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MOTORRAD Classic 11/2016

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<strong>11</strong>/<strong>2016</strong><br />

www.motorrad-classic.de<br />

Youngtimer Oldtimer Szene Markt<br />

40 Jahre lang verschollen<br />

KAWASAKI<br />

H1R<br />

Italo-Enduros<br />

CAGIVA<br />

ELEFANT 650<br />

MOTO GUZZI<br />

V 65 TT<br />

Renn-Rarität<br />

MOTO GUZZI<br />

CONDOR 500<br />

Spektakel am Berg<br />

HILLCLIMBING<br />

IN AMERIKA<br />

Leichtathlet<br />

SUZUKI<br />

GT 250 X7<br />

Restaurierung:<br />

Rudge Ulster 500<br />

Deutschland 5,70 €<br />

Österreich 6,40 € . Schweiz 10,80 SFr . BeNeLux 6,60 €<br />

Dänemark 62,00 DRK . Finnland 8,50 €<br />

Griechenland 8,20 € . Italien 7,50 €


INHALT I<br />

<strong>11</strong>/<strong>2016</strong><br />

BMW hatte mit der R 80 G/S vorgemacht,<br />

wie gut ein Zweizylinder<br />

zu einer Enduro passt. Da<br />

wollten Cagiva mit der Elefant<br />

650 und Moto Guzzi mit der V 65<br />

TT nicht nachstehen<br />

34<br />

Bei den Hebestreits<br />

kennt man sich aus<br />

mit Metallbearbeitung.<br />

Deshalb sind<br />

Restaurierungen<br />

stets eine Familienangelegenheit.<br />

So<br />

auch beim Neuaufbau<br />

dieser Rudge<br />

Ulster von 1939<br />

Wild und spektakulär – Hillclimbing lockte<br />

im Amerika der 20er- und 30er-Jahre die<br />

Zuschauer in Massen zu den Steilhängen<br />

4<br />

MOTORRÄDER<br />

IN DIESER<br />

AUSGABE:<br />

Cagiva Elefant 650 4<br />

Harley-Davidson DAH 104<br />

Honda GL 1000-Motor 78<br />

Horex Rebell-Modelle 94<br />

Kawasaki H1R 26<br />

Moto Guzzi Condor 500 18<br />

Moto Guzzi V 65 TT 4<br />

Suzuki GT 250 X7 72<br />

Suzuki GSX-R <strong>11</strong>00 84<br />

Rudge Ulster 500 34<br />

Zündapp-Dreirad 45<br />

Die Suzuki GT 250<br />

X7 kam 1978 als<br />

letzte Zweitakt-<br />

Suzuki mit einem<br />

luftgekühlten<br />

Zweizylinder<br />

72<br />

Titelfotos: Archiv Don Emde, Bilski, Hebestreit, Jahn, Oesterling, Wolf<br />

Inhaltfotos: Archiv Don Emde, Bilski, fact, Hebestreit, Jahn, mps-Fotostudio, Nöll, Oesterling, Siemer, Wolf<br />

104<br />

2 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>11</strong>/<strong>2016</strong><br />

www.motorrad-classic.de


18<br />

AUF ACHSE<br />

4 Zweizylinder-Enduros aus Italien<br />

Unterwegs mit Cagiva Elefant 650<br />

und Moto Guzzi V 65 TT<br />

72 Suzuki GT 250 X7<br />

So fährt das Zweitakt-Leichtgewicht<br />

IM STUDIO<br />

18 Moto Guzzi Condor 500<br />

Der seltene Production Racer für betuchte<br />

Privatfahrer gibt sich die Ehre<br />

26<br />

78<br />

84<br />

66<br />

94<br />

ZURÜCKGEBLÄTTERT<br />

40 Interessantes aus <strong>MOTORRAD</strong> 8/1987<br />

Yamaha FZX 750<br />

SZENE<br />

26 Kawasaki H1R<br />

Von so einem Scheunenfund träumen<br />

alle Klassik-Liebhaber<br />

34 Leser restaurieren selbst<br />

In Thüringen entstand der Neuaufbau<br />

einer Rudge Ulster von 1939<br />

42 Porträt Zweirad Wiebusch<br />

Präzisionsarbeiten für Zündapp & Co.<br />

45 Zündapp-Dreirad<br />

Lastenträger für gewerblichen Einsatz<br />

46 Nachrichten, Termine, Tipps<br />

66 Porträt Kurt Harries<br />

Seine Passion: Kräder von George Brough<br />

84 Dauertest auf Lebenszeit<br />

Ein früherer Kollege hat sie noch, die<br />

ehemalige Dauertest-Suzuki GSX-R <strong>11</strong>00<br />

94 Horex Rebell 50 und 100<br />

Letztes Aufbäumen vor dem Niedergang<br />

SERVICE<br />

90 Speichenräder reparieren – Teil 2<br />

So klappt das Zentrieren der Felge<br />

NACHGEDRUCKT<br />

78 Honda Gold Wing-Motor im Detail<br />

MARKT<br />

58 Der aktuelle Preisspiegel<br />

Über 450 Youngtimer unter der Lupe<br />

SPORT<br />

100 Parade zu Ehren von Barry Sheene<br />

102 DHM-News<br />

104 Hillclimbing-Wettbewerbe in Amerika<br />

RUBRIKEN<br />

50 Kleinanzeigen-Markt<br />

64 Leserbriefe<br />

<strong>11</strong>4 Vorschau/Impressum<br />

EDIT0RIAL<br />

Wie viel<br />

Patina ist<br />

erlaubt?<br />

In dieser Ausgabe von <strong>MOTORRAD</strong><br />

<strong>Classic</strong> präsentieren wir eine etwas<br />

andere Fotoreportage. Statt einer brillant<br />

restaurierten klassischen Rennmaschine,<br />

wie es eigentlich bei uns oft der Fall ist,<br />

zeigen wir die Scheunenfund-Kawasaki<br />

H1R, die ziemlich viel Patina aufweist.<br />

Ja, man könnte sogar behaupten, die<br />

schnelle Dreizylinder sei zu sehr heruntergekommen,<br />

um von einem professionellen<br />

Fotografen so edel in Szene gesetzt<br />

zu werden.<br />

Wir haben das jetzt trotzdem gemacht,<br />

wie ab Seite 26 zu lesen und zu sehen.<br />

Zum einen, weil die Bilder einen ganz besonderen<br />

Charme besitzen, den man nur<br />

ganz selten findet. Und zum anderen, weil<br />

wir natürlich hoffen, die Maschine in ein,<br />

zwei Jahren noch einmal bestens neu aufgebaut<br />

zeigen zu können.<br />

Grundsätzlich finde ich, sollten Klassiker<br />

und Youngtimer schon ein wenig Patina<br />

besitzen. Wenn eine Maschine 40 oder<br />

mehr Jahre brav ihren Dienst verrichtete,<br />

dann darf man es ihr ruhig an sehen. Bei<br />

meinen ist das auch so.<br />

Blitzblanke Oberflächen, die mehr glänzen<br />

als neu, sind auch nicht jedermanns<br />

Sache. Was ich gar nicht mag, sind<br />

Schlampereien. Schlechter technischer Zustand<br />

etwa, billige Nachlackierungen oder<br />

aus Teilen verschiedener Baureihen zusammengestoppelte<br />

Maschinen. Aber die<br />

haben wir ja auch nie in der Mache.<br />

Viel Spaß beim Lesen und Staunen<br />

wünscht Ihnen<br />

Michael Pfeiffer<br />

Das komplette Heft gibt es auch als E-Paper fürs iPad.<br />

Mehr Infos: www.motorrad-classic.de/mcl-epaper<br />

<strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>11</strong>/<strong>2016</strong> 3


AUF ACHSE I<br />

Cagiva Elefant 650 I Moto Guzzi V 65 TT<br />

Man muss nur<br />

BMW hatte Anfang der 80er-Jahre mit der R 80 G/S<br />

vorgelegt, die Italiener folgten verzögert, aber mit<br />

Macht: kräftige Zweizylinder-Enduros, die zum Reisen<br />

ebenso taugen wie für leichte Offroad-Einlagen. Die<br />

V2-bestückten Cagiva Elefant 650 und Moto Guzzi<br />

V 65 TT zeigen im Vergleich, ob sie nur italienischen<br />

Charme oder auch echte Tugenden besitzen.<br />

Text: Gerhard Eirich; Fotos: Markus Jahn


stollen<br />

www.motorrad-classic.de <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>11</strong>/<strong>2016</strong> 5


AUF ACHSE I<br />

Cagiva Elefant 650 I Moto Guzzi V 65 TT<br />

Enduros kommen durch, das sagt<br />

schon ihre Bezeichnung als solche.<br />

Durchs Gelände, klar, vornehmlich<br />

mit Einzylindermotoren, die<br />

meist simpel aufgebaut sind und das Gesamtgewicht<br />

des Bikes in Grenzen halten.<br />

Doch für die lange Anreise in entlegene<br />

Abenteuergebiete, wo Offroadqualitäten<br />

gefragt sind, fehlte es den Single-Enduros<br />

meist an Leistung und auch an langstreckentauglicher<br />

Laufkultur. Warum also<br />

nicht die Vorzüge eines Twins nutzen und<br />

mit der Geländetauglichkeit der stollenbereiften<br />

Singles kombinieren? BMW hatte<br />

es schließlich bereits 1980 mit der R 80 G/S<br />

vorgemacht, Honda zog 1983 mit der nicht<br />

minder bulligen XLV 750 R nach.<br />

Italo-V2 im Offroad-Gewand<br />

Die Italiener haben etwas verzögert reagiert,<br />

aber sich dann doch an ihre vorhandenen<br />

Motoren erinnert, die als Basis<br />

für eine Reiseenduro sehr wohl taugen<br />

könnten. Der kleine, aus der V 35 und<br />

später V 50 hervorgegangene Guzzi-V2<br />

der V 65 sollte kompakt, aber leistungsstark<br />

genug sein, bei Cagiva bediente man<br />

sich des 650er-Ducati-V2.<br />

Jener Motor geht auf die Pantah-Baureihe<br />

zurück, die 1979 mit der 500er eröffnet<br />

wurde, über die 600er schließlich 1983<br />

zur 650er führte. Nach anfänglichem Joint-<br />

Venture der in die Krise geratenen Firma<br />

Ducati (Ducati sollte Motoren an Cagiva<br />

liefern) folgte schließlich 1985 die Übernahme<br />

durch Cagiva, und der 650er-<br />

Motor trieb nun die beiden neuen Cagiva-<br />

Modelle 650 Alazzurra und Elefant 650<br />

an. Der Name des jungen, 1978 gegründeten<br />

Unternehmens Cagiva wurde übrigens<br />

als Akronym aus dem Namen des Vaters<br />

der beiden Castiglioni-Brüder und des<br />

6 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>11</strong>/<strong>2016</strong><br />

www.motorrad-classic.de


Überall sieht<br />

man die Liebe zum<br />

Detail: Schmale,<br />

klappbare Rasten<br />

sind zwar Pflicht,<br />

das filigrane Schaltgestänge<br />

ist jedoch<br />

fast ein Kunstwerk<br />

„Der Elefant“ fährt<br />

immer exakt dahin,<br />

wo der Fahrer will,<br />

auch wenn seine<br />

208 K ilogramm mit<br />

etwas Nachdruck in<br />

Schräglage gebracht<br />

werden wollen<br />

Der Ex-Pantah-Motor passt bestens<br />

zum Konzept der Cagiva Elefant, der<br />

schmale Ölkühler hilft dem V2, auch<br />

bei Offroad-Einsatz cool zu bleiben<br />

Firmensitzes gebildet: CAstiglioni GIovanni<br />

VArese.<br />

Beide italienische Vertreter reihten sich<br />

ein in die damals als Range Rover auf<br />

zwei Rädern bezeichnete Klasse: geländetaugliche<br />

Bikes mit Leistung, Stil und<br />

Komfort. Wobei sich die Moto Guzzi V 65<br />

TT mit ihrem Einstandspreis von gut 8500<br />

Mark fast schon als Schnäppchen erwies,<br />

die Cagiva hingegen mit über <strong>11</strong> 500 Mark<br />

quasi sündhaft teuer war. Nebenbei erwähnt:<br />

Das TT in der Guzzi-Bezeichnung<br />

steht als Abkürzung für „Tutto Terreno“,<br />

aus dem Italienischen in etwa zu überset-<br />

Geht doch: 42er-<br />

Marzocchi-Gabel<br />

mit reichlich Reserven.<br />

Braucht sie<br />

auch, denn die<br />

Brembo-Doppelkolbensättel<br />

beißen heftig zu<br />

www.motorrad-classic.de <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>11</strong>/<strong>2016</strong> 7


AUF ACHSE I<br />

Cagiva Elefant 650 I Moto Guzzi V 65 TT<br />

Hier wurde nicht<br />

gespart: Hinten<br />

arbeitet ein Öhlins-<br />

Monoshock-Federbein<br />

mit seitlich<br />

gut zugäng lichem<br />

Einstellrad<br />

Kleine und bunte,<br />

dafür ziemlich<br />

genau anzeigende<br />

Uhren bestimmen<br />

das eher karg<br />

bestückte Cockpit<br />

der Cagiva<br />

zen mit „auf jedem Untergrund, in jedem<br />

Gelände“. Was den Anspruch der Guzzi-<br />

Erbauer an die TT recht klar definiert.<br />

Preis hin, Preis her – große Stückzahlen<br />

wurden von keiner der beiden verkauft,<br />

und heute sind beide extrem selten anzutreffen.<br />

Umso glücklicher ist der Umstand,<br />

dass Ralf Gießel gleich beide Bikes besitzt<br />

und bereit ist, mit uns im norddeutschen<br />

Flachland auszureiten und dem Reiz der<br />

doch recht unterschiedlichen Italo-Enduros<br />

auf den Grund zu gehen. Ralf ist bekennender<br />

Italo-Fan, und weiß als Besitzer sowohl<br />

älterer als auch neuerer Ducatis, wovon er<br />

spricht und worauf er sich ein gelassen hat.<br />

Beide Bikes hat der 49-Jährige vor einigen<br />

Jahren mehr oder weniger überholungsbedürftig<br />

günstig erstanden und nahezu<br />

komplett restauriert. In der Guzzi steckt<br />

noch etwas mehr Arbeit, bei der Cagiva<br />

blieb immerhin der Motor ungeöffnet – er<br />

lief damals wie heute sauber und ausgesprochen<br />

temperamentvoll. Fast alles ist<br />

original, lediglich die Auspuffanlagen sind<br />

bei beiden etwas modifiziert, und die Cagiva<br />

ist ein italienisches Modell mit acht PS<br />

mehr als die für Deutschland auf 50 PS gestutzte<br />

Version. Außerdem besitzt sie seine<br />

die hydraulisch betätigte Trockenkupplung,<br />

die deutsche Version aktiviert ihre Ölbadkupplung<br />

per Seilzug. Die leichtgängige Betätigung<br />

derselben fordert keinen Schraubstock-Zugriff,<br />

wie es bei vielen alten Ducatis<br />

der Fall ist; die erste Sitz- und Funktionsprobe<br />

fällt einladend aus. Auch wenn die<br />

beachtliche Sitzhöhe von 890 Millimetern<br />

Fahrer unter 1,80 Meter sicher abschrecken<br />

dürfte. Antreten des kurzhubigen V2 kann,<br />

8 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>11</strong>/<strong>2016</strong><br />

www.motorrad-classic.de


IM DETAIL: CAGIVA ELEFANT 650<br />

(1985 – 1987)<br />

Preis 1985: <strong>11</strong> 590 Mark<br />

Daten (Typ 1N)<br />

Motor: Luftgekühlter Zweizylinder-<br />

Viertakt-90-Grad-V-Motor, je eine<br />

obenliegende, zahnriemengetriebene<br />

Nockenwelle, je zwei desmodromisch<br />

über Kipphebel betätigte Ventile, Bohrung<br />

x Hub 82 x 61,5 mm, Hubraum<br />

649 cm³, Leistung 50 PS bei 7250/min,<br />

zwei Dellorto-Vergaser, Ø 36 mm<br />

Kraftübertragung: Mehrscheiben-<br />

Ölbadkupplung, Fünfganggetriebe,<br />

Kettenantrieb<br />

Fahrwerk: Zentralrohrrahmen mit<br />

zwei Unterzügen aus Stahl, Telegabel<br />

vorn, Ø 42 mm, Zweiarmschwinge mit<br />

Zentralfederbein, Federweg vorn/hinten<br />

210/180mm, Reifen 90/90 S 21<br />

vorn, 130/90 S 17 hinten, Scheibenbremse<br />

vorn/hinten, Ø 260/240 mm<br />

Maße und Gewichte: Radstand<br />

1535 mm, Tankinhalt 18 Liter, Gewicht<br />

vollgetankt 208 kg<br />

Fahrleistungen:<br />

Höchstgeschwindigkeit 173 km/h<br />

Technik<br />

In puncto Technik wurde bei der<br />

Cagiva an nichts gespart: angefangen<br />

beim 90-Grad-V-Twin – eine Konstruktion<br />

des genialen Fabio Taglioni. Der<br />

Motor debütierte 1979 in der Pantah<br />

500 und trieb erstmals bei einer Ducati<br />

die Nockenwelle per Zahnriemen<br />

an und nicht mehr über Königswellen.<br />

Über die Jahre auf 650 cm³ gewachsen,<br />

musste der V2 mit der desmodromischen<br />

Zwangssteuerung der Ventile,<br />

die aufwendig, jedoch nicht so wartungsintensiv<br />

ist, wie oft behauptet,<br />

sich nur geringe Modifikationen für<br />

die Verwendung in der Elefant gefallen<br />

lassen. Um die beiden Dellorto-<br />

Vergaser zwischen den Zylindern<br />

platzieren zu können, musste der Kopf<br />

des hinteren Zylinders gedreht und<br />

der Ansaugtrakt geändert werden.<br />

Die Getriebeübersetzung wurde angepasst,<br />

die ersten drei Stufen sind nun<br />

Der Ducati<br />

Pantah-V2 mit<br />

dem vertikal<br />

geteilten Gehäuse<br />

ist dank<br />

Zahnriemenantrieb<br />

recht<br />

leise<br />

kürzer ausgelegt, die fünfte länger.<br />

Auch einen kleinen Ölkühler verpasste<br />

man der Offroad-Cagiva. Mechanisch<br />

robust und langlebig offenbart der<br />

Antrieb vor allem Schwächen bei der<br />

Elektrik. Die Pickups der elektronischen<br />

Bosch-Zündung geben häufig<br />

den Geist auf, die Umrüstung auf moderne<br />

Ducati-Komponenten (Kokusan,<br />

oder Igni-Tech) bzw. die Umrüstung<br />

auf Sachse-Zündung mit zuverlässigerem<br />

Spannungsregler empfiehlt sich.<br />

Deutsche Modelle mit Ölbadkupplung<br />

machen offenbar häufig Probleme<br />

bei Verwendung von Synthetiköl (rutschende<br />

Kupplung), die Italo-Version<br />

besitzt eine Trockenkupplung.<br />

Gebrauchtcheck<br />

Als grundsätzlicher Ratschlag beim<br />

Kauf gilt: auf Vollständigkeit achten.<br />

Viele Elefant-spezifische Teile gibt es<br />

praktisch gar nicht mehr, wie etwa die<br />

Dekor-Sätze. Außerdem: Teile einfach<br />

kaufen, wenn sie angeboten werden,<br />

nicht erst, wenn man sie braucht. Probleme<br />

mit dem Anlasser bei der Besichtigung<br />

sollte man ernst nehmen:<br />

Der Austausch ist eine Menge Arbeit,<br />

der halbe Motor muss dazu zerlegt<br />

werden. Auch auf poröse Ansauggummis<br />

sollte man genau achten – neue<br />

sind extrem rar und kaum zu bekommen.<br />

Wer Wert auf makellosen Zustand<br />

legt, sollte lieber auf ein gutes<br />

Exemplar warten, denn wie erwähnt,<br />

Cagiva-(Lack-)teile sind schwer bis<br />

gar nicht mehr zu bekommen. Dann<br />

lieber eine gut erhaltene mit Motoroder<br />

Getriebeproblem nehmen – die<br />

Technik lässt sich reparieren, Ducati-<br />

Er satzteile sind verfügbar.<br />

Markt<br />

Die alten 650er-Elefanten werden<br />

selten angeboten, vor allem in gutem<br />

Foto: Schwab<br />

Zustand oder gar zum günstigen Preis.<br />

Ab und zu lassen sich verstaubte,<br />

etwas abgerockte Exemplare mit<br />

heruntergekommener Technik ergattern,<br />

als Basis für die Restaurierung.<br />

Wer Zeit hat und Arbeit investieren<br />

will und kann, mag hie und da ein<br />

Schnäppchen unter 1000 Euro machen.<br />

Eine Regel für den Preis für gut<br />

erhaltene Originale gibt es ebenso<br />

wenig wie verlässliche Zulassungszahlen<br />

– das rare Angebot bestimmt<br />

den Preis, die bislang ebenso geringe<br />

Nachfrage steigt allmählich. Noch<br />

lassen sich also Cagiva Elefant-Exemplare<br />

zu Preisen deutlich unter Ducati-<br />

Niveau finden.<br />

Spezialisten<br />

www.nics-garage.info<br />

www.moto-burkhalter.ch<br />

www.desmo-ducati.de<br />

Clubs und<br />

Foren<br />

www.alexfischer.de<br />

Historie<br />

1987:Mit der Nachfolgerin stieg der<br />

Hubraum auf 748 cm³ an, die Leistung<br />

jedoch kaum. Der nun 61 PS starke<br />

V-Twin verbarg sich auch zunehmend<br />

hinter Plastik. Preis: 13 490 Mark


AUF ACHSE I<br />

Cagiva Elefant 650 I Moto Guzzi V 65 TT<br />

Zum Pflügen durch Stoppelfelder<br />

oder über staubige Schotterfeldwege<br />

taugen die Italo-Enduros allemal<br />

muss aber nicht sein – der E-Starter übernimmt<br />

die Arbeit, der Kickstarter steht für<br />

den Notfall zur Verfügung. Die hochbeinige<br />

Cagiva bringt eine üppige Ausstattung<br />

und hochwertige Fahrwerkskomponenten<br />

mit – dank ihrer massiven Marzocchi-<br />

Gabel mit 42er-Standrohren und des edlen<br />

Öhlins-Monoshock-Federbeins, beide mit<br />

üppigen Federwegen, taugt sie zumindest<br />

theoretisch für harte Ritte im schwierigen<br />

Gelände. Dort setzen die vollgetankt 208<br />

Kilogramm der Elefant diesem Treiben<br />

allerdings ganz natürliche Grenzen. Heute<br />

soll es ohnehin nur über Stoppelfelder<br />

oder staubige Schotterfeldwege gehen.<br />

Ohnehin vermittelt die Sitzhaltung (weit<br />

vorn, hinterm breiten, flachen Lenker) das<br />

Fahrerlebnis eines Funbikes/einer Supermoto<br />

auf Stollenreifen. Die Beine sind<br />

wenig angewinkelt, die Rasten relativ<br />

weit vorn, das taugt zum Heizen ebenso<br />

wie für lange Autobahnetappen. Der V2<br />

gefällt vom Start weg mit auffallender<br />

Laufruhe – Vibrationen sind bei keiner<br />

Drehzahl ernsthaft zu verbuchen, der erwartete<br />

kernige V2-Schlag ist nicht zu<br />

spüren, aber deutlich zu hören.<br />

Dank der enger gestuften ersten drei<br />

Gänge des Getriebes und des satten Antritts<br />

des Motors offenbart die Cagiva wahre<br />

Sprinterqualitäten. Schon ab 2000 Touren<br />

liefert der 650er ruckfreien Vortrieb,<br />

zieht mit zunehmender Drehzahl energischer<br />

in Richtung roter Bereich, ohne<br />

Hänger und ohne Leistungsexplosion.<br />

Gleichmäßig, aber gleichmäßig kraftvoll.<br />

10 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>11</strong>/<strong>2016</strong>


Auch im Fünften lässt sich die Elefant aus<br />

jenen 2000/min hochbeschleunigen, doch<br />

verleitet sie weniger zum Bummeln als<br />

zum flotten Landstraßenheizen, mit stets<br />

gehobener Drehzahl und einem Anflug<br />

von Messer zwischen den Zähnen. Auf<br />

Geraden schnalzt die Tachonadel zügig<br />

auf gehobene Werte, die möglichen über<br />

170 km/h verkneife ich mir hier und<br />

heute. Das Fahrwerk gibt sich nirgendwo<br />

eine Blöße, spricht akzeptabel an und hat<br />

reichlich Reserven für gröbere Unebenheiten,<br />

ist aber eher von der strafferen<br />

Sorte als zu schwammig. Absolut stabil<br />

und unbeirrbar läuft die Cagiva geradeaus,<br />

nimmt Kurven präzise unter die<br />

Räder – groß artig. Die Scheibenbremsen,<br />

vorn wie hinten von Brembo, gefallen mit<br />

guter Wirkung und Dosierbarkeit und<br />

passen zu sportlicher Fahrweise. Lediglich<br />

die allerletzte Leichtigkeit im Handling<br />

will sich nicht einstellen, die über 200<br />

Kilogramm lassen sich dann doch nicht<br />

leugnen. Das kann die deutlich leichtere<br />

Guzzi, wie sich später herausstellen sollte,<br />

besser. Wer die Cagiva als kraftvollen<br />

Hardcore-Offroader nutzen will, sollte das<br />

Gewichtsmanko im Auge behalten. Wer<br />

mit ihr auf Fernreise gehen möchte, kann<br />

sich bei Verbräuchen zwischen fünf und<br />

acht Litern (im Schnitt etwa 6,5 Liter) immerhin<br />

auf eine akzeptable Reichweite<br />

mit dem 18-Liter-Tank verlassen.<br />

Da offenbart die Guzzi, auf die ich nach<br />

kurzer Snackpause umsteige, gleich mal<br />

ihre Achillesferse. Bei ganz ähnlichen<br />

www.motorrad-classic.de <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>11</strong>/<strong>2016</strong> <strong>11</strong>


AUF ACHSE I<br />

Cagiva Elefant 650 I Moto Guzzi V 65 TT<br />

Der Guzzi-<br />

Kardan<br />

gibt sich<br />

betont unauffällig,<br />

die Marzocchi-Federbeine<br />

erweisen sich als<br />

betont hart<br />

Mit der nur 184<br />

Kilogramm leichten<br />

und recht handlichen<br />

V 65 TT lässt<br />

es sich leichtfüßig<br />

auch durch enge<br />

Kurven räubern<br />

Die Vierkant-Aluschwinge ist direkt<br />

im Getriebegehäuse gelagert, zum<br />

Ausbau des kompakten V2 sind die<br />

Rahmenunterzüge abschraubbar<br />

Die Marzocchi-<br />

Gabel macht ihre<br />

Sache ausnehmend<br />

gut, die Brembo-<br />

Bremse agiert<br />

stumpf und könnte<br />

deutlich mehr<br />

Biss vertragen<br />

Verbrauchswerten kommt die V 65 TT mit<br />

ihrem kärglichen Spritvorrat von 12,5 Litern<br />

nur auf eine dürftige Reichweite.<br />

Doch beginnen wir von vorn, also beim<br />

Start. Mit heftigem Schlag schüttelt der<br />

Anlasser den ebenfalls kurzhubig ausgelegten,<br />

jedoch Guzzi-typisch längs eingebauten<br />

V2 zum Leben – einen Kickstarter<br />

für Notfälle gibt es nicht. Die erste echte<br />

Enduro aus Mandello (die Nuovo Falcone<br />

Sahara von Mitte der 1970er gilt selbst bei<br />

Fans nicht als echte Enduro) trumpft mit<br />

Komponenten namhafter Hersteller auf:<br />

Gabel und Gasdruck-Federbeine von<br />

12 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>11</strong>/<strong>2016</strong><br />

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Marzocchi, Scheibenbremsen vorn und<br />

hinten von Brembo, Lenkerhebel von<br />

Tommaselli. Gute Anlagen also, doch eine<br />

Hardcore-Enduro hatten die Konstrukteure<br />

um Ingenieur Cesaretti bei Moto Guzzi<br />

gar nicht im Sinn. Die mit vollgetankt 184<br />

Kilogramm vergleichsweise leichte V 65<br />

TT war eher gemacht fürs Endurowandern,<br />

als alltagstaugliche Kurvenwetzerin,<br />

die auch mal leichte Abstecher abseits<br />

befestigter Straßen erlaubt. So fällt denn<br />

auch die Sitzhöhe mit 840 Millimetern<br />

maßvoll aus, leider auch der Federweg<br />

hinten – mit 98 Millimetern ist schon auf<br />

rumpeligen Landstraßen und erst recht im<br />

Gelände kein Staat zu machen.<br />

Zum Komfort im Alltag trägt auch die<br />

eher spartanisch gepolsterte Sitzbank<br />

wenig bei, die den Fahrer, anders als bei<br />

der Cagiva, eher im als auf dem Motorrad<br />

platziert. Die vermeintlich passive Fahrhaltung<br />

erlaubt dank der gelungenen<br />

Fahrwerksbalance und - geometrie dennoch<br />

eine freche Fahrweise mit der verblüffend<br />

handlichen Guzzi. Nicht ganz so<br />

stoisch stabil und unbeirrbar wie die Elefant<br />

wetzt die V 65 ums Eck, doch sie<br />

bleibt stets gutmütig und erst bei höherem<br />

Tempo nahe der Höchstgeschwindigkeit<br />

von immerhin 164 km/h neigt sie etwas<br />

zum Rühren. Keine allzu störenden Eigenarten<br />

zeigt der Kardanantrieb. Verhärten<br />

und Aufstellen beim harten Beschleunigen<br />

oder Zusammensacken beim Gaswegnehmen<br />

halten sich in Grenzen, sind<br />

eigentlich kaum spürbar. Insofern in Sachen<br />

Wartungs- und Pflegeaufwand ein<br />

klarer Vorteil gegenüber der kettengetriebenen<br />

Cagiva, ohne die kardanspezifischen<br />

Lästigkeiten. Das den kleinen Motoren<br />

eigene und in Tests der V 65 TT gelobte<br />

satte Durchzugsvermögen kann Ralfs<br />

www.motorrad-classic.de <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>11</strong>/<strong>2016</strong> 13


AUF ACHSE I<br />

Cagiva Elefant 650 I Moto Guzzi V 65 TT<br />

Kein Highlight:<br />

viele, jedoch<br />

schwach glimmende<br />

Kontrolllampen<br />

im Cockpit, dazu<br />

ungenau anzeigende<br />

Veglia-Uhren mit<br />

zappelnden Zeigern<br />

Verspielte, sehr<br />

bunte Schaltersammlung<br />

im Lego-<br />

Look am linken<br />

Lenkerende der<br />

Moto Guzzi – praktisch<br />

und übersichtlich<br />

ist anders<br />

Guzzi nicht ganz bieten. Das mag mit dem<br />

Fehlen des voluminösen Vorschalldämpfers<br />

zu tun haben, den Ralf im Zuge der Auspuffmodifikation<br />

gegen zwei einzelne Röhrchen<br />

getauscht hat, die in den Endtopf münden.<br />

Ein wenig Höchstleistung soll dies jedoch<br />

gebracht haben, und tatsächlich zieht der<br />

kleine V2 zwar sauber ab 2500/min unten<br />

raus, echtes Temperament kommt jedoch<br />

erst ab gut 5000 Touren auf, mit entsprechender<br />

Drehfreude bis an die 8000er-Marke.<br />

Flotte Fahrweise erfordert also eifriges<br />

Schalten im Fünfganggetriebe, das bei<br />

Gangwechseln nach sorgfältiger und nicht<br />

zu hektischer Betätigung des Schalthebels<br />

verlangt, lange Schaltwege inklusive. Lange<br />

Bremswege sind auch gratis, die vordere<br />

Scheibe braucht einen kräftigen Zug am Griff<br />

und verzögert dennoch recht stumpf und<br />

nicht sonderlich wirkungsvoll. Gut, dass die<br />

hintere Scheibe per gut dosierbarem Fußhebel<br />

ordentlich mithilft. Immerhin bleibt<br />

die Guzzi beim Bremsen sauber in der Spur<br />

– gegen das Verziehen der Gabelrohre hilft<br />

ein Gabelstabilisator.<br />

Alles in allem wirkt die Guzzi allerdings<br />

weniger ausgereift, weniger hochwertig als<br />

die deutlich teurere Cagiva. Dies offenbart<br />

sich bei den unübersichtlichen, fummeligen<br />

Schaltern an den Lenkerenden (bei der Elefant<br />

stammen die nahezu perfekten Teile<br />

von Honda), oder auch beim labilen, ohnehin<br />

zu kurz geratenen Seitenständer, der<br />

einem beim Parken stets die Sorgenfalten<br />

auf die Stirn treibt.<br />

Beiden Bikes war zwar keine allzu lange<br />

Bauzeit beschert, weswegen sie auch heute<br />

selten anzutreffen sind, doch haben sie den<br />

14 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>11</strong>/<strong>2016</strong><br />

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IM DETAIL: MOTO GUZZI V 65 TT<br />

(1983 – 1986)<br />

Preis 1985: 8598 Mark<br />

Daten (Typ V65 TT)<br />

Motor: Luftgekühlter Zweizylinder-<br />

Viertakt-90-Grad-V-Motor, eine untenliegende<br />

Nockenwelle, zwei Ventile<br />

pro Zylinder, über Stoßstangen und<br />

Kipphebel betätigt, Bohrung x Hub<br />

80 x 64 mm, Hubraum 643 cm³,<br />

Leistung 45 PS bei 7500/min, zwei<br />

Dellorto-Vergaser, Ø 30 mm,<br />

Kraftübertragung: Einscheiben-<br />

Trockenkupplung, Fünfganggetriebe,<br />

Kardanantrieb<br />

Fahrwerk: Doppelschleifenrahmen<br />

aus Stahlrohr, Unterzüge abschraubbar,<br />

Motor mittragend, Telegabel vorn,<br />

Ø 40 mm, Zweiarmschwinge aus Alu,<br />

zwei Federbeine, Reifen 3.00 S 21<br />

vorn, 4.00 S 18 hinten, Scheibenbremse<br />

vorn/hinten, Ø 260/260 mm<br />

Maße und Gewichte: Radstand<br />

1480 mm, Tankinhalt 12,5 Liter,<br />

Gewicht vollgetankt 184 kg<br />

Fahrleistungen:<br />

Höchstgeschwindigkeit 164 km/h<br />

Technik<br />

Auf Basis der V35/V50:<br />

Guzzi-V2 mit horizontal<br />

geteiltem Motorgehäuse,<br />

Zylinderköpfen<br />

mit parallelen<br />

Ven tilen und Heron-<br />

Brennräumen<br />

Die Technik der V 65 basiert auf den<br />

bereits 1976 auf der IFMA in Köln präsentierten,<br />

1977 eingeführten V 35-<br />

und V 50-Modellen. Chefkonstrukteur<br />

Lino Tonti hatte den Motoren der kleinen<br />

Guzzis einige nennenswerte Neurungen<br />

angedeihen lassen. Da wären<br />

vor allem die Heron-Brennräume<br />

(in die Kolbenböden integriert)<br />

mit relativ kleinen Parallel-Ventilen,<br />

dank derer die Zylinderköpfe<br />

recht kompakt ausfallen. Des Weiteren<br />

eine direkt im Getriebegehäuse gelagerte<br />

Vierkant-Aluminiumschwinge<br />

und einen Rahmen, der den Motor<br />

mittragend integriert, mit abschraubbaren<br />

Unterzügen zur leichteren<br />

Motordemontage. Außerdem ein<br />

horizontal geteiltes Motorgehäuse,<br />

welches die Produktion<br />

vereinfacht und Reparaturen erleichtert.<br />

Dagegen bezeichnen manche den<br />

Luftfilterausbau als fummelig, andere<br />

schlicht als Katastrophe. Insgesamt<br />

gilt der Moto Guzzi-V2 jedoch als<br />

logisch aufgebaut und ist mit Normwerkzeug<br />

einer gut sortierten Werkstatt<br />

relativ einfach zu zerlegen. Die<br />

serienmäßige Kontaktzündung wird<br />

meist schnell auf eine Dyna-Zündung<br />

um gerüstet, der Anlasser (häufig<br />

ein anfälliges Lucas-Teil) durch einen<br />

kleineren von Valeo ersetzt, der mehr<br />

Wumms beim Start bietet. Der auf<br />

Zündkerzen empfindlich reagierende<br />

Motor läuft erfahrungsgemäß mit<br />

Bosch-Kerzen verlässlicher als mit<br />

solchen von NGK.<br />

Gebrauchtcheck<br />

Auch für die seltene V 65 TT gilt: Vollständigkeit<br />

ist das A und O einer Gebrauchten.<br />

Generell sind Moto Guzzi-<br />

Teile zwar noch preiswert und erhältlich,<br />

TT-spezifische Teile jedoch sind<br />

äußerst rar. Das gilt besonders für<br />

die Seitendeckel. Ein Blick auf den/die<br />

Vorbesitzer der Maschine ist wichtig:<br />

Auch der an sich robuste kleine Guzzi-<br />

Motor kann von Banausen kaputtgeschraubt<br />

werden.<br />

Ordentliche, fachmännische Pflege<br />

sollte man dem Schiebestück im Kardan<br />

angedeihen (muss regelmäßig<br />

ge fettet werden), falscher Ölstand im<br />

Endantrieb oder falsche Ausdistanzierung/Axialspiel<br />

im Triebling führen<br />

zu Schäden am Kardanantrieb. Ein<br />

bereits erfolgter Umbau auf moderne<br />

elektronische Zündung sammelt<br />

Pluspunkte – sie steigert die Zuverlässigkeit<br />

und erhöht das Drehvermögen<br />

des Motors deutlich.<br />

Foto: Schwab<br />

Markt<br />

Angeblich wurden nur exakt 1799<br />

Exemplare der V 65 TT produziert. Entsprechend<br />

schwierig dürfte überhaupt<br />

eine TT, noch dazu in gutem Originalzustand,<br />

zu finden sein. Verschraubte<br />

oder vergammelte Bikes brauchen Geduld<br />

und Geschick beim Restaurieren,<br />

sind aber auch (mit viel Glück)<br />

manchmal bereits für weniger als<br />

1000 Euro zu entdecken. Nur Top-<br />

Exemplare werden auch mal über<br />

3000 Euro gehandelt.<br />

Spezialisten<br />

Jörg Hess<br />

Team Motobox in Lage<br />

Tel.: 0 52 32/1 70 93<br />

Martin Hagemann<br />

www.guzziepiu.de<br />

Clubs und<br />

Foren<br />

www.guzziepiu.de/forum<br />

Historie<br />

1986:Mit Riesentank (32 Liter) und<br />

rahmenfester Verkleidung reifte die in<br />

vielen Details sinnvoll überarbeitete<br />

V 65 als NTX zum echten Reisetourer.<br />

Preis: 9950 Mark


AUF ACHSE I<br />

Cagiva Elefant 650 I Moto Guzzi V 65 TT<br />

Grundstein für die Enduro-Baureihe und<br />

zahlreiche Nachfolgemodelle gelegt. Auf<br />

die V 65 TT folgte die viel reisetauglichere,<br />

komfortablere V 65 NTX, auf die Elefant<br />

650 schon bald die 750er, später die massigen<br />

900er-Versionen. Und damit klappte<br />

dann ja auch endlich der sportliche Erfolg,<br />

welcher der 650er-Wettbewerbsversion, die<br />

die sportverrückten Castiglionis schon früh<br />

an den Start geschickt hatten, versagt geblieben<br />

war. 1990 holte Edi Orioli endlich<br />

den Cagiva-Sieg bei der Rallye Paris-Dakar.<br />

Die beiden Serien-650er sind dagegen zahme<br />

Gefährten, bedingt geländetauglich, vor<br />

allem aber charaktervolle Spaßmacher auf<br />

der Straße für alle Tage.<br />

Oder etwas überspitzt formuliert: Die<br />

Moto Guzzi ist der handliche, günstige Begleiter<br />

im Alltag für Vernunftmenschen, die<br />

Cagiva die temperamentvolle Spaß maschine<br />

für Heißsporne.<br />

◻<br />

DIE ITALO-KONKURRENZ<br />

Foto: Schwab<br />

Mit 50 PS starkem Reihentwin ging<br />

die Laverda OR 600 Atlas im Feld der<br />

Zweizylinder-Enduros an den Start<br />

Foto: Moto Morini<br />

Trotz Hubraum- und Leistungsmanko<br />

(507 cm³, 41 PS) kann die Morini<br />

Camel 501 noch recht gut mithalten<br />

16 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>11</strong>/<strong>2016</strong><br />

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MEINUNG<br />

Ralf Gießel<br />

Besitzer der Cagiva und Moto Guzzi<br />

Der 650er-Elefant war seiner Zeit weit voraus.<br />

Wenn ich mir die Cagiva und die darin verbauten<br />

Komponenten ansehe und mit aktuellen<br />

Reiseenduros vergleiche, schneidet die 30<br />

Jahre alte 650er nicht schlechter ab. Eine aktuelle<br />

BMW F 700 GS, die ich 3000 Kilometer<br />

durch Chile und Argentinien gefahren habe,<br />

kann nichts besser, aber einige Dinge viel<br />

schlechter. Das Wesen der Guzzi ist völlig anders,<br />

sie ist mehr Scrambler als Reiseenduro. Beide Bikes haben ihren ganz<br />

eigenen Reiz. Missen möchte ich keines von beiden. Die Guzzi wird derzeit<br />

zum Gespann umgebaut und bekommt einen ganz neuen Einsatzzweck.<br />

Gerhard Eirich<br />

Redakteur und Fahrer der Moto Guzzi<br />

Ich gebe zu, die V 65 TT hat mich überrascht –<br />

positiv. Zum einen gibt sich der kleine Guzzi-<br />

V2 erstaunlich drehfreudig, wenn auch nicht<br />

ganz so durchzugsstark, wie erwartet. Aber es<br />

macht Spaß, ihn bei Bedarf drehen zu lassen,<br />

ohne es zu müssen. Weil, und das ist die andere<br />

Überraschung, die agile Guzzi auf der<br />

Landstraße mit ihrer verblüffenden Handlichkeit<br />

echt zum Kurvenräubern animiert. Allerdings<br />

kann die V 65 auch Bummelmodus, ohne zu langweilen. Den dezent<br />

stampfenden V2-Schlag genießen und einfach durch die Lande rollen. Das<br />

kann die Cagiva nicht wirklich – die will eigentlich immer nur rennen.<br />

<strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>11</strong>/<strong>2016</strong> 17


IM STUDIO I<br />

Moto Guzzi Condor<br />

18 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>11</strong>/<strong>2016</strong>


Der<br />

Überflieger<br />

Mit einem erlesenen 500er-Production Racer verfolgte<br />

Moto Guzzi 1939 gleich zwei Ziele: Erstens sollte er<br />

betuchte Privatfahrer beglücken und zweitens bei den<br />

populären Langstreckenfahrten auftrumpfen.<br />

Text: Fred Siemer; Fotos: Jacek Bilski<br />

www.motorrad-classic.de <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>11</strong>/<strong>2016</strong> 19


IM STUDIO I<br />

Moto Guzzi Condor<br />

Die formschöne Parallelogrammgabel<br />

spricht weich<br />

an, die Reibungsdämpfer<br />

lassen sich fein justieren<br />

Aus Leistungsgründen<br />

wurde der Originalmotor,<br />

aus Komfortgründen der<br />

Rennvergaser ausgebaut<br />

Wer an Guzzi denkt, dem fallen viele,<br />

viele Vögel ein: Falken, Reiher, Habichte<br />

oder Hähnchen etwa, als Falcone, Airone,<br />

Astore oder Galletto längst Teil der Motorradgeschichte.<br />

Angefangen hat diese Viecherei 1939 mit<br />

der Condor, und bei deren Namenspatron handelt<br />

es sich um einen riesigen Geier aus der amerikanischen<br />

Bergwelt. Man wollte also gleich hoch hinaus,<br />

und tatsächlich liegt die Flughöhe dieses herrlich<br />

bestückten Renners deutlich oberhalb der sportlichen,<br />

aber eben nicht renntauglichen 500er-GTW<br />

mit ihrem rund 22 PS leistenden ohv-Einzylinder.<br />

Diesen Aufschwung brauchte es, um das bei zahlreichen<br />

500er-GP-Siegen seit Mitte der 30er durch<br />

Stan Woods oder Omobono Tenni eingefahrene Renommee<br />

auch auf nationaler Ebene zu verteidigen.<br />

Natürlich war selbst für eine Kleinserienproduktion<br />

nicht daran zu denken, eine volkstümliche Version<br />

des sündteuren Werksrenners, der legendären<br />

Bicilindrica, anzubieten. Ein energisch getunter ohv-<br />

Single musste genügen. Dieses Rezept hatte Guzzi<br />

schon 1937 bei der GTC (siehe <strong>MOTORRAD</strong> <strong>Classic</strong><br />

4/2012) angewandt, die dank 26 PS bei 5000/min<br />

und rund 150 km/h manchen Langstreckenerfolg<br />

einheimste. Leider war sie für echte Rundstreckenrennen<br />

mit 160 Kilogramm noch immer viel zu<br />

schwer, und deshalb entstand bereits 1938 die Nuova<br />

C, später als GTCL, mit L für leggera/leicht, angeboten.<br />

Ein sichtbar ernst gemeinter Vorstoß, denn<br />

der mehr oder weniger unveränderte Motor steckte<br />

nun in einem Fahrwerk, das jenem des sieggewohnten<br />

250er-GP-Einzylinders ähnelte: flach und leicht.<br />

20 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>11</strong>/<strong>2016</strong><br />

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Eigentlich kommt bei gut<br />

5500/min der nächste Gang<br />

rein, aber überdrehen kann<br />

der Kurzhuber auch<br />

Moto Guzzi Condor<br />

MOTOR: Einzylinder-Viertaktmotor, zwei Ventile,<br />

über eine untenliegende Nockenwelle, Stoßstangen<br />

und Kipphebel betätigt, Bohrung<br />

88 mm, Hub 82 mm, 498 cm³, Verdichtung 7:1,<br />

ca. 28 PS bei 5000/min, 32er-Dellorto-Rundschiebervergaser,<br />

Trockensumpfschmierung,<br />

Mehrscheiben-Ölbadkupplung, Vierganggetriebe,<br />

Kettenantrieb<br />

FAHRWERK: Rahmen aus Stahlrohr und Blech,<br />

Parallelogrammgabel vorn, Zweiarm-Dreieckschwinge<br />

hinten, Simplex-Trommelbremse<br />

vorn und hinten, Trockengewicht zirka 130 kg,<br />

Tankinhalt 18 l


IM STUDIO I<br />

Moto Guzzi Condor<br />

Bei den Straßenmaschinen<br />

lagert<br />

der Reibungsdämpfer<br />

oben an<br />

einem Stahlrohr,<br />

hier an einem<br />

Leichtmetallprofil<br />

Seit Ende 1933<br />

kamen sportive<br />

500er-Guzzi mit<br />

v-förmig hängenden<br />

Ventilen daher<br />

22 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>11</strong>/<strong>2016</strong>


Dank ihrer schlanken<br />

Silhouette und<br />

der sehr niedrigen<br />

Kontur kommt die<br />

Condor locker über<br />

160 km/h<br />

In diesem wettbewerbstauglichen Umfeld sollte<br />

bei der Condor nun auch ein angemessener Motor<br />

einziehen, und deshalb wuchs dessen Leistung auf<br />

28 PS. Wichtiger noch, dass der großzügige Einsatz<br />

von Elektron, einer Magnesium-Legierung, bei Gehäuse<br />

und Deckeln das Gewicht des Triebwerks deutlich<br />

drückte. Sogar die Naben der gegenüber der<br />

Straßenversion vergrößerten Trommelbremsen bestehen<br />

aus dem leichten Material, und so kamen am<br />

Ende insgesamt 140 Kilo auf die Waage. Die ließen<br />

sich ruck, zuck weiter reduzieren, wenn die serienmäßige<br />

Lichtanlage demontiert wurde. Eine rennfertige<br />

Condor wiegt mit gut 130 Kilo immerhin fast<br />

20 weniger als das acht PS stärkere Gegenstück von<br />

BMW, die aus der R 51 hervorgegangene und an<br />

ausgewählte Privatiers verteilte R 51 RS.<br />

Kein Zufall übrigens, dass beide Hersteller sich<br />

zeitgleich um die Privatfahrer bemühten: Hier wie<br />

dort herrschten faschistische Diktaturen, die nicht<br />

nur sportliche Ertüchtigung im Allgemeinen, sondern<br />

den Motorsport im Besonderen als Probelauf<br />

für militärische Dienste ansahen. Und denen es in<br />

ihrem nationalen Wahn stank, wenn bei den enorm<br />

populären und vom Staat zusätzlich geförderten<br />

Straßenrennen ausländische Marken siegten. Rudge,<br />

Velocette und vor allem Norton mussten in Schach<br />

gehalten werden, möglichst jedes Rennen sollte die<br />

eigene technische Überlegenheit beweisen. So wie<br />

die Nazis alle Motorsportler im Nationalsozialistischen<br />

Kraftfahrkorps bündelten, so fanden sich<br />

viele begabte italienische Rennfahrer mehr oder<br />

weniger freiwillig bei den Verkehrsmilizen der<br />

www.motorrad-classic.de <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>11</strong>/<strong>2016</strong> 23


IM STUDIO I<br />

Moto Guzzi Condor<br />

Ach ja, wenn so ein<br />

hübscher Griff<br />

erzählen könnte...<br />

Der originale SS-Dellorto wurde durch<br />

einen SSI mit Leerlaufsystem ersetzt<br />

Faschisten wieder. Was dann auch dazu führte, dass<br />

etliche Condor dort landeten, sogar bei rein internen<br />

Rennen eingesetzt wurden. Heute wird diese Nutzung<br />

milde als Polizeidienst bezeichnet.<br />

Doch zurück zum Motorrad: Anders als bei GTC<br />

und Co. bestehen Zylinder und Kopf aus Leichtmetall,<br />

die vergrößerten Ventile im dachförmigen<br />

Brennraum besitzen zwecks besserer Kühlung Natrium-gefüllte<br />

Schäfte und werden von einer schärferen<br />

Nockenwelle bewegt. Wie gewohnt sitzt auch<br />

bei der Condor die Schwungscheibe außerhalb des<br />

Motorgehäuses, dadurch können die Kurbelwellenlager<br />

enger zusammenrücken. Allerdings misst sie<br />

im Durchmesser statt 280 nur 260 Millimeter und<br />

hat um 1,6 auf 6,6 Kilo abgespeckt. Ein ebenfalls<br />

leichteres Pleuel trägt einen Kolben mit zwei Kompressions-<br />

und einem Ölabstreifring. Das Gemisch<br />

bereitet kein Amal-Vergaser auf, sondern ein rennerprobter<br />

Dellorto 32 SS. Weil die flache Bauweise<br />

kaum noch passende Lücken ließ, wanderte der<br />

Öltank der Trockensumpfschmierung – er hatte sich<br />

bei der GTC noch zwischen Benzintank und vorderen<br />

Rahmenunterzug geschmiegt – nun oben aufs<br />

Spritfass und verleiht so der Maschine ihr typisches<br />

Gesicht. Die Motorleistung wird mittels Zahnrädern<br />

an ein rennmäßig gestuftes Vierganggetriebe geleitet,<br />

die Mehrscheibenkupplung läuft im Ölbad.<br />

Nach einem Vorspiel mit einigen recht nah verwandten<br />

Prototypen erschien die Condor 1939 auf<br />

dem Circuito del Lario im lombardischen Bergland,<br />

um auf dem 36,5 Kilometer langen und mit 300<br />

Kurven gespickten Straßenkurs – von Insidern die<br />

italienische TT-Strecke genannt – Ruhm und Ehre<br />

einzufahren. Tatsächlich gelang unter dem späteren<br />

125er-Weltmeister Nello Pagani ein sensationeller<br />

Premierensieg über die mehr als doppelt so starke<br />

aufgeladene Gilera-Vierzylinder. Des Rätsels Lösung<br />

liegt nicht nur in der fahrerischen Qualität des Routiniers<br />

Pagani, sondern gleichermaßen in der überragenden<br />

Handlichkeit und Stabilität der Condor.<br />

Pluspunkte, die auch der Besitzer des <strong>MOTORRAD</strong><br />

<strong>Classic</strong>-Fotomodells immer wieder hervorhebt. Der<br />

Mann hat diese Guzzi bereits Anfang der 80er-Jahre<br />

erworben und sich bei vielen VFV-Rennen darüber<br />

24 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>11</strong>/<strong>2016</strong>


gefreut, dass seine Condor trotz reichlich Radstand<br />

und obendrein einem 21-Zoll-Vorderrad so flink ums<br />

Eck geht. Aber sie sei auch schnell wieder rausgekommen,<br />

ergänzt er augenzwinkernd und erinnert<br />

sich an den satten Punch des Kurzhubers. Einzig auf<br />

längeren Geraden, da seien ein paar schnelle BMW<br />

an ihm vorbeigezogen.<br />

In ihrer Entstehungszeit waren der Condor leider<br />

nur wenige Rennen vergönnt, und so konnte sie nach<br />

Paganis auch international beachtetem Erfolg sowie<br />

einigen Siegen zur italienischen Rundstreckenmeisterschaft<br />

nur noch den Triumph bei der 1300 Kilometer<br />

langen Fernfahrt Milano-Taranto einheimsen.<br />

Das Reglement dieser Veranstaltungen übrigens war<br />

dafür verantwortlich, dass die Condor serienmäßig<br />

mit Beleuchtung, Kickstarter und Werkzeugfach antrat.<br />

Nach lediglich 69 gebauten Exemplaren wurde<br />

ihre Produktion kriegsbedingt 1940 eingestellt. Doch<br />

etliche erlebten gegen Ende der 40er einen zweiten<br />

Frühling und gingen bei nationalen Rennen wieder<br />

an den Start. Dort trafen sie schon bald auf die<br />

Condor-Nachfolgerin, die berühmte Dondolino.<br />

Wahrscheinlich ist auch das hier gezeigte Motorrad<br />

nach dem Krieg weiter gerannt, was erklären<br />

könnte, wieso es einen Dondolino-Hinterradkotflügel<br />

trägt. Ursprünglich saß dort ein schmucklos<br />

unkonturiertes Blech. Den originalen Motorblock<br />

hat der Besitzer ins Regal gelegt und stattdessen ein<br />

auf drei Kurbelwellenlager hochgerüstetes Falcone-<br />

Gehäuse installiert. So was hatten die Dondolinos ab<br />

1948 ebenfalls, und damit wuchs die Drehzahlfestigkeit<br />

enorm. Den Rennvergaser fand er wegen<br />

der langen Wartezeiten bei vielen Veteranenveranstaltungen<br />

unpraktisch, weil ohne Leerlauf. Manchmal<br />

landet eben auch ein Condor ganz schnöde in<br />

den Niederungen der Praxis.<br />

◻<br />

Das abgebildete Motorrad<br />

steht, zu sammen<br />

mit den Original teilen<br />

(siehe Seite 20), zum<br />

Verkauf. Inter essenten<br />

schicken eine Mail an<br />

Ducati-<strong>Classic</strong>s@web.de<br />

www.motorrad-classic.de


SZENE I<br />

Scheunenfund Kawasaki H1R<br />

26 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>11</strong>/<strong>2016</strong><br />

www.motorrad-classic.de


EIN<br />

TRAUM<br />

WIRD WAHR<br />

Eine seltene und wertvolle<br />

Rennmaschine von einst<br />

als Scheunenfund – davon<br />

träumen wir doch alle! Manchmal<br />

werden solche Träume<br />

sogar wahr. So wie bei dieser<br />

Kawasaki H1R aus Schweden,<br />

erweckt aus einem 40-jährigen<br />

Dornröschenschlaf.<br />

Text: Jan Leek; Fotos: Ola Österling<br />

www.motorrad-classic.de <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>11</strong>/<strong>2016</strong> 27


SZENE I<br />

Scheunenfund Kawasaki H1R<br />

Einst fuhr die H1R erfolgreich<br />

in der 500er-WM, dann ließ<br />

sie der neue Eigner 40 Jahre<br />

lang einfach verrotten<br />

28 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>11</strong>/<strong>2016</strong><br />

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SZENE I<br />

Scheunenfund Kawasaki H1R<br />

Die Historie dieser H1R ist lückenlos belegbar,<br />

obwohl sie so lange verschwunden war<br />

30 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>11</strong>/<strong>2016</strong><br />

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www.motorrad-classic.de <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>11</strong>/<strong>2016</strong> 31


SZENE I<br />

Scheunenfund Kawasaki H1R<br />

Ein Motorrad ist zwar nur ein Gegenstand, aber einer mit<br />

Seele. Das ist vermutlich der Grund, weshalb gestandene<br />

Männer jahrelang von einem bestimmten Motorrad träumen,<br />

sich danach sehnen und mitunter sogar bis zur Besessenheit<br />

hineinsteigern. Gut möglich, dass der Schrott des einen der Traum<br />

des anderen ist, auch Träume sind vielfältig.<br />

Von einem träumen jedoch alle Klassik-Liebhaber gleichermaßen:<br />

dem Scheunenfund. Motorräder, die von ihren einstigen<br />

Besitzern verstoßen, verachtet oder einfach nur vergessen wurden.<br />

Und wir stellen uns diesem magischen Moment vor, in dem wir<br />

solch einen Schatz zum ersten Mal seit Ewigkeiten wieder ans<br />

Tageslicht zerren. Der Scheunenfund ist ein Mythos, gehört zur<br />

Biker-Folklore an jedem Tresen und auf allen Veteranen-Märkten.<br />

Jeder würde gerne von einem solchen erzählen, aber nur wenige<br />

Geschichten sind wirklich wahr. So wie diese hier, die vor fast<br />

einem halben Jahrhundert ihren Lauf nahm.<br />

Ausgangspunkt war das Jahr 1969, das in der Motorrad-Weltmeisterschaft<br />

eine Übergangssaison im Straßenrennsport markiert.<br />

Im Herbst 1968 hatte der Weltverband FIM das Regelwerk für die<br />

kleineren Klassen geändert, weil es unterhalb der 500er- und 350er-<br />

Klassen zum Technik-Overkill gekommen war. Wassergekühlte<br />

Vier zylinder-125er, Getriebe mit immer mehr Gängen – die Kosten<br />

für Entwicklung und Wartung stiegen in solche Höhen, dass kleine<br />

Hersteller nicht mehr mithalten konnten. Da das neue Regelwerk<br />

erst ab 1970 gelten sollte, gab es in der Grand Prix-Saison 1969 nur<br />

eine überschaubare Werksbeteiligung. So konnte Kel Carruthers auf<br />

einer Benelli mit einem luftgekühlten 250er-Vierzylinder-Viertakter<br />

die Fahrer-WM gewinnen. In der 50er-Klasse kabbelten sich Derbi<br />

und Kreidler um den Titel, bei den 125ern Kawasaki und Suzuki und<br />

bei den 350ern Benelli, Yamaha sowie Ossa. Eher traditionell war<br />

das Endklassement bei den 500ern besetzt, mit MV Agusta-, Lintound<br />

Norton-Piloten auf den ersten drei Plätzen. In Japan bastelte<br />

man derweil eifrig an einer neuen Racer-Generation.<br />

Kawasaki brachte 1970 die H1R für Privatfahrer, die auf dem H1-<br />

Straßenmotorrad basierte. Schenkt man der Werbung und den Berichten<br />

in der damaligen Fachpresse Glauben, waren die Änderungen<br />

an der Dreizylinder-Zweitaktmaschine überschaubar. Am offensichtlichsten<br />

war noch die Trockenkupplung. Versprochen wurden<br />

75 PS bei 9000/min, ein Trockengewicht von nur 136 Kilogramm<br />

und eine Spitze von 245 km/h. Auffällig war die hohe Platzierung<br />

des Motors im Rahmen, um Platz für die Expansionskammern des<br />

Auspuffs zu schaffen. Woraus später Probleme erwuchsen.<br />

Zunächst jedoch ging die Rechnung auf: Der Neuseeländer Ginger<br />

Molloy holte sich hinter MV Agusta-Superstar Giacomo Agostini<br />

mit der H1R den zweiten Platz in der 500er-Fahrer-WM, wobei er<br />

allerdings auch einige Einsätze auf Bultaco bestritt. Bemerkenswert<br />

war jedoch, dass sich unter den ersten 20 in der Endwertung von<br />

1970 immerhin acht Kawasaki H1R tummelten! Rückblickend wissen<br />

wir jedoch, dass es Kawasaki noch nicht gelungen war, mit der<br />

H1R die Ära der Zweitakter in der Königsklasse einzuläuten. Denn<br />

hinter Molloy belegte eine illustre Schar von Viertaktern von MV<br />

Agusta, Aermacchi, Seeley, Linto oder Arter-Matchless die Plätze.<br />

Zur Saison 1971 präsentierte Kawasaki die zweite Auflage der<br />

H1R-Rennmaschine, die sich einer stärkeren Konkurrenz erwehren<br />

musste. Denn aus der AMA-Meisterschaft (USA) schafften auch einige<br />

Zweizylinder-Suzuki den Sprung nach Europa. Mit der luftgekühlten<br />

TR 500 schaffte der junge Barry Sheene einige Achtungserfolge.<br />

Der Neuseeländer Keith Turner und der Holländer Rob Bron<br />

belegten auf den Suzuki-Twins sogar die Ränge zwei und drei im<br />

Endklassement der Fahrerwertung der 500er-Weltmeisterschaft!<br />

Insgesamt waren unter den ersten fünf der 500er-WM 1971 drei Suzuki<br />

und eine Kawasaki zu finden – hinter Ago auf der Werks-MV,<br />

versteht sich. Dennoch, in diesem Jahr war erstmals eine große<br />

Zweitakt-Vielfalt zu sehen. Unter den Maschinen, die in der Königsklasse<br />

WM-Punkte errangen, finden wir Suzuki, Kawasaki, Yamaha<br />

(Lothar John, 12. Platz mit 13 Punkten), eine einsame Zweizylinder-<br />

Husqvarna, einen wassergekühlten Dreizylinder-Bootsrennmotor<br />

vom schwedischen Hersteller Monark und, mit einem WM-Punkt<br />

weit abgeschlagen, John Dodds auf seiner König. Keine Frage, die<br />

Zweitakter waren im GP-Sport auf dem Vormarsch!<br />

Es wäre schön gewesen, erzählen zu dürfen, dass die H1R eine formidable<br />

Maschine war und eine ehrenvolle Geschichte schrieb.<br />

Das war sie und tat sie auch, leider aber nur kurz. Es blieb bei den<br />

zwei gebauten Serien für 1970 und 1971, und viel länger fuhr die<br />

Kawasaki auch nicht in der WM. Der Franzose Chris tian Ravel, der<br />

1970 in seiner Debütsaison in Spa einen zweiten Platz auf der H1R<br />

einfahren konnte, kam 1971 auf dem belgischen Kurs ums Leben.<br />

Das 19-jährige Talent verlor im schnellen Abschnitt Blanchimont<br />

die Kontrolle über die heftig pendelnde Kawasaki, die ihn schließlich<br />

abwarf. Damals war die Erforschung der dynamischen Kräfte<br />

bei der Entwicklung von Fahrwerken noch so etwas wie schwarze<br />

Kunst, außerdem spielte wohl auch die unausgewogene Gewichtsverteilung<br />

der H1R eine Rolle bei diesem tragischen Geschehen.<br />

Zu dieser Zeit beschäftigten sich in den Staaten einige Teams mit<br />

Kawasakis 750er-Zweitakt-Dreizylindern, die innerhalb kurzer Zeit<br />

Rennfahrwerke für die großen Zweitakt-Triples bauten. Bei vielen<br />

heutzutage angebotenen H1R handelt es sich um neu aufgebaute<br />

Maschinen mit ebensolchen Fahrgestellen und Verkleidungsteilen<br />

aus der amerikanischen F 750-Meisterschaft. In der 500er-WM der<br />

Saison 1972 schaffte es die beste Kawasaki, mit Dave Simmonds im<br />

Sattel, nur noch auf den siebten Gesamtrang. Die zweitbeste H1R<br />

landete auf dem 14. Platz, der in den Geschichtsbüchern des Grand<br />

Prix-Sports nur aus Gründen der Pflichterfüllung gewürdigt wird. In<br />

diesem Fall ist das aber mehr als nur eine statistische Randnotiz.<br />

Denn hier schließt sich der Kreis, weil es sich bei jener H1R nämlich<br />

um unser Exemplar handelt, das vom Fotografen aus seinem jahrzehntelangen<br />

Dornröschenschlaf gerissen wurde.<br />

Die Kawasaki gehörte dem Schweden Sven-Olof Gunnarsson.<br />

Mit drei sechsten und einem fünften Platz holte „Esso“, wie ihn seine<br />

Freunde nannten, insgesamt 16 Punkte in der 500er-WM der Saison<br />

1972. Außerdem wurde er in diesem Jahr mit der H1R auch schwedischer<br />

Meister in der 500er-Klasse – sein vierter nationaler Titel in<br />

dieser Kategorie. Im Jahr darauf reichte es jedoch nur noch für vier<br />

WM-Punkte, erzielt mit einem zehnten Platz in Deutschland und<br />

einem achten in Schweden. Nichts Zählbares brachten der elfte Platz<br />

in Österreich sowie der 15. Rang beim GP in Spa ein. In der Saison<br />

1973 fuhren jedoch noch vier weitere Kawasaki H1R Weltmeisterschaftspunkte<br />

ein – die Zweitakter waren nicht mehr aufzuhalten!<br />

Heute sind die meisten H1R fest in den Händen begeisterter Sammler<br />

– wie mittlerweile auch unser Fotomodell.<br />

Nach Svens unfreiwilligem Rücktritt aus der Szene (siehe Kas ten<br />

rechts), verschlug es seine Maschine Mitte der 70er-Jahre in einen<br />

kleinen Ort westlich von Stockholm, wo sie beim neuen Besitzer 40<br />

Jahre lang vor sich hin gammelte. Als dieser starb, wollten die Erben<br />

das verwahrloste Bike ganz schnell loswerden – mit einer Kleinanzeige<br />

im Clubheft des schwedischen Kawasaki Owners Club.<br />

Kawa-Liebhaber Per Olofsson, in Schweden bekannt für seine Renovierungen<br />

solcher Zweitakt-Kawasaki, sah die Anzeige und schlug<br />

sofort zu – für Kawasaki-Jünger ist die seltene H1R fast so etwas wie<br />

der heilige Gral! Nach dem Kauf verfrachtete Per Olofsson die<br />

Maschine in die Kellerräume des inzwischen verstorbenen Rennfahrers<br />

Gunnarsson, wo die Fotos im Beisein seiner Witwe Iréne<br />

entstanden sind, die spontan einen von Svens Helmen mit dem<br />

typischen Kleeblatt beisteuerte. Zwischenzeitlich hat Per den Motor<br />

zerlegt und fand zu seiner Überraschung einen neuen Kolben und<br />

„zwei noch brauchbare“ vor. Er ist zuversichtlich, auch diese H1R<br />

wieder fahrbereit auf die Rennstrecke zu bekommen. Die Mühen<br />

sind es wert. Denn diese H1R ist mit ihrer belegten Historie einer<br />

jener seltenen Scheunenfunde, von dem wir alle träumen! ◻<br />

32 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>11</strong>/<strong>2016</strong><br />

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VITA SVEN-OLOF GUNNARSSON<br />

Sven-Olof Gunnarsson, den Freunde „Esso“<br />

nannten, gehörte in den frühen 70er-Jahren<br />

zu den Privatfahrern, die im „Continental Circus“,<br />

wie die Motorrad-WM damals genannt wurde, ihre<br />

Brötchen verdienten. Sein Renn-Debüt gab er 1955<br />

in Schweden, von 1961 bis 1963 gewann er auf<br />

einer Norton Manx die schwedische 500er-Meisterschaft.<br />

Der TT auf der Isle of Man gehörte seine<br />

große Liebe als Rennfahrer. Zu seiner Biographie<br />

gehören sowohl internationale Rennsiege als auch<br />

schwere Stürze, die aber seiner Bären-Konstitution<br />

nichts anhaben konnten. Ab 1964 fuhr er einige<br />

Jahre erfolgreich Autorennen, mit beachtlichen<br />

Ergebnissen in der Formel V und Formel 3, mit<br />

GT-Rennwagen und einem McLaren-Prototypen.<br />

Krönung war ein Sieg beim Sechs-Stunden-Rennen<br />

auf dem Nürburgring mit einem Porsche Carrera 6,<br />

verewigt auf einer Bronzeplakette im Tunnel des<br />

alten Fahrerlagers. Außerdem war Esso der Erste,<br />

der an einem Tag schwedische Meisterschaftsrennen<br />

auf zwei und vier Rädern gewann. Seine<br />

Eigenbau-MV Agusta mit Kettenantrieb steht heute<br />

bei einem italienischen Sammler. Ab 1970 fuhr<br />

Sven dann eine Kawa H1R, gefolgt vom 1971er-<br />

Fotos: Archiv Gunnarsson<br />

Modell. Ein Sturz in Clermont-Ferrand, bei dem<br />

er überfahren wurde und nur knapp überlebte,<br />

be endete 1974 Gunnarssons Rennkarriere. Seine<br />

Schätze bewahrte er in zwei Mietshäusern auf, die<br />

er sich in Stockholm gekauft hatte: den McLaren,<br />

zwei Norton Manx, besagte MV Agusta und alles<br />

für sein neues Hobby, das Fotografieren. Nach<br />

kurzer Krankheit starb Sven 2003 mit 68 Jahren.<br />

Erfolgreich auf zwei<br />

und vier Rädern:<br />

Sven-Olof Gunnarsson,<br />

in Schweden<br />

ein Rennfahrer-Idol<br />

www.motorrad-classic.de <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>11</strong>/<strong>2016</strong> 33


SZENE I<br />

Leser restaurieren selbst<br />

Kunst-Werk<br />

Die Grenzen zwischen Handwerk und Kunst<br />

verschmelzen, wenn echte Könner am Werk<br />

sind. Wie bei diesem meisterlichen Neuaufbau<br />

einer 1939er-Rudge Ulster 500, den<br />

Wolfgang Hebestreit zusammen mit seinen<br />

Söhnen Jörg und Holger verwirklicht hat.<br />

Text: Uli Holzwarth; Fotos: Familie Hebestreit<br />

34 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>11</strong>/<strong>2016</strong><br />

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Beginn der Restaurierung: Für den Neuaufbau des Fahrgestells und erste Anpassungsarbeiten<br />

musste ein Motoren-Dummy einer 1938er-Ulster mit Bronze-Zylinderkopf herhalten<br />

Restaurierungen sind im Hause<br />

Hebestreit traditionell eine Familienangelegenheit.<br />

Schmiedemeister<br />

Wolfgang (74) und seinen Söhnen<br />

Jörg (44), Schmiede- und Metallbaumeister<br />

sowie Holger (42), Karosserie- und Kfz-<br />

Mechanikermeister, haben es bei ihrem<br />

Hobby vor allem die historischen Maschinen<br />

von Rudge angetan. Die werden im<br />

thüringischen Mannstedt mit großer Begeisterung<br />

und Hingabe zu neuem Leben<br />

erweckt, wobei das Meister-Trio nahezu<br />

alle Arbeiten in Eigenregie erledigt – man<br />

ist ja schließlich vom Fach!<br />

Dennoch kann sich so ein Neuaufbau<br />

auch mal ziehen. So wie bei dieser Rudge<br />

Ulster 500, die 2009 als „Renn-Rudge in<br />

Teilen“ gekauft wurde. Bei näherer Begutachtung<br />

stellte sich das Sammelsurium<br />

jedoch als „größeres Teilesortiment verschiedener<br />

250er-, 350er- und 500er­<br />

Racing-Komponenten von Rudge“ heraus,<br />

darunter immerhin auch viele Motor- und<br />

Fahrwerksteile einer 500er-Ulster.<br />

Damit war die Richtung für den Neuaufbau<br />

vorgegeben, zumal nahezu alle fehlenden<br />

Teile in den gut bestückten Regalen<br />

des heimischen Ulster-Fundus lagerten. Mit<br />

Ausnahme des Zylinderkopfs. Denn dabei<br />

handelte es sich um eine Besonderheit, die<br />

selbst die Hebestreits als Rudge-Kenner<br />

überraschte. Der gekapselte Alu-Zylinderkopf<br />

mit vier Ventilen besaß nämlich zwei<br />

Vergaserflansche!<br />

Ein ebenso ungewöhnlicher wie interessanter<br />

Umbau für diese halbradiale Kopf-<br />

Variante, da die beiden parallel angeordneten<br />

Einlassventile (Auslass radial) nur<br />

wenig Platz für zwei Vergaser lassen. Ein<br />

einmaliger Umbau, der auf eine Rennvergangenheit<br />

dieses Motors deutete. Vermutlich<br />

kam es dabei auch zum Ventilabriss,<br />

der den Kopf so stark beschädigte,<br />

dass er eigentlich unbrauchbar war.<br />

<strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>11</strong>/<strong>2016</strong> 35


SZENE I<br />

Leser restaurieren selbst<br />

Beim Neuaufbau einer Rudge Ulster<br />

500-Rennmaschine von 1939 arbeiteten<br />

die Hebestreits mit viel Liebe zum Detail<br />

Die Besonderheit dieses Umbaus auf<br />

zwei Vergaser empfanden die Hebestreits<br />

jedoch als so reizvoll, dass er möglichst erhalten<br />

bleiben sollte. Also krempelten sie<br />

die Ärmel hoch, demontierten Ventilsitze<br />

samt Führungen, bohrten die verschlissenen<br />

Zugankerbuchsen aus, schweißten<br />

Material auf und frästen den Brennraum<br />

neu. Neue Ventilsitze anfertigen, neues<br />

Kerzengewinde, neue Buchsen für die Zuganker<br />

anfertigen, Vergaseranschlüsse aus<br />

dem Vollen fräsen – die Kopf-Arbeit wurde<br />

zu einem sehr aufwendigen Unterfangen,<br />

zumal ja auch Kipphebel instand gesetzt<br />

und deren Lager erneuert werden mussten.<br />

Selbst angefertigt wurden auch noch<br />

die Ölleitungen zu den Schmierstellen,<br />

auf dass die neuen Ventile samt Sitzen,<br />

Federn, Tellern und Keilen künftig zuverlässig<br />

mit Öl versorgt werden. Ebenso bearbeitet<br />

haben die Hebestreits den Zylinderkopfdeckel,<br />

der nun ein Schauglas zur<br />

Kontrolle der Ölförderung besitzt.<br />

Richtig zu tun gab es weiterhin ein<br />

Stockwerk tiefer, denn auch Zylinder (Alu<br />

mit eingezogener Laufbuchse) und Kolben<br />

wurden neu angefertigt, wobei der Kühlrippendurchmesser<br />

nun größer ausfällt<br />

und der Zylinderfuß stärker als beim<br />

Original dimensioniert wurde. Hierfür<br />

wie auch für das nicht mehr brauchbare<br />

linke Kurbelgehäuse baute das Meister-<br />

Trio die Gussformen selbst, den Guss erledigte<br />

dann ein Spezialbetrieb.<br />

Auch die Kurbelwelle ist eine Neuanfertigung<br />

eines Spezialbetriebs. Um höhere<br />

Drehzahlen zu ermöglichen, wurde sie<br />

kurzhubiger ausgelegt. Passend dazu erhielt<br />

der Einzylinder eine speziell gefertigte<br />

Nockenwelle mit den Steuerzeiten<br />

des TT-Vorbilds. Logisch, dass die passionierten<br />

Hobbyschrauber selbige ebenso<br />

neu lagerten wie die Ölpumpe. Und sämtliche<br />

Gewinde, Schrauben und Ölanschlüsse<br />

eigenhändig aufarbeiteten oder<br />

instand setzten.<br />

Überholt wurden ebenso Getriebe und<br />

Kupplung, wobei Letztere noch mit einem<br />

erleichterten Kupplungskorb, neuen Belägen<br />

und einem Drucklager versehen<br />

wurde. Weil abzusehen war, dass der Aufbau<br />

des Motors viel Zeit in Anspruch nehmen<br />

würde, musste für den Aufbau des<br />

Fahrgestells ein kompletter Motor einer<br />

Ulster 500 des Baujahrs 1938 mit Bronze-<br />

Zylinderkopf als Dummy herhalten.<br />

So konnten die drei Metallbearbeitungs-<br />

Spezialisten das Fahrgestell parallel zum<br />

Motor wieder aufbauen. Eingeschweißte<br />

Streben zwischen Motor und Getriebe sowie<br />

Getriebe und Hinterrad sorgen nunmehr<br />

für eine höhere Verwindungssteifigkeit,<br />

zusammen mit verstärkten Halteplatten<br />

von Motor und Getriebe. Die<br />

Schaltung wurde von rechts nach links<br />

verlegt, die Fußbremse mittels Umlenkung<br />

durch eine Hohlwelle von links<br />

nach rechts. Für eine günstigere Lenkgeometrie<br />

wählten die Hebestreits zudem<br />

36 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>11</strong>/<strong>2016</strong><br />

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Halbradiale Variante des Zylinderkopfs mit zwei parallel angeordneten Einlassventilen und<br />

zwei radialen für den Auslass. Eine Besonderheit ist hier der Umbau auf zwei Vergaser<br />

Schritt für Schritt entsteht durch Aufschweißen<br />

und nachfolgendem Fräsen der neue Zylinderkopf<br />

Foto während der Schweißarbeiten an<br />

Brennraum und Zuganker-Bohrungen<br />

Prüfschemel: Eigens angefertigtes „Fahr“-Gestell für Stationärarbeiten am Motor. Es bietet<br />

den erforderlichen Spielraum für Ventiljustage und Feintuning von Zündung und Vergasern<br />

Prachtvoll: der fertige Motor mit aus<br />

dem Vollen gefrästen Vergaserstutzen<br />

www.motorrad-classic.de <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>11</strong>/<strong>2016</strong> 37


SZENE I<br />

Leser restaurieren selbst<br />

Tankbau: Anpassen des Bodens an den Rahmentunnel<br />

und erforderliche Aussparungen<br />

Alles dicht: der fertig verschweißte und<br />

verlötete Tank bei der Druckprüfung<br />

Ebenfalls selbst gefertigt: Öltank und<br />

Auffangbehälter für Motorentlüftung<br />

eine Lenkerposition vor dem Steuerkopf,<br />

wie sie bereits an den TT- und Werksrennern<br />

zu sehen war. Auch der Gabel<br />

verhelfen eingeschweißte Streben und<br />

Verstärkungen zu mehr Stabilität. Dank<br />

erneuerter oder überholter Buchsen,<br />

Bolzen und Schwinghebel wird das Vorderrad<br />

nunmehr exakter führt.<br />

Großen Aufwand betrieben die drei<br />

darüber hinaus beim Bau von Benzinund<br />

Öltank, die sie nach dem Vorbild der<br />

Werks-Rennmaschinen von 1934/35 neu<br />

anfertigten. So besteht der Spritbehälter<br />

aus zwei Teilen – der Außenhaut und<br />

einem exakt an den Rahmen angepassten<br />

Boden mit Tunnel für den Oberzug und<br />

Aussparungen für die Vergaser sowie den<br />

Kerzenzugang. Von der sauberen Arbeit<br />

im Detail zeugen überdies die Anschlüsse<br />

für Benzinhähne, Überläufe, Entlüftung,<br />

Lenkungsdämpfer oder der Kniekissenhalterung.<br />

Dass auch der Ölauffangtank<br />

für die Motor- und Getriebeentlüftung<br />

sowie die Auspuffanlage und die Lackierung<br />

samt Linierung in Eigenregie entstanden,<br />

versteht sich da fast von selbst.<br />

Wie auch die Tatsache, dass es unmöglich<br />

ist, alle Arbeiten im Detail zu würdigen.<br />

Etwa jene zur Motorabstimmung im<br />

eigens dafür gebauten „Fahr“-Gestell, das<br />

im Gegensatz zum originalen Chassis bei<br />

gekapselten Ulster-Motoren genügend<br />

Platz bietet für Ventiljustage und Feintuning<br />

von Zündung und Vergasern.<br />

All das verzögerte die Fertigstellung<br />

bis Ende 2015. Doch das Ergebnis spricht<br />

für sich, diese Restaurierung geriet einmal<br />

mehr zum Kunst-Werk. Schließlich gehört<br />

auch das zur Familientradition! ◻<br />

38 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>11</strong>/<strong>2016</strong><br />

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Akribische Arbeit bis ins Detail: Für den Zylinder und die linke Kurbelgehäusehälfte fertigten<br />

die Hebestreits eigenhändig die Gussformen an, das Gießen überließen sie dem Profi<br />

Einer von vielen Zwischenschritten<br />

bei der Restaurierung, hier mit<br />

eingepasstem Sprit- und Öltank<br />

Die selbst gefrästen Ansaugstutzen bieten<br />

den Dellorto SSI-Vergasern gerade so Platz<br />

Fahrerperspektive: Smiths-Drehzahlmesser<br />

und Lenkungsdämpfer immer im Blickfeld<br />

Eigenbau: Auspuffanlage mit zwei<br />

Krümmern und Megafonen<br />

AUFRUF<br />

Haben Sie auch einen<br />

Klassiker restauriert<br />

oder zeitgenössisch<br />

umgebaut?<br />

Dann nichts wie her mit Text und<br />

Bildern an:<br />

Redaktion <strong>MOTORRAD</strong> <strong>Classic</strong>,<br />

Leuschnerstraße 1, 70174 Stuttgart<br />

oder per E-Mail an<br />

motorradclassic@motorpresse.de<br />

Die Erbauer und ihr Kunst-Werk: Restaurierungen sind bei Jörg, Wolfgang und Holger<br />

Hebestreit (von links) eine Familienangelegenheit, bei der fast alles selbst gemacht wird<br />

www.motorrad-classic.de <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>11</strong>/<strong>2016</strong> 39


<strong>MOTORRAD</strong> 8/1987<br />

Die verniedlichende Bezeichnung kleine Vmax liegt<br />

angesichts des Auftritts der FZX 750 zwar nahe, wird ihr<br />

aber nicht ganz gerecht. Sie ist auch nicht einfach eine<br />

nackte FZ 750, sondern ein durchaus eigenständiges<br />

Motorrad: Mit der bis dahin nur als Grauimport, ab<br />

1987 offiziell in Deutschland angebotenen FZX bekommt<br />

man in erster Linie ein starkes Muscle-Bike.<br />

Fotos: mps-Fotostudio<br />

Kleine Vmax<br />

Wer oder was ist diese FZX 750 eigentlich? Diese Frage zog sich<br />

gewissermaßen durch den gesamten Test der nackten Yamaha mit<br />

dem starken Fünfventil-Vierzylinder in <strong>MOTORRAD</strong> 8/1987. Und weil<br />

wohl auch die Kundschaft die FZX nicht eindeutig zuordnen konnte<br />

(Chopper, Naked Bike, Muscle-Bike oder Tourer?) wurde sie auch<br />

kein wirklicher Verkaufsschlager. Dabei hätte sie gute Anlagen für<br />

ein erfolgreiches Allround-Bike gehabt. Die OPTISCHEN ANLEIHEN<br />

BEI DER GROSSEN, MÄCHTIG STARKEN VMAX SIND UNVER-<br />

KENNBAR, und mit dem Motor des Sporttourers FZ 750 an Bord<br />

kann man eigentlich gar nichts verkehrt machen. Der seidig laufende<br />

Vierzylinder wird grundsätzlich zu Recht als sparsam, stark und<br />

elastisch beschrieben, auch wenn er hier nicht die vollen 100 PS<br />

leistet wie in der vollverkleideten Schwester. Etwas zahmere<br />

Steuerzeiten und ein anderer Auspuff lassen ihn jedoch noch immer<br />

stramme 94 PS abliefern. Und ein Hingucker bleibt der in edlem,<br />

schwarz-goldenem Outfit auftretende und stark nach vorn geneigt<br />

eingebaute Vierzylinder allemal.<br />

Die FZX 750 offenbart aus jedem Blickwinkel eigenwillige<br />

Ansichten, wirkt jedoch wuchtiger, als sie tatsächlich ist<br />

82<br />

85 67<br />

Was uns 1987 noch bewegte<br />

77<br />

71<br />

22. Januar<br />

Der berühmte Künstler Andy Warhol<br />

stirbt in New York City.<br />

15. Februar<br />

Die in der ARD gezeigte deutsche<br />

Comedy-Serie „Rudis Tagesshow“ löst<br />

einen internationalen Eklat aus, als<br />

40 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>11</strong>/<strong>2016</strong><br />

in einer Szene das iranische Staatsoberhaupt<br />

Ajatollah Ruhollah Chomeini<br />

mit Damenunterwäsche in Verbindung<br />

gebracht wird. Moderator Rudi Carrell<br />

erhält Morddrohungen.<br />

1. April<br />

Deutschland beginnt als erstes Land in<br />

Europa mit der Ausgabe maschinenlesbarer<br />

Ausweise.<br />

16. August<br />

Steffi Graf wird die neue<br />

Nummer eins der Damentennis-<br />

Weltrangliste. Insgesamt steht sie 377<br />

Wochen an der Spitze – Rekord.<br />

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Reklame<br />

Die Uneindeutigkeit des optischen Konzepts setzt<br />

sich bei der Sitzposition fort: unten Sportler, oben<br />

Tourer – also stark angewinkelte Knie bei gleichzeitig<br />

betont aufrechtem Oberkörper. Gegen touristischen<br />

Einsatz sprechen wiederum die harte Sitzbank, die erst<br />

recht unbequeme Unterbringung des Beifahrers und<br />

irgendwie auch die fehlende Option, einen Tankrucksack<br />

aufschnallen zu können. Auf dem Tank hat<br />

es sich schon die Konsole mit der Anzeige für Kühlwassertemperatur<br />

und den Kontrollleuchten bequem<br />

gemacht, die so komplett verdeckt würden.<br />

Gut, also doch sprintstarkes Muscle-Bike mit Kraft<br />

ohne Ende? Jein. Nach dem vielversprechenden Test<br />

eines grau importierten Auslandsmodells ein Jahr zuvor<br />

waren die Erwartungen hoch. Und DIE OFFIZIELL<br />

IMPORTIERTE, FÜR DEN DEUTSCHEN MARKT<br />

BESTIMMTE FZX 750 ENTTÄUSCHTE HIER EIN<br />

WENIG. Wohl um die hiesige Geräuschmessung<br />

erfolgreich zu bestehen, hat man die 750er viel länger<br />

übersetzt, was nun “den Fahrspaß gründlich vermiest,<br />

indem sie schaltfaules Fahren vergällt“. Mindestens<br />

4500 Touren empfiehlt der Tester, dazu notwendiges<br />

häufiges Rauf- und Runterschalten, damit es zügig<br />

vorangeht. Nun sind vier Sekunden für den Sprint von<br />

null auf Hundert und 12,2 Sekunden für die Durchzugsmessung<br />

von 60 bis 140 km/h im letzten Gang an<br />

sich keine schlechten Werte, aber eigentlich könnte<br />

gerade da viel mehr gehen.<br />

Gelobt wird die gute Übersicht im Sattel und die<br />

tolle Wendigkeit im Stadtverkehr, Tadel gibt’s jedoch<br />

für die nervigen Lastwechselreaktionen. Verursacht<br />

werden diese durch die Kombination aus kurzem<br />

Gasdrehgriffweg und geringer Schwungmasse sowie<br />

dem hohen Motorbremsmoment des Vierzylinders.<br />

Auf kurvenreichen Straßen macht die FZX dennoch<br />

Spaß, dank ihrer enormen Handlichkeit, guter Haftung<br />

der breiten Schlappen (hinten 140/90 V 15) und<br />

ordentlicher Schräglagenfreiheit. Auch die Bremsen<br />

ernten großes Lob, Wirkung und Dosierbarkeit lassen<br />

defintiv kaum Wünsche offen.<br />

Wegen der unausgegorenen Abstimmung des<br />

Fahrwerks hat der Spaß jedoch schnell ein Ende, wenn<br />

Schlaglöcher, Bodenwellen oder Spurrinnen ins Spiel<br />

kommen. Die zu weiche, wenig progressiv abgestimmte<br />

Gabel taucht allzu schnell tief ein, hinten sorgen das<br />

Noch vor knapp 30 Jahren musste man sich gut überlegen,<br />

wie viel PS man sich leisten konnte, wie diese<br />

Anzeige eines Versicherers belegt. So konnte manche<br />

Jahresprämie durchaus ein stolzes Fünftel des Fahrzeug-Neupreises<br />

verschlingen. Und alles über 50 PS<br />

war offenkundig maximal risikobehaftet und kostete<br />

entsprechend den gleichen Prämien-Höchstsatz.<br />

hohe Gewicht des mächtigen Gussrades, des dicken<br />

Reifens, der Scheibenbremse und der langen Schwinge für hohe<br />

ungefederte Massen, welche die Federbeine überfordern. Schnell<br />

aufeinanderfolgende Stöße bringen das Heck zum Trampeln.<br />

Entsprechend fällt denn auch das Fazit des Tests aus: „An der<br />

Yamaha FZX passt einiges nicht zusammen“, resümiert der Autor.<br />

Die zu lange Übersetzung nimmt dem Bike viel von seinen Qualitäten<br />

als Durchzugs-Stier, sportliches Fahren wird durch die missglückte<br />

Abstimmung der Federelemente vereitelt und zum Touren<br />

taugt die Yamaha wegen schlechter Gepäckunterbringung und der<br />

harten Sitzbank auch nicht. Schade, denn mit etwas mehr Augenmerk<br />

auf den richtigen Feinschliff hätte die kleine Vmax eine ganz<br />

Große werden können.<br />

◻<br />

84<br />

82 80 68<br />

Modell F40 vor. Der Opel Omega A wird<br />

82<br />

7. September<br />

Erich Honecker besucht als erster DDR-<br />

Staatschef die Bundesrepublik Deutschland.<br />

26. September<br />

Thomas Gottschalk moderiert in der<br />

Hofer Freiheitshalle erstmals die Fernsehsendung<br />

„Wetten, dass ...?“<br />

Auto <br />

Ferrari stellt zum 40. Firmenjubiläum das<br />

zum Auto des Jahres 1987 gekürt.<br />

Musik<br />

Die größsten Hits sind „Voyage, voyage“<br />

von Desireless, „La Isla Bonita“ von Madonna<br />

und „I Wanna Dance with Somebody“<br />

von Whitney Houston..<br />

Film<br />

Zu den erfolgreichsten Filmen zählen<br />

„Dirty Dancing“, „Otto – Der neue Film“<br />

und „Crocodile Dundee – Ein Krokodil<br />

zum Küssen“.<br />

◻<br />

www.motorrad-classic.de <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>11</strong>/<strong>2016</strong> 41


SZENE I<br />

Werkstatt-Porträt Zweirad Wiebusch<br />

Erfüllte Jugendliebe<br />

Marco Wiebusch setzt<br />

als vielseitiger Techniker<br />

Motoren aller<br />

Fabrikate wieder instand,<br />

durch Zylinder-<br />

Beschichtung, Kurbelwellen-Überholung<br />

und die CNC-Fertigung<br />

vieler Spezialteile.<br />

Aber das Herz des<br />

Bielefelders schlägt<br />

klar für Zündapp.<br />

Text und Fotos von Thomas Schmieder<br />

Stark brennt die Sonne in Bielefeld-Heepen,<br />

nahe der A2, auf<br />

ein nüchternes Werkstattgebäude.<br />

Dessen einziger Schmuck ist ein großes<br />

Zündapp-Schild über dem Eingang. Marco<br />

Wiebusch tritt im Blaumann heraus, mit<br />

einer Tasse Kaffee. „Es ist ruhig heute“,<br />

freut sich der 41-Jährige, „meine Hochsaison<br />

sind Herbst und Winter, wenn die<br />

Motorradsaison zu Ende geht.“ Dieser<br />

Techniker ist extrem breit aufgestellt, hont<br />

und bohrt, schweißt und fräst Präzisionsteile.<br />

Er ist gelernter Zweiradmechaniker<br />

sowie staatlich geprüfter Maschinenbauund<br />

Wirtschaftstechniker.<br />

Vor allem aber ist Marco Wiebusch mit<br />

Haut und Haar der Marke Zündapp verfallen,<br />

besonders den Modellen aus Münchner<br />

Produktion. Als das Werk im Jahr 1984<br />

seine Pforten schloss, war der junge Marco<br />

(„Baujahr 1975“) erst neun Jahre alt. Trotzdem<br />

wurden Zündapps seine große Leidenschaft.<br />

„Ich begann meine Zweiradkarriere<br />

auf einer CS 25, die mir nach einer Polizeikontrolle<br />

sechs Punkte in Flensburg und<br />

20 Sozialstunden einbrachte“, erinnert er<br />

sich an das von ihm persönlich „höllenmäßig<br />

frisierte“ Mofa im Mokick-Look. Das<br />

hat heftig gekickt, nicht gekurbelt: „Motor,<br />

Gabel, Schwinge, Bremsen – alles stammte<br />

von Leicht- oder Kleinkraft rädern, K/KS<br />

50 oder K 80.“<br />

Alle zwei Monate musste er den Motor<br />

komplett auseinandernehmen. „Schrau-<br />

42 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>11</strong>/<strong>2016</strong><br />

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Marco Wiebusch geht es bei allen seinen Arbeiten<br />

um Präzision: „Der Hundertstel Millimeter zählt!“<br />

Gabelbrücken für seine BMW selber aus dem Vollen<br />

fräsen? Für den Multi-Techniker eine leichte Übung<br />

Setzkasten für Männer: Viele Zylinder für diverse<br />

Zündapps zeugen von ewiger Zuneigung<br />

Beim gefühlvollen Zylinderhonen fließt Hydrauliköl<br />

in Strömen. Kostenpunkt laut Preisliste: 34,90 Euro<br />

Wandschmuck und Ehre: „Wahnsinn, wer<br />

früher alles auf und für Zündapp fuhr ...“<br />

berisch habe ich in dieser Zeit extrem viel<br />

gelernt.“ Es war der Keim für seinen Beruf.<br />

„Anfang der 90er fuhren nur noch Enthusiasten<br />

Zündapp“, erinnert sich Marco.<br />

„Alle außer mir und meiner Clique hatten<br />

Honda MBX oder MTX 50 und 80 auf dem<br />

Schulhof stehen – die galt es zu versägen.“<br />

Es waren bewegte Zeiten. „1990/91 gab’s<br />

kaum noch Zündapp-Ersatzteile, selbst<br />

Normteile wie Dichtungen wurden knapp.<br />

Wir mussten viel herumfrickeln.“<br />

Notwendige Teile besorgte sich Marco<br />

in Holland oder vom nahe gelegenen<br />

Schrottplatz, „da standen immer zehn bis<br />

20 Maschinen zum Ausschlachten herum“.<br />

Marcos erstes Lehrgeld waren 540 Mark<br />

im Monat, eine Original-Kurbelwelle kostete<br />

rund 250 Mark. „Zündapp ist ja pleite<br />

gegangen, weil die Maschinen doppelt so<br />

teuer waren wie die aus Japan.“ Marco zog<br />

die Lehre bis zum Ende durch, „noch als<br />

Zweiradmechaniker alter Schule, mit Fahrrädern,<br />

Mofas, Motorrädern und Gartenfahrzeugen“.<br />

Seit er 16 war, hatte er stets<br />

eine eigene Werkstatt zu Hause, offiziell als<br />

Nebengewerbe angemeldet.<br />

Marco Wiebusch machte seinen Maschinenbautechniker<br />

in Metall- und Elektrotechnik,<br />

das Fachabi und begann ein<br />

Studium an der FH Bielefeld. 1999 machte<br />

er sich komplett selbstständig. Er ist auch<br />

noch Wirtschaftstechniker, hat einen Ausbilderschein<br />

und einen Angestellten. Er<br />

übernahm Vertretungen für diverse Marken.<br />

Im Februar 2009 hatte er dann einen<br />

schweren Sturz auf einer vereisten Stelle<br />

während einer Probefahrt. Sein Knie war<br />

komplett zertrümmert. „Ich saß ein Jahr<br />

im Rollstuhl, wurde x-mal operiert.“ Laufen<br />

kann Marco wieder normal, nur lange<br />

stehen macht Probleme. „Daher gibt’s in<br />

der Werkstatt immer einen Sitzhocker.“<br />

Präzision auf Hundertstel Millimeter<br />

ist Marcos Credo: Auf dem Fünf-Seiten-<br />

CNC-Bearbeitungszentrum fertigt er einteilige<br />

Kipphebel-Böcke für BMW-Boxer<br />

aus Strahltriebwerks-Titan: „Je heißer,<br />

desto besser seine Festigkeit.“ Selbst konstruierte<br />

Aluminium-Motorhalterungen für<br />

Kawasaki W 650/800 sparen ein Kilogramm<br />

ein. Komplette Inspektionen macht<br />

www.motorrad-classic.de <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>11</strong>/<strong>2016</strong> 43


SZENE I<br />

Zweirad Wiebusch<br />

KONTAKT<br />

Zweirad-Wiebusch<br />

Salzufler Straße 23, 33719 Bielefeld,<br />

Telefon: 05 21 / 208 15 90,<br />

info@zweirad-wiebusch.de,<br />

www.zweirad-wiebusch.de<br />

„So etwas ist in einem Zweiradbetrieb eher selten“: 5-Seiten-CNC-Bearbeitungszentrum<br />

mit rund 150 austauschbaren Aufsätzen zur hauseigenen Anfertigung von Spezialteilen<br />

Hält seit Jugendtagen die Zündapp-<br />

Fahne hoch: Marco Wiebusch (41)<br />

Für Zündapp KS 125 Sport und KS 175 WC hat Wiebusch „die<br />

Kolben konstruktiv verbessert“. Er lässt sie von Wiseco fertigen<br />

Vorzeigeprojekt: An seiner HPN baut der Bielefelder viele Verbesserungen<br />

an Motor, Endantrieb, Fahrwerk und Bremsen ein<br />

Marco eher selten. Sondern „am liebsten<br />

das, was andere nicht machen“. Das gilt<br />

besonders für die verschleißfeste Beschichtung<br />

von Zylinder-Laufflächen mittels<br />

Hartchrom oder Nickel-Silizium-Karbid:<br />

„Nur Diamanten sind noch härter.“<br />

Jetzt ist Marco in seinem Element, referiert<br />

über Kolbenlaufspiel, Wärmeableitung<br />

und Wärmeausdehnung. Selber<br />

schweißen? Klar doch, in WIG, Aluminium<br />

und Edelstahl. Seine Ventilschleifmaschine<br />

kaufte der Techniker von der Bundespolizei<br />

in Ratzeburg. Glasperlstrahlen, um Motorenteile<br />

wieder glänzen zu lassen? Ehrensache.<br />

Den Zweitaktern KS 125 Sport und KS<br />

175 WC macht er Beine mit Mikuni-Flachschiebern,<br />

neu konstruierten Schmiedekolben<br />

und Zylinderköpfen mit zentrischem<br />

Brennraum. Umbau von sechs auf<br />

zwölf Volt? Logisch.<br />

Marco mag auch BMW. Sein persönliches<br />

Exemplar einer 1991er-R 100 GS<br />

Paris-Dakar baute er zu einer echten HPN<br />

um. Sie hat geländetaugliches Fahrwerk,<br />

verbesserte Bremsen und Sechsganggetriebe<br />

von Kayser samt kurzem Endantrieb<br />

einer R <strong>11</strong>00 GS. Für den 1043er-<br />

Boxer ließ er leichtere Slipperkolben bei<br />

Wiseco anfertigen. „Übers BMW-Forum<br />

kamen schnell größere Stückzahlen zusammen.“<br />

Die Liste seiner selbst angefertigten<br />

HPN-Teile ist endlos: Adapter für<br />

Bremssättel, Spacer für die Bremsscheibe,<br />

Radachsen, Schalthebel, Haltebolzen aus<br />

Titan, leichtere Kurbelwelle samt um 1,4<br />

Kilogramm erleichterter Schwungscheibe<br />

etc. „Manches sieht so einfach aus, kostete<br />

aber Zeit und Nerven ohne Ende, wie etwa<br />

die Lenkerklemmung.“<br />

Marcos Ziel: „Dinge richtig zu konstruieren,<br />

damit sie so gut wie möglich funktionieren.“<br />

Liebe zum Detail vertrage sich<br />

nicht mit so günstig wie möglich. Er verkauft<br />

keine „minderwertige Billigware aus<br />

Fernost“. Heute sei die Ersatzteilversorgung<br />

für Zündapp mit sofort verfügbaren Teilen<br />

aus den Niederlanden und Portugal zu<br />

mindestens 80 Prozent gedeckt. Für den<br />

Fall der Fälle hortet Marco Gebrauchtteile:<br />

Zylinder und ganze Motoren, Felgen und<br />

Auspuffe. „Wegschicken muss ich niemanden,<br />

ich kann vieles nachfertigen.“ In<br />

einer Glasvitrine stehen Zündapp-Insignien<br />

wie in einem Museum präsentiert:<br />

durchgebrannte Kolben, Embleme, historische<br />

Bedienungsanleitungen.<br />

Auf dem Schreibtisch liegt das Zündapp-<br />

Buch aus dem Johann Kleine Vennekate-<br />

Verlag. Der Verleger ist ein Kunde von ihm.<br />

Die Website des Zündapp-Spezialisten<br />

(www.zweirad-wiebusch.de) listet ausführliche<br />

technische Daten zu den Modellen mit<br />

50, 80 und 125/175 cm3 Hubraum plus eine<br />

Typenliste aller Nachkriegs-Modelle auf.<br />

Ferner stehen hier eingescannt die einst auf<br />

Schreibmaschine getippten „technischen<br />

Mitteilungen“ des Werks von 1971 bis 1983<br />

online. Nicht zu vergessen: nützliche, allgemeine<br />

Infos über Zylinder-Beschichtung.<br />

Für echte Enthusiasten hat Marco<br />

Wiebusch immer Zeit vor Ort in Bielefeld.<br />

„Die meisten Kunden kenne ich gar nicht<br />

persönlich.“ Weil sie ihre Motoren oder<br />

demontierten Teile europaweit per Post<br />

einschicken. Nicht nur für Zündapp, sondern<br />

auch für BMW, Honda, Kawasaki<br />

und Suzuki, von einem bis vier Zylindern.<br />

Vielleicht erzählt der Hobby-Angler dann<br />

ja, wie er mal die „Hannibal-Challenge“,<br />

also die Rallye Rom-Speinshart gewann.<br />

Auf Zündapp KS 50, logisch.<br />

◻<br />

44 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>11</strong>/<strong>2016</strong><br />

www.motorrad-classic.de


SZENE I<br />

Zündapp-Dreirad<br />

Der Kunde konnte das<br />

Dreirad mit drei verschiedenen<br />

Aufbauten<br />

wählen – diese Version<br />

hat den Deckelkastenaufbau<br />

Auf drei Rädern<br />

zu den Kunden<br />

Schon vor dem Zweiten Weltkrieg bot Zündapp auch<br />

ein Mehrspur-Fahrzeug an, gedacht für den gewerblichen<br />

Einsatz. Wir blicken zurück auf das rare Dreirad.<br />

Text: Thomas Reinwald; Fotos: Archiv Reinwald<br />

Das Zündapp-Lieferdreirad mit dem Gitterkastenaufbau<br />

Speziell für Handwerksbetriebe<br />

und Lieferanten bot Zündapp in<br />

den Jahren 1926 bis 1931 ein<br />

Dreirad an, das auf Basis des Typs Einheitsmodell<br />

mit 250 cm³ entstand. Vom<br />

serienmäßigen Motorrad wurde der vordere<br />

Teil bis zum Sattel verwendet, das<br />

angeschweißte Heck bestand aus einer<br />

eigens angefertigten Rohrkonstruktion.<br />

Die beiden einzeln aufgehängten Hinterräder<br />

hatten eine Federung nach einem<br />

Zündapp-Patent, der Sekundärantrieb<br />

erfolgte über lange Ketten vom Dreiganggetriebe<br />

einzig auf das linke Hinterrad.<br />

Beide Hinterräder wurden mittels<br />

Backenbremsen per Fußhebel verzögert.<br />

Zusammen mit dem gebremsten Vorderrad<br />

waren drei Bremsen für die damalige<br />

Zeit sehr fortschrittlich. Allerdings sollte<br />

das Fahrgestell auch eine Zuladung von<br />

200 Kilo verkraften. Verantwortlich für<br />

die Konstruktion war der Ingenieur Hans<br />

Grottenthaler. Am 2. September 1926 bekam<br />

Zündapp die allgemeine Betriebserlaubnis<br />

von der Nürnberger Behörde, die<br />

erste Maschine verließ das Nürnberger<br />

Werk aber bereits vier Tage früher.<br />

Zündapp überließ den Kunden die Wahl<br />

zwischen einem Gitter-, Deckel- oder Türenkastenaufbau.<br />

Die Verkaufspreise bewegten<br />

sich von 1370 Reichsmark für den<br />

Gitterkasten und 1550 Reichsmark für<br />

den mit einer Türe zu verschließenden<br />

Kasten. Die gemuffte Heckkonstruktion<br />

war sehr aufwendig und teuer in der Fertigung,<br />

was zu diesen doch recht hohen<br />

Verkaufspreisen führte.<br />

Mit seinem 4,5 PS starken Zweitaktmotor<br />

war das Dreirad für die damalige<br />

Zeit nicht untermotorisiert. Da das Gefährt<br />

in erster Linie im innerstädtischen<br />

Verkehr als kleiner Lieferwagen genutzt<br />

wurde, spielte die Höchstgeschwindigkeit<br />

überhaupt keine Rolle. Sicherlich war das<br />

Dreirad ein gut gemeintes, praktikables<br />

und durchdachtes Modell, aber nach<br />

exakt 962 gefertigten Modellen (andere,<br />

Zündapp-eigene Quellen nennen 806<br />

Exemplare) wurde die Produktion 1931<br />

eingestellt. Damit musste sich Zündapp<br />

eingestehen, dass der ursprüngliche Anstoß<br />

für dieses Dreirad in Deutschland<br />

keine Resonanz fand. Als Vorbild sah man<br />

bei Zündapp nämlich Geschäftsleute in<br />

den Großstädten der USA, die die meisten<br />

Waren mit eigenen Fahrzeugen auslieferten.<br />

Da in Deutschland ein Kleinlaster für<br />

die meisten Geschäftsleute zu teuer war,<br />

wollte Zündapp seinen Beitrag mit Hilfe<br />

des Dreirads leisten – vergeblich. ◻<br />

www.motorrad-classic.de <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>11</strong>/<strong>2016</strong> 45


SZENE I<br />

Nachrichten, Termine, Tipps<br />

Die Kunst der Stunde<br />

Bei Glemseck 101, Deutschlands größtem markenübergreifenden Motorradtreffen,<br />

spielen Klassiker eine Hauptrolle – original, oder von Tunern und Privatleuten umgebaut.<br />

Fotos: Thomas Schmieder<br />

Glemseck 101 ist alljährlich am ersten<br />

September-Wochenende Treffpunkt<br />

für Tausende Motorradfahrer. Es röhrt, röchelt,<br />

bebt und lebt, knurrt und knattert an<br />

allen Ecken auf der ehemaligen GP-Strecke.<br />

Pulsierende Atmosphäre! Mittendrin stehen<br />

viele klassische Maschinen, Old- und Youngtimer.<br />

Viele Fahrer sind <strong>2016</strong> damit auf<br />

Achse angereist. Wie etwa auf der feuerroten<br />

Egli-Kawasaki Z 1000 von 1979, mit<br />

Schweizer Nummernschild und dem Zentralfederbein<br />

im charakteristischen Chassis.<br />

Vor dem namensgebenden Hotel Glemseck<br />

präsentiert ein stolzer Besitzer seine zum<br />

Café Racer veredelte Honda CB 400 N. Aus<br />

dem Brot-und-Butter-Motorrad von 1983<br />

machte er einen schicken Twin-Sportler, stilecht<br />

mit Alu-Einmannhöcker, aufwendigem<br />

Heckumbau, Stummellenkern und 160 Kilogramm<br />

leicht. Bei zahllosen Umbauten ist<br />

alles möglich. Im Eingangsbereich parkt<br />

eine rollende Replika der legendären 250er-<br />

Sechszylinder-Honda RC 166 von Mike Hailwood<br />

und Jim Redman. Schöne Klassiker,<br />

darunter gleich mehrere Laverdas, präsentiert<br />

wieder der AMSC Leonberg, bietet<br />

­Besuchern Bier und Grillfleisch an. Der Club<br />

hat Heimvorteil: Im ehemaligen Start-und-<br />

Ziel-Turm befindet sich sein Vereinsheim.<br />

BMWs Zweiventil-Boxer werden immer<br />

beliebter. Sie eignen sich als Basis für alle<br />

möglichen Umbauten: schön klassisch, markante<br />

Bobber, sinnliche Café Racer, drahtige<br />

Sportler. Schön, wenn noch mal eine unverbaute<br />

R 75/5 mit Original-Toaster-Tank dasteht.<br />

<strong>MOTORRAD</strong>-Technik-Autor Ralf Peter-<br />

Es war Amal ...<br />

Nach endlosem Ärgern über die serienmäßigen<br />

Amal-Vergaser, ihren Einstellungsproblemen,<br />

dem schwankenden Leerlauf<br />

selbst bei überholten Motoren sowie<br />

auch der Lieferfähigkeit aus England sah<br />

man bei den Engländer-Spezialisten von<br />

Ago‘s Motorcycles die Zeit für gekommen,<br />

sich mit diesem Thema näher zu befassen.<br />

„Die Mikunis sind in Sachen Fertigungsqualität<br />

wie auch den Möglichkeiten zur Abstimmung<br />

den Amals klar überlegen. Der Motor<br />

hängt schöner am Gas und verwöhnt den<br />

Dreizylinderfahrer mit einer nie gekannten<br />

Leerlaufqualität.“ Der Vergaserkit für die Triumph-Modelle<br />

T150 und T160 wird einbaufertig<br />

bedüst geliefert. Der originale Luftfilter<br />

kann auch weiter verwendet werden, wobei<br />

hier T160-Fahrer den perforierten T150-Filter<br />

montieren sollten. Der Kit umfasst auch Ansauggummis,<br />

T-Stücke für die Benzinleitung<br />

sowie alle Gaszüge (für flachen oder hohen<br />

Lenker) und kostet 590 Euro. Zu beziehen<br />

bei Ago‘s Motor cycles, Tel. 0 60 41/96 28 36.<br />

www.agos-motorcycles.de<br />

46 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>11</strong>/<strong>2016</strong><br />

Foto: Picasa


Konsequent<br />

im Rennlook –<br />

ein liegender<br />

Motor verlangt<br />

nach<br />

einem liegenden<br />

Fahrer<br />

Hommage: Optisch orientierte sich Eberhard<br />

Hänicke für seinen Boxer an der<br />

BMW RS 54 (o.). Inspektion: zum Verkauf<br />

stehende Honda CB 400 N, als schicker<br />

Café Racer veredelt (l.). Laverda-Triple<br />

am Stand des AMSC Leonberg (u.)<br />

„Turbinen“-Treffen<br />

Am 4. September fand das 22. Aermacchi-Treffen in Italien statt.<br />

Kurzfristig vom Werksgelände in Schiranna in den Vorort Mustonate verlegt, war<br />

das Treffen auch in diesem Jahr mit zirka 50 bis 60 Aermacchi-Motorrädern ein<br />

voller Erfolg. Es stand diesmal unter dem Motto „60 Jahre Chimera“, dem Motorrad,<br />

das von Mario Revelli de Beaumont designt wurde und mit dem Aermacchi<br />

im November 1956 die Ära des liegenden, luftgekühlten Einzylindermotors mit<br />

175 cm³ begründete und 1974 mit der AMF-Harley-Davidson SS-350 mit 350 cm³<br />

beendete. Das futuristische Design der Chimera, das an eine Flugzeugturbine<br />

erinnern sollte, stellte sich jedoch als „Flop“ heraus. Das Modell verkaufte sich<br />

sehr schlecht, daher sind Chimeras heutzutage eine echte Rarität. In der Zeit zwischen<br />

1956 und 1974 entstanden auf Basis dieses „Urmotors“ jedoch auch wunderschöne<br />

Maschinen wie zum Beispiel die Sportbikes Ala Verde und TV 350. S.D.<br />

sen aus Duisburg stellt auf dem Campingplatz<br />

erstmals sein Buchprojekt „Youngtimer<br />

für jedermann“ vor: Seine Honda CB Sevenfifty<br />

kaufte er für 850 Euro, hat sie danach<br />

optisch und technisch knackig verfeinert. Im<br />

Mahdental, direkt neben der Sprintstrecke<br />

über die Achtelmeile, parken noch die Anhänger<br />

des örtlichen Bauern. Auch bei den<br />

Sprints für Café Racer, Starrrahmen (!) und<br />

zweitaktende 50er setzen Klassiker (Rauch-)<br />

Zeichen. Und abends feiern alle bei Musik<br />

und Bier. www.glemseck101.de<br />

Fotos: Döhler<br />

Chimeras in zarten Bonbonfarben in Reih und Glied – auf dem Gelände<br />

tummelten sich jedoch auch viele andere teils rare Bikes der Marke<br />

SR 400: Ein Hauch von Rossi<br />

Foto: Yamaha<br />

Das Yamaha-Yard Built-Programm wird durch einen Umbau von Krugger<br />

Motorcycles bereichert. Das jüngste Werk des belgischen Custombike-Designers<br />

Fred „Krugger“ Bertrand gibt der SR 400 einen prickelnden Hauch Racing-<br />

Geschichte mit auf den Weg: Fred holte sich Inspiration bei seinem engen<br />

Freund und Landsmann Bernard Ansiau, seines Zeichens MotoGP-Mechaniker<br />

von Valentino Rossi. Fred und Bernard entschieden sich, auf Basis der SR 400<br />

den Racing-Spirit der 1970er wieder zum Leben zu erwecken – als Tribut an<br />

die Yamaha TZ-Rennmaschinen und die frühere Karriere von Bernard. Unzählige<br />

­liebevolle Details flossen in das Bike ein, ein wahres Kunstwerk. Mehr unter<br />

www.yamaha-motor.eu/de und dem Suchbegriff „Krugger“.<br />

www.motorrad-classic.de <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>11</strong>/<strong>2016</strong> 47


SZENE I<br />

Nachrichten, Termine, Tipps<br />

Fotos: Frank Wilke Uspe<br />

Schaulaufen am „Kiesstrand“<br />

Die R 32 (o.l.) kam 1977 von Berlin nach Kalifornien,<br />

das R 69 S-Gespann (o.r.) ist heute ebenso<br />

in amerikanischem Besitz wie die R 42 (u.l.)<br />

Gucken und gucken lassen – beim Pebble<br />

Beach Concours d‘Elegance. Nicht nur,<br />

dass unsere Marktbeobachter von classicanalytics<br />

wieder eine Woche lang auf der<br />

Monterey Car Week unterwegs waren, um<br />

Auktionen zu besuchen und mit internationalen<br />

Sammlern zu sprechen. Nein, sie haben<br />

auch das weltbekannte Pebble Beach-Schaulaufen<br />

besucht, und wir zeigen hier unter<br />

anderem einige schöne Exemplare der<br />

BMW-Motorradklasse – wie zum Beispiel ein<br />

sehr frühes Exemplar des ersten BMW-Bikes<br />

R 32. Es stammt aus der ersten Serie, Bau-<br />

jahr 1923, und wurde einst an seinen Erstbesitzer,<br />

einen Berliner Arzt verkauft.<br />

Kaum jünger präsentiert sich die R 42, die<br />

erst kürzlich in Deutschland restauriert wurde.<br />

Sie stammt aus dem Jahr 1927, trägt<br />

den legendären Flachtank und zeigt typische<br />

Einflüsse der Art déco-Ära auf das Motorrad-Design.<br />

Ein sehr sehenswertes Gespann<br />

gab sich in Gestalt einer R 69 S mit Steib S<br />

500-Seitenwagen die Ehre. Das Bike aus dem<br />

Jahr 1967 und das Boot von 1952 fanden<br />

erst spät zueinander, beide genossen eine<br />

gelungene Vollrestaurierung im Jahr 2013.<br />

BMW-Café Racer zu ersteigern<br />

Der Gewinner des für einen guten<br />

Zweck velosten BMW K 100-Café Racer<br />

steht fest. Über 24 000 Euro kamen durch<br />

den Losverkauf zusammen, zugunsten des<br />

Hospiz St. Peter in Oldenburg (<strong>MOTORRAD</strong><br />

<strong>Classic</strong> berichtete in Heft 4/<strong>2016</strong>). Nun soll<br />

noch mehr Gutes getan werden, denn Gewinner<br />

Günther H. aus Westerstede stellt<br />

das Bike für eine Versteigerung bei Ebay<br />

zur Verfügung, der Erlös soll dem Hospiz<br />

Ammerland zufließen. Die Auktion soll im<br />

Oktober starten, das genaue Datum steht<br />

noch nicht fest. Wer mehr über das Bike<br />

und/oder die Aktion und deren Vorgeschichte<br />

erfahren möchte, kann alles unter<br />

www.projekt-hospiz-k100.de nachlesen.<br />

Foto: Heinrich Diers<br />

TERMINE<br />

OKTOBER<br />

7.–9. 10.: VETERAMA auf dem<br />

Maimarkt gelände; 68163 Mannheim,<br />

Telefon 0 62 03/1 35 07, www.veterama.de<br />

22./23. 10.: OLDTEMA Oldtimer- und<br />

Teilemarkt auf dem Messegelände;<br />

06<strong>11</strong>6 Halle/Saale, Telefon 03 61/6 53 49 91,<br />

www.oldtema.de<br />

30. 10.: Saisonabschlussfahrt des AMSC<br />

Leonberg; Start-/Zielturm Solitudering,<br />

71201 Leonberg, Telefon 071 52/7 17 20,<br />

www.amsc-leonberg.de<br />

NOVEMBER<br />

3./4. <strong>11</strong>.: Oldtimer-Intensivseminar –<br />

W artungsarbeiten an Motorrädern;<br />

97421 Schweinfurt, Telefon 0 97 21/78 58-<br />

3129, www.fahrzeugakademie.de<br />

<strong>11</strong>. <strong>11</strong>.: Mythos Laverda V6 – Piero Laverda<br />

referiert im PS.Speicher Einbeck;<br />

37574 Einbeck, Telefon 0 55 61/92 32 02 70,<br />

www.ps-speicher.de<br />

DEZEMBER<br />

9.-<strong>11</strong>.12.: Retro <strong>Classic</strong>s Bavaria<br />

auf dem Messegelände; 90471 Nürnberg,<br />

Telefon 07 <strong>11</strong>/1 85 60-26 63,<br />

www.retro-classics-bavaria.de<br />

JANUAR<br />

14./15.1.: 18. Internationale Moto Technica<br />

Augsburg, Messezentrum Augsburg;<br />

86159 Augsburg, Telefon 0 90 81/799239,<br />

www.mototechnica.de<br />

FEBRUAR<br />

<strong>11</strong>./12.2.: Moto Technica Ilshofen, Arena<br />

Hohenlohe; 74532 Ilshofen,<br />

Telefon 0 90 81/79 92 39,<br />

www.mototechnica.de<br />

Angaben ohne Gewähr. Wenn Ihr Event hier genannt werden soll, mailen Sie Zeit, Ort und Veranstalter an termine@motorrad-classic.de oder tragen es selbst in die Datenbank unter www.motorrad-classic.de/termine ein.<br />

Ein Anspruch auf Abdruck besteht nicht.<br />

48 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>11</strong>/<strong>2016</strong><br />

www.motorrad-classic.de


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Motor Presse Stuttgart GmbH & Co. KG, 70162 Stuttgart. Registergericht Stuttgart HRA 9302. Geschäftsführer: Dr. Volker Breid, Norbert Lehmann.<br />

Vertrieb: Belieferung, Betreuung und Inkasso erfolgen durch DPV Deutscher Pressevertrieb GmbH, Nils Oberschelp (Vorsitz),<br />

Christina Dohman, Dr. Michael Rathje, Am Sandtorkai 74, 20457 Hamburg,<br />

als leistender Unternehmer. AG Hamburg, HRB 95752.<br />

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DE77ZZZ00000004985, wiederkehrende Zahlungen von meinem Konto mittels Lastschrift einzuziehen. Zugleich weise ich mein<br />

Kreditinstitut an, die von der DPV Deutscher Pressevertrieb GmbH auf mein Konto gezogenen Lastschriften einzulösen. Die Mandatsreferenz<br />

wird mir separat mitgeteilt. – Hinweis: Ich kann innerhalb von acht Wochen, beginnend mit dem Belastungsdatum, die Erstattung des<br />

belasteten Betrages verlangen. Es gelten dabei die mit meinem Kreditinstitut vereinbarten Bedingungen.<br />

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Presse GmbH & Co. KG Verlagsgesellschaft mit ihren Titeln künftig auch per Telefon und E-Mail über weitere interessante Medienangebote<br />

informieren. Dieses Einverständnis kann ich jederzeit per E-Mail an widerruf@dpv.de widerrufen.<br />

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246a § 1 Abs. 2 Nr. 1 EGBGB. Zur Wahrung der Frist genügt bereits das rechtzeitige Absenden Ihres eindeutig erklärten Entschlusses, die<br />

Bestellung zu widerrufen. Sie können hierzu das Widerrufs-Muster aus Anlage 2 zu Art. 246a EGBGB nutzen. Der Widerruf ist zu richten<br />

an: <strong>MOTORRAD</strong> <strong>Classic</strong> Aboservice, Postfach, 70138 Stuttgart, Telefon: + 49 (0)7<strong>11</strong> 3206-8899, Telefax: +49 (0)7<strong>11</strong> 182-2550, EMail: motorradclassic@dpv.de<br />

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Museum<br />

72074 Tübingen<br />

Boxenstop Museum<br />

Auto-Zweirad-Spielzeug<br />

67346 Speyer<br />

Technik Museum Speyer<br />

Berlin<br />

Essen<br />

Köln<br />

Speyer<br />

Kassel<br />

Frankfurt<br />

Nürnberg<br />

Stuttgart<br />

Tübingen<br />

München<br />

Brunnenstraße 18<br />

Tel. 07071/9290-94 oder 55<strong>11</strong>22<br />

www.boxenstop-tuebingen.de<br />

• SCHWERPUNKT DER AUSSTELLUNG<br />

Boxenstop - der Name ist Programm<br />

Rennsportfahrzeuge mit 2, 3, und 4 Rädern<br />

Sportmotorräder und Sportwagen<br />

• ÖFFNUNGSZEITEN<br />

Mi – Fr 10.00 – 12.00 & 14.00 – 17.00 Uhr<br />

Sa, So und Feiertag 10.00 – 17.00 Uhr<br />

Gruppen nach Vereinbarung<br />

• EINTRITTSPREISE<br />

Kinder 6-9 Jahre: 3,- € · Kinder 10 – 14: 5,50 €<br />

Erwachsene: 6,50 € · Familienkarte: 18,50 €<br />

versch. Gruppenrabatte<br />

Am Technik Museum 1, Tel.: 06232 / 6708-0<br />

E-Mail: speyer@technik-museum.de<br />

www.technik-museum.de<br />

• SCHWERPUNKT DER AUSSTELLUNG<br />

Münch-Dauerausstellung, Raumfahrt,<br />

Feuerwehrfahrzeuge, Musikinstrumente,<br />

Flugzeuge, U-Boote, Schiffe, Oldtimer,<br />

Motorräder, Lokomotiven, wechselnde<br />

Sonderausstellungen, Modellbau-Museum uvm.<br />

• VERANSTALTUNGSTIPP<br />

„Brazzeltag – Das Museum bebt“ am 13. + 14.<br />

Mai 2017. Erleben Sie spektakuläre Fahrzeuge in<br />

Aktion. www.brazzeltag.de<br />

• ÖFFNUNGSZEITEN<br />

365 Tage von 9 – 18 Uhr (24. + 31.12. verk. Zeiten)<br />

Karte: Claudia Werel<br />

Museen, die sich hier empfehlen möchten, melden sich bitte bei Silke Röber<br />

Per E-Mail an sroeber@motorpresse.de oder telefonisch unter 07<strong>11</strong>/182-2078


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sind in einer größeren Menge vorhanden<br />

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es jedoch daran: Dem knappen, für<br />

Laien kaum einschätzbaren Angebot steht<br />

eine ungewisse Nachfrage gegenüber.<br />

Ohne Spezialwissen läuft man Gefahr, für<br />

einen Oldie Mondpreise zu bezahlen –<br />

oder sein Schätzchen zu billig abzugeben.<br />

In <strong>MOTORRAD</strong> <strong>Classic</strong> veröffentlichen<br />

wir deshalb regelmäßig eine Preisübersicht<br />

für Klassiker, die wir zusammen mit<br />

den Experten von classic-analytics erstellt<br />

haben. In dieser Ausgabe haben wir<br />

mehr als 500 Modelle unter die Lupe genommen,<br />

deren Produktion vor 1970 lag.<br />

Der Zustand „gepflegt“ bezieht sich<br />

auf Motorräder, die sich in weitgehend<br />

mängelfreiem Originalzustand befinden<br />

und nur leichte Gebrauchsspuren aufweisen.<br />

Zweiräder mit starken Gebrauchsspuren,<br />

deutlichen Mängeln und eingeschränkter<br />

Funktionsfähigkeit, sowie<br />

fehlender Teile oder Abweichungen vom<br />

Originalzustand bekommen die Zustandsnote<br />

„schlecht“. Es sind Motorräder, die<br />

eine brauchbare Restaurierungsbasis darstellen.<br />

Die angegebenen Preise sind Richtwerte,<br />

die bei besonders gut erhaltenen<br />

oder perfekt restaurierten Fahrzeugen<br />

deut lich überschritten werden können.<br />

Andererseits rechtfertigen beispielsweise<br />

fehlende Teile oder sehr hohe Laufleistungen<br />

zum Teil erhebliche Nachlässe. Ausnahmen<br />

nach oben oder unten bestätigen<br />

auch hier die Regel.<br />

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Baujahre<br />

Hubraum<br />

kW/PS<br />

Zustand:<br />

gepflegt<br />

Preise in Euro<br />

Zustand:<br />

schlecht<br />

ADLER<br />

M 125 1950-57 123 cm 3 4/6 2500 800<br />

M 150 1951-53 147 cm 3 5/7 2600 800<br />

M 200 1951-53 195 cm 3 6/9 3400 <strong>11</strong>00<br />

M 250 1952-54 247 cm 3 12/16 4400 1600<br />

M 250 S 1952-54 247 cm 3 13/18 5000 2000<br />

MB 150 1954-57 147 cm 3 6/8 2800 900<br />

MB 200 1953-57 195 cm 3 8/<strong>11</strong> 3200 <strong>11</strong>00<br />

MB 201 1954-56 199 cm 3 7/10 3100 1000<br />

MB 250 1953-57 247 cm 3 12/16 4200 1500<br />

MB 250 S 1953-56 247 cm 3 13/18 5200 2000<br />

AERMACCHI<br />

Ala Rossa 1957-62 172 cm 3 8/<strong>11</strong> 4200 1800<br />

Ala Verde 1959-68 246 cm 3 13/18 4600 2000<br />

350 TV 1969-72 344 cm 3 18/25 4500 2000<br />

350 GT 1969-72 344 cm 3 18/25 3900 1900<br />

350 SS 1972-74 344 cm 3 18/25 4300 2000<br />

350 SX 1972-74 344 cm 3 18/25 4100 2000<br />

Stand: April <strong>2016</strong><br />

Baujahre<br />

Hubraum<br />

kW/PS<br />

Zustand:<br />

gepflegt<br />

Preise in Euro<br />

Zustand:<br />

schlecht<br />

AJS<br />

12 1923-40 248 cm 3 4/6 7700 2500<br />

6 1923-35 348 cm 3 <strong>11</strong>/15 9500 3400<br />

16 1935-39 348 cm 3 12/16 9800 3300<br />

16 M/MS 1945-55 348 cm 3 12/16 5200 1800<br />

18 1936-39 497 cm 3 15/20 10 000 3500<br />

18/18 S 1949-58 497 cm 3 17/23 7200 2700<br />

20 1948-61 498 cm 3 21/29 6500 2600<br />

8 1926-34 499 cm 3 15/20 10 500 3500<br />

18 1935 499 cm 3 15/20 10 400 3500<br />

30 1956-58 593 cm 3 24/33 6600 2800<br />

31 1959-65 658 cm 3 27/36 6900 2800<br />

2 1933-40 982 cm 3 18/26 17 000 7000<br />

2 1925-31 998 cm 3 17/24 18 500 7500<br />

ARDIE<br />

BD 175 1952-54 172 cm 3 6/9 3100 1500<br />

BD 176 1954-58 172 cm 3 7/10 3000 1500<br />

B 252 1953-55 250 cm 3 10/13 4000 1900<br />

58 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>11</strong>/<strong>2016</strong><br />

www.motorrad-classic.de


Baujahre<br />

Hubraum<br />

kW/PS<br />

Zustand:<br />

gepflegt<br />

Preise in Euro<br />

Zustand:<br />

schlecht<br />

TM 500 1925-28 488 cm 3 13/18 18 000 8500<br />

DBK 503 1933 492 cm 3 16/22 12 000 6000<br />

RBU 503 1933-34 497 cm 3 10/14 <strong>11</strong> 100 5700<br />

750 1927-30 740 cm 3 13/18 22 500 <strong>11</strong> 000<br />

ARIEL<br />

NH Red Hunter 1933-39 348 cm 3 15/20 7500 2700<br />

NH Red Hunter 1945-58 348 cm 3 14/19 6400 2400<br />

VH Red Hunter 1933-39 497 cm 3 20/27 9500 3800<br />

VH Red Hunter 1945-58 497 cm 3 18/26 8000 2700<br />

KH 1948-57 499 cm 3 18/25 7100 2600<br />

Square Four 600 1932-36 601 cm 3 18/26 20 000 8500<br />

Square Four 4G 1937-40 997 cm 3 30/40 15 500 6000<br />

Sqaure Four 4G 1946-53 997 cm 3 30/40 14 000 6000<br />

Square Four MK II 1953-59 997 cm 3 33/45 12 900 5500<br />

AWO/SIMSON<br />

425/425 T 1950-57 247 cm 3 9/12 4200 1500<br />

425 S 1956-62 247 cm 3 10/14 4500 1600<br />

BENELLI<br />

250 1934-40 248 cm 3 6/9 6500 2500<br />

250 Sport 1938-39 248 cm 3 9/12 7000 2700<br />

BMW<br />

R 20 1937-38 192 cm 3 6/8 6000 2500<br />

R 2 1931-36 198 cm 3 6/8 9000 3200<br />

R 39 1925-26 247 cm 3 4/6 28 000 10 000<br />

R 23 1938-40 247 cm 3 7/10 6500 2600<br />

R 24 1948-50 247 cm 3 9/12 5700 2400<br />

R 25 1950-51 247 cm 3 9/12 6500 2400<br />

R 25/2 1951-53 247 cm 3 9/12 6300 2300<br />

R 25/3 1953-56 247 cm 3 10/13 6000 2200<br />

R 26 1956-60 247 cm 3 <strong>11</strong>/15 6100 2300<br />

R 27 1960-66 247 cm 3 13/18 6500 2300<br />

R 3 1936 305 cm 3 8/<strong>11</strong> 9400 3400<br />

R 35 1937-40 342 cm 3 10/14 6500 2600<br />

R 4 1932-37 398 cm 3 10/14 10 000 3600<br />

R 5 1936-37 494 cm 3 17/24 27 500 <strong>11</strong> 000<br />

R 51 1938-40 494 cm 3 17/24 13 000 5400<br />

R 51/2 1950-51 494 cm 3 17/24 <strong>11</strong> 500 5100<br />

R 51/3 1951-54 494 cm 3 17/24 <strong>11</strong> 900 5300<br />

R 50 1955-60 494 cm 3 18/26 9200 4300<br />

R 50/2 1960-69 494 cm 3 18/26 8500 4000<br />

R 50 S 1960-62 494 cm 3 26/35 12 800 5800<br />

R 67 1951 594 cm 3 18/26 10 400 4500<br />

R 68 1952-54 594 cm 3 26/35 31 000 16 000<br />

R 67/2 1952-54 594 cm 3 20/28 16 300 6200<br />

R 67/3 1955-56 594 cm 3 20/28 16 500 6300<br />

R 69 1955-60 594 cm 3 26/35 14 400 6500<br />

R 60 1956-60 594 cm 3 20/28 8600 3900<br />

R 60/2 1960-69 594 cm 3 22/30 8000 3600<br />

R 69 S 1960-69 594 cm 3 31/42 16 000 6500<br />

R 6 1937 596 cm 3 13/18 27 500 <strong>11</strong> 000<br />

R 66 1938-41 597 cm 3 22/30 19 500 8200<br />

R 61 1938-41 597 cm 3 13/18 10 700 4400<br />

R 63 1928-29 735 cm 3 17/24 38 000 17 000<br />

R 16 1929-34 735 cm 3 24/33 29 000 13 000<br />

R 17 1935-37 735 cm 3 24/33 31 000 14 000<br />

R 62 1928-29 745 cm 3 13/18 33 000 16 000<br />

R <strong>11</strong> 1929-34 745 cm 3 15/20 19 500 8000<br />

R 12 1935-41 745 cm 3 8/<strong>11</strong> 14 000 5000<br />

R 71 1938-41 745 cm 3 16/22 <strong>11</strong> 500 4600<br />

R 75 „Beiwagenkrad“ 1941-44 745 cm 3 18/26 29 000 10 600<br />

Baujahre<br />

Hubraum<br />

kW/PS<br />

Zustand:<br />

gepflegt<br />

Preise in Euro<br />

Zustand:<br />

schlecht<br />

BROUGH-SUPERIOR<br />

SS 680 ohv 1927-36 674 cm 3 18/25 150 000 60 000<br />

SS 80 1923-40 981 cm 3 25/34 220 000 80 000<br />

SS 100 1924-40 995 cm 3 30/40 250 000 90 000<br />

Model <strong>11</strong>.50 1933-40 1096 cm 3 24/32 190 000 70 000<br />

BSA<br />

C 15/C 15 T 1961 247 cm 3 <strong>11</strong>/15 3800 1400<br />

C 15 SS 80 1961 247 cm 3 13/18 4200 1500<br />

B 25 Starfire 1968-71 247 cm 3 19/25 4500 2000<br />

B 26 Sports 1937-39 248 cm 3 10/13 5500 2500<br />

C 10/C 10 L 1938-57 249 cm 3 6/8 3800 1400<br />

C <strong>11</strong>/C <strong>11</strong> G 1939-58 249 cm 3 8/<strong>11</strong> 4000 1500<br />

B 20 1937-38 249 cm 3 6/8 5500 2500<br />

B 21 1937-39 249 cm 3 7/10 5200 2400<br />

B 22 Empire Star 1937-39 249 cm 3 9/12 5400 2400<br />

B 31-1 1931-33 249 cm 3 5/7 5200 2400<br />

B 33-3 Blue Star 1933-34 249 cm 3 9/12 7500 3300<br />

B 40 1960-71 343 cm 3 16/21 4200 1900<br />

B 40 Sports Star 1962-71 343 cm 3 17/24 4600 2100<br />

ZB 32 Gold Star 1949-54 348 cm 3 19/25 12 500 6500<br />

DB 32 Gold Star Clubman 1954-57 348 cm 3 24/32 16 800 8800<br />

M 19 1937-38 349 cm 3 9/12 5100 2400<br />

B 44 Shooting Star 1968-71 441 cm 3 21/29 5100 2400<br />

S 27 1927 493 cm 3 12/17 10 000 5200<br />

A 7 1946-62 495 cm 3 20/28 5100 2400<br />

A 7 Star Twin/Shooting Star 1949-62 495 cm 3 23/31 5400 2500<br />

Q 8 Empire Star 1936 496 cm 3 13/18 <strong>11</strong> 000 5000<br />

M 23 Empire Star 1937-40 496 cm 3 10/13 8500 4000<br />

M 24 Gold Star 1938-39 496 cm 3 20/28 10 000 4000<br />

J 12 1936 498 cm 3 16/22 16 000 9000<br />

M 33 1947-57 499 cm 3 12/17 7000 3000<br />

B 33 1947-60 499 cm 3 17/23 6000 2500<br />

DB 34 Gold Star 1955-57 499 cm 3 28/38 13 600 6400<br />

DBD 34 Gold Star Clubman 1956-60 499 cm 3 31/42 17 000 8000<br />

A 50 Star 1962-65 499 cm 3 21/29 6000 2200<br />

A 50 Cyclone/Clubman 1964-65 499 cm 3 26/35 6000 2300<br />

A 50 Wasp/Royal Star 1965-70 499 cm 3 29/39 5500 2500<br />

M 33-<strong>11</strong> 1933 595 cm 3 18/26 8000 3500<br />

A 10 Golden Flash 1949-63 646 cm 3 25/34 7000 3000<br />

A 10 Road Rocket 1955-57 646 cm 3 30/40 8000 3600<br />

A 10 Super Rocket 1958-63 646 cm 3 31/42 8500 3800<br />

A 10 Rocket Gold Star 1962-63 646 cm 3 34/46 <strong>11</strong> 000 5000<br />

A 65 Star/Rocket/Clubman 1962-65 654 cm 3 28/38 7000 3000<br />

A 65 Spitfire 1966-68 654 cm 3 41/55 7500 3500<br />

A 65 Firebird 1969-71 654 cm 3 38/52 6500 2700<br />

Y 13 1936 748 cm 3 20/28 28 000 13 500<br />

G 14 1936 986 cm 3 18/25 12 500 7000<br />

DKW<br />

RT 100 1934-36 98 cm 3 2/2 2200 800<br />

RT 3 PS 1936-40 98 cm 3 2/3 2200 800<br />

RT 125/125-1 1940-44 123 cm 3 3/5 2600 <strong>11</strong>00<br />

RT 125 W 1949-52 123 cm 3 3/5 2700 <strong>11</strong>00<br />

RT 125-2/125 H 1952-54 123 cm 3 4/6 2600 <strong>11</strong>00<br />

RT 125 2H 1954-57 123 cm 3 4/6 2600 <strong>11</strong>00<br />

RT 175 S/175 VS 1955-58 174 cm 3 7/10 2700 900<br />

Block 175 1933 175 cm 3 3/5 3500 1500<br />

RT 175 1954-55 175 cm 3 6/9 2700 700<br />

RT 200/200 H 1951-53 191 cm 3 6/9 3400 1300<br />

Luxus Spezial 200 1929-31 192 cm 3 3/4 4400 2200<br />

Block 200 1931-33 192 cm 3 4/6 4500 1600<br />

www.motorrad-classic.de <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>11</strong>/<strong>2016</strong> 59


MARKT I<br />

Preisliste<br />

Baujahre<br />

Hubraum<br />

kW/PS<br />

Zustand:<br />

gepflegt<br />

Preise in Euro<br />

Zustand:<br />

schlecht<br />

SB 200 1933-38 192 cm 3 5/7 4900 2000<br />

RT 200-2/S/VS 1954-57 197 cm 3 8/<strong>11</strong> 3600 1300<br />

Luxus 200 1929-32 198 cm 3 3/4 4000 2000<br />

ES 200 „Volksrad“ 1930-31 198 cm 3 3/4 4000 1800<br />

ZIS/Z 200 1930-31 198 cm 3 3/4 4300 1600<br />

BM 200 1933 199 cm 3 4/6 3500 1500<br />

KM 200 Luxus 1934-36 199 cm 3 4/6 4000 2000<br />

KS 200 1936-40 199 cm 3 5/7 4000 2000<br />

E 206 1925-28 206 cm 3 3/4 4500 2000<br />

RT 250 1952-53 244 cm 3 7/10 3200 1400<br />

RT 250-1 1953-55 244 cm 3 8/<strong>11</strong> 3100 1400<br />

RT 250-2 1953-55 244 cm 3 10/13 3200 1400<br />

RT 250 S/250 VS 1955-57 244 cm 3 <strong>11</strong>/15 3200 1400<br />

E 250 1927-28 247 cm 3 4/6 4800 2200<br />

Sport 250 1936-38 247 cm 3 6/9 4800 2200<br />

SB 250 1938 247 cm 3 6/9 4800 2200<br />

NZ 250 1938-41 247 cm 3 6/9 4000 2000<br />

E 300 1927-29 293 cm 3 6/8 5700 2400<br />

Luxus 300 1929-30 293 cm 3 6/8 4300 2200<br />

Luxus-Sport 300 1930-31 293 cm 3 6/9 4700 2500<br />

Block 300 1931-33 293 cm 3 6/8 6500 2500<br />

Block 350 1931-32 345 cm 3 8/<strong>11</strong> 7300 2600<br />

Sport 250 1933-34 345 cm 3 8/<strong>11</strong> 4800 2200<br />

SB 350 1934-38 345 cm 3 8/<strong>11</strong> 6800 2300<br />

NZ 350 1938-43 346 cm 3 8/<strong>11</strong> 4200 1600<br />

NZ 350-1 1944-45 346 cm 3 8/<strong>11</strong> 4000 1600<br />

350 S 1955-56 348 cm 3 13/18 4600 1600<br />

NZ 500 1939-41 489 cm 3 13/18 9000 4300<br />

Z 500 1927-29 494 cm 3 9/12 8500 4200<br />

ZSW 500 1928-29 494 cm 3 10/14 9500 4500<br />

Sport 500/Super Sport 500 1930-32 494 cm 3 13/18 12 000 4700<br />

Luxus 500 1929-30 494 cm 3 10/14 8500 4200<br />

Block 500 1933 494 cm 3 <strong>11</strong>/15 8500 4200<br />

SB 500 1934-39 494 cm 3 <strong>11</strong>/15 8500 4100<br />

Super Sport 600 1931-32 586 cm 3 16/22 13 500 4900<br />

D-RAD<br />

R 0/4 1926-28 496 cm 3 7/10 9000 4300<br />

R 0/6 1927-29 496 cm 3 7/10 8500 4200<br />

R 1/4 1927 496 cm 3 9/12 9500 4500<br />

R 9 1928-29 496 cm 3 9/12 8900 4300<br />

R 10 1929-31 496 cm 3 15/20 9500 4500<br />

R <strong>11</strong> 1931 496 cm 3 12/16 8000 3500<br />

DUCATI<br />

125 Cadet 1967-69 121 cm 3 5/7 2200 700<br />

125 TS/Sport 1958-65 125 cm 3 7/10 4200 <strong>11</strong>00<br />

160 Monza Junior 1964-67 152 cm 3 12/16 3400 1000<br />

175 Cruiser 1952-54 175 cm 3 5/7 4200 <strong>11</strong>00<br />

175 TS/Sport 1958-61 175 cm 3 8/<strong>11</strong> 5000 1500<br />

200 Elite 1959-65 204 cm 3 13/18 4800 1500<br />

200 SS 1959-60 204 cm 3 13/18 5100 1500<br />

250 Diana 1961-66 248 cm 3 17/24 4200 <strong>11</strong>00<br />

250 Monza 1965-66 248 cm 3 17/24 3500 1200<br />

250 Mach I 1964-66 248 cm 3 20/27 7500 3500<br />

250 Mk III 1967-74 248 cm 3 13/18 5300 1800<br />

250 Desmo 1971-74 249 cm 3 15/20 6000 2200<br />

350 Mk III 1968-74 340 cm 3 17/24 5900 2200<br />

450 Mk III 1968-74 436 cm 3 20/27 6500 2500<br />

450 Desmo 1971-74 436 cm 3 23/31 8000 3000<br />

EMW<br />

R 35/2 1945-52 342 cm 3 10/14 5500 2200<br />

R 35/3 1952-56 342 cm 3 10/14 6000 2300<br />

Stand: April <strong>2016</strong><br />

Baujahre<br />

Hubraum<br />

kW/PS<br />

Zustand:<br />

gepflegt<br />

Preise in Euro<br />

Zustand:<br />

schlecht<br />

FN<br />

M 70 Sahara 1926-36 350 cm 3 6/9 8000 3000<br />

4 PS 1905-09 362 cm 3 3/4 35 000 16 000<br />

M 13 1947-58 450 cm 3 13/17 9500 4000<br />

6 PS 1910-13 492 cm 3 4/6 36 000 23 000<br />

M 86 1934-40 500 cm 3 <strong>11</strong>/15 15 000 6500<br />

M 50 1924-26 748 cm 3 9/12 30 000 14 500<br />

GILERA<br />

175/Sirio 1931-36 174 cm 3 5/6 4000 1600<br />

250 L/LE 1937-41 247 cm 3 6/9 4500 2000<br />

350 Sport/Gran Sport/SS 1925-36 346 cm 3 7/10 8500 4200<br />

500 VT/VTGS 1935-41 498 cm 3 18/24 8700 3700<br />

500 VTE/VTGSE 1939-41 498 cm 3 18/24 12 500 7500<br />

Marte 1941-46 498 cm 3 10/14 8000 3000<br />

HARLEY-DAVIDSON<br />

WLD 1945-51 739 cm 3 17/23 13 500 6300<br />

WLA 1941-45 743 cm 3 17/23 14 600 6400<br />

K 1952-55 743 cm 3 22/30 10 000 3400<br />

DL 1929-31 746 cm 3 13/18 24 000 9700<br />

RL 1932-37 746 cm 3 13/18 15 000 5700<br />

KH 1955-57 883 cm 3 28/38 10 000 3500<br />

XL 1957-59 883 cm 3 31/42 10 000 3500<br />

XLC 1958 883 cm 3 31/42 10 000 3500<br />

XLCH 1958-60 883 cm 3 40/55 10 200 3500<br />

XLH/XLCH 1960-66 883 cm 3 40/55 9500 3200<br />

XLH/XLCH 1967-71 883 cm 3 43/58 9000 3000<br />

J 1921-26 988 cm 3 12/16 24 000 10 000<br />

E 1936-45 988 cm 3 22/30 30 000 <strong>11</strong> 000<br />

E 1946-48 988 cm 3 24/33 28 000 9800<br />

E Hydra Glide 1949-50 988 cm 3 27/37 18 000 7100<br />

EL Hydra Glide 1951-52 988 cm 3 30/40 18 000 7200<br />

JD 1926-29 1207 cm 3 17/24 24 000 10 500<br />

JDH 1929-31 1207 cm 3 12/16 26 000 <strong>11</strong> 000<br />

F 1941-48 1207 cm 3 31/42 28 700 10 000<br />

F Hydra Glide 1949-50 1207 cm 3 33/45 20 300 7500<br />

FL Hydra Glide 1951-52 1207 cm 3 40/54 21 000 8000<br />

FL 1953-57 1207 cm 3 40/54 21 000 8000<br />

FLE 1953-57 1207 cm 3 48/65 20 900 7500<br />

FL Duo Glide 1958-64 1207 cm 3 42/57 17 000 7500<br />

FL Electra Glide 1965 1207 cm 3 42/57 17 000 7500<br />

FL Electra Glide 1966-71 1207 cm 3 42/57 16 000 6800<br />

VL 1932-34 1208 cm 3 22/30 16 000 6500<br />

VLD 1934-36 1208 cm 3 26/35 16 000 6500<br />

U 1937-48 1208 cm 3 24/32 19 000 7600<br />

VLH 1936-38 1340 cm 3 25/34 26 000 12 000<br />

HERCULES<br />

313 1951-57 123 cm 3 5/6 3500 1500<br />

319 1953-56 173 cm 3 6/9 3600 1500<br />

320 1953-56 173 cm 3 6/9 3600 1500<br />

317 1953-56 197 cm 3 8/<strong>11</strong> 3700 1500<br />

322 1953-58 246 cm 3 <strong>11</strong>/15 4700 1800<br />

HONDA<br />

CB 92 1960-65 124 cm 3 <strong>11</strong>/15 8500 4200<br />

CB 72 1960-66 247 cm 3 18/24 8800 4300<br />

CB 77 1962-65 305 cm 3 21/29 8600 4200<br />

HOREX<br />

Regina 250 1953-56 248 cm 3 12/17 6200 2400<br />

Resident 250 1956 248 cm 3 13/18 6000 2200<br />

SB 35 1938-39 342 cm 3 13/18 7100 3400<br />

SB 35 1948-50 342 cm 3 13/18 7100 3400<br />

Regina 350 1950-53 342 cm 3 13/18 7200 3600<br />

60 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>11</strong>/<strong>2016</strong> www.motorrad-classic.de


Baujahre<br />

Hubraum<br />

kW/PS<br />

Zustand:<br />

gepflegt<br />

Preise in Euro<br />

Zustand:<br />

schlecht<br />

Regina 350 1953-56 342 cm 3 14/19 7200 3600<br />

Regina Sport 350 1952 342 cm 3 15/20 8000 4500<br />

Resident 350 1955-56 349 cm 3 16/22 6400 2400<br />

Imperator 400 1954-58 392 cm 3 18/26 <strong>11</strong> 000 4700<br />

Regina 400 1953-56 399 cm 3 16/22 8400 4200<br />

Imperator 450 S 1958-59 452 cm 3 22/30 <strong>11</strong> 500 5000<br />

T 5 1924-36 492 cm 3 12/16 15 200 6000<br />

S 64/SS 64 1935-37 587 cm 3 16/22 15 000 6600<br />

T 6 1924-36 591 cm 3 14/19 15 500 5600<br />

INDIAN<br />

Prince 1925-28 348 cm 3 5/6 12 000 5500<br />

741 Army Scout 1940-44 500 cm 3 10/13 20 000 8000<br />

37 CID Scout 1920-28 596 cm 3 8/<strong>11</strong> 23 500 10 800<br />

101 Scout 1928-31 745 cm 3 13/18 21 000 9600<br />

Sport Standart 1931-37 745 cm 3 18/25 20 900 8000<br />

Sport Scout 1934-44 745 cm 3 22/30 25 000 10 500<br />

841 Military 1941-44 745 cm 3 22/30 20 700 7700<br />

61 CID Powerplus 1916-24 998 cm 3 13/18 25 000 12 500<br />

Chief 1922-28 1000 cm 3 13/18 26 000 12 900<br />

74 CID Chief 1923-48 1207 cm 3 22/30 31 700 13 500<br />

Four 1928-35 1265 cm 3 22/30 49 000 20 000<br />

Four 1936-37 1265 cm 3 26/35 43 000 18 500<br />

Four 1938-42 1265 cm 3 30/40 45 000 21 000<br />

80 CID Chief Black Hawk 1950-53 1313 cm 3 30/40 32 900 14 000<br />

JAWA<br />

175 1932-37 172 cm 3 5/6 2400 900<br />

250 1936-40 246 cm 3 6/9 2900 <strong>11</strong>00<br />

250 1946-53 249 cm 3 6/9 2600 1000<br />

353 1954-61 249 cm 3 9/12 2500 900<br />

559 1962-70 249 cm 3 10/14 2000 600<br />

350 1948-53 344 cm 3 10/13 3400 1300<br />

354 1954-61 344 cm 3 12/16 3500 1200<br />

350 California 1966-69 344 cm 3 13/18 3300 <strong>11</strong>00<br />

500 1952-58 488 cm 3 18/26 8000 3000<br />

KAWASAKI<br />

A 1 Samurai 1966-71 247 cm 3 23/31 3000 1000<br />

A 7 Avenger 1967-71 338 cm 3 31/42 3300 <strong>11</strong>00<br />

650 W1/W2 1966-74 624 cm 3 37/50 <strong>11</strong> 500 5000<br />

LAVERDA<br />

650 1968 654 cm 3 33/45 7500 4500<br />

750 1968-69 743 cm 3 36/49 7200 3900<br />

750 S 1969-70 743 cm 3 44/60 10 400 5500<br />

MAICO<br />

MD 125 1967-76 125 cm 3 10/14 1800 600<br />

M 175/S 1951-59 174 cm 3 6/9 2700 1000<br />

M 175 Super Sport 1956-60 174 cm 3 <strong>11</strong>/15 3200 1200<br />

MD 250/WK 1974-83 245 cm 3 20/27 2200 800<br />

Blizzard 1955-68 247 cm 3 <strong>11</strong>/15 4000 2200<br />

M 250 B 1958-66 247 cm 3 <strong>11</strong>/15 3400 1300<br />

Taifun 1954-58 394 cm 3 16/22 6000 2800<br />

MATCHLESS<br />

G 3 1940-66 348 cm 3 12/16 5000 2500<br />

Silver Arrow 1930-34 394 cm 3 13/18 9800 3700<br />

Clubman 1936-40 497 cm 3 17/23 13 700 4700<br />

G 80 1945-66 498 cm 3 17/23 8000 3100<br />

G 9 1949-61 498 cm 3 21/29 7000 3600<br />

Silver Hawk 1931-34 593 cm 3 20/28 14 400 5000<br />

G 12 1958-66 646 cm 3 26/36 8500 3900<br />

G 15 1964-69 745 cm 3 36/49 9000 4100<br />

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Tel.: +49 (0)7<strong>11</strong> 3206-8899, Fax.: +49 (0)7<strong>11</strong> 182-2550,<br />

E-Mail: motorradclassic@dpv.de,<br />

Postalisch: <strong>MOTORRAD</strong> <strong>Classic</strong> Aboservice, 70138 Stuttgart<br />

Motor Presse Stuttgart GmbH & Co. KG, 70162 Stuttgart. Registergericht Stuttgart HRA 9302. Geschäftsführer: Dr. Volker Breid, Norbert<br />

Lehmann. Vertrieb: Belieferung, Betreuung und Inkasso erfolgen durch DPV Deutscher Pressevertrieb GmbH, Nils Oberschelp (Vorsitz),<br />

Christina Dohman, Dr. Michael Rathje, Am Sandtorkai 74, 20457 Hamburg, als leistender Unternehmer. AG Hamburg, HRB 95752.<br />

JA, ICH MÖCHTE <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC Best.-Nr. 1521265<br />

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und werde automatisch Mitglied im <strong>MOTORRAD</strong>-HELDEN-Club. Nach Ablauf des ersten Bezugsjahres habe ich das<br />

Recht zur jederzeit möglichen Kündigung. Bei Bankeinzug in Deutschland erhalte ich eine zusätzliche Gratis-Ausgabe.<br />

MEINE PERSÖNLICHEN ANGABEN: (bitte unbedingt ausfüllen)<br />

Name Vorname Geburtsdatum<br />

Straße Nummer PLZ<br />

PLZ Ort E-Mail<br />

Ja, ich möchte auch von weiteren Inhalten, Vorabnachrichten, Themen und Vorteilen profitieren. Deshalb bin ich<br />

damit einver standen, dass mich Motor Presse Stuttgart GmbH & Co. KG und ihr zur Verlagsgruppe gehörendes<br />

Unternehmen, Rodale-Motor-Presse GmbH & Co. KG Verlagsgesellschaft mit ihren Titeln künftig auch per Telefon<br />

und E-Mail über weitere interessante Medienangebote informieren. Dieses Einverständnis kann ich jederzeit per<br />

E-Mail an widerruf@dpv.de widerrufen.<br />

Lieferung der Zugabe nach Zahlungseingang solange Vorrat reicht, Ersatzlieferung vorbehalten.<br />

JA, ICH BEZAHLE PER BANKEINZUG UND ERHALTE EINE GRATIS-AUSGABE:<br />

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Ich zahle per Rechnung<br />

Bankinstitut<br />

SEPA-Lastschriftmandat: Ich ermächtige die DPV Deutscher Pressevertrieb GmbH, Am Sandtorkai 74, 20457 Hamburg,<br />

Gläubiger-Identifikationsnummer DE77ZZZ00000004985, wiederkehrende Zahlungen von meinem Konto mittels Lastschrift<br />

einzuziehen. Zugleich weise ich mein Kreditinstitut an, die von der DPV Deutscher Pressevertrieb GmbH auf<br />

mein Konto gezogenen Lastschriften einzulösen. Die Mandatsreferenz wird mir separat mitgeteilt. – Hinweis: Ich kann<br />

innerhalb von acht Wochen, beginnend mit dem Belastungsdatum, die Erstattung des belasteten Betrages verlangen. Es<br />

gelten dabei die mit meinem Kreditinstitut vereinbarten Bedingungen.<br />

Widerrufsrecht: Sie können die Bestellung binnen 14 Tagen ohne Angabe von Gründen formlos widerrufen. Die Frist<br />

beginnt an dem Tag, an dem Sie die erste bestellte Ausgabe erhalten, nicht jedoch vor Erhalt einer Widerrufsbelehrung<br />

gemäß den Anforderungen von Art. 246a § 1 Abs. 2 Nr. 1 EGBGB. Zur Wahrung der Frist genügt bereits das rechtzeitige<br />

Absenden Ihres eindeutig erklärten Entschlusses, die Bestellung zu widerrufen. Sie können hierzu das Widerrufs-Muster<br />

aus Anlage 2 zu Art. 246a EGBGB nutzen. Der Widerruf ist zu richten an: <strong>MOTORRAD</strong>, Aboservice, Postfach, 70138<br />

Stuttgart, Telefon: + 49 (0) 7<strong>11</strong> 32 06 88 99, Telefax: +49 (0) 7<strong>11</strong> 1 82 25 50, EMail: motorrad@dpv.de<br />

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Inspizierung!<br />

<strong>MOTORRAD</strong> <strong>Classic</strong> als Jahresabo<br />

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Unterschrift


MARKT I<br />

Preisliste<br />

MORINI<br />

Corsaro 125 1959-68 122 cm 3 6/8 2700 <strong>11</strong>00<br />

125 Super Sport 1948-51 123 cm 3 5/7 2400 1000<br />

175 Turismo 1953-57 172 cm 3 6/8 3500 1300<br />

175 Grand Turismo 1954-57 172 cm 3 8/<strong>11</strong> 4800 1700<br />

175 Super Sport 1955-57 172 cm 3 10/13 5400 1900<br />

175 Settebello 1954-57 172 cm 3 12/17 6200 2200<br />

Tresette Sprint 1958-63 172 cm 3 10/13 5500 2100<br />

MOTOBI<br />

Sprite 1963-66 198 cm 3 10/14 3600 1300<br />

250 SS 1967-73 245 cm 3 12/17 4800 1600<br />

Gran Sport 250 1955-60 247 cm 3 9/12 4800 1800<br />

MOTO GUZZI<br />

P 175 1932-37 174 cm 3 5/7 7100 3000<br />

P 250 1934-40 238 cm 3 6/9 7400 3200<br />

Airone 1939-40 247 cm 3 6/9 5500 2600<br />

Airone Sport 1948-57 247 cm 3 10/14 5300 2600<br />

Normale 1921-24 498 cm 3 6/8 15 000 6500<br />

Sport 1923-28 498 cm 3 10/13 12 000 5200<br />

Sport 14/15 1929-39 498 cm 3 10/13 10 800 4700<br />

GTW 1935-49 498 cm 3 16/22 15 000 7000<br />

GTC 1937-39 498 cm 3 19/26 18 000 8400<br />

Astore 1949-53 498 cm 3 14/19 9600 4600<br />

Falcone 1950-67 498 cm 3 14/19 6500 3100<br />

Falcone Sport 1953-67 498 cm 3 17/23 7800 3800<br />

V 7 700 1966-76 704 cm 3 30/40 7600 3700<br />

V 7 Spezial 1968-73 757 cm 3 37/50 5900 2900<br />

MÜNCH<br />

TTS 1200 1968-79 <strong>11</strong>77 cm 3 65/88 70 000 42 000<br />

TTS-E 1200 1973-79 <strong>11</strong>77 cm 3 74/100 75 000 45 000<br />

MZ (BIS 1956: IFA)<br />

RT 125 1950-54 123 cm 3 3/5 2800 1200<br />

RT 125/125-1/125-2/125-3 1954-62 123 cm 3 4/6 2900 1000<br />

ES 125 1962-69 123 cm 3 6/8 1900 800<br />

ES 150 1962-68 143 cm 3 7/10 2100 900<br />

ES 175/175-1 1956-67 172 cm 3 7/10 2300 900<br />

ES 175-2 1967-72 172 cm 3 10/14 2300 900<br />

ES 250 (Doppelport) 1956-57 247 cm 3 10/14 2900 1300<br />

ES 250-1 1962-67 247 cm 3 12/16 2400 900<br />

ES 300 1963-65 293 cm 3 13/18 3000 1200<br />

BK 350 1952-58 343 cm 3 <strong>11</strong>/15 3200 <strong>11</strong>00<br />

NORTON<br />

Model 40 International 1932-39 348 cm 3 17/24 13 500 7000<br />

Model 40 International 1946-58 348 cm 3 17/24 18 500 10 500<br />

Model 50 1933-39 348 cm 3 15/20 5100 2000<br />

Model 50 1955-63 348 cm 3 15/20 6200 3000<br />

Model 55 1933-39 348 cm 3 16/22 5500 2200<br />

CJ 1929-39 348 cm 3 16/22 14 000 5500<br />

Model 40 M „Manx“ 1946-63 349 cm 3 26/35 25 000 15 000<br />

CS 1 1927-39 490 cm 3 20/28 23 300 8900<br />

Model 30 International 1933-39 490 cm 3 22/30 17 500 9700<br />

Model 30 International 1946-58 490 cm 3 22/30 17 000 9500<br />

ES 2 1932-47 490 cm 3 16/21 7500 3500<br />

ES 2 1947-63 490 cm 3 16/21 6000 3000<br />

ES 2 1965-66 490 cm 3 16/21 5600 2800<br />

Dominator Model 7 1949-56 497 cm 3 21/29 7000 2900<br />

Dominator 88 1952-66 497 cm 3 21/29 7200 3200<br />

Stand: April <strong>2016</strong><br />

Baujahre<br />

Hubraum<br />

kW/PS<br />

Zustand:<br />

gepflegt<br />

Preise in Euro<br />

Zustand:<br />

schlecht<br />

Baujahre<br />

Hubraum<br />

kW/PS<br />

Zustand:<br />

gepflegt<br />

Preise in Euro<br />

Zustand:<br />

schlecht<br />

Model 30 M „Manx“ 1946-63 498 cm 3 35/48 30 000 18 000<br />

650 1961-63 646 cm 3 33/45 6900 3200<br />

650 DeLuxe 1962 646 cm 3 33/45 8700 4000<br />

650 Super Sport 1961-69 646 cm 3 36/49 8500 4000<br />

Atlas 1962-68 745 cm 3 38/52 12 000 5700<br />

Ranger 1968 745 cm 3 42/58 13 000 6000<br />

NSU<br />

Pony 100 1937-40 97 cm 3 2/3 3200 1200<br />

Quick 1936-40 97 cm 3 2/3 2500 1000<br />

Quick 1945-53 97 cm 3 2/3 2400 1000<br />

Fox (Viertakt) 1949-54 98 cm 3 4/6 3200 1400<br />

125 ZDB 1947-51 123 cm 3 4/5 2900 1300<br />

Fox (Zweitakt) 1951-54 123 cm 3 4/5 2800 1200<br />

Superfox 1955-57 123 cm 3 7/9 2900 1200<br />

Maxi 1957-64 174 cm 3 9/12 3500 1500<br />

201 ZD Pony 1935-37 198 cm 3 4/6 3000 1200<br />

201 ZDB 1938-40 198 cm 3 5/7 3200 1200<br />

Lux 1951-54 198 cm 3 6/8 2900 1500<br />

Superlux 1954-56 198 cm 3 8/<strong>11</strong> 3500 1600<br />

251 OSL 1947-52 242 cm 3 7/10 4200 1800<br />

Max 1951-56 247 cm 3 <strong>11</strong>/15 4500 1800<br />

Supermax 1956-63 247 cm 3 13/18 5000 2100<br />

351 OSL 1934-40 346 cm 3 13/18 9000 4000<br />

Konsul 1951-53 346 cm 3 13/18 6800 2800<br />

351 S/OS 1932-35 348 cm 3 12/17 10 000 4500<br />

501 T 1927-29 494 cm 3 8/<strong>11</strong> 10 500 4000<br />

501 TS 1930-36 494 cm 3 8/<strong>11</strong> 8400 3200<br />

500 SS 1931-34 494 cm 3 16/22 30 000 12 700<br />

501 OSL 1935-39 494 cm 3 16/22 <strong>11</strong> 000 4200<br />

Konsul II 1951-54 494 cm 3 16/22 8800 3200<br />

601 OSL 1936-41 562 cm 3 18/24 <strong>11</strong> 500 4400<br />

601 TS 1930-39 592 cm 3 10/14 8700 3400<br />

8 PS 1914-21 996 cm 3 8/<strong>11</strong> 19 000 6800<br />

PUCH<br />

LM 1923-27 122 cm 3 1/2 4500 2000<br />

125 T 1946-50 125 cm 3 3/5 2800 1000<br />

175 SV 1953-67 172 cm 3 7/10 2800 800<br />

175 „Harlette“ 1925-27 173 cm 3 2/3 4500 2100<br />

200 1937-40 198 cm 3 4/6 3500 1300<br />

250 1929-33 248 cm 3 4/6 5000 2500<br />

250 E/L 1933-37 248 cm 3 5/7 4700 2200<br />

250 S 4 1934-42 248 cm 3 7/10 5500 2500<br />

250 TF 1949-54 248 cm 3 9/12 4000 1600<br />

250 SGS 1953-67 248 cm 3 12/16 4600 1500<br />

250 SGS 1967-70 248 cm 3 12/16 4600 1500<br />

250 SG 1954-69 248 cm 3 10/14 4600 1500<br />

500 Z/N/V 1931-35 496 cm 3 10/14 <strong>11</strong> 000 4200<br />

ROYAL ENFIELD<br />

RE 125/„Flying Flea“ 1945-53 126 cm 3 2/3 2600 900<br />

250 Clipper/Clipper II 1953-65 248 cm 3 10/14 3600 1400<br />

Crusader 1956-62 248 cm 3 10/13 3500 1400<br />

Continental 1962-65 248 cm 3 15/20 3800 1500<br />

Continental GT 1964-67 248 cm 3 15/21 4500 2100<br />

Mod. G 1945-54 346 cm 3 <strong>11</strong>/15 5000 2000<br />

350 Bullet 1949-65 346 cm 3 13/18 5900 2400<br />

350 Clipper 1955-62 346 cm 3 <strong>11</strong>/15 4500 1800<br />

500 Twin 1949-58 495 cm 3 18/25 6500 2600<br />

62 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>11</strong>/<strong>2016</strong> www.motorrad-classic.de


Baujahre<br />

Hubraum<br />

kW/PS<br />

Zustand:<br />

gepflegt<br />

Preise in Euro<br />

Zustand:<br />

schlecht<br />

Meteor Minor 1958-63 496 cm 3 22/30 6500 2500<br />

Mod. J 1936-40 499 cm 3 16/22 8500 3800<br />

Mod. J 1945-55 499 cm 3 15/21 7000 3100<br />

500 Bullet 1952-62 499 cm 3 18/25 6000 2400<br />

700 Meteor 1952-55 693 cm 3 26/36 7000 2500<br />

Super Meteor 1955-62 693 cm 3 30/40 7300 2600<br />

Constellation 1958-63 693 cm 3 37/51 7500 2800<br />

Interceptor 1962-70 736 cm 3 38/52 8000 3000<br />

Mod. K 1937-39 <strong>11</strong>40 cm 3 19/26 15 500 6500<br />

RUDGE<br />

350 Standard 1929-34 348 cm 3 12/16 8400 3000<br />

500 Special 1937-39 499 cm 3 17/23 <strong>11</strong> 000 5000<br />

500 Ulster 1939-39 499 cm 3 20/28 16 000 6600<br />

SUZUKI<br />

T 20 1965-68 250 cm 3 19/26 3900 1400<br />

T 250 1968-72 250 cm 3 24/33 3700 1200<br />

T 500 1967-75 492 cm 3 35/47 4700 1800<br />

TRIUMPH (D)<br />

BDG 125/H/L 1949-57 123 cm 3 4/6 3000 900<br />

Cornet 1953-57 197 cm 3 7/10 3500 1200<br />

BD 250 1939-42 248 cm 3 9/12 4100 2000<br />

BDG 250/H 1949-56 248 cm 3 8/<strong>11</strong> 4100 1700<br />

Boss 1953-56 344 cm 3 12/16 4700 2000<br />

SSK 350 1930-33 346 cm 3 <strong>11</strong>/15 12 000 6500<br />

Kongress 1934-37 346 cm 3 6/9 7500 4000<br />

S 350 1936-38 346 cm 3 9/12 3300 <strong>11</strong>00<br />

T 3 1928 494 cm 3 <strong>11</strong>/15 9000 4500<br />

T 500 1930-32 496 cm 3 10/13 8300 4200<br />

STM 500 1932-36 496 cm 3 15/20 <strong>11</strong> 000 5500<br />

TRIUMPH (GB)<br />

3 H 1937-39 343 cm 3 15/20 5000 2800<br />

3 T 1945-51 349 cm 3 15/20 4500 1600<br />

3 TA 1957-66 349 cm 3 15/20 4000 1500<br />

Tiger 100 1960-75 490 cm 3 23/32 6000 3000<br />

5 TA Speed Twin 1959-66 490 cm 3 20/27 6000 2000<br />

5 T Speed Twin 1937-39 499 cm 3 20/27 10 000 4500<br />

5 T Speed Twin 1945-58 499 cm 3 18/25 6000 2400<br />

Tiger 100 1938-39 499 cm 3 24/33 9500 4000<br />

Tiger 100 1945-59 499 cm 3 22/30 6000 3000<br />

Mod. 6/1 1934-36 647 cm 3 18/25 <strong>11</strong> 000 4000<br />

T <strong>11</strong>0 1954-62 649 cm 3 31/42 7500 3500<br />

6 T Thunderbird 1950-66 649 cm 3 25/34 7500 3500<br />

T 120 Bonneville 1958-70 649 cm 3 34/46 7500 3000<br />

T 120 R Bonneville 1971-73 649 cm 3 37/50 7400 3000<br />

VELOCETTE<br />

LE 1948-50 149 cm 3 4/6 3200 1200<br />

LE 1951-70 192 cm 3 6/8 3500 1300<br />

KSS 1925-48 348 cm 3 14/19 <strong>11</strong> 000 4000<br />

MAC 1946-60 349 cm 3 10/14 6500 2800<br />

Venom 1956-70 499 cm 3 26/36 10 000 6000<br />

Venom Thruxton 1964-70 499 cm 3 30/41 20 000 10 000<br />

VICTORIA<br />

KR 20 EN/LN 1937-40 197 cm 3 5/7 2800 <strong>11</strong>00<br />

KR 20 1928-32 198 cm 3 4/5 4500 1500<br />

KR 21 Swing 1954-57 198 cm 3 8/<strong>11</strong> 4500 2000<br />

KR 25 Aero 1949-52 247 cm 3 6/9 3900 1500<br />

KR 25 HM 1951-54 247 cm 3 8/<strong>11</strong> 3700 1500<br />

KR 26 1953-57 247 cm 3 10/14 3000 1000<br />

KR 35 SN 1938-39 342 cm 3 13/18 5000 2000<br />

KR 35 SS 1938-39 342 cm 3 15/20 8000 3500<br />

KR 35 WH 1938-44 342 cm 3 13/18 4500 2000<br />

KR 35 1928-33 344 cm 3 9/12 7700 3500<br />

V 35 Bergmeister 1953-55 347 cm 3 15/21 6500 3000<br />

KR I 1920-24 494 cm 3 4/6 16 500 8500<br />

KR 9 Fahrmeister 1936-38 496 cm 3 <strong>11</strong>/15 <strong>11</strong> 500 5000<br />

KR 50 1930-33 498 cm 3 10/14 9000 3500<br />

KR 50 S 1930-33 498 cm 3 13/18 9500 3600<br />

KR II 1922-24 499 cm 3 6/9 15 500 8300<br />

KR III 1924-26 499 cm 3 9/12 15 000 8000<br />

KR VI 1927-38 596 cm 3 13/18 12 000 6800<br />

VINCENT/H.R.D.<br />

Meteor 1946-50 499 cm 3 18/26 <strong>11</strong> 000 5000<br />

Comet 1948-54 499 cm 3 21/28 24 000 7500<br />

Rapide B/C/D 1946-55 998 cm 3 33/45 60 000 32 000<br />

Black Shadow B/C 1948-54 998 cm 3 40/55 90 000 50 000<br />

Black Shadow D 1955 998 cm 3 40/55 100 000 55 000<br />

Black Knight 1955 998 cm 3 33/45 75 000 40 000<br />

Black Prince 1955 998 cm 3 40/55 80 000 45 000<br />

ZÜNDAPP<br />

B 170 „Zugvogel“ 1932 169 cm 3 3/4 3800 1500<br />

200 S 1955-57 197 cm 3 9/12 2700 900<br />

201 S 1956-58 197 cm 3 9/12 2800 900<br />

S 200 1930-31 198 cm 3 4/6 3300 <strong>11</strong>00<br />

OK 200 1933 198 cm 3 6/8 4000 1300<br />

DB 200 1935-40 198 cm 3 5/7 3200 1300<br />

DBK 200 1936-38 198 cm 3 5/7 3800 1500<br />

K 200/KK 200 1933-36 198 cm 3 5/7 4600 1800<br />

DB 201 1950-51 198 cm 3 5/7 3100 1300<br />

DB 202 1951-52 198 cm 3 5/7 3200 1300<br />

DB 203 Comfort 1952-53 198 cm 3 6/9 3200 1300<br />

DB 204 Norma 1952-53 198 cm 3 6/8 2800 1000<br />

DB 234 Luxus 1953-55 198 cm 3 6/9 2900 1000<br />

DB 205 Elastic 200 1953-55 198 cm 3 6/9 3000 1000<br />

250 S 1956-63 245 cm 3 10/14 3300 <strong>11</strong>00<br />

DB 255 Elastic 250 1953-55 246 cm 3 10/13 3400 1200<br />

DB 250 1937-39 247 cm 3 6/8 3700 1500<br />

DBK 250 1937-39 247 cm 3 6/8 4400 1700<br />

EM 250 1925-27 249 cm 3 3/4 6000 2600<br />

DS 350 1937-40 346 cm 3 12/17 6500 2800<br />

K 350 1935-36 349 cm 3 9/12 6300 2600<br />

K 500 1933-40 498 cm 3 10/13 8500 3400<br />

KS 500/KKS 500 1936-39 498 cm 3 18/24 <strong>11</strong> 500 3800<br />

KS 601 1950-57 592 cm 3 21/28 14 000 5500<br />

KS 601 Sport 1952-58 592 cm 3 25/34 12 000 5000<br />

KS 600 1938-41 597 cm 3 21/28 12 000 5300<br />

KS 600 1949-50 597 cm 3 21/28 <strong>11</strong> 600 4900<br />

KS 750 „Beiwagenkrad“ 1940-44 751 cm 3 18/26 28 000 10 000<br />

K 800 1933-38 791 cm 3 15/20 19 500 9000<br />

VORSCHAU<br />

Baujahre<br />

Hubraum<br />

kW/PS<br />

In der nächsten Ausgabe<br />

finden sie den Preisspiegel<br />

für die Youngtimer von<br />

1970 bis 1990<br />

Zustand:<br />

gepflegt<br />

Preise in Euro<br />

Zustand:<br />

schlecht<br />

www.motorrad-classic.de<br />

<strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>11</strong>/<strong>2016</strong> 63


LESERBRIEFE<br />

Ex-Testmaschine von <strong>MOTORRAD</strong>: die Suzuki Goose von Leser Norbert Neder<br />

Leser Bachmann findet das Konzept der BMW K 75 genial<br />

27 PS sind genug, meint Leser Villringer<br />

Michael Schlereth besitzt ebenfalls eine Mk III<br />

KONTAKT<br />

Foto: fact<br />

Bitte geben Sie bei E-Mails und Leserbriefen<br />

Name und Wohnort an.<br />

Fragen und Post an die Redaktion:<br />

Redaktion <strong>MOTORRAD</strong> <strong>Classic</strong>,<br />

Stichwort Leserbriefe, 70162 Stuttgart,<br />

Fax 07 <strong>11</strong>/1 82-17 81<br />

E-Mail: motorradclassic@motorpresse.de<br />

Foto: Harry Colbert<br />

Foto: Norbert Neder<br />

Goose Nr. 1 lebt!<br />

Ein Leser hat doch tatsächlich die<br />

ehemalige <strong>MOTORRAD</strong>-Gans im Stall!<br />

<strong>MOTORRAD</strong> <strong>Classic</strong> 10/<strong>2016</strong><br />

Schon immer begeistert vom 350er-Suzuki-Eintopf<br />

– momentan steht die dritte DR<br />

350 im Schuppen –, glaubte ich meinen<br />

Augen nicht zu trauen, als vor einiger Zeit<br />

in einem Kleinanzeigenportal eine Goose<br />

angeboten wurde. Den <strong>MOTORRAD</strong>-Testbericht<br />

von 1993 noch im Hinterkopf, griff<br />

ich sofort zum Telefon. Tatsächlich war die<br />

Maschine noch zu haben und ich nicht<br />

lange nach dem Gespräch auf dem Weg<br />

zu ihr. In einem ehemaligen Schweinestall<br />

hatte das Gänschen, etwas gerupft von Zeit<br />

und Kilometern, für ein paar Jahre Unterschlupf<br />

gefunden. Aufgrund der einmaligen<br />

Farbgebung war mir sofort klar, dass<br />

die ehemalige Testmaschine vor mir stand.<br />

Auch das im Heckbürzel gefundene Preisschild<br />

von Roland Kappelts ehemaliger<br />

Firma ProBikes bestätigte dies später. Trotz<br />

des eher mäßigen Anblicks konnte ich das<br />

Gänschen einfach nicht zurücklassen.<br />

Nach einer Trockeneisdusche war der<br />

optische Zustand wieder einigermaßen<br />

ansehnlich. Die Blessuren wurden ausgebeult,<br />

geglättet und lackiert. Die zerschrammten<br />

Blinker habe ich durch Neuteile<br />

aus Spanien (!) ersetzt. Nach dem<br />

Wechsel von Öl, Bremsflüssigkeit, -leitungen<br />

und -belägen sowie der Überholung<br />

von Bremssätteln und Vergaser war das<br />

Maschinchen bereit für den TÜV und bekam<br />

anstandslos Ersatz für die längst abgelaufene<br />

Plakette. Schon auf den ersten<br />

Kilometern konnte ich den Fahrspaß erleben,<br />

den Jürgen Schmitz vor 23 Jahren<br />

und Uli Holzwarth heute beschrieben,<br />

dieser hat sich um keinen Deut verringert.<br />

Es macht einfach Freude, das Gänschen<br />

auf kleinen, kurvigen Straßen fliegen zu<br />

lassen. Und da es davon genug in meiner<br />

Umgebung gibt, muss Gänseklein sich auch<br />

nicht allein den Schuppen mit Büffel,<br />

Mammut, Stier und den Gespannen teilen.<br />

Gesellschaft leisten ihm in der Kleinvieh-<br />

Ecke ein Soulful-Twin, die Yamaha SRV<br />

250, ein Adler-Küken mit 231 cm³ und der<br />

Reste-Twin mit 244 cm³ mit ähnlichem<br />

Spaßfaktor.<br />

Norbert Neder, Forchheim<br />

Die Norton<br />

Commando zieht<br />

Michael Schlereth braucht noch Infos<br />

zur Norton Commando. Die haben wir.<br />

<strong>MOTORRAD</strong> <strong>Classic</strong> 9/<strong>2016</strong><br />

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe<br />

Redakteure von <strong>MOTORRAD</strong> <strong>Classic</strong>, das<br />

Heft 9/<strong>2016</strong> enthält wieder einmal viele<br />

64 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>11</strong>/<strong>2016</strong><br />

www.motorrad-classic.de


für mich ausgesprochen interessante und<br />

ansprechende Beiträge. Die größte Aufmerksamkeit<br />

hat bei mir der Beitrag ab<br />

Seite 68 über die Norton Commando 850<br />

Mk III erweckt. Ich besitze eine nahezu<br />

tupfengleiche Mk III wie beschrieben und<br />

würde sehr gerne mit Ihrem Redakteur<br />

Kontakt aufnehmen. Auch würde ich sehr<br />

gerne mit dem Eigentümer der beschriebenen<br />

und im Beitrag vorgestellten Commando<br />

Kontakt aufnehmen, um mich mit<br />

ihm zu Einzelfragen der Vergaserabstimmung,<br />

des Elektrostarters und der Leistungsentfaltung,<br />

bei der mich mein eigenes<br />

Motorrad vor interessante Fragen<br />

stellt, austauschen. Noch eine Frage: Ausgesprochen<br />

ausführlich und tiefgründig<br />

fand ich in der neuen Ausgabe den Beitrag<br />

„Unter der Lupe“ zu den Motorrädern<br />

von Laverda. Man erfährt hochinteressante<br />

technische Details und Zusammenhänge.<br />

Gibt es in bereits erschienenen Ausgaben<br />

von <strong>MOTORRAD</strong> <strong>Classic</strong> einen entsprechenden<br />

Beitrag zu den Norton-<br />

Twins? Ein solcher wäre für mich sehr<br />

interessant. Falls ja, würde ich das entsprechende<br />

Heft gerne nachbestellen.<br />

Vielen herzlichen Dank und alles Gute<br />

weiterhin!<br />

Michael Schlereth, Villingen-Schwenn.<br />

Anmerkung der Redaktion: Hallo Herr<br />

Schlereth, wir haben Ihre Anfrage weitergeleitet.<br />

Wir hatten tatsächlich auch schon<br />

die Norton Commando-Modelle ausführlich<br />

„Unter der Lupe“, erschienen in MOTOR­<br />

RAD <strong>Classic</strong> 3/2014. Das Heft kann unter<br />

der Telefonnummer 07<strong>11</strong>/32 06 88 99 nachbestellt<br />

werden. Ebenso die weiteren großen<br />

Kaufberatungen über die großen Zweiventil-<br />

Boxer von BMW (Ausgabe 7/2012), die großen<br />

Guzzis (3/2013), die Kreidler Florett<br />

(5/2014), die Morini-V2-Modelle (3/2015)<br />

und die Ducati Pantah (Heft 1+2/<strong>2016</strong>).<br />

K 75 überzeugt<br />

Leser Dietrich Bachmann will den<br />

BMW-Dreizylinder nicht mehr missen.<br />

<strong>MOTORRAD</strong> <strong>Classic</strong> 9/<strong>2016</strong><br />

Liebe Redaktion, ich habe mit Interesse<br />

den Bericht über die drei Dreizylindermaschinen<br />

gelesen. Ich selber besitze nach<br />

35 Jahren Abstinenz seit Mai 2013 eine<br />

BMW K 75 C von 1985 mit kleiner Lenkerverkleidung.<br />

Als sechster Besitzer kann<br />

ich für den damaligen Tachostand von zirka<br />

68 000 Kilometern keine Hand heben.<br />

Inzwischen stehen über 97 000 Kilometer<br />

auf der Uhr. Bei Übernahme der Maschine<br />

hatte sie gerade TÜV und neue Metzeler<br />

Lasertec-Reifen bekommen. Da die Maschine<br />

wohl längere Zeit gestanden hatte,<br />

ließ ich sie bei BMW Dreieich durchsehen<br />

und alle Flüssigkeiten wechseln. Es stellte<br />

www.motorrad-classic.de<br />

sich heraus, dass das Steuerkopflager fällig<br />

war, was in der Winterpause erledigt wurde.<br />

Gewechselt wurden inzwischen die<br />

Schläuche der Einspritzanlage, die nach<br />

30 Jahren porös waren, und der Kühlerventilator.<br />

Undichtigkeiten im Öl-/Wasserkreislauf<br />

konnte ich bis jetzt nicht<br />

beobachten. Auch das erwähnte Lenkerschlagen<br />

konnte ich nicht feststellen,<br />

insbesondere nicht bei einer gerade absolvierten<br />

Alpenrundfahrt mit zwei Personen<br />

und vollem Gepäck. Das taumelnde<br />

Lenkgefühl hatte ich bei zirka <strong>11</strong>0 bis<br />

120 km/h anfangs kennengelernt, es lag<br />

aber vermutlich am montierten Federbein<br />

(wahrscheinlich verschlissenes WP-<br />

Modell). Nach der Umstellung auf das<br />

Original-Federbein von Bilstein war das<br />

Problem weg, der Fahrkomfort auch deutlich<br />

besser. Was ich bestätigen kann, ist<br />

eine gewisse Schwerfälligkeit beim Einlenken,<br />

besonders bei langsamer Fahrt.<br />

Dem kann man aber auch abhelfen. Auf<br />

einen Tipp von meiner Werkstatt habe<br />

ich vor zwei Monaten die Bereifung auf<br />

Michelin Pilot 3 umgestellt. Ich denke, es<br />

ist insbesondere der etwas andere Querschnitt<br />

des Vorderreifens, der den Unterschied<br />

ausmacht. Die Maschine fährt sich<br />

gefühlt gleich 30 Kilogramm leichter. Als<br />

alter Boxerfan war ich anfangs skeptisch.<br />

Inzwischen bin ich von dem Dreizylinder<br />

absolut überzeugt und möchte ihn nicht<br />

mehr missen. Das Konzept des liegenden<br />

Reihenmotors war einfach genial! Es<br />

stimmt auch, der leicht grollende Klang<br />

der Maschine kommt leider erst ab 4500/<br />

min auf, nur die braucht man beim Beschleunigen<br />

kaum, weil der Motor so gut<br />

aus dem Keller zieht – nur ab und zu brauchen<br />

auch die Ohren etwas Doping. Es ist<br />

schade, dass aus diesem Motor nicht mehr<br />

gemacht wurde, aber bei BMW hat die<br />

Lernphase ja immer schon etwas länger<br />

gedauert. Bleibt also die Hoffnung . . .<br />

Dietrich Bachmann, Langen<br />

Entdrosselung<br />

unnötig<br />

Leser Villringer genügen die auf 27 PS<br />

gedrosselten Motorräder der 80er.<br />

<strong>MOTORRAD</strong> <strong>Classic</strong> 9/<strong>2016</strong><br />

Sehr geehrter Herr Eirich, Sie schreiben,<br />

dass das Entdrosseln von 27-PS-Motorrädern<br />

teuer werden kann. Ich finde, das ist<br />

auch ziemlich unnötig! Ich selber hatte<br />

seinerzeit eine Suzuki GSX 400 E, und<br />

diese rannte laut Tacho über 160 km/h.<br />

<strong>MOTORRAD</strong> hatte damals im Test satte 30<br />

PS und über 150 km/h gemessen! Aber<br />

auch von Kawasaki gab es eine Maschine,<br />

eine 350er, die ebenfalls über 150 km/h<br />

lief. Also, ich denke, dass dies gerade<br />

heutzutage, wo man auf deutschen Autobahnen<br />

eh nur Durchschnittsgeschwindigkeiten<br />

um die 120 km/h erreicht, völlig<br />

ausreicht, im Ausland erst recht! Und damals,<br />

versicherungstechnisch, ja sowieso!<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

Bernhard Villringer, Rheinhausen<br />

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SZENE I<br />

Porträt Brough-Spezialist<br />

Auf<br />

gleicher<br />

Höhe<br />

Eine Brough Superior wird immer etwas ganz Besonderes bleiben.<br />

Aber Kurt auch: Der kann sie nämlich restaurieren. Text und Fotos von Fred Siemer<br />

66 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>11</strong>/<strong>2016</strong>


Sich selbst ganz oben einzuordnen,<br />

das muss man wollen. George<br />

Brough wollte. Der Sohn eines<br />

Motorradproduzenten grenzte seine Produkte<br />

gegen die des Vaters mit dem Beinamen<br />

Superior ab, betrieb schon zum<br />

Verkaufsstart 1920 äußerst standesbewusste<br />

Werbung und maß sich sowie seine<br />

Handwerker täglich an allerhöchsten<br />

Ansprüchen. Mit Erfolg: Ein britischer<br />

Motorradjournalist adelte 1924 die frisch<br />

getestete SS 80 mit dem seither gebräuchlichen<br />

Titel „Rolls-Royce of motorcycles“.<br />

Sporttriumphe und Rekordfahrten mehrten<br />

den Ruhm, der schließlich ins Mythische<br />

emporstieg, als T. E. Lawrence, der<br />

auch als Lawrence von Arabien bekannte<br />

englische Schriftsteller und Oberst, 1935<br />

auf einer Brough Superior tödlich verunglückt<br />

war. Seine SS 100 mit kopfgesteuertem<br />

JAP-V2 war eine von 281, die zwischen<br />

1924 und 1935 entstanden sind. Bis<br />

1940 kamen noch 102 mit Matchless-<br />

Motor hinzu.<br />

Dagegen muten die seitengesteuerten<br />

und leistungsschwächeren SS 80 beinahe<br />

volkstümlich an, denn von denen sind<br />

über die Jahre fast <strong>11</strong>00 aus der kleinen<br />

Fabrik in Nottinghams Haydn Street gerollt.<br />

Davon allein 460 mit Matchless-V-<br />

Twin. So eine hat Kurt Harries. Seit 17 Jahren.<br />

Ist er nun ganz oben angekommen?<br />

„Quatsch“, grinst der fidele Ruheständler,<br />

„aber ich weiß, was du meinst.“ Genau:<br />

die staunenswerten Rekordmeldungen<br />

über Auktions preise aller möglichen<br />

Broughs, zuletzt jener erbarmungswürdigen<br />

Funde aus dem Bodmin-Moor in<br />

Cornwall. Selbst Kernschrott erzielt noch<br />

astronomische Summen, unter den Top<br />

www.motorrad-classic.de<br />

Vorn die SS 80 mit<br />

Matchless-V2, hinten die<br />

<strong>11</strong>.50 mit dem JAP. Und<br />

bald kriegen sie auch<br />

verchromte Tanks


SZENE I<br />

Porträt Brough-Spezialist<br />

Ten der teuersten Motorräder rangieren<br />

stets mehrere Broughs. Da fragt sich der<br />

un bedarfte Beobachter natürlich, ob im<br />

Umgang mit einem solchen Teil ganz allmählich<br />

die Bodenhaftung verloren geht.<br />

Diese Vermutung entkräftet Kurt mit<br />

umwerfender Freundlichkeit und ländlichem<br />

Charme, auch die Kleiderordnung<br />

rund um seine Werkstatt verrät, dass er es<br />

eher mit Uwe Seeler hält: Normal ist doch<br />

am schönsten. Einerseits. Andererseits<br />

grenzt es eher ans Unnormale, was der<br />

gelernte Elektroinstallateur in seinem Leben<br />

schon alles restauriert hat. Kurt kann<br />

nichts schrecken, der macht aus einem<br />

Haufen Elend einen funktionstüchtigen<br />

Hingucker, und nachdem er seine Fähigkeiten<br />

unter anderem an einer seltenen<br />

350er-Standard Geländesport von 1935<br />

oder einem einst für den russischen Zarenhof<br />

gedachten Royal Ruby-Gespann von<br />

1916 erprobt hatte, weckte ein verrosteter<br />

Brough-Torso sein Interesse. Der schlummerte<br />

bei einem befreundeten Händler in<br />

der Scheune. Und schlummerte ... und<br />

schlummerte ... Endlich wollte der Händler<br />

ein Haus bauen und griff zum Telefon.<br />

„Kurt, jetzt hol das Ding ab.“<br />

Den Torso gab’s natürlich nicht umsonst,<br />

aber die Botschaft war klar. „Eine<br />

solche Chance kriegst du nicht oft“, erinnert<br />

sich Kurt, „das Krad war ja fast komplett.“<br />

Zwei fahrtüchtige Ardies und ein<br />

Borgward Isabella Coupé mussten dran<br />

glauben, bis die Finanzierung stand. Sitz,<br />

Kotflügel, Armaturen und Lenker stimmten<br />

nicht, der Tank hatte jeden Chrom eingebüßt,<br />

manches Kleinteil fehlte. Aber die<br />

Kerzen sahen noch gut aus. Und sie funkten.<br />

Also einen provisorischen Tank angeschlossen<br />

und drauf. Kurt war baff: „Der<br />

Motor kam auf den ersten Tritt. Wirklich.“<br />

Trotzdem entpuppte sich das Triebwerk<br />

nach derart langer Standzeit natürlich als<br />

Pflegefall und wurde bis auf die letzte<br />

Schraube neu aufgebaut. Probleme? „Die<br />

Schnecke vom Ölpumpen antrieb war kaputt,<br />

und die zu montieren, das ist ein bisschen<br />

fummelig.“ Aha. Nach sechs Monaten<br />

war die SS 80 zwar noch längst nicht<br />

wieder im Originalzustand, aber sie fuhr.<br />

Eigentlich verbringen Kurt und Gattin<br />

den Urlaub schon ewig bei ihren geliebten<br />

Veteranen-Rallyes. Mit dem edlen Briten-<br />

Twin erweiterte sich ihr Spektrum noch<br />

mal beträchtlich, denn bereits seit 1958<br />

sorgt der Brough Superior Club dafür, den<br />

Gebrauch dieser Motorräder zu fördern.<br />

So steht’s in der Vereinsordnung, und das<br />

fand Kurt klasse. Zumal diese Gentlemen<br />

nicht spaßen und ihre Veteranen wirklich<br />

fordern. Nebenher fördern sie – auch das<br />

verlangt die Vereinsordnung – das Überleben<br />

der raren Maschinen. So wie George<br />

Beim Abholen seiner Maschine<br />

nahm der Kunde Platz und Maß,<br />

dann wurde der Lenker verlötet<br />

Kurt kann nichts schrecken,<br />

der macht aus einem Haufen<br />

Elend einen echten Hingucker<br />

Jede Brough Superior war fein<br />

komponiert. Und deshalb spielen<br />

Kleinteile eine wichtige Rolle<br />

Unlängst hat Kurt eine „kleine“ Brough<br />

mit 680er-ohv-JAP restauriert. Jetzt<br />

träumt er nur noch von einer SS 100<br />

68 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>11</strong>/<strong>2016</strong>


Brough persönlich nach dem Krieg die<br />

Ersatzteilversorgung aufrecht hielt, so tun<br />

es heute die Mitglieder füreinander. Wer<br />

registriert ist, kriegt Teile und kann vorher<br />

in Listen stöbern, welche die Freunde anderer<br />

Vorkriegsveteranen zu Tränen rühren<br />

dürften. Davon erfuhr Kurt, als er 2001<br />

sein erstes Brough-Treffen im holländischen<br />

Hengelo ansteuerte, und trat dem<br />

noblen Verein sofort bei. Gepäck taschen,<br />

Lenker plus Armaturen hat er über den<br />

Club erstanden. „Aber alles haben die natürlich<br />

auch nicht.“ Diese komische Zielvorrichtung<br />

auf dem Scheinwerfer, zum<br />

Beispiel. „Das soll ja aus der Fliegerei<br />

kommen, von den Jägern. Na, egal, aber<br />

bis ich da das richtige Material gefunden<br />

hatte...“ Musste aber sein, denn mit so einem<br />

Ding ziert sich eine Brough Superior<br />

besonders gern.<br />

Typisch für George Brough, den Ausstattungs-Spezialisten.<br />

Der Mann war kein<br />

überragender Techniker, zählte aber als<br />

Fahrer zu den großen englischen Pionieren<br />

und wusste, was auf der Landstraße<br />

zählt oder was bei Rekordfahrten schnell<br />

macht. Dreimal hintereinander hatte er<br />

auf Motorrädern seines Vaters ab 1910 die<br />

Fernfahrt von London nach Edinburgh gewonnen,<br />

als Erster brachte er 1922 einen<br />

Seitenventiler auf über 100 Meilen pro<br />

Stunde. Eine getunte SS 80. Jedem einzelnen<br />

Serienpendant bescheinigte er, auf<br />

Wunsch und gegen Aufpreis auch per Urkunde,<br />

dass es 80 Meilen (beziehungsweise<br />

100 bei der ohv-SS) ging. Starker Tobak<br />

um die Zeit und himmelweit entfernt vom<br />

meisten, was sonst so rumfuhr. Das Genie<br />

von Brough bestand darin, seine Motorräder<br />

so zu kon figurieren, dass sie auch<br />

auf den damaligen Landstraßen schnell<br />

waren. Und ausdauernd. Darum kaufte er<br />

konsequent nur vom Feinsten. Enfield-<br />

Bremsen, Harley-Gabeln, Smiths-Uhren,<br />

Markenzeichen: Die verchromten Tankflanken<br />

spiegeln den Rest der Welt<br />

George Brough schätzte ein sauberes<br />

Erscheinungsbild – und verbannte<br />

alle Züge in den Lenker<br />

<strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>11</strong>/<strong>2016</strong> 69


SZENE I<br />

Porträt Brough-Spezialist<br />

Burman-Getriebe und so fort. Überall<br />

machte er seine gehobenen Qualitätsansprüche<br />

geltend, und wer die nicht erfüllte,<br />

wurde ab gestraft. Sogar mit JAP<br />

legte er sich an, als deren 1934 eingeführter<br />

ohv-V2, der JTOS-Motor, mit<br />

Kinderkrankheiten nervte. Kurzerhand<br />

wechselte Brough für seine beiden SS-<br />

Modelle zu Matchless.<br />

Wer seine Brough zuverlässig<br />

am Laufen hält, genießt die<br />

Hochachtung der Clubfreunde<br />

Die schwerste Brough hingegen behielt<br />

ihren speziell entwickelten 60-Grad-<br />

JAP-V2. Im anstrengenden Behörden- und<br />

Seitenwagenverkehr sollte diese 1933 eingeführte<br />

Tourenmaschine namens <strong>11</strong>.50<br />

dienen, insgesamt 308 wurden bis 1940<br />

gebaut. Eine davon hat es vor zwei Jahren<br />

nach Hamburg verschlagen, zu einem<br />

Freund von Kurt. Der wollte sie restaurieren<br />

lassen, aber das ging so gar nicht voran.<br />

Bis Kurt ein Einsehen hatte und das<br />

ganze Projekt in seinem Werkstattkeller<br />

landete. JAP-Motor, warum nicht? „Hatten<br />

wir doch früher im Bahnsport.“ Anfang<br />

der 70er nämlich, wilde Zeiten damals<br />

und in ganz Nordwestdeutschland<br />

noch immer die große Ära der Langbahnen.<br />

Kurt war dabei, nein: mittendrin,<br />

denn einmal ist er sogar Meister geworden,<br />

im JuPo. Ein paar Jahre später beendete<br />

ein schwerer Unfall seine Fahrerkarriere,<br />

aber als Vereinsvorsitzender hat<br />

er weitergemacht. In Treue fest, bald drei<br />

Jahrzehnte. Immer links im Kreis rum,<br />

Die Detailverliebtheit kannte keine<br />

Grenzen, wie diese herrlich sinnfreie<br />

Zieleinrichtung treffend beweist<br />

Kurt und sein Freund besprechen die<br />

680er-Restaurierung. In aller Ruhe,<br />

denn sonst wird das nichts<br />

70 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>11</strong>/<strong>2016</strong>


Staub und Krach und Drift und Gefahr –<br />

auch dafür waren JAP-Motoren gemacht.<br />

Jetzt eben als V2 im luxuriösen Gewand.<br />

Die Restaurierung verlief unaufgeregt,<br />

wenngleich am Rahmen manches verstärkt<br />

und geschweißt werden musste.<br />

Zwei Gabelholme beherbergen nun verstärkende<br />

Rohre, ganz angetan ist Kurt<br />

vom gegenüber der SS 80 nochmals höheren<br />

Fahrkomfort der <strong>11</strong>.50: „Der Motor<br />

geht super weich von unten raus, ja, und<br />

dann hat die hinten doch schon Geradwegfederung.“<br />

Mit Thomas, dem Freund, ist er im vergangenen<br />

Sommer die Eifelfahrt des Clubs<br />

mitgefahren. Richtig zackig sei es da hergegangen,<br />

über 1000 Kilometer lang. Da<br />

hat sich Kurt mal wieder gefreut, dass er<br />

seinem Twin vor drei Jahren neue Kolben<br />

spendiert hat: „Jetzt zieht die viel energischer.“<br />

Und dass er – lang ist’s her – auf<br />

einem Teilemarkt mal einen originalen<br />

Zündmagneten auftreiben konnte. „Vorher<br />

ist sie mir oft zu heiß geworden.“ Die<br />

englischen Clubkollegen haben schnell<br />

bemerkt, wie gut und ausdauernd dieses<br />

Motorrad läuft. Das hat Respekt verschafft.<br />

Nur wenn Kurt erläutert, dass der<br />

technische durchaus mit dem optischen<br />

Zustand korrespondiert, dann lachen die<br />

Briten. „Die nennen mich immer Cleaning<br />

Boy und feixen. Dabei entdeckst du doch<br />

meist beim Putzen, wo was locker ist und<br />

so, oder?“<br />

Die Erfahrung gibt Kurt recht. Erst<br />

neulich wieder, als er bemerkte, dass die<br />

Hülse des Gasgriffs gebrochen war. Dumm<br />

nur, dass die auf keiner Teileliste des Clubs<br />

auftaucht. Dann hat er nachgemessen.<br />

„Hätt’ ich ja auch gleich machen können.“<br />

Das Ding hat nämlich dieselben Dimensionen<br />

wie ein handelsübliches Waschbecken-Abflussrohr.<br />

Man muss sich nur<br />

zu helfen wissen. Auch im Umgang mit<br />

dem zweirädrigen Hochadel. ◻<br />

DATEN<br />

Brough Superior <strong>11</strong>.50<br />

Motor: JAP-60-Grad-V-Zweizylinder-Viertaktmotor, Bohrung x Hub 85,5<br />

x 95 mm, Hubraum 1096 cm³, je zwei stehende Ventile pro Brennraum,<br />

über je eine untenliegende, zahnradgetriebene Nockenwelle und Stoßstangen<br />

betätigt, ein Amal-Vergaser mit doppelter Schwimmerkammer,<br />

Trockensumpfschmierung, zirka 35 PS bei 4200/min<br />

Antrieb: Primärtrieb über Kette, Norton-Mehrscheiben-Trockenkupplung,<br />

Norton-Vierganggetriebe mit Fußschaltung, Sekundärtrieb<br />

über Kette<br />

Fahrwerk: Geschlossener Einrohrrahmen mit gegabeltem Unterzug,<br />

Monarch-Gabel vorn mit geschobener Kurzschwinge mit Reibungsdämpfer,<br />

hinten Geradwegfederung (seit 1937 im Programm), Reifen vorn und<br />

hinten 3.50 x 19 und 4.00 x 19, Enfield-7-Zoll-Simplex-Halbnabenbremsen<br />

vorn und hinten, Radstand 1500 mm, Trockengewicht zirka 220 kg.<br />

In dieser Form wurden von 1937 bis 1940 insgesamt 82 Stück von der<br />

<strong>11</strong>.50 gebaut<br />

Brough Superior SS 80 De Luxe<br />

Motor: Matchless-50-Grad-V-Zweizylinder-Viertaktmotor,<br />

Bohrung x Hub 85,7 x 85,5, Hubraum 990 cm³, je zwei stehende Ventile<br />

pro Brennraum, über je eine untenliegende, zahnradgetriebene<br />

Nockenwelle und Stoßstangen betätigt, ein Amal-Vergaser, Trockensumpfschmierung,<br />

zirka 30 PS bei 4300/min<br />

Antrieb: Primärtrieb über Kette, Norton-Mehrscheiben-Trockenkupplung,<br />

Norton-Vierganggetriebe mit Fußschaltung, Sekundärtrieb<br />

über Kette<br />

Fahrwerk: Geschlossener Einrohrrahmen mit gegabeltem Unterzug<br />

und starrem Heck (Geradwegfederung ab 1937 gegen Aufpreis lieferbar),<br />

Monarch-Gabel vorn mit geschobener Kurzschwinge mit Reibungsdämpfer,<br />

Reifen vorn und hinten 3.50 x 19 und 4.00 x 19, Enfield-7-<br />

Zoll-Simplex-Halbnabenbremsen vorn und hinten, Radstand 1500 mm,<br />

Trockengewicht zirka 210 kg. In dieser Form wurden von 1938 bis 1940<br />

insgesamt 64 Stück von der SS 80 gebaut<br />

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AUF ACHSE I<br />

Suzuki GT 250 X7<br />

Schatz<br />

mit X<br />

Mit der fast völlig neu entwickelten<br />

GT 250 X7 bäumte sich<br />

Suzuki 1978 gegen die immer<br />

stärkere Zweitakt-Konkurrenz<br />

auf – letztlich leider ohne Erfolg.<br />

Heute ist der leichte Flitzer eine<br />

gesuchte Rarität.<br />

Text: Gerhard Eirich; Fotos: Stefan Wolf, Eirich<br />

Leistung ist nicht alles – sie muss auch<br />

auf möglichst geringes Gewicht treffen.<br />

Den so häufig zitierten Wert PS<br />

pro Kilogramm haben in den vergangenen<br />

Jahrzehnten wenige Bikes so konsequent in<br />

Fahrleistungen umgesetzt wie die Suzuki GT<br />

250 X7. Die gemessenen 7,2 Sekunden für<br />

den Sprint von null auf Hundert haben sich<br />

in mein Gedächtnis eingebrannt, das Fahrerlebnis<br />

hielt, was der Wert versprach. Die<br />

X7 war mein zweites Motorrad und gehört zu<br />

den Bikes, die ich heute gern noch besäße.<br />

Keine Frage also, dass dieser leichte, spritzige<br />

Zweitaktrenner in einem Fahrbericht gewürdigt<br />

werden muss, nachdem mir Besitzer<br />

Stefan Kröck in anderem Zusammenhang<br />

lapidar beichtete, dass er eine X7 sein Eigen<br />

nennt. „In Blau.“ Wie meine damals.<br />

Genau genommen ist seine die etwas<br />

teurere Edelvariante X7 E mit Gussrädern,<br />

zur Wahl stand auch die günstigere Basis-X7<br />

mit Speichenrädern. Auch Stefan hat ganz<br />

früher als Motorrad-Novize eine X7 als Alltagsfahrzeug<br />

gefahren, eine weiße (neben<br />

Weiß und Blau gab es sie noch in Rot), damals<br />

1979 gekauft, zwei Jahre gefahren, dann<br />

wieder verkauft.<br />

72 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>11</strong>/<strong>2016</strong><br />

Alte Zweitaktliebe rostet nicht<br />

Allerdings ist der heute 55-Jährige inzwischen<br />

längst rückfällig geworden und fand<br />

bereits 1992 seine heutige X7, gekauft aus<br />

erster Hand von einem älteren Herrn. Seither<br />

wird sie zwar wenig bewegt, aber immerhin<br />

regelmäßig und mit großem Spaß. Den sollte<br />

sie gemäß der Vorgaben der Suzuki-Stratewww.motorrad-classic.de


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AUF ACHSE I<br />

Suzuki GT 250 X7<br />

74 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>11</strong>/<strong>2016</strong><br />

gen nach ihrer Vorstellung auf der IFMA<br />

1978 natürlich all ihren Käufern bescheren.<br />

Und dies nicht nur dank des günstigen<br />

Kaufpreises, sondern vor allem aufgrund<br />

der Tatsache, dass die X7 quasi<br />

völlig neu konstruiert worden war, mit<br />

der allmählich in die Jahre gekommenen<br />

Vorgängerin fast nichts mehr gemein<br />

hatte. So spendierte man dem quadratisch<br />

ausgelegten Zweitaktmotor eine kontaktlose<br />

Zündung, ergänzte die Schlitzsteuerung<br />

durch einen zusätzlichen Membraneinlass,<br />

der die Leistungsentfaltung und<br />

den Spitzenwert verbessern sollte. 30 PS<br />

leistete der Motor nun „offen“ im Ausland<br />

(in Japan hieß die Neue übrigens RG 250),<br />

für Deutschland fügte man sich mit 27 PS<br />

in die gängige Leistungsklasse.<br />

Angeblich sparte schon der Motor einige<br />

Kilogramm an Gewicht ein. Weitere<br />

Pfunde purzelten unter anderem durch<br />

den Einsatz vieler Kunststoffteile und<br />

die Konstruk tion eines neuen Rahmens:<br />

Schluss mit dem alten Doppelrohrrah-<br />

Die Werbung prahlte damit, die Suzuki<br />

schaffe über 100 Meilen pro Stunde: in<br />

der 30-PS-Auslandsversion glaubhaft


Klar gezeichnete, gut ablesbare, wenn auch stark voreilende Runduhren prägen<br />

das Cockpit, die kantigen Formen von Heckbürzel und Rücklicht die Heckansicht<br />

Der bildschön<br />

verrippte Motor<br />

hängt im gewichtssparenden<br />

Einrohrrahmen<br />

mit gegabelten<br />

Unterzügen<br />

men, die neue GT 250 verwendete einen<br />

Einrohrrahmen mit gegabelten Unterzügen,<br />

im Steuerkopfbereich mittels Knotenblech<br />

verstärkt und mit nunmehr nadelgelagerter<br />

Hinterradschwinge.<br />

Ein Herz auch für den Sozius: Die Beifahrerfußrasten<br />

sind nun an rahmenfesten<br />

Extra-Auslegern befestigt, nicht mehr<br />

direkt an der Schwinge. Genützt hat all<br />

dies laut damaliger Testberichte wenig –<br />

die X7 muss in Sachen Fahrwerksstabilität<br />

und Präzision herbe Kritik einstecken.<br />

Egal – dies hatte schon damals weder<br />

Stefan noch mich gestört. Und heute geht<br />

es bei der Wiederbegegnung mit meiner<br />

alten Zweitaktliebe längst nicht mehr um<br />

Fahrleistungs-Spitzenwerte oder Duelle<br />

auf Landstraßen (der Tacho hat übrigens<br />

bei Topspeed stets dreiste 15 km/h dazu<br />

gelogen), sondern um das reine Zweitakterlebnis.<br />

Anspringen? War nie ein Thema.<br />

Vermutlich könnte man sie mit dem Zeigefinger<br />

„antreten“, so leicht und verlässlich<br />

springt die X7 an.<br />

Blechernes, kerniges, aber nicht zu<br />

lautes Zweitaktmeckern ertönt, im Sattel<br />

sitzend fällt sofort die schlanke, zierliche<br />

Gestalt der 250er auf. Klar, 145 Kilogramm,<br />

vollgetankt. Man sitzt klassisch<br />

auf und nicht im Bike, Tank und Sitzbank<br />

fließen fast auf einer Höhe ineinander<br />

über. Völlig unspektakulär lässt sich die<br />

Suzuki mit 2000 Touren stressfrei anfahren<br />

und einmal in Fahrt auch jederzeit<br />

aus dieser Drehzahl hochbeschleunigen.<br />

Okay, energischer geht es eher ab 4000/<br />

www.motorrad-classic.de <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>11</strong>/<strong>2016</strong> 75


AUF ACHSE I<br />

Suzuki GT 250 X7<br />

Bei der X7 kommen 26er-Mikuni-Vergaser<br />

zum Einsatz; die Chokeklappe<br />

wird beim Kaltstart nur kurz benötigt<br />

min voran, und der echte Kick kommt<br />

dann ab 6000/min, wo sich der Tritt ins<br />

Kreuz eher nach mehr als 27 PS anfühlt.<br />

Das war schon früher so und bleibt auch<br />

heute ihr Erfolgsrezept. Die X7 geht echt<br />

voran, und auf kurvigen Landstraßen kann<br />

man mit beherztem Fahrstil an stärkeren<br />

Bikes dranbleiben.<br />

Taubheitsgefühle in Händen, Gesäß<br />

oder Füßen stellen sich kaum ein, der<br />

Zwei takter vibriert zwar spürbar, aber<br />

nicht unangenehm<br />

oder gar lästig. Ehrliche<br />

Lebensäußerungen<br />

eben.<br />

Und ja, es stimmt,<br />

beim Einlenken wirkt die<br />

X7 etwas nervös, neigt in<br />

engen Kurven zum Einklappen,<br />

gibt sich hinten<br />

bockhart gefedert und will<br />

in welligen Kurven konzentriert<br />

geführt werden.<br />

Aber auch das macht ja den<br />

Reiz aus, den wilden Zweitaktbiss<br />

zu bändigen und<br />

dank des gut gestuften, exakt<br />

76 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>11</strong>/<strong>2016</strong><br />

schaltbaren Sechsganggetriebes in flottes<br />

Tempo umzusetzen. Die ordentlich zupackende<br />

Scheibenbremse vorn macht<br />

ihre Sache jedenfalls gut, die hintere<br />

Trommel hilft tapfer mit.<br />

Erinnerungen werden wach, an die<br />

erste Vogesen-Tour mit den Kumpels damals.<br />

Dort, auf den einsamen, kurvigen<br />

Bergsträßchen hat die Kleine richtig Laune<br />

gemacht. Der fehlende Komfort auf<br />

langen Autobahnetappen hat damals auch<br />

keinen gestört. Die recht straffe Sitzbank,<br />

die mir heute auffällt, ist nicht ori ginal,<br />

die bildschöne Giuliari-Bank passt jedoch<br />

im Styling bestens zum kantigen Suzuki-<br />

Design. Eine Original-Bank könnte der<br />

leidenschaftliche Fahrzeugsammler notfalls<br />

ja auch von seiner roten Zweit-X7 abschrauben,<br />

die er als Teileträger gekauft<br />

hat. Doch als Schlacht-Moped ist diese<br />

eigentlich zu gut und zu schade. Warum<br />

sollte Stefan auch Teile benötigen? Seine<br />

Das Original-Handbuch ist noch vorhanden<br />

– aus heutiger Sicht wirkt<br />

manches darin sehr belustigend


DATEN<br />

Suzuki GT 250 X7<br />

Motor: Luftgekühlter Zweizylinder-Zweitakt-<br />

Reihenmotor, schlitz- und membrangesteuert,<br />

Bohrung x Hub 54 x 54 mm, Verdichtung<br />

6,7:1, Hubraum 247 cm³, Leistung 27 PS bei<br />

8000/min, zwei 26er-Mikuni-Vergaser, kontaktlose<br />

Zündung, Getrenntschmierung<br />

Kraftübertragung: Mehrscheibenkupplung<br />

im Ölbad, Sechsganggetriebe, Kettenantrieb<br />

Fahrwerk: Einrohrrahmen mit gegabelten<br />

Unterzügen, hydraulisch gedämpfte Tele gabel<br />

vorn, Ø 32 mm, Stahlschwinge mit zwei Federbeinen<br />

hinten, Reifen vorn 3.00 S 18, hinten<br />

3.50 S 18, Scheibenbremse vorn, Ø 250<br />

mm, Trommelbremse hinten, Ø 160 mm<br />

Maße und Gewichte:Radstand 1310 mm,<br />

Gewicht vollget. 145 kg, Tankinhalt 15,5 l<br />

Höchstgeschwindigkeit: 154 km/h<br />

Neupreis (1978): 4140 Mark<br />

Blaue hat seit dem Kauf nur gut 2000 Kilometer<br />

dazu bekommen, und so lange die<br />

Ölpumpe der CCI-Getrenntschmierung<br />

sauber eingestellt ist, auf eventuell spröde<br />

gewordene Kurbelwellendichtringe geachtet<br />

wird (unerwünschte Nebenluft<br />

führt zur Gemischabmagerung und kann<br />

einen Klemmer verursachen) und auch<br />

sonst die Wartung des Bikes nicht zu kurz<br />

kommt, sollte es noch lange keine Probleme<br />

geben.<br />

Behalten macht schon aus Gründen<br />

der Wertsteigerung Sinn – X7 sind heute<br />

gesucht und steigen quasi stündlich im<br />

Wert. Zu dem Spottpreis von knapp über<br />

2000 Mark, zu dem die X7 nach Produktionseinstellung<br />

Ende 1981 teilweise noch<br />

bis 1983 verramscht wurde, ist heute<br />

längst kein gepflegtes Exemplar mehr zu<br />

finden. Kaufgesuche sind heute in den<br />

Kleinanzeigenbörsen häufiger zu lesen als<br />

Verkaufsangebote.<br />

Die leistungsstarke Konkurrenz ließ<br />

der luftgekühlten 27-PS-Suzuki zu Beginn<br />

der 1980er keine Chance mehr – die Zeit<br />

der bärenstarken, wassergekühlten Yamaha-RDs<br />

war bereits angebrochen. Es<br />

war also ein kurzes, letztes Aufbäumen<br />

der GT 250-Baureihe. Gut, dass es die X7<br />

gegeben hat. Und gut, dass Stefan seinen<br />

roten, gut erhaltenen Teileträger wahrscheinlich<br />

niemals brauchen wird. Vielleicht<br />

sollten wir mal reden... ◻<br />

MEINUNG<br />

Gerhard Eirich<br />

Der ehemalige Besitzer einer Suzuki<br />

GT 250 X7 wirft einen Blick zurück.<br />

Völlig klar: Moped hui, Fahrer – na ja. Klamotten,<br />

Barttracht und Frisur sind peinliche Zeugen der<br />

1980er, die X7 hingegen kann sich heute noch sehen<br />

lassen. Meine blaue Suzuki in der gün stigeren<br />

Variante mit Speichenrädern und beim Kauf nur<br />

15 000 Kilometern auf der Uhr hat nur 800 Mark<br />

gekostet und mich von der 17 PS starken RD 200<br />

in die 27-PS-Liga befördert, womit ich nun mit<br />

den größeren Vierzylinder-Bikes der Kumpels halbwegs<br />

mithalten konnte. Der Fahrspaß mit der<br />

ultrahandlichen und stets zuverlässigen 250er ist<br />

mir bis heute in guter Erinnerung. Auch wenn ich<br />

schon nach einem Jahr der Ver suchung des<br />

Aufstiegs in die 50-PS-Klasse erlegen bin – ich<br />

war jung und hatte (endlich) das Geld.<br />

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NACHDRUCK<br />

78 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>11</strong>/<strong>2016</strong><br />

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Modernste Technik und fortschrittliche<br />

Konstruktionsmerkmale zeichneten den<br />

wassergekühlten Vierzylinder-Boxer motor<br />

der Honda Gold Wing aus. Grund genug,<br />

uns den Aufbau des 82 PS starken und 106<br />

Kilogramm schweren Trumms noch einmal<br />

genauer anzuschauen. Denn der Blick<br />

in das geschmeidige Triebwerk ist heute<br />

noch genauso spannend wie damals,<br />

gezeigt in <strong>MOTORRAD</strong> 7/1976<br />

Fotos: mps-Fotostudio<br />

<strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>11</strong>/<strong>2016</strong> 79


NACHDRUCK<br />

80 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>11</strong>/<strong>2016</strong><br />

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SZENE I<br />

Menschen und ihre Maschinen<br />

Freunde<br />

fürs Leben<br />

Wolfgang Zanker und seine Suzuki<br />

GSX-R <strong>11</strong>00 haben eine bewegte<br />

Vergangenheit. Denn der ehemalige<br />

Tester von <strong>MOTORRAD</strong> besitzt<br />

noch immer die ehemalige Dauertest-Maschine<br />

der Redaktion.<br />

Text: Wolfgang Zanker; Fotos: fact, Archiv<br />

84 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>11</strong>/<strong>2016</strong><br />

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Die Dinge sind nicht, wie sie sind,<br />

sondern das, was man aus ihnen<br />

macht. So müssen Suzukis Ingenieure<br />

einst gedacht haben, als sie den ambitionierten<br />

Versuch starteten, eine Rennmaschine<br />

auf die Straße zu schicken: die<br />

GSX-R. Selbst für uns Testredakteure von<br />

<strong>MOTORRAD</strong> war das damals ein ganz besonderer<br />

Tag, als Suzukis erste GSX-R mit<br />

750 cm³ in Stuttgart eintraf.<br />

Mysteriöses und viel Spekulatives<br />

schwirrte seit den ersten Einsätzen der<br />

GSX-R im Rennsport durch den Orbit. Ihr<br />

offensichtliches Ziel war es, die in jener<br />

Zeit meist über 240 Kilogramm schweren<br />

Hubraumriesen in die Schranken zu weisen.<br />

Dank konsequentem und nie dagewesenem<br />

Leichtbau fuhr mit der vollgetankt<br />

rund 200 Kilogramm leichten GSX-R<br />

750 ein für damalige Verhältnisse reinrassiges<br />

Profigerät vor, das die Motorradszene<br />

umkrempeln sollte. Der Begriff<br />

„Superbike“ hatte auf einmal eine ganz<br />

neue Bedeutung bekommen. Vergleiche mit<br />

dem Starfighter F 104, dem als „Witwenmacher“<br />

zu zweifelhaftem Ruhm gekommenen<br />

Überschall-Jet, begleiteten den Weg<br />

der GSX-R bis in die Redaktionsgarage. Wir<br />

<strong>MOTORRAD</strong>-Tester hatten damals höchsten<br />

Respekt vor dieser Suzuki. Obwohl<br />

auch dereinst so mancher von uns Rennen<br />

in unterschiedlichen Sparten fuhr, nahmen<br />

wir den ersten Test der GSX-R 750 mit gemischten<br />

Gefühlen in Angriff.<br />

War diese Suzuki tatsächlich der Wegweiser<br />

in die Zukunft? Nun, zumindest die<br />

abgebrühtesten Testredakteure konnte die<br />

Maschine rasch überzeugen. Plötzlich<br />

schrammte bei der Kurvenhatz nämlich<br />

nichts mehr auf dem Asphalt: Erstmals<br />

waren weder Auspuff, Hauptständer oder<br />

Fußrasten im Weg, um in – für damalige<br />

Verhältnisse – wahnwitzige Schräglagen<br />

abzuwinkeln.<br />

Trotz aller Hektik und Eile, schon damals<br />

ständiger Begleiter der Testmannschaft,<br />

haben wir die GSX-R 750 vor der<br />

ersten Testfahrt – einer Zeremonie gleich<br />

– erst einmal aller Plastikteile beraubt.<br />

Selbst Karl Mauer, der damalige Chefredakteur<br />

und spätere Opel-Pressechef,<br />

kam in die <strong>MOTORRAD</strong>-Werkstatt gehetzt.<br />

Im Schlepptau sogar einige Grafiker, was<br />

dann beim Feierabendbier im „Parc Fermé“<br />

zu hitzigen und ausführlichen Debatten<br />

über den Technik-Meilenstein führte.<br />

Denn das, was unter der üppigen,<br />

wohlgeformten Verkleidung zum Vorschein<br />

kam, begeistert noch heute jeden<br />

Technik-Freak. Der Alurahmen war mit<br />

seinen fein gezogenen und blitzsauber<br />

verarbeiteten Strangpress-Profilen eine<br />

echte Offenbarung. Erotischer kann sich<br />

www.motorrad-classic.de <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>11</strong>/<strong>2016</strong> 85


SZENE I<br />

Menschen und ihre Maschinen<br />

Ganz in Weiß: der Autor auf Kawasaki GPZ 1000 RX, verfolgt von Siggi Güttner<br />

und Horst Vieselmann beim Vergleichstest der Supersportler auf der Rennstrecke<br />

Auf Abwegen – die Überschrift<br />

des Dauertests in Heft 10/1987<br />

war Programm. Denn die Suzuki<br />

GSX-R <strong>11</strong>00 wurde beim Kilometer-Marathon<br />

oft als<br />

Lastenesel<br />

missbraucht.<br />

Das steckte<br />

der Supersportler<br />

jedoch<br />

ebenso<br />

locker weg<br />

wie die 40 000<br />

Kilometer in<br />

gerade mal<br />

zehn Monaten<br />

ein Motorrad kaum präsentieren – dachten<br />

wir zumindest damals...<br />

Es hagelte aber auch hämische Kommentare<br />

von den Kollegen. Natürlich aus<br />

der Fraktion der „Geradeausfahrer“ und<br />

der ausgewiesenen Chopper-Freunde. Den<br />

bis heute gängigen Begriff „Joghurtbecher“<br />

prägten schon damals die selbst erklärten<br />

Ästheten der Redaktion in Gestalt von Peter<br />

Limmert und Heiner Buchinger. Ob das<br />

vielleicht sogar der Grund war, dass der<br />

Heiner zu den Vierrädrigen wechselte, um<br />

später als Pressesprecher lange Jahre die<br />

Formel 1-Legende Michael Schumacher<br />

zu begleiten?<br />

In der damaligen Mannschaft um Testchef<br />

Wolfgang Schnepf, einem ebenso<br />

schnellen wie genialen Ingenieur mit Vergangenheit<br />

als BMW-Entwickler, hatte<br />

auch Sigi Güttner das Sagen. Der zuvor in<br />

den USA zu einiger Berühmtheit gelangte<br />

Ex-Rennfahrer konnte es kaum erwarten,<br />

die GSX-R auf der Messstrecke in Hockenheim<br />

auf Herz und Nieren zu prüfen – und<br />

wie immer mit Vollgas in Richtung Ostkurve<br />

zu prügeln. Als Freund konventioneller<br />

Stahlrahmen und konservativer<br />

Kurventechnik – „Hanging-off ist blöd“ –<br />

konnte Güttner der geheimnisvollen Aluminiumlegierung<br />

des Chassis nicht viel<br />

abgewinnen: „Wer erkennt denn die verborgenen<br />

Haarrisse im Material, wenn du<br />

das Ding mal ablegst? Und wer will einen<br />

verformten Alurahmen richten?“<br />

Wolfgang Schnepf dagegen, der in ähnlich<br />

konservativer Manier mit einer selbst<br />

getunten Boxer-BMW die Battle of Twins-<br />

Serie regelrecht aufmischte und seine ablehnende<br />

Haltung gegenüber neuen Techniken<br />

durch eine quer auf dem Topcase<br />

montierte Stößelstange für alle sichtbar<br />

machte, schlug sich dagegen nur zeitweise<br />

auf die Seite der „Stirnrunzler“. Denn im<br />

Grunde genommen begeisterte ihn die<br />

neue Suzuki, unter anderem wegen der<br />

neu artigen Luft-/Ölkühlung. Die sei jedoch<br />

gar nicht so revolutionär, wie er konstatierte,<br />

weil damit bereits bei den Rolls-<br />

Royce-Merlin-Flugzeugmotoren der Me<br />

109 für betriebsgerechte Temperaturen<br />

gesorgt wurde.<br />

Trotz einiger Skepsis innerhalb der<br />

<strong>MOTORRAD</strong>-Testmannschaft setzte sich<br />

das Konzept der Suzuki GSX-R 750 durch,<br />

leitete zusammen mit der Fünfventil-<br />

Yamaha FZ 750 sogar eine neue Epoche<br />

bei den sportlichen Motorrädern ein. Die<br />

86 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>11</strong>/<strong>2016</strong><br />

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Cheftester: Wolfgang Schnepf,<br />

in den 80ern Capo der Testmannschaft<br />

von <strong>MOTORRAD</strong><br />

Frost statt Frust: Früher war alles<br />

irgendwie cooler. Speziell in<br />

den Alpen bei Minusgraden<br />

Ganz unten: Tester Siggi Güttner<br />

bei der Arbeit. „Hangingoff<br />

ist blöd“, fand er damals<br />

Sportler im Blick: Axel Westphal<br />

siegte mit der 750er, die <strong>11</strong>00er<br />

trieb er sogar durch den Schnee<br />

Kollegen Horst Vieselmann (heute Horst<br />

von Saurma) und der viel zu früh verstorbene<br />

Axel Westphal schmiedeten gleich<br />

nach der ersten Testfahrt Pläne für einen<br />

möglichen Renneinsatz. „Sie kam, sah und<br />

siegte“ hieß es kurz darauf in MOTOR-<br />

RAD. Der Klassensieg 1986 bei den 1000<br />

Kilometern von Hockenheim war nur ein<br />

Beleg, wie rasant die GSX-R 750 den Testalltag<br />

einst revolutionierte.<br />

Nach vielen Testsiegen, Rennerfolgen<br />

und spannenden Geschichten um die 750er<br />

brachte Suzuki schon 1986 den nächsten<br />

Hammer an den Start: die GSX-R <strong>11</strong>00!<br />

Genauer gesagt das Modell G, Typ GU 74,<br />

mit 100 PS (gedrosselt) und 225 Kilo vollgetankt,<br />

das in der Redaktion mit großer<br />

Spannung und einer hohen Erwartungshaltung<br />

begrüßt wurde. War mit ihr tatsächlich<br />

noch mehr drin? Wir wussten<br />

natürlich, dass die <strong>11</strong>00er von Haus aus<br />

satte 130 PS an das in einer Alu-Kastenschwinge<br />

geführte Hinterrad schob. Die<br />

damals freiwillige und – für meine Begriffe<br />

– idiotische Selbstbeschränkung auf<br />

100 PS, die aus Angst vor einem behördlichen<br />

Leistungslimit von den Herstellern<br />

beschlossen wurde, hinderte uns Testfahrer<br />

nicht daran, die zweite Evolutionsstufe<br />

der GSX-R-Modellbaureihe in der offenen<br />

Version gebührend zu würdigen.<br />

Die trat mit einem verstärkten Rahmen<br />

an. Zu Recht, denn die 750er pendelte bei<br />

hohen Geschwindigkeiten doch recht unangenehm.<br />

Dennoch konnte die große<br />

GSX-R ihr Potenzial in den Vergleichstests<br />

nicht so ausspielen, wie gedacht. Ungeachtet<br />

dessen war der Alurahmen ein<br />

Quantensprung, mit dem eine neue Zeitrechnung<br />

begann. Ich erinnere mich noch<br />

daran, dass eine Kawasaki GPZ 900 R für<br />

uns Testredakteure bis dahin das Feinste<br />

war, was man sich seinerzeit unter den<br />

Hintern klemmen konnte. Aber eine<br />

Rennmaschine war das nicht, eher ein<br />

Sporttourer – oder was auch immer.<br />

Leichte Rennmaschinen zum Vorbild zu<br />

nehmen und mit aller Konsequenz auf die<br />

Straße zu bringen – das war neu. Und<br />

begründete, wie wir heute wissen, einen<br />

weltumspannenden Trend hin zu supersportlichen<br />

Motorrädern.<br />

Meine Erlebnisse mit der GSX-R <strong>11</strong>00<br />

sind mir noch bestens in Erinnerung, weil<br />

Das Schnittbild offenbart die<br />

vielen schönen Details der Suzuki<br />

GSX-R <strong>11</strong>00, die eine neue Ära<br />

bei den Superbikes einläutete<br />

sie mit vielen Adrenalinschüben verbunden<br />

waren. Nach dem Einzeltest ging es<br />

zum Vergleichstest nach Südfrankreich.<br />

Kollege Horst Vieselmann und ich wollten<br />

wissen, wie sich die <strong>11</strong>00er gegen die<br />

GSX-R 750 schlägt. Für spannende Positionskämpfe<br />

war die südfranzösische Strecke<br />

Lédénon bei Nimes genau das Richtige<br />

– erst recht in der kalten Jahreszeit.<br />

Auf der <strong>MOTORRAD</strong>-Hausstrecke mit<br />

ihren engen und kurvigen Passagen spulten<br />

wir tagelang Runde um Runde ab. Obwohl<br />

beide Suzukis in einigen Drehzahlbereichen<br />

zu starken Vibrationen neigten,<br />

war die Vergleichsfahrt ein einziger Genuss.<br />

Durch den Gewichtsnachteil hatte<br />

die gedrosselte <strong>11</strong>00er gegen die 750er<br />

aber keine Chance. Vielleicht lag es aber<br />

auch am Kollegen Vieselmann, dem es als<br />

ehemaligem Langstrecken-Piloten im Team<br />

des einstigen Egli-Importeurs Reinhold<br />

Kraft ziemlich egal war, auf welchem Motorrad<br />

er saß. Gegen ihn war in der Redaktion<br />

seinerzeit kein Kraut gewachsen.<br />

Im Wonnemonat Mai 1986 traf endlich<br />

die ersehnte Langstrecken-Testmaschine<br />

bei <strong>MOTORRAD</strong> ein. Das Fahrtenbuch der<br />

Suzuki GSX-R <strong>11</strong>00 mit dem Kennzeichen<br />

HP-UX 6 zeugt noch heute von deren<br />

Beliebtheit bei den damaligen Kollegen.<br />

Eigentlich nicht verwunderlich, denn die<br />

Kombination aus Zuverlässigkeit und<br />

Schnelligkeit suchte damals ihresgleichen.<br />

Im März des darauffolgenden Jahres, also<br />

nach nur zehn Monaten, hatte die Suzuki<br />

die üblichen 40 000 Kilometer bereits absolviert.<br />

Und stand bei den Abschlussmessungen<br />

noch besser im Saft als zu Beginn<br />

des Langstreckentests. Bei den Beschleunigungen<br />

glänzte sie sogar mit den besten<br />

Werten überhaupt.<br />

Die GSX-R <strong>11</strong>00 meisterte den Zuverlässigkeitsmarathon<br />

nicht nur in Windeseile,<br />

sondern auch in durchweg bester<br />

www.motorrad-classic.de <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>11</strong>/<strong>2016</strong> 87


SZENE I<br />

Menschen und ihre Maschinen<br />

Für die ersten 40 000 Kilometer brauchte<br />

die GSX-R <strong>11</strong>00 nur zehn Monate,<br />

für die restlichen 3000 fast 30 Jahre...<br />

Frisch in den drittten Frühling: Wolfgang Zanker mit HP-UX 6,<br />

der ehemaligen Dauertest-Suzuki GSX-R <strong>11</strong>00 von 1986<br />

Konstitution: Sie zeigte kaum Verschleiß<br />

und erfuhr nur ein Minimum an Kritik.<br />

In <strong>MOTORRAD</strong>-Diensten hatte sie viele<br />

Länder gesehen, wäre bei der Fahrt auf<br />

einer Fähre fast von einem Güterwaggon<br />

zermalmt worden und diente ungeachtet<br />

ihrer supersportlichen Ader immer auch<br />

GSX-R-Spezialist Bert Kluge von Motorrad Speer bei der Bestandsaufnahme. Im<br />

Vordergrund der Teilespender, hinten die ziemlich mitgenommene Zanker-Suzuki<br />

als dick bepackter Langstrecken-Lastesel.<br />

Kollege Axel Westphal, der den Abschlussbericht<br />

zum Dauertest in MOTOR-<br />

RAD 10/1987 verfasste, fuhr übers Wochenende<br />

mit der GSX-R <strong>11</strong>00 einmal<br />

sogar zum Skifahren nach Tirol. Als er<br />

nach durchzechter Nacht morgens angesichts<br />

der anstehenden Rückfahrt aus seinem<br />

Fenster blickte, war die Suzuki unter<br />

einer dicken Schneedecke vergraben.<br />

Dennoch schaffte es der Racer Westphal<br />

auf wundersame Weise, die Suzuki ohne<br />

Ausrutscher nach Hause zu chauffieren.<br />

Ohne böse Überraschungen ging kurz darauf<br />

dann auch die Demontage nach Ende<br />

des Dauertests über die Bühne.<br />

So war es für mich ein überschaubares<br />

Risiko, das Teilepuzzle zu übernehmen.<br />

Für 4000 Mark gingen 1987 die in mehreren<br />

Kisten verpackten Einzelteile der<br />

GSX-R <strong>11</strong>00 in meinen Besitz über. In langen<br />

Abend- und Nachtstunden hauchte<br />

ich unserem ehemaligen Langstreckenläufer<br />

wieder neues Leben ein. Da die<br />

Verkleidungsteile arg verschrammt waren,<br />

erhielt die ausgemusterte Dauertestmaschine<br />

eine neue Farbe. Ich entschied mich<br />

für die Farbkombination eines Sondermodells,<br />

das es nur in Japan gegeben hatte:<br />

Schwarz mit goldenen Schriftzügen! So<br />

ging die GSX-R in ihr zweites Leben, wobei<br />

sie mir einige Male sogar als Instruktorenmaschine<br />

bei Perfektionstrainings diente.<br />

Nach den letzten Instruktorenfahrten auf<br />

der Nordschleife des Nürburgrings verschwand<br />

die Suzuki für lange Zeit in der<br />

hintersten Ecke der Garage. Fast drei Jahrzehnte<br />

stand sie sich dort ihre Reifen platt.<br />

Als Pressemann „beim Daimler“ hatte ich<br />

keine Zeit mehr für sie, war fast überall<br />

auf der Welt – nur nicht mehr in meiner<br />

Garage. Erst eine berufliche Veränderung<br />

verschaffte mir wieder die Möglichkeiten,<br />

mich um die Wiederbelebung der GSX-R<br />

zu kümmern.<br />

Etwas Konservierung und das liebevolle<br />

Abdecken waren dereinst jedoch eindeutig<br />

zu wenig an Fürsorge, um Gammel<br />

und Korrosion über die Jahrzehnte zu verhindern.<br />

Weshalb Bert Kluge, der GSX-R-<br />

Spezialist von Motorrad Speer in Reutlingen,<br />

schon nach einer ersten Sichtung<br />

gar nicht anders konnte, als meine Hoffnungen<br />

und meine Zuversicht für dieses<br />

Restaurierungsprojekt zunichte zu machen.<br />

Die Ersatzteile hätten „Tausende an<br />

Euros gekostet“, wie Bert mir versicherte.<br />

Es musste also eine zweite gebrauchte<br />

Maschine vom Suzuki-Typ GU 74 CD als<br />

88 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>11</strong>/<strong>2016</strong><br />

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Teilespender her. Meine Suche wurde<br />

schließlich im Bayerischen von Erfolg gekrönt,<br />

wo eine fahrbereite GSX-R <strong>11</strong>00 aus<br />

dem Baujahr 1987 auf einen neuen Besitzer<br />

wartete. Ihrem alten sollte die Suzuki<br />

allerdings noch 2750 Euro einbringen –<br />

eine stattliche Summe für einen Organspender.<br />

Viel Verhandlungsgeschick und<br />

noch mehr Ausdauer führten letztlich<br />

dann doch noch zum Handschlag, der bei<br />

2150 Euro erfolgte.<br />

Anfang 2015 transportierte ich somit<br />

zwei Suzukis zur Motorradschmiede von<br />

Herbert Speer nach Reutlingen, wo Bert<br />

nach gründlicher Durchsicht der beiden<br />

<strong>11</strong>00er entschied, welche Teile ausgedient<br />

hatten. Bei meiner ehemaligen Dauertest-<br />

Maschine waren es insbesondere die<br />

Gummiteile an Bremskolben, Vergaseranlage<br />

und den Fahrwerksaufhängungen,<br />

die, ihrer Weichmacher beraubt, rissig<br />

und porös waren. Weiterhin fanden diverse<br />

Aluminiumteile und auch einige<br />

Motorendeckel aufgrund fortgeschrittener<br />

Korrosion keinen Gefallen mehr. Eine<br />

liebevolle Aufbereitung durch den Händler<br />

– der Job lässt mir noch immer zu wenig<br />

Zeit dazu – hätte bei einem Stundensatz<br />

von 81 Euro unweigerlich den<br />

angesetzten Budgetrahmen gesprengt.<br />

Neben frischen Schmierstoffen, einem<br />

Satz neuer Reifen und den vielfältigsten<br />

Verschönerungsmaßnahmen spendierte<br />

Bert meiner Suzuki noch neue Schwingen-<br />

und Steuerkopflager. Viel Arbeit bescherte<br />

dem Spezialisten allerdings das<br />

Zerlegen der goldfarbenen Bremszangen.<br />

Denn nach jahrzehntelanger Starre wollten<br />

sämtliche Kolben der Festsättel diesen Zustand<br />

beibehalten und sich partout nicht<br />

zu präziser Bremsarbeit motivieren lassen.<br />

Auch die filigranen Dichtungen und Manschetten<br />

hatten die nur noch in Spurenelementen<br />

vorgefundene Bremsflüssigkeit<br />

nicht mehr am ungewollten Austritt hindern<br />

können.<br />

Besser stand es da um die Lebensgeis ter<br />

des Motors. Nach dem Ölwechsel und dem<br />

Austausch der Vergaseranlage gegen jene<br />

des Teilespenders lief das luft-/ölgekühlte<br />

Herzstück nach Aussagen von Bert Kluge<br />

„auf den ersten Drücker an“ und schnurrte<br />

dank eines neuen 12-Volt-Akkus auch<br />

bei den Testfahrten des TÜV-Prüfers ohne<br />

Fehl und Tadel. Knapp 5000 Euro kostete<br />

mich letztlich die Überholung der GSX-R<br />

<strong>11</strong>00. Doch die investierten 35 Stunden<br />

Arbeitszeit waren es mir allemal wert, um<br />

meinem Ex-Dauertester zum dritten Leben<br />

zu verhelfen!<br />

Der Wiederverkauf der Spendermaschine<br />

mit Rahmen und Motor erbrachte<br />

noch knappe 1000 Euro. Nun trägt sich ein<br />

Ingenieur von Mercedes-AMG mit dem<br />

Gedanken, das Teilepuzzle zu vervollständigen...<br />

Bei der ersten Ausfahrt nach der umfangreichen<br />

Revision kam mir wieder ein<br />

Erlebnis in den Sinn, das meinem und dem<br />

Schicksal der GSX-R eine ganz andere<br />

Wendung hätte geben können. Auf dem<br />

Weg von der Redaktion nach Hause bemerkte<br />

ich seinerzeit zu spät, dass die Suzuki<br />

tagsüber unter einem anderen Fahrer<br />

Bodenkontakt gehabt haben musste. In<br />

einer lang gezogenen Rechtskurve auf der<br />

Autobahn nach Tübingen stellte sich bei<br />

Tempo 200 plötzlich das linke Verkleidungsteil<br />

senkrecht in den Wind. Das mit<br />

Gewebeband locker fixierte Plastikteil<br />

wirkte dabei wie die Schubumkehr eines<br />

Jets, dazu mit starkem Linksdrall. Noch<br />

heute sehe ich auf der Überholspur die<br />

Leitplanke mit ihren bedrohlichen Pfosten<br />

auf mich zurasen. Mag es Fahrkönnen,<br />

Intuition oder Glück gewesen sein, die<br />

Geschichte nahm sicherlich auch wegen<br />

der Gutmütigkeit meines Untersatzes ein<br />

gutes Ende – auch deswegen sind wir<br />

Freunde fürs Leben geworden! ◻<br />

Jetzt fährt sie wieder,<br />

die ehemalige Dauertest-Suzuki<br />

von 1986<br />

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SERVICE I<br />

Speichenräder reparieren, Teil 2<br />

SPANNUNGS-<br />

MOMENTE<br />

In der letzten Ausgabe haben wir uns mit dem Speichenaustausch<br />

beschäftigt. Hier zeigen wir, wie<br />

Speichenräder ihre korrekte Spannung erhalten und<br />

sich ein Höhen- oder Seitenschlag beheben lässt.<br />

Text und Fotos von Marcel Schoch<br />

Seitenschlag korrigieren<br />

Die nach dem Einspeichen<br />

bereits<br />

leicht unter Spannung<br />

stehenden<br />

Speichen liegen fest<br />

im Punzloch an. Nun<br />

werden sie nochmals<br />

so weit festgezogen,<br />

dass der Nippel gerade<br />

das Gewinde der<br />

Speichen überdeckt<br />

Erfahrung statt<br />

Messuhren: Profischrauber<br />

kommen<br />

einem größeren<br />

Seitenschlag auch<br />

mit dem Daumen<br />

auf die Schliche<br />

Mit dem gleichmäßigen Aufdrehen der<br />

Nippel auf die Speichen endete das Einspeichen<br />

in der letzten Ausgabe. Alle<br />

Speichen stehen also bereits leicht unter Spannung,<br />

als sich unser Experte Wolfgang Schelbert (www.<br />

wolfis-garage.de) ans Zentrieren der Felge auf einem<br />

manuellen Reifenauswuchtgerät macht.<br />

Nach dem Einspeichen läuft ein Rad nur selten<br />

richtig rund, weil die Spannung meist noch nicht ausreicht.<br />

„Ich ziehe daher alle Speichen einmal rundherum<br />

mit dem Schraubendreher nach, und zwar<br />

wieder beginnend am Ventilloch“, so Wolfgang. „Es<br />

genügt dabei, die Nippel jeweils eine Umdrehung<br />

einzudrehen.“ Diesen Vorgang wiederholt er so oft,<br />

bis die Speichen deutlich Spannung aufbauen. Nun<br />

erst wird die Felge ausgerichtet. Dabei gilt es, einen<br />

Seiten- oder Höhenschlag (lateral/radial), die Ausrichtung<br />

von der Nabe zur Felge und die gleichmäßige<br />

Speichenspannung in Einklang zu bringen.<br />

Zuerst einen Seitenschlag korrigieren<br />

Obwohl auf alle vier Ausrichtungen zu achten ist, beginnt<br />

man stets mit dem Herausarbeiten eines Seitenschlags.<br />

Der wird mithilfe eines seitlich am Zentrierständer<br />

angebrachten Dorns oder einer Messuhr auf-<br />

90 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>11</strong>/<strong>2016</strong><br />

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gespürt. Wolfgang arbeitet ohne Messuhr. „Ab Werk<br />

haben viele Felgen einen deutlichen Seitenschlag,<br />

meist im Bereich des Stoßes, wo die Felge zusammengeschweißt<br />

wurde. Hier mit einer Messuhr zu<br />

arbeiten, kann einen zur Verzweiflung bringen“,<br />

begründet der Zweiradprofi seine Vorgehensweise.<br />

„Besser ist es, mittels Dorn oder Fingernagel die Stelle<br />

des Seitenschlags zu suchen, indem man auf den<br />

Lichtspalt zur Felge achtet.“<br />

Schlägt die Felge beispielsweise nach rechts aus,<br />

werden im Bereich des Seitenschlags alle Speichen<br />

gelöst, die zum rechten Nabenflansch gehen. Anschließend<br />

zieht man jene Speichen leicht an, die<br />

zum linken Nabenflansch gehen. „Das Spannen und<br />

Lösen muss dabei möglichst gleichmäßig erfolgen“,<br />

ergänzt Wolfi. „Wenn man hier eine Viertel Umdrehung<br />

öffnet, muss man dort also auch eine Viertel<br />

Umdrehung anziehen.“ Befindet sich das Maximum<br />

des Seitenschlags zwischen zwei Speichen, löst man<br />

die jeweils benachbarten Speichen eine Viertel Umdrehung.<br />

Entsprechend zieht man die genau dem<br />

Schlag-Maximum gegenüberliegenden Speichen<br />

um eine Viertel Umdrehung an. Liegt hingegen das<br />

Schlag-Maximum genau auf Höhe einer Speiche,<br />

wird diese Speiche um eine Viertel Umdrehung gelöst.<br />

Jedoch dürfen dann die jeweils benachbarten<br />

Speichen nur um eine Achtel Umdrehung gelöst werden.<br />

Entsprechend müssen dann auf der Gegenseite<br />

die Speichen angezogen werden. Reicht dies noch<br />

nicht aus, um den Seitenschlag zu eliminieren, wiederholt<br />

man diese Vorgehensweise so lange, bis ein<br />

zufriedenstellendes Ergebnis vorliegt.<br />

Bei einem weiteren Seitenschlag in der Felge<br />

wird dieser nach der gleichen Methode herausgearbeitet.<br />

„Bei mehreren Seitenschlägen macht es<br />

keinen Sinn, den ersten perfekt herauszuarbeiten,<br />

um sich dann um den zweiten zu kümmern“, erklärt<br />

Wolfgang. „Besser klappt das, wenn man abwechselnd<br />

an beiden Seitenschlägen arbeitet und so versucht,<br />

diese Schritt für Schritt herauszuarbeiten.“<br />

Den Höhenschlag herausarbeiten<br />

Hat das geklappt, korrigiert man anschließend den<br />

Höhenschlag einer Felge. Wie bei der Fahndung nach<br />

dem Seitenschlag sucht man auch hier wiederum die<br />

höchste Stelle des Ausschlags. Befindet er sich mittig<br />

zwischen zwei Speichen, werden diese beiden Speichen<br />

jeweils um eine halbe Umdrehung angezogen.<br />

Anschließend das Rad um 180 Grad drehen und die<br />

genau gegenüberliegenden Speichen ebenfalls um<br />

eine halbe Umdrehung öffnen.<br />

Liegt der maximale Höhenschlag dagegen exakt<br />

über einem Speichenende, zieht man die betroffene<br />

Speiche um eine ganze Umdrehung und die beiden<br />

benachbarten Speichen um eine halbe Umdrehung<br />

an. Danach die genau gegenüberliegenden Speichen<br />

um die entsprechenden Werte lockern. „Bei der Korrektur<br />

von Seiten- und Höhenschlägen sollte man<br />

sich immer vergegenwärtigen, dass dies nur durch<br />

Spannen und Lockern von Speichen möglich ist“, ergänzt<br />

Wolfgang. „Das Herumdrücken an den Speichen<br />

funktioniert schon konstruktionsbedingt nicht!“<br />

Die Ausrichtung von Nabe und Felge<br />

Nach dem Ausrichten eines Schlages kontrolliert der<br />

Experte die mittige Ausrichtung der Nabe zur Felge,<br />

Das Prinzip des Felgenzentrierens<br />

Speichen können nabenseitig<br />

keinen Druck auf die Felge<br />

aufbauen, da die Speichennippel<br />

lediglich von außen in den<br />

Felgenkranz gesteckt werden.<br />

Grundprinzip des Zentrierens ist<br />

daher das Ziehen. Einen Seitenund/oder<br />

Höhenschlag korrigiert<br />

man daher durch Lockern der<br />

Speichen im Bereich des Schlages<br />

und dem Anziehen der gegenüberliegenden<br />

oder um 180 Grad<br />

versetzten Speichen.<br />

Beispiel:<br />

Seitenschlag nach<br />

rechts<br />

1. Schritt:<br />

Speichen<br />

auf rechter<br />

Seite lösen<br />

2. Schritt:<br />

Speichen<br />

auf linker<br />

Seite<br />

anziehen<br />

Höhenschlag ausgleichen<br />

Beispiel:<br />

Höhenschlag nach<br />

unten<br />

1. Schritt:<br />

Speichen auf<br />

Oberseite<br />

lösen<br />

2. Schritt:<br />

Speichen auf<br />

Unterseite<br />

anziehen<br />

In unserem Beispiel<br />

weist die Felge nach<br />

dem Einspeichen<br />

einen Seitenschlag<br />

nach rechts auf, in<br />

Laufrichtung der Felge<br />

betrachtet. Also<br />

lockert Wolfgang die<br />

rechte(n) Speiche(n)<br />

in diesem Bereich<br />

und zieht dann die<br />

linke(n) daneben an<br />

Das Herausarbeiten<br />

eines Seitenschlags<br />

und damit das „Richten“<br />

einer Felge erfolgt<br />

stets in kleinen<br />

Schritten. Zwischendurch<br />

immer wieder<br />

messen, ob die Arbeiten<br />

zum richtigen<br />

Ergebnis führen<br />

Der Höhenschlag<br />

macht in diesem<br />

Fall nur wenige<br />

Millimeter aus. Hier<br />

markiert Wolfgang<br />

den Bereich des<br />

Höhenschlags mit<br />

einem Fettstift<br />

Zum Egalisieren des<br />

Höhenschlags im<br />

gekennzeichneten<br />

Bereich müssen diese<br />

fünf Speichen angezogen<br />

werden<br />

Zeichnungen: Franz Josef Schermer<br />

www.motorrad-classic.de <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>11</strong>/<strong>2016</strong> 91


SERVICE I<br />

Speichenräder reparieren, Teil 2<br />

Im Bereich des<br />

Höhenschlags wird<br />

die mittlere Speiche<br />

stärker angezogen<br />

als die beiden jeweils<br />

äußeren Speichen<br />

Auch beim Beheben<br />

eines Höhenschlags<br />

gilt: Kontrolle ist<br />

alles! Nach jedem<br />

Arbeitsschritt wird<br />

daher gemessen, ob<br />

man auf dem richtigen<br />

Weg ist. Und<br />

zwar beim Höhen- als<br />

auch beim möglicherweise<br />

noch vorhandenen<br />

Seitenschlag<br />

Um einen Höhenschlag<br />

zu eliminieren,<br />

werden nach<br />

dem Anziehen<br />

der Speichen im<br />

be troffenen Bereich<br />

die um 180<br />

Grad versetzten<br />

Speichen äquivalent<br />

zum Anzugsmuster<br />

gelockert<br />

Schlusskontrolle<br />

Nach dem Ausrichten<br />

der Felge erfolgt<br />

zum Abschluss der<br />

Reparaturarbeiten die<br />

Kontrolle der korrekten<br />

Spannung aller<br />

Speichen. Falls Korrekturen<br />

erforderlich<br />

sind, muss die Felge<br />

erneut auf Höhenoder<br />

Seitenschlag<br />

geprüft werden<br />

Wurden die richtigen<br />

Speichen verwendet,<br />

sollte keine Speiche<br />

aus den Speichennippeln<br />

hervorstehen.<br />

Rechts: Das Rad ist<br />

einbaufertig. Nach<br />

rund 1000 Kilometern<br />

ist es nochmals zu<br />

kontrollieren<br />

indem er deren Versatz an beiden Seiten misst. Dieser<br />

muss bei zentrischen Rädern gleich sein. Zeigt<br />

sich beim Drehen des Rads ein Lichtspalt zwischen<br />

Rad und Messwerkzeug, muss die Speichenspannung<br />

in diesem Bereich angepasst werden, um die<br />

Felge „einzumitten“. Falls die Nabe um mehr als zwei<br />

bis drei Millimeter aus der Mitte versetzt ist, werden<br />

– beginnend beim Ventilloch – alle 20 Speichen auf<br />

der gegenüberliegenden Seite des Versatzes um etwa<br />

eine halbe Umdrehung angezogen, um diesen zu<br />

eliminieren. Bei geringeren Abweichungen (ein bis<br />

zwei Millimeter) geht man vor wie beim Herausarbeiten<br />

des Seitenschlags. „Beim exakten Ausrichten<br />

der Nabe zur Felge ist, ebenso wie beim Korrigieren<br />

eines Seitenschlags, zwischendurch immer eine<br />

Kontrolle des Höhenschlags nötig“, weiß Wolfgang.<br />

Die richtige Spannung der Speichen<br />

Stimmt die Ausrichtung der Felge, wird anschließend<br />

die Spannung aller Speichen überprüft. „Fürs Spannen<br />

der Speichen gibt es kein allgemein gültiges<br />

Drehmoment“, sagt Wolfgang. „Hobbyschrauber haben<br />

nur zwei Möglichkeiten, die korrekte Spannung<br />

festzustellen: Zum einen die Klangprobe, zum anderen<br />

ihr Feingefühl beim Anziehen der Speichennippel.“<br />

Bei der Klangprobe zupft man die Speiche oder<br />

schlägt mit einem Schraubendreher daran. Der Klang<br />

aller Speichen sollte annähernd gleich sein. Wer zum<br />

Vergleich ein komplett eingespeichtes Rad gleicher<br />

Bauart besitzt, kann den Klang prima vergleichen.<br />

Keinesfalls dürfen die Speichen dumpf oder scheppernd<br />

klingen, ideal ist ein mittelhoher Ton.<br />

Bei der zweiten Methode braucht es viel Gefühl.<br />

„Man testet mit dem Speichenschlüssel, wie leicht<br />

oder schwer sich die Nippel noch drehen lassen“, erklärt<br />

Wolfgang. „Die hierbei aufgewendete Kraft sollte<br />

bei allen Speichen annähernd gleich sein.“<br />

Letztlich ist noch auf die Speichentorsion zu<br />

achten. Beim Anziehen einer Speiche mit dem Speichenschlüssel<br />

wird sich diese bei zunehmender<br />

Spannung bis zum Anschlag des Speichenkopfs im<br />

Nabenflansch mitdrehen. „Das führt dazu, dass dann<br />

die Speiche im Fahrbetrieb die Zugkräfte am Speichenkopf<br />

nicht über die gesamte Auflagefläche aufnehmen<br />

kann. Was letztlich zum Bruch dieser Speiche<br />

führen kann“, weiß der Profi. „Vorbeugend sollte<br />

man daher den Speichennippel nach dem Festziehen<br />

wieder ein klein wenig öffnen. Aber nur so viel, dass<br />

der Speichenkopf flächig in seiner Aufnahme im<br />

Nabenflansch anliegt!“<br />

Abschließend prüft unser Experte die Felgeninnenseite<br />

auf überstehende Speichen. Stehen diese<br />

zu weit heraus, können sie den Schlauch verletzen.<br />

Überstehende Enden lassen sich jedoch ganz einfach<br />

mit einem Minischleifer bis auf Höhe der Speichennippel<br />

herunterschleifen. Dann erst wird ein neues<br />

Felgenband angebracht – nun ist das Rad fertig. „Manuell<br />

eingespeichte Räder halten in der Regel länger<br />

als maschinell hergestellte, denn Maschinen haben<br />

kein Gefühl“, so Wolfgang. „Das braucht es jedoch,<br />

um Speichen korrekt auszurichten und zu spannen.“<br />

Damit das neu eingespeichte Rad tatsächlich lange<br />

hält, steht nach rund 1000 Kilometern nochmals<br />

ein Check der Speichenspannung an. Eventuelle Korrekturen<br />

erfolgen dann in der gleichen Weise, wie sie<br />

beim Zentrieren beschrieben wurden.<br />

◻<br />

92 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>11</strong>/<strong>2016</strong><br />

www.motorrad-classic.de


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SZENE I<br />

Horex Rebell 50/100<br />

Rebellion<br />

gegen den Nieder<br />

Als es Mitte der 1950er mit dem Motorradbau bergab ging, schienen 50er-Mopeds,<br />

auch bei Horex, die Rettung zu sein. Doch der Untergang war nicht mehr aufzuhalten.<br />

94 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>11</strong>/<strong>2016</strong><br />

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Horex Rebell 100<br />

von 1957<br />

Roller-Prototyp „Eiserner Gustav“ von<br />

1953. Es blieb beim Einzelstück, das später<br />

zur Rennmaschine umgebaut wurde<br />

Das neue, gerade auf dem Mailänder Salon<br />

präsentierte Parilla-Modell sollte den Spagat<br />

zwischen Motorrad und Motorroller schaffen<br />

gang<br />

Text und Fotos von Jürgen Nöll<br />

Nach dem Zweiten Weltkrieg war<br />

Horex mit der Regina der ganz<br />

große Wurf gelungen. Besonders<br />

das Modell mit dem 350er-ohv-Einzylindermotor<br />

avancierte schnell zum meistverkauften<br />

Motorrad seiner Klasse weltweit.<br />

Doch bereits 1953 sind die Verkaufszahlen<br />

rückläufig. Eine Entwicklung, welche<br />

Deutschlands gesamte Motorradindustrie<br />

erfassen sollte. Während zahlreiche Hersteller<br />

mit dem Bau von Motorrollern und<br />

Mopeds gegenzusteuern versuchen, bleibt<br />

man in der Bad Homburger Chefetage zunächst<br />

noch gelassen. Eine fatale Fehleinschätzung,<br />

wie sich schnell zeigen sollte.<br />

Bereits 1954 kommt es bei Horex zu ersten<br />

Entlassungen der Belegschaft…<br />

Eher halbherzig denkt die Geschäftsführung<br />

schließlich über die Konstruktion<br />

einer Fahrzeuggattung nach, die ihren<br />

Durchbruch zunächst jenseits der Alpen<br />

geschafft hatte: Die Vespa sollte bald zum<br />

Synonym für den Motorroller schlechthin<br />

werden. Doch die Pläne für einen Horex-<br />

Roller stoßen bei der Geschäftsleitung auf<br />

taube Ohren. Man wollte Motorräder bauen.<br />

Je größer und stärker, desto besser. „Von<br />

Motorradfahrern für Motorradfahrer“ lautet<br />

denn auch einer der bekannten Werbeslogans<br />

aus Bad Homburg. Was sollte ein<br />

reinrassiger Motorradhersteller wie Horex<br />

mit einem Roller?<br />

„Hochmut kommt vor dem Fall“ sagt ein<br />

altes Sprichwort. Mitte der 50er-Jahre entstehen<br />

zwar zwei unterschiedliche Prototypen,<br />

doch mit beiden kann sich Firmeninhaber<br />

Fritz Kleemann nicht anfreunden.<br />

Besonders die zweite Variante von 1955<br />

wird von Carl Hertweck, dem Chefredakteur<br />

der Zeitschrift <strong>MOTORRAD</strong>, ausgiebig<br />

getestet und erhält aller beste Kritiken.<br />

Doch in Serie gehen beide nicht. Einzig die<br />

Namensgebung scheint Kleemann zu gefallen:<br />

„Rebell“ als Horex’ rebellierende<br />

Antwort auf den zunehmenden Verfall<br />

der deutschen Motorradindustrie.<br />

Der erste Rebell geht in Serie<br />

Mit der Aufgabe der Rollerprojekte sollte<br />

nicht zwangsläufig der Name Rebell von<br />

der Bildfläche verschwinden. Ganz im<br />

Gegenteil. Es hat sogar den Anschein, als<br />

ob gerade jetzt, in wirtschaftlich schwieriger<br />

Zeit, der Name Rebell für den Kampf<br />

ums Überleben, um den Fortbestand des<br />

Unternehmens stehen soll. Dem Trend zu<br />

leichteren, preiswerten Motorrädern folgend,<br />

wartet Horex bereits Anfang des<br />

Jahres 1957 mit einem sportlich eleganten<br />

Modell auf, das eigenen Aussagen zufolge<br />

Motorradfahrer ansprechen soll, denen ein<br />

Moped zu klein, eine Maschine der Mittelklasse<br />

oder gar ein schweres Motorrad zu<br />

schnell oder zu teuer ist.<br />

Der „Rebell 100“, so die offizielle Bezeichnung,<br />

verfügt über einen Rahmen,<br />

der aus einer Einrohr-Schalenkombina tion<br />

besteht, hat eine Hinterradschwinge mit<br />

ölgedämpften Federbeinen und eine geschobene<br />

Langschwinge im Vorderrad.<br />

Die Maschine wird wahlweise mit Einzelsitzkissen<br />

für Fahrer und Sozia angeboten<br />

oder mit einer durchgehenden Doppelsitzbank,<br />

die dem Rebell in Kombination<br />

mit dem sportlichen, 9,5-Liter-Satteltank<br />

ein rassiges Aussehen verleiht. Großzügig<br />

dimensionierte Schutzbleche, eine vollständig<br />

gekapselte Kette und viele glatte<br />

Flächen sind Zugeständnisse an Alltagstauglichkeit<br />

und leichtes Pflegen.<br />

Ganz entgegen den Gepflogenheiten<br />

der aus Bad Homburger Fertigung stammenden<br />

Maschinen zeigt sich der für den<br />

Rebell verwendete Motor. Erstmals wird<br />

eine Horex von einem Zweitaktmotor angetrieben.<br />

Kein eigenes Produkt freilich,<br />

sondern im Hinblick auf geringe Konstruktionskosten<br />

ein fahrtwindgekühlter<br />

Einzylinder aus dem Hause Sachs. Mit 54<br />

Millimeter Hub und 48 Millimeter Bohrung<br />

kommt er auf einen Hubraum von 97<br />

cm³. Bei einer Drehzahl von 5250/min<br />

entwickelt der Sachs vom Typ 100/3 eine<br />

Spitzenleistung von 5,2 PS, die dem mit<br />

16-Zoll-Rädern ausgestatteten, vollgetankt<br />

nur 87 Kilogramm wiegenden Leichtmotorrad<br />

zu einer Höchstgeschwindigkeit<br />

von 80 km/h verhilft.<br />

Etwa zur gleichen Zeit scheitert auch<br />

ein letzter Versuch, einen Motorroller erfolgreich<br />

am Markt zu platzieren: Das Modell<br />

des italienischen Herstellers Parilla,<br />

das 1958 unter dem Namen Horex vertrieben<br />

werden soll, wird von deutschen Kun-<br />

www.motorrad-classic.de <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>11</strong>/<strong>2016</strong> 95


SZENE I<br />

Horex Rebell 50/100<br />

Der Name Rebell ist im Hause Horex offenbar nicht kleinzukriegen. Nachdem es die beiden als Motorroller konzipierten<br />

250er-Modelle nicht in die Serie geschafft haben, wird 1956 die Fertigung von Mopeds aufgenommen<br />

den nicht angenommen. Kein echter Roller,<br />

aber auch kein Motorrad. Weder Fisch<br />

noch Fleisch, und eine echte Horex war es<br />

eben auch nicht.<br />

Ab 1956: Moped-Rebellen<br />

Der Name Rebell ist, so hat es den Anschein,<br />

im Hause Horex nicht kleinzukriegen.<br />

Nachdem es die als Motorroller konzipierten<br />

250er-Modelle nicht bis zum Serienanlauf<br />

geschafft haben und die großen<br />

Motorrad-Modelle nur noch schwer an<br />

den Mann zu bringen sind, hat man bereits<br />

1956 die Fertigung von Mopeds aufgenommen,<br />

um sich über Wasser zu halten<br />

und so den wenigen Mitarbeitern, die<br />

noch im Werk verblieben sind, die Exis tenz<br />

zu sichern. Doch auch hier kommt man<br />

wieder einmal viel zu spät. Der Mopedmarkt<br />

befindet sich in fester Hand, ist<br />

längst aufgeteilt unter zahlreichen kleinen<br />

und großen Herstellern, die die Zeichen<br />

der Zeit bereits frühzeitig erkannt<br />

hatten.<br />

Allen voran wieder einmal der schwäbische<br />

Konkurrent NSU. In Neckarsulm<br />

hatte man bereits 1952 ein Moped konstruiert,<br />

das sich ab 1953 zu einem ungeahnten<br />

Verkaufserfolg entwickeln sollte.<br />

Schon bald stand der Name Quickly als<br />

Synonym für alle kleinen 50-cm³- Mopeds<br />

schlechthin. Bis weit in die 1960er-Jahre<br />

hinein wurde dieses robuste, zuverlässige<br />

Quickly immer wieder überarbeitet und<br />

letztendlich über eine Million Mal verkauft.<br />

Wie sollte sich in diesem Marktsegment<br />

ein Neueinsteiger wie Horex erfolgreich<br />

behaupten? Würde der klangvolle Name<br />

Horex in Verbindung mit den Erinnerungen<br />

an die einst chromblitzenden, heiß<br />

begehrten Regina-Modelle ausreichen?<br />

Oder bestand sogar die Gefahr, dass der<br />

Besitzer eines Horex-Mopeds unter Umständen<br />

mitleidig belächelt werden würde,<br />

weil für eine „richtige“ Horex – die gab es<br />

ja schließlich auch noch – offensichtlich<br />

das Geld nicht gereicht hat?<br />

Sportlich, rassig, robust<br />

und sparsam: Rebell 50<br />

Wie auch immer, in der Bad Homburger<br />

Unternehmenszentrale hat man gar keine<br />

andere Wahl, wollte man nicht mit Pauken<br />

und Trompeten in den Ruin schliddern.<br />

„Rebell 50“ heißt dann auch das erste<br />

kleine Moped, das 1955 auf dem Reißbrett<br />

entsteht und 1956 das Licht der Welt erblickt.<br />

„Sportlich, rassig, robust und sparsam“<br />

verspricht Horex seiner meist jugendlichen<br />

Kundschaft, die man durch<br />

ein entsprechendes Design und eine hübsche<br />

Lackierung als primäre Zielgruppe<br />

anvisiert.<br />

Basis für das neue Moped – wobei der<br />

Begriff Moped eine Kombination aus den<br />

Worten Motor und Pedalen ist – bildet ein<br />

drehsteifer, neuartiger Einrohrrahmen aus<br />

nahtlosem Präzisionsstahlrohr. Vorn arbeitet<br />

eine langhubige Teleskopgabel, während<br />

das Hinterrad in einer Schwinge mit<br />

wartungsfreien Federbeinen geführt wird.<br />

Der Radstand beträgt <strong>11</strong>25 Milli meter. Für<br />

ausreichenden Wetterschutz ist das Moped<br />

mit tief heruntergezogenen Seitenblenden<br />

sowie einem großen Kettenschutz ausgestattet.<br />

Die sportliche Note wird dabei unterstrichen<br />

durch die Verwendung eines<br />

„Das betont<br />

männliche,<br />

sportliche<br />

Moped verzichtet<br />

bewusst auf<br />

verspielte<br />

Formgebung“<br />

96 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>11</strong>/<strong>2016</strong><br />

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Offensichtlich hatte Horex mit dem 1956er-Rebell-Modell nicht ganz den Geschmack<br />

der Kundschaft getroffen und mit einer Überarbeitung für die Saison<br />

1957 reagiert. Doch es ist mehr als nur ein Facelift dabei herausgekommen<br />

Erstmals ist der Motor wahlweise mit<br />

Zwei- oder Dreiganggetriebe erhältlich<br />

Die mit dem Kupplungshebel kombinierte<br />

Fichtel & Sachs-Drehgriffschaltung<br />

eleganten 8,5-Liter-Tanks, der eine Reichweite<br />

von bis zu 500 Kilometern ermöglichte.<br />

Bei der Bereifung entscheiden sich<br />

die Konstrukteure für die Größe 23 x 2.00<br />

Zoll sowie für Speichenräder mit Stahlfelgen<br />

und Vollnabenbremsen vorn und<br />

hinten.<br />

Bei dem Motor greifen die Konstrukteure<br />

auf die bewährten Einbaumodelle<br />

aus dem Hause Sachs zurück, die ihre<br />

Zuverlässigkeit bereits zigtausendfach bei<br />

anderen Konfektionären unter Beweis gestellt<br />

haben. Bei dem Sachs Typ 50 handelt<br />

es sich um einen fahrtwindgekühlten Einzylinder-Zweitakter<br />

mit 47 cm³ Hubraum<br />

und einer Leistung von 1,25 PS. Das Aggregat<br />

mit angeblocktem Getriebe verfügt über<br />

zwei Gänge, die mittels Seilzug von einem<br />

Drehgriff geschaltet werden. Allen, die mit<br />

dem kleinen Rebell 50 in die Berge möchten,<br />

gibt Horex eine Bergsteigfähigkeit von<br />

18 Prozent an.<br />

Der Fahrer sitzt auf einer weich gefederten<br />

Einmann-Sitzbank und kann den<br />

Lenker an seine persönlichen Bedürfnisse<br />

und individuelle Sitzposition anpassen.<br />

Zur Serienausstattung gehören ein großer<br />

Werkzeugbehälter mit komplettem Bordwerkzeug,<br />

eine unter dem Tank befindliche<br />

Luftpumpe, Kippständer und Diebstahlsicherung.<br />

Als Zubehör sind gegen<br />

entsprechenden Aufpreis Tachometer,<br />

Doppelsitzbank Windschutzscheibe, Gepäckträger<br />

sowie polierte Leichtmetallfelgen<br />

und Weißwandreifen lieferbar. Mit<br />

reichlich Chrom versehen ist das Fahrzeug<br />

in zwei Farbvarianten lieferbar und<br />

kostet ab Werk 598 Mark.<br />

Rebell 50 im neuen Kleid<br />

Bereits im darauffolgenden Jahr erscheint<br />

unter dem gleichen Namen ein Nachfolgemodell,<br />

das vom Werk unter dem Motto<br />

angekündigt wird: „Ein Rebell rebelliert –<br />

das Moped Rebell in neuem Kleid.“<br />

Offensichtlich hatte man mit dem etwas<br />

zerklüftet wirkenden Rohrrahmen des<br />

1956er-Modells und seinen zierlichen, der<br />

Motoraufnahme dienenden Rohren nicht<br />

so ganz den Geschmack der Kundschaft<br />

getroffen und mit einer Überarbeitung für<br />

die Saison 1957 reagiert. Doch es ist mehr<br />

als nur ein Facelift bei dieser Überarbeitung<br />

herausgekommen.<br />

Zunächst ist festzustellen, dass man an<br />

der bewährten Konstruktion des Rahmens<br />

und seines stabilen Zentralrohres festgehalten<br />

hat. Doch die dünnen, den Motor<br />

tragenden Röhrchen sind einer Schalen-<br />

Schweißkonstruktion gewichen, die nicht<br />

nur einen sehr viel stabileren Eindruck<br />

hinterlässt, sondern darüber hinaus auch<br />

noch den Zweck einer pflegeleichten seitlichen<br />

Verkleidung der kleinen Maschinen<br />

erfüllt und ihnen ein noch schnittigeres,<br />

„betont männliches“ Aussehen<br />

verleiht. Die bisher verwendete Teleskop-<br />

Vordergabel wird durch eine Gabel mit<br />

geschobener Schwinge ersetzt, und die<br />

hinteren Federbeine erhalten einen günstigeren<br />

Anstellwinkel. Erstmals ist der<br />

Motor jetzt wahlweise mit einem Zweioder<br />

Dreiganggetriebe erhältlich.<br />

Insgesamt wirkt der Rebell 50 in seinem<br />

neuen Kleid jetzt noch sportlicher<br />

und sieht vor allem nun seinem größeren<br />

Bruder, dem gerade eben erst am Markt<br />

eingeführten Rebell 100 sehr ähnlich.<br />

Für den Ausflug zu zweit:<br />

Rebell „S“<br />

So schön das 1957 in die Serienfertigung<br />

gelangte Moped Rebell 50 auch ist, so gut<br />

das neue Design den Geschmack der Jugend<br />

treffen mag, einen Nachteil besitzt<br />

der kleine Flitzer: Er ist nur für eine Person<br />

zugelassen.<br />

Wohin also mit der Freundin, wenn für<br />

das Wochenende ein gemeinsamer Ausflug<br />

ins Grüne oder ein abendlicher Besuch<br />

im Tanzcafé angesagt war? Horex<br />

reagiert schnell. Bereits 1958 erscheint<br />

das Modell Rebell „S“ auf dem Markt, dessen<br />

wesentliches Unterscheidungsmerkmal<br />

zu dem Rebell 50 eine Sitzbank für<br />

zwei Personen sowie ein höheres zulässiges<br />

Gesamtgewicht ist. Und weil der 1,25<br />

PS leistende Motor des Rebell 50 etwas<br />

schwach für die Tour zu zweit ist, besitzt<br />

der Sachs 50-Zweitaktmotor der S-Modelle<br />

nun 1,6 PS. Gibt es das Modell 50 wahlweise<br />

noch mit zwei oder drei Gängen, so<br />

verfügt der Motor der S nun generell über<br />

ein handgeschaltetes Dreiganggetriebe.<br />

Zudem rollen die S-Modelle auf 23 x<br />

www.motorrad-classic.de <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>11</strong>/<strong>2016</strong> 97


SZENE I<br />

Horex Rebell 50/100<br />

Auch die K-Modelle sind mit polierten<br />

Aluminiumfelgen und Vollnabenbremsen<br />

ausgestattet. Sie verfügen<br />

über weich gefederte Schaumgummi-<br />

Sitzbänke und verstellbare Sportlenker<br />

Bereits 1958 erscheint das Modell Rebell „S“ auf dem Markt, dessen Haupt-Unterscheidungsmerkmale<br />

zur Rebell 50 eine Sitzbank für zwei Personen und höhere Zuladung sind<br />

2.50-Bereifung anstelle der 23 x 2.25 für<br />

die Rebell 50.<br />

Die verchromten Stahlfelgen werden<br />

durch hochglanzpolierte Felgen aus Aluminium<br />

ersetzt und die S-Modelle serienmäßig<br />

mit Tachometern ausgestattet. Das<br />

zulässige Gesamtgewicht der S-Modelle<br />

beträgt 230 Kilogramm.<br />

Schon fast ein kleines<br />

Motorrad: Rebell „K“<br />

„Sicher und komfortabel, flott und elegant,<br />

stets unabhängig und äußerst wirtschaftlich!“<br />

Mit diesen markigen Worten preist<br />

Horex wenig später sein neuestes Top-<br />

Modell, die Rebell „K“ an. Dem K kommt<br />

dabei eine doppelte Bedeutung, nämlich<br />

Kleinkraftrad und Kickstarter zu.<br />

„Lange Wege werden kürzer“, versprechen<br />

die Bad Homburger ihrer meist<br />

jungen Kundschaft in der Werbung. „Wie<br />

leicht und angenehm wird auf einem Mal<br />

das Leben, mit dem HOREX-Kleinkraftrad.<br />

Nicht nur, dass Sie den Weg zur Arbeit und<br />

nach Hause nicht mehr in überfüllten Verkehrsmitteln<br />

zurücklegen müssen, sparen<br />

sie auch Zeit und Verdruss. Und dazu noch<br />

der reale Gewinn bei der sprichwörtlichen<br />

Genügsamkeit Ihres HOREX-Kleinkraftrades,<br />

das Sie für rund 1 ½ Liter Brennstoff<br />

über 100 Kilometer trägt.“<br />

„Rebell K, das blitzsaubere<br />

HOREX-Kleinkraftrad“<br />

Klingt das nicht gut? Wir schreiben inzwischen<br />

das Jahr 1960. Längst schon hat das<br />

Wirtschaftswunder begonnen, befindet<br />

sich das Nachkriegs-Deutschland im wirtschaftlichen<br />

Aufschwung. Die Beseitigung<br />

der ungeheuren Kriegsschäden und der<br />

Wiederaufbau des Landes brauchen jede<br />

verfügbare Hand. Arbeitslosigkeit scheint<br />

in diesen Jahren ein Fremdwort zu sein.<br />

Man verdient wieder Geld.<br />

Breite Bevölkerungsgruppen sind somit<br />

erstmals in der Lage, sich ein eigenes<br />

Auto – wenn auch zunächst nur ein<br />

kleines – anzuschaffen. Und nicht selten<br />

fällt da noch das nötige Kleingeld für ein<br />

flottes Moped oder gar Kleinkraftrad für<br />

den Junior ab.<br />

Nahezu die gesamte Zweiradindustrie<br />

buhlt daher um die Gunst der jungen<br />

Kunden. Nicht zuletzt deshalb, weil der<br />

Motorradmarkt inzwischen fast vollständig<br />

zusammengebrochen ist und weil die<br />

einstmals motorradbegeisterte Kundschaft<br />

größtenteils dem viel gepriesenen „Dach<br />

über dem Kopf“ den Vorzug gibt.<br />

Wie bereits die Mopeds, so verfügt<br />

auch das Kleinkraftrad von Horex über ein<br />

geschweißtes, drehsteifes Einrohr-Schalen-<br />

Fahrgestell mit Hinterradschwinge und<br />

zwei ölgedämpften Federbeinen. Die Vordergabel<br />

besitzt eine Langhub-Federbeinschwinge.<br />

Wie bei dem Rebell 50 S beträgt<br />

die Reifengröße 23 x 2.50. Auch die K-<br />

Modelle sind mit polierten Aluminiumfelgen<br />

und Vollnabenbremsen aus gestattet,<br />

verfügen über weich gefederte Schaumgummi-Sitzbänke,<br />

verstellbare Sportlenker,<br />

Werkzeugbehälter mit Bordwerkzeug,<br />

Kipp ständer und eine unterhalb des<br />

Tanks angebrachte Luftpumpe.<br />

Herzstück der K-Modelle und damit<br />

Hauptunterscheidungsmerkmal zu den<br />

Moped-Modellen von Horex ist jedoch ihr<br />

neuer, leis tungsstarker Motor. Dieser mit<br />

Gebläsekühlung ausgestattete 47-cm³-Einzylinder-Zweitaktmotor,<br />

der wieder von<br />

Sachs bezogen wird, leistet 3,2 PS und damit<br />

doppelt so viel wie das Modell S. Er<br />

verfügt über ein integriertes Dreiganggetriebe,<br />

eine 17-Watt-Zündlichtanlage,<br />

Vergaser mit Luftfilter, Ansauggeräuschdämpfung<br />

und eine eingebaute Startvorrichtung.<br />

Die Schaltung des Getriebes<br />

erfolgt wie bei der S-Variante durch einen<br />

Drehgriff am Lenker.<br />

Das Moped V 21<br />

Mit den Moped-Modellen Rebell 50 und<br />

Rebell 50 S ist man seit der Markteinführung<br />

zwischen 1956 und 1958 im 50er-<br />

Segment gut aufgestellt. In Form, Farbe<br />

„Sicher und<br />

komfor tabel,<br />

flott und<br />

elegant,<br />

stets unabhängig<br />

und<br />

äußerst wirtschaftlich“<br />

98 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>11</strong>/<strong>2016</strong><br />

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Für weniger sportlich orientierte Fahrer oder auch Fahrerinnen nimmt Horex das Modell<br />

V 21 mit tiefem Durchstieg in sein Verkaufsprogramm auf<br />

Herzstück der K-Modelle ist ihr neuer,<br />

3,2 PS starker Einzylinder-Zweitaktmotor<br />

mit Gebläsekühlung. Außerdem besitz<br />

das Kleinkraftrad einen Kickstarter<br />

und Ausstattung insbesondere an den<br />

Geschmack der heranwachsenden jungen<br />

Männer angepasst, hegt man in der Firmenzentrale<br />

den frommen Wunsch, hier<br />

bereits potenzielle Kunden für die großen<br />

Maschinen wie den Rebell 100, die Resident<br />

oder die Imperator zu gewinnen.<br />

Doch es gibt noch einen anderen Kundenkreis,<br />

den Horex bisher unberücksichtigt<br />

gelassen hatte und der nicht zu unterschätzen<br />

war. Gemeint sind einerseits die<br />

Herren der älteren Semester, denen ein<br />

„richtiges“ Motorrad entweder zu schwer,<br />

oder auch durch die gestiegenen Unterhaltskosten<br />

zu teuer war. Oder die sich<br />

ganz einfach auf einem der angebotenen<br />

sportlichen 50er-Rebell-Flitzer aufgrund<br />

ihres fortgeschrittenen Alters deplatziert<br />

fühlten. Und dann sind da natürlich auch<br />

noch die Damen, für die man bislang<br />

nichts anzubieten hatte.<br />

Die Kundenanforderungen sind klar:<br />

Leicht und handlich musste solch ein Fahrzeug<br />

sein, einfach in der Handhabung,<br />

preiswert in der Unterhaltung und – ganz<br />

wichtig – mit einem tiefen Durch stieg<br />

musste es aufwarten. Da nicht abzusehen<br />

ist, ob sich der finanzielle Aufwand für<br />

eine Eigenkons truktion rechnet und es<br />

aufgrund der für die Branche wirtschaftlich<br />

schweren Zeit bereits zu einem erheblichen<br />

Personalabbau, nicht nur im Fertigungsbereich,<br />

sondern gleichwohl auch in<br />

der Konstruktionsabteilung der Horex-<br />

Werke gekommen ist, soll ein entsprechendes<br />

Fahrzeug von einem anderen<br />

Hersteller geordert werden.<br />

Firmenchef Fritz Kleemann besinnt<br />

sich auf die gute Zusammenarbeit in den<br />

Jahren vor dem Zweiten Weltkrieg, als sein<br />

Chefkonstrukteur Hermann Reeb zusammen<br />

mit dem Chefkonstrukteur der Victoria-Werke<br />

in Nürnberg, Helmut Küchen,<br />

den Grundstein für die erfolgreichste<br />

aller Horex-Maschinen, die Regina gelegt<br />

hatte. Gemeinsam hatte das Team diesen<br />

fortschrittlichen Einzylinder-Viertaktmotor<br />

mit Blockgetriebe konstruiert, der zunächst<br />

in der Victoria 35 KR und wenig<br />

später in der Horex SB 35 zum Einsatz gekommen<br />

war.<br />

Mit Victoria, die inzwischen zur Zweirad<br />

Union gehören, nimmt Kleemann Kontakt<br />

auf und entschließt sich, ab 1958 ein<br />

entsprechendes Moped, das bereits von<br />

Victoria verkauft wird, parallel auch als<br />

Horex anzubieten.<br />

Dieses Moped, in Konstruktion und<br />

Aufbau dem NSU Quickly ein wenig ähnlich,<br />

verfügt über einen Pressstahlrahmen<br />

mit Profilrohrgabel, wobei die Abfederung<br />

des Vorder- und Hinterrads durch in<br />

Silentblöcke gelagerte Langschwingen<br />

geschieht. Vorder- und Hinterrad verfügen<br />

über Steckachsen und Vollnabenbremsen<br />

sowie Ballon-Bereifung der Größe 23 x 2.25<br />

Zoll mit Weißwanddecken.<br />

Als Antriebsquelle dient ein Einzylinder-Zweitakt-Blockmotor<br />

mit 38 Millimeter<br />

Bohrung und 42 Millimeter Hub, was einen<br />

Hubraum von 47 cm³ ergibt. Die Maximalleistung<br />

beträgt 1,8 PS bei 4650/min.<br />

Leichtmetallzylinderkopf, Graugusszylinder<br />

und Flachkolben sind weitere Konstruktionsmerkmale<br />

des Motors, der wahlweise<br />

mit einem angeblockten Zwei- oder<br />

Dreiganggetriebe erhältlich ist.<br />

Obwohl das V 21 mit seiner Hochglanzlackierung,<br />

polierten Leichtmetallteilen,<br />

Tachometer und reichlich Chrom sehr ansprechend<br />

aussieht, bleibt auch ihm der<br />

große Erfolg versagt. Es hatte sich schnell<br />

herumgesprochen, dass es sich eben doch<br />

um keine echte Horex handelt, sondern<br />

„nur“ um eine Victoria Vicky IV Luxus<br />

mit dem Bad Homburger Firmen logo am<br />

Lenkkopf.<br />

Das Ende<br />

Als gar nichts mehr geht – namhafte Konstrukteure<br />

haben dem Unternehmen längst<br />

den Rücken gekehrt –, werden neben Kinderfahrrädern<br />

auch Werkzeuge wie beispielsweise<br />

Blechscheren und Zangen mit<br />

dem Horex-Logo gefertigt. Zudem entstehen<br />

Fahrzeug-Komponenten für Daimler-<br />

Benz, bevor diese zum 1. Oktober 1960 das<br />

komplette Werk erwerben. Am 19. September<br />

1969 schließt dann auch noch<br />

das verbliebene Reparaturwerk in der<br />

Frölingsstraße. Es wird verkauft – alles<br />

ist „abgewickelt“. Die einst große Marke<br />

Horex ist Geschichte.<br />

◻<br />

www.motorrad-classic.de <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>11</strong>/<strong>2016</strong> 99


SPORT I<br />

Sheene Tribute Parade Silverstone<br />

Hochkarätige Erinner<br />

40 Jahre nach dem<br />

ersten 500er-WM-Titel<br />

von Barry Sheene erinnerte<br />

eine große<br />

Parade beim Grand Prix<br />

von England in Silverstone<br />

mit legendären<br />

Fahrern und Motorrädern<br />

an den 2003 verstorbenen<br />

Superstar.<br />

Text: Imre Paulovits<br />

Fotos: 2snap, Double Red<br />

Der infernalische Sound der Moto<br />

GP-Biester ist in der Boxengasse<br />

gerade verstummt, doch von der<br />

anderen Seite des Fahrerlagers ertönt das<br />

Kreischen von hochgezüchteten Zweitaktern<br />

und blauer Rauch steigt auf. Dann<br />

kommt eine Gruppe von alten 500er-GP-<br />

Bikes, aus denen der Klang eines gewaltigen<br />

Viertakters heraustönt, in Formation<br />

daher. Die Fahrer winken in die Menge,<br />

dann beginnt einer nach dem anderen,<br />

richtig am Kabel zu ziehen.<br />

Was die Zuschauer nach dem Warmup<br />

des diesjährigen britischen Grand Prix<br />

in Silverstone zu sehen bekamen, ließ vor<br />

allem die Herzen der Älteren höher schla-<br />

gen. Zum einen galt diese Parade einem<br />

Helden, an den sie sich noch zu gern erinnern:<br />

Barry Sheene, der letzte 500er-<br />

Weltmeister Englands. Ein Mann, der mit<br />

seinem Charisma, seinem extravaganten<br />

Lebensstil und seiner Volksverbundenheit<br />

so viele Fans um sich scharte, wie es seither<br />

nur Valentino Rossi gelungen ist. Zum<br />

anderen war es eine Erinnerung an Motorräder<br />

einer längst vergangenen Ära. Vor<br />

40 Jahren gewann Barry Sheene seinen<br />

ersten WM-Titel, und vor 35 Jahren seinen<br />

letzten Grand Prix. Doch seine Hinterlassenschaft<br />

in diesem Sport hat ihn, der<br />

mit 53 Jahren viel zu früh aus dem Leben<br />

schied, weit überlebt.<br />

Steve Baker, Formel 750-Weltmeister von 1977, mit<br />

der Yamaha TZ 750 von Yamaha Motor Canada<br />

Colin Edwards mit der Yamaha TZR 500 OW 53, mit der Barry<br />

Sheene die erste Saisonhälfte 1981 im eigenen Team fuhr<br />

100 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>11</strong>/<strong>2016</strong><br />

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ung<br />

Entsprechend groß war die Motivation<br />

der Veranstalter, sein Erbe gebührend zu<br />

feiern. Seine Weggefährten und Freunde<br />

aus dem Motorsport waren sofort dabei,<br />

als es darum ging, die Motorräder von<br />

Sheene und seiner Ära um den Silver stone-<br />

Kurs zu bewegen, wo Sheene 1979 sein<br />

legendärstes Duell mit Kenny Roberts<br />

austrug. Roberts selbst sollte genau die<br />

Yamaha OW 48R, die er damals fuhr, wieder<br />

pilotieren. Doch zwei Wochen zuvor<br />

hatte der dreifache Weltmeister einen<br />

Herz infarkt erlitten. Nach einer Operation,<br />

bei der ihm eine Gefäßstütze in den<br />

Herzkranzgefäßen eingesetzt wurde,<br />

musste er leider absagen.<br />

Beeindruckende Vorstellung:<br />

ehemalige Suzukiund<br />

Yamaha-GP-Maschinen<br />

zu Ehren Sheenes<br />

So pilotierte Sheenes Sohn Freddie die<br />

Yamaha, was die Parade noch persönlicher<br />

machte. An Familiärem mangelte es<br />

ohnehin nicht. Sheenes Schwager Paul<br />

Smart fuhr die Suzuki XR 14, mit der „Bazza“<br />

1975 in Assen seinen ersten 500er-<br />

Grand Prix gewann, gestartet wurde die<br />

Parade von Sheenes Witwe Stephanie, abgewunken<br />

von seiner Schwester Maggie.<br />

Auch sonst wurde noch vieles aufgefahren,<br />

das die Ära Sheene in beeindruckender<br />

Art zurückbrachte. Formel<br />

750-Weltmeister Steve Baker fuhr die<br />

1975er-Yamaha TZ 750, gegen die Sheene<br />

sporadisch bei Formel 750-Rennen gefahren<br />

ist. Der vierfache Vizeweltmeister<br />

Randy Mamola, Nachfolger von Sheene<br />

im Team Heron-Suzuki, steuerte die Suzuki<br />

XR 34 von 1980, der Holländer Wil<br />

Hartog, der Sheene 1977 in Assen besiegen<br />

konnte, eine Suzuki RG 500 Mk. V aus<br />

dem gleichen Jahr. Franco Uncini, Weltmeister<br />

von 1982 und heute als Sicherheitsexperte<br />

nach wie vor in der WM dabei,<br />

fuhr seine Suzuki XR 45 von 1984, die<br />

letzte Entwicklungsstufe der Square Four-<br />

Suzukis, bei deren Anfängen Sheene die<br />

entscheidende Rolle als Entwicklungshelfer<br />

spielte. Dazu steuerte der zweifache<br />

TT-F1-Weltmeister Graeme Crosby seine<br />

Suzuki XR 35 von 1981, ein 1000er-Monster<br />

mit der Fahrwerkstechnik der damaligen<br />

Grand Prix-Maschinen.<br />

Wayne Gardner, 500er-Weltmeister<br />

von 1987, sollte mit der <strong>11</strong>00er-Moriwaki-<br />

Kawasaki fahren, mit der er vor seiner GP-<br />

Zeit in England für Furore gesorgt hatte,<br />

doch die Zündung legte das blaue Wunder<br />

von damals schon in der Boxengasse lahm.<br />

Dafür hatte der zweifache Superbike-Weltmeister<br />

Colin Edwards umso mehr Spaß<br />

mit der Yamaha OW 53, die Sheene 1981<br />

einsetzte. Der fünffache Weltmeister Mick<br />

Doohan, dem Sheene den Weg in die WM<br />

ebnete, begleitete mit einer Honda NSR<br />

500 V2 von 1998 die Paraderunden von<br />

Freddie Sheene. Barrys ehemaliger Teamkollege<br />

und Busenfreund Steve Parrish<br />

rückte mit der 1994er-Suzuki RGV 500<br />

von Kevin Schwantz aus, der Neuseeländer<br />

Simon Crafar, dem Sheene einst ebenfalls<br />

zur internationalen Karriere verhalf, mit<br />

der Cagiva V 591, dem 1991er-Bike von<br />

Eddie Lawson.<br />

Als die Rennmaschinen allesamt wieder<br />

in der Boxengasse versammelt waren,<br />

die alten Helden ihre Helme abnahmen<br />

und über das Mikrofon des Streckensprechers<br />

die Erinnerungen an Barry Sheene<br />

und seine Ära noch einmal aufleben ließen,<br />

hatten viele Tränen in den Augen. Es<br />

war eine schöne, wilde Zeit. Schön, dass<br />

man sie auf so ergreifende Art für kurze<br />

Zeit wieder zurückgeholt hat. ◻<br />

Sheenes Schwager Paul Smart fuhr die<br />

Siegermaschine von Assen 1975<br />

Zu Ehren Barry Sheenes vereint: Steve Baker, Graeme Crosby, Paul Smart, Simon Crafar,<br />

Stan Woods, Steve Parrish, Colin Edwards, Freddie Sheene und Wil Hartog (von links)


SPORT I<br />

DHM-Nachrichten<br />

Helmut und Dieter auf ihren AWO RS 250 sowie Thorsten (AWO RS 350) beim Start zur Lap of Honour. Rechts oben: Christians<br />

RS 250 in Wartestellung im Vorstartbereich. Darunter: die glückliche Truppe des „AWO-Kollektivs“ auf der Isle of Man<br />

Fotos: Krause/MotorPhoto.de<br />

Mit AWO bei der <strong>Classic</strong> TT <strong>2016</strong> –<br />

vom DHM-Lauf in Schleiz zur Isle of Man<br />

Die Tourist Trophy auf der Isle of Man ist eine Legende. Wie<br />

die AWO. Höchste Zeit, dass beides zusammenfindet,<br />

dachten sich die Jungs und Mädels vom „AWO-Kollektiv“. Und<br />

fuhren am 29. August mit ihren neun AWOs bei der Lap of Honour<br />

im Rahmen der <strong>Classic</strong> TT über den 60,725 Kilometer langen<br />

Mountain Circuit. Dass die Truppe nicht nur top Material hat,<br />

sondern auch ordentlich am Kabel zieht, bewies sie bereits bei den<br />

DHM-Läufen in Oschersleben, am Sachsenring und in Schleiz!<br />

Vier Wochen vor Reisebeginn hatte die Mannschaft um Thorsten<br />

Busch ihr „Trainingslager“ beim DHM-Lauf auf dem Schleizer Dreieck<br />

eingerichtet. Neben der Teilnahme an den Rennen standen<br />

insbesondere Fragen bezüglich der Logistik von Rennmaschinen und<br />

Ersatz teilen im Vordergrund. Beim Abbau am Sonntagnachmittag im<br />

Schleizer Fahrerlager zog sich Thorsten noch eine schlimme Fußverletzung<br />

zu, die ihn beinahe um den Empfang des Siegerpokals für<br />

seinen ersten Patz in der Klasse J-K und um die TT-Teilnahme gebracht<br />

hätte. Aber dann hat es doch noch geklappt, am 23. August<br />

ging das AWO-Kollektiv auf die Reise zur Isle of Man.<br />

Dort stand am 27. August zunächst die technische Abnahme<br />

und die Kontrolle von Schutzbekleidung sowie den Helmen an, direkt<br />

unter der Haupttribüne bei Start und Ziel, inmitten des riesigen<br />

Fahrerlagers. Die Helfer und Funktionäre waren alle sehr freundlich<br />

und hilfsbereit. Probleme wurden nicht geschaffen, sondern gelöst.<br />

Zur Freude der Truppe stieg die Begeisterung der technischen Abnahme-Kommissare<br />

mit jeder weiteren AWO. Als Helmut Schönes<br />

Maschine mit der Delfin-Verkleidung an die Reihe kam, rief Harvey<br />

Garton, Chairman des Manx Motor Cycle Club, seinen Leuten zu:<br />

„Wow, today is a very special day!“<br />

Für die jüngeren Leser an dieser Stelle<br />

einige Fakten zur AWO-Geschichte. Wofür<br />

steht die Marke AWO? Wie die meisten Legenden starb die AWO<br />

jung, wurde dadurch aber unsterblich. Wir kennen das von Prominenten<br />

wie Jim Morrison, Amy Winehouse, Ayrton Senna oder Jarno<br />

Saarinen… Aber was bedeutet das bei einem Motorrad? Die Entwicklung<br />

begann 1948 im russisch besetzten Ostdeutschland auf Befehl<br />

der sowjetischen Militäradministration. Ab 1950 verkaufte man<br />

die ersten AWO-Motorräder. Doch bereits nach elf Jahren endete die<br />

Produktion. Der Name AWO wurde sogar nur zwei Jahre verwendet.<br />

Denn er stand für Awtowelo SAG – eine russische Aktiengesellschaft.<br />

Ab 1952 hieß das Motorrad offiziell „Simson“. Von seinen<br />

Liebhabern wurde es aber weiterhin AWO genannt – bis heute.<br />

Zurück zum AWO-Kollektiv auf der Isle of Man, das dem Höhepunkt<br />

mit der Teilnahme an der Lap of Honour entgegenfieberte.<br />

Je näher der Nachmittag kam, desto größer wurde die Anspannung.<br />

Gegen 15 Uhr erschien ein Marschall und rief die neun AWO-Fahrerinnen<br />

und -Fahrer in die Startaufstellung. Unter strahlend blauem<br />

Himmel hatten sich über 170 Motorräder, Fahrer, Helfer, Kamerateams<br />

und Fotografen versammelt. Ganz vorn mit der Startnummer<br />

eins „Mr. TT“ John McGuinness, auf der Honda RC 45. Mit Startnummer<br />

121 fuhr um 16.10 Uhr erstmals in der Geschichte der<br />

Tourist Trophy eine AWO im Rahmen einer offiziellen Veranstaltung<br />

die weltberühmte Startgerade herunter, die anderen acht in kurzen<br />

Abständen hinterher.<br />

Am Ziel sah man in neun glückliche Gesichter: „Unbelievable!<br />

Motorradfahrer auf der ganzen Welt träumen davon, einmal auf der<br />

berühmten TT-Strecke zu fahren, die über 60,725 Landstraßen-<br />

Kilometer um die Isle of Man führt. Und wir haben es geschafft!“<br />

Der nächste Termin der DHM <strong>2016</strong><br />

Datum Veranstaltung Hinweis<br />

29. Oktober DHM-Meisterschaftsfeier Festhalle in Schotten<br />

102 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>11</strong>/<strong>2016</strong><br />

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SPORT I<br />

Hillclimbing in Amerika<br />

Der beste Hillclimber seiner<br />

Zeit: Harley-Werksfahrer<br />

Smokin’ Joe Petrali 1935<br />

auf einer späten DAH<br />

mit Doppelschleifenrahmen<br />

beim Sprung ins Ziel<br />

104 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>11</strong>/<strong>2016</strong>


Aufwärts-<br />

Bewegung<br />

Als in den USA die glorreiche Zeit der Ovalrennen zu Ende ging, kämpften mutige<br />

Piloten mit ihren Maschinen auf steilsten Anstiegen um Ruhm, Ehre und Siegprämien.<br />

Ein sportlicher Wettbewerb, der nicht nur die Zuschauer in Massen anzog,<br />

sondern auch die drei großen US-Hersteller Excelsior, Harley-Davidson und Indian.<br />

Text: Dirk Mootz; Fotos: Harry Colbert, Archiv Don Emde<br />

Rund 20 Zentimeter tiefer Sand und lockeres Geröll bedecken<br />

den Fuß des Hügels. Einen Meter vor dir siehst<br />

du die Startlinie, dahinter die 180 Meter lange Strecke,<br />

aufgewühlt und gespickt mit Felsbrocken, die geradewegs in den<br />

Himmel zu führen scheint. Wenn du zum Gipfel schaust, glaubst<br />

du, nach hinten überzukippen, so steil ist der Anstieg. Aber du<br />

bist nicht hier, um den Anblick zu genießen. Du bist hier, weil du<br />

da hinauf willst – mit deiner Maschine!<br />

Das wollen auch all die anderen Fahrer, eingeteilt in Neulinge,<br />

Amateure und Profis. Mit Strohhalmen haben die Neulinge<br />

die Startreihenfolge festgelegt. Wer den kürzeren gezogen hat,<br />

scheitert als Erster am Hügel. Anschließend müssen die Amateure<br />

den Tausenden von Zuschauern zeigen, wie schwierig es<br />

ist, da hinaufzukommen, bevor die Profis die Steigung angehen.<br />

Natürlich braucht es einen erfahrenen Piloten, um überhaupt erst<br />

einmal die zerfurchte Böschung kurz nach dem Start zu überwinden,<br />

an der schon so viele der anderen Teilnehmer ihr Bestes gegeben<br />

haben – vergeblich!<br />

Du hast den Luftdruck im Vorderreifen reduziert, damit dich<br />

wenigstens einige der Schläge nicht ganz so heftig treffen. Also<br />

rauf auf den Kickstarter und den V2 warmlaufen lassen. Du<br />

weißt, dass an Schalten beim Aufstieg nicht zu denken ist. Deshalb<br />

hast du den einzigen Gang eingelegt, gibst Gas und lässt die<br />

Kupplung kommen. Das mit etlichen Ketten versehene Hinterrad<br />

gräbt sich tief ins Geröll, Steine schleudern nach hinten, dann<br />

reißt es das Vorderrad hoch und du kämpfst dich diese verdammt<br />

steile Rampe hinauf. Die ersten 15 Meter kommen dir ganz leicht<br />

vor. Sobald das Vorderrad steigt, drückst du auf den Killschalter,<br />

der die Zündung unterbricht, um es auf dem Boden zu halten.<br />

Das geht viel schneller, als mit dem Gasgriff zu spielen. Aber irgendwann<br />

triffst du eine dieser großen Verwerfungen, die die<br />

Maschine so hoch steigen lassen, dass sie dich nach hinten abwirft.<br />

Dann bist du einfach nur froh, dass dich dieser Killschalter<br />

vor dem Schlimmsten bewahrt. Sonst würde das mit Ketten bewehrte<br />

Hinterrad deine Knochen zermalmen, wenn du dich<br />

überschlägst. Mit abgestelltem Motor ist es nicht ganz so schlimm,<br />

wenn du mit deinem Motorrad talwärts rutschst, bis dich eine<br />

Hand aus der Zuschauermenge packt, dir aufhilft und den Staub<br />

von deinen Schultern klopft. Ja, dafür lebst du, für diesen Adrenalin-Kick<br />

am Hügel – in den „Roaring Twenties“ war das Spektakel<br />

beim Hillclimbing in Amerika schwer angesagt.<br />

Zuvor galten die Board Track-Rennen auf den Ovalen als der<br />

atemberaubendste Motorsport. Vor allem für die Zuschauer, die<br />

fasziniert waren von diesen spindeldürren und Flammen spuckenden<br />

Vierventil-V2, die auf den Zwei-Meilen-Strecken im<br />

Minutentakt an ihnen vorbeidonnerten. Doch diese Ovalrennen<br />

kosteten die Motorradhersteller ein Vermögen an Löhnen und<br />

Entwicklungskosten. So viel, dass selbst Seriensieger wie Harley<br />

und Indian Zweifel hatten, ob sich diese Erfolge positiv auf die<br />

Verkaufszahlen ihrer Motorräder auswirken.<br />

In den 20er-Jahren produzierten Harley und Indian nämlich<br />

doppelt so viele Motorräder, wie sie absetzen konnten. Mit den<br />

steigenden Verkaufszahlen bei den Automobilen sanken die der<br />

Motorräder. Henry Ford bot 1923 sein günstigstes Modell für 265<br />

Dollar an – die meisten der großen V2-Motorräder waren teurer!<br />

Großes Spektakel, das die Massen anzieht<br />

Als die Werksunterstützung für die Board Track-Piloten immer<br />

weiter zurückgeschraubt wurde, verloren die Rennen enorm an<br />

Popularität. Viele Ovale wurden schon 1925 geschlossen, das letzte<br />

Board Track-Rennen überhaupt ging Anfang 1928 auf dem Oval<br />

von Rockingham/New Hampshire über die Bühne. Die Zeiten waren<br />

hart, einige große Namen in den Staaten stellten die Motorradproduktion<br />

ein. Indian war schon 1921 fast Pleite gegangen, und<br />

selbst Harley-Davidson als großer Hersteller sah sich gezwungen,<br />

in kleinen Städten und im ländlichen Raum nebenberufliche<br />

Händler zu beliefern, um den Motorradabsatz anzukurbeln. Dummerweise<br />

hatte die American Motorcycle Association (AMA) – gegründet<br />

als Organisation zur Förderung der Industrie – zuvor Straßenrennen<br />

geächtet. Deshalb brauchte man nun ein neues Schaufenster<br />

zur Präsentation der Produkte. Aber da gab es ja einen<br />

Sport, der immer beliebter wurde. Einer, der für Teilnehmer bezahlbar<br />

war, weil hier Motorräder an den Start gingen, die sich<br />

auch Otto Normalverbraucher leisten konnte. Und so kamen in<br />

den frühen 1920er-Jahren bis zu 30 000 Zuschauer zu den Hillclimbing-Meisterschaftsläufen.<br />

Die AMA berief Earl Smith, einen ehemaligen Händler und<br />

Dirt Track-Organisator, Anreize für den Verkauf von Motorrädern<br />

zu vermitteln. Und so fuhr er mit seinem Harley-Gespann<br />

raus aufs Land, wo er in kleinen Clubs Filmvorführungen veranstaltete,<br />

die die Leute ermutigen sollten, selbst den Motorradsport<br />

zu betreiben. Smith war ein brillantes Sprachrohr für die AMA,<br />

denn die Gefahren blendete er einfach aus. Er sprach nie von Toten,<br />

sondern nur von Ehre und Ruhm. Und die Stars in seinen Filmen<br />

waren Männer, die geradewegs in den Himmel schossen.<br />

Es dauerte nicht lange, bis sich selbst pickelige Milchbubis an<br />

den steilsten Hängen versuchten. Die Nenngelder betrugen meist<br />

weniger als einen Dollar – inklusive Lunch-Paket. Während die<br />

www.motorrad-classic.de <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>11</strong>/<strong>2016</strong> 105


SPORT I<br />

Hillclimbing in Amerika<br />

1.<br />

2.<br />

3. 4.<br />

1. Da fehlte am Ende der Schwung: Harley-Davidson DAH kurz vorm Einklappen des Vorderrads 2. Der Fahrer einer Excelsior<br />

Super-X wirbelt Staub auf – ein Spektakel, das die Massen anzieht 3. Eine frühe Harley DAH nimmt die Steigung mit<br />

durchdrehenden Rädern 4. Eine Excelsior Super-X 1927 beim Überschlag, den der Fahrer noch abzufangen versucht<br />

Top-Fahrer bei einem Sieg bis zu 500 Dollar verdienen konnten,<br />

waren die meisten Starter schon glücklich, wenn sie mit einem<br />

Ölkanister oder einer neuen Schutzbrille den Heimweg antreten<br />

konnten. Für die Regeln war die AMA zuständig, die zwei Hubraumkategorien<br />

vorsah: bis 45 Kubik-inch (750 cm³) und eine unlimitierte.<br />

Dazu kamen noch drei Klassen. Die Klasse A war<br />

Werksmaschinen vorbehalten, die mit Alkohol-Kraftstoffen liefen<br />

und von Profi-Piloten gefahren wurden. In der Klasse B starteten<br />

Motorräder mit getunten Serienmotoren, die mit herkömmlichem<br />

Sprit betrieben werden mussten. Später kam noch die<br />

Klasse C hinzu, die nur Serienmotorrädern offen stand. Hier waren<br />

keinerlei Veränderungen erlaubt, die Maschinen mussten sogar<br />

auf eigener Achse zu den Wettbewerben gefahren werden.<br />

Vor dem Start wurden dann nur noch Scheinwerfer, Schutzbleche<br />

und Satteltaschen abmontiert.<br />

Showdown der großen Drei am Berg<br />

Ende der 20er-Jahre engagierten sich nur noch drei Hersteller beim<br />

Hillclimbing: Excelsior, Harley und Indian. Harley-Davidson hielt<br />

zunächst am J-Modell mit dem 1000er-V2 (61 Kubik-inch) fest, hatte<br />

damit aber keine Chance gegen die Indians mit dem auf der<br />

Scout basierenden 750er-V2 (45 Kubik-inch). Excelsior hatte mit<br />

Unterstützung des Board Track-Racers Joe Petrali sogar einen neuen<br />

ohv-V2 für die 750er-Kategorie gebaut. Für 1928 bastelte man<br />

daher bei Harley einige Versuchsmotoren fürs Hillclimbing zusammen.<br />

Die besaßen zwei Nockenwellen und abgeänderte Zylinder<br />

sowie Köpfe des 350er-ohv-Dirt Trackers, wobei Letztere auf das<br />

Kurbelgehäuse des FH-Rennmotors geschraubt wurden, den der<br />

englische Ingenieur Harry Ricardo konstruiert hatte. Mit dessen<br />

Hub und der Bohrung des 350er-Dirt Trackers wurde daraus ein<br />

Motor, der exakt in die 750er-Kategorie passte.<br />

106 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>11</strong>/<strong>2016</strong><br />

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Lässt es mächtig stauben:<br />

Harley-Pilot J.W. Terhune<br />

aus Hackensack/New Jersey<br />

kurz nach dem Start


SPORT I<br />

Hillclimbing in Amerika<br />

Dieses Foto wurde 1920 beim<br />

Meisterschaftslauf in Old<br />

Maids Woods auf genommen.<br />

Es zeigt den Reading<br />

Standard-Werks fahrer Reggie<br />

Pink, der als erster Amerikaner<br />

mit dem Import von<br />

eng lischen Motorrädern<br />

begann. Später wurde er<br />

Vertragshändler von<br />

Harley-Davidson in New York


1.<br />

2.<br />

3. 4.<br />

1. Larry Ketzel auf einem Harley-Davidson DAH-Werksrenner von 1929 mit Springer-Gabel und Schneeketten auf dem<br />

Hinterrad 2. Orie Steele auf seiner Indian Scout 3. Reggie Pink mit Beifahrer Claude Mervine 1920 im Reading Standard-<br />

Gespann 4. Harley-Pilot Harold Seamans im Jahr 1937 bei seinem Siegesritt am Mount Garfield in der Kategorie B<br />

Der mag besser als der veraltete J-Motor gewesen sein, gegen<br />

die Rothäute konnte er am Berg trotzdem nichts reißen. Die Gebrüder<br />

Davidson und William Harley dürften tief frustriert gewesen<br />

sein, als sie zusehen mussten, wie Orie Steele 1928 auf der<br />

750er-Maschine ihres Erzrivalen aus Springfield jedes Rennen in<br />

der limitierten Kategorie der „National Hillclimb Championships“<br />

gewann. Und dabei stets noch einen neuen Rekord aufstellte,<br />

der bei einigen Veranstaltungen selbst Fahrer hubraumstärkerer<br />

Maschinen düpierte. Sogar Excelsior, die nie die Mittel<br />

für ein echtes Werksteam besaßen, waren beim Hillclimbing erfolgreicher<br />

als die Truppe aus Milwaukee. Smokin’ Joe Petrali, der<br />

eine Super-X mit einem ohc-Motor fuhr, den er selbst entwickelt<br />

hatte, gewann damit 1929 die Meisterschaft (bis 45 Kubik-inch),<br />

was ihm im Jahr darauf sein Teamkollege Gene Rhyne gleichtat.<br />

Und 1931 holte Indian den Titel. Es musste also etwas passieren.<br />

Das zeigt schon der Blick auf das damalige Modellprogramm.<br />

Harley hatte sich mit den gegengesteuerten J-Modellen einen<br />

Namen gemacht. Ende der 20er-Jahre wurde die Produktion jedoch<br />

zu teuer, um damit einen nennenswerten Profit zu erwirtschaften.<br />

Hinzu kam, dass Harley damit – trotz des Hubraumvorteils<br />

– keinen Stich mehr gegen die seitengesteuerten Indians<br />

machen konnte. In Milwaukee hätten sie also entweder den gegengesteuerten<br />

Motor weiterentwickeln können – wie Excelsior,<br />

deren 1925 eingeführte Super-X sich als wirklich schnell erwies.<br />

Oder gleich auf den ohv-V2 setzen können. Stattdessen entschied<br />

man sich jedoch für eine 750er-Seitenventiler-Konstruktion<br />

(45 Kubik-inch). Das sollte genügen, um gegen die gleich große<br />

Indian Scout 101 zu bestehen, die 1928 präsentiert wurde. Und<br />

im Vergleich zur Super-X war Harleys Flathead einfacher zu warten.<br />

Ein entscheidendes Kriterium, wenn man seine Motorräder<br />

www.motorrad-classic.de <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>11</strong>/<strong>2016</strong> 109


SPORT I<br />

Hillclimbing in Amerika<br />

auch an Farmer und die Polizei verkaufen wollte. Während die<br />

Scout als Kurzhuber Drehzahlen brauchte, entschied sich Harley<br />

für einen Langhuber. Standard war das D-Modell, die höher verdichteten<br />

Abwandlungen wurden mit DL und DLD bezeichnet.<br />

DS hießen Modelle mit Standardmotor im Gespannfahrwerk.<br />

Die Indian Scout 101 von 1928 hatte neben dem von 600 auf<br />

750 cm³ vergrößerten V2 auch einen längeren Rahmen erhalten,<br />

der ihr das beste Fahrverhalten aller bis dahin gebauten Indians<br />

bescherte. Konstruktive Vorteile verbuchte die Scout zudem mit<br />

dem im Ölbad laufenden, zahnradgetriebenen Primärtrieb und<br />

dem separaten Nockenwellenantrieb mit je zwei Nocken pro Zylinder.<br />

Bei Harley rotierten hingegen vier, mit jeweils einer Nocke<br />

bestückt, direkt unter den Ventilen. Deren Steuerung über Zahnräder,<br />

die außerdem den Zündmagneten und die Ölpumpe antrieben,<br />

war lauter und teuer in der Fertigung, funktionierte aber.<br />

Der neue Flathead-V2 des D-Modells steckte im Chassis des<br />

350er-Singles, das mit dem Drehmoment des größeren V2 überfordert<br />

war. Damit dieser überhaupt in das zierliche Fahrgestell<br />

passte, wurde der Generator vor den vorderen Zylinder versetzt.<br />

Das D-Modell, produziert von 1929 bis 1935, war ein gemütlicher<br />

Cruiser für Tempi um 80 km/h – das reichte gerade so, um eines<br />

von Henry Fords Autos zu überholen. Die frühen Exemplare waren<br />

qualitativ jedoch so mies, dass Harley sie zurückrufen und<br />

modifizieren musste. Erst 1930 kam eine überarbeitete Version<br />

mit neuem Rahmen und Gabel. Da war längst offensichtlich, dass<br />

das D-Modell beim Hillclimbing chancenlos war. Harley brauchte<br />

eine komplett neue Konstruktion, um siegen zu können – und dadurch<br />

auch die Verkäufe der braven Flatheads anzukurbeln.<br />

Harley-Davidson DAH: Garant für den Erfolg<br />

Der neue Hillclimb-Renner namens DAH besaß wie das D-Modell<br />

einen 45-Grad-V2 mit vier Nockenwellen und identischem Hub-<br />

Bohrungs-Verhältnis. Doch das war es schon mit den Gemeinsamkeiten.<br />

Obwohl der ohv-Motor nur je zwei Ventile pro Zylinder besaß,<br />

hingen insgesamt vier kurze Auspuffstummel an den Doppelport-Auslässen.<br />

Harley erhoffte sich dadurch mehr Leistung – bei<br />

Excelsior schien das ja zu funktionieren. Die Wahrheit ist jedoch,<br />

dass die Hitze von zwei kleinen Auslassöffnungen besser abgeführt<br />

wird. Und eine große Austrittsöffnung den schnellen Gasdurchsatz<br />

eher behindert. Der Zündmagnet war bei der DAH eben-<br />

HARLEY-DAVIDSON DAH<br />

Diese Harley DAH aus der Sammlung von<br />

Dave Walksler wer einst die Hillclimbing-<br />

Werks-Rennmaschine von Dudley Perkins. Es ist<br />

ein frühes Modell, erkennbar an der Springer-<br />

Gabel und dem Einschleifen-Rohrrahmen mit<br />

gegabeltem Unterzug. Die DAH befindet sich im<br />

unrestaurierten Originalzustand, mit allen<br />

Kampfspuren, die beim Hillclimbing nicht ausbleiben.<br />

Auch der 750er-V2 brauchte noch keine<br />

Überholung, denn der mechanische Verschleiß<br />

hielt sich bei diesem Sport in Grenzen, da selbst<br />

die längsten Anstiege den Motor nicht einmal<br />

eine Minute belasteten. Im Getriebegehäuse<br />

gibt es lediglich einen Gang, die Übersetzung<br />

musste mit verschiedenen Ritzeln und Kettenblättern<br />

an die Strecke angepasst werden.<br />

<strong>11</strong>0 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>11</strong>/<strong>2016</strong><br />

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falls vor dem vorderen Zylinder angebracht – wo er sich bei Harley<br />

auch die nächsten 50 Jahre befinden sollte.<br />

Vom DAH-Hillclimb-Renner wurden keine 25 Stück gebaut,<br />

die an Sieganwärter der Klasse A, wie Herb Reiber und Dudley<br />

„Dud“ Perkins, ausgeliehen wurden. John Grove trat mit der ersten<br />

DAH im Juli 1929 am Steilhang bei Pittsburgh/Pennsylvania<br />

an – und war als Schnellster oben. Kein schlechter Start für die<br />

Neukonstruktion! Herb Reiber schaffte 1929 im „National Hillclimb“<br />

mit einer DAH den zweiten Gesamtrang (45 Kubik-inch).<br />

Die unten abgebildete, von den harten Wettkämpfen schwer<br />

gezeichnete Harley-Davidson ist eine der ersten DAH-Werks-<br />

Rennmaschinen. Sie befindet sich noch in dem Zustand, wie sie<br />

Dud Perkins hinterließ, als er letztmals damit einen Steilhang bezwungen<br />

hatte. Der Motor ist noch in einem hervorragenden Zustand<br />

– denn Verschleiß war kein Thema, da selbst der längste<br />

Anstieg in weniger als einer Minute geschafft war. Perkins‘ Harley<br />

DAH und ein Dutzend weiterer Hillclimb-Werksrenner können<br />

Interessierte heute in Dale Walkslers „Wheels Through<br />

Time“-Sammlung im Maggie Valley/North Carolina besichtigen<br />

(www.wheelsthroughtime.com).<br />

Das Getriebe sieht zwar aus wie eine serienmäßige Dreigangbox,<br />

hat beim Hillclimber aber nur einen Gang. Über den Hebel<br />

mit dem Aluknauf oberhalb des rechten Auspuffs wird der Gang<br />

arretiert. Bei der DAH ist der kleine Tank weit vorn platziert, damit<br />

der Fahrer sein Gewicht leichter nach vorn verlagern konnte.<br />

Ein Bruchstück aus einem Sägeblatt, federnd eingespannt am<br />

Schalter des Zündmagneten, diente als Killschalter. Es war über<br />

einen Lederriemen mit dem Handgelenk des Fahrers verbunden.<br />

Sobald der Fahrer aus dem Sattel sprang – oder abgeworfen wurde<br />

–, riss er das Metallteil mit und der Motor stoppte.<br />

Um konkurrenzfähig zu bleiben, wurde die DAH ständig weiterentwickelt.<br />

Frühe Varianten federten vorn mit einer Springer-<br />

Gabel, die bei den Indian-Leuten wohl für so manchen Lacher gut<br />

war. Weil die DAH aber den Absatz der Serienmotorräder beflügeln<br />

sollte, wechselte Harley-Davidson auch beim Hillclimber zu<br />

einer Vorderradführung, die den Standardmodellen ähnelte. Der<br />

Radstand der DAH war kurz, in den 1920er- und 30er-Jahren gab<br />

es noch keine verlängerten Rahmen. Als die DAH ab 1932 ein stabileres<br />

Doppelschleifen-Chassis erhielt, fehlte es Harley nur noch<br />

an einem Top-Piloten – willkommen, Joe Petrali!<br />

Beim Hillclimbing<br />

wurde nicht geschaltet.<br />

Über den Hebel<br />

mit dem Aluknauf<br />

lässt sich nur ein einziger<br />

Gang arretieren<br />

(rechts). Unten: Doppelport-Auslässe<br />

mit<br />

insgesamt vier Auspuffstummeln<br />

www.motorrad-classic.de <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>11</strong>/<strong>2016</strong> <strong>11</strong>1


SPORT I<br />

Hillclimbing in Amerika<br />

Auch ein Großer der Hillclimb-Szene:<br />

Harold „Hap“<br />

Seamans gewann 1937 auf<br />

einer getunten Serien-Harley<br />

der Klasse B den Lauf am<br />

Mount Garfield in Michigan


Runter kommen sie immer: Hier hängt eine 750er-Indian am Haken des Kabelsystems, das eigens für die Wettbewerbsstrecken<br />

aufgebaut wurde und einen komfortablen Rücktransport der Maschine zum Fuß des Berges ermöglichte<br />

„Smokin’ Joe“ war bereits 1925 Werksfahrer bei Harley-Davidson,<br />

wo er für 40 Dollar in der Woche den Titel in der nationalen<br />

Board Track-Meisterschaft einfuhr. Als sich Harley aus den<br />

Ovalen zurückzog, ging er 1926 zu Excelsior, wo er die 750erohv-V2-Hillclimbing-Rennmaschine<br />

entwickelte und sogar eine<br />

1000er-Variante baute, die er die „Dicke Berta“ nannte. Damit<br />

holte Petrali 1929 sowohl in der Kategorie bis 750 cm³ sowie in<br />

der offenen Klasse die Hillclimb-Meisterschaft für Excelsior, wobei<br />

er oftmals sogar als erster Pilot einige der furchterregendsten<br />

Steigungen bis zum Ziel bewältigte. So zum Beispiel jene 98 Meter<br />

lange und 65 Grad steile Rampe des Mount Garfield in Michigan,<br />

die er in nur 12 Sekunden hinaufgeschossen ist. Excelsior<br />

stellte jedoch 1931 die Motorradproduktion ein, weshalb sich Petrali<br />

einen neuen Job suchen musste. Er musste nicht lange warten,<br />

dann kam der Anruf von Harley-Davidson.<br />

Unschlagbar: Joe Petrali und die Harley DAH<br />

Petrali und die DAH bildeten ein unschlagbares Duo. Den Titel des<br />

Jahres 1932 sicherte er sich in Bethlehem/Pennsylvania. Auf einem<br />

Berg, dessen Strecke er bestens kannte – 1928 war er der Erste,<br />

der den 190 Meter langen Aufstieg schaffte, damals noch mit<br />

der Excelsior. Als ob eine Steigung von 76 Grad nicht schon gewaltig<br />

genug wäre, mussten die Fahrer nach zwölf Metern auch noch<br />

einen felsigen Absatz überspringen! In den Jahren danach war Petrali<br />

ebenso wenig zu stoppen, bis 1936 gewann er jedes Jahr den<br />

Titel der „National Hillclimb Championships“. Nebenbei strich er<br />

auch noch einige Meisterschaften auf den ebenfalls sehr populären<br />

Dirt Track-Ovalen ein. Wer am Hügel etwas werden wollte,<br />

tat also gut daran, Smokin’ Joe einige Geheimnisse abzuschauen.<br />

Petrali bereitete seine Harleys in der eigenen Werkstatt im kalifornischen<br />

Glendale vor. Besonderes penibel kümmerte er sich<br />

um die Vergasereinstellung, denn die stark getunten Motoren reagierten<br />

empfindlich auf kleinste Änderungen des Gemisches<br />

aus Alkohol und Benzol. Wichtig war dem Werksfahrer natürlich<br />

ebenso die Wahl der richtigen Ketten auf dem Hinterrad. Für weiche<br />

und sandige Hügel verwendete er Schneeketten von Weed<br />

aus New York. Auf harten Untergründen kamen Motorradketten<br />

zum Einsatz. „Mehr als einmal habe ich Konkurrenten geschlagen,<br />

weil sie die falschen Ketten auf dem Hinterrad hatten“, beobachtete<br />

Petrali. Als er beim Muskegon Hillclimb in Michigan im<br />

Training feststellte, dass die scharfen Motorradketten am Start<br />

nur ein Loch in den weichen Sand graben, aber keinen Vortrieb<br />

bringen würden, wechselte er fürs Rennen auf die Weed-Ketten,<br />

die eine wesentlich bessere Schaufelwirkung hatten. Dank deren<br />

deutlich besserer Traktion schaffte er es spielend hinauf auf den<br />

anspruchsvollen Hügel – als Schnellster, natürlich!<br />

Doch wer ein wirklich guter Hillclimber sein wollte, musste<br />

noch mehr draufhaben. Die passende Übersetzung zum Beispiel.<br />

Ist sie zu kurz, steigt das Vorderrad zu leicht. Ist sie zu lang, droht<br />

ein Abwürgen des Motors. Petrali hatte daher immer verschiedene<br />

Ritzel und Kettenräder für eine optimale Übersetzung seiner<br />

Harley DAH dabei. So konnte er entweder viel Speed auf harten,<br />

nicht allzu steilen Untergründen mitnehmen. Oder mit einer<br />

kürzeren Übersetzung heftige Anstiege angehen, wo es mehr auf<br />

Kraft als auf Geschwindigkeit ankommt. Die alles entscheidenden<br />

Faktoren am Berg sind jedoch eine überragende Geschicklichkeit<br />

und ganz viel Mut. Auch da war Smokin‘ Joe Petrali<br />

der Konkurrenz immer eine Nasenlänge voraus.<br />

◻<br />

www.motorrad-classic.de <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>11</strong>/<strong>2016</strong> <strong>11</strong>3


VORSCHAU I<br />

Ausgabe 12/<strong>2016</strong> erscheint am 4. November <strong>2016</strong><br />

IMPRESSUM<br />

Foto: Kel Edge<br />

Norton-Wandel<br />

Eine nagelneue Norton Commando war dem Westfalen Erich<br />

Lawrenz einst nicht gut genug, also hat er sie radikal umgebaut.<br />

Und ein anderer Westfale fand 40 Jahre später, dieses<br />

Motorrad müsse unbedingt wieder wie neu erstrahlen<br />

GUT<br />

GETROFFEN<br />

Ja, es stimmt, die<br />

großen Velocette-<br />

Singles sind ein bisschen<br />

kauzig. Genau<br />

deshalb hat sich ein<br />

Landwirt aus dem<br />

Münsterland ihrer<br />

angenommen und<br />

organisiert seit 40<br />

Jahren auf seinem<br />

Hof ein uriges Treffen<br />

KLASSISCHE<br />

SCHÖNHEIT<br />

Es braucht schon den<br />

zweiten oder dritten Blick,<br />

um die Magni-MV Agusta<br />

Filo Rosso als das zu entlarven,<br />

was sie ist: Eine<br />

wunderschöne Verneigung<br />

vor der Vergangenheit<br />

mit der Technik von heute.<br />

Im nächsten Heft sehen wir<br />

etwas genauer hin<br />

Foto: Fred Siemer Foto: Fred Siemer<br />

ISSN 0937-9495<br />

<strong>MOTORRAD</strong> <strong>Classic</strong><br />

Leuschnerstraße 1<br />

70174 Stuttgart<br />

Telefon 07<strong>11</strong>/182-1374<br />

Telefax 07<strong>11</strong>/182-1781<br />

E-Mail: motorradclassic@motorpresse.de<br />

Redaktionelle Gesamtleitung<br />

und Chefredakteur<br />

Dipl.-Ing. (FH) Michael Pfeiffer<br />

Chef vom Dienst<br />

Matthias Ackermann<br />

Sekretariat<br />

Gaby Dussler<br />

Redaktion<br />

Uli Holzwarth (Ltg.), Gerhard Eirich<br />

Schlussredaktion<br />

Lothar Kutschera<br />

Grafische Gestaltung<br />

Stefan Weber (verantwortlich),<br />

Thomas Waldhauer, Sonja Pfeiffer<br />

Medienproduktion<br />

Stefan Widmann (Ltg.), Catherine Pröschild (i.V.),<br />

Iris Heer, Sabine Heilig-Schweikert,<br />

Yvonne Hertler (verantw. Bildredaktion),<br />

Ralph Söhner (Archiv/Dokumentation)<br />

Mitarbeiter an diesem Heft<br />

Jan Leek, Dirk Mootz, Jürgen Nöll, Imre Paulovits,<br />

Thomas Reinwald, Thomas Schmieder, Marcel<br />

Schoch, Fred Siemer, Wolfgang Zanker<br />

Fotografen<br />

Jacek Bilski, Harry Colbert, fact, Markus Jahn,<br />

Ola Österling, Stefan Wolf<br />

Verlag<br />

Motor Presse Stuttgart GmbH & Co. KG<br />

Leuschnerstraße 1<br />

70174 Stuttgart<br />

Postfach: 70162 Stuttgart<br />

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Fotoservice/Syndication/Lizenzen<br />

Motor-Presse International<br />

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Leitung Geschäftsbereich Motorrad<br />

Peter-Paul Pietsch<br />

Stellvertretende Verlagsleitung<br />

und Leitung digitale Medien<br />

Dipl.-Wirt.-Ing. (FH) Eva-Maria Gerst<br />

Brandmanagement<br />

Dipl.-Wirt.-Ing. (FH) Natalie Lehn<br />

Anzeigenleiter: Marcus Schardt,<br />

verantwortlich für den Anzeigenteil: Carmen Brix<br />

Herstellung: Rainer Jüttner (verantwortlich)<br />

Druck: Neef + Stumme premium printing<br />

GmbH & Co. KG, 29378 Wittingen<br />

<strong>MOTORRAD</strong> <strong>Classic</strong> erscheint zehn Mal jährlich.<br />

Lieferung durch den Verlag, Post, Buch- und<br />

Zeit schriftenhandel. Höhere Gewalt entbindet<br />

den Verlag von der Lieferungspflicht. Ersatzansprüche<br />

können in einem solchen Fall nicht<br />

anerkannt werden.<br />

Alle Rechte vorbehalten.<br />

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Für unverlangt eingesandte Manuskripte,<br />

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Dirk Geschke, DPV Deutscher Pressevertrieb,<br />

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Bezugspreise<br />

Einzelpreis 5,70 €; Jahresabonnement über<br />

10 Aus gaben frei Haus: 53,50 € im Inland<br />

(A: 60,00 € ; CH: 98,50 SFr). <strong>MOTORRAD</strong> und<br />

<strong>MOTORRAD</strong> <strong>Classic</strong> zum Kombipreis mit rund<br />

15 % Preisvorteil. Jahrespreis für Inland 26<br />

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<strong>MOTORRAD</strong> <strong>Classic</strong>: 134,65 € (A: 151,70 € ;<br />

CH: 256,15 SFr). Übriges Ausland auf Anfrage.<br />

Studenten erhalten gegen Vorlage einer<br />

Immatrikulationsbescheinigung einen<br />

Nachlass von 40 % auf den Kioskpreis.<br />

Übriges Ausland auf Anfrage.<br />

Anzeigenpreisliste Nr. 61.<br />

Bei Anzeigen aus dem Ausland Vorkasse.<br />

Gerichtsstand Stuttgart.<br />

<strong>11</strong>4 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>11</strong>/<strong>2016</strong><br />

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