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Dipl.Arbeit Jaqueline Wirrer

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Auch unsere Unsicherheit können wir vor diesen Individuen nicht Geheimhalten. Doch durch<br />

Unwissenheit gehen die meisten Menschen falsch mit ihrer Reaktion um, hat jemand Angst<br />

vor einem Hund, läuft er entweder von ihm weg oder bleibt stehen und starrt ihm in die<br />

Augen, dies der jedoch als Provokation / Dominanz aufnimmt. In so einem Fall sollte man<br />

ruhig bleiben und den Blick zur Seite wenden. Ebenso fehlintpritiert der Hund es, wenn man<br />

von oben gebeugt, wild seinen Kopf streicheln, bei fremden Tieren kann dieses menschliche<br />

Fehlverhalten einen Biss hervorrufen, da der Hund sich angegriffen fühlt.<br />

Um zu verstehen was ein Hund „sagt“ muss man genau hinsehen!<br />

Um in sich in der Natur möglichst leise untereinander verständigen zu können, geht es also<br />

um Gestik und Mimik, dies ist bei den Wolfsnachkommen auch heute noch so.<br />

Eine deutliche Gestik ist die Veränderung der Körpergröße. Selbstsicher Hunde, die ihre<br />

Dominanz ausdrücken wollen, machen sich groß, blasen ihren Rumpf auf, stellen das Fell auf<br />

und verlagern ihr Körpergewicht nach vorne. Umgekehrt hingegen, macht sich der Hund<br />

klein, legt sein Fell an oder legt sich sogar auf den Rücken, ist dies ein Zeichen von<br />

Unterwürfigkeit. Auch der Kopf verrät uns viel, dreht der Hund diesen seitlich, gesenkt weg<br />

könnte es ein Zeichen für Unsicherheit sein. Sollte er jedoch frontal und gehoben gegen den<br />

Kopf eines anderen gerichtet sein, ist dies wiederum eine Dominanzgestik. Desweiteren ist<br />

die Rute eines solchen Tieres zu beobachten. Nach oben gerichtet (ernst zu nehmen) oder<br />

eingeklemmt hinter den Hinterläufen (ängstlich oder unsicher ).<br />

Auch die Mimik, die etwas schwieriger bzw. genauer zu lesen ist hat viele Bedeutungen.<br />

Starrer Blick gerade aus, verengte Pupillen liest man als Drohung, hingegen ein entspanntes<br />

Gesicht mit erweiterten Pupillen dies nicht tut. Augenbrauen, Mundwinkel, Zähne, Ohren<br />

auf so viel muss bei der Kommunikation geachtet werden. Bei Unsicherheit oder<br />

Unterwürfig, zieht er die Mundwinkel nach oben. Die Mischung Unsicherheit und Drohung,<br />

die durchaus gefährlich sein kann, zeigt der Hund auch durch Zähne zeigen und Mundwinkel<br />

nach hinten ziehen. Sicherheit verknüpft mit Drohung erkannt man durch Mundwinkel nach<br />

vorne ziehen, Lippen leicht nach oben gezogen und sichtbare Eckzähne bitte auch hier<br />

unbedingt Acht geben! Aufgestellte Ohren zeigen Überlegenheit – nach Hinten gerichtet,<br />

Unterwürfigkeit.<br />

Bei Hunden mit Beißkorb, kupierten Ohren und Ruten sowie behinderten Tieren kann es<br />

somit zur Unruhe kommen, da die Kommunikation beeinträchtigt ist.<br />

Desweiteren beschwichtigen die Tiere sich sowohl untereinander als auch sich selbst mit<br />

sogenannten Calming Signals, diese dienen Konflikte zu vermeiden und wurden schon bei<br />

den Wölfen praktiziert. Gähnen, den Kopf/ Körper abwenden, Pfote heben, über die Nase<br />

lecken, blinzeln, kratzen ,… Klarerweise sind die genannten Tätigkeiten, Situationsabgängig<br />

und nicht immer ein Beschwichtigungssignal sowie nur ein kleiner Ausschnitt der Sprache<br />

der Hunde. Doch wie man sich bereits vorstellen kann ist es weit mehr als nur ein bellen, was<br />

uns unsere Begleiter mitteilen wollen, wir müssen nur lernen sie zu verstehen.

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