

für Autofreaks & coole Checker!<br />

Autos begeistern Dich und Du brennst<br />

darauf, jeden Tag Gas zu geben?<br />

Dann entscheide Dich für die<br />

Karosseriebautechnik-Lehre.<br />

Interessant. Vielfältig. Zukunftsträchtig.<br />

INFO-BROSCHÜRE JETZT ANFORDERN!<br />

NuTZE DEINE CHANCEN!<br />

Kontaktiere die Landesinnung der Fahrzeugtechniker,<br />

Wirtschaftskammer <strong>Steiermark</strong><br />

T: 0316 601 465, E-Mail: fahrzeugtechniker@wkstmk.at<br />

Foto: Fotolia<br />

Foto: Fotolia/Photographee.eu<br />

Freiwillige Arbeit,<br />

wiehier alsPflegehilfe,<br />

poliert den<br />

Lebenslauf auf.<br />

Der Lebenslauf<br />

wird „aufpoliert“<br />

Freiwillige Arbeit, sprich Volunteering,<br />

nützt deiner <strong>Karriere</strong>, da du Erfahrungen in<br />

unterschiedlichenBereichen sammelst.<br />

Freiwilligenarbeit,Ehrenamt,<br />

gemeinnütziges Engagement–Volunteering<br />

hat verschiedene Namen, bedeutet<br />

aberimGrunde immer<br />

dasGleiche:Sich freiwilligund<br />

unentgeltlich zu betätigen.<br />

Früher auf sozialeund gemeinnützigeTätigkeiten<br />

beschränkt,<br />

gibt es heuteviele andere Bereiche,<br />

in demehrenamtliches<br />

Engagementgefragtist: Startups,<br />

Großveranstaltungen oder<br />

auch junge Online-Magazine<br />

sind auf derSuche nach ehrenamtlicher<br />

Unterstützung.<br />

Obwohl freiwilligund unbezahlt<br />

nicht besondersverlockend<br />

klingt, hat dieses Engagement<br />

abseits von persönlichen Beweggründenauch<br />

einen positiven<br />

Effekt für das Berufsleben.<br />

Im angloamerikanischen Raum<br />

hat es sich etabliert, seinen<br />

Lebenslauf mitehrenamtlicher<br />

Arbeitaufzupolieren, um sich<br />

somitbessere Chancen für die<br />

AufnahmeanUniversitäten zu<br />

verschaffen. Aber auch bei uns<br />

gibt es genügend Gründe, die<br />

deiner beruflichen Zukunft auf<br />

dieSprünge helfen können.<br />

Über Volunteeringkannstdu<br />

nicht nur wertvolleArbeitserfahrung<br />

sammeln, indem du deine<br />

bereits erlernten Fähigkeiten<br />

anwendest und stärkst. Es ermöglicht<br />

dir vorallem, in komplett<br />

andereBereiche hinein zu<br />

schnuppernund neue Dinge<br />

auszuprobieren, wasineinem<br />

normalen Job kaum möglich ist.<br />

Falls du dich also umorientieren<br />

willstoder nichtsicherbist,in<br />

welchem Bereich du arbeiten<br />

möchtest, kann eine ehrenamtliche<br />

Arbeitder idealeRichtungsweiser<br />

sein, ohne gleich<br />

eine konkrete Richtung einschlagen<br />

zu müssen. <br />

Foto: Robert Frankl<br />

Information bringt<br />

Junge zur Technik<br />

Karl-Heinz Snobe ist der Leiter<br />

des Arbeitsmarktservice in<br />

der <strong>Steiermark</strong>.<br />

Für mancheBetriebe wird<br />

es immer schwieriger,Lehrlinge<br />

zu finden.Gilt das<br />

auch für Betriebe in der<br />

wachsenden steirischen<br />

Automobilindustrie?<br />

Nebender Gastronomie<br />

habenauch Betriebeaus<br />

der Metallbranche in Industrie<br />

und Gewerbedieses Problem.<br />

LehrberufeinProzessoderKunststofftechnik,<br />

Mechatronik<br />

oder Zerspanung<br />

finden unter jungen Menschen<br />

zu geringes Interesse.<br />

Waskann man dagegen tun?<br />

Gefragt ist vor allem Information.<br />

Viele dieser Berufe<br />

sind viel spannenderals sie<br />

aufden ersten Blick erscheinen<br />

und bieten große <strong>Karriere</strong>chancen.<br />

Außerdem sind<br />

dieseBerufe in derRegel<br />

wesentlichbesser bezahlt<br />

alssomanche sogenannte<br />

beliebte Lehrberufe.<br />

Wie wollen Siedie Jugendlichenerreichen?<br />

Das geht nur inZusammenarbeitmit<br />

den Schulen.Und<br />

ichkann Jugendliche nur<br />

einladen insBerufsInfoZentrum<br />

desAMS zu kommen,<br />

Freunde oder Elternmitzubringen<br />

und sich eingehend<br />

zu informieren. Das kostet<br />

nichts und ist trotzdem eine<br />

sehr wertvolleInvestition in<br />

die eigene Zukunft. <br />

28 <strong>Karriere</strong> <strong>Krone</strong><br />

<strong>Karriere</strong> <strong>Krone</strong> 29


Auslandspraktika<br />

als Firmenstrategie<br />

Wie eine Umfrage zeigt, schätzen es<br />

Österreichs Unternehmen, dass ihre<br />

Lehrlinge die große, weite (Arbeits)-Welt<br />

kennenlernen –die Gründe sind vielfältig<br />

und logisch.<br />

Diese junge Dameist startklar für ihr Auslandspraktikum, das von<br />

österreichischen Unternehmen sehr geschätzt wird.<br />

Österreichs Unternehmen<br />

schätzen den<br />

fachlichen, sprachlichen<br />

und persönlichen Nutzen<br />

von LehrlingspraktikaimAusland,sowohlfür<br />

dieLehrlinge<br />

alsauch für dasUnternehmen,<br />

hoch ein. Das bestätigt eineaktuelle<br />

Umfrage, die IFA –Internationaler<br />

Fachkräfteaustausch<br />

im Auftrag von„go international“,<br />

einerInitiative des Bundesministeriumsfür<br />

Wirtschaft, Familie<br />

und Jugend und der Wirtschaftskammer<br />

Österreich,<br />

durchgeführthat. IFAhat erhoben<br />

und dokumentiert, welche<br />

Auswirkungen Auslandspraktika<br />

von Lehrlingen für deren<br />

österreichische Ausbildungsbetriebe<br />

haben.<br />

30 <strong>Karriere</strong> <strong>Krone</strong><br />

Die Ergebnisse dieserBefragungzeigen<br />

den Nutzen von<br />

Auslandspraktika für Unternehmen<br />

und Lehrlinge deutlich<br />

und bestätigen dieNotwendigkeit<br />

desweiteren Ausbaus von<br />

Fördermöglichkeiten. Diemeisten<br />

Unternehmen entsenden<br />

einbis zweiLehrlinge pro Jahr<br />

für einPraktikumins Ausland.<br />

DieMehrheit der Betriebe<br />

schickt ihreLehrlinge amliebsten<br />

imdritten Lehrjahr für ein<br />

Praktikum ins Ausland, allerdings<br />

nichtzuknapp vor der<br />

Lehrabschlussprüfung.<br />

Für viele Unternehmen istInternationalität<br />

der Ausbildung<br />

mittlerweile zu einerSelbstverständlichkeit<br />

geworden, diezur<br />

Firmenstrategie gehört. <br />

Foto: Fotolia<br />

INFO<br />

Auch im Frühjahr und Sommer nächsten Jahres stehen viele<br />

Austausch-Praktika am Programm.Anmeldeschluss istder<br />

6. November,Infos gibt’sunter www.ifa.or.at<br />

NORDIRLAND –Belfast:<br />

4-wöchigesPraktikum von 12. 03. –08. 04. 2017<br />

5-wöchigesPraktikum von <strong>23</strong>. 04. –27. 05. 2017<br />

4-wöchigesPraktikum von 28. 05. –24. 06. 2017<br />

6-wöchigesPraktikum von 02. 07. –12. 08. 2017<br />

für Lehrlinge ausallen Berufssparten.<br />

ENGLAND –Portsmouth:<br />

4-wöchiges Praktikum von 30. 04. –27. 05. 2017<br />

4-wöchigesPraktikum von 30. 07. –26. 08. 2017<br />

für Lehrlinge ausallen Berufssparten.<br />

ENGLAND–Brighton:<br />

4-wöchigesPraktikum von <strong>09</strong>. 04. –06. 05. 2017<br />

für Lehrlinge ausallen Berufssparten(technische Berufe<br />

nicht möglich!).<br />

MALTA –St. Julians:<br />

4-wöchigesPraktikum 16. 04. –13. 05. 2017<br />

5-wöchigesPraktikum 27. 08. –30. <strong>09</strong>. 2017<br />

für Lehrlinge ausallen Berufssparten(technische Berufe<br />

nicht möglich!).<br />

MALTA –Zebbug:<br />

4-wöchigesPraktikum 14. 05. –10. 06. 2017<br />

für Lehrlinge ausallen Berufssparten(technische Berufe<br />

eingeschränkt möglich).<br />

ITALIEN –Mailand:<br />

4-wöchiges Praktikum von 12. 03. –08. 04. 2017<br />

für Lehrlinge ausden Bereichen Gastronomie, Handel,<br />

KFZ (bei vorhandenen Italienischkenntnissen auch andere<br />

Berufsgruppen möglich).<br />

ITALIEN –Pistoia:<br />

4-wöchigesPraktikum von <strong>23</strong>. 04. –20. 05. 2017<br />

für Lehrlinge ausallen Berufssparten.<br />

DEUTSCHLAND–Schleswig:<br />

4-wöchiges Praktikum von 04. 06. –01. 07. 2017<br />

für Lehrlinge ausdem technischen, handwerklichen und<br />

dem kaufmännischen Bereich.<br />

DEUTSCHLAND–Berlin:<br />

4-wöchigesPraktikum von 05. 03. –01. 04. 2017<br />

für Lehrlinge aushandwerklichen Berufen ab 18 Jahren<br />

(z.B.Konditorei,Bäckerei,Schneiderei,KFZ, Malerei,<br />

Tischlerei, FriseurIn, etc.).<br />

FINNLAND –Helsinki:<br />

4-wöchigesPraktikum von <strong>23</strong>. 4. –20. 5. 2017<br />

für Lehrlinge ausden Bereichen, Gastronomie, Tourismus,<br />

Büro,Bibliothek, Elektrotechnik.<br />

Foto: Ladenstein<br />

Besuchbei der Firma<br />

Ladenstein in Graz. Der<br />

Namesteht seit 85 Jahren<br />

für exklusive Handarbeit,<br />

wenn es um Wohndesignund<br />

dessen Fertigung geht. Hierhat<br />

Patrick,heute 21, seine Tischlerlehre<br />

gemacht. „Weil ich den<br />

Geruch von Holzund dieLiebe<br />

zum Werkstoff schon als Bub<br />

gehabt hab. Nichtsduftet besser<br />

als einStück Zirbe oder<br />

Nussholz. Im Kindergarten war<br />

ich der mitdem Hämmerchen“,<br />

lachtder junge Mann.<br />

Wieso aber sitzt er an einem<br />

Schreibtisch vor Plänen, statt in<br />

der Werkstattzuproduzieren?<br />

„Ganz einfach“, erklärtsein<br />

Chef, Erwin Ladenstein: „Patrickist<br />

einer unserer Lehrlinge,<br />

dieTischlereitechnik gelernt haben.<br />

Dasdauert ein Jahr länger<br />

und unterscheidet sich von der<br />

herkömmlichen Tischlerlehre,<br />

indem nebender Praxis gleich<br />

viel Augenmerkauf Planung<br />

und unternehmerisches Wissen<br />

gelegt wird.“Nach dem Abschluss<br />

konnte Patrick sich also<br />

entscheiden: Lieber Produktion<br />

im Werkoder Planung und Verkauf:<br />

„Ich mag Menschen sehr,<br />

und nachdem ich meine Scheu<br />

abgelegthab, war mirklar, das<br />

istmein Weg“, sagt Patrick.<br />

Theoretisch kann er alles:<br />

Möbel planen, designen und<br />

selbst fertigen. Eine Kombination,<br />

dienicht nur kreativ, sondernauch<br />

gut bezahlt ist. Wenn<br />

Foto: Susi Biro<br />

Nichts riecht besser<br />

als ein Stück Holz!<br />

Patrick ist Tischler,und arbeitetdennoch am Schreibtisch.<br />

Er ist nämlichTischlereitechniker und plantschöne Einrichtung …<br />

er möchte, stehtihm derWeg<br />

zum Meister offen, aber vielleichtmacht<br />

er es wiesein Vater<br />

und so viele anderebei Ladenstein<br />

–bis in die Pensionals Angestellter<br />

demUnternehmen<br />

treu bleiben. Der Vielfalt in seinem<br />

Beruf sind jedenfallskaum<br />

Grenzen gesetzt. Er kennt sich<br />

überall aus: Bei Elektrikebenso<br />

wie Metall oder Stein. Aber seine<br />

Leidenschaft bleibt Holz. <br />

Solch moderne und hochqualitative Möbel plantPatrick bereits.<br />

Und erverkauftsie auch selbst imGeschäft.<br />

Lern was G´scheits!<br />

Tischler oder<br />

Tischlerei-Technik?<br />

JA!<br />

Die Faszination des Tischlerberufs hat viele Gründe:<br />

Das Arbeiten mit Holz und anderen modernen Materialien, die<br />

Vielfalt der Werkzeuge, die abwechslungsreichen Aufgaben und<br />

nicht zuletzt das einzigartige Erlebnis, Projekte von der Idee bis<br />

zur Fertigstellung zu begleiten.<br />

<strong>Karriere</strong> <strong>Krone</strong> 31


Foto: AlexanderPetritsch<br />

Für echteExpertengeht’s<br />

nach der Matura in die Lehre<br />

Sie sind jung, sie haben die Matura und sind jetzt Lehrlinge. All jene Mädels und Burschen,<br />

die in einem von acht Metalltechnik-Berufen im Rahmen einer WK-Initiative die<br />

ersten Sprossen der <strong>Karriere</strong>leiter hochklettern, sind: „Technical Experts!“ Wir haben<br />

zwei von ihnen besucht –Anna bei Anton Paar und Waldemar bei Magna Steyr.<br />

Wir wollten wissen: Was ist der Vorteil einer Lehre nach der Matura …?<br />

Mit erst19Jahren<br />

schon „Experte“ bei<br />

einem steirischen<br />

Weltkonzern! Zugegeben, ganz<br />

so verhältessichmit Anna aus<br />

Graznicht. Aber sie begann<br />

am 1. September alssogenannter<br />

„Technical Expert“<br />

beimMesstechnik-WeltmarktführerAnton<br />

Paar imBereich<br />

derZerspanungstechnik.<br />

„Technical Expert“? Diese Initiative<br />

wurde 2012 von der Wirtschaftskammer<br />

insLeben gerufenund<br />

gibt Maturanten in<br />

35 steirischen Unternehmen<br />

dieChance,einetechnische<br />

Lehre nach derMatura zu starten.<br />

UndAnna entschied sich<br />

für diesen Weg.„Ich hab mit<br />

15 bei meiner Mamaals Ferialpraktikantin<br />

im Büro gearbeitet<br />

undrechtbaldgemerkt, dass<br />

das nichts für mich ist. Hätte ich<br />

aber mit15mit der Schule aufgehört,wäreich<br />

sicher imBüro<br />

oder Handel gelandet.“Den<br />

„klassischen Weg“ eines weiblichen<br />

Lehrlingswarfsie bald<br />

über Bord, beendete die Schule<br />

mitder Maturaund widmet sich<br />

nun derZerspanungstechnik,<br />

früher besser bekannt als Dreher<br />

und Fräser.<br />

„Klar“, bestätigt Anna, dieals<br />

Tattoo das Geburtsdatum ihrer<br />

Mama trägt,„vielkonnten sich<br />

meine Mitschüler,die jetzt fast<br />

alle studieren gehen, bei diesem<br />

Beruf nicht vorstellen, aber<br />

nachgefragthaben fast alle.“<br />

MiteinigenVorurteilen kann<br />

nach einem Besuch desFamilienunternehmens<br />

auch aufgeräumt<br />

werden: Mitkörperlich<br />

schwerer Arbeitist derBeruf<br />

nicht zwangsläufig verbunden.<br />

„Metallberufe werden in der<br />

Gesellschaft weiterhin alsklassische<br />

Männerberufe gesehen<br />

–das ist invielenBereichen<br />

aber nicht mehr so“, bestätigt<br />

ChristianKrispel, LehrlingsbeauftragterimBereich<br />

Mechanik.<br />

Zerspanungs-Lehrling<br />

Emanuel bestätigt: „Diese Geräte<br />

arbeiten imMillimeterbereich,<br />

das istsehr eindrucksvoll“,<br />

grinstder <strong>23</strong>-Jährige,der<br />

im Gegensatz zu Anna schon<br />

am Endeseiner Lehre steht<br />

und happy ist, dass er diesen<br />

Weg einschlug.„Ich hab in<br />

meinem Freundeskreiseinige,<br />

beidenen Interesse für dieLehrenachder<br />

Maturadaist. Ich<br />

glaube,dass es noch zu wenig<br />

bekannt ist, wasdapassiert.<br />

Ich hab in der Zeitung über<br />

,Technical Experts’ gelesen<br />

und mich bald darauf direkt bei<br />

Anton Paar beworben.“<br />

DieVorteileliegenauf der<br />

Hand: DasWort „Experte“ ist<br />

nicht nur eine Floskel.Die fundierte<br />

Lehrlings-Ausbildung<br />

kostet dem Unternehmen pro<br />

Kopfandie 80.000 Euro. <br />

Waldemar ist 26 und war<br />

nach der Matura einfach<br />

unglücklich:<br />

„Das Studium an der TU hat<br />

sich wegen Mathe alszu<br />

schwer herausgestellt und<br />

ich wollte mich zusätzlich zum<br />

AHS-Abschlussnoch weiter<br />

qualifizieren.Mit 22 bin ich<br />

dann aufdie Technical Experts<br />

gestoßen und hab bei Magna<br />

Steyr alsMechatronik-Lehrling<br />

begonnen.“<br />

Mittlerweile ist er ausgelernter<br />

Experte für dieInstandhaltung<br />

der Produktion beim globalen<br />

Automobilzuliefererund Fahrzeug-Auftragsfertiger.<br />

Was ist einMechatroniker?<br />

„Im Prinzip eine hochqualifizierte<br />

Schlüsselfigur zur Behebung<br />

von Störungen im<br />

Betrieb. Waldemar isteine<br />

Schnittstelle zwischenMaschinenbautechniker<br />

und Elektrotechniker“,<br />

erklärt uns sein<br />

Die CNC-Maschine zu warten, ist für Waldemarlängst kein Problem<br />

mehr. Und notfalls hilftAusbildnerJohann Sommernoch.<br />

HÖRSAAL<br />

GEHT AUCH ANDERS!<br />

www.technicalexperts.at<br />

Foto: Susi Biro<br />

Ausbildner,Johann Sommer.<br />

Vom Kabelziehen biszum<br />

Programmierender komplexen<br />

CNC-Maschine, vom Konstruieren<br />

biszum Bau von<br />

Ablageflächen von Roboterzellen<br />

–allesgehört zum Aufgabengebiet<br />

von Waldemar.<br />

Bereut er, dass er nicht gleich<br />

eine Lehregemacht, sondern<br />

vorher maturierthat? „Nein“,<br />

sagterund erklärtes: „Ich<br />

hab vieleVorteiledadurch.<br />

Erstens hab ich mirwährend<br />

der Lehre viel Lernen erspart<br />

und mich mehr auf denBeruf<br />

konzentrieren können.<br />

Und auch in der Berufsschule<br />

hab ichmich gespielt. Ichhatte<br />

also mehr Freizeit und weil ich<br />

schon älterwar als diemeisten,<br />

hab ich mir grundsätzlich leichter<br />

getan.“<br />

Der Mechatroniker ist ein Beruf<br />

miteiner Menge <strong>Karriere</strong>chancen.ZweiZusatzjahre<br />

Ausbildungmachen<br />

Waldemar<br />

zum Meister.<br />

Und theoretisch könnte er<br />

eineigenes Elektrotechnikgeschäft<br />

aufmachen. Fachkräfte<br />

wieerwerdenimmer<br />

gebraucht, Tendenz steigend.<br />

Und wie schaut seineZukunft<br />

aus? „Ich willbei Magna bleiben.MeinBeruf<br />

bedeutet ständiges<br />

Lernen und sich weiterentwickeln.<br />

Das kann ich<br />

am besten hier imBetrieb“,<br />

lacht erund schautdanach<br />

gleichhoffnungsvollzuHerrn<br />

Sommer. Dernicktauch ermutigend.<br />

Klare Sache,wie<br />

es scheint … <br />

Mit nun 19Jahren begann<br />

MaturantinAnna bei Anton<br />

Paar die Lehre zurZerspanungstechnikerin.<br />

32 <strong>Karriere</strong> <strong>Krone</strong><br />

<strong>Karriere</strong> <strong>Krone</strong> 33


Schule für jedermann<br />

Die schulischen Ausbildungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten<br />

in Österreich sind vielfältig. Jeder sollte dadurch die<br />

Chance haben, seinen Berufswunsch ermöglichen zu können.<br />

Hier ein kurzer Überblick über unsere Schulformen:<br />

Fotos: Fotolia<br />

34 <strong>Karriere</strong> <strong>Krone</strong><br />

Allgemeinbildende<br />

höhere<br />

Schulen<br />

Eine dergängigsten Wege nach<br />

der Volksschuleist wohl der Eintritt in<br />

eine AHS. Nach der 4. Klasse folgtdann<br />

dieEntscheidung: Geht es weiter biszur<br />

Matura, wechsle ich die Schule,will ich<br />

eine Lehre machen und gehe daher ins<br />

Poly?Sowohldie Unter-als auch die Oberstufe<br />

einer Allgemeinbildendenhöheren<br />

Schule sollen auf dieMaturaund somit<br />

ein Studium vorbereiten. Meist<br />

dauert sie vier Jahre, inEinzelfällenauchfünf.<br />

Berufsbildende<br />

mittlere Schulen<br />

Die berufsbildende mittlere Schule,<br />

kurz BMS, dauertjenachFormein<br />

bis vier Jahre. Bei einer Dauer von zwei<br />

Jahren erhältman eine teilweise Berufsausbildung,bei<br />

drei oder vier Jahren (mit<br />

Abschlussprüfung) beendetman dieSchule<br />

mit einerabgeschlossenenBerufsausbildung.<br />

Mit einemangeschlossenen Aufbaulehrgang<br />

(möglichnur nach mindestens drei Schuljahren)<br />

schließtman mitder Reife- und Diplomprüfung<br />

ab. Bei vierjährigen technischen<br />

Schulen kann man danach auch<br />

einfacheinschlägiges Kolleg<br />

absolvieren.<br />

Berufsbildende<br />

höhere<br />

Schulen<br />

Berufsbildende höhere Schulen vermittelninfünfJahren<br />

eine höhere berufliche<br />

Ausbildung, abgeschlossen wird auch hier<br />

mit derReife- und Diplomprüfung. DieAbsolventen<br />

dürften somitauch studieren.Unter<br />

den Begriff BHSfallen zum Beispieldie Höhere<br />

Lehranstaltfür Mode,die höhere technische<br />

und gewerbliche Lehranstalt (HTL),die Lehranstalt<br />

fürTourismus, dieBildungsanstalt<br />

für Kindergartenpädagogik (Bakip),die<br />

höhereLehranstaltfür wirtschafltiche<br />

Berufe (HLW), dieHandeslakademie(HAK)und<br />

noch einige<br />

mehr.<br />

Auf den<br />

kommenden Seiten<br />

haben wir füreuch die<br />

Geschichten einigerinteressanter<br />

Menschen ausgewählt,<br />

die euchihren<br />

Werdegang beschreiben.<br />

Gesundheitsund<br />

Krankenpflegeschulen<br />

Wer sich in Zukunft um hilfsbedürftige<br />

Menschenkümmern, siegesundpflegen<br />

und umsorgen will, demsteht dieMöglichkeit<br />

einer Gesundheits- und Krankenpflegeschule<br />

offen. Je nachdem kann diese Ausbildung als<br />

Fachhochschul-Bachelorstudienlehrgang nach<br />

der erfolgreichen Reifeprüfung absolviertwerden,<br />

oder alternativ nach zehn erfolgreich bestandenenzehn<br />

Schulstufen. Abgeschlossen<br />

wirddas Studiumentweder miteinerFachbereichsarbeit<br />

und Diplomprüfung (Schule)<br />

oder der Prüfung zum Bachelor<br />

(Fachhochschul-Bachelorstudiengang).<br />

<strong>Karriere</strong> <strong>Krone</strong> 35


Lernen aus purer Leidenschaft<br />

Johannes Mischlingerist weltoffenund an allem interessiert –<br />

und gerade aus diesem Grund wurde aus ihm ein Tropenmediziner<br />

–wenn die Entscheidung auch eher spät gefallen ist.<br />

Der Umgang mitWissen<br />

istetwas Schönes. Das<br />

Gymnasium war für<br />

mich immer die einzige Option,<br />

da ich wusste,ich würdeeinmal<br />

studieren wollen. Damals wusste<br />

ich zwar nochnicht,für welchesFach<br />

ich mich an der Universität<br />

entscheiden würde,<br />

aber ich wollte eine möglichst<br />

breite Allgemeinbildung bekommen“,<br />

sagt der 28-Jährige.<br />

Lange hat er überlegt, eine<br />

geisteswissenschaftliche oder<br />

sprachwissenschaftliche Richtung<br />

einzuschlagen, von Psychologie<br />

bis hin zu Geschichte<br />

wärealles infrage gekommen.<br />

Dank des Gymnasiums Judenburg<br />

erlangte er eine große<br />

Bandbreite an Wissen, was seiner<br />

Meinung nach in einer fachlichorientierten<br />

Schule nicht<br />

möglich gewesen wäre. „Eine<br />

HTL oder HAK sind fokussiert<br />

auf ihrewesentlichen Themen,<br />

36 <strong>Karriere</strong> <strong>Krone</strong><br />

was natürlich auch gut so ist.<br />

Aber mir war ein ausgewogener<br />

Mixaus Natur-,Geistes-und<br />

Sprachwissenschaften sehr<br />

wichtig““, begründet Johannes<br />

seine Entscheidung.<br />

Träumereien<br />

Klar hatteeswährend der Pubertät<br />

Überlegungen gegeben,<br />

gleich insBerufsleben einzusteigen<br />

–„Fernfahrer oder<br />

Koch. Ersteres hättemich–so<br />

warmeine Träumerei –indie<br />

europäischeWelt geführt, und<br />

Zweitereswäre kreativ gewesen<br />

und hätte mich sicher auf die<br />

eine oder andere kulinarische<br />

Reise gebracht.“ Die große weite<br />

Welt hat den Tropenmediziner<br />

also immer schon in seinen<br />

Banngezogen.<br />

Fotos: Mischlinger (2)<br />

AHS-AbsolventJohannes<br />

Mischlinger beiseiner interessanten<br />

Arbeit in Afrika.<br />

Bedenken<br />

Natürlich hätte er während der<br />

Schulzeit die Möglichkeit gehabt,<br />

eine Zeit lang im Ausland<br />

zu verbringen, „aber ich hatte<br />

damals zu große Bedenken,<br />

dass ichden Anschluss an<br />

manche Gegenstände wie<br />

Mathematik verlieren würde.“<br />

Diesobegehrten Auslandsaufenthalte<br />

konnte der engagierte<br />

junge Mann im<br />

Rahmen seiner beruflichen<br />

Ausbildung<br />

zum Tropenmediziner<br />

aufholen. Und<br />

daserworbene<br />

WissenimGymnasium<br />

begann<br />

Früchte zu tragen:<br />

DieNutzen sind ja<br />

nicht immer unmittelbar<br />

spürbar,<br />

aber im Laufe der<br />

Jahre war ichinden<br />

unterschiedlichsten Situationenfroh,<br />

sie genossen<br />

zu haben. So das Latein,<br />

das mirdas Erlernen von anderen<br />

Sprachen erleichtert hatte,<br />

wiedamals in Zentralafrika,als<br />

ichmir Französisch beibringen<br />

musste. Da waren dieInformatik<br />

und die Mathematik, diemir viele<br />

Jahre nach der Matura beim<br />

Auswerten meiner wissenschaftlichen<br />

Daten geholfen haben“,bemerkt<br />

der heute 28-<br />

Jährige.<br />

Selbstfindung<br />

Er hat seinen Weggefunden<br />

und in der Medizin die Vereinigung<br />

aller Wissenschaftenerfahren,<br />

die ihnstets so gefesselt<br />

haben. „Das Lebenist wie eine<br />

Stammzelle. Sie kann alles werden.<br />

Je älter man wird,desto<br />

mehr muss man sich entscheiden“,<br />

sinniert Johannes. Doch<br />

wiediese treffen? „Durch<br />

Selbstreflexion, mit Freunden intensive<br />

Gespräche führen, wissen,was<br />

man nicht will.<br />

“Das Gymnasium ist insofern<br />

von Vorteil, weil man sich in jede<br />

Richtungentwickeln kann.“ <br />

Ganz groß sind die Augen<br />

der heute19-Jährigengeworden,wenn<br />

sieals Kindinriesigen Hotels<br />

ihre Urlaube verbringen durfte.<br />

Mit10, 11 Jahren warder<br />

Wunschineinem Hotel zu arbeiten<br />

noch immer präsent.<br />

Und deswegenhat sieeines<br />

Tages mitihrer Mutter den Tag<br />

der offenen Türder TourismusschuleinBad<br />

Gleichenberg<br />

besucht.„Willst dudajetzt<br />

auch noch hin?“, hatsie ihre<br />

Mutterdanach beider HeimfahrtimAuto<br />

gefragt.„Ja, ja,<br />

unbedingt!“,lautete diebegeisterte<br />

Antwortder jungen<br />

Dame –auch wenn ihr bewusst<br />

war, dasssie in Zukunft nur<br />

mehranden Wochenenden<br />

nach Hause kommen würde.<br />

„Ja, wenn man mit14ins Internat<br />

kommt und niemanden<br />

kennt, dann istdas schoneine<br />

Umstellung. Aber ich bin ein<br />

sehr kommunikativerMensch<br />

und habegleicheine Freundin<br />

gefunden“,erzählt Claudia.<br />

Offenheit, Teamwork<br />

Selbstständigkeit<br />

Natürlich muss manauch<br />

offen seinfür andereKulturen,<br />

selbstständigseinund gleichzeitigauch<br />

im Teamarbeiten<br />

können. Denn: Arbeitetman in<br />

der Gruppe underledigt einer<br />

seinenPartnichtganz genau,<br />

dann war dieganze Arbeit umsonst.<br />

DieAusbildungist zwar<br />

anstrengend, aufregende Erlebnissegibt’s<br />

im Gegenzug:<br />

Zum Beispiel Koch-Sessions<br />

mit namhaften Köchenwie<br />

AndiSchweiger,bei denen<br />

nicht nur derSpaß groß ist,<br />

sondernauchder Lerneffekt.<br />

In denFerien stehen schließlich<br />

Praktikaan, diedie Schüler in<br />

allerHerren Länder führen.<br />

Unddeswegen setzt die<br />

Schule auch im sprachlichen<br />

Bereich an: „Ich habeEnglisch<br />

und Französisch gelernt.<br />

Außerdemhätteich noch<br />

Spanisch und Russisch dazunehmen<br />

können“, erzähltdie<br />

19-Jährige.Eines ihrerPraktika<br />

hat Claudia im Luxushotel<br />

Foto: TourismusschuleBad Gleichenberg<br />

Ständiges Tunlohnt sich!<br />

Schon in jungen Jahren wusste Claudia Tafner, dass sie gerne<br />

einmal in einem großen Hotel arbeiten möchte. Die Tourismusschule<br />

Bad Gleichenberg hat ihr den Weg dazu geebnet!<br />

Mandarin Oriental inMünchen<br />

absolviert. Drei Monatehat sie<br />

inder großen Stadt verbracht:<br />

„Dortbin ich als Teil des Teams<br />

behandelt worden und durfte<br />

auch allesmachen. Da habe<br />

ich gewusst, ich will an die Rezeption!“<br />

Unddiesen Wunsch hatsie<br />

sichmittlerweile auch erfüllt:<br />

Bereits während derSchulzeit<br />

hat siesich im BerlinerHotel<br />

Adlon beworben und glatt eine<br />

Zusagebekommen! Im Juni<br />

hat dieSteirerin ihre Ausbildung<br />

schließlichbeendet,und<br />

seit1.August arbeitet Claudia<br />

an derRezeptiondes Berliner<br />

AdlonHotels.<br />

Einsichlohnendes Tun<br />

Die Schüler werden in ihrer<br />

Ausbildungszeitgefordert:„Oft<br />

registriertman erst im Nachhinein,<br />

wasman in der Schulzeit<br />

eigentlichmitbekommenhat.<br />

Manhat selten Zeit durchzuschnaufen,<br />

kommt am Freitag<br />

nach Hause und fährtam<br />

Sonntag aberschon wieder ins<br />

Internat. Es ist einständiges<br />

Tun, aber es lohnt sich!“ <br />

<strong>Karriere</strong> <strong>Krone</strong> 37


Kinder sind ihre<br />

große Berufung<br />

Dass sie einmal mit Kindern arbeiten wollen, war Jennifer König<br />

und Jutta Stocker schon sehr früh bewusst. Beide haben eine<br />

Schule für Kindergartenpädagogik besucht.<br />

Ich habe schon als neunjähriges<br />

Mädchen begonnen,<br />

mein Taschengeldmit<br />

Babysitten aufzubessern“, erinnertsich<br />

Jutta Stockerzurück.<br />

Außerdem war sie musikalisch,<br />

und auch das bildnerische<br />

Gestalten machte ihrgroßen<br />

Spaß. Gute Voraussetzungen:<br />

Siehat im Jahr 1985 diedamalsnochvierjährige,berufsbildendeSchule<br />

ohne Matura<br />

abgeschlossen und freut sich<br />

über dieumfassenden Gestaltungsmöglichkeiten<br />

alsLeiterin<br />

eines 33-köpfigen Teamsin<br />

einem heilpädagogischen<br />

Kindergarten.<br />

Jennifer König hingegenkonnteihreAusbildung<br />

vor einigen<br />

Jahren an der BakipinHartbergmit<br />

Maturaabschließen.<br />

38 <strong>Karriere</strong> <strong>Krone</strong><br />

Da ihreMutter als Tagesmutter<br />

beschäftigt war,hatte sie bereits<br />

früh mitKindern Kontakt<br />

undlernte, mit ihrenWünschen,<br />

Freuden, aber auch Launen<br />

umzugehen. Doch auch hier<br />

muss dieEntscheidung über<br />

die schulische Zukunft früh fallen.<br />

Und mehrnoch alsinanderen<br />

Ausbildungen muss klar<br />

sein, wohin der Weg gehen soll,<br />

sonst verliertman wertvolle<br />

Zeit. „Heute denke ich, dasses<br />

zu früh ist, mit14Jahren die<br />

Ausbildung zur Kindergartenpädagogin<br />

zu beginnen. In diesemAlterist<br />

man noch ein Kind<br />

und gerade dabei,sich mit den<br />

Eltern kritisch auseinanderzusetzen<br />

und sich gegen vieles,<br />

wasErwachsenewollen, zu<br />

stellen“, überlegtJutta Stocker.<br />

Für Jennifer hingegen war dieser<br />

Entschluss goldrichtig:„Es<br />

stimmt auf alleFälle, dass es<br />

mit14Jahren schon sehr früh<br />

ist, solcheineEntscheidung zu<br />

treffen. Aber für mich war sie<br />

eigentlich sehr klar. Zwar habe<br />

ich mirmehrere höhere Schulen<br />

angeschaut, unter anderem<br />

auch dieHLW für Sozialmanagement<br />

inGraz,aber da war<br />

die Entscheidungeigentlich<br />

schon gefallen.“<br />

Empathie, Belastbarkeit,<br />

Kreativitätund Musikalität!<br />

Das Arbeitenmit Kleinkindern<br />

bringtnatürlichauch gewisse<br />

Anforderungen mitsich:Durchhaltevermögen,<br />

Belastbarkeit,<br />

Kreativität, Empathie, musikalische<br />

Fähigkeiten, Organisationsfähigkeit,<br />

Stressresistenz,<br />

Teamfähigkeit, Toleranz, die<br />

Fähigkeit zur Selbstreflexion<br />

und natürlich dieLiebe zu den<br />

Kleinen sind nur einige von<br />

ganzvielen Dingen, die man<br />

mitbringensollte, um sein Leben<br />

lang diesen Beruf durchführen<br />

zu können.<br />

Denkt Jennifer an ihreSchulzeit<br />

zurück, erinnertsie sichbesondersgerneandie<br />

Harmonie<br />

zwischen denLehrern und<br />

Schülern derBakip Hartberg.<br />

Außerdem nutzte sie diezusätzlichen<br />

Ausbildungsmöglichkeiten<br />

derFrüherziehung<br />

sowiezur Freizeit- Kinder-und<br />

Jugendanimateurin,absolvierte<br />

Erste-Hilfe-Kurse und machte<br />

den Retter- und Helferschein<br />

im Schwimmen.Die wertvollen<br />

Praxiserfahrungen von der<br />

ersten biszur fünften Klasse<br />

Gesunde, lustigeund wertvolle Bewegungseinheitenstehenam<br />

täglichen Plan in einem Kindergarten.<br />

Fotos: König,Stocker<br />

Anton, derkleine Sonnenschein, bringtJenniferKönigregelmäßig<br />

ein strahlendes Lächeln insGesicht.<br />

erhöhen natürlich einen sofortigen<br />

Einstieg insBerufsleben<br />

nach derabgeschlossenen<br />

Reifeprüfung.<br />

Auch zu Jutta StockersAusbildungszeitwarenwöchentliche<br />

bzw. geblockte Praktikavorgesehen.<br />

„Ich glaube, wirhaben<br />

für das damaligeAnforderungsprofil<br />

ein sehr gutes<br />

,Handwerkzeug’ erlernen können<br />

und mussten uns nicht mit<br />

schwierigen ,Oberstufenaufgaben’plagen.“<br />

„JederMenschhat<br />

besondere Bedürfnisse!“<br />

Wieerwähnt,ist Jutta Stocker<br />

an einem heilpädagogischen<br />

Kindergarten tätig. Hier werden<br />

also auch Kinder mitunterschiedlichen<br />

körperlichen oder<br />

geistigenBeeinträchtigungen<br />

betreut und gefördert. Ist es<br />

daher nötig, noch feinfühliger<br />

zu agieren, um auf dieunterschiedlichen<br />

Bedürfnisse besser<br />

eingehen zu können? „Die<br />

Frage, ob man mitbeeinträchtigten<br />

Kindern arbeiten möchte,<br />

dürfen sich Pädagogenmeiner<br />

Meinung heute garnichtmehr<br />

stellen“, meint Jutta. Im Sinne<br />

einer inklusiven Pädagogikdarf<br />

es keineRollespielen, auswelchem<br />

soziokulturellenUmfeld<br />

die Kinder stammen, oder welche<br />

Beeinträchtigungen vorhanden<br />

sind. „Die Haltung und<br />

Wertvolle<br />

Praxis-Erfahrungen<br />

erhöhen nach<br />

derSchule dieChance<br />

auf einensofortigen<br />

Einstieg in die<br />

Berufswelt.<br />

Einstellungmusssein:<br />

,Jeder Mensch hat<br />

besondere Bedürfnisse’!“Die<br />

Rahmenbedingungen<br />

dafürsindzwar<br />

oftschwierigzu<br />

bewerkstelligen,<br />

unddaher ist selbstverständlich<br />

einhohes<br />

Maß an Engagement der<br />

Pädagogenunerlässlich.<br />

Nachder Reifeprüfung an der<br />

Bakiphat auch Jennifer König<br />

einen weiteren Bildungsweg<br />

gewählt:AnderBakipinGraz<br />

hat siesich fürden zweijährigen<br />

Lehrgang für Sonderkindergartenpädagogikeingeschrieben<br />

–noch dazu berufsbegleitend!<br />

Nachder Arbeitbedeutete das<br />

ab nach Graz, um dieSchulbankzudrücken–teilweisebis<br />

21 Uhr,und das täglich unter<br />

der Woche! Doch all dieMühen<br />

habensich ausgezahlt–heute<br />

freut siesich über ihren Beruf,<br />

der zur Berufung wurde. Und<br />

das,obwohl es immerwieder<br />

galt, sichneu zu motivieren.<br />

„Meine Freunde waren der<br />

größte Ansporn, immer wieder<br />

weiter zu machen“, erzählt sie.<br />

Heute ist sie als SonderkindergartenpädagoginimTeamder<br />

integrativen Zusatzbetreuung<br />

im BezirkWeiztätig.<br />

Jennifer weiß, was wesentlich<br />

ist,wenn man noch unschlüssig<br />

ist, wohin<br />

einen der<br />

Weg einmal<br />

führen soll:<br />

„Ich glaubees<br />

istwichtig,dass<br />

man sichwirklich genügend<br />

Zeitfür diese Entscheidungnimmt<br />

undschon frühgenug<br />

beginnt, sich damitauseinanderzusetzen.<br />

Auch derAustausch<br />

miterfolgreichen<br />

Absolventen und dieMöglichkeit<br />

desTag der offenen Tür<br />

sollte man unbedingt nutzen.<br />

Schlussendlich sollte manaber<br />

auf jeden Fall auf sein Bauchgefühlhören!<br />

Und auch Jutta Stocker gibt<br />

wertvolle Tippsanjene weiter,<br />

diesichvorstellenkönnten,<br />

eines Tages einmal ineinem<br />

Kindergarten zu arbeiten: „Derzeitwürdeich<br />

interessierten<br />

jungen Menschen raten, ein<br />

Praktikum in einem Kindergarten<br />

zu absolvieren, um einen<br />

Einblickindie Arbeit einer<br />

Kindergartenpädagogin zu bekommen.<br />

Meiner zweiten Tochter<br />

habeich empfohlen, zunächst<br />

dieMatura zu machen<br />

und dann ein Kolleg an einer<br />

Bakipzubesuchen.“ <br />

<strong>Karriere</strong> <strong>Krone</strong> 39


Vor und hinter der Schulbank<br />

Zurück zu den Wurzeln war das Motto von Michaela Kussegg. Früher drückte sie in<br />

der HLW (Höhere Lehranstalt für wirtschaftliche Berufe) Fohnsdorf die Schulbank, in<br />

der Gegenwart steht sie als Italienisch-Professorin genau dort vor ihren Schülern.<br />

Foto: SKF Economos GmbH<br />

Ein 27-jähriger HLW-Absolvent (Höhere Lehranstalt für wirtschaftliche Berufe) beliefert<br />

mit seinem „KühbreinMost“ die Hotels von Red-Bull-Boss Dietrich Mateschitz und hat<br />

in seiner Schulausbildung wichtige Erkenntnisse über die Ernährung gewonnen.<br />

Foto: DavidKargl<br />

Eine Bauchentscheidung!<br />

DavidKargl hat2003 bei<br />

derWahl des Schultypen<br />

von seinen Elternfreie Hand<br />

gehabt undsichfür dieHLW in<br />

Fohnsdorfentschieden. „InternationaleKommunikation<br />

sowieEnglisch<br />

und Italienisch<br />

wurdenbei diesem Schultypen<br />

wirklich tollunterrichtet“, grinst<br />

derheute 27-Jährige. Sein<br />

Highlight waraber ein anderes<br />

Fach.„Ich hab zwei Jahre lang<br />

dasFach Ernährung gehabt,<br />

dasmeiner Ansicht nach in<br />

jede Schule gehört. Da lernst<br />

du für deinganzes Leben wertvolleDinge<br />

überBallaststoffe<br />

oder Eiweiße. Ich hab’sinmeinem<br />

Freundeskreisgemerkt,<br />

dassdawenigInteresse und<br />

kaum Wissen da ist.“<br />

Dieses Wissen nutzt David<br />

auch jetzt in seinemberuflichen<br />

Werdegang als Geschäftsführer<br />

des Start-upsKühbrein-<br />

Most.Die Vermarktungdes<br />

Produkts hat er alleine inder<br />

Hand. „Bisher verwenden wir<br />

ausschließlich Streuobst vom<br />

Abfüllen und<br />

abschmecken –<br />

damit ist die Arbeit<br />

vonDavid<br />

Kargl noch<br />

lange nichterledigt.Der<br />

junge<br />

Mannist viel auf<br />

Werbetour und<br />

brachtevor zwei<br />

Jahren auch<br />

einen Most-Kalender<br />

(o.)mit<br />

tollenMotiven<br />

unter die Leute.<br />

Grundstück meiner Eltern, von<br />

den Sorten her ist viel dabei,<br />

wieetwaSchafnaseoder Kronprinz<br />

Rudolf.Mittlerweile beliefere<br />

ich die eigenständigen<br />

Märktevon Spar oder ADEGin<br />

derRegion.“<br />

Undder junge Mann macht<br />

auch vor großen Namen nicht<br />

halt, hat sich längst bei Red-<br />

Bull-Boss DietrichMateschitz<br />

vorgestellt. „MeinMost istmittlerweile<br />

in fast allen seiner Hotels<br />

erhältlich.“<br />

Momentanfüllt David pro Jahr<br />

12.000 Liter Most ab, viel zu<br />

wenig,umdamitübersJahrzu<br />

kommen. „Letztes Jahr und<br />

auch heuer warich spätestens<br />

im August ausverkauft, daher<br />

muss ichdringend dieProduktion<br />

erhöhen. Auch, weilich<br />

davon noch nicht leben kann –<br />

da wird’sabetwa 30.000 Liter<br />

interessant.“<br />

Eines war beimGespräch mit<br />

diesemjungen Mann sofort<br />

klar:Erwird seinen Weg machen,<br />

auch dank derAusbildunginder<br />

HLW. <br />

Foto: DavidKargl<br />

Foto: Fotolia Foto: Kussegg<br />

Dass Michaelamit ihrer Klasse alsItalien-FaneineSprachreise in ihr Lieblingslandorganisierte, verstehtsich eigentlichvon selbst.<br />

Zurück zu den Wurzeln!<br />

Dies war das Motto von<br />

Michaela Kussegg,die<br />

nunander HLW in Fohnsdorf<br />

Italienisch unterrichtet. Dort, wo<br />

die 29-Jährige von2001 bis<br />

2006 noch selbst dieSchulbank<br />

gedrückthat. Aber warum<br />

entschied sie sich vor eineinhalbJahrzehnten<br />

eigentlich für<br />

denGang an dieHLW,einer<br />

Höheren Bundeslehranstalt für<br />

wirtschaftliche Berufe.<br />

„Ich binschon immer praktisch<br />

orientiert gewesen, Kochen<br />

und Ernährung sind mirwichtig<br />

Kochen ist an der HLW nichtnur dabei,sondern einwichtiger<br />

Bestandteil in der Ausbildung und natürlich im weiteren Leben.<br />

und von dieser Erfahrung profitiert<br />

man ein ganzes Leben<br />

lang.Aberausschlaggebend<br />

ist letztlich gewesen, dass ich<br />

Italienisch lernen konnte. Mein<br />

Papakann dieSpracheund ich<br />

binauchFeuerund Flamme für<br />

dasLand und dieSprache.<br />

Mittlerweile habich vieleBekannte<br />

inItalien“, grinstedie<br />

Frau Magister, diedie HLW jedemnur<br />

ans Herzlegen kann.<br />

„Man lernt viel über Ernährung<br />

und Tourismus, hat zwei bis<br />

drei lebendeFremdsprachen<br />

undschließt dieSchule mitder<br />

Reifeprüfung und einer LAP<br />

ab.“ Kein Wunder also, dass<br />

diegebürtigeJudenburgerin in<br />

der Gegenwart Wert auf biologischeProdukte<br />

legt. „Ich schau<br />

darauf,dass ichregionaleProdukteeinkaufeund<br />

keineErdbeerenimWinter,dasie<br />

bei<br />

unsindieser Zeitnicht wachsen<br />

und das auch so sein soll.“<br />

Auch einwichtiges Element in<br />

ihremUnterricht? „Ich versuche<br />

meinen Schülernmitzugeben,<br />

dass manimmeroffen auf die<br />

Menschenzugehen soll und es<br />

wichtig ist, dass man die Fähigkeit<br />

aufbaut, ineinem Team<br />

arbeiten zu können. <br />

MichaelaKussegg legt Wert<br />

aufbiologischeErnährung.<br />

Foto: Kussegg<br />

40 <strong>Karriere</strong> <strong>Krone</strong><br />

<strong>Karriere</strong> <strong>Krone</strong> 41


Eine besondere Beziehung<br />

Sabrina Stadlober hat das Händchen für begehrenswerte Stücke im Kleiderschrank.<br />

Die junge Designerin hat ihr Handwerk in der Modeschule in Graz gelernt und sich<br />

so die essentielle Basis für ihren zukünftigen Berufsweg geschaffen.<br />

Foto: KANIZAJ Marija-M. |<strong>2016</strong><br />

Dominik Kasper setzt aufständige Weiterbildung,<br />

um einSpezialist zu werden und bleiben.<br />

Mit siebenJahren hat<br />

SabrinaStadlober<br />

kurzzeitig den<br />

Wunsch verspürt, Goldschmiedinzuwerden<br />

–ihn dann aber<br />

schnell verworfen und dieursprüngliche<br />

Sehnsucht nach<br />

Modeaufleben lassen. „Ich habe<br />

mich immer für Mode, Kleidung<br />

und dieErscheinung von<br />

Menschen interessiert. Zu Beginn<br />

hat sich das nur auf meine<br />

eigene Garderobeausgewirkt,<br />

schon im Kindergarten habe ich<br />

michselbst angezogen, und<br />

damalstrug ich<br />

ausschließlich Kleider“,<br />

sinniert sie über ihre<br />

Leidenschaft. Im Gymnasium<br />

Judenburg hat sie<br />

Modemagazine verschlungen<br />

und Kleider gezeichnet.<br />

Nach demTag deroffenen Tür<br />

an der Modeschule war klar:<br />

Dortwird Matura gemacht, um<br />

dann Modedesignerinzuwerden.<br />

„Auch wenn man nicht auf<br />

dieTrendsachtet, trägt man<br />

Kleidung auf Grund der Funktionalität<br />

und des Schutzes, aber<br />

auch zur Selbstdarstellung.“<br />

Wertvolle Auslands-Praktika<br />

Schnittzeichnen, Nähen, Textiltechnologieund<br />

weitere Fächer<br />

werden laut SabrinaStadlober<br />

im Lehrplan ausführlich behandelt,<br />

„dieLehrer haben einsehr<br />

großesFachwissen, das sie<br />

durch Workshops immer wieder<br />

erweitern,umden Unterricht<br />

durch alternative Verarbeitungstechniken<br />

zu bereichern.<br />

Meiner Meinung nach sollte der<br />

Designunterricht intensiviert<br />

werden, mit einem stärkeren<br />

Bezug zu aktuellen Modeentwicklungen.“<br />

DieJung-Designerinkonnte<br />

während ihrer<br />

Schulzeit außerdem wertvolle<br />

42 <strong>Karriere</strong> <strong>Krone</strong><br />

PraktikaimAusland verbringen,<br />

unter anderem durfte sie drei<br />

Monate langimHaute Couture<br />

Atelier von Jan Taminiau in<br />

Amsterdam reinschnuppern.<br />

Mittlerweile ist Sabrina selber<br />

einTeil der großen Designerweltund<br />

arbeitet im Moment für<br />

das PRODUCT DESIGN STU-<br />

DIO 13&9 in Graz. Aus derKollaboration<br />

mit13&9 und dem<br />

Architekturbüro INNOCAD<br />

hat sich schließlich das<br />

Projekt„Architectural Fashion“<br />

entwickelt– eine<br />

transdisziplinäre Mode- und<br />

Soundinstallation, dieindiesem<br />

Jahrinder Architekturgalerie<br />

Berlinausgestellt worden<br />

istund noch immer auf<br />

Für<br />

Modedesignerin<br />

Sabrinaist<br />

Kleidung ein faszinierendes<br />

Phänomen,<br />

demman sich<br />

nicht entziehen<br />

kann.<br />

der ArchitekturbiennaleinVenedigimZuge<br />

der „Time<br />

Space Existence“-Aus-<br />

stellung im Palazzo Bembo besucht<br />

werdenkann. „Die Ausbildung<br />

an derModeschule hat<br />

mich sehr geprägt, gutes<br />

Handwerk und Genauigkeit<br />

zeichnen meine Arbeit aus.<br />

Dies habeich sicher an der Modeschule<br />

gelernt“, ist Sabrina<br />

überzeugt. Für jungeMenschen<br />

gibt es ihrer Meinung<br />

nach viele Wege, ihreZukunft<br />

zu gestalten, was es aber widerum<br />

schwierig macht, sich für<br />

eine Laufbahn zu entscheiden.<br />

Und:„Auchwenn man später<br />

etwas andersmachen<br />

möchte. alleswas<br />

man lernt,kann inspirierend<br />

sein,<br />

wichtig istes<br />

Ziele im Leben<br />

zu haben!“ <br />

Fotos: IC_ARCHITECTURALFASHION_GOLDENNUGGET_ «Markus_Mansi_MOMA7725_print<br />

Siegestreffer für die Technik<br />

Sportlerruhm oder doch Geld in der Technik verdienen? Dominik Kasper hat sich für<br />

Zweiteres entschieden und arbeitet seit dem Schulabschluss an der HTL Bulme Graz-<br />

Gösting nun als technischer Kundenbetreuer bei der Firma Knapp.<br />

Wievielejunge Burschenliebte<br />

es auch<br />

Dominik Kasperin<br />

seinen Kindesjahren, wenn er<br />

dieComputerweltentdecken<br />

durfte. Alle geläufigen Programme<br />

wieWordoderExcel<br />

hat sich der technik-affine jungeMannselbst<br />

beigebracht.<br />

Späterwar ihm das Arbeiten<br />

mit derSoftwarenicht mehr genug,<br />

und er begann sich mit<br />

den einzelnen Kompononenten<br />

der Materieauseinanderzusetzen,<br />

zerlegte dieComputer,<br />

baute sieumund verpasste ihnensoein<br />

stärkeres Leistungsvermögen.<br />

Technik oder doch<br />

Sport –vor dieser Entscheidungstand<br />

er nachdem Beenden<br />

der Schulpflicht.Als Fußballerdes<br />

SK Sturm Grazstand<br />

da eben auch eine reizvolle<br />

Sportlerkarriere im Raum. Aber:<br />

„Da mir meineZukunft im Sport<br />

zu unsicher schien, habeich<br />

mich für den technischen Weg<br />

entschieden“, erzähltDominik,<br />

um genauer zu sein für dieHTL<br />

Bulme Graz-Gösting. Dergroße<br />

Vorteil:„Nach Abschluss der<br />

Schule undeinerBerufspraxis<br />

von drei Jahren ist man Ingenieur!“,<br />

erzählt er.Die Chancen<br />

aufeinengut bezahlten Job<br />

sind natürlichgrößer, und die<br />

technische Ausbildung ist<br />

optimal.Natürlich muss man<br />

dafürvielZeit opfernund ordentlich<br />

lernen.Was einwenig<br />

schmerzt: Fremdsprachen<br />

kommen nicht so zum Zug.<br />

Da dieHTL sehr praxisbezogen<br />

agiert, standen vielePraktika<br />

am Programm–jeden<br />

Sommer konnte Dominik in eine<br />

andereFirma hineinschnuppern<br />

–und tatsächlich wurde<br />

eine davon schließlich sein Arbeitgeber.Doch<br />

nichtnur die<br />

Praktika waren hilfreich: „Wegen<br />

der grundverschiedensten<br />

Charaktere inder Klasse wurden<br />

meine sozialen Kompetenzen<br />

sehr geprägt,wodurchich<br />

gelernt habe, Menschen frei<br />

von Vorurteilen zu betrachten<br />

und kennenzulernen.“ Natürlich<br />

musste der Techniker auch Eigenverantwortungübernehmen,<br />

sichselbstständigInformationenbeschaffen<br />

und<br />

selbstständigweitere Fähigkeiten<br />

erlernen. Dominik: „Die<br />

Ausbildung istimVergleich zur<br />

Arbeitsweltdas Grundwerkzeug,<br />

umProblemstellungen<br />

undAufgaben überhauptverstehen<br />

zu können. Egal inwelchem<br />

Bereich man dann auch<br />

tätigist, ist es notwendig,sich<br />

weiterzuentwickeln undsich<br />

demensprechend zu spezialisieren.“<br />

„Jetzt erst recht“,lautete<br />

in der Schulesein Motto: Im<br />

Semesterzeugnisder 3. Klasse<br />

musste dieHäfte derKlasseeinen„Fleck“<br />

ausbessern–auch<br />

er.Mit dem Rückhalt derFamiliehat<br />

er dasauch geschafft.<br />

Seit vier Jahrenarbeitet er bei<br />

der FirmaKnapp undist dort<br />

erfolgreich als technischer<br />

Kundenbetreuer tätig. <br />

<strong>Karriere</strong> <strong>Krone</strong> 43


auf jeden Fall eingroßes Kriterium,<br />

um dieFachschulepositiv<br />

abzuschließen.Aberauch andere<br />

Wertewie Pünktlichkeit,<br />

Zielstrebigkeitund Genauigkeit<br />

werdenvon denUnterrichtendengroß<br />

geschrieben.<br />

„Schule prägt die Zukunft!“<br />

Helene Fegus hat eine kaufmännische Ausbildung in der HAK absolviert. Sie beschreibt<br />

sich als Zahlenmensch und steht mit <strong>23</strong> Jahren voll im Berufsleben.<br />

Ehrgeiz zahlt sichaus<br />

Auch ohne Matura kann man in der Technik Fuß fassen –<br />

und zwar mit einer technischen Fachschule. Richard<br />

Ivanescu ist diesen Weg gegangen –erfolgreich!<br />

Auch wenn es nicht auf<br />

Anhieb klapptmit der<br />

Wunsch-Ausbildung –<br />

Ehrgeizzahlt sichaus! Richard<br />

Ivanescu hatte schon früh an<br />

eine technische Ausbildung<br />

gedacht. Schließlich hat es ihn<br />

zum Tag deroffenen Tür der<br />

HTL Ortweinverschlagen. Sehr<br />

gerne hätteerhier die Schulbank<br />

gedrückt, doch dieNoten<br />

haben diesen Ausbildungsweg<br />

nicht zugelassen. Schließlich<br />

hat sich eine andereMöglichkeit<br />

eröffnet: dieder Baufachschuleder<br />

HTL Ortwein in Graz.<br />

„Auch in derFachschule hat<br />

man einen sehr guten Grundstein,<br />

um später etwas aus seinem<br />

Leben zu machen“, sagt<br />

Richard.WomitervölligRecht<br />

hat, denn gerade inder Technik<br />

werden stets fähige Arbeitskräfte<br />

gesucht –imGegensatz<br />

zu vielen anderen, überlaufenen<br />

Sparten. „DieFachschule<br />

ist praxisbezogen und einer<br />

Lehre gleichgestellt, aber man<br />

hat viele Möglichkeiten danach,<br />

z.B. das Kolleganzuhängen,<br />

wieich es gemachthabe“, erzähltRichard.<br />

Viele Stunden<br />

am Bauhof und proJahr ein<br />

Praxis-MonatimSommerbei<br />

einer Baufirma gebenErfahrungswerte,<br />

die dringend am<br />

Bau benötigtwerden.<br />

DieAufnahmeanforderungen<br />

für dieFachschule sindzwar<br />

nicht so hoch wiefür dieHöhere<br />

Schule,doch für Fächer wie<br />

Mathematik undPhysiksollte<br />

der Bewerber schon einHändchen<br />

haben. In Unterrichtsfächernwie<br />

Statik oderTragwerks-Lehre<br />

sinddiese Affinitäten<br />

schon eingrober Vorteil.<br />

Engagementist laut Richard<br />

Vom Hoch- zum Tiefbau<br />

Gleich nach derFachschule<br />

hat Richard daszweijährige<br />

Tiefbau-Kolleg angehängt. Die<br />

Fachschule hat sich eher nach<br />

demHochbau orientiert, doch:<br />

„Ich habeimSommermeine<br />

Praktika in einerTiefbau-Abteilunggemacht,<br />

war dortim<br />

Gleisbau tätig.Dorthatte ich<br />

viel Spaß. Meine Mutter und<br />

meine Frauhaben mich dazu<br />

ermutigt,weil sie an meinPotenzial<br />

geglaubthaben“, erzählt<br />

der Techniker.Auch wenn<br />

dassehr herausfordernd war<br />

und es neben der ganztägigen<br />

Ausbildung noch viel zu lernen<br />

gab, hat sich dieEntscheidung<br />

ausgezahlt: Heute arbeitet<br />

Richard alsBautechniker am<br />

LKH Graz und ist zuständigfür<br />

die Instandhaltung und Instandsetzung<br />

der Gebäude,<br />

demPrüfenvon Angeboten ,<br />

oder demLegen von Rechnungen.<br />

Kurz: Er koordiniertdie<br />

Baustellen undsorgt für deren<br />

reibungslosenAblauf.<br />

Unentschlossenen möchte<br />

Richard mitgeben: „Macht<br />

einen Berufseignungstest,<br />

denn da stellt sicheindeutig<br />

heraus, was einem gefällt!“ <br />

Richardist fürdie Instandhaltung der Gebäude am LKHzuständig<br />

Fotos: Ivanescu<br />

Nachder Schule gleich<br />

arbeiten gehen und<br />

daseigene Geld verdienen,<br />

schnellauf deneigenenBeinen<br />

stehen –das ist der<br />

Wunsch vieler Burschen und<br />

Mädchen. Und auch in diesem<br />

Fallgibt’s Mittelund Wege:<br />

Zum Beispiel eine kaufmännische<br />

Ausbildung inFormder<br />

Handelsakademie.Helen Fegus<br />

hat sich dafür entschieden, obwohl<br />

sie zuvor etwas eigentlich<br />

Anderes vorhatte:„Ich war bereits<br />

für dieBHAS–der einfachen<br />

kaufmännischen Ausbildung–angemeldet,<br />

habe mich<br />

aber kurz vor Schulbeginn, in<br />

den Sommerferien, dann doch<br />

für dieBHAKentschieden.“<br />

DerGrunddafür:Helene wollte<br />

mitMatura abschließen und<br />

sich dieMöglichkeiteines Studiums<br />

offen halten. „Familie<br />

und Freundehaben mirauch<br />

dazugeraten.<br />

„Ich bin ein Zahlenmensch“<br />

Undich bin sehr froh, diese<br />

Entscheidunggetroffen zu<br />

haben!“Während der HAK hat<br />

sich schließlich herausgestellt,<br />

dass sieein „Zahlenmensch“<br />

ist, undschon als kleines Mädchen<br />

war sie vom Büroleben total<br />

fasziniert –die perfekte Voraussetzung<br />

also für diesen<br />

Schulweg! Ähnlichdem Betriebswirtschaftslehre-Studium<br />

konnte sich Helene ab dem<br />

dritten Schuljahr zum Beispiel<br />

auf Marketing oder Controlling<br />

spezialisieren, wasweitereVorteilemit<br />

sichbrachte: „Das Arbeiten<br />

in kleinen Gruppen war<br />

sehr effektiv, außerdem gab es<br />

dieMöglichkeit, neueKontakte<br />

fürs spätereBerufsleben, zum<br />

Beispiel aus der Kammer der<br />

Wirtschaftstreuhänder, aufzubauen.“<br />

Die Chancen aufein<br />

Ferialpraktikum stiegen dadurchnämlichenorm,und<br />

auch dieSchule selbst halfihrenSchülernbei<br />

der Suche<br />

nach adäquaten Arbeiten in<br />

der Ferienzeit. Dadurch war es<br />

möglich,Erfahrungenzusammeln,<br />

dienatürlichauch eine<br />

ideale Vorbereitung auf das<br />

Berufsleben darstellten. Und<br />

da steht so einiges am Stundenplan,<br />

dereserforderte,einmalamNachmittag<br />

bis17<br />

Uhrdie Schulbank zu<br />

drücken –„für<br />

Jugendliche<br />

schwer,dadie<br />

Konzentration<br />

einfach schwindet“,<br />

gesteht Helene<br />

ein. Natürlich<br />

gibt es aberauch<br />

zusätzliche Lehrangebote,<br />

die von den<br />

Schülern genutzt werdenkönnen:<br />

Zum Beispiel Lateinunterricht<br />

–„für einJus-Studiumsehr<br />

vorteilhaft!“, meint Helene. Und<br />

selbstverständlich standen für<br />

Helene und ihreKlassenkollegenauchAuslandsaufenthalte<br />

auf dem Programm: eine Woche<br />

inLondon,wosie auch unterrichtet<br />

wurden und beiGastfamilien<br />

untergekommen sind –<br />

da kommtder Spaßsicherlich<br />

nicht zu kurz!<br />

Mit Erfahrungzum Beruf<br />

HeleneFegus hat dieHAK erfolgreich<br />

beendet und ist danach<br />

beider SCOOP&SPOON<br />

GmbH, einem großen, internationalen<br />

Marketing- und Kommunikationstechnologieunternehmen,<br />

im Office Managementund<br />

Accountingtätig geworden.Die<br />

kaufmännische<br />

Erfahrung, Berufserfahrung bei<br />

einem Steuerberater und die<br />

hervorragendeschulische Ausbildunghabenihr<br />

den Weg<br />

dorthin geebnet: „DieSchule<br />

prägt die Zukunft.Man wirdimmeretwas<br />

im wahren Berufslebenanwenden.<br />

DerSpruch<br />

,dasbraucht niemand mehr’<br />

trifft nicht immerzu“, ist Helene<br />

überzeugt.<br />

Ihrer Meinung nach sollte man<br />

sich bereits früh überlegen,<br />

was maneinmal werden will,<br />

sich Zielesetzen und versuchen<br />

zu verwirklichen. Natürlichgilt<br />

es auch, mitRückschlägen<br />

umgehen<br />

zu lernen, Helene:<br />

Helene hat<br />

dankihrer Ausbildunginder<br />

Handelsakademie<br />

einen interessanten<br />

Arbeitsplatz<br />

gefunden.<br />

„Dennoch muss manweiterkämpfen.<br />

Man lernt nieaus,<br />

und durchRückschlägewird<br />

manimmerstärker!“<br />

Erkunden, wasSpaßmacht!<br />

Um zu erkennen,welche Richtung<br />

später einmal eingeschlagen<br />

werden soll,rät Helene<br />

jungen Menschen, sich mitder<br />

Familieund Freunden zusammenzusetzen,<br />

zu erkunden,<br />

waseinemliegt undSpaß<br />

macht. <br />

44 <strong>Karriere</strong> <strong>Krone</strong><br />

<strong>Karriere</strong> <strong>Krone</strong> 45


Erfolg mit einem Studium<br />

Immer mehr junge Steirer entscheiden<br />

sich nach der Schule für ein Studium<br />

an der Uni, Fachhochschule<br />

oder „büffeln“ berufsbegleitend.<br />

Das Studium an einer Universität<br />

vermittelt grundlegende<br />

theoretische und wissenschaftliche<br />

Kenntnisse alsVorbildungfür<br />

einbreites Spektrumberuflicher<br />

Tätigkeiten.<br />

Du kannst viel individuellgestalten,<br />

musst aber auch viel selberorganisieren.<br />

In der <strong>Steiermark</strong> findest<br />

du dieKarlFranzens-Uni, die Technische<br />

Universität, dieUniversität<br />

für Musikund darstellendeKunst,<br />

dieMedizinische Universitätund<br />

diePädagogische Hochschule in<br />

Graz sowiedie Montanuniversität<br />

Leoben.<br />

Fachhochschul-Studiengänge<br />

bieteneine wissenschaftlich<br />

fundierteund praxisorientierte<br />

Berufsausbildung auf Hochschulniveau<br />

miteinerfixen Studiendauer.<br />

Standortegibt es in Graz, Kapfenberg<br />

undBad Gleichenberg.<br />

An manchen berufsbildenden<br />

höheren Schulen werdenauch<br />

Kollegs geführt,die die Aufgabe<br />

haben, ineinem vier- bis sechssemestrigen<br />

Bildungsgang AbsolventInnen<br />

von höheren Schulen ergänzend<br />

deren Inhalte weiter zu<br />

geben.<br />

Wenn du dann schon einige<br />

JahreimBerufsleben stehst,<br />

kannst du immer noch berufsbegleitendstudieren.<br />

Entweder Vollzeit mit Selbsterhalterstipendium<br />

oderberufsbegleitend<br />

abendsund am Wochenende<br />

sowieüber ein Fernstudium. Du<br />

brauchst aber eingutes Zeitmanagement<br />

und viel Eigeninitiative!<br />

Wenn du noch Zeit für eine<br />

Entscheidung brauchst, gibt’s<br />

Grundwehrdienst, Zivildienst,<br />

Freiwilliges Soziales Jahr, Freiwillige<br />

Sommereinsätze, Freiwilliges Umweltjahrusw.<br />

<br />

46 <strong>Karriere</strong> <strong>Krone</strong><br />

Mit einem (Fern-)Studium zumBerufserfolg!<br />

Fotos: Fotolia<br />

SCHULTYPEN<br />

Berufsbildende Mittlere<br />

Schule(BMS)<br />

Wenn du keine höhere Schule<br />

besuchen willst,abertrotzdem<br />

lieber eine Schuleals eine<br />

Lehremachen möchtest, dann<br />

isteineBerufsbildende Mittlere<br />

Schule (BMS) eine gute Alternative.<br />

Siebietet sowohl Praxisnähe<br />

im Hinblick aufdas<br />

Berufsleben als auch eine fundierteWissensvermittlung.<br />

Die wichtigsten Schulen im<br />

Überblick:<br />

•Technische, gewerbliche<br />

undkunstgewerblicheFachschulen<br />

•Handelsschulen<br />

•Fachschulen für wirtschaftliche<br />

Berufe<br />

•Fachschulen für Mode<br />

und Bekleidungstechnik<br />

•Hotel-,Gastgewerbe- und<br />

Tourismusfachschulen<br />

•Fachschulen für Sozialberufe<br />

•Landwirtschaftliche Fachschulen<br />

Infos:www.abc.berufsbildendeschulen.at<br />

Berufsbildende Höhere<br />

Schule(BHS)<br />

Eine BHSbieteteinegehobene,<br />

abgeschlossene Berufsausbildung.<br />

DieAusbildung<br />

dauertfünf Jahreund schließt<br />

mit der Matura ab.<br />

Die wichtigsten<br />

Schulen im Überblick<br />

•Höhere technische und gewerblicheLehranstalten<br />

•Höhere land-und forstwirtschaftliche<br />

Lehranstalten<br />

•Handelsakademien<br />

•Höhere Lehranstalten für<br />

Modeund Bekleidungstechnik<br />

•Höhere Lehranstalten für<br />

Tourismus<br />

•Höhere Lehranstalten für<br />

wirtschaftliche Berufe<br />

•Bildungsanstalten für Kindergartenpädagogik<br />

•Bildungsanstalten für Sozialpädagogik<br />

Infos: www.abc.berufsbildendeschulen.at<br />

Foto: Fotolia/Dada Lin<br />

Wie soll ich wählen?<br />

Unendlich scheinen die Möglichkeiten, fürs Leben zu lernen.<br />

Wo aber anfangen, wo hinstreben? Hier sind die richtigen Wegweiser<br />

durch den Dschungel der Bildungswelt.<br />

Allgemein BildendeHöhere<br />

Schule(AHS) –Oberstufe<br />

DieAHS-Oberstufevermittelt<br />

eine vertiefte Allgemeinbildung<br />

undschließt mitder Maturaab.<br />

Anschließend ist eine konkrete<br />

Berufsausbildung ratsam<br />

(z.B. Kolleg,Studium,UNI-<br />

Lehrgang, Lehre nach Matura).<br />

Ausder AHS-Unterstufe weitergeführt<br />

werden folgende<br />

Schulen:<br />

•Gymnasium (Schwerpunkt<br />

Sprachen)<br />

Realgymnasium (Schwerpunkt<br />

Naturwissenschaften)<br />

•Wirtschaftskundliches Realgymnasium<br />

(Schwerpunkt<br />

Wirtschaftswissenschaften)<br />

Infos:www.ahs-stmk.at<br />

Mit Lehre zum Facharbeiter<br />

Mit demBesuch einer Polytechnischen<br />

Schule (PTS)<br />

kannst du deine Pflichtschulausbildungbeenden<br />

(9. Schulstufe)<br />

und dich danach mit<br />

einer Lehrezum Facharbeiter<br />

ausbilden lassen.Den Abschluss<br />

derzumeist 2- bis4-<br />

jährigenLehrzeit bildetdie<br />

Lehrabschlussprüfung(LAP).<br />

Infos zu PTS:<br />

www.schule.at/portale/polytechnische-schule<br />

Infos zurLehre:<br />

wko.at/stmk/lehrlingsstelle<br />

Infos Lehrstellensuche:<br />

www.ams.or.at/lehrstellen<br />

Infos zu Lehrbetrieben:<br />

lehrbetriebsuebersicht.wko.at<br />

InfoszuLehrberufssuche:<br />

www.steiermark.bic.at<br />

InfoszuBerufen:<br />

www.berufslexikon.at<br />

Lehremit Matura<br />

AlsAlternativekannst du<br />

auch dasAusbildungsmodell<br />

„Lehremit Matura“ wählen.<br />

Auch damitkannst du später–<br />

fallsduesdir anders überlegst<br />

–ein Studium beginnen. Infos<br />

zu Lehremit Maturaunter:<br />

www.bfi-stmk.atbzw.<br />

www.stmk.wifi.at<br />

Lehrenach Matura<br />

Auch nach der Matura hast<br />

du die Möglichkeit,eine praxisnahe<br />

Lehre zu machen. In rund<br />

35 steirischen Industrie-Unternehmen<br />

kannst du dichzum<br />

„Technical Expert“ ausbilden<br />

lassen.<br />

Informationen unter:<br />

www.technicalexperts.at<br />

STUDIUM<br />

Alle Infos rund ums Studium<br />

unter:www.studieren.at bzw.<br />

www.studienwahl.at <br />

<strong>Karriere</strong> <strong>Krone</strong> 47

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