20.09.2016 Aufrufe

MANmagazin Ausgabe Lkw 2/2016

In dieser Ausgabe des MANmagazin geht es um das innovative Produkt- und Dienstleistungsportfolio, das MAN auf der Nutzfahrzeugmesse IAA 2016 präsentiert. In unserem Themen-Special werfen wir einen Blick auf die neuen Modelle, etwa den MAN TGE, und beleuchten zukunftsweisende Themen wie Digitalisierung und Platooning. Außerdem lesen Sie, warum Tina und Jakob Haeusgen bei ihrer Fahrt durch Australien auf MAN vertrauen, erleben eine nächtliche Fahrt mit dem Schwertransporter und begleiten MAN-Tanklaster in Neuseeland.

In dieser Ausgabe des MANmagazin geht es um das innovative Produkt- und Dienstleistungsportfolio, das MAN auf der Nutzfahrzeugmesse IAA 2016 präsentiert. In unserem Themen-Special werfen wir einen Blick auf die neuen Modelle, etwa den MAN TGE, und beleuchten zukunftsweisende Themen wie Digitalisierung und Platooning.
Außerdem lesen Sie, warum Tina und Jakob Haeusgen bei ihrer Fahrt durch Australien auf MAN vertrauen, erleben eine nächtliche Fahrt mit dem Schwertransporter und begleiten MAN-Tanklaster in Neuseeland.

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2/<strong>2016</strong><br />

Deutschland<br />

Der MAN unter den Transportern<br />

Der neue<br />

MAN TGE


2/<strong>2016</strong><br />

Performance rauf. Verbrauch runter.<br />

Der neue MAN TGX. MAN kann.<br />

Wir präsentieren unser bestes Mittel gegen den Kostendruck auf der Straße: der neue MAN TGX. Mit seinem voll auf<br />

Effizienz und Performance getrimmten Antrieb holen Sie aus jedem Tropfen Kraftstoff noch mehr heraus: mehr Strecke,<br />

mehr Drehmoment und Power, mehr Reserven. Weil wir viel Know-how in ihn gesteckt haben. Und jede Menge<br />

Verbesserungen wie MAN EfficientCruise ® und MAN EfficientRoll, LED-Tagfahrlicht, Licht- und Regensensor sowie<br />

ein neues Infotainment-System. Erfahren Sie mehr über den besten MAN TGX aller Zeiten auf www.truck.man<br />

MAN kann.<br />

© Richard Kienberger, thehaeusgens.com, Michel Devries/MAN, Max Kratzer<br />

04<br />

12<br />

06<br />

THEMENSPEZIAL: IAA <strong>2016</strong><br />

Im Themenspezial geht es um das innovative<br />

Produkt- und Dienstleistungsportfolio, das<br />

MAN auf der Nutzfahrzeugmesse IAA <strong>2016</strong><br />

präsentiert – etwa den neuen MAN TGE.<br />

30<br />

INHALT<br />

04 Auf den Straßen der Arktis<br />

Interview mit der norwegischen <strong>Lkw</strong>-<br />

Fahrerin May-Wenche Figenschau<br />

06 Weltenbummler<br />

Für Abenteurer: Action Mobil auf MAN<br />

08 News<br />

Meldungen aus dem MAN-Kosmos<br />

12 MAN auf der IAA <strong>2016</strong><br />

Die <strong>Lkw</strong>-Highlights auf einen Blick<br />

18 Der neue MAN TGE<br />

Weltpremiere in Hannover<br />

20 Saubere Leistung!<br />

Die neue Euro 6-Motorengeneration<br />

23 Neue Konzepte zur Vernetzung<br />

der Transportwelt<br />

MAN treibt die Digitalisierung voran<br />

26 Voll unter Strom<br />

Modulares Konzept zur Elektromobilität<br />

30 Revolution im Windschatten<br />

Platooning als Zukunftslösung<br />

34 Im Land von Eis und Feuer<br />

Unterwegs auf den Gletschern Islands<br />

40 Sprit für Neuseeland<br />

Down under mit dem MAN-Tanklaster<br />

44 Vor Ort<br />

Aktuelles aus dem deutschen MAN-Markt<br />

54 Meister im Schwergewicht<br />

Nachtfahrt mit dem XXL-<strong>Lkw</strong><br />

Deutschland<br />

IMPRESSUM<br />

Das <strong>MANmagazin</strong> erscheint zweimal jährlich in 16 Sprachen. HERAUSGEBER MAN Truck & Bus, Stefan Klatt (V.i.S.d.P.), Dachauer Straße 667, 80995 München CHEFREDAKTEUR & OBJEKTLEITER Joachim Kelz,<br />

Tel.: +49. 89. 1580-1175, magazin@man.eu, www.man.eu VERLAG C3 Creative Code and Content GmbH, Heiligegeistkirchplatz 1, 10178 Berlin, www.c3.co HEAD OF CONTENT UNIT Klaus-Peter Hilger<br />

REDAKTION Yasmine Sailer (Ltg.), Kirti Letsch; freie Autoren: Beata Cece, Richard Kienberger, Marcus Schick REDAKTION VOR ORT DEUTSCHLAND Alwin Berti (Ltg.), Frank Hausmann, Sandra Moser, Oliver Willms<br />

PROJEKTMANAGEMENT Sara Austen-Schrick GRAFIK Igor Clukas, Marika Simon BILDREDAKTION Elke Maria Latinovic, Samantha Taruvinga TITELBILD Michel Devries/MAN LEKTORAT Dr. Michael Petrow (Ltg.),<br />

Jutta Schreiner PRODUKTION C3 Creative Code and Content GmbH DRUCK Gotteswinter und Aumaier GmbH, Joseph-Dollinger-Bogen 22, 80807 München NACHDRUCK mit Quellenangabe gestattet. Änderungen sind<br />

mit der Redaktion abzustimmen. ABOSERVICE Thomas Mahler GmbH, Postfach 50 04 65, 80974 München, Tel.: +49. 89. 1580-3724, Thomas.Mahler-ext@man.eu ANZEIGENVERTRIEB Zeitzeichen Vertriebs GmbH,<br />

Radka Neumann, Tel.: +49. 8323. 9984630, radkaneumann@zeitzeichen.de COPYRIGHT ©<strong>2016</strong> bei MAN und C3 Creative Code and Content GmbH<br />

03


2/<strong>2016</strong><br />

MY MAN<br />

Auf den Straßen der<br />

Leidenschaftliche Fahrerin:<br />

May-Wenche Figenschau<br />

hat seit drei Jahren<br />

den <strong>Lkw</strong>-Führerschein.<br />

Arktis<br />

May-Wenche Figenschau arbeitet als <strong>Lkw</strong>-<br />

Fahrerin in der Region Tromsø im Norden<br />

Norwegens. 2013 machte sie den <strong>Lkw</strong>-Führerschein,<br />

davor fuhr sie lange Zeit Taxi. Sie ist im<br />

Transportunternehmen Pedersen & Sonn AG,<br />

das 62 eigene Lastwagen einsetzt, eine von<br />

zwei Fahrerinnen mit Truck-Lizenz.<br />

Frau Figenschau, welchen <strong>Lkw</strong> fahren<br />

Sie? Einen MAN TGS mit D26-Motor. Der<br />

8 x 4-Kipper wurde im vergangenen Jahr ausgeliefert,<br />

entspricht der Euro 6-Norm und<br />

verfügt über ein Automatikgetriebe.<br />

Sie sind nördlich des Polarkreises unterwegs<br />

und fahren deshalb oft auf Schnee<br />

und Eis. Was ist das Besondere daran? Das<br />

Wichtigste ist, die Ruhe zu bewahren und<br />

nicht hektisch zu werden. Denn es kommt<br />

immer wieder vor, dass speziell die Reifen an<br />

den vorderen Achsen zu wenig Grip haben<br />

und ins Rutschen kommen.<br />

Was sind die speziellen Herausforderungen<br />

für Ihren <strong>Lkw</strong>? Ich befördere mit<br />

dem Fahrzeug Abraum aus einer Tunnelbaustelle.<br />

Dafür gibt es ein eng definiertes Zeitfenster.<br />

Deshalb laden wir auch so viel auf, wie<br />

technisch möglich ist – das Gesamtgewicht<br />

beläuft sich dann auf mehr als 50 Tonnen. Das<br />

ist erlaubt, weil wir keine öffentlichen Straßen<br />

benutzen, sie höchstens kurz queren. Die<br />

vielen Schlaglöcher auf den Offroad-Strecken<br />

machen sich bei dem Gewicht natürlich unangenehm<br />

bemerkbar, doch die Federung im<br />

MAN fängt das sehr gut ab.<br />

Unterwegs am Polarkreis: Auch auf<br />

Schnee und Eis leistet der MAN TGS<br />

zuverlässige Dienste.<br />

© Richard Kienberger<br />

Was muss ein <strong>Lkw</strong>-Fahrer im Norden<br />

Norwegens besonders beachten? Das Wichtigste<br />

sind das Wetter und die Straßenverhältnisse.<br />

Auf der Straße müssen wir außerdem<br />

auf die vielen Elche und Rentiere achten. Aber<br />

hier im Norden sind wir das gewöhnt.<br />

Was gefällt Ihnen besonders an Ihrem<br />

MAN-<strong>Lkw</strong>? Ich bin sehr zufrieden mit meinem<br />

Truck. Die Ergonomie ist super, Sitz und<br />

Lenkrad lassen sich perfekt einstellen. Ich bin<br />

ja nicht besonders groß, das ist in vielen anderen<br />

<strong>Lkw</strong> ein Problem. Und: Der MAN hat<br />

eine tolle Musikanlage. In diesem Job ist das<br />

eine gute Sache, denn man sitzt ja in der Regel<br />

allein im Auto.<br />

Wenn Sie zurückdenken – was war das<br />

beeindruckendste Erlebnis, das Sie als<br />

<strong>Lkw</strong>-Fahrerin gehabt haben? Daran erinnere<br />

ich mich genau. Wir haben am Sørkjos-<br />

Tunnel gearbeitet. An diesem Tag hatte es<br />

null Grad, es war also sehr glatt. Kurz vor der<br />

Spitze des Hügels, auf dem wir abladen sollten,<br />

ging es nicht mehr weiter. Daher musste<br />

ich auf dem Glatteis mit dem schweren Lastwagen<br />

rückwärts den steilen Weg hinunterrangieren<br />

– natürlich fing mein Herz da zu<br />

rasen an. In dieser Situation war ich froh um<br />

meinen MAN, der lässt sich auch bei derartigen<br />

Bedingungen souverän fahren.<br />

04<br />

05


2/<strong>2016</strong><br />

WELTEN-<br />

BUMM LER<br />

EINMAL AUF EIGENE FAUST die fernsten<br />

Flecken der Welt erkunden – für viele Menschen<br />

ist das ein Lebenstraum. Erfüllt wird<br />

dieser im öster reichischen Saalfelden bei<br />

Daniela und Stephan Wirths. Die beiden Inhaber<br />

von „Action Mobil“ stellen zusammen mit<br />

13 Mitarbeitern exklusive Allrad-Wohnmobile<br />

auf MAN-Chassis her – die perfekten Fahrzeuge<br />

für Abenteurer und Weltenbummler.<br />

Jeder Truck wird dabei exklusiv auf Bestellung<br />

gefertigt – vom einfachen Zweiachser mit<br />

Grundausstattung bis hin zum zwölf Meter<br />

langen, 540 PS starken Luxusmobil mit Fußbodenheizung<br />

und integrierter Garage, in die ein<br />

Kleinwagen passt. „Qualität und Zuverlässigkeit<br />

des Fahrgestells spielen eine sehr große,<br />

wortwörtlich tragende Rolle. Zu einem Action-<br />

Mobil-Aufbau muss das Chassis perfekt passen<br />

und hohe Anforderungen erfüllen. Weder<br />

Mechanik noch Elektronik der Fahrzeuge auf<br />

MAN-Basis haben uns jemals enttäuscht“, sagt<br />

Stephan Wirths. Besonders stolz sind die<br />

Wirths darauf, dass ihre Umbauten die strengen<br />

Testreihen der MAN-Produktion bestanden<br />

haben und daher MAN-zertifiziert sind.<br />

Das schätzen auch Kunden wie Tina und<br />

Jakob Haeusgen, die derzeit mit ihrem Expeditionsmobil<br />

„Aloisius“ in Australien unterwegs<br />

sind: „Dies ist bereits unser zweiter<br />

MAN, und wir waren immer superzufrieden<br />

mit der Langlebigkeit der Fahrgestelle, ihrem<br />

Design und dem Fahrkomfort. Außerdem<br />

sind das internationale Händler- und Servicenetzwerk<br />

ausschlaggebend gewesen – sicher<br />

ist sicher!“, erzählt Jakob Haeusgen. Das<br />

Action Mobil mit MAN TGM 18.340 4x4 BB-<br />

Fahrgestell war „schon immer unser großer<br />

Traum, steht es doch für handwerkliche Qualität,<br />

Innovation und langjährige Erfahrung“,<br />

schwärmt Haeusgen.<br />

Starker Begleiter: Der MAN TGM<br />

namens „Aloisius“ tourt derzeit mit Tina<br />

und Jakob Haeusgen durch Australien.<br />

© thehaeusgens.com<br />

45 000<br />

Kilometer<br />

legen Tina und Jakob Haeusgen<br />

mit ihrem MAN in einem Jahr in<br />

Australien zurück.<br />

06<br />

07


2/<strong>2016</strong><br />

Der Löwe brüllt in Singapur<br />

Ultimative<br />

Offroad-Erfahrung<br />

WÄHREND IHRES DREITÄGIGEN Besuchs in<br />

München konnten vier Großkunden aus dem<br />

Emirat Katar MAN-<strong>Lkw</strong> im Offroad-Training<br />

unter Extrembedingungen testen.<br />

Zählt man die Fuhrparks von Khalid Aswad<br />

Al Abdullah, Hamed Boshra Hamed Abdelrahman,<br />

Haji Rahman Ajab Khan und Hassan<br />

Mustafa Dandan zusammen, kommt man<br />

auf eine stattliche Anzahl von mehr als<br />

1 000 Fahrzeugen, darunter viele MAN-<strong>Lkw</strong>.<br />

Entsprechend groß war das Interesse an einem<br />

Besuch bei MAN in München. Nach der Führung<br />

durch das <strong>Lkw</strong>-Werk ging es weiter nach<br />

Augsburg, um die Produktion der Großdieselmotoren<br />

und Turbomaschinen zu besichtigen.<br />

Der Höhepunkt zum Abschluss war dann ein<br />

Fahrtraining auf dem MAN-Offroad-Gelände<br />

in Unterwattenbach bei Landshut. In einer<br />

weitläufigen Kiesgrube hieß es: Gas geben und<br />

Begeisterte Besucher: Den Kunden aus dem Emirat<br />

Katar gefiel das Offroad-Training von MAN.<br />

Zum Abschluss erhielten alle ein ProfiDrive-Zertifikat.<br />

das Geröll fliegen lassen. Unter der Anleitung<br />

von ProfiDrive-Fahrtrainern testeten die Besucher<br />

aus Katar die Modelle MAN TGS und<br />

TGM auf Herz und Nieren und lernten, die <strong>Lkw</strong><br />

in schwierigem Gelände zu beherrschen.<br />

„Viele Fahrer vor Ort sind nicht gut ausgebildet.<br />

Unsere Erfahrung mit Trainings zeigt<br />

jedoch, dass enorme Potenziale vorhanden<br />

sind, um das Fahrzeug betriebswirtschaftlich<br />

effizienter zu bedienen“, so Erhan Eren, MAN<br />

Sales Manager Middle East, der die Gruppe<br />

während ihres Aufenthalts begleitete. „In Unterwattenbach<br />

durften unsere Kunden auf<br />

der Offroad-Strecke einen TGS 6x6 sowie einen<br />

TGM 4x4 fahren. Beide Fahrzeuge sind<br />

mit MAN TipMatic ausgestattet, sodass die<br />

Kunden diese Technik live testen konnten.“<br />

Eine tolle Erfahrung, wie Khalid Aswad Al Abdullah<br />

bestätigt: „Das Team hat mich sehr beeindruckt,<br />

und es war eine Ehre, diese professionellen<br />

Fahrer und Ausbilder zu treffen. Ich<br />

kann nur sagen, dass ich größtes Vertrauen in<br />

die Produkte von MAN habe.“<br />

© MAN<br />

MAN STEHT DRAUF, MAN steckt drin – in<br />

den 122 neuen niederflurigen Doppeldeckern<br />

in Singapur. Sie sind in Kooperation<br />

mit dem malaysischen Aufbauhersteller<br />

Gemilang Coachworks und mit Unterstützung<br />

von MAN Truck & Bus Asia Pacific<br />

sowie dem lokalen Importeur STK entstanden.<br />

Das Chassis kommt von MAN, Gemilang<br />

steuerte den Aufbau aus Aluminium<br />

bei. Durch die Verwendung von Verbund-<br />

500<br />

MAN TGX<br />

hat Quehenberger Logistics für die<br />

Erneuerung seines Fuhrparks bestellt.<br />

Das Salzburger Unternehmen wird <strong>2016</strong><br />

und 2017 die hochwertig ausgestatteten<br />

Fernverkehrs-<strong>Lkw</strong> in drei Varianten<br />

erhalten: als Sattelzugmaschinen mit<br />

Blatt-Luftfederung oder Vollluftfederung<br />

und als Dreiachs-Wechselbrückenaufbau.<br />

werkstoffen gehört der Aufbau zu den<br />

leichtesten im Markt. Auch bei der Gestaltung<br />

der auffälligen Doppelstock-Stadtbusse<br />

arbeiteten die Experten aus Singapur<br />

und München eng zusammen. Das dreiachsige<br />

Niederflurchassis verfügt über einen<br />

geräusch- und emissionsarmen Euro 5-<br />

Motor und ein 6-Gang-Ecolife-Getriebe von<br />

ZF. Die Anlieferung der Chassis findet noch<br />

in diesem Jahr statt.<br />

122 Neue: Mit den Doppeldeckern<br />

wächst die MAN-<br />

Busflotte in Singapur auf<br />

über 950 Einheiten an.<br />

DAS HANDBUCH „Grundlagen der Nutzfahrzeugtechnik“,<br />

das sich in den vergangenen Jahren als wichtiges<br />

Nachschlagewerk etabliert hat, ist in der vierten Auflage<br />

erschienen. Mit zahlreichen Abbildungen, Grafiken und Tabellen<br />

vermittelt das Lehrbuch das nötige Basiswissen über<br />

die Technik von <strong>Lkw</strong> und Bussen für die praktische Arbeit<br />

von Ausbildern, Ingenieuren, Fahrern und Fuhrparkverantwortlichen.<br />

Die Neuauflage wurde um aktuelle technische<br />

Highlights und das Kapitel „Zukunftstechnologien“<br />

ergänzt. Neu sind zudem komplementäre digitale Inhalte.<br />

Das Buch ist im stationären und Onlinebuchhandel zum<br />

Preis von 94 Euro erhältlich. Anschauliche Erklärvideos zu<br />

technischen Sachverhalten und komplexen Technologien<br />

findet man unter > www.grundlagen-nutzfahrzeugtechnik.man<br />

Engagiert: MAN Truck & Bus fördert den Nachwuchs.<br />

MAN gehört zu den<br />

besten Ausbildern<br />

Neu aufgelegtes Nachschlagewerk<br />

DAS MAGAZIN „FOCUS“ hat MAN Truck &<br />

Bus mit dem Deutschlandtest-Siegel<br />

„Deutschlands beste Ausbildungsbetriebe<br />

<strong>2016</strong>“ ausgezeichnet. Die Zeitschrift befragte<br />

die 2 000 mitarbeiterstärksten Unternehmen<br />

in der Bundesrepublik zu ihrer Ausbildungsqualität.<br />

Als branchenübergreifende Herausforderung<br />

benannten dabei die Unternehmensvertreter<br />

die Suche nach qualifizierten<br />

Bewerbern. Auch MAN Truck & Bus legt großen<br />

Wert auf die fachliche und persönliche<br />

Eignung möglicher Auszubildender. „Wir sehen<br />

ein großes Potenzial in der Ausbildung<br />

und Förderung des eigenen Nachwuchses.<br />

Qualifizierte Mitarbeiter leisten einen wesentlichen<br />

Beitrag zu unserem Unternehmenserfolg“,<br />

begründet Josef Schelchshorn,<br />

Personalvorstand und Arbeitsdirektor bei<br />

MAN, das Engagement des Unternehmens.<br />

08<br />

09


2/<strong>2016</strong><br />

Der beste Diesel<br />

des Jahres<br />

DER MOTOR MAN D38 für <strong>Lkw</strong>, Baumaschinen<br />

und Landtechnik-Anwendungen wurde<br />

auf der Baumesse bauma von der italienischen<br />

Fachzeitschrift DIESEL zum „Diesel of<br />

Gasantrieb<br />

für saubere<br />

Stadtluft<br />

OSTEUROPA SETZT AUF ERDGAS: Seit März<br />

befördern 75 neue MAN Lion’s City CNG in der<br />

ungarischen Stadt Miskolc Fahrgäste des öffentlichen<br />

Nahverkehrs. Und in der slowenischen<br />

Hauptstadt Ljubljana ersetzen insgesamt<br />

30 moderne MAN-Gelenkbusse mit<br />

Gasantrieb seit Neuestem die älteren Solo- und<br />

Gelenkfahrzeuge. Davon profitieren die Bürger<br />

in beiden Städten gleich mehrfach. Die Busse<br />

bieten mit durchgängigem Niederflurboden,<br />

Klapprampe, Videoüberwachung und einem<br />

Fahrgastinformationssystem mit gut lesbaren<br />

LED-Anzeigen zusätzlichen Komfort und Sicherheit.<br />

Außerdem arbeiten die Gasbusse<br />

deutlich leiser als die bisherigen Dieselbusse.<br />

Ihre Motoren verursachen zudem weniger<br />

Emis sionen und tragen so zur Verbesserung<br />

der Luftqualität in den Städten bei.<br />

the Year <strong>2016</strong>“ gekürt. Überzeugt hat die Jury<br />

vor allem das innovative Gesamtkonzept. Bei<br />

der Entwicklung des Motors haben die MAN-<br />

Ingenieure zahlreiche technische Innovationen<br />

umgesetzt. Top-down-Kühlung, Wölbventile,<br />

Stahlkolben, Feuerringe wie auch<br />

die Common-Rail-Einspritzung mit bis zu<br />

2 500 Bar machen den D38 zu einem herausragend<br />

zuverlässigen, kosteneffizienten und<br />

gleichzeitig sparsamen Triebwerk.<br />

Begehrter Preis: Seit<br />

elf Jahren vergibt die<br />

Zeitschrift DIESEL die<br />

Auszeichnung.<br />

Kraftvoll, robust und zuverlässig<br />

MASSGESCHNEIDERTE LÖSUNGEN für den<br />

Holztransport und die gesamte Wertschöpfungskette<br />

stellte MAN auf der KWF-Expo<br />

vor, einem der wichtigsten internationalen<br />

Branchentreffs der Forstwirtschaft. Das<br />

weltgrößte Forsttechnik-Event zog dieses<br />

Jahr 51 000 Besucher aus aller Welt an. MAN<br />

präsentierte Serienfahrzeuge für Holz- und<br />

Holztransporter:<br />

Der MAN TGX überzeugt<br />

durch seinen<br />

starken D38-Motor.<br />

Forstunternehmer, die effizient auf langen<br />

Strecken unterwegs und bei Bedarf mit<br />

Traktionshilfen wie MAN HydroDrive ausgestattet<br />

sind. <strong>Lkw</strong> in der Holz- und Forstwirtschaft<br />

müssen einen anspruchsvollen<br />

Job erledigen: Schwierige Transportwege<br />

und hohe Lasten erfordern kraftvolle, robuste<br />

und zuverlässige Fahrzeuge.<br />

Ausgezeichnet<br />

EIN FAHRGESTELL – mehrere Aufgaben. Das<br />

zeichnet den ganzjährig zum Kehren, Räumen<br />

und Laden nutzbaren TGM-Kombitruck von<br />

MAN aus. Diese Vielfältigkeit wurde nun vom<br />

Verband der Arbeitsgeräte- und Kommunalfahrzeug-Industrie<br />

e. V. (VAK) auf der Messe<br />

IFAT mit dem dritten Platz beim VAK-Innovationspreis<br />

honoriert. Bei Kommunalfahrzeugen<br />

mit anwendungstypischen Aufbauten wie<br />

einer Kehrmaschine im Sommer oder einem<br />

Streufahrzeug im Winter stehen hohe Anschaffungskosten<br />

einer saisonal schwankenden<br />

Auslastung gegenüber. Das TGM-Chassis<br />

ermöglicht dagegen das ganze Jahr über Flexibilität,<br />

Effizienz und Wirtschaftlichkeit.<br />

Freut sich über den VAK-<br />

Preis: Ann-Kathrin Kieler<br />

von MAN Truck & Bus<br />

175 Jahre MAN in Nürnberg<br />

„UNSER HERZ SCHLÄGT FÜR MAN!“ – unter<br />

diesem Motto feierte das MAN-Moto-<br />

Zudem waren mehrere Hallen geöffnet,<br />

Mitmachaktionen und Unterhaltung.<br />

renwerk im Juli einen großen Familientag. damit die Gäste einen Blick hinter die Kulissen<br />

von MAN werfen und den Arbeits-<br />

Anlass war das 175-jährige Bestehen von<br />

MAN in Nürnberg. Alle MAN-Mitarbeiter platz ihrer Angehörigen besichtigen konnten.<br />

Für den kulinarischen Genuss sorgten<br />

und deren Familien waren eingeladen,<br />

acht verschiedene „MAN-Welten“ auf diverse Food-Trucks, für das künstlerische<br />

20 000 Quadratmetern Veranstaltungsfläche<br />

zu erleben. Diese boten ein buntes Musik-Acts. Insgesamt waren 13 000 Besu-<br />

Rahmenprogramm 15 Showgruppen und<br />

Spektrum an Informationen, Produkten, cher beim MAN-Familientag vor Ort.<br />

© MAN<br />

123 000 Besucher am Nürburgring<br />

AUCH <strong>2016</strong> HERRSCHTE beim 31. Internationalen<br />

ADAC Truck-Grand-Prix wieder beste<br />

Stimmung. 123 000 Besucher waren an den<br />

drei Tagen zum Nürburgring gekommen, um<br />

den Race-Trucks der FIA-Europameisterschaft<br />

zuzujubeln. Es ist die Mischung aus<br />

Motorsportrennen sowie Messe und Musik,<br />

die diese Veranstaltung seit Jahrzehnten ausmacht.<br />

Bestens besucht war auch der MAN-<br />

Stand im Fahrerlager des Truck-Grand-Prix<br />

mit zwei MAN TGX mit Airbrush-Design,<br />

einer Rosenbauer-Feuerwehrdrehleiter auf<br />

MAN TGX-Fahrgestell und einem Original-<br />

Rallye-Dakar-Wettbewerbs-MAN.<br />

Dominant: MAN-<strong>Lkw</strong><br />

fahren bei der Truck-<br />

Race-Europameisterschaft<br />

vorne mit.<br />

Für anspruchsvolle<br />

Strecken: der MAN<br />

Lion’s Explorer<br />

Zwei neue Busmodelle<br />

für Südafrika<br />

AUF DER DIESJÄHRIGEN Konferenz des<br />

südafrikanischen Busverbands SABOA<br />

(Southern African Bus Operators Association)<br />

präsentierte MAN Truck & Bus<br />

South Africa als Marktführer in Südafrika<br />

zwei neue Fahrzeuge. Der MAN Lion’s<br />

Explorer auf Basis des MAN-Chassis HB 3<br />

und angetrieben vom Motor D20 mit<br />

350 PS soll sich auf topografisch herausfordernden<br />

Strecken bewähren. Das CLA-<br />

Chassis aus indischer Produktion mit einem<br />

Aufbau von Marcopolo dagegen<br />

eignet sich durch seine Robustheit speziell<br />

für ländliche Gebiete.<br />

10<br />

11


IAA-THEMENSPEZIAL<br />

2/<strong>2016</strong><br />

MAN auf der IAA:<br />

leistungsfähiger, sparsamer, vernetzter<br />

MAN präsentiert sein <strong>Lkw</strong>-Produktportfolio gestärkt für die Zukunft auf der<br />

IAA <strong>2016</strong>. Neuerungen bei Motoren, Getriebefunktionen und Design stehen<br />

neben digitalen Produkten und Dienstleistungen im Fokus.<br />

Auf der IAA Nutzfahrzeuge <strong>2016</strong><br />

Ende September in Hannover<br />

ist MAN mit einem starken<br />

Produktportfolio und zukunftsweisenden<br />

Technologien<br />

und Dienstleistungen am<br />

Start. Für die Bereiche <strong>Lkw</strong>, Bus, Motoren und<br />

Komponenten sowie Dienstleistungen erwarten<br />

die Besucher tolle Neuerungen und Innovationen,<br />

die für mehr Effizienz und eine noch<br />

höhere Leistung sorgen.<br />

Einer der absoluten Höhepunkte im <strong>Lkw</strong>-<br />

Bereich ist die Weltpremiere der neuen Produktreihe<br />

MAN TGE. Das leichte Nutzfahrzeug<br />

mit bis zu 5,5 Tonnen zulässigem<br />

Gesamtgewicht vervollständigt das umfangreiche<br />

Produktportfolio von MAN. Der TGE ist<br />

vorrangig für den leichten Verteilerverkehr<br />

und das Handwerk konzipiert (mehr dazu auf<br />

den Seiten 18–19).<br />

DES WEITEREN liegt der Fokus bei der IAA<br />

<strong>2016</strong> auf dem Motorenprogramm, das mit<br />

zahlreichen Maßnahmen optimiert wurde. Die<br />

neuen Motoren erfüllen bereits heute die Abgasnorm<br />

Euro 6c und sorgen für einen deutlich<br />

verbesserten Kraftstoffverbrauch bei gesteigerter<br />

Leistungsfähigkeit und Fahrdynamik<br />

sowie gewohnt hoher Zuverlässigkeit. Ab sofort<br />

können die Kunden aus einem Motorenportfolio<br />

mit 14 Leistungsstufen zwischen 150 und<br />

640 PS wählen. Die 640-PS-Leistungsklasse<br />

beim neuen MAN D38-Motor war bislang ausschließlich<br />

den Schwerlastausführungen vorbehalten<br />

und ist mit der neuen Motorengeneration<br />

für fast alle Varianten des MAN TGX D38<br />

verfügbar. Als weitere Leistungsstufen bietet<br />

MAN-<strong>Lkw</strong>/Long Haul<br />

Die Höhepunkte im<br />

Long-Haul-Bereich sind der<br />

MAN TGX EfficientLine 3<br />

und die Sonderedition MAN<br />

PerformanceLine (Bühne).<br />

MAN-<strong>Lkw</strong>/Distribution<br />

Optimale Lösungen für den Verteilerverkehr<br />

bieten die Fahrzeuge der<br />

Baureihen TGS, TGM und TGL. Highlight<br />

ist hier ein MAN TGS-Chassis<br />

für diverse Aufbauten – vom Heizölverteiler<br />

bis zum Müllsammler.<br />

MAN-Transporter<br />

Für die kleinen Aufgaben im<br />

Logistik- und Bausektor konzi piert<br />

ist der MAN TGE als neuester<br />

Zuwachs im <strong>Lkw</strong>-Portfolio. Er<br />

feiert auf der IAA Weltpremiere.<br />

MAN-Motoren<br />

Die neuen Motoren für <strong>Lkw</strong> und Bus wurden<br />

mit zahlreichen Maßnahmen optimiert und<br />

erfüllen bereits heute die Abgasnorm Euro 6c.<br />

MAN Service Center<br />

Die MAN Original Öle werden auf der IAA <strong>2016</strong> gelauncht und<br />

die neuen MAN TopUsed-Kaufgarantien erstmals vorgestellt. In<br />

diesem Bereich finden Besucher auch Informationen zu den<br />

Themen MAN ProfiDrive, Financial Services, Rental, MAN Card,<br />

ServiceComplete, Trucks to go, dem Truck Modification Center<br />

und dem Body Builder Management Van.<br />

Illustration: MAN<br />

MAN-<strong>Lkw</strong>/Traction<br />

Produkt-Highlight im Traktionsbereich<br />

ist ein MAN TGS-Holztransporter<br />

mit MAN HydroDrive<br />

und TipMatic.<br />

Connectivity<br />

In einem eigenen Bereich gibt MAN<br />

Ausblicke auf kommende digitale<br />

Dienstleistungen und Angebote, mit<br />

denen Kunden für die Logistik der<br />

Zukunft fit gemacht werden.<br />

eMobility<br />

MAN präsentiert neue Konzepte<br />

zur Elektromobilität, etwa einen<br />

Baukasten für Elektrobusse mit<br />

Schnelllade- und Nachtladetechnologie<br />

und einen Elektro-<strong>Lkw</strong>.<br />

MAN Latin America<br />

Mit Trucks vom Typ<br />

Constellation und<br />

einem Volksbus<br />

stellt sich MAN Latin<br />

America vor.<br />

MAN- und NEOPLAN-Busse<br />

Neben dem neuen NEOPLAN Tourliner<br />

präsentiert MAN auf der IAA auch<br />

weitere Neuerungen aus dem Bereich<br />

Bus, etwa das Thema Barrierefreiheit<br />

und den vorausschauenden Tempomaten<br />

EfficientCruise.<br />

MAN AUF DER IAA <strong>2016</strong>, HALLE 12, STAND B14<br />

MAN beim neuen D38 540 und 580 PS an. Das<br />

sind jeweils 20 PS mehr als bisher. Zudem erreicht<br />

der neue D38-Motor in der neuen Modellgeneration<br />

sein bis zu 3 000 Newtonmeter<br />

hohes Drehmoment schon bei niedrigen<br />

Drehzahlen. Für Flottenanwendungen ist der<br />

neue D26 optimiert, der ein Leistungsspektrum<br />

von 420 bis 500 PS bei gleichzeitig niedrigem<br />

Eigengewicht und geringem Kraftstoffverbrauch<br />

bietet. Bei allen neuen D38-, D26- und<br />

D20-Motoren setzt MAN ein neues, reaktionsfreudigeres<br />

Katalysatormaterial für das SCR-<br />

System ein. Verbrennung und Abgasnachbehandlung<br />

können so optimiert und der<br />

Verbrauch weiter gesenkt werden.<br />

In Verbindung mit den neuen Versionen<br />

des MAN TipMatic-Getriebes mit individuell<br />

abgestimmten Fahrprogrammen für jeden<br />

Einsatzzweck verfügen die MAN-Baureihen<br />

über hocheffiziente, sparsame und umweltschonende<br />

Antriebsstränge. Die neuen Getriebefunktionen<br />

sind einheitlich in ihrer<br />

Bedienung, stehen für alle 12-Gang-Getriebeversionen<br />

der neuen TG-Generation zur Verfügung<br />

und gliedern sich in fünf unterschiedliche<br />

Schaltprogramme. Das Schaltprogramm<br />

FLEET ist optimiert für Flottenfahrzeuge im<br />

Fernverkehrseinsatz. Da es im normalen Fahrbetrieb<br />

ausschließlich automatische Schaltungen<br />

zulässt, ist FLEET gezielt auf kraftstoffeffizientes<br />

Fahren ausgelegt. Im Gegensatz dazu<br />

lässt die Schaltkonfiguration PROFI manuelle<br />

Schalteingriffe jederzeit zu, ebenso ist die<br />

Kick-down-Funktion zum beschleunigten<br />

Zurückschalten grundsätzlich aktiv. PROFI<br />

ermöglicht erfahrenen und durch MAN<br />

ProfiDrive geschulten Fahrern, das Effizienzpotenzial<br />

des Fahrzeugs noch besser auszuschöpfen.<br />

Für das Fahren abseits befestigter<br />

Straßen ist das Schaltprogramm OFFROAD<br />

ausgelegt. Das Getriebe schaltet schneller und<br />

bei höheren Drehzahlen. Manuelle Eingriffe<br />

sind jederzeit möglich. Durch späteres Schalten<br />

macht OFFROAD in Steigungen die maximale<br />

Leistung verfügbar und nutzt im Gefälle<br />

die Motorbremsleistung optimal. Mit dem<br />

Programm COLLECT bietet MAN eine speziell<br />

für Abfallsammelfahrzeuge optimierte Getriebesoftware<br />

an. Ausgerichtet auf die Einsatzbedingungen<br />

von Fahrzeugen mit Heck- oder<br />

Seitenladeraufbauten, ist die Schaltstrategie<br />

12<br />

13


IAA-THEMENSPEZIAL<br />

2/<strong>2016</strong><br />

Neues Markenemblem: Ab sofort<br />

erhalten alle TG-Baureihen die<br />

Chromspange mit dem schwarz<br />

hinterlegten Löwen.<br />

optimiert für längere Stopp-Intervalle mit Zuschaltung<br />

der Nebenabtriebe und häufiges Anfahren.<br />

Speziell für Einsatzfahrzeuge gibt es<br />

das Schaltprogramm EMERGENCY. Das Getriebe<br />

schaltet damit schneller und bei höheren<br />

Drehzahlen. Einsatzkräften steht somit bei<br />

der Alarmfahrt in jeder Situation maximales<br />

Beschleunigungsvermögen des Fahrzeugs zur<br />

Verfügung. Während es sich bei FLEET und<br />

PROFI um Standardgetriebeprogramme für<br />

den normalen Fahrbetrieb handelt, sind<br />

OFFROAD, EMERGENCY und COLLECT Zusatzprogramme,<br />

die neben dem normalen Fahrprogramm<br />

zur Verfügung stehen. Sie können<br />

vom Fahrer in der jeweiligen speziellen Einsatzsituation<br />

angewählt werden.<br />

DIE NEUAUFLAGE des EfficientLine-Konzepts<br />

ist ein weiteres Highlight der IAA. Der<br />

TGX EfficientLine 3 vereint alle technischen<br />

und aerodynamischen Kraftstoffsparmaßnahmen<br />

in einem <strong>Lkw</strong>, und seine Effizienz<br />

wurde im Vergleich zu seinem Vorgänger<br />

nochmals deutlich gesteigert. Um dies mit<br />

Zahlen zu untermauern, machten eine MAN<br />

TGX 18.500 4x2 BLS EfficientLine 3-Sattelzugmaschine<br />

und ein TGX 18.480 4x2 BLS<br />

EfficientLine 2 eine Vergleichsfahrt durch<br />

Europa. Die Tour führte in sechs Etappen über<br />

knapp 4 000 Kilometer durch sechs Länder.<br />

Auf den topografisch anspruchsvollen Streckenabschnitten<br />

konnte der neue vorausschauende<br />

Tempomat EfficientCruise seine<br />

volle Leistungsfähigkeit beweisen. In der neuen<br />

Generation ist er mit der Freilauffunktion<br />

EfficientRoll kombiniert. Diese kommt auf<br />

eher flach geneigten oder leicht hügeligen<br />

Streckenabschnitten zum Tragen, indem das<br />

Getriebe in Neutralstellung schaltet und so<br />

die Rollenergie des Fahrzeugs vollständig<br />

ohne Schleppverluste nutzt. Der TÜV Süd<br />

begleitete die Fahrt und bescheinigte dem<br />

neuen TGX EfficientLine 3 dank des effizienteren<br />

neuen Antriebsstrangs eine Verbrauchseinsparung<br />

von 6,35 Prozent gegenüber seinem<br />

Vorgängermodell.<br />

IM BEREICH DESIGN stellt MAN im Rahmen<br />

der IAA die TG-Baureihe ab 7,5 Tonnen vor. Dabei<br />

rückt der Löwe als Markenzeichen prägend<br />

in den Vordergrund. Der auf der Chromspange<br />

oberhalb des Kühlergrills platzierte MAN-Löwe<br />

hebt sich von dem neuen hochglanzschwarzen<br />

Hintergrund klarer ab. Auch in der Kabine zeigt<br />

Sparpaket: Der TGX EfficientLine 3 vereint<br />

alle technischen und aerodynamischen<br />

Kraftstoffsparmaßnahmen in einem <strong>Lkw</strong>.<br />

© MAN<br />

4 000<br />

Kilometer<br />

fuhren ein MAN TGX EfficientLine 3 und<br />

ein MAN TGX EfficientLine 2 durch<br />

Europa. Dabei zeigte sich, dass das neue<br />

Modell die Effizienz gegenüber seinem<br />

Vorgänger nochmals steigern konnte.<br />

Neue Lenkräder:<br />

Griffmulden und MAN-<br />

Löwe auf dem Pralltopf<br />

werten das Lenkrad<br />

zusätzlich auf.<br />

Hochwertiges Interieur: Die limitierte<br />

Sonderedition MAN PerformanceLine<br />

punktet durch ein ganz besonderes<br />

Innnenraumdesign.<br />

14<br />

15


IAA-THEMENSPEZIAL<br />

Goods<br />

sich der Löwe markanter als bisher und ziert<br />

nun den Pralltopf des Lenkrads. TGX und TGS<br />

erhalten darüber hinaus neu gezeichnete Kühllufteinlässe.<br />

Aerodynamisch optimierte Kühlerlamellen<br />

geben der Front ein kompaktes<br />

und geschlossenes Erscheinungsbild. Das neue<br />

Exterieur-Design kommt bei allen neuen TGX<br />

und TGS mit Abgasnorm Euro 6 ab der IAA<br />

zum Einsatz. Im Inneren aller TG-Modelle entsteht<br />

durch eine wärmere Farbwelt mit neuen<br />

Stoffen und Sitzbezügen ein helles und hochwertiges<br />

Bild, das durch das prägnante Lenkraddesign<br />

abgerundet wird. Die Griffmulden<br />

der neuen Serienlenkräder bieten eine hervorragende<br />

Bedienbarkeit für die zentrale Fahraufgabe.<br />

Der Fahrerarbeitsplatz aller Modelle<br />

gewinnt außerdem mit einem neuen Infotainmentsystem,<br />

automatischer Fahrlichtsteuerung<br />

und Regensensor an Attraktivität.<br />

Ein besonderes IAA-Highlight – nicht nur<br />

in puncto Design – ist eine exklusive, auf<br />

100 Stück limitierte Sonderedition des neuen<br />

TGX D38 mit 640 PS. Die PerformanceLine-<br />

Edition besticht durch besondere Designextras<br />

innen wie außen und steht mit ihrer Topmotorisierung<br />

für Höchstleistung auf der Straße.<br />

ALS WICHTIGES THEMA aus dem Bereich<br />

After Sales wird auf der IAA das MAN Original<br />

Öl vorgestellt. Die Motor-, Achs- und Getriebeöle<br />

sind speziell für MAN-Fahrzeuge angepasst<br />

und bieten höchste Qualität in puncto Effizienz,<br />

Leistung, Schutz vor Verschleiß und länge rer<br />

Lebensdauer des <strong>Lkw</strong>. Gleichzeitig können<br />

durch den Einsatz des MAN Original Öls die Gesamtbetriebskosten<br />

gesenkt werden, da es ein<br />

Serviceintervall von bis zu 140 000 Kilometern<br />

und ein Serviceintervall für den Dieselrußpartikelfilter<br />

von bis zu 850000 Kilometern ermöglicht.<br />

Das MAN Original Öl wird ab Anfang 2017<br />

in vielen europäischen Ländern erhältlich sein.<br />

Ebenfalls auf der IAA erstmals vorgestellt<br />

wird das neue Portfolio an MAN TopUsed-<br />

Kaufgarantien für Antriebsstrang und Gesamtfahrzeug.<br />

Das neue Portfolio bietet passende<br />

Produkte für MAN TopUsed-Trucks, einschließlich<br />

Fahrzeugen mit D38-Motor, sowie für MANund<br />

NEOPLAN-Reisebusse. Es werden drei verschiedene<br />

Laufzeiten von sechs Monaten,<br />

einem oder zwei Jahren angeboten. Neu an den<br />

Kaufgarantien ist, dass die Selbstbeteiligung<br />

beim Antriebsstrang über die gesamte Laufzeit<br />

wegfällt, die Selbstbeteiligung beim Gesamtfahrzeug<br />

über die gesamte Laufzeit auf 20 Prozent<br />

reduziert wird und das Fahrzeugalter kein<br />

Kriterium mehr für den Abschluss einer Kaufgarantie<br />

ist. Vielmehr wird eine passende<br />

Garantieerweiterung anhand der Laufleistung<br />

der Fahrzeuge angeboten. Die neuen TopUsed-<br />

Kaufgarantien können auch mit einem individuellen<br />

Servicevertrag kombiniert werden und<br />

sind ab 1. Oktober <strong>2016</strong> erhältlich.<br />

NICHT ZULETZT rückt MAN auf der IAA <strong>2016</strong><br />

neue Ansätze zur Vernetzung der Transportwelt<br />

in den Vordergrund. Ein eigener Bereich zu<br />

den Themen Innovation und Digitalisierung<br />

gibt Ausblicke auf kommende digitale Dienstleistungen<br />

und Angebote, mit denen Kunden<br />

ihre Logistikprozesse optimieren und Warenströme<br />

durch intelligente Vernetzung effizienter<br />

gesteuert werden können. Ebenso wird<br />

MAN in Hannover neue Konzepte zur Elektromobilität<br />

vorstellen (weitere Informationen zu<br />

den Themen Digitalisierung und Elektromobilität<br />

finden Sie auf den Seiten 23–28).<br />

Stark und sparsam: Der neue, 15,2 Liter große<br />

Reihensechszylinder-Motor MAN D38 erreicht bereits bei<br />

Drehzahlen von 900 Umdrehungen in der Minute ein<br />

Drehmoment zwischen 2 700 und 3 000 Newtonmetern.<br />

640<br />

Pferdestärken<br />

sind mit der neuen Motorengeneration<br />

für fast alle Varianten des MAN TGX D38<br />

verfügbar – nicht nur für die Schwerlastausführungen.<br />

Weitere Infos zu den Innovationen von<br />

MAN auf der IAA <strong>2016</strong> gibt es auf<br />

> www.iaa.man<br />

© MAN<br />

Kraftstoffeffizienz-Klasse „A“:<br />

die neuen Conti EfficientPro<br />

Die neuen <strong>Lkw</strong>-Reifen für Lenk- und Antriebsachsen<br />

sind primär für den Langstreckentransport auf Autobahnen<br />

und Schnellstraßen entwickelt worden.<br />

Wesentliche Merkmale bilden spezielle Gummimischungen und<br />

ein konsequent weiter optimiertes Abrollverhalten. Damit lassen<br />

sich auf 100 km bis zu 0,64l Kraftstoff einsparen.*<br />

GENERATION 3. DRIVEN BY YOUR NEEDS.<br />

Weitere Informationen finden Sie unter<br />

www.continental-lkw-reifen.de<br />

Continental<br />

Halle 17, Stand A06/B11<br />

22. – 29. September<br />

Hannover<br />

A<br />

-0,64 l / 100 km*<br />

Conti EfficientPro S Conti EfficientPro D<br />

* im Vergleich zur Conti EcoPlus-Reihe<br />

16


IAA-THEMENSPEZIAL<br />

2/<strong>2016</strong><br />

Viel Stauraum: In der größten<br />

Ausführung entspricht das<br />

Ladevolumen des geschlossenen<br />

Kastenwagens 18,4 Kubikmetern.<br />

Der neue<br />

MAN TGE<br />

Was bisher bei 7,5 Tonnen startete,<br />

beginnt künftig bei 3,0 Tonnen zulässigem<br />

Gesamtgewicht: Mit dem neuen<br />

TGE stellt MAN ein leichtes Nutzfahrzeug<br />

auf die Räder, das ausziehen wird,<br />

um vor allem im Verteilerverkehr und<br />

im Bauhandwerk Nutzer zu finden.<br />

Alles am richtigen Platz:<br />

Der Instrumententräger ist klar<br />

gegliedert. Robuste Stoffe in MAN-<br />

Qualität garantieren Langlebigkeit.<br />

V<br />

on 3,0 bis 44 Tonnen: Mit<br />

einer Spannweite von 41 Tonnen<br />

avanciert MAN zum<br />

Full-Range-Anbieter, wenn es<br />

darum geht, für jede Transportaufgabe<br />

die rich tige<br />

Antwort zu haben. Der neue<br />

MAN TGE deckt dabei als flexibles Profiwerkzeug<br />

vorrangig die kleinen Aufgaben im<br />

Geschäftsfeld Logistik und Bau ab. Aber auch<br />

branchenspezifische Anforderungen aus<br />

Handwerk und Personenbeförderung sind<br />

zukünftige Einsatzgebiete des kleinen „Lastkraftwagens“<br />

aus dem Hause MAN, wenn es<br />

um Transporte bis 5,5 Tonnen zulässiges<br />

Gesamtgewicht geht.<br />

Fest steht, dass MAN seine führende Rolle<br />

und Erfahrungen im Bauhandwerk und<br />

Transport gleichfalls auf den MAN TGE überträgt<br />

und den Kunden auch im leichten Nutzfahrzeugsegment<br />

mit gewohnter Kompetenz<br />

zur Seite steht und sie beim Finden der spezifischen<br />

Lösung für ihre Geschäftsfelder unterstützt.<br />

Sicher ist auch, dass der vom <strong>Lkw</strong><br />

gewohnte professionelle Service sowie die<br />

umfangreichen Dienstleistungen im TGE-<br />

Segment Maßstäbe setzen und nachhaltig begeistern<br />

werden. Darunter fällt vor allem die<br />

kundennahe Unterstützung rund um die Uhr.<br />

INSGESAMT STEHEN FÜR DEN MAN TGE zwei<br />

Radstände, drei Dachhöhen und gleichfalls<br />

drei Fahrzeuglängen zur Wahl. Neben dem geschlossenen<br />

Kastenwagen und dem verglasten<br />

Kombi bereichern unter anderem Fahrgestelle<br />

mit Einzel- und Doppelkabine, serienmäßig<br />

mit Pritsche bestellbar, das Angebot an Karosserieformen.<br />

Variantenreich sind auch die<br />

5,5<br />

Tonnen<br />

zulässiges Gesamtgewicht bringt der<br />

neue MAN TGE auf die Räder. Unter den<br />

MAN-Fahrzeugen deckt er die Transportklasse<br />

von 3,0 bis 5,5 Tonnen ab.<br />

© Michel Devries/MAN<br />

Antriebe. In Abhängigkeit vom zulässigen<br />

Gesamtgewicht zwischen 3,0 und 5,5 Tonnen<br />

sind Front-, Allrad- und Heckantrieb möglich.<br />

Das maximale Laderaumvolumen des geschlossenen<br />

Kastenwagens liegt bei gut 18 Kubikmetern.<br />

Die Leistung der TDI-Motoren<br />

schlägt einen eng gefächerten Bogen von<br />

75 kW/102 PS bis hin zu 130 kW/177 PS. Stets dabei:<br />

der Notbremsassistent, der via Abstandssensoren<br />

den vorausfahrenden Verkehr<br />

beobachtet und bei plötzlich auftretenden<br />

Veränderungen den Fahrer aktiv unterstützt.<br />

Darüber hinaus informiert ein Telematiksystem<br />

über zahlreiche Parameter rund um<br />

Logistik und Services.<br />

Generell gilt: Der neue MAN TGE begeistert<br />

mit besten TCO. Ein optimales Preis-Leistungs-Verhältnis<br />

und ein geringer Wertverlust<br />

stehen zudem für seine hohe Rentabilität.<br />

Bestes Handling: Das<br />

ausgewogene Fahrwerk<br />

bietet maximalen Komfort<br />

bei hohen Lastreserven.<br />

18<br />

19


IAA-THEMENSPEZIAL<br />

2/<strong>2016</strong><br />

ein anspruchsvolles Projekt, bei dem die Teams<br />

aus der Motoren- und Getriebeentwicklung,<br />

der Konstruktion, aus der Fahrzeugintegra tion<br />

SAUBERE<br />

LEISTUNG!<br />

2017 tritt die Abgasnorm Euro 6c für Nutzfahrzeuge<br />

in Kraft. Im MAN-Motorenwerk in Nürnberg haben<br />

die Entwickler Leistung und Effizienz der kommenden<br />

Motoren generation auf ein neues Level gehoben.<br />

Zukünftige Generation: Bei<br />

MAN in Nürnberg entstehen<br />

die neuen Euro 6-Motoren<br />

für <strong>Lkw</strong> (r.) und Bus.<br />

© Florian Generotzky<br />

Wichtige Station an der<br />

Montagelinie: Der vorgruppierte<br />

Zylinderkopf wird auf das<br />

Kurbelgehäuse gesetzt.<br />

„Unser Ziel:<br />

Emissionen<br />

reduzieren<br />

und Leistung<br />

steigern“<br />

Thorsten Oberpenning, Project Manager<br />

D2x Engine bei MAN<br />

E<br />

s ist 12.58 Uhr – beinahe lautlos<br />

lässt der Motor die letzte Station<br />

der Montagelinie „D2x“ hinter sich.<br />

Eine Plexiglastür schließt sich.<br />

Dann macht sich das Aggregat mit<br />

dem Aufzug und einer Förderkette<br />

auf den Weg in die Testzone, wo sich alle Motorfunktionen<br />

auf dem Prüfstand bewähren müssen.<br />

An dieser Stelle laufen bei MAN in Nürnberg<br />

pro Tag etwa 250 Motoren vom Band.<br />

70 Prozent davon sind aktuelle Euro 6-Maschinen.<br />

Doch heute ist etwas anders. Eingereiht<br />

in die Tagesproduktion, hat gerade der erste<br />

Euro 6-Motor der nächsten Generation seine<br />

Premiere bestanden: die Montage unter „gewöhnlichen“<br />

Serienbedingungen. Dr. Christian<br />

Weiskirch, Leiter der Abteilung Engine Performance<br />

and Emissions D2x, freut sich mit seinem<br />

Team über den großen Moment. „Zweieinhalb<br />

Jahre intensivste Entwicklungszeit liegen<br />

hinter uns“, sagt Weiskirch. Das Ziel: die Weiterentwicklung<br />

der Euro 6-Technologie zur nächsten<br />

Stufe, dem Euro 6c-Standard, der ab Januar<br />

2017 in Europa gesetzlich vorgeschrieben ist.<br />

EINEN KERNPUNKT der Verordnung stellt<br />

dabei dar, dass die niedrigen Emissionswerte<br />

über neue Messverfahren nicht nur am Prüfstand,<br />

sondern auch während der Fahrt nachgewiesen<br />

werden müssen. Mit der Stufe „6c“<br />

wurden die Schwellenwerte für die Selbstüberwachung<br />

(OBD – On-Board-Diagnose) weiter<br />

ab gesenkt, was indirekt eine weitere Reduktion<br />

der Emissionen erfordert. „Das war und ist<br />

und der Prozess- und Projektsteuerung seit<br />

dem zweiten Halbjahr 2014 Hand in Hand gearbeitet<br />

haben. Bis zu 100 MAN-Mitarbeiter<br />

unterschiedlichster Fachrichtungen waren involviert“,<br />

berichtet Weiskirch.<br />

Dazu zählt Thorsten Oberpenning, Project<br />

Manager D2x Engine bei MAN. Der Maschinenbau-Ingenieur<br />

und Fahrzeugtechniker<br />

hat den Innovationsprozess über den gesamten<br />

Zeitraum maßgeblich mitgestaltet und<br />

verantwortet. „Euro 6c ist noch einmal eine<br />

große technologische Herausforderung“, erklärt<br />

Oberpenning. „Es geht dabei darum, bei<br />

einem bereits sehr ausgereiften Motor den<br />

CO2-Ausstoß nochmals zu reduzieren. Gleichzeitig<br />

war es uns wichtig, die Effizienz weiter<br />

zu steigern. Dabei sind stabile Emissions werte<br />

bis 700 000 Kilometer Fahrleistung zu garantieren.“<br />

Mithilfe eines neuen, mobilen Messver<br />

fahrens, des „Portable Emissions Measuring<br />

System“ (PEMS), lässt sich der CO2-Ausstoß<br />

im Fahrbetrieb kontrollieren. „Bei nachweislich<br />

stabil niedrigen Emissionen ist es uns gelungen,<br />

beim D26-Motor die Leistung um<br />

20 PS und das Drehmoment um 200 Newtonmeter<br />

zu verbessern“, sagt Oberpenning stolz.<br />

Dank des optimierten Drehmoments seien<br />

unter Volllast nunmehr spürbar weniger Zwischenschaltungen<br />

notwendig, um das volle<br />

Drehmoment zu erreichen oder zu halten.<br />

„Der Fahrkomfort steigt damit deutlich“, so<br />

der Projektleiter. Und nicht zuletzt steht beim<br />

D26 nun auch wieder die „500“ an der Tür. Die<br />

PS stellten noch immer eine wichtige Größe<br />

für <strong>Lkw</strong>- und Busbetreiber dar. Nicht minder<br />

bedeutsam sei, dass das Projektziel einer<br />

Kraftstoffsenkung um etwa 2,5 Prozent umgesetzt<br />

werden konnte. „Das hören kostenund<br />

leistungsbewusste Fuhrunternehmer<br />

und Fuhrparkleiter besonders gerne“, weiß<br />

Thorsten Oberpenning.<br />

Was in Zahlen und Leistungswerten auf<br />

den Punkt gebracht werden kann, ergibt sich<br />

für die Entwickler aus einem ausgesprochen<br />

anspruchsvollen Innovationsprozess. „Die<br />

Komplexität der Aufgaben hatte beim Schritt<br />

zu Euro 6c noch einmal deutlich zugenommen.<br />

Um unsere hochgesteckten Ziele zu errei-<br />

20<br />

21


IAA-THEMENSPEZIAL<br />

2/<strong>2016</strong><br />

„Für Euro 6c<br />

arbeiten alle<br />

Fachabteilungen<br />

Hand in Hand.“<br />

Dr. Christian Weiskirch, Abteilungsleiter Engine<br />

Performance and Emissions D2x<br />

Detailarbeit: In der Vorgruppierung<br />

des Zylinderkopfs bringt ein<br />

MAN-Mitarbeiter Montagemittel<br />

auf eine Verbindungsstelle auf.<br />

chen, mussten alle Beteiligten von An fang an<br />

bereichsübergreifend über den eige nen Tellerrand<br />

schauen und die Kom munikation untereinander<br />

noch weiter intensivieren. Produktion,<br />

Beschaffung, Controlling – alle haben aktiv<br />

mitgedacht und geplant, damit die notwendige<br />

Parallelisierung der Prozesse möglich wurde“,<br />

berichtet Weiskirch. So führt beispielsweise<br />

die REACH-Verordnung des Gesetzgebers<br />

dazu, dass die Haupt- und Pleuellager zukünftig<br />

aus bleifreiem Material bestehen. Das Innenleben<br />

des Motors reagiert nunmehr deutlich<br />

empfindlicher auf sogenannten „Urschmutz“<br />

und kleinste Verunreinigungen. Das<br />

Ergebnis ist ein völlig neuer Montageprozess.<br />

„Wir bauen nun das Innenleben des Motors unter<br />

‚Reinraumbedingungen‘ zusammen und<br />

liefern es als komplett vormontiertes, geschlossenes<br />

System, sauber in Folie verpackt,<br />

direkt in die Montagelinie“, so Oberpenning.<br />

ANGESICHTS DER VIELEN DETAILS und ausgefeilten<br />

Leistungsmerkmale der neuen Motorengeneration<br />

ist es fast schade, dass sich die<br />

neue Euro 6-Maschine auf den ersten Blick optisch<br />

kaum von ihren Vorgängern unterscheidet.<br />

Am ehesten fällt noch das kreis runde Rippengehäuse<br />

in der Motorfront auf, hinter dem<br />

sich die drehzahlgeregelte Kühlmittelpumpe<br />

verbirgt. „Sie ermöglicht eine bedarfsgerechte<br />

Pumpleistung des Kühlmittels. Diese Neuerung<br />

trägt wesentlich dazu bei, die Effizienz<br />

der Motoren zu steigern und somit Kraftstoff<br />

zu sparen“, erklärt Oberpenning. So kann bei<br />

geringem Kühlbedarf, zum Beispiel im Fernverkehr,<br />

die benötigte mechanische Leistung<br />

der Wasserpumpe um 80 Prozent reduziert<br />

werden. Davon profitieren <strong>Lkw</strong>- und Busantriebe<br />

gleichermaßen. „Wir betonen bei Truckund<br />

Busmotoren die Ge meinsamkeiten. Über<br />

eine weitreichende Datensatz- und Bauteilegleichheit<br />

können wir so die Entwicklungen<br />

im Bus- und <strong>Lkw</strong>-Segment optimal zusammenführen“,<br />

legt Thorsten Oberpenning dar.<br />

Beide Motoren sind auf dem MAN-Stand bei<br />

der IAA Nutzfahrzeuge zu sehen. Der Busmotor<br />

unterscheidet sich optisch nur durch die<br />

flachere Ölwanne, mehrere applizierte Lichtmaschinen<br />

und Generatoren sowie den auskragenden<br />

Klimakompressor. Im Innenraum<br />

eines Busses ist schließlich klimatisch deutlich<br />

mehr zu leisten als in einem <strong>Lkw</strong>.<br />

Das Ergebnis der Entwicklung seien „innovative<br />

Standards auf höchstem Niveau“,<br />

hebt Oberpenning hervor. Für das gesamte<br />

Team steht deswegen schon jetzt fest: „Die<br />

neue Motorengeneration ist ein Meilenstein<br />

auf dem Weg in eine gute Zukunft. Für MAN<br />

und für die Kunden.“<br />

Motorbefund nach Dauerlauf: Hier wird<br />

die neu entwickelte Motorengeneration<br />

getestet – und für gut befunden.<br />

Das MAN-Entwicklerteam (v. l.): Thomas Binzer (Abteilungsleiter Motorenkonstruktion Baureihe D20/26),<br />

Dr. Christian Weiskirch (Abteilungsleiter Engine Performance and Emissions D2x), Thorsten Oberpenning<br />

(Project Manager D2x Engine), Stefan Scholz (Leiter Vorseriencenter Motor)<br />

2,5 %<br />

Kraftstoff<br />

spart die neue Motorengeneration ein –<br />

bei gleichzeitig verbesserter Leistung<br />

und erhöhtem Drehmoment.<br />

© Florian Generotzky<br />

© MAN<br />

Neue Konzepte<br />

zur Vernetzung der Transportwelt<br />

MAN treibt mit einer neuen Digitalisierungsstrategie<br />

die intelligente Steuerung von Logistikprozessen<br />

voran. Dabei sind die Beteiligten der Transportkette<br />

sowohl Datenlieferanten als auch Datennutzer. Aus<br />

dem Austausch entsteht ein vernetztes Ökosystem, das<br />

die Effizienz der Transportbranche erheblich steigert.<br />

Bereits heute kann eine Vielzahl<br />

von Informationen über<br />

den Einsatz eines <strong>Lkw</strong> digital<br />

abgebildet werden. So werden<br />

die Lenk- und Ruhezeiten des<br />

Fahrers erfasst und die technischen<br />

Betriebsdaten des<br />

Fahrzeugs gespeichert. Transportunternehmen<br />

können den Zustand ihrer Ladungen<br />

permanent überwachen, etwa bei Kühltransporten.<br />

Flotten managementsysteme und<br />

GPS-Anwendungen bieten die Möglichkeit<br />

22<br />

23


IAA-THEMENSPEZIAL<br />

2/<strong>2016</strong><br />

zur Nachverfolgung von Routendaten und<br />

Streckenprofilen, bis hin zu den einzelnen<br />

Lade- und Abladestellen einer Tour. So entsteht<br />

daraus eine Vielzahl von nützlichen<br />

Anwendungen und Serviceleistungen. Der<br />

Wartungsbedarf des Fahrzeugs und seiner<br />

Komponenten kann von der Werkstatt vorausschauend<br />

geplant werden, die gespeicherten<br />

Arbeitszeitdaten der Fahrer erleichtern<br />

dem Transportunternehmer seine Personaldisposition,<br />

und streckengenau erfasste<br />

Kraftstoffverbrauchsdaten machen den Kostenblock<br />

Diesel viel exakter kalkulierbar als<br />

früher. Gespeicherte Streckendaten sind auch<br />

die Grundlage für die professionelle Schulung<br />

der Fahrer, um die vollen Effizienzpotenziale<br />

des Gesamtsystems <strong>Lkw</strong> nutzbar zu machen.<br />

MAN geht hier mit dem Angebot Connected<br />

CoDriver sogar so weit, den Fahrer direkt „on<br />

the Job“ zu coachen, indem ein Trainer ihn<br />

auf Grundlage von Echtzeitdaten virtuell begleitet<br />

und Fahrhinweise gibt.<br />

IM MITTELPUNKT von aktuellen Telematikanwendungen<br />

steht bis jetzt vor allem die Kosteneffizienz<br />

des einzelnen Fahrzeugs und der<br />

Fahrzeugflotten. Das volle Potenzial aber,<br />

das die Digitalisierung der Transportbranche<br />

bietet, wird noch nicht voll ausgeschöpft. Im<br />

Gütertransport werden heute 35 Prozent der<br />

Laderaumkapazitäten noch nicht hinreichend<br />

genutzt. Über das einzelne Transportunternehmen<br />

hinaus fehlt es allen Beteiligten an<br />

Echtzeitinformationen hinsichtlich verfügbarer<br />

Transportkapazitäten, deren genauer<br />

Lokalisierung und Einsetzbarkeit. Speditionen,<br />

Disponenten und <strong>Lkw</strong>-Fahrer sind häufig nur<br />

unzureichend über Logistikabläufe informiert<br />

und setzen eine Vielzahl unterschiedlicher<br />

IT-Systeme ein. Dabei wird für die intelligente<br />

Steuerung von Logistikabläufen die ganzheitliche<br />

Betrachtung immer wichtiger. In diesem<br />

Zusammenhang gilt es, sowohl die einzelnen<br />

Akteure der Transportkette als auch deren<br />

Infra struktur stärker miteinander zu vernetzen<br />

und Daten austauschbar zu machen.<br />

MAN hat vor diesem Hintergrund einen<br />

eigenen Unternehmensbereich gegründet,<br />

um die Digitalisierung in der Transportbranche<br />

mit neuen Lösungen und Services voranzutreiben.<br />

Dabei gilt es, in Zukunft viel stärker<br />

in Logistikprozessen zu denken als in den<br />

gängigen Strukturen eines Markenherstellers,<br />

weiß Markus Lipinsky, Leiter des Geschäftsbereichs<br />

Telematics and Digital Solutions bei<br />

MAN: „Unsere Kunden haben einen Mehrmarkenfuhrpark,<br />

daher müssen wir dieses<br />

Kundenbedürfnis bedienen und können nicht<br />

nur durch eine reine MAN-Brille blicken.“<br />

ÜBER DEN TELLERRAND hinauszuschauen,<br />

gilt künftig auch bei der Einbindung von neuen<br />

Partner- und Geschäftsmodellen. Im Mai<br />

gab MAN Truck & Bus die Beteiligung am amerikanischen<br />

Unternehmen FR8 Revolu tion Inc.<br />

bekannt. Das im Silicon Valley, USA, ansässige<br />

Start-up hat ein ganzheitliches „Betriebssystem“<br />

für die vernetzte Transportbranche<br />

„Durch den Austausch von Daten vernetzen<br />

wir alle Partner der Transportkette.“<br />

Frank Tinschert, Vice President Telematics and Digital Solutions bei MAN<br />

entwickelt, das Versendern, Transportunternehmern<br />

und <strong>Lkw</strong>-Fahrern eine einheitliche<br />

und transparente Plattform für die Planung<br />

von Ladungen auf Basis von Echtzeitdaten<br />

liefert. Die offene und markenübergreifende<br />

Plattform bietet die Möglichkeit, „Apps“ für<br />

jede der beteiligten Zielgruppen zur Verfügung<br />

zu stellen. Mit der Beteiligung an FR8<br />

wird MAN die digitale Transformation der<br />

Branche aktiv mitgestalten, Erfahrungen sammeln<br />

und diese auf Geschäftsmodelle in Europa<br />

übertragen. Die konkrete technische Basis<br />

und Schnittstellen werden ebenfalls von MAN<br />

Telematics and Digital Solutions definiert und<br />

entwickelt. Für jeden MAN-<strong>Lkw</strong> werden ab 2017<br />

die notwendigen Schnitt stellen zur Verfügung<br />

stehen, um den für die optimale Vernetzung<br />

benötigten Datenaustausch zu ermöglichen.<br />

MAN hat den Anspruch, die Digitalisierung<br />

in der Nutzfahrzeug- und Logistikwelt<br />

maßgeblich voranzutreiben und als Initator<br />

einer ganz neuen Produktkategorie eine<br />

führende Stellung einzunehmen. Zu diesem<br />

Zweck wird eine vollständig neue Marke auf<br />

der IAA <strong>2016</strong> ihre Weltpremiere feiern: RIO.<br />

Wofür sie steht und was sie der gesamten<br />

Branche bringt, lässt sich live am MAN-Stand<br />

in Halle 12 entdecken.<br />

35 %<br />

Laderaumkapazitäten<br />

werden heute nicht voll ausgeschöpft.<br />

Das will MAN mithilfe der Nutzbarmachung<br />

und Vernetzung von Daten ändern.<br />

© Andreas Pohlmann<br />

Glaubt an Big Data: Frank Tinschert<br />

ist bei MAN verantwortlich für die<br />

Entwicklung einer übergreifenden<br />

digitalen Informationsplattform.<br />

„Unsere Plattform<br />

soll einen echten<br />

Mehrwert für die<br />

Kunden bieten.“<br />

Frank Tinschert<br />

„Digital Solutions“: gemeinsam in die Zukunft<br />

Mit „Digital Solutions“ bietet MAN eine entscheidet der Betreiber natürlich nach Kapa-<br />

Plattform an, auf der sowohl eigene als auch zitäten, nicht notwendigerweise nach der Marke.<br />

Die Marke ist dann entscheidend, wenn es<br />

Services von Partnern gepoolt werden. Frank<br />

Tinschert, Vice President Telematics and Digital zum Beispiel um Verbräuche geht.<br />

Solutions bei MAN, erklärt, warum die Einbindung<br />

von Partnern, die am Logistikprozess be-<br />

der Kooperation? In der Welt von Transport<br />

Welche Vorteile haben die Partner von<br />

teiligt sind, dabei zum Kernkonzept neuer digitaler<br />

Geschäftsmodelle gehört.<br />

arbeit alles. Denkt man heute über globale Lie-<br />

und Logistik ist Vernetzung und Zusammenferketten<br />

nach, gibt es dort eine Vielzahl an<br />

Herr Tinschert, welche Ziele verfolgen Beteiligten. Der Austausch von Informationen<br />

Sie mit der „Digital Solutions“-Plattform? in dieser immer schneller werdenden Welt<br />

Wir wollen eine gemeinsame Plattform schaffen,<br />

bei der sich unterschiedliche Partner des entscheidend. Diese Informationen zu weite-<br />

von Logistikprozessen und Lieferterminen ist<br />

Transport- und Logistikprozesses einbringen ren Mehrwertdienstleistungen zu verarbeiten,<br />

ist für die Partner ein wesentlicher Vor-<br />

können. So entsteht ein Mehrwert für den<br />

teil. So erreichen sie möglicherweise Kunden,<br />

die ansonsten schwerer zu akquirieren wären.<br />

Die Kooperation bietet also auch einen vertrieblichen<br />

Benefit für die Partner.<br />

Inwieweit ist das Partnernetzwerk bereits<br />

ausgebaut? Wir sind noch ganz am Anfang<br />

und auch deshalb bewusst völlig offen<br />

unterwegs. Jeder Kunde soll innerhalb der<br />

Plattform die Anwendungen nutzen, die passend<br />

für ihn und seinen Einsatzzweck sind.<br />

Wir streben an, möglichst viele Partner aus<br />

verschiedenen Bereichen zu finden, die verstanden<br />

haben, dass man wegmuss von einer<br />

Silodenkweise. Nur so wird ein Mehrwert sowohl<br />

für die Kunden als auch für die eigenen<br />

Vertriebsprozesse geschaffen. Wenn man das<br />

weiterdenkt, entsteht auch ein volkswirtschaftlicher<br />

Mehrwert dadurch, dass die Infra-<br />

Kunden, da alle Aspekte, die für seine Tätigkeit<br />

wichtig sind, berücksichtigt werden. Dieser<br />

offene Standard ist einzigartig in der Zugänge zu Städten durch Elektromobilität<br />

struktur besser genutzt wird und Themen wie<br />

Nutzfahrzeugindustrie.<br />

adressierbar werden.<br />

Wie kam es zu der Entscheidung, die Welche Potenziale sehen Sie für die<br />

Plattform für Partner und deren Lösungen Zukunft? So eine Plattform bietet Chancen,<br />

zu öffnen? Der entscheidende Faktor ist, dass nicht nur Mehrwertdienste darzustellen, sondern<br />

auch ganz neue Geschäftsmodelle zu<br />

Flottenlösungen stets nur ganzheitlich aus<br />

einer Flottenperspektive betrachtet werden entwickeln. Ein Beispiel ist das Platooning, bei<br />

können. Je nach Schwerpunkt der Flotte gibt dem mehrere <strong>Lkw</strong> hintereinander fahren und<br />

es ganz unterschiedliche Anforderungen, die den Windschatten nutzen. Der <strong>Lkw</strong> an der<br />

weit über das Nutzfahrzeug an sich hinausgehen.<br />

Für eine Transportdienstleistung ist Kraftstoff, also kann man darüber nachden-<br />

Spitze verbraucht natürlich am meisten<br />

es nicht entscheidend, welche Zugmaschine ken, wie man sich diese Vorteile teilen kann,<br />

vorne läuft, sondern welche Transportkapazitäten<br />

mit welchen Rahmenbedingungen, Restübergreifend<br />

stattfindet. Das sind Themen,<br />

insbesondere, wenn das Platooning flottenlenkzeiten<br />

und Fahrern verfügbar sind. Da die wir zukünftig in Angriff nehmen werden.<br />

24<br />

25


IAA-THEMENSPEZIAL<br />

2/<strong>2016</strong><br />

Voll unter<br />

Strom<br />

Schnellladen via Pantograf: Der<br />

Elektrobus wird an der Haltestelle<br />

über einen Ladearm geladen.<br />

© MAN<br />

Fünf Millionen Menschen fahren<br />

täglich in Deutschland mit<br />

Linienbussen, seit fast 90 Jahren<br />

werden diese vornehmlich von<br />

Dieselmotoren angetrieben. Und auch bei den<br />

<strong>Lkw</strong> dominiert die Dieseltechnik. Doch ein<br />

Wandel ist in Sicht. Wie eine von Shell durchgeführte<br />

Studie zu Nutzfahrzeugen bestätigt,<br />

werden elektrische Antriebe neben Gasmotoren<br />

bei Nutzfahrzeugen und Bussen mittelfristig<br />

an Bedeutung gewinnen.<br />

Ein Trend, den MAN frühzeitig erkannt<br />

hat. Mit der Stadtbusfamilie Lion’s City bietet<br />

MAN neben der Dieseltechnologie schon heute<br />

eine Reihe von alternativen Antrieben in<br />

sämtlichen Längenvarianten an. Auf der diesjährigen<br />

IAA wird nun ein Buskonzept als<br />

Technologieträger für eMobility mit unterschiedlichen<br />

Ladesystemen vorgestellt. Dabei<br />

ist der Anspruch immer, den Kunden wirtschaftliche<br />

und ausgereifte Fahrzeuge anzubieten.<br />

Durch die langjährige Erfahrung<br />

mit elektrifizierten Antriebssträngen und<br />

weiteren Komponenten beim MAN Lion’s City<br />

Hybrid ist der Nutzfahrzeughersteller bestens<br />

aufgestellt, um den Verkehrsbetrieben eine<br />

praxistaugliche und effiziente Lösung im<br />

Bereich Elektrobus zur Verfügung zu stellen.<br />

Hierfür setzt MAN auf ein modulares Konzept,<br />

bei dem Ladetechnologien ebenso nach<br />

Bedarf gewählt und kombiniert werden<br />

können wie die Anzahl der Speichermodule<br />

je nach erforderlicher Reichweite und Transportkapazität.<br />

Zukunftsfähige Lösungen werden für den<br />

weiterhin wachsenden Nutzfahrzeugmarkt immer<br />

wichtiger. MAN stellt deshalb auf der IAA<br />

ein modulares Konzept für Elektromobilität vor.<br />

Laden über Nacht: Spezielle Steckdosen in den<br />

Busdepots liefern Elektrobussen den nötigen Strom<br />

für den Einsatz am nächsten Morgen.<br />

IM ERSTEN SCHRITT konzentriert sich<br />

MAN dabei auf die etablierten Technologien.<br />

Dazu gehören das Nachtladen und das<br />

Schnellladen sowie eine Kombination der<br />

Systeme. Beim Nachtladen wird das Fahrzeug<br />

via CCS-Schnittstelle an Endstationen<br />

oder in Depots aufgeladen, beim Schnellladen<br />

werden Elektrobusse per automatisierter<br />

Schnittstelle an Haltestellen über einen<br />

„Pantograf“ genannten Ladearm geladen. Um<br />

den Verkehrsbetrieben die gewohnte Flexibilität<br />

bei der Linienführung und Kapazitätsplanung<br />

zu bieten, wird das Startportfolio<br />

sowohl zwölf Meter lange Solo- als auch<br />

18-Meter-Gelenkniederflurbusse umfassen.<br />

Denn je nach Einsatzzweck, Linienführung<br />

und Topografie erscheint eine Kombination<br />

verschiedener Fahrzeuge und Ladetechnologien<br />

im tatsächlichen Alltagsbetrieb<br />

wahrscheinlich. Bereits 2018 wird MAN im<br />

Rahmen der eMobility-Roadmap eine Vorserienversion<br />

eines Batteriebusses (BEV) in<br />

den Feldversuch schicken. Die Serienproduktion<br />

eines zu 100 Prozent elektrisch angetriebenen<br />

Stadtbusses wird noch vor 2020<br />

26<br />

27


IAA-THEMENSPEZIAL<br />

starten. Bis 2030 plant MAN Truck & Bus<br />

außerdem, mehr als die Hälfte des Absatzes<br />

im Stadtbussegment mit emissionsfrei angetriebenen<br />

Fahrzeugen zu erzielen.<br />

Grundsätzlich kommen im Bus wie im<br />

<strong>Lkw</strong> dieselben Lade- und Speichertechnologien<br />

zum Einsatz. Die E-Technologie für Anwendungen<br />

im <strong>Lkw</strong> befindet sich ebenfalls in<br />

der Entwicklung und baut auf den für den Bus<br />

entwickelten Lösungen auf. Auch hierzu zeigt<br />

MAN auf der IAA eine Fahrzeugstudie.<br />

EINE WICHTIGE, NOCH UNGELÖSTE Aufgabe<br />

liegt darin, die Schnittstellen der Ladetechnologie<br />

zu standardisieren. Denn Standardisierung<br />

ist die Voraussetzung für Flexibilität,<br />

Interoperabilität und Planungssicherheit bei<br />

den Betreibern der Stadtbusflotten und somit<br />

auch für einen erfolgreichen Einzug der<br />

emissionsfreien Antriebstechnologien in die<br />

Städte. Daher beteiligt sich MAN an dem Förderprojekt<br />

„eBusCS“, das vom Bundesministerium<br />

für Wirtschaft und Energie unterstützt<br />

wird. Dessen Zielsetzung ist es, die<br />

Standardisierung für das Laden von Elektrobussen<br />

innerstädtisch teilautomatisiert an<br />

Endhaltestellen und mit erweitertem Energiemanagement<br />

im Depot voranzutreiben.<br />

Themenschwerpunkte der Standardisierung<br />

aus Herstellersicht sind dabei unter anderem<br />

die Ladekommunikation gemäß ISO 15118<br />

und die Positionierung von automatisierten<br />

Ladevorrichtungen und Steckern am Fahrzeug.<br />

In diesem Kontext beteiligt sich MAN<br />

auch aktiv am herstellerübergreifenden<br />

Austausch in den entsprechenden Gremien<br />

des Verbandes der Automobilindustrie, des<br />

Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen<br />

sowie des Internationalen Verbandes für<br />

öffentliches Verkehrswesen und unterstützt<br />

die Aktivitäten des Europäischen Komitees<br />

für elektrotechnische Normung CENELEC.<br />

Modulare Entwicklung: MAN<br />

stellt auf der IAA auch ein Elektrokonzept<br />

einer Sattelzugmaschine<br />

für den Verteilerverkehr vor.<br />

100 Prozent elektrisch: Mithilfe des Technologieträgers<br />

zeigt MAN auf der IAA <strong>2016</strong> die<br />

Integration unterschiedlicher Ladesysteme.<br />

© MAN, MPC Filmproduktion GbR<br />

Besser bremsen mit Wasser.<br />

Der Aquatarder PWR<br />

Wirtschaftlich und umweltschonend unterwegs: Mit dem Voith Aquatarder PWR. Das<br />

primäre Dauerbremssystem arbeitet mit dem Kühlwasser als Betriebsmedium und ist<br />

daher wartungsfrei. Es führt bis zu 90 % aller Bremsungen verschleißfrei durch – das<br />

reduziert Ihre Werkstattaufent halte.<br />

Als Teil des MAN PriTarder Bremssystems erzielt der Aquatarder PWR eine hohe<br />

Bremsleistung bereits bei niedrigen Geschwindigkeiten. Und das mit einem Gewicht von<br />

nur 33 kg. All das macht ihn zum idealen Dauer bremssystem für Verteiler- und<br />

Baustellenfahrzeuge sowie den kombinierten Einsatz mit MAN HydroDrive.<br />

www.voith.de<br />

28


2/<strong>2016</strong><br />

Einen Tag mit den Platooning-Entwicklern von<br />

MAN auf der Teststrecke erleben Sie im Video auf<br />

> youtu.be/fHibsfiIrhk<br />

Revolution im<br />

Windschat ten Die<br />

31<br />

Digitalisierung hat auch für die Transport- und<br />

Logistik branche weitreichende Konsequenzen. Bei der<br />

„European Truck Platooning Challenge <strong>2016</strong>“ erprobte<br />

MAN die hochkomplexe Techno logie des vernetzten<br />

Konvoi- Fahrens auf der Straße. Die Demonstrationsfahrt<br />

war aber erst der Anfang.<br />

© Max Kratzer<br />

30


2/<strong>2016</strong><br />

Journalisten, Mitarbeiter und<br />

Gäste warteten am 4. April vor<br />

dem MAN Truck Forum in<br />

München auf das Startsignal –<br />

und das kam von Alexander<br />

Dobrindt höchstpersönlich. Der<br />

deutsche Verkehrsminister hatte<br />

sich aus gutem Grund auf den Weg nach<br />

Bayern gemacht. Einen „Meilenstein für die<br />

digitale Mobilität“ kündigte der Politiker an,<br />

bevor er symbolisch den roten Startknopf<br />

drückte und zwei MAN-<strong>Lkw</strong> auf die Reise<br />

nach Rotterdam zur „European Truck Platooning<br />

Challenge <strong>2016</strong>“ schickte.<br />

Zu der Fahrt aufgerufen hatte die niederländische<br />

Regierung, die im ersten Halbjahr<br />

<strong>2016</strong> die EU-Ratspräsidentschaft innehatte.<br />

Aus Deutschland, Schweden und Belgien waren<br />

die Truck-Platoons verschiedener Hersteller<br />

sternförmig gen Rotterdam gestartet. Das<br />

Ziel: die Platooning-Technologie als Lösung für<br />

den Güterverkehr von morgen zu erproben.<br />

Dichter Verkehr ist kein Hindernis: Die<br />

Platooning-Technologie nimmt auch<br />

Rücksicht auf andere Verkehrsteilnehmer.<br />

Die MAN-Entwickler arbeiten seit Jahren<br />

an Technologien zum autonomen Fahren. Sie<br />

halten eine Einführung von Truck-Platoons in<br />

Europa ab dem Jahr 2020 für denkbar. Die<br />

Umsetzung hängt allerdings von rechtlichen<br />

Rahmenbedingungen ab. Denn die EU-Mitgliedstaaten<br />

und die Partner aus Industrie<br />

und Verkehrsplanung müssen zunächst die<br />

Verkehrsregeln und Gesetzgebungen in verschiedenen<br />

Ländern aufeinander abstimmen<br />

und ein markenübergreifendes, einheitliches<br />

System entwickeln.<br />

Ein Schritt in diese Richtung wurde am<br />

13. April <strong>2016</strong> in Berlin gemacht. An diesem Tag<br />

gab Verkehrsminister Alexander Dobrindt ein<br />

weiteres wichtiges Startsignal – diesmal in<br />

Form eines Gesetzesentwurfs, der den rechtlichen<br />

Rahmen für selbstfahrende Autos<br />

erweitert. Demnach dürfen automatisierte<br />

Fahrsysteme immer mehr Fahraufgaben<br />

„Das ist ein<br />

Meilenstein für die<br />

digitale Mobilität.“<br />

Alexander Dobrindt, deutscher Bundesminister für<br />

Verkehr und digitale Infrastruktur<br />

Mit vereinten Kräften: Joachim<br />

Drees, Vorsitzender des Vorstands<br />

MAN Truck & Bus, Andreas<br />

Renschler, CEO von Volkswagen<br />

Truck & Bus, und Bundesverkehrsminister<br />

Alexander Dobrindt<br />

(v. l.) drückten den Startknopf zur<br />

European Truck Platooning<br />

Challenge.<br />

selbstständig übernehmen. „Das automatisierte<br />

und vernetzte Fahren ist die größte<br />

Mobilitätsrevolution seit der Erfindung des<br />

Autos“, sagte Dobrindt. „Wir wollen diese<br />

Technologie auf die Straße bringen.“ Und<br />

MAN liefert dazu die passenden Fahrzeuge.<br />

DIESE DIGITALE TECHNOLOGIE eröffnet<br />

ganz neue Möglichkeiten, das Transportgeschäft<br />

effizienter und nachhaltiger zu machen.<br />

Beim Platooning, dem vernetzten Fahren<br />

im Konvoi, wird der Abstand zwischen<br />

zwei oder drei Fahrzeugen dank modernster<br />

Technik konstant gering gehalten. Zum einen<br />

ermöglichen das synchronisierte Fahrverhalten<br />

und das Windschatten-Fahren,<br />

Kraftstoff und Emissionen einzusparen. Um<br />

bis zu zehn Prozent kann beides reduziert<br />

werden. Zum anderen wird auch der Fahrer<br />

auf langen Strecken entlastet.<br />

Doch wie sieht es mit der Sicherheit aus?<br />

Auf der Testfahrt nach Rotterdam im April<br />

scherten zum Beispiel immer wieder Autos<br />

zwischen die beiden <strong>Lkw</strong> ein. Laut Xaver<br />

Römersperger, der als Beifahrer im vorderen<br />

Fahrzeug saß, ist das kein Grund zur Sorge:<br />

„Das System ist auf solche Situationen vorbereitet<br />

und löst den Platoon automatisch auf“,<br />

erklärt der MAN-Entwicklungsingenieur. Die<br />

Sattelzüge machen dem anderen Verkehrsteilnehmer<br />

Platz. Hat dieser die Lücke zwischen<br />

den beiden <strong>Lkw</strong> wieder verlassen, zieht<br />

sich der gesamte Platoon wieder zu seiner ursprünglichen<br />

Konfiguration zusammen. Hinzu<br />

kommt, dass der computergesteuerte <strong>Lkw</strong><br />

weit schneller reagiert, als jeder Mensch es<br />

könnte. Die digitale Technik könnte also helfen,<br />

Unfälle zu vermeiden. Denn: 90 Prozent<br />

aller Verkehrsunfälle werden durch menschliches<br />

Versagen verursacht, allein in Europa<br />

sind es mehr als 30 000 Unfälle jährlich. Die<br />

modernen Fahrassistenzsysteme machen das<br />

Fahren im Platoon für alle Verkehrsteilnehmer<br />

sicherer.<br />

IN ROTTERDAM wurden die Platoons von<br />

Melanie Schultz van Haegen empfangen, der<br />

niederländischen Ministerin für Infrastruktur<br />

und Umwelt. „Wir zeigen der Welt gerade,<br />

dass wir bereit sind – für das grenzüberschreitende<br />

Truck-Platooning und für eine<br />

neue Ära der Mobilität“, sagte sie bei der Begrüßung<br />

der Teilnehmer. Auch MAN-Projektleiter<br />

Daniel Heyes war sehr zufrieden: „Unsere<br />

Technik hat sich auf der langen Strecke<br />

bewährt.“ Doch nun gilt es, den Elan, den die<br />

Demonstrationsfahrt bei allen Herstellern erzeugt<br />

hat, weiter zu nutzen. „Die Platooning-<br />

Challenge hat ein Zeichen gesetzt: Die nächsten<br />

Schritte zum automatisierten Fahren<br />

müssen wir gemeinsam gehen.“<br />

Generalprobe bestanden: Daniel Heyes,<br />

Projektleiter Platooning bei MAN,<br />

war zufrieden mit der Rotterdam-Fahrt.<br />

10 %<br />

Kraftstoff<br />

können <strong>Lkw</strong> durch das Fahren im<br />

Platoon maximal einsparen. Dadurch<br />

reduzieren sich im gleichen Maß<br />

auch die CO ²<br />

-Emissionen.<br />

© Max Kratzer (1), MAN (2)<br />

Die Platooning-Technologie<br />

Antenne ITS G5<br />

Kamera<br />

Radar<br />

Lidar (Laserscanner)<br />

Lenksystem<br />

Folgefahrzeug<br />

10 m<br />

UNTER PLATOONING versteht man ein Fahrzeugsystem für<br />

den Straßenverkehr, bei dem zwei oder mehr Trucks mithilfe<br />

technischer Fahrassistenz- und Steuersysteme sowie einer<br />

Car-to-Car-Kommunikation in geringem Abstand hintereinander<br />

fahren. Der Fahrzeugabstand beträgt dabei etwa zehn bis<br />

15 Meter beziehungsweise eine halbe Sekunde Fahrzeit. Alle im<br />

Platoon – dem gesamten Sattelzug-Verbund – fahrenden <strong>Lkw</strong><br />

sind durch eine sogenannte elektronische Deichsel miteinander<br />

verbunden. Das erste Fahrzeug gibt während der Fahrt Geschwindigkeit<br />

und Fahrtrichtung vor. Über WLAN gelangen die<br />

notwendigen Steuerbefehle zu den nachfolgenden Fahrzeugen,<br />

die wiederum Daten zum Zugfahrzeug zurücksenden.<br />

Führungsfahrzeug<br />

Fahrzeugkommunikation über WLAN (ITS G5)<br />

Ständiger Austausch von Informationen wie:<br />

▪▪Zustand Platoon<br />

▪▪Geschwindigkeit, Beschleunigung und Bremsverzögerung<br />

▪▪ungefähre GPS-Position<br />

32<br />

33


34<br />

EIS<br />

2/<strong>2016</strong><br />

In der arktischen Wüste Islands mit meterdickem Eis<br />

und Vulkangestein kommt man mit herkömmlichen<br />

Fahrzeugen nicht weit. Daher vertraut Pionier Addi<br />

Hermannsson auf umgebaute MAN-<strong>Lkw</strong>, um Touristen<br />

den zweitgrößten Gletscher des Landes zu zeigen.<br />

© Dirk Bruniecki<br />

IM<br />

LAND<br />

VON<br />

EIS FEUER<br />

UND 35


2/<strong>2016</strong><br />

Eigentlich begann alles mit dem<br />

„Glacier Girl“. Dieses im Zweiten<br />

Weltkrieg auf einem grönländischen<br />

Gletscher abgestürzte<br />

Flugzeug wurde 1992 in einer aufwendigen<br />

Aktion geborgen. Mit dabei: der isländische<br />

Abenteurer Arngrímur Hermannsson. Auch<br />

die spätere Bergung der sieben Schwesterflugzeuge<br />

sollte Hermannsson leiten und suchte<br />

dafür nach starken Fahrzeugen, die in der Lage<br />

wären, die Wracks aus dem Gletscher zu<br />

ziehen. Am Ende fehlte zwar das Geld für die<br />

Rettungsaktion, doch die Fahrzeuge kaufte<br />

Hermannsson trotzdem – und fährt heute<br />

Touristen mit drei umgebauten MAN-<strong>Lkw</strong> auf<br />

den zweitgrößten Gletscher Islands.<br />

ARNGRÍMUR HERMANNSSON, der von allen<br />

nur „Addi“ genannt wird, ist das, was man<br />

einen Pionier nennt. Die Bergung des „Glacier<br />

Girl“ ist nicht das einzige Abenteuer des<br />

62-Jährigen. Als 18-Jähriger rettete er Verunglückte<br />

aus Gletscherspalten, in den 1970ern<br />

durchquerte er Island auf Ski und war schließlich<br />

der Erste, der einmal komplett mit einem<br />

Allradfahrzeug durch Grönland fuhr. Sein<br />

neuestes Projekt ist „Into the Glacier“, eine<br />

Tour auf den Langjökull, einen Gletscher im<br />

Westen Islands. Seit Juni 2015 bringt Addi Touristen<br />

durch unwegsames Gelände, Schnee<br />

und Eis dorthin, wo sie selbst nie hinfahren<br />

könnten. Eine Geschäftsidee, die ankommt:<br />

50 000 Besucher haben bereits an einer „Into<br />

the Glacier“-Tour teilgenommen.<br />

Auch heute sind die drei Touren komplett<br />

ausgebucht. Eine Gruppe Schüler aus Großbritannien,<br />

Familien, Rentner und junge Pärchen<br />

aus Deutschland, Kanada, China, Indien und<br />

den USA – sie alle wollen auf den Gletscher,<br />

trotz Minusgraden und eisigem Wind, der heute<br />

weht. Dick verpackt in Anoraks und Schneeanzüge,<br />

klettern sie in die Trucks, die hinten<br />

einen Busaufbau haben. „Die MAN sind als<br />

Busse registriert“, erzählt Addi, „obwohl sie natürlich<br />

eigentlich <strong>Lkw</strong> sind, ehemalige Militärfahrzeuge<br />

der NATO.“ Die Gefährte sind spektakulär,<br />

drei Meter breit, vier Meter hoch, fast<br />

14 Meter lang und mit Reifen, die selbst dem<br />

Flexibel: Der Luftdruck der<br />

Reifen lässt sich je nach<br />

Untergrund auf Knopfdruck<br />

erhöhen oder reduzieren.<br />

Chef am Steuer: Am liebsten<br />

lenkt Addi Hermannsson seine<br />

MAN-<strong>Lkw</strong> selbst.<br />

1,90 Meter großen Addi bis zur Brust reichen.<br />

Sie wurden genau wie der Aufbau nachträglich<br />

montiert. „Das waren aber die einzigen Modifikationen.<br />

Das MAN-Chassis ist original – und<br />

das ist wirklich bemerkenswert“, erklärt Addi.<br />

Addi klettert hinters Lenkrad, und die<br />

Fahrt geht los, zuerst recht harmlos auf einer<br />

asphaltierten Straße, die zwischen niedrigen<br />

Sträuchern hindurchführt. Doch schon nach<br />

einem Kilometer weicht die Vegetation zurück,<br />

und der Blick öffnet sich auf eine Landschaft,<br />

die wie von einem anderen Planeten wirkt.<br />

Dunkles Lavagestein und schroffe Felsen bedecken<br />

den Boden, und in der Ferne ragt der<br />

schneebedeckte Gletscher empor – hier wird<br />

klar, warum Island auch „das Land von Eis und<br />

Wildes Land<br />

In Island herrschen extreme Wetterbedingungen,<br />

und viele Gegenden sind schwer zu<br />

erreichen. Um auf den Langjökull-Gletscher<br />

zu fahren, braucht es schon etwas mehr als<br />

ein konventionelles Allradfahrzeug.<br />

Langjökull<br />

Island<br />

© Dirk Bruniecki<br />

900<br />

Newtonmeter<br />

Drehmoment, 13 Liter Hubraum, 480 PS:<br />

Die drei MAN KAT 8x8 des „Into the<br />

Glacier“-Teams sind die perfekten Fahrzeuge<br />

für die harten Bedingungen in Island.<br />

Keine Straße in Sicht: Auf dem<br />

Gletscher ist der MAN auf einer<br />

sechs Meter dicken Schnee- und<br />

Eisdecke unterwegs.<br />

Feuer“ genannt wird. Der Weg, den Addi nun<br />

einschlägt, ist alles andere als eine Straße:<br />

Sand, große Steine, Geröll und sogar ein Flussbett<br />

mit Wasser muss er mit seinem Truck<br />

überwinden. Die Passagiere merken davon<br />

nichts. „Es rumpelt weniger als in einem normalen<br />

Bus“, sagt Karen aus Kanada, die mit ihrer<br />

Nichte Nyssa eine Islandreise macht. Der<br />

Grund für den Komfort sind die acht Reifen,<br />

deren Luftdruck bei Bedarf angepasst werden<br />

kann. Mit einer Smartphone-App steuert Addi<br />

ein System, das Luft aus den Reifen lässt oder<br />

sie wieder aufpumpt, je nachdem, auf welchem<br />

Untergrund er gerade fährt. Entwickelt hat er<br />

das System für das Fahren auf Schnee und Eis –<br />

was offensichtlich wird, als der <strong>Lkw</strong> den Aufstieg<br />

zum Gletscher beginnt. Kraftvoll nimmt<br />

das 20 Tonnen schwere Fahrzeug die Steigung,<br />

und die weichen Reifen lassen es auf dem<br />

Schnee gleiten wie auf Ski. „Die Reifen sind das<br />

eine, aber mindestens genauso wichtig sind<br />

der Wandler und die Differenzialsperre. Und<br />

der kraftvolle Motor. All dies ist nötig, um auf<br />

den Gletscher zu fahren“, sagt Addi. Das Wandlergetriebe<br />

sorgt dafür, dass er auf dem glatten,<br />

steilen Untergrund ohne Zugkraftunterbrechung<br />

anfahren kann, der direkte Kraftschluss<br />

zwischen Motor und Getriebe hält die Drehzahl<br />

im grünen Bereich. Auch die Differenzialsperre,<br />

die beide Ausgangsachsen aneinander<br />

koppelt, erleichtert das Fahren in dem schwierigen<br />

Gelände. „Wir sind jetzt bei 15 Stundenkilometern<br />

– das ist recht schnell, wenn man<br />

bedenkt, dass wir auf einer sechs Meter dicken<br />

Schneedecke fahren“, informiert Addi die Passagiere<br />

über das Mikrofon.<br />

„Unsere Trucks sind<br />

Extreme gewohnt.“<br />

Arngrímur Hermannsson, Teammitglied „Into the Glacier“<br />

36<br />

37


„Auf den Gletscher kommen<br />

wir nur mit den MAN-<strong>Lkw</strong>.“<br />

Hjalti Rafn Gunnarsson, Sales and Marketing „Into the Glacier“<br />

AUF 1 300 METERN ÜBER DEM MEER angekommen,<br />

steigen die Fahrgäste aus um den<br />

Blick über Westisland zu genießen und einen<br />

Tunnel zu besichtigen, der sie tief in den<br />

Gletscher hineinführt. Der Tunnel ist das<br />

Highlight der „Into the Glacier“-Tour. Mit einer<br />

Länge von 550 Metern und einer Tiefe von<br />

40 Metern unter der Gletscheroberfläche ist er<br />

der größte Tunnel dieser Art weltweit. „Für unsere<br />

Gäste ist es ein Abenteuer, einen Gletscher<br />

von innen zu sehen“, erklärt Hjalti Rafn Gunnarsson,<br />

Marketingmanager von „Into the Glacier“.<br />

„Die MAN-Trucks sind die Fahrzeuge, die<br />

ihnen dieses Erlebnis ermöglichen. Mit ihnen<br />

können wir das ganze Jahr über, bei jedem<br />

Wetter auf den Gletscher fahren.“ Und das Wetter<br />

kann in Island sehr extrem sein. „Hier in<br />

der Gegend wurde vor ein paar Jahren die Serie<br />

‚Game of Thrones‘ gedreht. Die Crew war mit<br />

60 Pkw draußen, als ein großer Sturm aufzog.<br />

Sie riefen mich an, und ich sammelte die<br />

200 Leute mit meinem MAN auf“, erzählt<br />

Addi. Für ihn gibt es kein schlechtes Wetter, genauso<br />

wenig wie für seine Trucks: „Die sind die<br />

Extreme gewohnt.“ Das bestätigt auch Björn<br />

Erlingsson, CEO des isländischen MAN-Importeurs<br />

Kraftur. „Wir haben die Trucks von Addi<br />

alle drei Monate zum Service bei uns, und sie<br />

sind in einem Topzustand, vor allem wenn man<br />

ihren harten Einsatz bedenkt.“ Auch die 22 Liter<br />

Diesel, die Addi pro Stunde verbraucht, sind gemessen<br />

an diesen Bedingungen nicht viel.<br />

Nach der Rückfahrt reinigt das Team die<br />

Fahrzeuge, und Addi prüft den Wetterbericht.<br />

Der ohnehin schon starke Wind hat sich zu einem<br />

Orkan ausgewachsen, morgen wird es keine<br />

Tour geben. „Die Trucks halten das locker<br />

durch, aber für die Gäste wird es dann nicht so<br />

gemütlich“, sagt Addi. „Und es soll ja nicht nur<br />

für mich eine Freude sein, mit dem Truck zu<br />

fahren“, fügt er augenzwinkernd hinzu.<br />

TRAXON – HEUTE FIT FÜR MORGEN.<br />

Mit dem weltweit ersten modularen Getriebekonzept ZF-TraXon fahren Trucks schon heute effizient in die Zukunft.<br />

Die kompakte, robuste Bauweise und der höchste Getriebewirkungsgrad in seiner Klasse machen TraXon zum<br />

neuen Standard in Sachen Wirtschaftlichkeit. TraXon leitet die Motorleistung nahezu verlustfrei weiter, PreVision<br />

GPS und Softwaresteuerung helfen Kraftstoff sparen. Die leichte Bauweise des Getriebes erhöht die Effizienz.<br />

TraXon ist das Getriebe für vielfältigste Aufgaben – vom Fernverkehr bis zum Baustelleneinsatz. ZF-TraXon.<br />

Leicht. Stark. Intelligent. www.zf.com/TraXon<br />

Eine Gletschertour mit Addi und seinem<br />

MAN in Island erleben Sie im Video auf<br />

> youtu.be/tUA8JmwQiGg<br />

© Dirk Bruniecki<br />

38


2/<strong>2016</strong><br />

Sprit für N euseeland<br />

Pacific Fuel Haul versorgt Tankstellen in Neuseeland<br />

mit Treibstoff und Gas. Für eine sichere Fahrt des<br />

Gefahrguts im anspruchsvollen Gelände des Landes<br />

setzt das Unternehmen dabei auf streng geprüfte<br />

Fahrer – und auf <strong>Lkw</strong> von MAN.<br />

© Richard Kienberger<br />

D<br />

u musst eine Leidenschaft<br />

fürs Fahren haben“, sagt Jono<br />

Vero, bevor er aus der Kantine<br />

im Terminal von New Zealand Oil Services zu<br />

seinem Truck zurückkehrt. Der Morgen kündigt<br />

sich gerade erst durch ein zartes Rosa auf<br />

der anderen Seite der Bucht Wellington Harbour<br />

an, doch Jono und sein auffälliger <strong>Lkw</strong><br />

sind schon eine Weile unterwegs. Um vier Uhr<br />

früh ist der 32-Jährige zu seiner ersten Schicht<br />

angetreten, nun öffnet er mit einer Magnetkarte<br />

das Ausfahrtstor des Tanklagers und<br />

macht sich auf den Weg zu seiner zweiten<br />

Auslieferung. Um diese Zeit am Morgen zählt<br />

für den Fahrer jede Minute. Denn nach rund<br />

sechs Kilometern Fahrtstrecke über die Küstenstraße<br />

„The Esplanade“ muss er für einige<br />

Kilometer den State Highway 2 benutzen, der<br />

hineinführt in das Stadtzentrum der neuseeländischen<br />

Hauptstadt Wellington. Die eigentliche<br />

Rushhour beginnt etwas später,<br />

trotzdem benötigen Jono und sein MAN TGS<br />

für die wenigen Kilometer fast eine halbe<br />

Stunde. Ihr Ziel ist eine Tankstelle in Levin,<br />

einem kleinen Ort ziemlich genau 100 Kilometer<br />

weiter nördlich.<br />

Nach dem Stop-and-go auf dem Highway<br />

kann Jono seinen Truck nun laufen lassen.<br />

Für <strong>Lkw</strong> sind in Neuseeland eigentlich maximal<br />

90 Stundenkilometer erlaubt. Jono Vero<br />

darf allerdings nur auf 88 Stundenkilometer<br />

beschleunigen, denn sein Tanklaster gehört<br />

zur Flotte von Pacific Fuel Haul, bei der aus<br />

Sicherheitsgründen für Gefahrguttransporter<br />

eine niedrigere Höchstgeschwindigkeit<br />

festgelegt wurde.<br />

40<br />

41


2/<strong>2016</strong><br />

Startklar: Jono Vero und sein<br />

MAN TGS machen sich auf<br />

den Weg vom Depot zu einer<br />

Tankstelle in Levin.<br />

Anspruchsvolle Topografie: Die <strong>Lkw</strong><br />

von Pacific Fuel Haul müssen in<br />

Neuseeland einiges aushalten.<br />

Auf Achse: Trotz langer<br />

Schichten und kurzer Pausen<br />

liebt Jono Vero seinen Job –<br />

und seinen MAN.<br />

PACIFIC FUEL HAUL ist Bestandteil des<br />

Transportunternehmens TIL (Transport<br />

Investments Ltd) mit Hauptsitz in New<br />

Plymouth im Südwesten der Nordinsel Neuseelands.<br />

TIL betreibt unter mehreren Labels<br />

Flotten für General Freight, Kühlgut- und<br />

Containertransporte sowie für Tanktransporte.<br />

Vor Kurzem wurde bei TIL der Bereich<br />

Tanktransporte neu organisiert, Pacific Fuel<br />

Haul ist seitdem für alle Arten von Brennstofftransporten<br />

in Tanks – also Gas, Treibstoffe,<br />

Bitumen, Rohöl und Methanol –<br />

zuständig. Nach eigenen Angaben fährt<br />

Pacific Fuel Haul ungefähr die Hälfte des neuseeländischen<br />

Treibstoffaufkommens in diesem<br />

Markt. Die Flotte ist an 365 Tagen im Jahr<br />

unterwegs, um die Versorgung der Tankstationen<br />

mit Treibstoffen zu gewährleisten.<br />

TIL verfügt mit derzeit rund 100 <strong>Lkw</strong>-<br />

Einheiten über die größte MAN-Flotte in<br />

Neuseeland. Die MAN-<strong>Lkw</strong> ersetzen seit<br />

einigen Jahren ein anderes europäisches<br />

Fabrikat. „Die Fahrer loben insbesondere<br />

den Komfort der <strong>Lkw</strong>. Und das Unternehmen<br />

schätzt MAN als verlässlichen Partner,<br />

vor allem seit Penske Commercial Vehicles<br />

den Import übernommen und unter anderem<br />

den Aftersales- Service deutlich intensiviert<br />

hat“, berichtet Contract-Manager<br />

John Newlove.<br />

Zu diesem Aftersales-Service gehört beispielsweise,<br />

dass der MAN-Importeur Penske<br />

Commercial Vehicles seine Kunden ausführlich<br />

im Umgang mit den Fahrzeugen schult.<br />

So wacht bei Pacific Fuel Haul Alan Deihl über<br />

die richtigen Fahrweisen und sicherheitsrelevante<br />

Aspekte. Der 62-Jährige mag beim Kaffee<br />

in der Kantine wirken wie ein gemütlicher<br />

Großvater, doch wenn John Newlove schmunzelnd<br />

erzählt, der Fahrtrainer kenne im Ernstfall<br />

keine Gnade, glaubt man das sofort. Deihl<br />

achtet peinlich genau darauf, dass die Fahrer<br />

sowohl von ihrem persönlichen Hintergrund<br />

her als auch in Bezug auf ihre professionellen<br />

Standards dem entsprechen, was sich das<br />

Premiumunternehmen von ihnen verspricht.<br />

Bevor ein Fahrer angestellt wird, muss er<br />

sich medizinischen Tests unterziehen und<br />

einen „Proper Person Test“ bestehen, der über<br />

die Abgabe eines Führungszeugnisses hinausgeht.<br />

Alkohol- und Drogentests führt das<br />

Unternehmen unangekündigt und – laut<br />

Deihl – oft durch. Als Multiplikator gibt Deihl<br />

sein Wissen über die MAN-<strong>Lkw</strong> an Fahrer wie<br />

Zufriedene Kunden: Contract-Manager John<br />

Newlove (r.) schätzt MAN als zuverlässigen Partner,<br />

Fahrer Jono Vero den Komfort im <strong>Lkw</strong>.<br />

© Richard Kienberger<br />

Jono Vero weiter, die ein Drei tagestraining<br />

absolvieren müssen, ehe sie zum ersten Mal<br />

eigenverantwortlich einen <strong>Lkw</strong> von Pacific<br />

Fuel Haul lenken dürfen. Das rigide Sicherheitsmanagement<br />

schreckt aber offenbar<br />

niemanden ab – die Fluktuation ist aus gesprochen<br />

gering. „In den vier Jahren, die ich<br />

jetzt für Pacific Fuel Haul fahre, gab es in unserer<br />

Niederlassung in Wellington gerade mal<br />

einen Fahrer, der in eine andere Firma gewechselt<br />

hat“, erzählt Jono Vero.<br />

DIE PERFORMANCE von Fahrern und <strong>Lkw</strong><br />

überwacht das Unternehmen mithilfe eines<br />

Flottenmanagement- und Telematiksystems.<br />

Dieses erlaubt sowohl eine aktuelle Standortbestim<br />

mung als auch eine Vielzahl von<br />

Aus wer tungs möglichkeiten. So listet das<br />

Telematik system die Treibstoffverbräuche<br />

aufgeschlüsselt nach Marken und Konfigurationen<br />

auf. Angesichts der anspruchsvollen<br />

neuseeländischen Topografie und ihrer<br />

stattlichen neun Achsen sind die MAN-Fahrzeuge<br />

mit Verbräuchen um die 40 Liter im<br />

Schnitt sehr verbrauchsgünstig unterwegs.<br />

Der MAN TGS von Jono Vero steht auf vier<br />

Achsen, fünf weitere – mit Zwillings reifen<br />

„Einen Truck<br />

zu fahren, ist viel<br />

mehr als ein Job.“<br />

Jono Vero, <strong>Lkw</strong>-Fahrer bei Pacific Fuel Haul<br />

Benchmark down under<br />

Der Name Roger Penske ist vielen aufgrund<br />

der motorsportlichen Aktivitäten des Unternehmers<br />

ein Begriff. Penske verantwortet<br />

mit seiner Firmengruppe „Penske Commercial<br />

Vehicles“ seit einiger Zeit unter anderem<br />

den Import der MAN-Produktpalette<br />

nach Ozeanien. Ende 2015 wurde das neue<br />

neuseeländische Hauptquartier der Unternehmensgruppe<br />

in der Wirtschaftsmetropole<br />

Auckland eingeweiht. Die Anlage mit<br />

16 Service-Bays gehört in Neuseeland zu<br />

den Topbetrieben im Nutzfahrzeugsektor.<br />

Penske reorganisierte den Vertrieb der<br />

MAN-Fahrzeuge und schaffte es so im vergangenen<br />

Jahr, die MAN-Verkäufe in Neuseeland<br />

deutlich zu erhöhen.<br />

rundum – entfallen auf den Trailer. Die Kombination<br />

wäre in dieser Konfiguration theoretisch<br />

für 60 Tonnen Gesamtgewicht zugelassen.<br />

Allerdings darf diese Tonnageklasse<br />

nur auf bestimmten Straßen fahren. „Das<br />

Problem sind die Brücken“, erklärt John<br />

Newlove, deshalb kommt der neun achsige<br />

Zug üblicherweise nur mit 50 Tonnen Gesamtgewicht<br />

aus dem Depot.<br />

AUF DEM WEG zur Tankstelle in Levin hat<br />

Jono Vero an diesem Tag einen Begleiter im<br />

Fahrerhaus. Für Philip Unsworth ist es der<br />

erste Arbeitstag bei Pacific Fuel Haul, und er<br />

absolviert gerade das obligatorische Training.<br />

Vom Fahrkomfort des MAN TGS ist<br />

Unsworth hellauf begeistert: „Ich bin in meiner<br />

alten Firma in einem US-Truck gefahren.<br />

Das ist gar kein Vergleich. Der Fahrkomfort<br />

ist ebenso super wie das Geräuschniveau.“<br />

Vielleicht ist das ja der Grund dafür, warum<br />

Jono Vero seine Arbeit trotz der Zwölf-Stunden-Schicht<br />

fast schon poetisch beschreibt:<br />

„Einen Truck zu fahren, ist viel mehr als nur<br />

ein Job. Ich genieße die Aussicht und die<br />

Schönheit des Landes. Für mich ist das immer<br />

wieder wie Reisen.“<br />

42<br />

43


2/<strong>2016</strong><br />

WERNER SCHMIDBAUER nimmt es nicht ger-<br />

Schwer im<br />

Geschäft<br />

Das Unternehmen Schmidbauer gilt weit<br />

über die bayerischen Landesgrenzen hinaus<br />

als Experte für Heben und Bewegen<br />

schwerster Lasten. Auf der Straße vertrauen<br />

die Gräfelfinger auf kraftvolle MAN-Power.<br />

Vielseitig: Der <strong>Lkw</strong>-Ladekran<br />

auf MAN TGS-Basis<br />

ist für den Einsatz in der<br />

Stadt und im Gelände<br />

gleichermaßen geeignet.<br />

© Schmidbauer, Hans Seidl<br />

ne leicht. Wenn man den Chef der gleichnamigen<br />

Unternehmensgruppe fordern will, kann es<br />

gar nicht schwer genug sein. Schließlich ist der<br />

Name der 1932 von Jakob Schmidbauer in München<br />

gegründeten Firma seit Jahrzehnten ein<br />

fester Begriff für das Lösen schwerster Aufgaben.<br />

Schwerlast auf der Straße und schwere Lasten<br />

am Kranhaken stellen die Kernkompetenz<br />

von Schmidbauer dar. Dabei ist das Unternehmen<br />

breit aufgestellt. Vom leichten 5-Tonner-<br />

Minikran bis zum Raupenkran mit 1350 Tonnen<br />

Hublast reicht das über 270 Einheiten große<br />

Mobilkran-Arsenal im Schmidbauer-Gelb.<br />

DIE SPEZIALGERÄTE rücken von deutschlandweit<br />

über 20 Standorten täglich aus, um verschiedenste<br />

Aufgaben zu bewältigen. Schwerer,<br />

höher und komplizierter als zuvor, lautet die immer<br />

wieder neue Herausforderung, der sich<br />

mehr als 500 Mitarbeiter stellen. Der klassische<br />

Kraneinsatz ist nach wie vor das Kerngeschäft.<br />

Zusätzlich hat sich die Firmengruppe stetig zum<br />

Komplettdienstleister rund um diffizile Projekte<br />

gewandelt. Planung, Beratung, Umschlag und<br />

der Trassenbau für den Schwertransport gehören<br />

ebenso zum Leistungsspektrum des deutschen<br />

Branchenmarktführers wie der klassische<br />

Transport und Lastenhub.<br />

„Wenn es besonders kompliziert wird, sehen<br />

wir unseren Wettbewerbsvorteil gegenüber den<br />

Marktbegleitern“, erläutert Werner Schmidbauer<br />

sein Firmencredo. Herzblut gehört für ihn<br />

dabei ebenso dazu wie das richtige Equipment:<br />

„Ohne die Nähe zum Gerät und Begeisterung für<br />

die Technik geht es nicht.“ Dabei seien Mensch<br />

und Gerät manchmal am Anschlag, das Zusammenspiel<br />

müsse extrem gut funktionieren.<br />

Deshalb spielt die Fahrzeugtechnik zusammen<br />

mit persönlichen Erfahrungen, Vertrauen<br />

und Zuverlässigkeit eine kaufentscheidende<br />

Rolle. Ein gutes Beispiel dafür ist die Investition<br />

in vier neue <strong>Lkw</strong>-Ladekrane auf MAN TGS-Basis.<br />

Auf dem verstärkten Rahmen der Vierachser<br />

sitzt ein Palfinger-Teleskopkran mit Fly-Jib-<br />

Zusatzknickarm, der maximal 26 Tonnen hebt<br />

und über eine Reichweite von bis zu 33 Metern<br />

verfügt. „Mit drei gelenkten Achsen ist der MAN<br />

auch für City-Einsätze prädestiniert“, erklärt<br />

Schmidbauer-Einkaufsleiter Hermann Setzmüller.<br />

Dank gewichtssparendem HydroDrive-<br />

Gute Partner: Werner Schmidbauer (M.) mit<br />

MAN-Vertreter Fred Straßberger (r.) und<br />

Josef Lechner, Leiter des MAN Truck & Bus<br />

Centers in München (l.)<br />

Das ist Schmidbauer<br />

1932 GRÜNDETE JAKOB SCHMID-<br />

BAUER in München mit einem <strong>Lkw</strong> seinen<br />

Fuhrbetrieb. Schnell fand er heraus,<br />

dass er mit einem Kran auf der Pritsche<br />

den damaligen Transportaufgaben optimal<br />

begegnen konnte. Bald wurde der<br />

Name Schmidbauer zum Synonym für<br />

schwere Kran- und Transportauf gaben.<br />

Neben der Arbeit an Brücken, Auto- und<br />

Eisenbahnen erledigte das Unternehmen<br />

spektakuläre Aufträge wie beim Aufrichten<br />

der Zeltkonstruktion des Münchner<br />

Olympiastadions oder beim Bau des<br />

Münchner Flughafens. Die Autokrane<br />

und Schwerlastzüge im Schmidbauer-<br />

Gelb prägen bis heute das Image einer<br />

ganzen Branche.<br />

Antrieb an der zweiten Vorderachse kommt der<br />

440 PS starke Kran-Truck auch mit schwierigen<br />

Untergründen bestens zurecht. Setzmüller<br />

sucht stets den optimalen Kosten-Nutzen-<br />

Leister, der auch nach mehrjährigem Einsatz<br />

keine Probleme bereitet. MAN hat mit dem<br />

aufbaufreund lichen Rahmen und großer Flexibilität<br />

durch die absetzbare Pritschenbrücke<br />

das Rennen gemacht.<br />

Der Einsatz von Ladekränen dieser Bauart<br />

ist für Schmidbauer ein strategisch wichtiges<br />

Geschäftsfeld. Auch bei den Schwerlastzugmaschinen<br />

setzt Schmidbauer auf MAN. „Unbedingte<br />

Zuverlässigkeit ist für uns das wichtigste<br />

Kriterium beim <strong>Lkw</strong>-Einsatz“, so Hermann<br />

Setzmüller. Auf den Schwerlasttrailern wird<br />

schließlich das komplette Zubehör für die<br />

Mobilkräne transportiert. „Ohne <strong>Lkw</strong> kein<br />

Kran“, bringt es Werner Schmidbauer auf den<br />

Punkt. Spektakuläre Transporte – von Airbus-<br />

Rümpfen bis zum Flussausflugsschiff – werden<br />

von Schmidbauer ausgeführt. Die Energiewende<br />

sorgt für Sonderkonjunktur. „Heute leben<br />

wir in starkem Maß von Aufträgen der Energieerzeuger“,<br />

erklärt Schmidbauer. Windkraftanlagen<br />

müssen aufgerichtet oder von der Straße<br />

auf Spezialschiffe für den Offshore-Einsatz<br />

umgeschlagen werden.<br />

IN EIN PAAR JAHREN wird der Wachstumsmarkt<br />

für neue Energie gesättigt sein. Dann<br />

muss Schmidbauer einmal mehr mit Qualität,<br />

Know-how und Zuverlässigkeit beweisen, dass<br />

das Unternehmen zu Recht die Nummer eins in<br />

Deutschland ist. Keine leichte Aufgabe – aber auf<br />

schwere Dinge ist man im Hause Schmidbauer<br />

ja seit 84 Jahren spezialisiert.<br />

44<br />

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2/<strong>2016</strong><br />

Sichere Sache<br />

Vier auf den zweiten Blick<br />

nicht ganz gewöhnliche<br />

MAN TGM sind seit diesem<br />

Jahr für die Ziemann<br />

Sicher heit GmbH aus<br />

Schallstadt unterwegs –<br />

als rollende Tresore.<br />

M<br />

it rund 2 600 Mitarbeitern<br />

und einer Flotte von über<br />

800 Spezialfahrzeugen ist<br />

die Ziemann Sicherheit<br />

GmbH einer der führenden<br />

Dienstleister in der Geldlogistik.<br />

Vier neue MAN TGM 18.290 4x2 gehören<br />

seit Februar zum hellblauen Fuhrpark. „Die<br />

18-Tonner übernehmen bei uns bundesweite<br />

Transporte“, erklärt Fuhrparkleiter Markus<br />

Dieterle den Job der MAN TGM. Dabei fahren<br />

die Fahrzeuge ausschließlich von einem abgeschlossenen<br />

Hochsicherheitsbereich zum anderen.<br />

Ladestellen sind Kunden wie Handelshäuser<br />

und Banken.<br />

„Das Leistungspaket von MAN überzeugte<br />

uns, als wir die Fuhrparkerweiterung planten“,<br />

sagt Dieterle. Neben der Zuverlässigkeit<br />

der Fahrzeuge zählt für das Unternehmen ein<br />

dichtes und sehr flexibles Servicenetz. Da im<br />

Schützen die Ziemann-Fahrer:<br />

schwere Stahlplatten in der<br />

Karosserie der MAN-Trucks<br />

Falle eines Falles die Geldtransporte ihre vorgeschriebene<br />

Route nicht verlassen dürfen,<br />

muss Hilfe überall und rund um die Uhr zum<br />

Fahrzeug gelangen. Um für Münzgeldtransporte<br />

nicht zu viel Nutzlast zu verlieren, war<br />

auch das geringe Grundgewicht der <strong>Lkw</strong> ausschlaggebend,<br />

schließlich sind die MAN TGM<br />

18.290 rundum voll gepanzert.<br />

Für diese spezielle Sonderausstattung<br />

rollten die Fahrgestelle im Oktober letzten<br />

Jahres direkt vom Band für rund vier Monate<br />

nach Frankfurt in die Werkstätten der Berger<br />

Karosserie- und Fahrzeugbau GmbH. „Was die<br />

MAN-Arbeiter in München sorgsam zusammenmontiert<br />

hatten, haben unsere Mechaniker<br />

dann als Erstes wieder komplett in seine<br />

Einzelteile zerlegt“, schildert Berger-Geschäftsführer<br />

Dierk Conrad. Die Panzerung<br />

Komplette Demontage: Berger<br />

nahm die MAN TGM für den<br />

Umbau erst mal auseinander.<br />

aus hochfestem Spezialstahl kommt nämlich<br />

auch in das Fahrerhaus. „Manche unserer<br />

Kunden bevorzugen ein martialisches Aussehen<br />

für ihre Fahrzeuge, andere mögen es<br />

dagegen lieber unauffällig“, so Conrad.<br />

Da es sich um die ersten gepanzerten<br />

MAN TGM der neuen Baureihe überhaupt<br />

handelte, fertigten die Experten bei Berger<br />

zuerst eine Art Schnittmuster für die Stahlplatten<br />

an, damit die Panzerung später lückenlos<br />

saß. Nach deren Anpassung und<br />

Einbau war die nächste herausfordernde Aufgabe,<br />

das Interieur und die ganze Elektronik<br />

wieder in den nun geschrumpften Innenraum<br />

zu integrieren. Markus Dieterle macht<br />

klar: „Ziemann vertritt den Grundsatz, dass<br />

die Unversehrtheit unserer Mitarbeiter das<br />

Wichtigste ist. Die Fahrer tragen eine hohe<br />

Verantwortung. Sie bestmöglich zu schützen,<br />

ist für uns oberste Prämisse.“ Von mehreren<br />

Tonnen Stahl ummantelt, ist der Arbeitsplatz<br />

am Lenkrad der MAN TGM extrem sicher.<br />

Weil bei einem Geldtransporter auch die<br />

Ladung eine nicht ganz unbedeutende Rolle<br />

spielt, sind die Kofferaufbauten ebenfalls tresorgleich<br />

gepanzert und durch verschiedenste<br />

mechanische und elektronische Systeme<br />

mehrfach gesichert. Überwachungskameras<br />

außen wie innen und die ständige GPS- und<br />

Bildverfolgung durch die Zentrale sind da das<br />

Wenigste. „Dazu möchte und darf ich im Detail<br />

nicht viel sagen, aber wer glaubt, nur die<br />

Ladebordwand knacken zu müssen, der irrt<br />

selbstverständlich“, erläutert Markus Dieterle.<br />

Zukünftig sollen jedenfalls noch weitere<br />

MAN TGM die Ziemann-Flotte verstärken, so<br />

viel ist schon mal sicher.<br />

© Berger Fahrzeugbau GmbH<br />

Wertvolle Fracht: Die<br />

MAN TGM von Ziemann<br />

transportieren Geld in<br />

ganz Deutschland.<br />

„Die Unversehrtheit<br />

unserer Mitarbeiter<br />

ist das Wichtigste.“<br />

Markus Dieterle, Fuhrparkleiter bei der Ziemann<br />

Sicherheit GmbH<br />

46<br />

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2/<strong>2016</strong><br />

Eine stabile Gr undlage<br />

Seit über 20 Jahren verdient<br />

die MEIER Bodenstabilisierung<br />

mit der Untergrundverfestigung<br />

von Straßen,<br />

Bahntrassen und Gewerbeparks<br />

ihr Geld. Von Beginn<br />

an hatten MAN-Allrader<br />

großen Anteil am Erfolg.<br />

F<br />

ast im Schneckentempo kriecht<br />

der MAN TGS 26.440 über den<br />

frisch präparierten Untergrund<br />

der Autobahn A 13. Wohldosiert lässt Fahrer<br />

Robert Sonntag pulvrigen Zement aus dem<br />

Streuwerk am Heck des Allrad-<strong>Lkw</strong> rieseln. Die<br />

Menge an Streugut gibt er über die elektronische<br />

Steuereinheit am Instrumententräger seines<br />

MAN-<strong>Lkw</strong> vor. Aktuell liefert die automatische<br />

Streumengenregelung zehn Kilogramm<br />

Zement pro Quadratmeter, die über eine<br />

Breite von 2,46 Metern aus allen drei einzeln<br />

schaltbaren Dosierschleusen auf den Boden<br />

fallen. In den tieferen Schichten des Autobahnuntergrunds<br />

reichen diese Mengen zur<br />

Verfestigung aus. Für die letzte Lage müssen<br />

es dagegen 25 Kilo Zement sein, um die nötige<br />

Bodenfestigkeit zu erzielen, mit der die Autobahn<br />

später schadlos den Belastungen durch<br />

den Straßenverkehr standhält.<br />

Robert Sonntag sitzt seit sechs Jahren für<br />

die MEIER Bodenstabilisierung GmbH mit<br />

Sitz im erzgebirgischen Oelsnitz hinter dem<br />

Lenkrad des MAN-Streuers. Das Unterneh-<br />

Breit bereift: Die MAN<br />

TGS von MEIER kommen<br />

auch auf sandigem<br />

Untergrund gut voran.<br />

20<br />

Solo-<strong>Lkw</strong><br />

hat die MAN-Niederlassung in Chemnitz<br />

in den vergangenen 20 Jahren an die<br />

MEIER Bodenstabilisierung geliefert.<br />

men haben Armin Meier und sein Sohn Jan<br />

Anfang 1995 gegründet, nachdem sie den Spezialbereich<br />

eines größeren Bauunternehmens<br />

gekauft hatten.<br />

Mit sechs Mann starteten die beiden<br />

Sachsen in die Selbstständigkeit und verschrieben<br />

sich der Verfestigung und Verbesserung<br />

von Böden. Heute sind die Firmengründer<br />

mit einer 22-köpfigen Mannschaft<br />

und einem großen Maschinenpark sowohl<br />

deutschlandweit als auch im benachbarten<br />

Ausland unterwegs.<br />

© Frank Hausmann<br />

MEIER Bodenstabilisierung<br />

Name: MEIER Bodenstabilisierung GmbH<br />

Gründung: 1995<br />

Firmensitz: Oelsnitz/Sachsen<br />

Geschäftsführer: Armin Meier, Jan Meier<br />

Fuhrpark: 15 MAN-Allrad-<strong>Lkw</strong>, 7 selbstfahrende<br />

Fräsen, 3 Schlepperfräsen,<br />

4 Tieflader, Walzenzüge<br />

Mitarbeiterzahl: 22<br />

Kerngeschäft: Verfestigung und Verbesserung<br />

von Böden (Bodenstabilisierung) im<br />

In- und Ausland<br />

Einsatzgebiete: Straßenbau, Bahntrassen,<br />

Gewerbe- und Industrieparks, Deponiebau<br />

Vater und Sohn: Armin (l.) und Jan Meier<br />

halten als Geschäftsführer die Zügel des<br />

Familienbetriebs seit 1995 fest in den Händen.<br />

TYPISCHE ANWENDUNGEN für eine Bodenstabilisierung<br />

sind der Straßenbau sowie der<br />

Bau von Bahntrassen, Flughäfen, Industrieparks<br />

und Deponien. Die Bodenverfestigung<br />

dient dazu, bei stark durchnässten oder nicht<br />

tragfähigen Böden durch das Einmischen von<br />

Kalk, Zement oder Gemischen das überschüssige<br />

Wasser zu binden und damit die Bodenstruktur<br />

zu verbessern. Erst dann lässt sich<br />

der Boden verdichten, was die Tragfähigkeit<br />

erhöht. Um auf der Autobahn A 13 zwischen<br />

Radeburg und dem Dreieck Dresden-Nord<br />

einen dauerhaft tragfähigen und witterungsbeständigen<br />

Straßenuntergrund herzustellen,<br />

mischt eine MEIER-Fräse den Zement bis<br />

zu 40 Zentimeter tief in den Boden ein. Ein<br />

aufwendiger und kostspieliger Bodenaustausch<br />

lässt sich so vermeiden.<br />

Für eine effiziente und kostengünstige<br />

Arbeit besteht der MEIER-Fuhrpark aus 15 <strong>Lkw</strong>,<br />

sieben selbstfahrenden Fräsen, drei Schlepperfräsen,<br />

vier Tiefladern und einigen Walzenzügen<br />

zur Verdichtung. Die zwei- und<br />

dreiachsigen Solo-<strong>Lkw</strong> hat die MAN-Niederlassung<br />

in Chemnitz geliefert – mindestens<br />

20 Fahrzeuge in den vergangenen 20 Jahren.<br />

Die aktuellen MAN TGS mit Radformel 4x4<br />

und 6x6 dienen als Streuer oder Wasserwagen<br />

und sind teilweise mit Breitreifen ausgerüstet,<br />

um auch abseits der Straße gut voranzukommen.<br />

„MAN bietet uns mit den TGS-<br />

Modellen ein robustes Trägerfahrzeug, das<br />

den hohen Beanspruchungen im Gelände gerecht<br />

wird“, sagt Jan Meier, der als Geschäftsführer<br />

den technischen Bereich im Unternehmen<br />

verantwortet. Für ihn sind Allradantrieb,<br />

Volle Kontrolle: Über ein Display im Cockpit steuern die<br />

MEIER-Fahrer ihre Streuer.<br />

manuelle Schaltung, permanenter Nebenabtrieb<br />

und Untersetzungsgetriebe für geringe<br />

Geschwindigkeiten unabdingbar. Die MAN<br />

legen etwa zwei Drittel der Kilometerleistung<br />

auf unbefestigten Straßen zurück.<br />

Für die Marke MAN spricht laut Meier<br />

auch das engmaschige Servicenetz. Standardarbeiten<br />

wie einen Ölwechsel übernehmen in<br />

der Regel die MAN-Niederlassung in Chemnitz<br />

oder die MAN-Vertragswerkstatt Eicher<br />

in Hartmannsdorf. Beide haben sich als zuverlässige<br />

und schnell agierende Servicepartner<br />

erwiesen. Pflege, Wartung und kleinere<br />

Reparaturen hingegen erledigt der Fahrer zusammen<br />

mit einem Mechaniker in der eigenen<br />

Werkstatt. In Oelsnitz betreibt das Unternehmen<br />

zusätzlich eine Betriebstankstelle<br />

und eine <strong>Lkw</strong>-Waschanlage.<br />

DER AUFTRAG AN DER A 13 dürfte noch gut<br />

vier Monate in Anspruch nehmen. Eine Fläche<br />

von einer halben Million Quadratmetern<br />

ist hier zu verfestigen. Täglich verarbeitet der<br />

MAN-Streuer die Ladung von vier Silozügen,<br />

das entspricht über 100 Tonnen Zement pro<br />

Schicht. „Solche aufwendigen Großprojekte<br />

können eineinhalb und mehr Jahre Zeit in<br />

Anspruch nehmen. Die andere Hälfte unserer<br />

Aufträge ist dagegen in ein bis zwei Tagen<br />

abgewickelt. Fünf bis sieben Baustellen<br />

gleichzeitig sind deshalb keine Seltenheit“,<br />

erklärt Armin Meier, kaufmännischer Geschäftsführer<br />

der MEIER Bodenstabilisierung.<br />

Umso besser, dass die MAN-Fahr zeuge,<br />

egal ob Groß- oder Kleinprojekt, stets ganze<br />

Arbeit leisten.<br />

48<br />

49


2/<strong>2016</strong><br />

Bühnenreife<br />

Leistung<br />

Vom niederrheinischen Alpen<br />

aus steuert Gardemann<br />

erfolgreich seine bundesweit<br />

operierende Flotte von Arbeits ­<br />

bühnen. MAN-<strong>Lkw</strong> spielen<br />

dabei eine tragende Rolle.<br />

oder am Bau wächst auch der Bedarf an Mobilität.<br />

Denn wo früher zeitaufwendig Gerüste<br />

aufgebaut wurden, erledigt eine Gardemann-<br />

Arbeitsbühne auf dem Rücken eines <strong>Lkw</strong> den<br />

Job schneller und vor allem effizienter. „Mi(e)t<br />

Sicherheit vor Ort“, so lautet das Unternehmensmotto.<br />

Das bedeutet für die Kunden: ein<br />

regionaler Partner mit lokalen Stärken und<br />

bundesweiter Kompetenz.<br />

Neben dem Transport zum Kunden erledigen<br />

die Fahrer vor Ort auch die Einweisung in<br />

die Geräte. Sicherheit schreiben sich die seit<br />

2006 zur britischen Lavendon-Gruppe gehörenden<br />

Gardemann-Mitarbeiter ganz oben<br />

ins Lastenheft. Intensive Schulungen von<br />

Mitarbeitern und Kunden erfüllen die hohen<br />

Ansprüche ebenso wie eine eigene Sicherheitszubehör-Linie,<br />

welche die Arbeit in bis zu<br />

100 Metern Hubhöhe auf einem Vierachser so<br />

sicher wie möglich macht.<br />

MIT EINER JUNGEN MAN-FLOTTE ausgestattet,<br />

sehen sich die Arbeitsbühnenprofis für<br />

die unterschiedlichsten Anforderungen im<br />

Vermietgeschäft bestens gerüstet. Bei den<br />

klassischen 7,5-Tonner-Fahrzeugen übernehmen<br />

MAN TGL die Rolle des standfesten Trägerfahrzeugs<br />

für bis zu 33 Meter ausfahrbare<br />

Teleskopbühnen.<br />

Darüber hinaus sorgen speziell aufgebaute<br />

MAN TGS-Vierachser mit Plattformrahmen<br />

und TGX-Sattelzugmaschinen für den Transport<br />

von mobilen Industriebühnen. Die<br />

Entscheidung für MAN war dabei wohlüber­<br />

legt – schließlich verbleiben die Fahrzeuge<br />

deutlich länger im Dienst als in einem klassischen<br />

Speditionseinsatz. „Unsere 39 Transporteinheiten<br />

kommen trotz Zweischichtbetrieb<br />

nur auf rund 80 000 Kilometer pro<br />

Jahr“, erläutert Group Category Manager José<br />

Hurtado Martinez.<br />

ABSOLUTE ZUVERLÄSSIGKEIT steht dabei in<br />

der Gardemann-Konzernphilosophie an erster<br />

Stelle. „Die Transportqualität schlägt sich<br />

direkt in der Kundenzufriedenheit nieder“,<br />

weiß Martinez. Entsprechend gut geschultes<br />

Personal, unbedingtes Vertrauen in die Fahrzeugtechnik<br />

und die Qualität der Serviceleistungen<br />

sind dafür unverzichtbar.<br />

Zum bestmöglichen Kundenservice<br />

gehört heute auch das Angebot umweltver<br />

träglicher Technik. So sind die neuen<br />

MAN Euro 6-<strong>Lkw</strong> ideal für den Cityeinsatz.<br />

Der Trend zu neuen Werkstoffen im Leichtbau<br />

und dem multifunktionalen Einsatz einer Arbeitsbühne<br />

auch als Materialträger erfordert<br />

eine enge Zusammenarbeit mit den Technikpartnern.<br />

Hier können die MAN TGL-Trägerfahrzeuge<br />

punkten, die trotz Teleskopbühnenaufbaus<br />

immer noch über Nutzlastreserven<br />

bis zum Erreichen der Maut- und Führerscheingrenze<br />

von 7,5 Tonnen verfügen. Aus<br />

dem engen Zusammenspiel zwischen dem<br />

MAN-Verkaufsbeauftragten Franz-Josef Brimmers<br />

und den Gardemann-Fuhrparkprofis<br />

entstehen so stimmige Fahrzeugkonzepte für<br />

den langjährigen Vermieteinsatz.<br />

„Transportqualität<br />

schlägt sich direkt<br />

in der Kundenzufriedenheit<br />

nieder.“<br />

José Hurtado Martinez, Group Category Manager,<br />

Lavendon Group/Gardemann Arbeitsbühnen GmbH<br />

Ob TGS, TGL oder TGX: Das Gardemann-Management<br />

ist von den MAN-Modellen absolut überzeugt.<br />

Standfestes Trägerfahrzeug: Gardemanns<br />

MAN TGS sind speziell für den Transport<br />

von Arbeitsbühnen ausgerüstet.<br />

Das ist Gardemann<br />

3 500<br />

Hebebühnen<br />

vom Personenlift bis hin zur <strong>Lkw</strong>-<br />

Arbeitsbühne hat Gardemann deutschlandweit<br />

für seine Kunden im Angebot.<br />

Wenn man die Erfolgsstory<br />

von Gardemann betrachtet,<br />

erkennt man<br />

schnell: Hier geht es immer<br />

hoch hinaus. Denn<br />

in keiner Branche wird<br />

das Motto „Immer höher, immer weiter“ so<br />

konsequent gelebt wie bei der Arbeitsbühnenvermietung.<br />

Dabei fallen sowohl die Kundenanforderungen<br />

als auch das Gerätesortiment<br />

des bundesweit operierenden Vermieters<br />

äußerst vielfältig aus. Von der Anhängerarbeitsbühne<br />

und mobilen Scherentischarbeitsbühnen<br />

über selbstfahrende Teleskopmasten<br />

bis hin zu den klassischen Hubsteigern auf<br />

<strong>Lkw</strong>-Chassis reicht das breite Angebot von<br />

Geräten, die Mann und Material in luftige<br />

Arbeitshöhen bringen. Ebenso wie die vielfältigen<br />

Einsatzgebiete in Kommunen, an Hochhausfassaden,<br />

in der Industrie, im Anlagenbau<br />

© Oliver Wilms<br />

1968 entschied sich der niederrheinische<br />

Malerbetrieb Gardemann zum Einsatz der ersten<br />

mobilen Arbeitsbühne. Deren Erfolg führte<br />

schnell zum professionellen Verleih der Hubgeräte<br />

an Kundschaft – der Grundstein der<br />

heutigen Gardemann Arbeitsbühnen GmbH, die<br />

seit 2006 zur britischen Lavendon Group PLC<br />

gehört. Lavendon ist Europas größter Arbeitsbühnen<br />

vermieter. Mit über 30 Mietstationen und<br />

mehr als 3 500 Arbeitsbühnen bietet Gardemann<br />

seinen Kunden vom Personenlift über Teleskopbühnen<br />

bis zu <strong>Lkw</strong>-Arbeitsbühnen eine<br />

Produktvielfalt von nahezu 250 Gerätetypen.<br />

50<br />

51


2/<strong>2016</strong><br />

52<br />

Symbolische Schlüsselübergabe:<br />

Heinz-Jürgen Löw,<br />

Vorstand Sales & Marketing<br />

bei MAN Truck & Bus (M.),<br />

Jérôme (l.) und Bodo Schüssler,<br />

Geschäftsführer J.S. Logistics<br />

15 MAN für<br />

J.S. Logistics<br />

AUS DER HAND von Heinz-Jürgen Löw,<br />

Vorstand Sales & Marketing bei MAN<br />

Truck & Bus, erhielt J.S. Logistics 15 neue<br />

MAN-Sattelzugmaschinen, darunter auch<br />

einen MAN TGX 18.560 „100 Years Edition“.<br />

Der Spezialist für integrierte Logistikdienstleistungen<br />

mit Sitz im saarländischen<br />

Kirkel verfügt über einen Fuhrpark<br />

von rund 100 Fahrzeugen und transportiert<br />

unter anderem für Audi Motoren aus<br />

dem Werk des Autmobilherstellers in<br />

Győr, Ungarn, an weitere Produktionsstandorte.<br />

15 Jahre nach der Firmengründung<br />

blicken die Inhaber und Geschäftsführer<br />

Jérôme und Bodo Schüssler auf<br />

eine sehr erfolgreiche Entwicklung ihres<br />

Unternehmens zurück. Der MAN-Anteil<br />

am Fuhrpark ist in den letzten Jahren kontinuierlich<br />

gestiegen. Entscheidend dafür<br />

sind der Komfort für die Fahrerinnen und<br />

Fahrer, die überzeugende Wirtschaftlichkeit<br />

und das umfassende Betreuungskonzept<br />

durch MAN, sowohl in Ungarn als<br />

auch in Deutschland.<br />

Führungswechsel<br />

im Fachverband<br />

Feuerwehrtechnik<br />

DER FACHVERBAND FEUERWEHRTECHNIK im<br />

Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau<br />

(VDMA) hat ein neues Präsidium. Neuer<br />

Vorsitzender des Branchenverbands ist Martin<br />

Zaindl. Der erfahrene Branchenkenner verantwortet<br />

hauptberuflich das Kommunal- und<br />

Behördengeschäft von MAN Truck & Bus<br />

Deutschland und ist zugleich Leiter Verkauf<br />

Truck der neuen Vertriebsregion Südost.<br />

Zaindl folgt auf Mathias Hausmann, Geschäftsführer<br />

der Lentner GmbH, eines führenden<br />

deutschen Herstellers für Feuerwehrfahrzeuge.<br />

Hausmann habe als allseits<br />

geschätzter und authentischer Branchenbotschafter<br />

weit über die Feuerwehrtechnik-Community<br />

hinaus Anerkennung gefunden und<br />

wichtige Weichen für die Zukunft gestellt, sagte<br />

Zaindl über seinen Amtsvorgänger. Die einstimmige<br />

Wahl sei für ihn ein großer Vertrauensbeweis<br />

und Ansporn für die kommenden<br />

Jahre, so der neue Vorsitzende. „Dem VDMA<br />

Feuerwehrtechnik kommt die wichtige Aufgabe<br />

zu sicherzustellen, dass den Feuerwehren<br />

stets das bestmögliche Equipment zum Schutz<br />

und zur Rettung von Menschenleben und<br />

Sachwerten zur Verfügung steht“, sagte Zaindl.<br />

Als Zaindls Stellvertreter wurden Oliver<br />

Callies, Geschäftsführer der Callies Brandbekämpfungssysteme<br />

GmbH, und Michael<br />

Kristeller, Geschäftsführer der Rosenbauer<br />

Deutschland GmbH, gewählt. Das drei Jahre<br />

amtierende Präsidium hat sich anlässlich der<br />

Mitgliederversammlung des Verbands im<br />

Deutschen Feuerwehrmuseum im osthessischen<br />

Fulda konstituiert.<br />

Die neue Führungsmannschaft des Fachverbands<br />

Feuerwehrtechnik im VDMA: Michael Kristeller, Oliver<br />

Callies, Martin Zaindl, Dr. Bernd Scherer (v. l.)<br />

© Frank Hausmann, Hans Seidl, VDBUM<br />

Reinert Logistics<br />

übernimmt<br />

den 500. <strong>Lkw</strong><br />

Neue TGX für Spedition Krieger<br />

GLEICH NEUN NEUE MAN TGX 18.440 hat die Spedition<br />

Johann Krieger GmbH & Co. KG aus dem bayerischen Rottenburg<br />

an der Laaber in Betrieb genommen. Das 1950 gegründete<br />

Familienunternehmen erhielt damit im Verlauf<br />

seiner Firmenhistorie bereits mehr als 100 MAN-<strong>Lkw</strong>. Ein<br />

Schwerpunkt der Spedition ist der Italien-Verkehr, für den<br />

Krieger 36 MAN TGX Ultra-Sattelzugmaschinen mit besonders<br />

niedrigen Sattelzügen für Volumentransporte im<br />

Einsatz hat. 1981 fuhr Firmengründer Johann Krieger<br />

selbst das erste Mal mit einem <strong>Lkw</strong> nach Italien und baute<br />

in der Folge diesen Geschäftszweig auf.<br />

Schlüsselübergabe: Hans Karl Reitinger, Leiter des MAN-<br />

Verkaufsbüros Rosenheim, Frank Stetter, MAN-Verkaufsbeauftragter,<br />

Geschäftsführer Johann Krieger, Dr. Stefan Peiker, Leiter Technical<br />

Order Processing bei MAN, Christa Krieger, Steffi Krieger und<br />

Geschäftsführer Hansi Krieger (v. l.)<br />

Gratulation zum<br />

Jubiläums-<strong>Lkw</strong>:<br />

Holger Mandel,<br />

Vorsitzender der<br />

Geschäftsführung von<br />

MAN Truck & Bus<br />

Deutschland (r.), mit<br />

René Reinert, Inhaber<br />

Reinert Logistics<br />

AM FUSSE der traditionsreichen Hängebrücke<br />

„Blaues Wunder“ in Dresden übergab<br />

MAN feierlich den 500. <strong>Lkw</strong> an das Logistikunternehmen<br />

Reinert Logistics. Der Jubiläumstruck<br />

in strahlendem Verkehrsblau ist<br />

eines von 120 MAN-Fahrzeugen, die Inhaber<br />

René Reinert für <strong>2016</strong> geordert hat.<br />

Zu erkennen ist die Sattelzugmaschine an<br />

der Zahl „500“ an der Fahrzeugfront und auf<br />

beiden Seiten zwischen den Achsen. Außerdem<br />

verweist die „77“ am Grill und an den Türen<br />

des <strong>Lkw</strong> auf die Startnummer des Reinert-<br />

Racing-Teams im <strong>Lkw</strong>-Rennsport.<br />

„Seit mehr als einem Vierteljahrhundert<br />

behauptet sich René Reinert mit seinem Logistikunternehmen<br />

erfolgreich im hart umkämpften<br />

Markt. Fast ebenso lange begleiten<br />

wir ihn mit innovativen Produkten aus Verkauf,<br />

Service und Dienstleistungen. Daher<br />

freuen wir uns, ihm heute das 500. Fahrzeug<br />

aus dem Hause MAN übergeben zu können“,<br />

sagte Holger Mandel, Vorsitzender der Geschäftsführung<br />

von MAN Truck & Bus<br />

Deutschland. Als europaweit agierendes<br />

Transport- und Logistikunternehmen beschäftigt<br />

Reinert Logistics mehr als 1 200 Mitarbeiter<br />

an sieben Standorten in Deutschland.<br />

„MAN ist fester Bestandteil meiner Fahrzeugflotte.<br />

Hier stimmt das Gesamtpaket“,<br />

begründet Geschäftsführer René Reinert die<br />

Kaufentscheidung. Die Produkte der Münchner<br />

seien qualitativ hochwertig, sparsam und<br />

böten einen hohen Wiederverkaufswert. „Zusammen<br />

mit dem exzellenten Service fiel<br />

die Wahl bei der Neuanschaffung deshalb<br />

nicht schwer“, erklärt der gebürtige Lausitzer.<br />

Reinert legt seit Jahren besonderen Wert auf<br />

Fahrkomfort und Sicherheit. Deshalb sind<br />

sämtliche Neufahrzeuge – so auch der Jubiläums-MAN<br />

– mit allen aktuell verfügbaren<br />

Sicherheitssystemen wie Abstandsregelung,<br />

Spurassistent, Notbremsassistent und Reifendruckkontrolle<br />

ausgerüstet.<br />

53


54<br />

Schwer<br />

2/<strong>2016</strong><br />

Wenn der Verkehr abends langsam zur Ruhe kommt,<br />

schlägt ihre Stunde. Dann rollen die Schwertransporte<br />

auf die Straße. Eine Nachtfahrt mit der Spedition<br />

Bohnet, die mit ihren MAN-Zugmaschinen jede<br />

noch so schwere Aufgabe meistert.<br />

Der Koloss fährt auf sein erstes<br />

großes Hindernis in dieser<br />

Nacht zu. Sofort ist klar: So<br />

wird das nichts. Die riesige<br />

Kiste auf dem Schwertransporter ist zu hoch<br />

für die Autobahnbrücke. Der Transport<br />

stoppt. Vier Männer springen aus den Begleitfahrzeugen.<br />

Mit einigen schnellen<br />

Handgriffen senken sie den Tief lader hydraulisch<br />

ab, bis die Räder unter die Last passen.<br />

Mehr geht nicht. Die Kolonne setzt sich<br />

wieder in Bewegung. Diesmal muss es klappen.<br />

Zentimeter für Zentimeter nähert sich<br />

die Ladung der Betonbrücke. In dem Moment,<br />

in dem es von unten so aussieht, als<br />

würde die Holzkiste gleich an den Beton stoßen,<br />

ruft einer der Männer: „Passt!“ Der<br />

Knall bleibt aus, die Kiste verschwindet langsam<br />

unter der Brücke. „Da hätte keine Hand<br />

mehr dazwischengepasst“, sagt Georg<br />

Schneider, als er zurück in seinen Kleintransporter<br />

springt. Ohne Pause geht es weiter.<br />

Schneider und seine Kollegen von der Spedition<br />

Bohnet haben einen engen Zeitplan und<br />

die größte Herausforderung auf dieser Etappe<br />

noch vor sich.<br />

Meister im<br />

Schwer gewicht<br />

© Jörg Gläscher<br />

DIE MITARBEITER DER BOHNET GMBH, eines<br />

Spezialisten für Schwer- und Spezialtransporte,<br />

haben zu diesem Zeitpunkt schon 40 Kilometer<br />

in zwei Nächten hinter sich gebracht.<br />

Obwohl sie immer nur nachts von 20 bis fünf<br />

Uhr unterwegs sind, erregen sie überall, wo sie<br />

auftauchen, Aufmerksamkeit. Anwohner filmen<br />

mit ihren Smartphones aus dem Fenster<br />

oder kommen vor die Tür, um das Spektakel<br />

aus der Nähe zu betrachten: Der Schwertransport<br />

inklusive Tieflader mit 22 Achslinien<br />

ist insgesamt 55 Meter lang. Ein Polizeiwagen<br />

und vier Begleitfahrzeuge sichern ihn ab.<br />

55


2/<strong>2016</strong><br />

Enge Kiste: Nur eine<br />

Handbreit Luft bleibt<br />

zwischen Fracht und<br />

Autobahnbrücke.<br />

Teamarbeit: Acht Leute<br />

sind notwendig, um den<br />

Schwertransport auf der<br />

Strecke abzusichern.<br />

Starke Typen:<br />

MAN-Schwerlaster<br />

Schwertransporte sind ein prädestiniertes<br />

Einsatzfeld für den MAN TGX D38.<br />

Die Vierachser stehen in zwei Leistungsstufen<br />

mit 412 kW (560 PS) sowie<br />

471 kW (640 PS) und drei Gewichtsklassen<br />

bis 250 Tonnen zur Verfügung. Bei<br />

den Dreiachsern sind bis zu 120 Tonnen<br />

Zuggesamtgewicht möglich. Im Einsatzbereich<br />

bis 90 Tonnen Zuggesamtgewicht<br />

bietet MAN darüber hinaus die Wahl<br />

zwischen erstklassigen Alternativen: vom<br />

TGX mit Radformel 4x2 über den TGX 6x2<br />

mit liftbarer Vor- oder Nachlaufachse bis<br />

zum souveränen Dreiachser mit Doppelachsaggregat<br />

als 6x4.<br />

56<br />

„Die Planung für<br />

einen Schwertransport<br />

dauert<br />

sechs Monate.“<br />

Kevin Knaub, <strong>Lkw</strong>-Fahrer Bohnet GmbH<br />

Was genau sie sichern, bleibt den neugierigen<br />

Blicken verborgen. In der Holzkiste – blickdicht<br />

verpackt – steckt eine Kraftwerksturbine<br />

von Siemens in Görlitz. Dort ging die Fahrt los,<br />

das Ziel ist Dresden. Um die Turbine sicher zu<br />

transportieren, setzt Bohnet zwei MAN-Zugmaschinen<br />

ein, darunter einen neuen MAN<br />

TGX 41.640 mit D38-Motor. Ein Truck zieht<br />

die 190 Tonnen schwere Ladung, der andere<br />

schiebt. Im Wechsel. Vor allem der MAN TGX<br />

D38 ist ein echtes Kraftpaket. Dank des Drehmoments<br />

von 3 000 Newtonmetern setzen<br />

sich selbst mehrere Hundert Tonnen schwere<br />

Transporte sanft, aber kraftvoll in Bewegung.<br />

DIE SCHWERGEWICHTIGE KOLONNE hat die<br />

Autobahn, die für den Transport komplett gesperrt<br />

wurde, mittlerweile verlassen und fährt<br />

durch den kleinen Ort Seifersdorf. „Links nur<br />

noch zehn Zentimeter bis zum Bordstein“,<br />

warnt Georg Schneider den Fahrer der Zugmaschine<br />

über Funk. Der Fahrer lenkt gegen, und<br />

Schneider bestätigt: „Links sieht es jetzt gut<br />

aus, hinten rechts auch alles schick.“ Im Minutentakt<br />

macht er Durchsagen an das Team,<br />

während er in Schlangenlinien hinter dem<br />

Transport herfährt. Die Vorhut bilden die Männer<br />

im Steigerfahrzeug. Sie demontieren Straßenschilder,<br />

drehen Ampelanlagen aus dem<br />

Kollisionsraum, heben Oberleitungen an und<br />

polstern Kreisverkehre mit Holzbrettern aus.<br />

Keines dieser Hindernisse kommt für das<br />

Team überraschend. Was für Filmemacher<br />

das Drehbuch ist, ist für sie das Streckenprotokoll.<br />

Immer wieder blicken Fahrer und Begleiter<br />

in den dicken Hefter, in dem alle kritischen<br />

Punkte vermerkt sind. Es ist das Werk<br />

von Fahrer Kevin Knaub, der heute im Fahrerhaus<br />

des MAN TGX D38 sitzt. Er ist mit einem<br />

Kollegen die ganze Strecke im Vorfeld abgefahren.<br />

Die beiden haben Kurvenradien, die<br />

Höhe von Ampeln und Stromkabeln ausgemessen<br />

– eine Woche lang. „Die gesamte Planung<br />

für einen solchen Transport dauert im<br />

Schnitt sechs Monate“, erzählt der 36-Jährige.<br />

Trotz der guten Vorbereitung ist es eine an-<br />

© Jörg Gläscher<br />

Tiefergelegt: Das Fahrzeug<br />

wird hydraulisch heruntergefahren,<br />

sodass es unter Brücken und<br />

Oberleitungen hindurchpasst.<br />

Nur noch Zentimeter bis<br />

zur Laterne: Am Steuer<br />

des Kolosses ist Fingerspitzengefühl<br />

gefragt.<br />

57


strengende Tour. Die Maße der sperrigen Kiste<br />

– sie ist 10,90 Meter lang, sechs Meter breit<br />

und 4,55 Meter hoch – machen es den Fahrern<br />

schwer, Hindernisse im Zickzack zu umfahren.<br />

Der Transport erfordert volle Konzentration<br />

und zuverlässige, starke Zugmaschinen.<br />

„Zum Glück liegt der MAN TGX D38 in Sachen<br />

Power ganz weit vorne“, sagt Knaub.<br />

SEIEN SIE EINS MIT HANKOOK<br />

Seien Sie eins mit Ihren Reifen<br />

und die Straße wird eins mit Ihnen.<br />

UM DREI UHR NACHTS passiert der Schwertransport<br />

das Ortsschild von Medingen und<br />

steht nun vor dem größten Hindernis auf dieser<br />

Etappe: einer steilen Linkskurve, die nur<br />

ganz knapp an einem Wohnhaus vorbeiführt.<br />

Eine Anwohnerin, die mit ihrem Hund spazieren<br />

geht, schüttelt beim Anblick des langen<br />

Transports ungläubig den Kopf. Sie hat<br />

recht. Die Kurve ist eigentlich zu eng. Das<br />

Überlänge und Übergewicht:<br />

Zugmaschine (o.) und Schubmaschine (r.)<br />

sind zusammen 55 Meter lang und<br />

wiegen mit Fracht 334 Tonnen.<br />

Hat den Durchblick: Kevin Knaub sitzt nicht nur am<br />

Steuer des MAN TGX D38, sondern plante auch die<br />

Strecke des Schwertransports.<br />

Eine Spedition für<br />

schwere Fälle<br />

Ob Windkraftanlage, Destillationskolonne,<br />

Transformator oder Raupenbagger – mit<br />

der Kombination aus Know-how und Hightechfuhrpark<br />

realisiert die Bohnet GmbH<br />

Schwertransporte aller Art. Die Flotte des<br />

Unternehmens umfasst 15 neue MAN TGX<br />

Vierachs-Sattelzugmaschinen mit einer<br />

Leistung von 640 PS. „Wir haben einen<br />

reinen MAN-Fuhrpark, weil wir vom Preis-<br />

Leistungs-Verhältnis absolut überzeugt<br />

sind“, sagt Prokurist Ulrich Böhmer.<br />

Team hat nur eine Möglichkeit: Die Männer<br />

müssen den Auflieger mit seiner 190 Tonnen<br />

schweren Ladung hydraulisch zur Seite kippen.<br />

Dann geht es im Schritttempo in die<br />

Kurve. In dieser Situation zeigt sich eine weitere<br />

Stärke des MAN TGX D38: Das Fahrzeug<br />

kombiniert das weiterentwickelte Schaltsystem<br />

MAN TipMatic 2 mit neuen Getriebefunktionen.<br />

So lässt sich das Fahrzeug besonders<br />

feinfühlig an Engstellen, Steigungen<br />

und unter hoher Last rangieren. Schon beim<br />

zweiten Versuch winden sich die 22 Achsen<br />

des Tiefladers durch die Kurve, und mit<br />

quietschenden Reifen geht es haarscharf an<br />

der Hauswand vorbei. Alle wirken erleichtert,<br />

doch Zeit zum Durchatmen bleibt kaum. In<br />

der kommenden Nacht muss die Turbine<br />

pünktlich den Dresdner Hafen erreichen.<br />

Von dort wird sie erst nach Hamburg verschifft,<br />

dann geht es nach Saudi-Arabien.<br />

„Absolut faszinierend“ findet Kevin Knaub<br />

solche Transporte. „Oft heißt es, dass wir eine<br />

Ladung nicht transportieren oder eine Strecke<br />

nicht bewältigen können“, erzählt er, kurz<br />

bevor er wieder ins Fahrerhaus seines MAN<br />

klettert. „Und das Schöne ist, dass wir doch<br />

immer wieder Lösungen finden.“<br />

Weitere Informationen zum Schwerlastportfolio<br />

von MAN gibt es unter:<br />

> www.man.eu/schwerlast<br />

© Jörg Gläscher<br />

Für Langstreckenfahrten<br />

Hankooks kraftstoffeffiziente e-cube MAX-Reihe ist mit neuesten Technologien und einer<br />

innovativen Laufflächenmischung ausgerüstet, die eine lange Lebensdauer und sichere<br />

Fahrt bei hoher Wirtschaftlichkeit und Umweltfreundlichkeit gewährleisten.<br />

hankooktire.com<br />

58


Wir bringen Sie gut<br />

durch den Winter.<br />

Die neue ULTRA GRIP MAX Serie<br />

• Bis zu 40% mehr Traktion, auch in<br />

halb abgefahrenem Zustand.<br />

• Bis zu 15% höhere Kilometerleistung. *<br />

* Vergleichstests des Goodyear Innovation Center Luxembourg mit der Größe 315/80 R22.5 haben für den ULTRA GRIP MAX D Antriebsachsreifen im Vergleich zum<br />

Vorgängerprodukt ULTRA GRIP WTD folgende Verbesserungen ergeben: Bis zu 40% mehr Traktion auf Schnee und bis zu 15% verbessertes Laufl eistungs potenzial.<br />

Die aktuellen Ergebnisse können variieren je nach Straßen- und Wetterbedingungen, Reifengröße, Reifendruck und Fahrzeugzustand.

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