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efinden. Durchaus auch im dichten Gebüsch oder anderer Vegetation in denen sie ihren<br />
Bau ergraben. Der Lebensraum der Wildmeerschweine umfasst Gras und Buschlandschaften<br />
der argentinischen Tiefebene sowie die Hochebene der Adern. In Südamerika bis zu einer<br />
Höhe von 5000m. Mit ihren starken Nagezähnen, errichten sie richtige Gänge in ihrem Bau.<br />
Da Meerschweine dämmerungsaktiv sind, findet man sie bei der Nahrungssuche in den<br />
frühen Morgen- und Abendstunden. Als Pflanzenfressen besteht ihr Speiseplan<br />
hauptsächlich aus Gräsern. Die darin wertvollen Nährstoffe vor allem das in Pflanzen<br />
vorkommende Vitamin C ist für sie Lebensnotwendig. Ebenso dringlich ist das fressen des<br />
eigen prodoziertem Blinddarmkots der gleich nach dem Ausscheiden wieder zu sich<br />
genommen wird. Wichtige Bakterien zur Aufrechterhaltung der Darmflora, der gesamte<br />
Vitamin B und der Großteil des Vitamin K Bedarf, befinden sich in diesem weichen Kot.<br />
Obwohl die Mehrzahl der Geburten im Frühjahr liegt, können sie sich über das ganze Jahr<br />
fortpflanzen. Die Tragzeit bei den wildlebenden Säugetieren beträgt zwischen 56 und 74<br />
Tagen, bei einer Wurfgröße von 1-5 Jungen. Die Neugeborenen sind Nestflüchter, das<br />
bedeutet, dass sie bereits am ersten Tag feste Nahrung zu sich nehmen, sie laufen und sind<br />
bis auf ihre Größe äußerlich gleich wie ein adultes Tier. Somit ist es kein Wunder, dass sie<br />
bereits mit 3 Wochen entwöhnt werden. Nach 4-5 Wochen sind die Böcke geschlechtsreif,<br />
Weibchen nach ca.2 Monaten.<br />
Besonders bei den Böcken merkt man zwischen Wild- und Hausmeerschweinchen eine<br />
deutliche Veränderung des Sozialverhaltens. Tschudi-Merris leben in Haremsgruppen, sprich<br />
ein männliches Tier, mehrere Weibchen. In Gefangenschaft hätte es für das schwächere,<br />
tödliche Folgen, wenn man zwei männliche Tiere zusammensperrt.<br />
Ganz anders bei unseren heutigen Haustieren. Hier ist es durchaus möglich eine gemischte,<br />
oder sogar auch eine Gruppe nur mit Böckchen zu halten. Untersuchungen ergaben, dass<br />
junge Männchen das adäquate Verhalten gegenüber ihrem Geschlechtsgenossen von<br />
anderen männlichen Gruppenmitgliedern erlernen. Ein Bock, welcher dies nicht gelernt hat,<br />
wird somit auch in Zukunft nur schwer mit Gleichgeschlechtlichen zu Vergesellschaften sein.<br />
Das Aggressionsverhalten ist deutlich gesunken und das Imponier- sowie Drohverhalten ist<br />
deutlicher geworden, um ein stressfreies Gruppenleben zu ermöglichen. In gemischten<br />
Gruppen ist der Zusammenschuss mehrere männlichen Wesen durchaus auch zu<br />
beobachten, diese halten wiederum stärkere Männchen in Schacht.