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Dipl.Arbeit Jaqueline Wirrer

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Liebe Tierhalter und Tierhalterrinnen!<br />

Seit vielen Jahren bin ich im Bereich der Tierwelt ist tätig. Ich<br />

durfte viel von diesen Geschöpfen lernen, durchaus auch<br />

über mich und fand durch sie zu mir selbst. Jede Art ist<br />

unterschiedlich und zu gleich faszinierend. Deshalb ist mir ihr<br />

Wohl ein dringendes Bedürfnis. Dadurch ich mich, für in Not<br />

geratener Tiere einsetzte und mich diesen widme, musste ich<br />

viel Leid mitansehenden. Qualen, durch die Unwissenheit der<br />

Menschen zugefügt, keiner konnte ihre stummen Schreie<br />

hören, waren deren Blicke noch so leer …<br />

Um ein solches Tier an ein normales, artgerechtes Leben zu<br />

gewöhnen, sie zu vergesellschaften, re-, sozialisieren oder<br />

auch aufzuziehen benötigt man Geduld, Konsequenz und<br />

Erfahrung. Leider habe ich auch einige geschundenen Seelen<br />

verloren, für die alle Hilfe zu spät kam. Auch wenn einige<br />

meiner Schützlinge den Kampf verloren haben, durfte ich<br />

durch sie etwas gewinnen, Erfahrung.<br />

Es mir ein dringendes Bedürfnis, seit Jahren falsch<br />

praktiziertes, richtig aufzuklären. Mein Wissen, mit Ihnen<br />

teilen und somit die Menschheit ein Stück weiter in die<br />

Richtige Richtung zu lenken.<br />

Nun wünsche ich Ihnen, auch im Namen der Tiere viel Freude<br />

beim Lesen der verschiedenen Themen und bedanke mich<br />

vorab für Ihre entgegengebrachte Zeit.


Inhaltsverzeichnis:<br />

Kaninchen:<br />

Herkunft<br />

Haltungsrichtlinien<br />

Sozialer Kontakt<br />

Wohnungshaltung<br />

Außenhaltung<br />

Fütterung<br />

Häufigste Haltungsfehler<br />

Meerschweinchen:<br />

Herkunft<br />

Haltung<br />

Gehege in der Wohnung / Außenhaltung<br />

Fütterung<br />

Häufige Fehler<br />

-Der Hund- dein treuster Begleiter:<br />

Rassenunterschiede<br />

Sozialisierung<br />

Kannst du uns verstehen?<br />

Ausgeglichener Hund<br />

-Dummes Huhn, keines Wegs?!:<br />

Neugierig geworden?<br />

Verdauung und Fütterung<br />

Training<br />

-Drecksschwein, bestimmt nicht?!:<br />

Minischwein-Training<br />

Kaum zu glauben


Zur Herkunft und Geschichte der Kaninchen<br />

Unsere domestizierten Hauskaninchen (Oryctolagus conicuntus forma domestica) stammen<br />

vom europäischen Wildkaninchen (Oryctolagus conicuntus) ab und gehören im zoologischen<br />

System, zu der Familie der „hasenartigen“ (Lagomarpha).<br />

Die ursprüngliche Heimat des europäischen Wildkaninchens, der Stammvater aller<br />

Hauskaninchens, war die Ibirische Halbinsel (=Portugal und Spanien), Nordafrika und<br />

Südfrankreich. Dort wurden sie vor mehr als 3000 Jahren die ersten male gesichtet.<br />

Durch den Menschen, der Kaninchen hauptsächlich zur Fleichgewinnung nutzte, trifft man<br />

sie heute schon fast in aller Welt an, dies ist in einigen Gebieten, da keine natürlichen<br />

Fressfeinde vor Ort sind und der Nahrungskonkurrenz zu groß ist, sogar zur Ausrottung<br />

bestimmter Tierarten wie zb. in Australien, mehrere Beuteltierarten führte.<br />

Kaninchen leben in Kolonien, in der Regel mit einer eher großen Individuenzahl, die durch<br />

hoch entwickelte Sozialstrukturen, jedoch werden daraus auch strenge Rangkämpfe<br />

geordnet.<br />

Sie legen unterirdische Baue in denen sie leben. Deren vernetzte Gänge reichen über eine<br />

Fläche von 100m², die bis zu 3Meter tief und 45Zentimeter lang sind. Meist haben sie<br />

mehrere Ein- und Ausgänge umso Feinden zu entkommen.<br />

Desweiteren ist diese Tierart dämmerungsaktiv, trotzdem erblickt man sie in seltenen Fällen,<br />

in frühen Morgenstunden oder tagsüber, bei Sonnenbädern oder während der<br />

Nahrungsaufnahme.<br />

Die Hauptnahrung besteht aus Gräsern und Kräutern. Junge Zweige, Blätter, Rinden,<br />

Menschen gezüchtetes Obst-, Gemüse- und Getreidegewächse knabbern diese<br />

Pflanzenfresser ebenfalls gerne.<br />

Um Vitamine, Aminosäure und Proteine aufnehmen zu können, frisst es den im Enddarm<br />

prodoziert, weich bleibenden Kot. Diesen Vorgang nennt man Caecotrophie.<br />

Als Natürlicher Feind, der adulten Tiere gelten Füchse und Wiesel. Für Jungtiere gelten auch<br />

durch Eulen, Marder, Greifvögel, Katzen etc. als gefährlich.<br />

Wenn Gefahr droht, stellen sich Kaninchen auf, um somit besser den Überblick zu erhalten.<br />

Sie klopfen mit ihren Hinterbeinen auf den Boden. Dank ihrer langen und starken Hinterläufe<br />

erzielen sie über eine hohe Geschwindigkeit, in dieser sie Haken schlagen um den Feind zu<br />

irritieren. Auch ihr Hinterteil, die sogenannte Blume hilft durch helles leuchten im Lauf.<br />

Geruchsinn, Fellfarbe und Gehör unterstützen sie ebenfalls bei ihrer Tarnung.


Haltungsrichtlinien - Kaninchen<br />

Um Ihren Kaninchen ein Optimales und vor allem Artgerechtes Leben bieten zu können, ist<br />

es Wichtig zu wissen, woher sie stammen und wie sie leben.<br />

Aus dem Oberen Text konnten wir somit schon einige Wichtige Informationen filtern. Denn<br />

auch wenn es mittlerweile, durch die Menschliche Zucht, bis zu 100 verschiedene Rassen, zu<br />

je unterschiedlichsten Farbtönen, Größen und Felllängen gibt, stammen sie alle samt vom<br />

Wildkaninchen und aus diesem Grund mit dessen Bedürfnissen ab.<br />

Sozialer Kontakt!<br />

Auch unsere domestizierten Pflanzenfresser sind Sippentiere!<br />

Was bedeutet, dass sie mindestens einen weiteren Artgenossen brauchen.<br />

Meines Erachtens harmoniert auf langfristig gesehen, ein Pärchen mit einem kastrierten<br />

Rammler und einem Weibchen am besten. Hierzu ist die Karantänezeit, des männlichen<br />

Tieres zu beachten. Denn auch bis zu 3 Wochen nach der Kastration ist das Männchen noch<br />

Zeugungsfähig. Des weiteren sind Kaninchen mit 10-12 Wochen Geschlechtsreif und sollten<br />

daher bereits mit 3 Monaten kastriert und anschließend kurzfristig getrennt werden.<br />

Natürlich ist es auch möglich zwei Gleichgeschlechtliche Tiere zu halten. Dies ist in der Regel<br />

aber etwas komplizierter und bedarf somit auch mehr Platz. Von Vorteil wäre hiermit eine<br />

Kastration beider, im Haushalt lebenden Tiere. Meiner Meinung nach funktioniert die Paar-<br />

Haltung zwischen zwei kastrierten Rammlern besser, als die zweier Weibchen ab der<br />

Geschlechtsreife. Dies ist jedoch auch abhängig vom jeweiligen Tier.


Das Zusammenleben mit Kaninchen und Meerschweinchen ist nicht zu raten und keineswegs<br />

natürlich bzw. artgerecht.<br />

Ebenfalls abzuraten ist von der Meinung, man hätte genug Zeit, sich um ein einzelgehaltenes<br />

Tier aufwändiger zu kümmern, denn kein Mensch kann einen Gleichgesinnten ersetzten.<br />

Das nächste Thema bezieht sich auf die Größe der Behausung und wird nun bestimmt, bei<br />

dem einen oder anderen, fragwürdig erscheinen. Jedoch möchten auch unsere Heimtiere,<br />

ihr natürliches Verhaltensrepertoire ausleben. Sie möchten springen, laufen, Haken<br />

schlagen, buddeln und ihre sozialen Kontakte pflegen, genau wie ihre Vorfahren.<br />

Wohnungshaltung<br />

All die aufgezählten Dinge sind, wie man sich nun Vorstellen kann, in einem Käfig nicht<br />

möglich. Daher empfehle ich Quergitterkäfige mit der Größe von 140cm x 71,5 cm x 48 cm,<br />

lediglich bei täglich gewehrtem Auslauf in der Wohnung zu verwenden.<br />

Anbei ein Link für mögliche Bestellungen.<br />

http://www.zooplus.de/shop/nager_kleintiere/kaefige_freigehege<br />

Sollten Sie jedoch eine dauerhafte Unterbringung bevorzugen, wäre dies mit der Richtlinie 2<br />

– 3m² pro Kaninchen zu berücksichtigen, um Ihren Lieblingen ein wohl befinden zu<br />

ermöglichen. Denn nur ein ausgelastetes Tier, ist ein glückliches Tier und wird es Ihnen somit<br />

zur Freude machen.<br />

Hilfreiche Bilder und Bauanleitungen findet man in Google unter dem Thema „Innengehege<br />

Kaninchen“<br />

Natürlich muss auch bei der Einrichtung einiges beachtet werden:<br />

In freier Wildbahn leben Kaninchen nach strenger Struktur und der Rangordnung. Auch<br />

unseren Tieren ist dies beibehalten geblieben!<br />

Somit wäre es von Vorteil einige Etagen bzw. Erhöhungen, ähnlich wie in einem<br />

Kaninchenbau zu entwerfen. Genügend Schlaf - sowie Versteckmöglichkeiten wie Holzhäuser<br />

oder Tunneln sind ebenfalls ein Muss. Heuraufen und Trinkmöglichkeiten sind allzeit sauber<br />

und gefüllt zu halten. Für Kotplätze eignen sich natürlich auch Käfigwannen. Halbröhren,<br />

Futterspiele, Wurzeln, Zweige und vieles mehr werden von den Säugetieren ebenfalls gerne<br />

angenommen. Jedoch ist wichtig genügend Platz zum Laufen frei zu lassen.


Außenhaltung<br />

Mit einigen Ausnahmen wie zb dem Rex Kaninchen und einigen Rassen, denen das Deckfell<br />

weggezüchtet wurde, Angora oder Mischlingen mit langem Fell, kann man auch unsere<br />

heutigen Kaninchen, ganzjährig, nach langsamer Eingewöhnung im Freien lassen.<br />

Auch hier denken wir wieder etwa 3m² pro Tier. Bei dem Bau des Geheges ist vor allem<br />

wichtig, dass die Seiten 30-50cm tief aufgegraben und mit einem Rostfreien Gitter gesichert<br />

werden soll. Anschließend wird dies natürlich wieder zu gegraben. Dies hat den Sinn, dass<br />

weder Fressfeinde wie Marder, Ratten, Katzen,… eindringen können, weder noch Ihre<br />

Lieblinge durch buddeln entwischen. Vorteilhaft ist natürlich auch Gitter oder Netze über<br />

das gesamte Gehege aufzubringen, dies bietet den vollen Schutz, unter anderem auch für<br />

Raubvögel.<br />

Nun können Sie der Fantasie freien Lauf lassen, mit all dem Wissen, was Ihre Lieblinge<br />

benötigen.<br />

Sandspielkästen mit Plastikrohren eignen sich als Beschäftigung, aber auch als Unterschlupf<br />

und imitiert den natürlichen Bau der Kaninchen.<br />

Sträucher bieten Wetterschutz und Nahrung. Johannisbär – und Haselnusssträucher eignen<br />

sich hervorragend. Bitte geben Sie jedoch Acht bei dem Kauf anderer Sträucher auf die<br />

Verträglichkeit. Wurzeln zum knabbern, Schutzhütten, Steinröhre und vieles mehr eignen<br />

sich hierfür.<br />

Damit sich das Gras erholen kann ist es notwendig, für einige Zeit Rindenmulch zu verteilen,<br />

damit so alles wieder nachwachsen kann.<br />

Nach kurzer Zeit wird ein richtiges Kaninchenparadies daraus gewonnen, dass auch Ihnen<br />

Freude bereiten wird. Sie können nun beobachten, wie Ihr Kaninchen aufblüht, hoppelt,<br />

gräbt, Haken schlägt und das Leben genießt.<br />

Fütterung<br />

Nun wurde uns Bewusst, dass die Hauptnahrung des Wildkaninchens in erster Linie aus<br />

Gräsern besteht. Blätter, Kräuter, Gemüsepflanzen, Zweige und Wurzeln verzehrten sie wie<br />

bereits genannt ebenfalls.<br />

Auch bei der Ernährung muss auf dies Rücksicht genommen werden, damit Ihr Kaninchen ein<br />

gesundes Leben aufweist jenes auch seines Besitzers zu Gute kommt.<br />

Denn auch wenn sich unsere domestizierten Hauskaninchen optisch, für viele nicht gleich<br />

sind, funktioniert die Verdauung auch nach vielen Jahren auf die Gleiche Art.


Der Magen-Darm-Trakt ist etwas mit dem sich jeder Kaninchenhalter auseinander setzten<br />

sollte. Sie haben einen sehr schwach bemuskelten Magen und Darm. Die Nahrung wird nicht<br />

durch eine Darmperistaltik weitergeleitet, sondern wird nur durch erneut aufgenommene<br />

Nahrung weitertransportiert. Genannt wird dies "Stopfmagen". Somit müssen diese<br />

Lebewesen stets fressen! Nüchternheit, was bedeutet einen leeren Magen zu haben, kann<br />

bei Kaninchen tödliche Auswirkungen haben. Ebenso wichtig ist nach wie vor das fressen des<br />

Blinddarmkots, um notwendige Vitamine aufzunehmen, „Caecotrophie“ genannt.<br />

Die wurzellosen Schneide- und Backenzähne wachsen täglich ca.0,03-0,04mm, ein Leben<br />

lang! Umgerechnet kommt man dabei auf ca.1cm pro Monat! Die regelmäßige<br />

Inanspruchnahme ist somit ganz klar.<br />

Aus den Gewonnenen Kenntnissen schließen wir, dass es lebensnotwendig ist, dass jederzeit<br />

Heu zur Verfügung gestellt wird! Kräuter können sowohl getrocknet als auch frisch gefüttert<br />

werden. Gräser, Blüten, Knospen, Obst, Gemüse und Zweige, genau die Nahrungsmittel die<br />

Kaninchen in der Natur auch fressen. So halten sie Ihre Pflanzenfresser gesund und fit mit<br />

allen Vitaminen, Nährstoffen und Knabbereien.


Häufigste Haltungsfehler<br />

Oftmals werden Kaninchen, gerade in Wohnungshaltungen, in viel zu kleinen Käfigen<br />

gehalten. Sie haben nie die Möglichkeit frisches Gras zu fressen, zu rennen oder zu buddeln.<br />

Zu all dem Leid folgt der Einzelhaft. Dies ist leider heut zu Tage immer noch oft gesehen und<br />

wird von vielen Zoofachhandeln so vorgelebt, somit weiß der sich dort Informierte oft gar<br />

nicht was er seinem neuen Wegbegleiter eigentlich antut. Genau aus diesem Grund möchte<br />

ich hierzu aufmerksam machen. Auch aus meinem Leben werde ich einiges erwähnen, um so<br />

den ein oder anderen, auf den richtigen Weg zu bringen und somit das Leben Ihres Lieblings,<br />

lebenswert zu machen.<br />

Durch meist falsche Ernährung wie Trockenfutter und zu wenig Heu kommt es zu schweren<br />

Zahnproblemen. Durchaus können die Fehlstellungen auch angeboren sein. Gerade dann ist<br />

es umso wichtiger auf die durch Fütterung bedingte Abnützung zu achten. Regelmäßige<br />

Maulkontrollen durch den Besitzer und dem Tierarzt sind ebenso muss, denn es kann<br />

durchaus auch sein, dass die Zähne bei diesen Besuchen gekürzt werden müssen, da das<br />

Kaninchen es selbst wegen der Fehlstellung nicht mehr schafft. Schwere Verletzungen und<br />

Abszesse können auftreten, sollte man folgende Punkte nicht war nehmen. Langsamen<br />

fressen, sabbern, übertriebenes Kauen bei dem kaum Nahrung aufgenommen wird,<br />

Gewichtsabnahme, verminderte Ausscheidung. Hier ist unverbindlich und sofort ein Tierarzt<br />

aufzusuchen!<br />

Ebenfalls Nahrungsbedingt, durch das im Handel übliche Trockenfutter und Mangel an<br />

Bewegung ist das Übergewicht. Nicht nur, dass es den Organen schadet, ist das Kaninchen<br />

nicht mehr im Stande, den Blinddarmkot zu sich zunehmen, und sich zu säubern.


Verschmutzung und Verklebungen des Afters sind ebenfalls Folgen, ungereinigt kann es<br />

durchaus zu schweren Verstopfungen führen.<br />

Auch das kürzen der Krallen ist ein Eckpunkt auf den ich jeden Aufmerksam machen möchte.<br />

Durchaus habe ich schon Krallen gesehen die nach allen Seiten gewachsen sind, schmerzen<br />

bei der Bewegung und Verletzungen durch abbrechen sind die Folgen. Hierbei darf weder<br />

der Nerv noch der Knochen durchtrennt werden.<br />

Oftmals werden diese Lebewesen an viel zu junge Kinder verschenkt. Alleine ist dies eine viel<br />

zu große Aufgabe und Verantwortung. Es sind Tiere bei denen man auf viel Achten muss und<br />

keineswegs Kuscheltiere sind, die als Dekoration im Kinderzimmer stehen sollte!<br />

Meerschweinchen<br />

Herkunft<br />

Auch bei der Meerschweinhaltung treten leider immer noch häufig, ähnlich wie bei den<br />

Kaninchen, viel zu viele Fehler auf. Um sich selbst ein Bild machen zu können, möchte ich,<br />

wie auch beim vorigen Kapitel, ein wenig über die Herkunft schildern.<br />

Ursprünglich stammen unsere domestizierten Hausmeerschweinchen (Cavia porcellus) vom<br />

Wildmeerschweinchen (Caviidea) ab und sind eng verwandt mit dem Tschudi-<br />

Meerschweinchen. In Südamerika zähmte man 5000 bis 2000 v Chr. die damals noch<br />

wildlebenden Tiere hauptsächlich zur Fleischgewinnung. Aber auch als Opfertiere der Inkas,<br />

hier bevorzugte man dreifärbige Rosetten und als Labortiere verwendete man die Nager.<br />

Im 16. Jahrhundert wurden die Hausmeerschweine nach Europa sowie Nordamerika<br />

exportiert. Bis heute ist der Verzehr der Meerschweinchen (Cuys), die durch deren Zucht ca.<br />

4 Kilo wiegen, in Peru gängig.<br />

In freier Wildbahn leben sie in Gruppen, in dem jedes Geschlecht eine eigene Rangordnung<br />

durch Kämpfe bestimmt. Versteckt in Naturhöhlen die sich keineswegs tief unter der Erde


efinden. Durchaus auch im dichten Gebüsch oder anderer Vegetation in denen sie ihren<br />

Bau ergraben. Der Lebensraum der Wildmeerschweine umfasst Gras und Buschlandschaften<br />

der argentinischen Tiefebene sowie die Hochebene der Adern. In Südamerika bis zu einer<br />

Höhe von 5000m. Mit ihren starken Nagezähnen, errichten sie richtige Gänge in ihrem Bau.<br />

Da Meerschweine dämmerungsaktiv sind, findet man sie bei der Nahrungssuche in den<br />

frühen Morgen- und Abendstunden. Als Pflanzenfressen besteht ihr Speiseplan<br />

hauptsächlich aus Gräsern. Die darin wertvollen Nährstoffe vor allem das in Pflanzen<br />

vorkommende Vitamin C ist für sie Lebensnotwendig. Ebenso dringlich ist das fressen des<br />

eigen prodoziertem Blinddarmkots der gleich nach dem Ausscheiden wieder zu sich<br />

genommen wird. Wichtige Bakterien zur Aufrechterhaltung der Darmflora, der gesamte<br />

Vitamin B und der Großteil des Vitamin K Bedarf, befinden sich in diesem weichen Kot.<br />

Obwohl die Mehrzahl der Geburten im Frühjahr liegt, können sie sich über das ganze Jahr<br />

fortpflanzen. Die Tragzeit bei den wildlebenden Säugetieren beträgt zwischen 56 und 74<br />

Tagen, bei einer Wurfgröße von 1-5 Jungen. Die Neugeborenen sind Nestflüchter, das<br />

bedeutet, dass sie bereits am ersten Tag feste Nahrung zu sich nehmen, sie laufen und sind<br />

bis auf ihre Größe äußerlich gleich wie ein adultes Tier. Somit ist es kein Wunder, dass sie<br />

bereits mit 3 Wochen entwöhnt werden. Nach 4-5 Wochen sind die Böcke geschlechtsreif,<br />

Weibchen nach ca.2 Monaten.<br />

Besonders bei den Böcken merkt man zwischen Wild- und Hausmeerschweinchen eine<br />

deutliche Veränderung des Sozialverhaltens. Tschudi-Merris leben in Haremsgruppen, sprich<br />

ein männliches Tier, mehrere Weibchen. In Gefangenschaft hätte es für das schwächere,<br />

tödliche Folgen, wenn man zwei männliche Tiere zusammensperrt.<br />

Ganz anders bei unseren heutigen Haustieren. Hier ist es durchaus möglich eine gemischte,<br />

oder sogar auch eine Gruppe nur mit Böckchen zu halten. Untersuchungen ergaben, dass<br />

junge Männchen das adäquate Verhalten gegenüber ihrem Geschlechtsgenossen von<br />

anderen männlichen Gruppenmitgliedern erlernen. Ein Bock, welcher dies nicht gelernt hat,<br />

wird somit auch in Zukunft nur schwer mit Gleichgeschlechtlichen zu Vergesellschaften sein.<br />

Das Aggressionsverhalten ist deutlich gesunken und das Imponier- sowie Drohverhalten ist<br />

deutlicher geworden, um ein stressfreies Gruppenleben zu ermöglichen. In gemischten<br />

Gruppen ist der Zusammenschuss mehrere männlichen Wesen durchaus auch zu<br />

beobachten, diese halten wiederum stärkere Männchen in Schacht.


Haltung<br />

Das vorab Wichtigste ist das Meerscheinchen niemals alleine gehalten werden dürfen, die<br />

Haltung bedarf mindestens zwei Tieren! Am schönsten ist es für sie allerdings in der Gruppe<br />

ab 4 Tieren aufwärts. Am naturähnlichsten ist die Haremsgruppe, mit einem kastrierten<br />

Böckchen und mehren Weibchen. Aber auch Gruppen mit nur Gleichgeschlechtlichen, sowie<br />

bei gut sozialisierten Tieren ist eine gemischte Gruppe möglich, dies ist jedoch nur mit<br />

reichlich Erfahrung ratsam. Auch hier ist wegen der frühen Geschlechtsreife eine<br />

Frühkastration dringend von Vorteil. War der Bock bei dem Eingriff bereits Geschlechtsreif<br />

so ist die Trennung der weiblichen Artgenossen für 6 Wochen zu beachten.<br />

Gehege in der Wohnung<br />

Die Mindestkäfiggröße für 1-2 Tiere bedarf 100 x 60 x 50 (Länge x Breite x Höhe), für jedes<br />

weitere Meerschweinchen, ist laut Tierhalteverordnung, die Grundfläche um 2000cm2 zu<br />

erweitern. Hierbei handelt es sich jedoch wirklich um eine Mindestgröße.<br />

Viel wohler fühlen sich die Rudeltiere in einem selbstgebauten Gehege. Als Dauerlösung<br />

rate ich zu 0,05-1m2 pro Tier. Natürlich sollte nun auch die Behausung möglichst naturgleich<br />

eingerichtet sein. Meerschweinchen sind auch nach langen Jahren der Domestikation<br />

Fluchttiere. Wie wir bereits wissen, leben sie in ihren Bauten, durchaus auch im dicksten<br />

Gestrüpp, in diesem sie sich mit ihren staken Zähnen Gänge nagen. Somit brauchen Sie, um<br />

es Ihren Merries so natürlich wie möglich zu gestalten, viele Versteckmöglichkeiten.<br />

In der Wildbahn legen sich die Pflanzenfresser um sich sicher zu fühlen, richtige Pfade ins<br />

hohe Gras, die sie immer wieder abgehen. Korkhalbrohre, Weidenbrücken, Kuschelhöhlen,<br />

Stofftunneln und ähnliches können dies imitieren. Dunkle Schlafplätz, sind ebenso dringlich.<br />

Bei den Ruheplätzen ist es erforderlich für jedes Tier einen solchen Unterschlupf zur<br />

Verfügung zu stellen, bestenfalls sollte dieser jedoch so groß sein, dass alle Nager darin<br />

Schutz finden. Selbstgebaute Etagen oder große Kartons mit mehreren Eingängen sowie<br />

Holzhütten, Holzunterstände, Holzbrücken und vieles mehr eignen sich hierfür.<br />

Gerne kann man auch etwas Heu und Stroh in einigen der Unterschlüpfen verteilen, das<br />

Meerschweinchen sollte sich darunter sicher fühlen und zugleich den Überblick behalten<br />

können. Als Einstreu im Gehege rate ich zu saugfähigen Materialien wie zum Beispiel Streu<br />

aus Holzspäne, Hanfstreu, Buchengranulat und der Gleichen. Meeris haben keinen fixen<br />

Ausscheidungsplatz daher ist es vorteilhaft eine dicke Schicht von etwa 5 cm einzustreuen.<br />

Regelmäßiges ausmisten ist wie bei allen Haustieren eine Pflichtaufgabe. Wasser und Heu<br />

sind täglich, frisch und sauber kontrolliert, sowie non – Stopp zur freien Entnahme der Tiere<br />

zu stehen.


Außenhaltung<br />

Meerschweinchen können durchaus ganz-halbjährig im Freien gehalten werden. Hierzu kann<br />

auch ein Balkon eingerichtet werden, wenn kein Garten zur Verfügung steht. Zu beachten<br />

gibt es einige Dinge, die ich kurz ansprechen werde.<br />

Natürlich müssen die kleinen Säugetiere an das Freigehege und die Temperaturen sowie das<br />

Futter gewöhnt werden, bevor sie dieses nutzen können. Um Ihren Lieblingen einen guten<br />

Start zu ermöglichen beginnt man frischen Gräser und Pflanzen, die im Gehege wachsen<br />

kleinweise, jedoch täglich steigernd zu füttern. Ab Mitte Mai, wichtig ist das Nachts kein<br />

Bodenfrost mehr entsteht, kann man die Tiere ans Leben im Freien gewöhnen.<br />

Achtung, kranke und hochträchtige Tiere bei Minustemperaturen nicht draußen lassen!<br />

Gesunde Tiere, für die das Freigehege bestimmt ist, dürfen keinesfalls in dieser kälte kurz ins<br />

Warme gebracht und danach wieder ins Gehege gesetzt werden. Der<br />

Temperaturunterschied ist zu groß und die Tiere könnten dadurch leichter erkranken.<br />

Eine sehr gut isolierte Hütte mit zusätzlichen Stroh gehört zur Grundausstattung des<br />

Geheges und darf auf keinen Fall fehlen. Die Sicherung von allen Seiten gegen Eindringlinge<br />

wie Marder, Greifvögel, Katzen usw. ist ebenso dingend vorzunehmen.<br />

Bestenfalls verteilt man an den Grünflächen wiederum Rindenmulch um den<br />

Pflanzennachwuchs zu unterstützen. Eingesetzte Sträucher können durch Gitter geschützt<br />

werden sodass die Wurzeln nicht beschädigt werden. Als Einrichtung gelten die gleichen<br />

Vorrausetzungen wie oben. Ruheplätze, Versteckmöglichkeiten, Futter- und Wasserquellen<br />

dürfen nicht fehlen.


Fütterung<br />

Regel Nummer eins bei der Fütterung ist natürlich Heu. Diese Hauptnahrung an<br />

getrockneten Gräsern und Kräutern muss immer frisch und trocken zur Verfügung gestellt<br />

werden.<br />

Gleich wie bei den wildlebenden Tieren, können Meerschweinchen von selbst kein Vitamin C<br />

prodozieren. Daher ist die Fütterung von Löwenzahn, Paprika, Sauerampher, Spinat, Kresse,<br />

Fenchen und anderen Pflanzenarten unumgänglich. Zusätzlich kann man Vitamin C als<br />

Nahrungsergänzungsmittel im Wasser anbieten, dies verhindert jedoch nicht die Fütterung.<br />

Ebenfalls wie bei den Wildtieren beschrieben, nehmen sie den ausgeschiedenen<br />

Blinddarmkot zu sich, der sie mit Vitaminen und Nährstoffen versorgt.<br />

Kohlsorten und Birnen sollten nur selten und in sehr kleinsten Mengen gefüttert werden da<br />

sie zu Blähungen führen. Kartoffelkeime sowie rohe Bohnen sind für diese Tierart giftig und<br />

darf somit nicht im Futternapf landen.<br />

Verteilen Sie das Gericht ruhig etwas im Käfig um die Tiere bei der Bewegung zu animieren.<br />

Sie können es natürlich auch etwas verstecken, um Schimmel oder Fäulnis zu vermeiden<br />

sollte darauf acht genommen werden, ob die Merris ihre Leckereien auch gefunden haben.<br />

Körnerfutter ist nicht notwendig, es führt lediglich zu Übergewicht. 1-2 Esslöffel pro Tag<br />

schaden jedoch nicht. Buchenzweige, Haselnusszweige oder Obstbaumzweige sind hingegen<br />

bei den Nagern gerne willkommen. Sie dienen als Nahrungsmittel, Abnützung der Zähne,<br />

sowie Schutz und Beschäftigung.<br />

Häufigste Fehler<br />

Der Klassiker ist leider auch hier wieder der kleine Käfig im Kinderzimmer. Alleine, ohne<br />

sozialen Kontakt mit Artgenossen, kein Auslauf, keine Möglichkeit zu Nagen. Oft sitzt dann


auch noch ein Kaninchen im gleichen Käfig, die weder die selbe Lebensweise, noch die<br />

gleiche Körpersprache teilen.<br />

Meerschweinchen sind Fluchttiere, das hochnehmen oder drücken, wie bei Stofftieren ist<br />

keineswegs wohltuend für sie. Doch viele haben sich selbst aufgegeben und sitzen nur mehr<br />

auf einem Fleck und warten bis der Alptraum ein Ende nimmt.<br />

Viel zu dick von der falschen Ernährung, die Krallen zu lang, die Zähne haben keine<br />

Möglichkeit sich abzunutzen. Skorbut ähnliches erscheinen (Zähne lockern sich-fallen aus,<br />

Wunden heilen nicht, Haarausfall, Spontanbrüche der Knochen, uvm.) ist ohne Vitamin C<br />

zufuhr bei diesen Individuen die Folge.<br />

Werden sie dann einmal zum Laufen in den Wohnbereich der Besitzer gesetzt, können bei<br />

Unbeaufsichtigkeit tödliche Folgen durch Nagen an Kabeln usw. folgen.<br />

Verdauungsprobleme bei zu schneller Futterumgewöhnung (Körnerfutter-Grünpflanzen)<br />

sind ebenso häufig.<br />

Verfilzungen, Hautprobleme bis hin zu Ekzemen treten bei Langhaarigen oft auf da der<br />

Besitzer auf die Fellpflege verzichtet. Parasitenbefall wie Haarlinge, Milben ,.. vermehren<br />

sich schnell und sind unbehandelt sowohl psychisch als auch körperlich eine Qual für die<br />

Haustiere.<br />

Dies und viel mehr müssen diese Lebewesen leider viel zu oft über sich ergehen lassen, beißt<br />

es vor lauter schmerz zu, kommt es ins Tierheim oder wird gleich ausgesetzt. Dies kann<br />

jedoch verhindert werden indem man sich vorab gründlich darüber Informiert.<br />

Der Hund – dein treuster Begleiter, doch was geht wirklich vor sich?!<br />

Wie wir alle wissen, stammt der Hund vom Wolf ab. Um genauer sein zu dürfen sind die<br />

Stammväter unserer Hunde die kleineren, weniger Kompakten, asiatischen Wölfe.<br />

Vor bereits 14.000-18.000 Jahren, vereinten sich Mensch und Wolf. Der Grund waren höchst<br />

wahrscheinlich, die Ähnlichen Sozialverhalten. Leben im Herdenverband, Verteidigung des<br />

Reviers, Beutezüge zur Nahrungsbeschaffung, Zusammenschließung mehrerer<br />

Zweckverbände um größere Beute zu fangen, zu Hilfenahme von Umzingelungstaktiken um<br />

Angriffe aus dem Hinterhalt, Bevorzugung einer monogamen Partnerschaft, Gemeinschaft<br />

sorgt für die Nachkommen, Körpersignale – Mimik, Gestik und Laute. Somit wurden aus einst<br />

Konkurrenten, ein funktionierendes Team. Ein nachvollziehbares Beispiel aus alten Zeiten,<br />

sowie der Kommunikation ,schildert uns heute Shan Ellis.<br />

https://www.youtube.com/watch?v=eerUnxonS-I


Jahrhunderte lang waren die Tiere sehr ähnlich, natürlich erfreute man sich über<br />

Farbunterschiede um die Tiere leichter erkennen zu können. Erst als Ackerbau und Viehzucht<br />

häufiger wurden, begann man die Zucht auf Wach-, Jagd- und Hütehunde.<br />

Ab dem 13.Jhdt begann man die strikte Trennung von Rassenhunden und Bauernhunden,<br />

vermutlich jedoch durch viel Inzucht. Im Mittelalter war der Hund bereits nicht mehr<br />

wegzudenken. Jagdhunde zur Gazellen Jagd, Hunde auf Grabblatten, Kampfhunde zur<br />

Schlacht und in der Arena, Pekinesen als Schutzhunde, Chows zum Verzehr, Chihuahuas als<br />

Führer toter Seelen ins Jenseits.<br />

Rassenunterschiede sind mehr als nur optische Änderungen!<br />

Der kleine Dackel für Omi, Goldenretriver oder Labrador als Anfängerhund, der<br />

wunderschöne Aussie in der Stadtwohnung, der Pinscher zum Nager Gehege oder doch<br />

gleich den lieben Teddybär – Neufundländer? Leider ist es immer noch die Realität das viele<br />

Hundebesitzer nicht wissen, was ihr Wegbegleiter benötigt und wofür er eigentlich<br />

gezüchtet wurde. Oftmals werden durch die falsche Rassenauswahl, Problemhunde die am<br />

Ende in Tierheimen oder gar Tötungsstationen landen. Dies könnte leicht verhindert werden<br />

in dem man sich vor dem Kauf genauer über die Rasse erkundigt.<br />

Die ersten die Hunde nach ihren Verwendungen einteilten waren die Römer. Sie<br />

unterschieden zwischen Jagd und Wach-Hirtenhunde.<br />

Ende des 8. Jhdt. wurden sie nach Schädelformen in vier Gruppen eingeteilt.<br />

Bracchoidae: Prismenförmiger Kopf, Hängeohren, ein deutlicher Stirnabsatz, herabhängende<br />

Lefzen und eine an der Spitze und an der Basis gleich breite Schnauzen, wie zB. Bracken,<br />

Retriever, Spaniels, …<br />

Lupoidae: horizontal pyramidenförmiger Kopf, aufrechtstehende oder hängende Ohren, eine<br />

lange, schmale Schnauze und schmale Lefzen, wie zB. Terrier, Spitze, Schäferhunde,<br />

Pinscher, …<br />

Graioidae: Langer, kegelförmiger Kopf, einen schwachen Stirnabsatz, rückwärts gerichtete<br />

oder aufrechtstehende Ohren, schmale Lefzen und schlanker Körper. Rassevertreter deren sind<br />

Windhunde<br />

Malossoidae: Runder oder eckiger Kopf, einen deutlichen Stirnabsatz, eine kurze Schnauze,<br />

kleine Ohren, lange Lefzen und massiger Körper. Doggen, Rottweiler, ….<br />

Heutzutage werden sie vom FCI in 10 genaueren Gruppen eingeteilt. Ordnungsgemäß wird<br />

alles in Zuchtbüchern sowie Ahnentafeln dokumentiert.<br />

Es ist äußerst wichtig, sich vor der Anschaffung eines Hundes darüber Gedanken zu machen<br />

welcher Rasse es sein soll und bestenfalls sich im Klaren sein wofür diese Spezies gezüchtet<br />

wurde. Nur dann kann ein funktionierendes und ausgeglichenes Miteinander entstehen.


Gruppe 1 – Hütehunde und Treibhunde (ohne Schweizer Sennen Hunde)<br />

Sektion 1: Schäferhunde / Sektion 2: Treibhunde<br />

Hütehunde unterstützen den Menschen (Hirten) seit Jahren bei alltäglichen <strong>Arbeit</strong>en von<br />

Nutztieren (Schafe, Rinder, …). Als reiner Gebrauchshund hüteten sie das Vieh und halten die<br />

Herde beisammen (Belgischer Schäferhund, Australien Shephert, Mudi, …). Treibhunde<br />

benötigte der Schäfer wie der Name schon sagt zum Treiben vom Vieh. Durchaus<br />

beschützten sie bei Gefahr von zb Wölfen die Herde, ähnlich wie der Herdenschutzhund<br />

(Australien Cattle Dog, Border Collie, ...). Herdenschutzhunde sind große, kräftige und<br />

selbstständige Tiere die zum Schutz und der Verteidigung, vom Menschen anvertrauten<br />

Herde dienen. Ohne des Hirtens Hilfe bleiben sie beim Vieh und achten auf Wildtiere die den<br />

Nutztieren Schaden könnte (Komondor, Kuvazs, Kangal,..) Diese Hunde wurden für genau<br />

diese Zwecke gezüchtet, auch heute haben sie genau diese Eigenschaften im Blut. Sie sind<br />

Meister in ihrer Klasse, doch mit Unterforderung können diese <strong>Arbeit</strong>shunde nicht umgehen<br />

und ist somit kein Hund für jedermann.<br />

Gruppe 2: Pinscher, Schnauzer, Malosser und Schweizer Sennen Hund<br />

Hier handelt es sich um äußerst Nervenstarke Hunde mit verstärktem Schutztrieb, die sehr<br />

territorial, wachsam und durchaus auch bellfreudig sind. Für den Bauern und Hirten ein<br />

durchaus wichtiger <strong>Arbeit</strong>shund der für sie nicht weg zu denken war.<br />

Sektion 1: Pinscher und Schnauzer (Dobermann, Österreichischer Pinscher, Riesen-, Mittel, -<br />

Zwergschnauzer, ...) Auch „Rattler“ genannt bevorzugte man als Stallhunde um Nager zu<br />

vernichten.<br />

Sektion 2: Malosser (Neufundländer, Boxer, Bernhardiner, Rottweiler, Doggen, …) Wurden in<br />

der Antike zur Großwildjagt und als Kampfunde in der Arena eingesetzt.<br />

Sektion 3: Schweizer Sennen Hunde (Berner, Apenzeller, …) Hofbewachung, treiben des<br />

Viehs, Lastenziehen, … all das und noch mehr waren Aufgaben der Nachfolgen der<br />

selbstständige Bauernhund.<br />

Gruppe 3: Terrier (terre=Erde)<br />

Alle Terrier sind als Jagdhunde gezüchtet worden, genauer gesagt sollten sie Füchse und<br />

Dachse aus ihrem Bau treiben. <strong>Arbeit</strong>swillig und Bewegungsfreude sind Grundvoraussetzung<br />

für solche Tiere.<br />

Gruppe 4: Dachshunde (Merle Dackel vom FCI nicht anerkannt)<br />

Der selbstbewusste Allroundjagdhund ist keineswegs das liebe, kleine Schoßhündchen für<br />

das ihm viele handeln. Er ist ein Meister der Jagd und sollte nicht unterschätzt werden. Ob<br />

als Bauhund-, Stöberhund oder zur Nachsuche, der Dackel ist ein vielseitiger Jäger.<br />

Gruppe 5: Spitze und Hunde vom Urtyp


Sektion 1: Nordischer Schlittenhund / zb. Siberian Husky, Alaskan Malamut, Grönlandhund,…<br />

Wolfsähnlich, nicht sehr Personenbezogen, hoher Drang zur Bewegung<br />

Sektion 2: Nordische Jagdhunde / zb. Karelischer Bärenhund, Norwegischer Elchhund, Laika<br />

Sektion 3: Nordische Wach- und Hütehunde / zb Nordischer- und schwedischer Lapphund<br />

Sektion 4: Europäische Spitze / zb Deutscher Spitz: Wolf-, Groß-, Mittel-, Klein-, Zwergspitz<br />

Sind die älteste Hunderasse Europas, direkte Nachfahren des steinzeitlichen Dorfhundes.<br />

Aus ihnen entwickelten sich Rassen wie Schnauzer, Terrier und Pinscher. Ohne Jagdtrieb<br />

(ausgenommen Nordische Spitze) wurden die Spitze als Familien-, Haus- und Wachhund<br />

gezüchtet. Fremden gegenüber sind sie sehr misstrauisch.<br />

Sektion 5: Asiatische Spitze und verwandte Rassen / zb Chow-Chow, Akita, Eurasier, …<br />

Sektion 6: Urtyp / zb Nackthund, Basenji, … Rassen bei denen sich der Charakter über<br />

Hunderte von Jahren kaum verändert hat.<br />

Sektion 7: Urtyp zur Jagdlichen Verwendung / zb Portugiesischer Podengo, …<br />

Sektion 8: Jagdhunde vom Urtyp mit Ridge am Rücken / Ridgeback<br />

Gruppe 6: Laufhunde, Schweißhunde und Verwandte Rassen<br />

Sektion 1: Laufhunde: Diese für die Nasenarbeit prädestinierten, eigenwilligen Jagdhunde<br />

sind für das hetzten und Aufspüren von Wild gezüchtet. Durch Spurlaute weiß der Jäger wo<br />

sich das Tier befindet. Bekannte Rassevertreter: Brandlbracke, Beagle ,Basset,Bluthund,..<br />

Keineswegs heult ihr Hund somit den Mond an !<br />

Sektion 2: Schweißhunde: zb. Alpenländische Dachsbracke, Bayerischer Gebirgsschweißhund<br />

brauchen viel Training und sollten nur von Jägern gehalten werden. Sie wurden gezüchtet<br />

um an der Blutspur, verletzte Tiere aufzustöbern<br />

Sektion 3: Verwandte Rassen: Rhodesian Ridgeback<br />

Gruppe 7: Vorstehhunde<br />

Sektion 1:Kontinentale Vorstehhunde: Weimarer, Magyar Vizslar, Münsterländer,…<br />

Sektion 2: Britische und irische Vorstehhunde : English Pointe, English Setter,Gordon Setter,..<br />

Äußerst nervenstake Jagdhunde die zum aufscheuchen von Wildvögel gezüchtet wurde.<br />

Gruppe 8: Apportier-, Stöber- und Wasserhunde :<br />

Sektion 1: Apportierhunde : Verschiedenste Retriever s werden eingesetzt um geschossenes<br />

Federwild zurückzubringen.


Sektion 2: Stöberhunde :Durch Spurlaute jagen sie das Geflügelwild selbstständig auf.<br />

American Cocker Spaniel, English Cocker und Dt. Wachtelhund, usw.<br />

Sektion 3: Wasserhunde: Franz-, irisch er-, Portugisischerwasserhund,.. werden, wie der<br />

Name schon sagt für die Wasserarbeit eingesetzt. Sie unterstützen die Fischer und Jäger<br />

beim Einholen der Netze, tauchen nach Gegenständen uvm.<br />

Gruppe 9: Gesellschafts- und Begleithunde<br />

Sektion 1: Bichons und verwandte Rassen: Bichon Frise, Havanese, Malteser,..<br />

Sektion 2: Pudel : Königs-,Klein- Zwergpudel<br />

Sektion 3: Belgischer Brüsseler<br />

Sektion 4: Haarlose Hunde : Chinesischer Schopfhund<br />

Sektion 5: Tibetanische Hunderassen : Shih Tzu, Lhasa Apso<br />

Sektion 6 : Englische Gesellschaftsspiele : King Charles Spaniel,..<br />

Sektion 7: Japanische Spaniel und Pekinesen : Japan Chin, Pekinese<br />

Sektion 8: Kleine, Doggen artige Hunde : franz. Bulldogge, Mops,..<br />

Sektion 9: Chihuahua<br />

Sektion 10: Kontinentale Zwergspaniel: Papillon,..<br />

Sektion 11:Kromfohrländer<br />

All diese Rassen wurden zum treuen Wegbegleiter vermehrt. Sie sind sehr<br />

Menschenbezogen doch werden leider sehr vermenschlicht.<br />

Dem einen oder anderen wird nun sicherlich bewusst geworden sein, dass sein Hund mehr<br />

als nur Futter, Wasser und eine kleine Gassi Runde benötigt. Genauso wie manche sich nun<br />

doch für eine andere Rasse interessieren und informieren.<br />

Genau das möchte ich erreichen!<br />

Sind Sie jedoch bereits in Händen eines Hundes bei dem es Schwierigkeiten gibt, durchaus<br />

auch aus dem Tierschutz, ist vieles mit Training möglich um Ihr Leben und das Leben Ihres<br />

Hundes zu vereinfachen und zu verschönern.<br />

Individuell angepasste Trainingspläne sind natürlich Vorrausetzung, gerne helfe ich Ihnen<br />

auch hierbei sowie bei der Entscheidung der Rasse- Wahl, welche am besten für Sie geeignet<br />

wäre.


Sozialisierung<br />

Hat man sich nach gründlichem überlegen und informieren für einen bestimmten Hund<br />

entschieden, so ist es wichtig für eine gute Sozialisierung zu achten. Gerade die ersten<br />

Monate prägen den Welpen für sein gesamtes Leben.<br />

Diese beginnt bereits in den ersten Tagen, wo sich die Welpen noch bei der Mutter und den<br />

Wurfgeschwistern befinden.<br />

In der Vegetativ Phase, so nennt man die Zeit ab der Geburt bis zum Öffnen der Augen mit<br />

etwa 2 Wochen, trinken, verdauen und schlafen die Welpen. Sie orientieren sich bereits<br />

durch ihren Geruchsinn und finden die Zitzen, durchtasten und treten nach der Milch. Doch<br />

was für uns nicht sichtbar ist, dass zu dieser Zeit das Gehirn sich rasant entwickelt. Der<br />

liebevolle, menschliche Umgang durch tägliches wiegen verbessert die Lernfähigkeit und<br />

unterstützt die Entwicklung.<br />

Ab der 3. Woche öffnen sich Augen und Ohren, sie unterscheiden zwischen hell und dunkel,<br />

nehmen Geräusche war und erschrecken bereits, die Welpen erleben die ersten sozialen<br />

Kontakte mit ihren Wurfgeschwister und langsam beginnen sie auch zu spielen.<br />

Die 3.-7.Lebenswoche nennt man Prägungsphase, in dieser Zeit lernt der Welpe, dass er ein<br />

Hund ist, gleich wie seine Geschwister. Gerade in diesen Wochen ist es wichtig die Jungen an<br />

dem Menschen sowie an andere Haustiere, verschiedenstes Geräuschen und Situationen zu<br />

gewöhnen.<br />

Verabsäumt man dies, wird der Hund später ängstlich und vorsichtiger, sollte er isoliert<br />

gelebt haben ohne soziale Kontakte, oder konnte keine neuen Eindrücke erkunden so wird<br />

dies äußerst schwierig sein ihm im späteren Alter beizubringen. Ein Hund der ohne<br />

Menschen aufwächst ist scheu somit ist der Kontakt dringend notwendig um später einen<br />

gut sozialisierten Wegbegleiter zu haben.


Welpen lernen in den ersten Wochen sehr viel von der Mutter sowie von ihren<br />

Geschwistern. Auf keinen Fall sollte man sie daher unter 10 Wochen trennen.<br />

Im Alter von 8-12 Wochen spricht man von der Sozialisierungsphase. Der neue Besitzer hat<br />

nun die Aufgabe dem Welpen all dies zu zeigen und zu lernen was er für sein weiteres Leben<br />

benötigt. Sozialer Kontakt mit anderen Welpen, Kontakt zu Menschen, anderen Tieren,<br />

Tierarztbesuche, Autofahren, Rollstuhl- Radfahrer, verschiedenste Geräusche,<br />

Bodenuntergründe, ... uvm. Spielerisch jedoch mit Konsequenz muss der Welpe seine<br />

Grenzen gelernt bekommen. Keineswegs sollte man sich durch das süße Aussehen zu sehr<br />

blenden lassen.<br />

In der 13. Lebenswoche (Rangordnungsphase) prüft der Welpe die Führungsqualität des<br />

Menschen und nimmt seinen Platz in der Rangordnung ein. Wichtig sind klare Regeln.<br />

Rudelsordnungsphase (5.-6. Monat) In der Zeit des Zahnwechsels versucht der junge Hund<br />

seine Position im Rudel zu festigen. Dies sollte die unterste Stelle im Familienrudel sein und<br />

muss dem Junghund deutlich gemacht werden. Anschließend wird sich das Tier an dem von<br />

ihm befundenen Ranghöchsten sprich dem Rudelführer widmen.<br />

Mit 7 bis 12 Monaten tritt man die Pupatärsphase an, diese alles andere als einfach ist.<br />

Rüden heben nun die Beine und Hündinnen werden das erste Mal läufig. In dieser Zeit<br />

kommt es einem so vor als hätten sie alles Gelernte vergessen. Auch hier muss<br />

durchgegriffen werden.<br />

In der Reifungsphase (12.-18. Lebensmonat) ist der Hund psychisch ausgereift und kaum<br />

noch zu ändern. Man kann nun erkennen das sich das im Welpenalter erkundigte und<br />

gelernte, geloht hat.<br />

Kannst du uns verstehen?<br />

In den meisten Fällen scheitert es schon bei der Kommunikation zwischen Mensch und<br />

Hund, dies fetale Folgen mit sich bringt.<br />

Hunde verständigen sich untereinander an der Körpersprache und durch Mimiken. Auch die<br />

unsere haben die 4- Beiner schnellstens analysiert und so wissen sie, wenn wir gut –,<br />

schlecht gelaut, oder gar ängstlich sind.


Auch unsere Unsicherheit können wir vor diesen Individuen nicht Geheimhalten. Doch durch<br />

Unwissenheit gehen die meisten Menschen falsch mit ihrer Reaktion um, hat jemand Angst<br />

vor einem Hund, läuft er entweder von ihm weg oder bleibt stehen und starrt ihm in die<br />

Augen, dies der jedoch als Provokation / Dominanz aufnimmt. In so einem Fall sollte man<br />

ruhig bleiben und den Blick zur Seite wenden. Ebenso fehlintpritiert der Hund es, wenn man<br />

von oben gebeugt, wild seinen Kopf streicheln, bei fremden Tieren kann dieses menschliche<br />

Fehlverhalten einen Biss hervorrufen, da der Hund sich angegriffen fühlt.<br />

Um zu verstehen was ein Hund „sagt“ muss man genau hinsehen!<br />

Um in sich in der Natur möglichst leise untereinander verständigen zu können, geht es also<br />

um Gestik und Mimik, dies ist bei den Wolfsnachkommen auch heute noch so.<br />

Eine deutliche Gestik ist die Veränderung der Körpergröße. Selbstsicher Hunde, die ihre<br />

Dominanz ausdrücken wollen, machen sich groß, blasen ihren Rumpf auf, stellen das Fell auf<br />

und verlagern ihr Körpergewicht nach vorne. Umgekehrt hingegen, macht sich der Hund<br />

klein, legt sein Fell an oder legt sich sogar auf den Rücken, ist dies ein Zeichen von<br />

Unterwürfigkeit. Auch der Kopf verrät uns viel, dreht der Hund diesen seitlich, gesenkt weg<br />

könnte es ein Zeichen für Unsicherheit sein. Sollte er jedoch frontal und gehoben gegen den<br />

Kopf eines anderen gerichtet sein, ist dies wiederum eine Dominanzgestik. Desweiteren ist<br />

die Rute eines solchen Tieres zu beobachten. Nach oben gerichtet (ernst zu nehmen) oder<br />

eingeklemmt hinter den Hinterläufen (ängstlich oder unsicher ).<br />

Auch die Mimik, die etwas schwieriger bzw. genauer zu lesen ist hat viele Bedeutungen.<br />

Starrer Blick gerade aus, verengte Pupillen liest man als Drohung, hingegen ein entspanntes<br />

Gesicht mit erweiterten Pupillen dies nicht tut. Augenbrauen, Mundwinkel, Zähne, Ohren<br />

auf so viel muss bei der Kommunikation geachtet werden. Bei Unsicherheit oder<br />

Unterwürfig, zieht er die Mundwinkel nach oben. Die Mischung Unsicherheit und Drohung,<br />

die durchaus gefährlich sein kann, zeigt der Hund auch durch Zähne zeigen und Mundwinkel<br />

nach hinten ziehen. Sicherheit verknüpft mit Drohung erkannt man durch Mundwinkel nach<br />

vorne ziehen, Lippen leicht nach oben gezogen und sichtbare Eckzähne bitte auch hier<br />

unbedingt Acht geben! Aufgestellte Ohren zeigen Überlegenheit – nach Hinten gerichtet,<br />

Unterwürfigkeit.<br />

Bei Hunden mit Beißkorb, kupierten Ohren und Ruten sowie behinderten Tieren kann es<br />

somit zur Unruhe kommen, da die Kommunikation beeinträchtigt ist.<br />

Desweiteren beschwichtigen die Tiere sich sowohl untereinander als auch sich selbst mit<br />

sogenannten Calming Signals, diese dienen Konflikte zu vermeiden und wurden schon bei<br />

den Wölfen praktiziert. Gähnen, den Kopf/ Körper abwenden, Pfote heben, über die Nase<br />

lecken, blinzeln, kratzen ,… Klarerweise sind die genannten Tätigkeiten, Situationsabgängig<br />

und nicht immer ein Beschwichtigungssignal sowie nur ein kleiner Ausschnitt der Sprache<br />

der Hunde. Doch wie man sich bereits vorstellen kann ist es weit mehr als nur ein bellen, was<br />

uns unsere Begleiter mitteilen wollen, wir müssen nur lernen sie zu verstehen.


Wie Ceaser Milan immer predigt, nur ein ausgeglichener Hund ist ein wahrer<br />

Freund.<br />

Diesem stimme ich vollkommen zu. Doch nicht nur die Körperliche Auslastung ist wichtig.<br />

Neben dem Auslauf benötigen sie auch die Geistige Ausgeglichenheit. Gerade bei alten,<br />

behinderten oder Streunern aus dem Tierschutz ist die psychische <strong>Arbeit</strong> wichtig.<br />

Verschiedenste Suchspiele (Gegenstände, Leckerli, Personen, Fährten, …) sind für jeden<br />

Hund eine vergnügte Herausforderung, da der Hund für solches prädestiniert ist. Die<br />

Geruchswelt dieser Tiere ist für Menschen nicht nachvollziehbar und höchst interessant. Für<br />

zwischendurch eignen sich Schnüffelteppiche, Suchkisten, Intelligenzspielzeug oder einfach<br />

mal kleine Futterhappen im Gras verstecken. Im Bereich des Hundesports ist für jeden etwas<br />

dabei. Agility, Trickdogging, Wasserarbeit, Schlittenfahren, hüten, …es gibt unzählige Dinge<br />

die Sie mit Ihrem Hund gemeinsam trainieren können und somit ein ausgeglichenes<br />

Miteinander erzielen.<br />

Bevor Sie das Thema Hund gelesen haben wollten Sie der netten, älteren Dame einen Dackel<br />

kaufen, damit sie nicht mehr so alleine ist. Nun haben Sie sich erkundigt und sind zu dem<br />

Entschluss gekommen, das kastrierte, Katzen Oldie- Pärchen vom Tierheim, oder der gut<br />

sozialisierte, adulte Pudel wäre vielleicht doch besser geeignet? Genau das möchte ich<br />

erreichen, denn nicht jedes Tier passt zu jeder Familie!<br />

Dummes Huhn? Keineswegs!<br />

Wer denkt Hühner wären nur für den Suppentopf oder Bauern geeignet liegt falsch!<br />

Tierverhaltensforscher Dr. Chris Evans, fand heraus, dass die Intelligenz eines solchen<br />

Geflügels, fast gleich hoch ist, wie die eins Hundes oder einer Katze. Sie verstehen, wenn ein<br />

Gegenstand versteckt und nicht verschwunden ist und können sich untereinander, sinnvoll<br />

unterhalten. Füttert man Hühner mit einem anderen Futter als gewohnt, klingen ihre Ruf<br />

Laute anders als die sie sonst von sich geben, dies kann ein jeder Hühnerbesitzer leicht<br />

testen. Verblüffend ist das diese Individuen sich bis zu 100 verschiedene Hennen merken,<br />

sich an sie erinnern und von einander unterscheiden können! Freundschaften werden


untereinander geschlossen, durchaus kommt es auch vor, dass bei Todesfällen der<br />

verbliebene Partner, kurze Zeit später ebenfalls stirbt.<br />

Ebenso rührend und wunderschön zu beobachten ist die Bindung zwischen Mutterhenne<br />

und Küken. Die Henne wärmt, schützt und zeigt Nahrungs-, und Wasserquellen, pickt es<br />

liebevoll zurecht und schert es zum Jungtier. Auch sollte ihr ein fremdes Ei während des<br />

brüten untergeschoben worden sein nimmt sie es an und kümmert sich darum.<br />

Neugierig geworden?<br />

Durchaus können Sie auch Hühner in Ihrem Garten halten, dazu müssen Sie keine<br />

Landwirtschaft betreiben. Allerdings müssen sie auf der Bezirkshauptmannschaft (BH)<br />

gemeldet werden!<br />

Pro großem Huhn spricht man von einer Auslaufsfläche von 10m², diese natürlich nicht<br />

alleine, sondern in einer Gruppe gehalten werden müssen.


Ihr tägliches Frühstücksei bekommen Sie auch ohne Hr. Gockel. Doch ein Hahn, schlichtet die<br />

Gruppe und ist somit Vorteilhaft, da er durchaus für Ruhe unter den Hennen sorgt. Bitte<br />

beachten Sie, dass nur ein Hahn pro Gruppe gehalten wird, da sich geschlechtsreife,<br />

männliche Tiere nicht untereinander verstehen. Der Gedanke Küken schlüpfen und<br />

aufwachsen zu sehen ist somit zwar nett, jedoch für ein gewünschtes, schlachtfreies Leben<br />

eher schwierig umzusetzen.<br />

Der Stall ist wiederum gegen Raubtiere zu sichern.<br />

Bäume, Sitzstangen, Äste, Sträucher,… bieten den Tieren Schutz und Wohlbefinden.<br />

Diese Geschöpfe streben nicht nach langen Wegen zu Futter- und Wasserstellen. Dennoch<br />

benötigen sie genügend, geschützten Platz um zu scharren und eigens nach Nahrung wie<br />

Käfer und Würmer zu suchen.<br />

Desweiteren lieben sie es sich im Sand zu baden. Eine gefüllte, unterdachte<br />

Kindersandmuschel eignet sich hervorragend für das Geflügel um ihnen Beispielsweise<br />

Mehlwürmer darin zu verstecken. Dies dient jedoch nicht nur dem Vergnügen und der<br />

Beschäftigung, sondern auch der Hygiene, denn es vermindert den Befall von Parasiten wie<br />

zb. Milben. Bei Befall hilft das baden mit Schmierseife und Paraffinöl. Desinfektion des<br />

Stalles unbedingt regelmäßig durchführen um dies zu vermeiden.<br />

Da die Tiere direkt nach ausdringend des Stalles ihren Kot hinterlassen, rate ich beim<br />

Stalleingang ein Kieselsteinbett zu platzieren, da die Reinigung durch einen Wasserschlauch<br />

am einfachsten ist.<br />

Trotz wohl befindlicher Sonnenbäder ist es dringend Notwendig genügend Schattenplätze<br />

bereit zu halten. In den Meisten Fällen scharren die Tiere dort am Liebsten, da die Erde<br />

weicher und mehr Insekten aufzufinden sind. Sträucher mit Beerenbewuchs sehen nicht nur<br />

optisch gut aus, sie ermöglichen den Hühnern eine Süße Abwechslung, die sie nach Belieben<br />

selbst picken können. Ebenfalls sind sie eine Behausung für Käfer, Spinnen ,.. die<br />

gleichermaßen gerne von dem Geflügel verzehrt werden. Zu guter Letzt dient Gestrüpp als<br />

Wetterschutz und Versteckmöglichkeit. Gestapeltes Holz, Steine, Kotstangen, Holzleitern,<br />

Holzfässer, Katzenhaubenkisterl, Autoreifen, verschiedenstes Einstreu,.. werden ebenfalls<br />

gerne erkundigt sowie als Nistplatz verwendet.


Als Futterquelle eignet sich ein ca. 10cm oberhalb des Bodens, senkrecht montiertes<br />

Plastikrohr, mit Kurve am unteren Ende. Natürlich kann man auch Handelsübliche<br />

Futterstation verwenden und auf Steinen die zur Erhöhung dienen platzieren.<br />

Verschiedenste Tränken sind ebenfalls im Internet sowie Lagerhäusern zu erwerben (1EL<br />

Apfelessig pro Liter Wasser vermindert die Vermehrung der Bakterien).<br />

Vergessen Sie jedoch Ihren Klappstuhl nicht, Sie werden ihm beim Beobachten brauchen und<br />

dies in vollsten Zügen genießen.<br />

Verdauung und Fütterung<br />

Wie bestimmt ein jeder schon gesehen hat picken Hühner ihr Futter auf und schlucken es,<br />

ohne davor gekaut zu haben. Sie suchen ihre Nahrung, anders als wie bei vielen anderen<br />

Tieren, nach dem Optischen. Denn Geruch- und Geschmacksinn sind bei dem Geflügel nicht<br />

weit ausgeprägt.<br />

Die Nahrung gleitet über die Speiseröhre in den sogenannten Kropf. Dort wird das<br />

aufgenommene Futter mit Wasser erweicht. Schubweise gelangt es dann durch den<br />

Drüsenmagen in den Muskelmagen, der mit einer Hornlage überzogen ist. In diesem werden<br />

Kauähnliche Bewegungen mit Hilfe von aufgenommenen Steinchen durchgeführt und die<br />

Nahrung wird somit zermahlen. Man nennt dies auch gerne Kaumagen. Ein weiterer<br />

Unterschied ist das Hühner keine Laktase bilden können. Sowie die Harnleiter und der<br />

Mastdarm in einer Kloake münden, was bedeutet das diese Tiere Kot und Urin nicht trennen,<br />

sondern ein grünliches Kotgemisch mit weißer Harnsäure ausscheiden.<br />

Hühner brauchen bis zu 50 verschiedene, chemische Elemente und Verbindungen um ihren<br />

Bedarf zu decken. Leicht Nachvollziehbar ist, dass Hühnerfutter alleine nicht ausreicht.<br />

Körnerfutter, Sittichfutter, Haferkern, Gräser, Insekten, Obst, Gemüse, Muschelschrot oder<br />

einfach ihre Eischalen zermahlen und unters Futter mischen, Hundefutterdosen, gekochter-<br />

Reis,- Nudeln, - Gemüse,.. usw.<br />

Training<br />

Hühner sind intelligent und neugierig. Eine gute Mischung für das Trainieren mit Tieren.<br />

Doch wie funktioniert es und was kann man einem Huhn alles beibringen?<br />

Die meisten Erfolge erzielt man durch das sogenannte Klickertraining mit zusätzlichem<br />

Targetstick an den man das Tier natürlich erstmal gewöhnen muss.


Ziel ist die Berührung der Kugelförmigen Spitze des Gegenstandes mit Verknüpfung „klick“ –<br />

folgend mit Futterbelohnung. Es vereinfacht die Führung und die Hühner wissen somit<br />

schneller, was der Mensch von Ihnen möchte. So kann man in weiterer Folge, Parcours<br />

errichten (ähnlich wie bei Agility mit dem Hund). Rampen, Wippen, Stangen, Tunnel, Slalom,<br />

Treppen,.. . Des Weiteren kann man ihnen auch Tricks wie Glöckchen läuten, etwas<br />

umwerfen, etwas herauspicken und sogar rechnen beibringen. Das Unterscheiden von<br />

Formen und Farben ist für Hühner eine Leichtigkeit. Sie werden erstaunt sein, was man mit<br />

diesen Geschöpfen alles vollbringen kann. Wichtig ist jedoch, die Tiere nicht zu überfordern!<br />

Kurze, tägliche Trainingseinheiten mit positivem Abschluss zeigen die meiste Wirkung!<br />

Wie wir nach diesem kurzen Einblick in die Welt der Hühner bereits merken konnten, sind sie<br />

durchaus für mehr als nur dem Verzehr geeignet. Sie sind höchst unterschätzte Individuen<br />

mit reichlich Potenzial dies nur genützt werden muss. Helft mit, dass Leiden der Hühner zu<br />

vermindern, geben wir ihnen eine Chance, rettet das Huhn!<br />

Drecksschwein? Bestimmt nicht!<br />

Das Tier aus dem Nächsten Thema, werden die meisten Leute ebenfalls eher vom Teller als<br />

aus Wegbegleitern kennen. Doch Wiener - Schnitzel war gestern, denn Minischweine sind<br />

alles andere als es Umgangsworte sagen.<br />

Ursprünglich züchtete man kleine Schweinerassen, diese vom Europäischen- oder<br />

Asiatischen Wildschwein abstammen, in der USA, da sie anatomisch sowie psychisch dem<br />

Menschen ähneln, um sie als Laborversuchstiere zu gebrauchen.


Mittlerweile gibt es Verschiedenste, kleinbleibende Rassen wie zb. Göttinger Minischwein,<br />

Amerikanisches Minischwein, Münchner Miniaturschwein uvm. Man sollte jedoch nicht<br />

vergessen das Minischweine erst mit 5 Jahren ausgewachsen und bis zu 65kg schwer werden<br />

können!<br />

Leider gibt es immer wieder unseriöse Züchter die mit Teacup sowie Mikropigs, die<br />

ausgewachsen unter 10 kg wiegen, werben. Bitte fallen Sie nicht darauf hinein!<br />

Auch dem, das Schweine stinken kann ich nicht zusagen. Denn es sind sehr saubere Tiere die<br />

strikt ihren Kot und Urin- vom Schlafplatz trennen, es ist nicht schwer, Mini Schweine<br />

stubenrein zu bekommen. Sowie der eigene Körpergeruch dieser Tiere Geruchsneutral ist,<br />

anders als wie bei zb. Frettchen.<br />

Keineswegs sind es jedoch Tiere die ausschließlich in einer Wohnung gehalten werden<br />

dürfen, denn sie müssen stets die Möglichkeit haben ins Freie zu Gelangen. Die<br />

Mindestanforderungen laut Tierhalteverordnung für die Haltung dieser Säugetiere bedarf<br />

die Gruppenhaltung von min. zwei Tieren. Zu jeweils 10m² an Auslaufsfläche sowie eine<br />

Mindeststallflache von 2m² pro Tier. Ein trockener, eingestreuter Liegeplatz sowie ein<br />

befestigter Futterplatz und eine Suhle sind ebenfalls notwendig.<br />

Selbstverständlich kann ich jedem raten diese Maße zu vergrößern und für Abwechslung in<br />

der Behausung zu sorgen. Eine isolierte Hütte, verschiedenes Einstreu jedoch Stellenweise<br />

unterschiedlich (als Schlafplatz lieben sie es sich im Stroh zu verstecken, gerade im Sommer<br />

bevorzugen sie Tagsüber nicht eingestreute Flächen, gerne wühlen sie in Sägespäne),<br />

Spielzeug wie zb. Bälle, durchaus kann man auch eine Kindersandmuschel mit Erde in den<br />

Stall stellen um auch bei Schlechtwetter für Wühlvergnügen zu Sorgen ,..<br />

Um sich vor der Sonne sowie Insekten zu schützen wälzen sich die Minis gerne im Schlamm.<br />

Die Suhle sollte regelmäßig mit Wasser etwas befeuchtet werden.<br />

Sie lieben es, mit ihrem Rüssel darin zu wühlen und tasten somit auch sonst alles gründlich<br />

mit diesem ab, damit ihnen nichts fressbares entgeht (Würmer, Engerlinge ,.. ). Sollten Sie<br />

vor haben Schweine im Garten zu halten, ist es daher ratsam den Auslauf mit einem Zaun zu<br />

sichern denn es kannst sonst durchaus vorkommen das Ihr Blumen- oder Gemüsebeete<br />

darunter leidet. Um dies ebenfalls im geringeren Ausmaß zu halten brauchen diese sozialen<br />

Wesen wie auch andere, reichlich Beschäftigung.


Sie können Ihren Minipigs Futter verstecken, sowohl im Schlamm als auch im Stroh oder in<br />

Futterbällen, doch viel mehr Freude wird es Ihnen bereiten, wenn Sie mit Ihren Schweinchen<br />

trainieren!<br />

Wie Sie das Minischwein-Training am besten Starten<br />

Wie bei den meisten Tieren ist der Klicker mit Targetstick, die einfachste und effektivste<br />

Trainingsmethode, um schnellst möglichst, das vom Menschen gewünschte zu verstehen.<br />

Schweine sind sehr intelligent und merken sich alles. Somit ist der gewaltfreie, liebevolle<br />

jedoch Konsequente Umgang mit ihnen wichtig.<br />

Aus diesem Grund ist es von größter Wichtigkeit, dass sie gerade bei den ersten „Klicks“<br />

nicht erschrecken. Testen Sie das Geräusch vor dem Kauf und dämmen Sie es die ersten paar<br />

male. Ihr Schweinchen wird bald wissen, dass es davor keine Angst haben muss in dem Sie<br />

nach jedem Klicker Geräusch ein Leckerli wie zb. Trauben ,.. fallen lassen.<br />

Dann liegt es an Ihnen was sie von Ihrem Tier haben wollen. Denn es ist neugierig, freut sich<br />

über Futter und ist höchst schlau, bis zu 300 verschiedene Kommandos merken sich<br />

Schweine. Somit könnten Sie Ihren Lieblingen verschiedenste Tricks wie Teppich ausrollen,<br />

Rüsselball (Fußball) spielen, Tanzen (rückwärts-, vorwärts-, seitlich gehen, drehen,..), Sitz,<br />

etwas bringen, über etwas springen, herbeirufen uvm. beibringen. Sie werden sehen, Ihr<br />

Minipig wird Sie auf einige Ideen bringen, doch bitte alles mit der Ruhe, denn nur so werden<br />

Sie erfolgreich sein.


Kaum zu Glauben<br />

Wenn man sich nun die Angegebenen Hinweise durch den Kopf gehen lässt, ist es wie bei<br />

allen Tieren schrecklich, welche Qualen sie durch den Menschen durchleben müssen.<br />

In dunklen Ställen eingesperrt, mit verdorbenen Speiseresten gefüttert, Monatelang nicht<br />

ausgemistet, keine Möglichkeit zu wühlen, die Sonne nie gesehen und niemals frisches Gras<br />

gefressen. Oftmals kommt es vor, dass die wenigen Tage alten Ferkel, ohne Narkose und mit<br />

unsterilen Materialien kastriert werden, einige davon sterben an den darauffolgenden<br />

Infektionen die sie nach der Prozedur erleiden.<br />

In diesem Sinne:<br />

Gibt es noch reichlich mehr in jedem Thema zu erwähnen. Doch ich denke,<br />

wenn man all dies vergleicht, weiß man nun, was artgerecht und was<br />

Tierquälerei ist. Dies kann man leicht verhindern in dem man sich vor der<br />

Anschaffung, über das Tier erkundigt. Gerne bin ich bereit, auch Ihnen bei der<br />

Richtigen Haustierwahl sowie beim Training weiter zu helfen.<br />

Zum Abschluss möchte ich noch mitteilen, dass sowohl das Züchten als auch<br />

der Verkauf von Tieren, laut Tierschutzgesetz, verboten ist! Bitte Kastrieren Sie<br />

Ihre Haustiere rechtzeitig, denn Unwissenheit schützt vor Strafe nicht!<br />

Ich bedanke mich, im Namen der Tiere für Ihrer Aufmerksamkeit und hoffe ich<br />

konnte Ihnen einige Wichtige Informationen auf Ihrem Weg in die Richtige<br />

Richtung mitgeben.<br />

<strong>Jaqueline</strong> <strong>Wirrer</strong>

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