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grünvoll.de Herbst - 2016

Inhalt: Die Bedeutung der Obstwiesen / Elefantenreiten im Urlaub – „Spaß für Touristen, Leid für Elefanten“ / Ein Großes grünes Lächeln / Die „Gefährdete Nutztierrasse des Jahres 2016 – Regionale Rinderrassen“ / Hawai’i – Klischees, Kontraste und Kahunas / Terrassengenuss ohne Vergrauen / Ein Platz zum Kuscheln – Nistkästen helfen vielen Vögeln auch im Winter / Slow Food Genussführer Deutschland 2017/18: Die neue Ausgabe ist da! Runderneuert, prall und mit vielen Extras / Neue CarSharing-Studie belegt: Geteilte Autos können Innenstädte deutlich entlasten

Inhalt:
Die Bedeutung der Obstwiesen /
Elefantenreiten im Urlaub – „Spaß für Touristen, Leid für Elefanten“ /
Ein Großes grünes Lächeln /
Die „Gefährdete Nutztierrasse des Jahres 2016 – Regionale Rinderrassen“ /
Hawai’i – Klischees, Kontraste und Kahunas /
Terrassengenuss ohne Vergrauen /
Ein Platz zum Kuscheln – Nistkästen helfen vielen Vögeln auch im Winter /
Slow Food Genussführer Deutschland 2017/18: Die neue Ausgabe ist da! Runderneuert, prall und mit vielen Extras /
Neue CarSharing-Studie belegt: Geteilte Autos können Innenstädte deutlich entlasten

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<strong>Herbst</strong> <strong>2016</strong><br />

w w w . g r ü n v<br />

o l l . d e


Vorwort<br />

Herzlich willkommen zur 16. Auflage <strong>de</strong>s Magazins <strong>grünvoll</strong>.<strong>de</strong>.<br />

Ab <strong>de</strong>r Frühjahrs-Ausgabe 2015 erscheint das Magazin<br />

als e-Magazin (Online-Ausgabe). Sie fin<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r<br />

aktuellen Ausgabe wie<strong>de</strong>r interessante Artikel aus <strong>de</strong>n unterschiedlichsten<br />

Themenbereichen:<br />

Seite 03: Die Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>r Obstwiesen<br />

Seite 05: Elefantenreiten im Urlaub – „Spaß für<br />

Touristen, Leid für Elefanten“<br />

Seite 08: Ein Großes grünes Lächeln<br />

Seite 10: Die „Gefähr<strong>de</strong>te Nutztierrasse <strong>de</strong>s<br />

Jahres <strong>2016</strong> – Regionale Rin<strong>de</strong>rrassen“<br />

Seite 14: Hawai’i – Klischees, Kontraste und Kahunas<br />

Seite 20: Terrassengenuss ohne Vergrauen<br />

Seite 22: Ein Platz zum Kuscheln – Nistkästen helfen<br />

vielen Vögeln auch im Winter<br />

Seite 24: Slow Food Genussführer Deutschland<br />

2017/18: Die neue Ausgabe ist da!<br />

Run<strong>de</strong>rneuert, prall und mit vielen Extras<br />

Seite 26: Neue CarSharing-Studie belegt: Geteilte Autos<br />

können Innenstädte <strong>de</strong>utlich entlasten<br />

Der für diese Ausgabe angekündigte dritte Teil <strong>de</strong>s Artikels „DER<br />

"PSYCHOLOGISCHE BERATER", „FREIE PSYCHOTHERAPEUTEN“<br />

UND DER PSYCHOMARKT. BERUFSBILDER ODER GEFAHR FÜR<br />

DIE VOLKSGESUNDHEIT – EINE BETRACHTUNG? erscheint erst<br />

in <strong>de</strong>r Ausgabe Winter <strong>2016</strong>.<br />

Besuchen Sie auch das neue Internetportal www.<strong>grünvoll</strong>.<strong>de</strong>.<br />

Die Seite ist von <strong>de</strong>m CMS Joomla auf Wordpress umgezogen<br />

und mit vielen nützlichen Funktionen erweitert. Die Benutzerfreundlichkeit<br />

und das Layout <strong>de</strong>r Seite sind wesentlich verbessert.<br />

Eine umfangreiche Adressdatenbank, eine Link-Sammlung<br />

mit empfehlenswerten Blogs und Veranstaltungen sowie viele<br />

interessante Berichte<br />

la<strong>de</strong>n zu einem informativen<br />

und kurzweiligen<br />

Besuch ein.<br />

Impressum<br />

Herausgeber und<br />

verantwortlicher Redakteur:<br />

Reinhard Biesel<br />

<strong>grünvoll</strong>.<strong>de</strong> - ökologie & natur<br />

Hüttigweilerstr. 152<br />

66578 Schiffweiler<br />

Tel.: 0 68 24 - 30 28 30<br />

Reinhardbiesel@gruenvoll.<strong>de</strong><br />

Titelbild: Birgit Mark<br />

Auflage: online<br />

Das Magazin <strong>grünvoll</strong>.<strong>de</strong> erscheint viermal im<br />

Jahr als e-Magazin (Online-Magazin) und wird<br />

per Mail an einen festen Abonnentenkreis von<br />

ca. 10.000 Lesern versen<strong>de</strong>t. Das Magazin erreicht<br />

zusätzlich über <strong>de</strong>n Online-Kiosk 15.000<br />

Leser im Monat.<br />

Das Internetportal <strong>grünvoll</strong>.<strong>de</strong> zählt aktuell<br />

15.000 Besucher pro Monat. Veröffentlichung in<br />

folgen<strong>de</strong>n sozialen Netzwerken: facebook.com,<br />

pinterest.com, twitter.com, googleplus.com,<br />

xing.com.<br />

Alle redaktionellen Beiträge und Anzeigen im<br />

Magazin sind urheberrechtlich geschützt. Die<br />

aufgeführten externen Links führen zu Inhalten<br />

frem<strong>de</strong>r Anbieter. Für diese Inhalte ist allein <strong>de</strong>r<br />

jeweilige Anbieter verantwortlich. Bei bekannt<br />

wer<strong>de</strong>n von Rechtsverletzungen wer<strong>de</strong>n diese<br />

Links umgehend entfernt.<br />

2<br />

Ich wünsche Ihnen<br />

eine angenehme<br />

und informative<br />

Lektüre.<br />

Herzliche Grüße,<br />

Ihr Reinhard Biesel


Die Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>r Obstwiesen –<br />

Obstwiesen haben im Saarland und in weiten Teilen von<br />

Rheinland-Pfalz eine lange Tradition. Bis ins vorige Jahrhun<strong>de</strong>rt<br />

hinein dienten sie <strong>de</strong>r Bevölkerung als wichtige<br />

Nahrungsgrundlage und waren Lieferant von Früchten<br />

aller Obstarten. Obstwiesen prägten das Bild <strong>de</strong>r bäuerlichen<br />

Kulturlandschaft mit. Die ökologische Be<strong>de</strong>utung<br />

<strong>de</strong>r Obstwiesen und ihr kulturhistorischer Wert sind<br />

sehr groß.<br />

Im Laufe <strong>de</strong>r Zeit hat sich vieles geän<strong>de</strong>rt. Auch die Be<strong>de</strong>utung<br />

<strong>de</strong>r Obstwiesen wur<strong>de</strong> geringer. Ihr wirtschaftlicher<br />

Nutzen spielte nur noch eine untergeordnete<br />

Rolle. Und so wur<strong>de</strong> die Pflege <strong>de</strong>r Obstbestän<strong>de</strong> immer<br />

mehr vernachlässigt. Die einst geschlossenen Obstgürtel,<br />

die um die Siedlungen herum gepflanzt waren, sind<br />

lückenhaft gewor<strong>de</strong>n. Baulan<strong>de</strong>rschließungen, Infrastrukturmaßnahmen<br />

und fehlen<strong>de</strong> Pflege <strong>de</strong>r Obstwiesen<br />

haben die Bestän<strong>de</strong> <strong>de</strong>zimiert.<br />

EG-Rodungsprämien und bewusste Kampagnen gegen<br />

<strong>de</strong>n hochstämmigen Obstanbau liegen hinter uns. Politik<br />

und Gesellschaft sind sich heute darüber im Klaren,<br />

dass die Streuobstwiesen eine große Be<strong>de</strong>utung haben.<br />

Sowohl aus landschaftsästhetischen und kulturellen als<br />

auch aus funktional-ökologischen Grün<strong>de</strong>n ist <strong>de</strong>r Erhalt<br />

und die Pflege <strong>de</strong>r Streuobstbestän<strong>de</strong> wichtig. Auch für<br />

<strong>de</strong>n Tourismus spielen sie eine große Rolle. Wirtschaftliche<br />

Gesichtspunkte dürfen zwar <strong>de</strong>rzeit nicht in <strong>de</strong>n<br />

Vor<strong>de</strong>rgrund gestellt wer<strong>de</strong>n, sollten aber für die Zuam<br />

Beispiel Saarland / Rheinland-<br />

Pfalz<br />

kunft durchaus in Betracht gezogen wer<strong>de</strong>n. Einige innovative<br />

Betriebe zeigen, dass mit qualitativ hochwerten<br />

Produkten von Obstwiesen sehr wohl ein<br />

auskömmliches Einkommen erzielt wer<strong>de</strong>n kann.<br />

Die in <strong>de</strong>n letzten Jahren erfolgte Bewusstseinsän<strong>de</strong>rung<br />

stellt einen Schritt in die richtige Richtung dar.<br />

Nach wie vor kann aber nicht von einer wirklich verbesserten<br />

Situation gesprochen wer<strong>de</strong>n. Viele alte Obstwiesen<br />

sind in einem sehr schlechten Zustand. Die Bäume<br />

sind abgängig, die Bestän<strong>de</strong> wer<strong>de</strong>n unzureichend o<strong>de</strong>r<br />

gar nicht gepflegt und dringend notwendige Ergänzungspflanzungen<br />

erfolgen nur sehr vereinzelt. Mit Hilfe<br />

staatlicher För<strong>de</strong>rungen o<strong>de</strong>r im Zuge von Ausgleichsmaßnahmen<br />

sind in <strong>de</strong>n letzten Jahren wie<strong>de</strong>r neue Anlagen<br />

(Großteils bei <strong>de</strong>n Kommunen) entstan<strong>de</strong>n. Hier<br />

ist lei<strong>de</strong>r festzustellen, dass eine nachhaltige Pflege nur<br />

in wenigen Fällen durchgeführt wird und viele Neubestän<strong>de</strong><br />

die ersten Jahre nicht überstehen.<br />

Eine Schlüsselfunktion für Erhaltung und Neuanlage von<br />

Streuobstwiesen kommt sicherlich <strong>de</strong>r nachhaltigen<br />

Nutzung zu. Nur durch großes Engagement vieler einzelner<br />

Privatpersonen wird die Erhaltung <strong>de</strong>r Streuobstwiesen<br />

zu erreichen sein. Bei allen künftigen Planungen<br />

und För<strong>de</strong>rprogrammen muss auf diesen Umstand das<br />

Hauptaugenmerk gerichtet wer<strong>de</strong>n.<br />

An diesem Punkt setzt auch <strong>de</strong>r Verband <strong>de</strong>r Gartenbauvereine<br />

an. Mit zahlreichen Veranstaltungen und Aktionen<br />

wirbt er für <strong>de</strong>n Streuobstbau. Und das nicht nur<br />

bei <strong>de</strong>n eigenen Mitglie<strong>de</strong>rn son<strong>de</strong>rn bei <strong>de</strong>r breiten Öf-<br />

3


Die Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>r Obstwiesen<br />

fentlichkeit. Die vielfältige Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>r Obstwiesen<br />

für je<strong>de</strong>n Einzelnen soll bei <strong>de</strong>r Bevölkerung wie<strong>de</strong>r ins<br />

rechte Licht gerückt wer<strong>de</strong>n. Das nötige Fachwissen,<br />

das zur Pflege <strong>de</strong>r Obstwiesen notwendig ist, wird in<br />

vielen Vorträgen, Seminaren und Kursen vermittelt.<br />

Zahlreiche vereinseigene Keltereien und Brennereien<br />

stehen zur Verfügung, so dass die anfallen<strong>de</strong> Obsternte<br />

verwertet wer<strong>de</strong>n kann. Mit Unterstützung <strong>de</strong>s saarländischen<br />

Ministeriums für Umwelt wur<strong>de</strong>n die Kelterein<br />

<strong>de</strong>r Vereine mo<strong>de</strong>rnisiert und auf <strong>de</strong>n heutigen Stand<br />

<strong>de</strong>r Technik gebracht.<br />

Der Verband <strong>de</strong>r Gartenbauvereine Saarland / Rheinland-Pfalz<br />

e.V. möchte Menschen dazu animieren sich<br />

für <strong>de</strong>n Erhalt <strong>de</strong>r Streuobstwiesen einzusetzen, alte<br />

Obstwiesen wie<strong>de</strong>r instand zu setzen und neue Obstwiesen<br />

anzulegen.<br />

Mit gezielten Aktivitäten, wie Obstwiesenfesten o<strong>de</strong>r<br />

Streuobstwan<strong>de</strong>rungen will <strong>de</strong>r Verband <strong>de</strong>r Gartenbauvereine<br />

<strong>de</strong>n heimischen Obstbau erlebbar machen - sozusagen<br />

„Streuobst zum Anfassen“ anzubieten. Die<br />

kulturelle Be<strong>de</strong>utung und die Philosophie <strong>de</strong>s Streuobstbaus<br />

wie<strong>de</strong>r und wie<strong>de</strong>r in das öffentliche Bewusstsein<br />

bringen und positive Kontakte zur traditionellen Obstwiese<br />

schaffen, das ist ein Schwerpunkt in <strong>de</strong>r Verbandsarbeit.<br />

Gerne möchte <strong>de</strong>r Verband auch eigene Projekte und<br />

Pflegemaßnahmen zur Erhaltung <strong>de</strong>r Streuobstwiesen<br />

umsetzen. Dies ist jedoch aufgrund knapp bemessener<br />

finanzieller Mittel nicht möglich. Der Verband <strong>de</strong>r Gartenbauvereine<br />

ist <strong>de</strong>shalb auf Unterstützung durch<br />

seine Mitglie<strong>de</strong>r und die Öffentlichkeit angewiesen.<br />

Neue Mitglie<strong>de</strong>r, För<strong>de</strong>rer und Unterstützer sind willkommen.<br />

Auch Spen<strong>de</strong>n für <strong>de</strong>n Erhalt <strong>de</strong>r Obstwiesen<br />

sind möglich.<br />

Text und Bil<strong>de</strong>r: Verband <strong>de</strong>r Gartenbauvereine Saarland<br />

/ Rheinland-Pfalz e.V.<br />

www.gartenbauvereine.<strong>de</strong>/saarland_rheinland-pfalz<br />

4


Elefantenreiten im Urlaub –<br />

„Spaß für Touristen, Leid für<br />

Elefanten“<br />

Wo liegt die Grenze und warum?<br />

Viele Veranstalter haben sich schon<br />

dazu bereit erklärt, Elefantenreiten<br />

vor Tempelanlagen nicht mehr<br />

anzubieten.<br />

Es scheint ein menschliches Grundbedürfnis zu<br />

sein, Tieren näher zu kommen, sie zu berühren, mit<br />

ihnen eine emotional gesteuerte Bindung einzugehen.<br />

So empfin<strong>de</strong>t mancher ein erhabenes Glücksgefühl,<br />

wenn er auf einem Elefanten reitend durch<br />

die Natur geschaukelt wird. Je<strong>de</strong>m geht das Herz<br />

auf, wenn <strong>de</strong>r kleine Babyelefant für die Kamera<br />

posiert und dabei ungelenk seinen kleinen Rüssel<br />

hin-und her wiegt. Aber diese romantische Version<br />

von Tierliebe und Nähe täuscht. Hinter dieser Fassa<strong>de</strong><br />

<strong>de</strong>s Glücks, <strong>de</strong>r Einheit zwischen Mahout<br />

(Führer und oftmals Eigentümer eines Arbeits-Elefanten)<br />

und Elefant, versteckt sich unsägliches Leid<br />

und schlimmste Qualen für das Tier.<br />

Elefanten sind hochsozialisierte Wildtiere, die in<br />

einem straff strukturierten Familienverband leben.<br />

Männliche Kälber bleiben bis zum Alter von 5-6<br />

Jahren bei <strong>de</strong>r Her<strong>de</strong>, weibliche Tiere zeitlebens.<br />

Im Gegensatz zum Wildtier sind Haustiere für das<br />

Zusammenleben mit <strong>de</strong>m Menschen über Jahrzehnte<br />

gezüchtet und damit geprägt. Die Zucht ist<br />

hier <strong>de</strong>s Pu<strong>de</strong>ls Kern und <strong>de</strong>r alles entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong><br />

Unterschied. Haustiere, wie z.B. weggelaufene Katzen,<br />

verwil<strong>de</strong>rn. Wildtiere hingegen wer<strong>de</strong>n gezähmt.<br />

Der Elefant ist nie ein Haustier gewesen,<br />

son<strong>de</strong>rn immer nur gezähmt wor<strong>de</strong>n.<br />

Was für ein zartes und weiches Wort ist „zähmen“,<br />

das einen konsequenten aber sanften Vorgang impliziert.<br />

Zumin<strong>de</strong>st im Elefantenbereich ist das Wort<br />

so falsch wie die Maßnahme. Um <strong>de</strong>rart stolze und<br />

intelligente Tiere <strong>de</strong>m Willen <strong>de</strong>s Menschen zu un-<br />

Elefanten mit Touristen in Thailand<br />

5


Elefantenreiten im Urlaub – „Spaß für Touristen, Leid für<br />

Show-Elefant in Thailand<br />

terwerfen, muss man sie einbrechen. Das heißt<br />

ihren Willen auf brutalste Weise für immer und ewig<br />

auszuknipsen.<br />

Es existieren kaum Bil<strong>de</strong>r o<strong>de</strong>r Filmmaterial über<br />

das Einbrechen und das mit gutem Grund. Es geschieht<br />

meist tief in <strong>de</strong>n Wäl<strong>de</strong>rn und abgeschottet<br />

von <strong>de</strong>n Augen <strong>de</strong>r Öffentlichkeit. Wem es <strong>de</strong>nnoch<br />

gelungen ist, Zeuge dieser Maßnahmen zu sein,<br />

wagt es nicht sein Material zu veröffentlichen, da<br />

es <strong>de</strong>r Öffentlichkeit nicht zumutbar ist.<br />

Früher und zum Teil immer noch, wur<strong>de</strong>n Elefanten<br />

in Asien in <strong>de</strong>n Teakholz-Wäl<strong>de</strong>rn als Arbeitselefanten<br />

eingesetzt. Heute arbeiten einige Tiere bei Patrouillen<br />

Einsätzen in unwegsamem und schwer<br />

zugänglichem Gelän<strong>de</strong> in Nationalparks. Hierbei<br />

ließe sich eventuell noch <strong>de</strong>r viel beschworene, ver-<br />

6


Elefanten“<br />

Vorbereiten für <strong>de</strong>n Einsatz mit Touristen<br />

Wil<strong>de</strong>lefanten in Indien<br />

nünftige Grund konstruieren. Denn es gibt keine Alternative,<br />

will man nicht das potentielle Risiko eines<br />

Übergriffs, mit tödlichem Ausgang für <strong>de</strong>n Menschen,<br />

riskieren. Dabei muss das Tier noch nicht<br />

einmal aggressiv sein. Es wür<strong>de</strong> reichen, wenn es<br />

einfach mal nur schlechte Laune hat.<br />

Die mo<strong>de</strong>rnen unter <strong>de</strong>n Zoos halten ihre Elefanten<br />

<strong>de</strong>shalb heute ganz ohne Zwang und schützen ihr<br />

Personal durch die Haltung im protected contact.<br />

Auch wenn die Tiere durch intensives Training mit<br />

positiver Konditionierung handzahm erscheinen,<br />

sind sie es nicht und so ist immer eine Schutzmauer,<br />

ein Gitter o<strong>de</strong>r ein rüssellanger Abstand zwischen<br />

Elefant und Pfleger gegeben.<br />

Was heißt das nun alles für <strong>de</strong>n Tourismus?<br />

Wir sollten vor allem auch hier die Bedürfnisse <strong>de</strong>r<br />

Tiere im Blickfeld haben und sensibler damit umgehen.<br />

Kein direkter Kontakt, kein Fototermin mit<br />

Jungtieren, keine Interaktionen in sogenannten Elefantencamps<br />

und Reiten auf Elefanten, die nur und<br />

ausschließlich für diesen Zweck, meist als Einzeltiere<br />

o<strong>de</strong>r bunt zusammengekauft, gehalten wer<strong>de</strong>n<br />

und die zuvor eingebrochen wur<strong>de</strong>n. Ohne dies<br />

ginge es nämlich nicht.<br />

Zahlreichen Veranstalter verzichten schon jetzt freiwillig<br />

auf diese „Aktivitäten“. Der Verband <strong>de</strong>s FAIR<br />

TRADE (www.fairtra<strong>de</strong>.travel) aus Südafrika hat vor<br />

kurzem ein Positionspapier veröffentlich, wo nicht<br />

nur Aktionen mit Elefanten son<strong>de</strong>rn auch mit an<strong>de</strong>ren<br />

Wildtieren wie z.B. Löwen thematisiert wer<strong>de</strong>n.<br />

Wir können nicht alles, was unzeitgemäß ist und<br />

unseren ethischen Wertvorstellungen nicht mehr<br />

entspricht, von heute auf morgen auslöschen, aber<br />

wir können damit anfangen auf die Probleme aufmerksam<br />

zu machen, das Unrecht an <strong>de</strong>n Tieren<br />

aufzuzeigen. Es ist ein erster Schritt in eine Zukunft<br />

die auf einem respektvollen Zusammenleben mit<br />

<strong>de</strong>r Natur bzw. <strong>de</strong>n Tieren basiert, auch und vor<br />

allem wenn diese in Menschenhand sind. Der Tourismus<br />

hat hierbei einen beson<strong>de</strong>ren Einfluss und<br />

Hebel, in<strong>de</strong>m er z.B. Elefantenreiten nicht mehr bedingungslos<br />

anbietet und das „warum“ <strong>de</strong>m Klientel<br />

vermittelt.<br />

Text und Bil<strong>de</strong>r: Claudia Behlert, Daktari Travel<br />

GmbH, www.daktaritravel.<strong>de</strong> -<br />

www.daktariexpeditions.com<br />

7


Ein Großes grünes Lächeln<br />

2006 gab es in England ein Bewässerungsverbot. Die Big-<br />

GreenSmile Grün<strong>de</strong>r Alasdair, Ben und Nick kamen zusammen<br />

und beschlossen, das Wassersparen im Haus zu<br />

unterstützen, in<strong>de</strong>m sie Vorrichtungen verkauften, um<br />

Wasser zu sparen. Die Kun<strong>de</strong>n liebten das! Also nahmen<br />

sie im Jahr 2007 ihren ganzen Mut zusammen, gaben ihre<br />

vorherigen Jobs auf und widmeten sich ganztägig <strong>de</strong>m<br />

Wassersparen.<br />

Die Jungs initiierten eine TV Kampagne (um es allen sagen<br />

zu können) und - Du wirst es kaum glauben - 5.000<br />

Duschzeitmesser wur<strong>de</strong>n innerhalb von vier Stun<strong>de</strong>n verkauft!<br />

Sie verpackten und schickten diese Duschzeitmesser<br />

aus einer Garage in Buckinghamshire auf ihre Reise<br />

... Aber nach<strong>de</strong>m bereits das dritte Mal ein Sattelzug die<br />

Einfahrt <strong>de</strong>s Nachbarn blockierte wur<strong>de</strong> klar, dass sie expandieren<br />

müssten. Geräte um Wasser zu sparen waren<br />

großartig, aber die britische Bevölkerung wollte mehr ...<br />

Je<strong>de</strong>r sprach über natürliche und ökologische Produkte.<br />

Während Sie zwar in <strong>de</strong>n Lä<strong>de</strong>n gekauft wer<strong>de</strong>n konnten,<br />

wur<strong>de</strong>n diese online fast nirgends angeboten ...<br />

Also entschie<strong>de</strong>n sich Ben, Alasdair und Nick im Jahr<br />

2008, die Lücke zu schließen und brachten BigGreen<br />

Smile auf <strong>de</strong>n Markt.<br />

An dieser Stelle wur<strong>de</strong>n aus drei ein "wir".<br />

Um sicherzustellen, dass ein exzellenter Service geboten<br />

wer<strong>de</strong>n kann, wur<strong>de</strong> ein Lager in Langley eingerichtet -<br />

mit genügend Platz um LKWs zu parken.<br />

8


BigGreenSmile ist schnell gewachsen und bereits nach 18<br />

Monaten konnten wir 1.500 Artikel im Sortiment vorweisen.<br />

In <strong>de</strong>n darauffolgen<strong>de</strong>n zwei Jahren wur<strong>de</strong> hart gearbeitet<br />

um BigGreenSmile in England zur Nummer 1 zu machen,<br />

wenn es darum geht, ökologische und natürliche Pflegeprodukte<br />

und auch Wasch- und Reinigungsmittel zu kaufen.<br />

Aber es ging nicht nur ums Sortiment. Wir wollten auch,<br />

dass unsere Kun<strong>de</strong>n lieben was wir tun - weil nur dann<br />

kommen sie auch immer wie<strong>de</strong>r zu uns zurück.<br />

Es wur<strong>de</strong> viel Herzblut investiert und viele Aben<strong>de</strong> wur<strong>de</strong>n<br />

bei einem Glas Wein verbracht, um Preise und Aktionen<br />

zu diskutieren.<br />

Glücklicherweise machte sich die harte Arbeit bezahlt -<br />

<strong>de</strong>nn unsere Kun<strong>de</strong>n kamen zurück... Immer und immer<br />

wie<strong>de</strong>r. Aus diesem Grund beschlossen wir, weitere Onlineshops<br />

ins Leben zu rufen und BigGreenSmile Deutschland,<br />

Frankreich und Nie<strong>de</strong>rlan<strong>de</strong> gesellten sich zur<br />

BigGreenSmile Familie.<br />

Und hier sind wir - BigGreenSmile Deutschland - seit Dezember<br />

2012. Mittlerweile haben wir <strong>2016</strong> und viele<br />

Grün<strong>de</strong> um zu lächeln.<br />

Mit vielen Produkten von Ecover, Weleda, Lavera, Urtekram,<br />

etc. haben wir altbekannte Marken im Angebot. Vor<br />

neuen Trends scheuen wir aber auch nicht zurück und sind<br />

ständig dabei unser Warenangebot von <strong>de</strong>rzeit rund 2500<br />

Produkten auf Kun<strong>de</strong>nbedürfnisse anzupassen und auch<br />

neue Marken aufzunehmen. Dabei legen wir größten Wert<br />

auf zertifizierte Produkte, um unseren Kun<strong>de</strong>n die Sicherheit<br />

zu geben auch wirklich „bio“ o<strong>de</strong>r wenn gewünscht<br />

„vegan“ einzukaufen.<br />

Und wir ruhen uns nicht auf unseren Lorbeeren aus. Wir<br />

haben noch viele Produkte, die wir ergänzen wollen. Also<br />

komm und schau Dir an was es bei uns (Neues) gibt.<br />

Text und Bild: BigGreenSmile Deutschland,<br />

www.biggreensmile.<strong>de</strong><br />

9


Die „Gefähr<strong>de</strong>te Nutztierrasse <strong>de</strong>s Jahres <strong>2016</strong> – Regionale<br />

Das Deutsche Schwarzbunte<br />

Nie<strong>de</strong>rungsrind, das Glanrind und<br />

das Original Braunvieh<br />

Regionale Rin<strong>de</strong>rrassen stehen im Jahr <strong>2016</strong> im<br />

Mittelpunkt um auf die Situation gefähr<strong>de</strong>ter Rassen<br />

aufmerksam zu machen. Sie sind an ihre jeweilige<br />

Region gut angepasst und dort auch<br />

kulturell verwurzelt. Die GEH (Gesellschaft zur Erhaltung<br />

alter und gefähr<strong>de</strong>ter Haustierrassen e.V.)<br />

spannt mit <strong>de</strong>m Original Braunvieh aus <strong>de</strong>n Alpen,<br />

<strong>de</strong>m Glanrind aus <strong>de</strong>m Mittelgebirge und <strong>de</strong>m<br />

Deutschen Schwarzbunten Nie<strong>de</strong>rungsrind aus<br />

<strong>de</strong>m Tiefland und <strong>de</strong>m Küstengebiet einen <strong>de</strong>utschlandweiten<br />

Bogen durch die vielfältige Kulturlandschaft<br />

mit ihren typischen Nutztierrassen. Damit<br />

soll darauf hingewiesen wer<strong>de</strong>n, dass die Vielfalt in<br />

<strong>de</strong>r Landwirtschaft akut bedroht ist. In Deutschland<br />

stehen aktuell 133 Rassen auf <strong>de</strong>r Roten Liste <strong>de</strong>r<br />

GEH.<br />

Original Braunvieh, Glanrind und Deutsches<br />

Schwarzbuntes Nie<strong>de</strong>rungsrind verkörpern <strong>de</strong>n<br />

Rin<strong>de</strong>rtyp, <strong>de</strong>r über Jahrhun<strong>de</strong>rte das Überleben<br />

<strong>de</strong>r Menschheit gesichert hat: Zuverlässig und ausdauernd<br />

als Zug- und Arbeitstier vor Pflug und<br />

Wagen, ergiebig in <strong>de</strong>r Erzeugung wertvoller Milch<br />

aus <strong>de</strong>m betriebseigenen Grundfutter, angemessen<br />

in <strong>de</strong>r Erzeugung von Qualitätsfleisch und bewährt<br />

bei <strong>de</strong>r Bereitstellung von hofeigenem Dünger. Zur<br />

Erhaltung <strong>de</strong>r Rasse gilt es aktuell, die beson<strong>de</strong>ren<br />

Werte und Eigenschaften <strong>de</strong>r alten Rin<strong>de</strong>rrassen zu<br />

erkennen und auch in die heutigen Produktionskreisläufe<br />

einzubeziehen. Die Stärken liegen in <strong>de</strong>r<br />

Genügsamkeit <strong>de</strong>r Tiere und ihrer speziellen Anpassung<br />

an die örtlichen Gegebenheiten. Die beson<strong>de</strong>ren<br />

Eigenschaften <strong>de</strong>r jeweiligen Rasse empfehlen<br />

sie beson<strong>de</strong>rs für Betriebe mit regional wirtschaften<strong>de</strong>n<br />

Kreisläufen, in <strong>de</strong>r Erzeugung von Qualitätsprodukten<br />

und <strong>de</strong>r Beweidung extensiver<br />

Grünlandstandorte.<br />

Das Braunvieh stammt vom einem Rin<strong>de</strong>rtyp ab,<br />

<strong>de</strong>r 2000 – 800 v. Chr. aus <strong>de</strong>m Kaukasus in <strong>de</strong>n<br />

zentraleuropäischen Gebirgsraum kam. Die Zuchtarbeit<br />

begann vor etwa 600 Jahren in <strong>de</strong>r Zentralschweiz.<br />

Von dort verbreitete es sich in die östliche<br />

Hälfte <strong>de</strong>r Schweiz und in die angrenzen<strong>de</strong>n Regionen.<br />

In Deutschland wird es auch heute noch vorwiegend<br />

im bayerischen und württembergischen<br />

Original Braunvieh, Foto: Milerski<br />

10


Rin<strong>de</strong>rrassen“<br />

Allgäu und im Südwesten von Oberbayern gehalten.<br />

Im 19. Jahrhun<strong>de</strong>rt gelangte das Braunvieh mit<br />

Auswan<strong>de</strong>rern nach Australien, Südafrika, Südamerika,<br />

Kanada und in die USA. Dort wur<strong>de</strong> mit an<strong>de</strong>ren<br />

Zielen weitergezüchtet. So entwickelte sich in<br />

<strong>de</strong>n USA ein großrahmiges Milchrind („Brown<br />

Swiss“), während in Europa weiterhin <strong>de</strong>r Dreinutzungstyp<br />

mit Arbeit, Milch und Fleisch im Vor<strong>de</strong>rgrund<br />

stand. Im Zuge <strong>de</strong>r Industrialisierung <strong>de</strong>r<br />

Landwirtschaft än<strong>de</strong>rten sich die Marktbedingungen<br />

und Leistungsanfor<strong>de</strong>rungen, so dass 1965<br />

entschie<strong>de</strong>n wur<strong>de</strong>, Sperma <strong>de</strong>r Rasse Brown<br />

Swiss einzusetzen, um die Milchleistung zu steigern.<br />

Dadurch wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r ursprüngliche Dreinutzungstyp<br />

weitgehend verdrängt. Die spezielle<br />

Anpassung an das Gebirgsklima und die Berglandwirtschaft<br />

machen diese Rasse so einzigartig.<br />

In Deutschland wur<strong>de</strong> ab 1988 zunächst durch private<br />

Rettungskäufe und dann 1992 mit staatlicher<br />

Unterstützung <strong>de</strong>r Tierzuchtämter versucht, noch<br />

vorhan<strong>de</strong>ne Tiere <strong>de</strong>s alten Braunviehschlags aufzufin<strong>de</strong>n<br />

und diesen Schlag zu erhalten. Das Zuchtgeschehen<br />

hat sich vielschichtig entwickelt, so stehen<br />

neben <strong>de</strong>r reinen Erhaltungszucht vorsichtige<br />

züchterische Bestrebungen, das Leistungspotenzial<br />

<strong>de</strong>s Original Braunviehs in <strong>de</strong>r Milchviehhaltung zu<br />

nutzen und auszubauen. Zusätzlich bietet die Mutterkuhhaltung<br />

eine weitere Möglichkeit, die positiven<br />

Eigenschaften hinsichtlich Langlebigkeit,<br />

Fruchtbarkeit und Fleischleistung unter Beweis zu<br />

stellen. Der Gesamtbestand <strong>de</strong>s Original Braunviehs<br />

in Bayern und Ba<strong>de</strong>n-Württemberg umfasst<br />

<strong>de</strong>rzeit 569 Kühe und 23 Bullen, damit wird die<br />

Rasse auf <strong>de</strong>r Roten Liste <strong>de</strong>r GEH als „stark gefähr<strong>de</strong>t“<br />

eingestuft.<br />

Das Glanrind wird seit 1820 in Rheinland-Pfalz und<br />

im Saarland gezüchtet. Seinen Namen verdankt es<br />

<strong>de</strong>m Flüsschen Glan, das durch diese Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>r<br />

fließt. Um 1900 wur<strong>de</strong> die Zucht durch die gezielte<br />

Einkreuzung von Simmentaler Bullen und Limpurger<br />

Rin<strong>de</strong>rn verbessert. Das so entstan<strong>de</strong>ne Glanrind<br />

war ein typisches Dreinutzungsrind mit gleicher Be<strong>de</strong>utung<br />

von Milch, Fleisch und Arbeit, das in <strong>de</strong>n<br />

Mittelgebirgslagen beste Anpassung hat.<br />

Das Glanrind, Foto: Feldmann<br />

Der flächen<strong>de</strong>cken<strong>de</strong> Einsatz von reinen Milchkühen,<br />

<strong>de</strong>r sinken<strong>de</strong> Bedarf an tierischer Arbeitskraft<br />

und die Än<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r bäuerlichen Strukturen bedingte<br />

<strong>de</strong>n Nie<strong>de</strong>rgang <strong>de</strong>s Glanrrin<strong>de</strong>s. Mit <strong>de</strong>r<br />

Gründung <strong>de</strong>r GEH wur<strong>de</strong> ein neues Augenmerk auf<br />

die Rasse gelegt und ihre Erhaltung mit <strong>de</strong>n noch<br />

vorhan<strong>de</strong>nen Tieren ab <strong>de</strong>m Jahr 1984 begonnen.<br />

Passionierten Züchtern ist es zu verdanken, dass<br />

das Glanrind heute noch existiert.<br />

Die Züchter schätzen ihre genügsamen, ausdauern<strong>de</strong>n<br />

und dabei charakterlich einwandfreien Rin<strong>de</strong>r,<br />

die auf kargen Bö<strong>de</strong>n gute Futterverwerter sind<br />

und auch überständige Gräser und Kräuter sauber<br />

abfressen, so dass meist keine Nachmahd nötig ist.<br />

Durch diese Eigenschaften trägt das mittelrahmige<br />

und fruchtbare Glanrind zum Erhalt <strong>de</strong>r natürlichen<br />

Vielfalt heimischer Grünlandstandorte bei.<br />

Der Bestand umfasst <strong>de</strong>rzeit 826 weibliche und gut<br />

106 männliche Tiere und wird damit auf <strong>de</strong>r Roten<br />

Liste <strong>de</strong>r GEH als „stark gefähr<strong>de</strong>t“ eingestuft.<br />

Das Deutsche Schwarzbunte Nie<strong>de</strong>rungsrind<br />

(kurz DSN) stammt aus <strong>de</strong>n fruchtbaren Nordseemarschen<br />

Frieslands. Dort wur<strong>de</strong> von Holland bis<br />

Dänemark bereits seit <strong>de</strong>m Mittelalter ein milchreiches<br />

Rind gezüchtet. Im Jahr 1876 wur<strong>de</strong> das erste<br />

Herdbuch in Sachsen gegrün<strong>de</strong>t. Zuchttiere dieser<br />

11


Die „Gefähr<strong>de</strong>te Nutztierrasse <strong>de</strong>s Jahres <strong>2016</strong> – Regionale<br />

12<br />

Deutsches Schwarzbuntes Nie<strong>de</strong>rungsrind, Foto: Feldmann<br />

milchreichen Zweinutzungsrasse wur<strong>de</strong>n immer<br />

wie<strong>de</strong>r in an<strong>de</strong>re Regionen verkauft. Mit <strong>de</strong>n europäischen<br />

Einwan<strong>de</strong>rern gelangte das DSN in die<br />

USA, wo wie beim Braunvieh die Milchleistung vor<strong>de</strong>rgründiges<br />

Zuchtziel wur<strong>de</strong>. So entstand das sogenannte<br />

Holstein Friesian Rind, während in Europa<br />

weiterhin ein knapprahmigeres Tier mit mittlerer<br />

Muskelfülle bei guter Milchleistung angestrebt<br />

wur<strong>de</strong>, das seine Leistung möglichst aus <strong>de</strong>m betriebseigenen<br />

Futter erbrachte. Die Anpassung an<br />

die feuchten, teils anmoorigen Wei<strong>de</strong>n zeichnet<br />

diese Rasse aus.<br />

Als in <strong>de</strong>n 1960er Jahren <strong>de</strong>r Import von Futtermitteln<br />

preisgünstig möglich wur<strong>de</strong> und die Nutzung<br />

von Tiefgefriersamen <strong>de</strong>n weltweiten Genetikaustausch<br />

ermöglichte, begann man in <strong>de</strong>n alten Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>rn<br />

mit <strong>de</strong>r Einkreuzung von milchleistungsstärkeren<br />

Holstein Friesian.<br />

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In <strong>de</strong>r ehemaligen DDR war das DSN noch bis 1970<br />

mit 90% die am stärksten vertretene Rasse. Dann<br />

wur<strong>de</strong> aber auch hier eingekreuzt: aus DSN mit Jersey<br />

und Holstein Friesian entstand das sogenannte<br />

Schwarzbunte Milchrind (SMR).<br />

Mit 4,16% Fett in <strong>de</strong>r Milch liegt das DSN höher als<br />

die Holstein Friesian. Es erreicht eine durchschnittliche<br />

Milchleistung von 6800 kg bei 3,5% Eiweiß.<br />

Neben <strong>de</strong>n hohen Milchinhaltsstoffen zeichnet sich<br />

das DSN durch eine gute Fruchtbarkeit aus, es verwertet<br />

eine grasbetonte Fütterung sehr gut.<br />

Allerdings gibt es in <strong>de</strong>n neuen Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>rn viele<br />

Betriebe, die wenig Interesse an <strong>de</strong>r Reinzucht<br />

haben, echte Zuchtbetriebe gibt es nur eine Handvoll.<br />

Hier ist in <strong>de</strong>n nächsten Jahren aufgrund von<br />

Betriebsaufgaben mit einem <strong>de</strong>utlichen Rückgang<br />

zu rechnen.<br />

Wichtig ist, auch für die Zukunft weiteres Interesse<br />

an <strong>de</strong>r Reinzucht zu fin<strong>de</strong>n. Die DSN eignen sich für<br />

konventionelle Milchbetriebe ebenso wie für Biobetriebe,<br />

sie eignen sich für die Wei<strong>de</strong>haltung und sie<br />

können auch in <strong>de</strong>r Mutterkuhhaltung genutzt wer<strong>de</strong>n.<br />

Mit 2730 Tieren steht das DSN aktuell in <strong>de</strong>r Kategorie<br />

„gefähr<strong>de</strong>t“ auf <strong>de</strong>r Roten Liste <strong>de</strong>r GEH.<br />

Wichtige Ansprechpartner<br />

Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefähr<strong>de</strong>ter<br />

Haustierrassen e.V. (GEH), Walburger Str. 2,<br />

37213 Witzenhausen, Tel.: 05542-1864,<br />

E-Mail: info@g-e-h.<strong>de</strong> , www.g-e-h.<strong>de</strong><br />

www.fasteninfos.<strong>de</strong><br />

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um ein Land und seine Bevölkerung umfassend kennenzulernen.Tourcert zertifiziert.


Rin<strong>de</strong>rrassen“<br />

Original Braunvieh<br />

GEH-Rassebetreuer, Helmut Königsperger, Hauptstr. 2,<br />

87600 Kaufbeuren, Tel.: 08341-15853, E-Mail:<br />

amlex@allgaeu.org<br />

Allgäuer Original Braunviehzuchtverein e.V.,<br />

Andreas Bühler (Geschäftsführer), Jungholz 19,<br />

87491 Jungholz, Tel.: 05676-8176,<br />

www.originalbraunviehzuchtverein.<strong>de</strong><br />

Glanrind<br />

GEH-Rassebetreuer, Kurt Franck, Kaiser Str. 12,<br />

67722 Winnweiler, Tel.: 06302/4839, Email:<br />

kfranck@online.<strong>de</strong><br />

Lisa Anschütz, Arche-Hof Win<strong>de</strong>ck, Eisenstr. 13,<br />

51570 Win<strong>de</strong>ck, OT Kohlberg, Tel.:02292-951407,<br />

Email: lisa.anschuetz@t-online.<strong>de</strong><br />

Glanrind-Züchterverband e.V. Doris Schmitt-<br />

Neumann, Weitersbacher Hof, 66903 Ohmbach,<br />

Telefon: 06386-6496, Email:<br />

info@glanrindzucht.<strong>de</strong><br />

Deutsches Schwarzbuntes Nie<strong>de</strong>rungsrind<br />

GEH-Rassebetreuer und Verein zur Erhaltung und<br />

För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Deutschen Schwarzbunten<br />

Nie<strong>de</strong>rungsrin<strong>de</strong>s e.V., Hans-Jürgen Euler,<br />

Wiesenweg 35, 36318 Schwalmtal,<br />

Tel.: 06638/355, Email: alex6662@t-online.<strong>de</strong><br />

RBB Rin<strong>de</strong>rproduktion Berlin-Bran<strong>de</strong>nburg GmbH,<br />

Lehniner Straße 9, 14550 Groß Kreutz (Havel), Tel.:<br />

033207-533-0, info@rin<strong>de</strong>rzucht-bb.<strong>de</strong>,<br />

www.rin<strong>de</strong>rzucht-bb.<strong>de</strong><br />

Genreserve Deutsches Schwarzbuntes Nie<strong>de</strong>rungsrind<br />

e.V., Postbergaer Weg 16, 04916 Herzberg OT,<br />

Tel. 03535-3048<br />

13


Hawai’i – Klischees, Kontraste und Kahunas<br />

In alten Traditionen neuzeitliche<br />

Konzepte fin<strong>de</strong>n<br />

Es ist ganz sicherlich so, dass auf <strong>de</strong>n 9 hawaiianischen<br />

Südseeinseln Welten aufeinan<strong>de</strong>rtreffen.<br />

Zum Beispiel bei <strong>de</strong>r Absicht auf <strong>de</strong>m Mauna Kea,<br />

<strong>de</strong>m höchsten Berg auf Hawaiis großer Insel, ein<br />

30m Teleskop aufzustellen, das 2024 an <strong>de</strong>n Start<br />

gehen soll - neben <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren 13 bereits bestehen<strong>de</strong>n<br />

Teleskopen.<br />

Mit <strong>de</strong>m Thirty Meter Telescope (TMT) soll eine<br />

neue Ära beginnen für eine verbesserte Qualität <strong>de</strong>r<br />

Himmelsbeobachtung im nahen und mittleren Infrarotbereich.<br />

Die Kosten: eine Milliar<strong>de</strong> Dollar - nur.<br />

Die beteiligten Län<strong>de</strong>r sind USA, Japan, Kanada, Indien<br />

und China. Der Hauptspiegel soll aus 492 Einzelteilen<br />

zusammengesetzt wer<strong>de</strong>n - und noch<br />

schärfere Aufnahmen liefern als das "Hubble"-<br />

Weltraumteleskop.<br />

Das funkeln<strong>de</strong> nächtliche Firmament ist eben nicht<br />

nur ein Highlight für frisch verheiratete in <strong>de</strong>n Flitterwochen<br />

und an<strong>de</strong>re Touristen, son<strong>de</strong>rn erst recht<br />

für Astronomie Experten und Wissenschaftler. Die<br />

Inseln sind <strong>de</strong>r perfekte Platz für Sternegucker und<br />

<strong>de</strong>rartige wissenschaftliche Aktivitäten, <strong>de</strong>nn sie<br />

sind die vom Festland am weitesten entfernte Inselgruppe<br />

unseres Planten. Man achtet sehr bewusst<br />

darauf die Lichtverschmutzung <strong>de</strong>r Inseln<br />

gering zu halten.<br />

Demütige Momente auf <strong>de</strong>m<br />

höchsten Berg <strong>de</strong>r Er<strong>de</strong><br />

Wie wir aus eigener Erfahrung von unseren Reisen<br />

wissen, <strong>de</strong>r Sternenhimmel ist überwältigend, die<br />

Tore zu an<strong>de</strong>ren Galaxien rücken zum Greifen nahe<br />

und die Sternbil<strong>de</strong>r wer<strong>de</strong>n am nächtlichen Himmel<br />

lebendig…<br />

Durch das Eintauchen in die Kultur <strong>de</strong>r Hawaiianer<br />

wissen wir auch, warum ihnen <strong>de</strong>r höchste Berg<br />

<strong>de</strong>r Er<strong>de</strong>, eben dieser Mauna Kea, heilig ist. Für sie<br />

ist es ein heiliger Ort, ein Kraftplatz - Hawaiianer<br />

gehen auf diesen 4200 m hohen Gipfel, um ihre<br />

spirituelle Kraft (Mana) zu stärken o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>rs ausgedrückt<br />

<strong>de</strong>m Göttlichen ein wenig näher zu sein.<br />

Steht man dort oben z.B. bei Sonnenuntergang,<br />

verschlägt es einem vor Erhabenheit und Schönheit<br />

<strong>de</strong>n Atem. Atemberaubend eben.<br />

Die Menschen und Kahunas (hawaiianischer Scha-<br />

14


mane/Weiser), die wir vor Ort persönlich kennen,<br />

kämpfen mit aller Kraft gegen die weitere kommerzielle<br />

Nutzung dieses erhabenen Platzes. Es trifft<br />

sie sehr, wie mit <strong>de</strong>r Natur und ihren Heiligtümern<br />

umgegangen wird. Der Schmerz ist <strong>de</strong>utlich spürbar<br />

und nicht selten fließen Tränen. Kontinuierlich<br />

fin<strong>de</strong>n Rituale und Zeremonien für die Erhaltung<br />

ihres sacred land statt.<br />

Eine an<strong>de</strong>re Kumu (Lehrerin) auf Big Island wen<strong>de</strong>t<br />

sich mit <strong>de</strong>m großen übergeordneten Blick <strong>de</strong>m<br />

Ganzen zu - es sollten bei<strong>de</strong> Seiten respektiert wer<strong>de</strong>n<br />

und eine gemeinsame Lösung gefun<strong>de</strong>n und<br />

eine Win/Win Situation geschaffen wer<strong>de</strong>n.<br />

Das einheimische Volk - ein Seefahrervolk einst aus<br />

Tahiti und von <strong>de</strong>n Marquesas kommend nach <strong>de</strong>n<br />

Sternen navigierend - hat viele Jahrhun<strong>de</strong>rte in Einklang<br />

mich sich und <strong>de</strong>r Welt und vor allem auch<br />

<strong>de</strong>n Ressourcen gelebt.<br />

Doch wie überall, wenn es Zeit für Weiterentwicklung<br />

ist, kommen meist Einflüsse von außen… mit<br />

„Neue Welt - Eroberern“ und Walfängern kamen die<br />

Missionare aus Amerika, um das primitive Naturvolk<br />

zu retten. Vor was o<strong>de</strong>r gegen wen ist bis heute<br />

ungeklärt.<br />

Gastgeschenke sind nicht immer<br />

angebracht<br />

Klar, die Missionare brachten das Alphabet und ein<br />

paar ganz nützliche Neuerungen sowie Gott mit.<br />

Nicht erkennend, dass es hier schon viele Götter<br />

gab, die ihren Job recht gut gemacht haben.<br />

Die vier Hawaiianischen Götter sind Kane, Ku, Lono<br />

und Kanaloa. Kane ist <strong>de</strong>r Gott <strong>de</strong>s Sonnenlichts,<br />

für frisches Wasser und natürliches Leben zuständig.<br />

Ku ist <strong>de</strong>r Kriegsgott und <strong>de</strong>r männlichen Kraft.<br />

Lono ist <strong>de</strong>r Gott <strong>de</strong>s Frie<strong>de</strong>ns, <strong>de</strong>r Fruchtbarkeit,<br />

<strong>de</strong>s Sports (Surfen wur<strong>de</strong> auf Hawai’i erfun<strong>de</strong>n)<br />

sowie <strong>de</strong>r Win<strong>de</strong> und <strong>de</strong>s Regens. Kanaloa ist <strong>de</strong>r<br />

Gott <strong>de</strong>s Meeres. Und natürlich darf die sehr respektierte<br />

Pele - die Feuergöttin und Herrscherin<br />

über die Vulkane und Lava nicht fehlen, die auch<br />

liebevoll „Tutu“ (Oma) genannt wird.<br />

Die Weitgereisten brachten verheeren<strong>de</strong> Gastgeschenke<br />

aus <strong>de</strong>r Heimat mit, nämlich diverse In-<br />

15


Hawai’i – Klischees, Kontraste und Kahunas<br />

16<br />

fektionskrankheiten (Tuberkulose etc.), meist übertragen<br />

von <strong>de</strong>n Walfängern, die nach monatelanger<br />

Seefahrt nichts an<strong>de</strong>res als Frauen und Alkohol im<br />

Kopf hatten. Das Immunsystem eines Hawaiianers<br />

war dagegen nicht gefeit. 800.000 Einheimische<br />

(98% <strong>de</strong>r Bevölkerung) wur<strong>de</strong>n dahingerafft. Hochrechnungen<br />

sagen, dass es 2044 keinen „native“<br />

– Hawaiianer mehr gibt, <strong>de</strong>ssen Wurzeln ein<strong>de</strong>utig<br />

auf die polynesischen Ahnen hinweisen.<br />

Nach und nach wur<strong>de</strong>n die Insel zu einem Multi<br />

Kulti Schmelztiegel. 1810 vereinigte King Kamehameha<br />

die vorher getrennt regierten Inseln zu einem<br />

Königreich. 1815 versuchten die Russen auf Kaua’i<br />

Fuß zu fassen; es blieb beim Versuch.<br />

1830 wur<strong>de</strong>n die ersten Zuckerrohrplantagen angelegt<br />

und damit begann die Zuwan<strong>de</strong>rung auf die<br />

grünen, abgelegenen Inseln aus allen Teilen <strong>de</strong>r<br />

Er<strong>de</strong>: Von China bis Norwegen, die heutige Multi<br />

Kulti Gesellschaft hat ihre Wurzeln in die ganze Welt<br />

verteilt. 1893 wird die letzte hawaiianische Königin<br />

Liloukalani von <strong>de</strong>n Amerikanern weggeputscht.<br />

Amerika erkannte die Inseln als wichtigen strategischen<br />

Stützpunkt, vor allem im 2. Weltkrieg, was<br />

in <strong>de</strong>r Anerkennung als 50. Bun<strong>de</strong>sstaat <strong>de</strong>r Vereinigten<br />

Staaten am 21.08.1959 resultierte.<br />

Die Hawaiianische Kultur und Weisheit, die über<br />

Tänze (Hula) und Geschichten von <strong>de</strong>n Vorfahren<br />

weitergegeben wird, wenn sie nicht tagtäglich gelebt<br />

wer<strong>de</strong>n kann, rückte immer weiter in <strong>de</strong>n Hintergrund<br />

und wur<strong>de</strong> auf touristischen Attraktionen<br />

(Hula Girls und große Feste – Luaus) reduziert. Mit<br />

<strong>de</strong>r Annexion <strong>de</strong>r USA als Bun<strong>de</strong>sstaat wur<strong>de</strong> die<br />

Hawaiianische Sprache verboten.<br />

Atemlos – auch durch <strong>de</strong>n Tag<br />

Ich bin mir sicher, die hawaiianischen Götter haben<br />

sehr missbilligend auf diese Maßnahmen geschaut.<br />

Scha<strong>de</strong> um die hawaiianische Sprache, <strong>de</strong>ssen Alphabet<br />

nur aus 12 Buchstaben besteht: Vokale: A,<br />

E, I, O, U und Konsonanten: H, K, L, M, N, P, W. Für<br />

uns Europäer ist diese melodische Sprache meist<br />

viel leichter auszusprechen, da wir ein A auch als<br />

A aussprechen so wie in <strong>de</strong>r Hawaiianischen Sprache<br />

während <strong>de</strong>r Amerikaner das A als „ey“ prononcieren.<br />

Die Sprache spiegelt die Verbindung zu <strong>de</strong>r Natur<br />

und hat oft sehr zutreffen<strong>de</strong> Bezeichnungen/Be<strong>de</strong>utungen:<br />

z. B. Haole - das sind wir Westler - die,<br />

die nur halb atmen, sprich gehetzt sind.<br />

O<strong>de</strong>r Aloha … ein einfaches und doch so be<strong>de</strong>utungsvolles<br />

Wort:


A: akahai: Beschei<strong>de</strong>n, beobachtend, wach<br />

L: lōkahi: Einheit, Harmonie<br />

O: ‘oia’i'o: Ehrlich, aufrichtig und auch freundlich<br />

H: ha’aha’a: Demütig<br />

A: ahonui: Geduldig, beharrlich<br />

Es ist gut wahrnehmbar auf <strong>de</strong>n Inseln: Aloha ist<br />

z.B. das bedingungslose Wohlwollen in <strong>de</strong>r Luft<br />

Frem<strong>de</strong>n gegenüber ganz im Gegensatz zum oberflächlichen<br />

„How are you today?“ <strong>de</strong>s Festlandamerikaners.<br />

Niemand wird vergessen o<strong>de</strong>r bleibt<br />

zurück.<br />

Wie gut, dass es Menschen gibt, die sich dafür einsetzen,<br />

das kostbare hawaiianische Kulturgut zu erhalten<br />

und noch einen Schritt darüber hinaus, es zu<br />

leben und reaktivieren (www.olohanafoundation.org).<br />

Mittlerweile wird an 23 Schulen auf Hawai’i wie<strong>de</strong>r<br />

hawaiianisch gelehrt. Es gibt zahlreiche Hulaschulen<br />

und ein größer wer<strong>de</strong>n<strong>de</strong>s Interesse es nicht<br />

als touristische Attraktion zu sehen son<strong>de</strong>rn als<br />

neuzeitliche Konzepte in alten Traditionen verankert,<br />

als erhaltenswertes, wertvolles Kulturgut, zurückgehend<br />

auf die Wurzeln eines Volkes, das vor<br />

allem eins war und ist: mit <strong>de</strong>r Natur verbun<strong>de</strong>n<br />

und im Einklang.<br />

Dies drückt auch <strong>de</strong>r Begriff Ohana aus. Ohana be<strong>de</strong>utet<br />

Familie.<br />

Für Hawaiianer sagt das Wort Familie: Niemand<br />

wird vergessen o<strong>de</strong>r bleibt zurück. Abgeleitet ist die<br />

Be<strong>de</strong>utung von <strong>de</strong>r Taro Pflanze (einer kartoffelartigen<br />

Frucht, die sehr viel Stärke enthält und auf<br />

Hawaii im knietiefen Wasser wächst). Taro ist ein<br />

hawaiianisches Grundnahrungsmittel und steht für<br />

<strong>de</strong>n Ursprung <strong>de</strong>s Seins, die Quelle selbst und <strong>de</strong>r<br />

Kontakt zu <strong>de</strong>n Ahnen. Nicht umsonst leitet sich <strong>de</strong>r<br />

Begriff OHANA aus <strong>de</strong>n kleinen Ablegern <strong>de</strong>r Knolle<br />

ab, <strong>de</strong>n kleinen OHANAS. Alles an dieser Pflanze ist<br />

essbar. Sehr lecker die spinatähnlichen Blätter….<br />

Wir trafen einen Hawaiianer in einem <strong>de</strong>r Nationalparks,<br />

<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Parkgästen und Touristen verschie<strong>de</strong>ne<br />

traditionelle Handwerkskünste vorführte. Er<br />

unterhielt sich mit einigen Leuten während er ge-<br />

17


Hawai’i – Klischees, Kontraste und Kahunas<br />

18<br />

schickt seinen Fertigkeiten nachging. Ich traute mich<br />

nicht von <strong>de</strong>m braungebrannten, halbnackten Mann<br />

mit <strong>de</strong>n typischen dunklen, tiefgründigen Augen <strong>de</strong>r<br />

native Hawaiianer Fotos zu machen und / son<strong>de</strong>rn<br />

beobachtete die Szene und lauschte…<br />

Also sprach <strong>de</strong>r Hawaiianer: “We, the Hawaiians,<br />

know and we always knew. We have to take care of<br />

the resources: the water, the plants, and the air –<br />

the planet. First thing: resources, it is the base and<br />

then comes Ohana, the family”.<br />

Zuerst kümmern wir uns um die Ressourcen – das<br />

Wasser, die Luft, die Pflanzen, die Nahrung – und<br />

dann um die Familie.<br />

Umgehauen und berührt hat mich mit welcher<br />

Selbstverständlichkeit er es sagte und ich spürte,<br />

dass er es auch so meinte – dass dieses Verstehen<br />

zellulär ist, dass seine Ahnen dieses tiefe Wissen<br />

hatten und auch wirklich gelebt haben und zum Teil<br />

auch noch leben. Wenn man dann noch weiß, wie<br />

wichtig die Familie und die Ahnen in ihrer Kultur<br />

sind. Das letzte i in Hawai’i steht für eben diese<br />

Ahnen. Die Vorfahren wer<strong>de</strong>n geehrt und immer mit<br />

Aufmerksamkeit bedacht. Sie haben <strong>de</strong>n Weg geebnet.<br />

Und ich bin mir sicher, sie drehen sich im Grabe<br />

um, wenn sie von <strong>de</strong>m Verhalten einer <strong>de</strong>r weltweit<br />

größten Firmen, nämlich Monsantos hören und<br />

sehen, was geschieht.<br />

Da hat sich gera<strong>de</strong> die gesamte Insel Maui per<br />

Volksentscheid für eine gentechnikfreie Zone und<br />

gegen Monsanto ausgesprochen. Jetzt klagt Monsonto<br />

dagegen. Hallo? Da fragt man doch ganz banal<br />

diese bestimmte Frage: Geht es <strong>de</strong>nn noch?<br />

Fliegen wir auf die älteste Insel Kaua‘i - ein wun<strong>de</strong>rschöner,<br />

schwimmen<strong>de</strong>r Garten. Eine Landschaft,<br />

die einen verzückt. Auch hier wird mit Gentechnik<br />

experimentiert. Die Einheimischen sind sehr erbost<br />

darüber und haben sich zum Kampf gegen <strong>de</strong>n<br />

scheinbar ethikfreien Goliath namens Monsanto zusammengeschlossen.<br />

Wir waren auf einem Event für<br />

ein gentechnikfreies Kaua’i auf <strong>de</strong>m Gastrednerin<br />

Dr. Vandana Shivananda ein starkes Statement<br />

abgab: Sie wür<strong>de</strong> erst wie<strong>de</strong>rkommen, wenn die<br />

Garteninsel Monsanto rausgekickt hätte. GMO No!<br />

Kokosnuss und Brotfrucht<br />

Dafür machen sich die Bewohner stark und sind<br />

auch zuversichtlich, dass es klappt Monsanto rauszukicken,<br />

so zumin<strong>de</strong>st Uncle Nelson von Kaua‘i.<br />

Ältere Menschen wer<strong>de</strong>n auf <strong>de</strong>n Inseln mit<br />

„Onkel“ (Uncle) und „Tante“ (Auntie) angesprochen,<br />

um ihnen Respekt zu zollen. Ein Verhalten,<br />

das mir immer wie<strong>de</strong>r zu Herzen geht und eben wie<br />

die Tatsache, dass älteren Menschen respektvoll<br />

begegnet wird und die Ahnen nie aus <strong>de</strong>m Bewusstsein<br />

verschwin<strong>de</strong>n. Meiner persönlichen Ansicht<br />

nach, könnten wir uns von dieser Haltung in<br />

unseren Län<strong>de</strong>rn eine Scheibe abschnei<strong>de</strong>n…<br />

Also Onkel Nelson klettert auch mit seinen 70 Jahren<br />

leichtfüßig die Kokospalme hinauf, um an diesem<br />

Lebensbaum die gehaltvollen Nüsse zu<br />

pflücken. Allzu gerne spricht er auch kurzweilig<br />

über sie und lässt uns probieren: Es ist eben doch<br />

ein Unterschied, ob die Kokosnuss geraspelt o<strong>de</strong>r<br />

geschabt ist. Ja, wirklich.<br />

Die Kokosnuss wächst nicht überall, aber da, wo<br />

sie wächst, könnte sie das Überleben vieler Menschen<br />

- auch in Notzeiten - sichern. Besser ist es<br />

also, man weiß, wie man diese öffnet und wofür<br />

man die einzelnen Teile benutzen kann. Von <strong>de</strong>r<br />

Kokosnuss zur Brotfrucht. Die meisten Brotfruchtarten<br />

gibt es im Breadfruit Institut auf Hawai’i. Hier<br />

wird an Vermehrungsmetho<strong>de</strong>n für diesen ergiebigen<br />

Baum geforscht. Der tropische riesige Baum<br />

produziert große, grüne stärkehaltige Früchte, die<br />

allerdings so roh nicht schmecken und wie Kartoffeln<br />

zubereitet wer<strong>de</strong>n können - o<strong>de</strong>r man wartet<br />

ab bis die Frucht komplett ausgereift ist, dann ist<br />

das süße Fleisch auch roh genießbar.<br />

Dieser Baum könnte eine Antwort auf die steigen<strong>de</strong>n<br />

Lebensmittelpreise auf <strong>de</strong>m Weltmarkt sein.<br />

Die Kanupflanze (sie wur<strong>de</strong> ca. im 12. Jahrhun<strong>de</strong>rt<br />

auf die Boote zwischen <strong>de</strong>n Südseeinseln zum Einpflanzen<br />

auf neu ent<strong>de</strong>ckte Inseln mitgenommen)<br />

erlaubt eine nachhaltige regionale Versorgung in<br />

<strong>de</strong>n tropischen Län<strong>de</strong>rn. Nicht alles was früher war,<br />

ist unbrauchbar: Alte Traditionen wer<strong>de</strong>n zu neuzeitlichen<br />

Konzepten.


Hawai’i ist facettenreich, wi<strong>de</strong>rsprüchlich und alles<br />

vereinend. Der Besuch in einem <strong>de</strong>r großen Hotels<br />

an einem schönen Strand, wo die Buckelwale<br />

springen, ist sicherlich sehr erholsam. Doch Hawai’i<br />

ist so viel mehr als Hula, Regenbögen, Strän<strong>de</strong> und<br />

Wasserfälle.<br />

Das Spektrum <strong>de</strong>s Natur respektieren<strong>de</strong>n Volkes ist<br />

breit gefächert: von einer Ahnen achten<strong>de</strong>n und<br />

Ressourcen schonen<strong>de</strong>n Kultur über Gemeinschaftssinn<br />

und süßer, melancholischer Ukulele<br />

Musik bis hin zu starken Vergebungsritualen.<br />

Es macht Sinn ein bisschen hinter <strong>de</strong>n touristischen<br />

Vorhang zu schauen und ein- und abzutauchen zu<br />

<strong>de</strong>n Wurzeln <strong>de</strong>r Hawaiianer. Wir sind sicher, dass<br />

man beim Auftauchen einige schimmern<strong>de</strong> Perlen<br />

mit heraufbringt, die einen nach<strong>de</strong>nklich stimmen<br />

und vielleicht auch das eigene Leben nachhaltig inspirieren,<br />

das ist je<strong>de</strong>nfalls unsere Erfahrung.<br />

Jetzt muss ich los die Flüge für unsere nächste Reise<br />

im Januar 2017 buchen und habe keine Zeit mehr,<br />

die ich auf Hawai’i vielleicht wie<strong>de</strong>rfin<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>:<br />

Ihr habt die Uhr und wir, Hawaiianer, haben die Zeit<br />

(Hawaiianisches Sprichwort). ALOHA!<br />

Text und Bil<strong>de</strong>r: Susanne Braack, OCEANO MEER-<br />

ZEIT Reisen, www.oceano-whalewatching.com<br />

Der Reiseveranstalter OCEANO MEERZEIT organisiert<br />

seit mittlerweile 20 Jahren Begegnungen zwischen<br />

Menschen, Delfinen und Walen. Das Unternehmen<br />

steht für die erfolgreiche Verbindung von<br />

Urlaubsreisen und gelebtem Umweltbewusstsein.<br />

Von Europa über Hawaii bis nach Mittelamerika -<br />

Inhaberin Susanne Braack ermöglicht Menschen<br />

außergewöhnliche Erlebnisse mit <strong>de</strong>n sanften Meeresbewohnern<br />

rund um die Welt. Das Anliegen von<br />

OCEANO ist es, <strong>de</strong>n Menschen ein tieferes Verständnis<br />

dieser beson<strong>de</strong>ren Meerestiere und <strong>de</strong>r<br />

Natur zu ermöglichen und zur Erhaltung ihres Lebensraumes<br />

beizutragen. Ihre jahrzehnterlange Erfahrung<br />

in <strong>de</strong>r Begleitung von mittlerweile mehr als<br />

4.000 Reisegästen und ihre Liebe zu <strong>de</strong>n Tieren<br />

und <strong>de</strong>r Natur machen Susanne Braack zu einer<br />

Expertin für ethischen und nachhaltigen Meeres-<br />

Tourismus. Im Rahmen <strong>de</strong>r Reisen und in Vorträgen<br />

gibt sie ihr lebendiges Wissen weiter und teilt ihre<br />

Faszination für die Wun<strong>de</strong>r unserer Meere.<br />

Nächster Reise Termin mit OCEANO MEERZEIT<br />

19.01. - 26.01.2017 Kauai, 26.01. - 05.02.2017<br />

Big Island<br />

Monsanto klagt gegen Maui - Petition zum Unterschreiben<br />

http://action.sumofus.org/<strong>de</strong>/a/monsanto-maui<strong>de</strong>/4/2/?sub=fb<br />

19


Terrassengenuss ohne Vergrauen<br />

Natürliche Terrassenöle sind ein<br />

optimaler Schutz fürs Holz<br />

Holzterrassen brauchen regelmäßige Pflege. Denn<br />

neben <strong>de</strong>r Beanspruchung durch <strong>de</strong>n Menschen tragen<br />

vor allem die Witterungseinflüsse zur allmählichen Vergrauung<br />

und Verschmutzung <strong>de</strong>s Holzes bei. Ein<br />

Schutzanstrich ist daher fester Bestandteil <strong>de</strong>r jährlichen<br />

Wartungsaufgaben. Dabei empfiehlt sich im Sinne<br />

<strong>de</strong>r Umwelt die Verwendung rein natürlicher Produkte<br />

mit hoher Schutzwirkung. Natural-Terrassenöl beispielsweise<br />

ist so dünn eingestellt, dass es tief ins Holz<br />

eindringt, es frisch und elastisch hält und so <strong>de</strong>r Charakter<br />

<strong>de</strong>r Holzmaserung voll erhalten bleibt. Mit <strong>de</strong>r<br />

Versiegelung durch synthetische Farben und Lacke<br />

gehen die natürlichen Eigenschaften von Holz dagegen<br />

oft verloren.<br />

Die Moleküle von hochwertigen pflanzlichen Ölen sind<br />

<strong>de</strong>utlich kleiner, als die synthetischer Produkte und<br />

können ausgezeichnet in die Holzoberfläche einziehen.<br />

20


Durch die so gesättigten Holzfasern wird die Feuchtigkeitsaufnahme<br />

reduziert und ein Quellen bzw. Schwin<strong>de</strong>n<br />

<strong>de</strong>s Holzes verhin<strong>de</strong>rt. „Entschei<strong>de</strong>nd ist, dass das<br />

Öl ins Holz einzieht, damit kein unerwünschter lackartiger<br />

Effekt entsteht. Eine Frage <strong>de</strong>r Balance, <strong>de</strong>nn das<br />

Öl darf auch nicht zu tief eindringen“, erklärt Naturfarben-Pionier<br />

Oskar Scherzenlehner. Auf <strong>de</strong>r Oberfläche<br />

bil<strong>de</strong>t sich eine dünne, aushärten<strong>de</strong> Schutzschicht aus<br />

Naturharzen. Auch die Gefahr von Moosbildung wird<br />

<strong>de</strong>utlich verringert und die Trittsicherheit verbessert.<br />

Für <strong>de</strong>n UV-Schutz sorgen feinst geriebene Naturfarbpigmente,<br />

die ein Vergrauen <strong>de</strong>s Holzes verhin<strong>de</strong>rn. Der<br />

natürliche Anstrich kann aufgrund <strong>de</strong>r Elastizität <strong>de</strong>r<br />

natürlichen Pflanzenöle we<strong>de</strong>r reißen noch abplatzen.<br />

Das Terrassenöl ist sehr ergiebig und sofort streichfertig.<br />

Es wird unverdünnt ganz einfach mit <strong>de</strong>m Pinsel<br />

auf das gesäuberte und trockene Holz aufgetragen.<br />

Neues Terrassenholz sollte von allen Seiten gestrichen<br />

wer<strong>de</strong>n und gut eine Woche ablüften. Für einen dauerhaften<br />

zuverlässigen Schutz empfiehlt sich dann ein<br />

zweiter Anstrich. Danach genügt es, <strong>de</strong>n natürlichen<br />

Holzschutz einmal im Jahr zu erneuern. Das Natural-<br />

Terrassenöl ist in verschie<strong>de</strong>nen Farbtönen erhältlich.<br />

Es eignet sich für alle Holzarten, die im Garten und auf<br />

<strong>de</strong>r Terrasse Verwendung fin<strong>de</strong>n. Dazu zählen heimische<br />

Hölzer wie Douglasie, Eiche, Kastanie, Lärche und<br />

Robinie ebenso wie Importhölzer, beispielsweise Bangkirai,<br />

Cumaru o<strong>de</strong>r Ipe. Bei Thermohölzern und bei <strong>de</strong>r<br />

Feinriffelung von Harthölzern bietet es obendrein einen<br />

beson<strong>de</strong>ren Schutz gegen das Auffasern von sprö<strong>de</strong>m<br />

Holz.<br />

Natürliches Terrassenöl <strong>de</strong>r neuen Generation verlängert<br />

die Lebensdauer <strong>de</strong>s Holzes und schützt es wirkungsvoll<br />

vor Feuchtigkeit, Schmutz und frühzeitigem<br />

Vergrauen - ohne die Umwelt mit Giften zu belasten.<br />

Holz, das bereits sichtlich gelitten hat, erhält seine natürliche<br />

Schönheit zurück. Natural verwen<strong>de</strong>t bei <strong>de</strong>r<br />

Herstellung ausschließlich rein natürliche Inhaltsstoffe<br />

wie Leinöl, Kieselgur, Tungöl o<strong>de</strong>r Nussöl. Je<strong>de</strong>r einzelne<br />

Bestandteil ist in <strong>de</strong>r freiwilligen Voll<strong>de</strong>klaration<br />

aufgelistet. Weitere Informationen unter http://naturalfarben.<strong>de</strong><br />

Natural-Farben.<strong>de</strong><br />

Lipfert u. Co. e.K.<br />

Wöhrdstraße 44 • D-96215 Lichtenfels<br />

Tel.: (0049) 0 95 71 – 36 16<br />

E-Mail: kontakt@natural-farben.<strong>de</strong><br />

Bildquelle: natural-farben.<strong>de</strong><br />

21


Ein Platz zum Kuscheln<br />

Holznistkasten - Foto: Helge May<br />

Nistkästen helfen vielen Vögeln auch<br />

im Winter<br />

Natürlich sind Nistkästen vor allem als Bruthilfe für<br />

Vögel im Frühjahr gedacht. Dass sie auch im Winter<br />

wichtige Aufgaben erfüllen, ist weniger bekannt.<br />

Dabei bieten sie nicht nur Vögeln, son<strong>de</strong>rn auch kleinen<br />

Säugetieren und Insekten ein schützen<strong>de</strong>s Heim.<br />

Wer <strong>de</strong>n Spätsommer als Reinigungstermin verpasst<br />

hat, sollte im <strong>Herbst</strong> keine Nistkästen mehr säubern.<br />

Nach <strong>de</strong>m Ausflug <strong>de</strong>r Vormieter haben sich in viele<br />

Behausungen nun nämlich neue Bewohner einquar-<br />

tiert. So dienen die alten Nester in <strong>de</strong>n Kästen unter<br />

an<strong>de</strong>rem Spatzen, Meisen und Zaunkönigen als Unterschlupf<br />

in kalten Nächten. Mancher Vogelkasten<br />

ist zu<strong>de</strong>m mit Siebenschläfern, Haselmäusen o<strong>de</strong>r<br />

Fle<strong>de</strong>rmäusen belegt, die man besser ebenfalls nicht<br />

stört. Die Kästen sollten <strong>de</strong>shalb nun frühestens im<br />

Februar o<strong>de</strong>r März gereinigt wer<strong>de</strong>n. Befin<strong>de</strong>n sich<br />

allerdings noch alte Eier o<strong>de</strong>r gar tote Küken im Nest,<br />

sollte man diese wegen <strong>de</strong>r meist großen Zahl von<br />

Parasiten und Krankheitserregern unbedingt samt<br />

Nest entfernen.<br />

22<br />

Siebenschläfer - Foto: Frank Derer


Auch wer neue Nistkästen aufhängen will, sollte<br />

nicht bis zum Frühjahr warten. Viele Vögel, die die<br />

kalte Jahreszeit bei uns verbringen, suchen in kalten<br />

<strong>Herbst</strong>- und Winternächten mangels natürlicher<br />

Höhlen und Nischen Schutz in <strong>de</strong>n künstlichen Nisthilfen.<br />

Natürlich sind Nistkästen vor allem als Bruthilfe für<br />

Vögel im Frühjahr gedacht. Dass sie auch im Winter<br />

wichtige Aufgaben erfüllen, ist weniger bekannt.<br />

Dabei bieten sie nicht nur Vögeln, son<strong>de</strong>rn auch kleinen<br />

Säugetieren und Insekten ein schützen<strong>de</strong>s<br />

Heim. Ob Meisen, Kleiber, Eichhörnchen und<br />

Schmetterlinge – selbst die wetterbeständigsten<br />

Outdoor-Profis schätzten eine warme Schlafstube.<br />

Manchem Vogel könne die Nisthilfe im Winter sogar<br />

das Leben retten. Die Gefahr <strong>de</strong>r Übertragung von<br />

Parasiten durch alte Nester ist in <strong>de</strong>r Regel geringer<br />

als <strong>de</strong>r Nutzen eines warmen Unterschlupfes für die<br />

Tiere.<br />

jetzt aufhängen. Er dient <strong>de</strong>n gefie<strong>de</strong>rten Freun<strong>de</strong>n<br />

nicht nur als wärmen<strong>de</strong>r Unterschlupf, son<strong>de</strong>rn bietet<br />

auch die Möglichkeit, sich bereits mit einem geeigneten<br />

Nistplatz für die nächste Brutzeit vertraut<br />

zu machen.<br />

Wer keine Vogelkästen mehr vorrätig habe, kann zu<br />

Säge und Hammer greifen und selber hölzerne Nisthilfen<br />

bauen. Gera<strong>de</strong> die dunkle Jahreszeit mit ihren<br />

langen Aben<strong>de</strong>n lädt ein, gemeinsam mit Kin<strong>de</strong>rn<br />

Vogelkästen zu zimmern und im Garten aufzuhängen.<br />

Ein Nistkasten - möglichst selbst gefertigt - bietet<br />

sich im Übrigen auch sehr gut als<br />

Weihnachtsgeschenk an.<br />

Eine praktische Anleitung zum Bau eines Nistkastens<br />

fin<strong>de</strong>n Sie hier:<br />

http://www.nabu.<strong>de</strong>/tiere-und-pflanzen/voegel/<br />

helfen/nistkaesten/in<strong>de</strong>x.html<br />

Quelle: NABU (Naturschutzbund Deutschland e.V.)<br />

10108 Berlin, http://www.nabu.<strong>de</strong><br />

Zaunkönig - Foto: Oscar Klose<br />

Da Vögel mit 39 bis 42 Grad ständig eine höhere<br />

Körpertemperatur als Säugetiere aufrechterhalten<br />

müssen, verbrennen sie in <strong>de</strong>r kalten Jahreszeit viel<br />

Körperfett. Sie verlieren schnell an Gewicht und sind<br />

oft geschwächt. Eine kalte Nacht auf einem schutzlosen<br />

Zweig kann da manchmal zum Verhängnis<br />

wer<strong>de</strong>n. Spatzen bauen <strong>de</strong>shalb regelrechte Winternester,<br />

in die sie sich bei Frost einkuscheln. Von<br />

Zaunkönigen weiß man, dass sie sich im Winter gegenseitig<br />

in Nistkästen wärmen. Wer noch einen<br />

Nistkasten im Keller hat, sollte ihn <strong>de</strong>shalb schon<br />

23


Slow Food Genussführer Deutschland 2017/18<br />

24<br />

Die neue Ausgabe ist da!<br />

Run<strong>de</strong>rneuert, prall und<br />

mit vielen Extras<br />

Mit <strong>de</strong>m Genussführer 2017/18 erscheint<br />

<strong>de</strong>r kulinarische Kompass von Slow Food-<br />

Deutschland am 26. September zum dritten<br />

Mal. Mit vielen Extras und 502 Restaurant-<br />

Empfehlungen ist dieser dicker <strong>de</strong>nn je,<br />

und die weißen Flecken sind auch<br />

verschwun<strong>de</strong>n.<br />

Pünktlich zur Frankfurter Buchmesse erscheint <strong>de</strong>r<br />

dritte Jahrgang <strong>de</strong>s Restaurant-Führers von Slow<br />

Food Deutschland. Erstmals führt <strong>de</strong>r neue Slow<br />

Food Genussführer Deutschland 2017/18 die doppelte<br />

Jahreszahl im Titel und zeigt damit die verlängerte<br />

zeitliche Reichweite und das nun zweijährige<br />

Erscheinungsintervall an. Mit 35.000 verkauften<br />

Exemplaren <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n ersten Ausgaben gelang<br />

<strong>de</strong>m Genussführer auf Anhieb <strong>de</strong>r Sprung an die<br />

Spitze <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Gastroführer. »Die großartigen<br />

Verkaufszahlen zeigen die Sehnsucht <strong>de</strong>r Verbraucher<br />

nach einem Gastroführer, <strong>de</strong>r sich um die einfachen<br />

Lokale und um die Mittelklasse kümmert,<br />

und sie stehen für das gute Image von Slow Food«,<br />

sagt oekom-Cheflektor Christoph Hirsch.<br />

Entgegen allen Diätvorschriften ist <strong>de</strong>r neue Doppeljahrgang<br />

mit fast 600 Seiten dicker <strong>de</strong>nn je. Über<br />

500 Restaurants, Wirtshäuser, Fischkaten und Weinstuben<br />

wer<strong>de</strong>n vorgestellt, darunter 156 neue<br />

Adressen. Zusätzlich erhöht <strong>de</strong>r erweiterte Serviceteil<br />

die Wertigkeit. Mit <strong>de</strong>m umfangreichen »ABC <strong>de</strong>r<br />

regionalen Spezialitäten« wur<strong>de</strong> eine kleine kulinarische<br />

Heimatkun<strong>de</strong> eingeführt. Von A wie Ahle<br />

Worscht bis Z wie Zwibbelsploatz wer<strong>de</strong>n mundartliche<br />

Begriffe <strong>de</strong>r regionalen Küche erklärt. Als Orientierungshilfe<br />

gibt es zu<strong>de</strong>m kleine Informationsstrecken<br />

zu unseren Grundnahrungsmitteln wie<br />

Fleisch, Fisch o<strong>de</strong>r Brot.<br />

Mit <strong>de</strong>r Erweiterung <strong>de</strong>s Genussführers auf 502<br />

Empfehlungen verschwin<strong>de</strong>n die meisten weißen<br />

Flecken auf <strong>de</strong>r Karte. Dazu <strong>de</strong>r Leiter <strong>de</strong>s Herausgeberteams<br />

Wieland Schnürch: »Das ist <strong>de</strong>r große<br />

Fortschritt dieser Ausgabe: Gera<strong>de</strong> in Ost- und<br />

Nord<strong>de</strong>utschland sind viele neue Adressen dazugekommen,<br />

wir schauen jetzt wirklich lan<strong>de</strong>sweit<br />

in die Töpfe!« Und auch dieses Mal wur<strong>de</strong> kein Einzeltester<br />

losgeschickt, <strong>de</strong>r mit hochgeschlagenem<br />

Mantelkragen heimlich ein Restaurant besucht.<br />

Statt<strong>de</strong>ssen haben 70 Testgruppen mit mehr als<br />

500 Einzeltestern die Lokale ausgewählt – in <strong>de</strong>r<br />

Regel in ihrem direkten Umfeld, das ihnen bestens


vertraut ist. »Das macht diesen Führer so einmalig«,<br />

betont Schnürch.<br />

Die Kriterien für die Auswahl sind die alten geblieben.<br />

Wer mit frischen und saisonalen Lebensmitteln<br />

<strong>de</strong>r Region kocht und auf lieblose Fertigprodukte<br />

pfeift; wer gutes Handwerk praktiziert und geschmackvoll<br />

würzt, statt Geschmacksverstärker und<br />

an<strong>de</strong>re Aromabooster einzusetzen; wer ein einla<strong>de</strong>n<strong>de</strong>s<br />

Ambiente bietet und freundlichen Service lebt;<br />

wer sich <strong>de</strong>r kulinarischen Tradition seiner Region<br />

bewusst ist und im familienfreundlichen Preissegment<br />

bleibt; und bei wem es so richtig gut schmeckt<br />

– <strong>de</strong>r gehört in <strong>de</strong>n Slow Food Genussführer.<br />

Slow Food Deutschland e.V., »Slow Food Genussführer<br />

Deutschland 2017/18«, ca. 580 Seiten, Hardcover,<br />

ISBN<br />

978-3-86581-809-6, 24,95 Euro /25,70 (A). Auch<br />

als E-Book erhältlich.<br />

https://www.oekom.<strong>de</strong>/nc/buecher/gesamtprogramm/<br />

buch/slow-food-genussfuehrer-<strong>de</strong>utschland-201718.html<br />

Slow Food ist eine weltweite Bewegung, die sich für<br />

eine lebendige und nachhaltige Kultur <strong>de</strong>s Essens<br />

und Trinkens einsetzt. Der Verein tritt für die biologische<br />

Vielfalt ein, för<strong>de</strong>rt eine nachhaltige, umweltfreundliche<br />

Lebensmittelproduktion, betreibt<br />

Geschmacksbildung und bringt Erzeuger von handwerklich<br />

hergestellten Lebensmitteln auf Veranstaltungen<br />

und durch Initiativen mit Ko-Produzenten<br />

(Verbrauchern) zusammen. Slow Food Deutschland<br />

wur<strong>de</strong> 1992 gegrün<strong>de</strong>t und ist ein eingetragener<br />

Verein mit Geschäftsstelle in Berlin. Die Slow-Food-<br />

Bewegung zählt Anfang <strong>2016</strong> in Deutschland etwa<br />

14.000 Mitglie<strong>de</strong>r in rund 85 Convivien (lokalen<br />

Gruppen), weltweit sind es mehr als 100.000 Menschen<br />

in über 170 Län<strong>de</strong>rn.<br />

http://www.slowfood.<strong>de</strong><br />

Ayurveda Koch- und Ernährungsschule Cuisine Vitale<br />

Otto-Speckter-Str. 61 • 22307 Hamburg • Tel. 040-53270249<br />

Mobil: 0151-40327552 • info@ayurveda-kochschule.<strong>de</strong><br />

www.ayurveda-kochschule.<strong>de</strong><br />

Die Küche ist immer noch das beste Heilmittel. Nehmen Sie Ihren Teller<br />

und das Kochen selbst in die Hand mit Cuisine Vitale - eine Küche, mit <strong>de</strong>r<br />

Sie Ihre Gesundheit und Ihr Wohlbefin<strong>de</strong>n immens unterstützen können.<br />

25


Neue CarSharing-Studie belegt: Geteilte Autos können<br />

26<br />

Eine neue Studie <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>sverbands CarSharing<br />

e.V. zeigt: In innenstadtnahen Stadtteilen besitzen<br />

fast 80 Prozent <strong>de</strong>r CarSharing-Kun<strong>de</strong>n kein eigenes<br />

Auto. Ein CarSharing-Fahrzeug ersetzt bis zu<br />

20 private Pkw. Viel Potenzial, um Städte lebenswerter<br />

zu machen.<br />

Laut einer aktuellen Studie, die <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sverband<br />

CarSharing jetzt veröffentlicht hat, besitzen in innenstadtnahen<br />

Stadteilen 78,2 Prozent aller Kun<strong>de</strong>n stationsbasierter<br />

CarSharing-Systeme kein eigenes Auto<br />

mehr. Das ist <strong>de</strong>utlich mehr als im Bevölkerungsdurchschnitt.<br />

Innerhalb <strong>de</strong>s Berliner S-Bahn-Rings beispielsweise<br />

leben nur 53 Prozent aller Haushalte autofrei, in<br />

allen Großstädten über 100.000 Einwohner sind es im<br />

Durchschnitt gera<strong>de</strong> einmal 18 Prozent. Die in <strong>de</strong>r Studie<br />

untersuchten CarSharing-Kun<strong>de</strong>n reduzierten die<br />

Zahl ihrer privaten Fahrzeuge um 61,9 Prozent. Zwölf<br />

Monate vor <strong>de</strong>r CarSharing-Anmeldung besaßen sie<br />

zusammen 2.293 Fahrzeuge, zum Zeitpunkt <strong>de</strong>r Befragung<br />

nur noch 873.<br />

Willi Loose, Geschäftsführer <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>sverbands<br />

CarSharing e.V. erklärt: „Unsere Studie ist eine Best-<br />

Practice-Analyse. Wir haben uns bewusst auf Stadtgebiete<br />

mit einem bereits länger existieren<strong>de</strong>n, gut<br />

ausgebauten CarSharing-Angebot konzentriert. Wir<br />

wollen Bürgern, Städten und Kommunen die Frage beantworten:<br />

Was kann CarSharing in meiner Stadt zur<br />

Verkehrs- und Umweltentlastung beitragen, wenn die<br />

Rahmenbedingungen stimmen?“.<br />

In <strong>de</strong>r zusammen mit infas durchgeführten Studie wer<strong>de</strong>n<br />

die Auswirkungen stationsbasierter CarSharing-<br />

Systeme in ausgewählten Stadtteilen von 12<br />

<strong>de</strong>utschen Großstädten untersucht. Befragt wur<strong>de</strong>n<br />

insgesamt 3.500 CarSharing-Kun<strong>de</strong>n. Beteiligt waren<br />

die Anbieter stadtmobil, cambio, teilAuto, book-n-drive,<br />

Stattauto, Grüne Flotte Carsharing und die Vaterstettener<br />

Autoteiler.<br />

CarSharing unterstützt einen autofreien<br />

Lebensstil.<br />

Die bcs-Studie belegt, wie sehr CarSharing einen autoarmen<br />

o<strong>de</strong>r sogar autofreien Lebensstil unterstützt:<br />

Gäbe es kein CarSharing-Angebot, dann bräuchten die<br />

Befragten nach eigener Aussage fast dreimal mehr<br />

Fahrzeuge als sie heute tatsächlich besitzen: 2.333<br />

statt 873.<br />

bcs-Geschäftsführer Willi Loose erläutert, warum die<br />

Frage <strong>de</strong>s Autobesitzes von so zentraler Be<strong>de</strong>utung ist:<br />

„Haushalte, die ein eigenes Fahrzeug durch CarSharing<br />

ersetzen, verän<strong>de</strong>rn auch ihr Mobilitätsverhalten<br />

am meisten. Das haben zahlreiche Studien in <strong>de</strong>n vergangenen<br />

Jahren immer wie<strong>de</strong>r gezeigt und das ist<br />

auch in unserer Studie eindrucksvoll bestätigt wor<strong>de</strong>n.“<br />

Fahrrad, Bus und Bahn profitieren vom<br />

CarSharing.<br />

15 Prozent <strong>de</strong>r CarSharing-Kun<strong>de</strong>n geben in <strong>de</strong>r bcs-<br />

Studie an, dass sie seit <strong>de</strong>r Anmeldung zum CarSharing<br />

häufiger Fahrrad fahren. Nur 5 Prozent berichten<br />

von einem gegenteiligen Effekt. Busse und Bahnen<br />

nutzen 19 Prozent <strong>de</strong>r CarSharing-Kun<strong>de</strong>n öfter. 14<br />

Prozent fahren allerdings auch weniger häufig. Loose<br />

kommentiert: „Angesichts <strong>de</strong>r allgemein hohen Affinität<br />

von CarSharing-Kun<strong>de</strong>n zum ÖPNV ist es nicht verwun<strong>de</strong>rlich,<br />

dass CarSharing auch einzelne Fahrten<br />

ersetzt. Unserem Verband und <strong>de</strong>n darin organisierten<br />

Anbietern ist aber wichtig, dass <strong>de</strong>r Umweltverbund in<br />

Summe vom CarSharing profitiert. Und das ist ein<strong>de</strong>utig<br />

<strong>de</strong>r Fall.“ Beson<strong>de</strong>rs <strong>de</strong>utlich ist dies Ergebnis bei<br />

<strong>de</strong>njenigen Haushalten, die dank CarSharing ganz auf<br />

ein eigenes Auto verzichten: Hier fahren laut bcs-Studie<br />

40 Prozent häufiger mit <strong>de</strong>m ÖPNV. Lediglich 6 Prozent<br />

haben ihre ÖPNV-Nutzung nach <strong>de</strong>r<br />

CarSharing-Anmeldung verringert.<br />

Ein CarSharing-Fahrzeug ersetzt bis zu 20<br />

private Pkw.<br />

Je<strong>de</strong>s CarSharing-Fahrzeug, das neu auf die Straße<br />

kommt, führt zur Abschaffung privater Pkw, die nicht<br />

mehr gebraucht wer<strong>de</strong>n. Die bcs-Studie rechnet vor,<br />

was sich dadurch tatsächlich verän<strong>de</strong>rt: Ein CarSharing-Fahrzeug<br />

ersetzt in <strong>de</strong>n untersuchten Stadtquartieren<br />

zwischen 8 und 20 private Pkw. Rechnet man<br />

das in frei wer<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Parkraum um, ergibt sich pro<br />

CarSharing-Fahrzeug ein freigeräumter Straßenabschnitt<br />

zwischen 36 und 99 Metern Länge.<br />

„Machen Sie <strong>de</strong>n Test“ rät Loose, „gehen Sie in ihrer<br />

Straße die parken<strong>de</strong>n Autos ab und stellen Sie sich vor,


Innenstädte <strong>de</strong>utlich entlasten<br />

nur noch je<strong>de</strong>s achte Fahrzeug wür<strong>de</strong> wirklich dastehen.<br />

Dann sieht man, wie viel Platz CarSharing schaffen<br />

kann.“ Städte und Kommunen ruft Loose dazu auf,<br />

die durch CarSharing frei wer<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Fläche nicht einfach<br />

an<strong>de</strong>ren, nachrücken<strong>de</strong>n Autobesitzern als Parkplatz<br />

zu überlassen: „CarSharing Kun<strong>de</strong>n machen <strong>de</strong>n<br />

Städten und Kommunen ein großes Geschenk. Es wäre<br />

schön, wenn das durch mehr Fahrradwege und Fahrradabstellmöglichkeiten<br />

im Straßenraum, breitere Fußwege,<br />

mehr Sitzgelegenheiten, mehr Grün und mehr<br />

Platz zum Spielen auch sichtbar wer<strong>de</strong>n wür<strong>de</strong>.“<br />

Auch in <strong>de</strong>r 22.000 Einwohner zählen<strong>de</strong>n Gemein<strong>de</strong><br />

Vaterstetten am Ran<strong>de</strong> Münchens wur<strong>de</strong>n Privatautos<br />

im Verhältnis eins zu sieben ersetzt. Hier wur<strong>de</strong>n allerdings<br />

in <strong>de</strong>r Mehrzahl die Zweitwagen durch die<br />

CarSharing-Teilnahme überflüssig.<br />

Die CarSharing-Varianten wirken<br />

unterschiedlich und sind unterschiedlich<br />

verbreitet.<br />

Ein parallel zur neuen Studie vom Bun<strong>de</strong>sverband vorgelegter<br />

Vergleich verschie<strong>de</strong>ner CarSharing-Systeme<br />

zeigt: Kun<strong>de</strong>n stationsbasierter Anbieter schaffen prozentual<br />

beson<strong>de</strong>rs viele Fahrzeuge ab und leben häufiger<br />

autofrei als Kun<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r reinen free-floating<br />

Systeme. Verbandsgeschäftsführer Loose erklärt: „Das<br />

unterschiedliche Ergebnis hat mit <strong>de</strong>m Angebotszuschnitt<br />

zu tun und mit unterschiedlichen Zielgruppen,<br />

die dadurch erreicht wer<strong>de</strong>n.“ Er warnt aber vor voreiligen<br />

Schlüssen: „Um <strong>de</strong>n Gesamteffekt eines CarSharing-Angebots<br />

in <strong>de</strong>r Stadt beurteilen zu können,<br />

muss man immer mit betrachten, wie viele Kun<strong>de</strong>n es<br />

insgesamt erreicht.“ Und in diesem Punkt, das zeigen<br />

die Branchendaten <strong>de</strong>s Verbands, hat das Free-floating<br />

die Nase vorn.<br />

Der Bun<strong>de</strong>sverband CarSharing hat sich in seiner Studie<br />

noch aus einem an<strong>de</strong>ren Grund auf stationsbasierte<br />

Systeme konzentriert: Reine free-floating<br />

Systeme, wie sie car2go und DriveNow anbieten, unterliegen<br />

Beschränkungen, was die Stadtgröße betrifft.<br />

Unter 500.000 Einwohnern funktionieren sie nach Aussage<br />

<strong>de</strong>r Anbieter nicht. Zu<strong>de</strong>m sind die Investitionskosten<br />

für die Etablierung enorm. Deswegen gibt es<br />

diese Systeme nur in sieben Großstädten in Deutschland.<br />

„Wir zeigen mit unserer Studie auf, was CarSharing<br />

auch dann leisten kann, wenn die Kernstadt nicht<br />

riesengroß ist und nicht mehrere Millionen Euro Anschubinvestition<br />

für das CarSharing zur Verfügung stehen“,<br />

sagt Loose.<br />

Das bcs fact sheet zur Studie „Mehr Platz zum Leben<br />

– wie CarSharing die Städte entlastet“ fin<strong>de</strong>n Sie auf<br />

unserer Homepage: www.carsharing.<strong>de</strong><br />

Den vollständigen Bericht zur Studie können Sie über<br />

unsere Pressestelle anfor<strong>de</strong>rn.<br />

Das bcs fact sheet „Wirkung verschie<strong>de</strong>ner CarSharing-Varianten<br />

auf Verkehr und Mobilitätsverhalten“<br />

und weitere Informationen zum Thema CarSharing fin<strong>de</strong>n<br />

Sie ebenfalls auf unserer Homepage.<br />

Hintergrund zur bcs-Studie:<br />

Die Studie „Mehr Platz zum Leben, wie CarSharing<br />

Städte entlastet“ wur<strong>de</strong> im <strong>Herbst</strong> 2015 vom Bun<strong>de</strong>sverband<br />

CarSharing e.V. zusammen mit <strong>de</strong>m Bonner<br />

Markt- und Sozialforschungsinstitut infas durchgeführt.<br />

Befragt wur<strong>de</strong>n 3.500 Kun<strong>de</strong>n in 22 innenstadtnahen<br />

Postleitzahlbezirken. Es wur<strong>de</strong>n gezielt solche Gebiete<br />

mit einer gut ausgebauten, bereits länger existieren<strong>de</strong>n<br />

CarSharing-Versorgung ausgewählt. Teilgenommen<br />

haben Kun<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Anbieter cambio Aachen, cambio<br />

Bremen, cambio Köln, cambio Ol<strong>de</strong>nburg, stadtmobil<br />

Karlsruhe, stadtmobil Stuttgart, stadtmobil Rhein-Main,<br />

book-n-drive (Frankfurt), teilAuto (Dres<strong>de</strong>n, Leipzig),<br />

Stattauto eG (Lübeck, Kiel) Stadtmobil Südba<strong>de</strong>n und<br />

Grüne Flotte CarSharing (Freiburg) sowie <strong>de</strong>r Car-<br />

Sharing-Verein Vaterstettener Autoteiler e.V.<br />

Kurzinfo über <strong>de</strong>n bcs:<br />

Der Bun<strong>de</strong>sverband CarSharing (bcs) vertritt die politischen<br />

Interessen <strong>de</strong>r Branche auf bun<strong>de</strong>sweiter Ebene<br />

und gegenüber <strong>de</strong>n Län<strong>de</strong>rn. Die Aufgaben <strong>de</strong>s bcs sind<br />

die kompetente und aktuelle Informationsübermittlung,<br />

die För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Kommunikation innerhalb <strong>de</strong>r Branche,<br />

die Pflege und Weiterentwicklung von Angeboten<br />

<strong>de</strong>s CarSharing-Service und die praktische Unterstützung<br />

<strong>de</strong>r Arbeit <strong>de</strong>r CarSharing-Anbieter. Im Bun<strong>de</strong>sverband<br />

sind <strong>de</strong>rzeit 122 Anbieter organisiert.<br />

Bun<strong>de</strong>sverband CarSharing e. V. (bcs)<br />

www.carsharing.<strong>de</strong><br />

27


Reinhard Biesel<br />

<strong>grünvoll</strong>.<strong>de</strong> - ökologie & natur<br />

Hüttigweilerstr. 152 • 66578 Schiffweiler<br />

Tel.: 0 68 24 - 30 28 30<br />

www.gruenvoll.<strong>de</strong>

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