FRAUENFUSSBALL UND SEINE KLISCHEES 52 Nein, da bin ich ganz anderer Meinung. Das Spiel und die Regeln sind gleich. Die Sportart hingegen ist eine andere. Durch die körperliche Konstitution der Frauen ist das technisch-taktische Spiel ganz klar im Vordergrund. ABER FRAUENFUSSBALL IST LANGSAMER, UND ES GEHT WENIGER ZUR SACHE. Ja, selbstverständlich. Der schnellste Mann in der Leichtathletik ist auch schneller als die schnellste Frau. Männer sind grundsätzlich ausdauernder, schneller und stärker. KEIN STADION, KEINE ATMOSPHÄRE, KEINE STIMMUNG – GIBT ES WENIGSTENS EINE BRATWURST UND ETWAS ZU TRINKEN AM SPIEL? Bei uns schon (schmunzelt). Und ich hab auch noch kein Auswärtsspiel erlebt, ohne. Der Frauenfussball macht genau die gleiche Entwicklung durch, wie bei den Männern oder den Jungs. Der Fortschritt wurde zwar in den letzten Jahren ein bisschen gestoppt und die Zuwachsraten stagnieren, aber ich ziehe es vor, mit überzeugten Frauen zu arbeiten. Nicht mit solchen, die sich von anderen begeistern lassen und plötzlich merken, dass sie den Sport gar nicht betreiben wollen. DER ALTERSSCHNITT IN EINEM FRAUENFUSS- BALLTEAM IST SEHR TIEF, DA MAN SCHNELL IN DIE ERSTE MANNSCHAFT KOMMT – «VER- KOMPLIZIERT» DIE UNERFAHRENHEIT DER SPIELERINNEN DIE ARBEIT AUF UND NEBEN DEM FELD? Es ist eine grosse Herausforderung. Der Ausgleich wird in den kommenden Jahren vermehrt zu spüren sein. Es bleiben auch weniger Spielerinnen, dafür werden diese professioneller. Ich denke, in Zukunft wird es keine nennenswerten Unterschiede mehr geben. Die Tendenz von mehr männlichem Zuwachs wird bleiben, in punkto Leidenschaft stehen wir ihnen aber in nichts nach. DIE ZIELSETZUNG LAUTET, BIS ZUR SAISON 2020 UM TITEL MITSPIELEN ZU KÖNNEN. BALD JÄHRT SICH DER SCHWEIZERMEISTER- TITEL VOM <strong>FC</strong> <strong>LUZERN</strong> ZUM 30. MAL. WAS FEHLT NOCH FÜR DEN ERFOLG? Mehr Fokus, Überzeugung und Gier in herausfordernden Situationen wie die der dualen Ausbildung. Auch die Bereitschaft, vieles für den Fussball zu tun. Besondere Erfolge können nur erreicht werden, wenn man unpopulär wird. Dies kann aber auch zu Reibung und Problemen innerhalb eines Teams führen, wenn verschiedene Vorstellungen vorhanden sind. Die nationale Spitze ist ein absolut realistisches Ziel für Luzern und die Zentralschweiz, da man auch schon mit dem Team LUwin und Sursee Meister werden konnte. Der Wettbewerb war zwar damals ein anderer, doch ist dieser heute auch viel attraktiver, da mehr Mannschaften mitspielen und mehr Mittel investiert werden. Umso wichtiger ist es, die Teams zu unterstützen. Nationale Spitze bedeutet auch, im europäischen Fussball mehr Rankingpunkte sammeln. So kann der Schweizer Frauenfussball in Zukunft möglicherweise mit zwei Teams europäisch antreten. FUSSBALL IST IN DEN MEDIEN STARK VERTRE- TEN. WIESO LIEST MAN SO SELTEN EINEN BEITRAG ÜBER FRAUENFUSSBALL? Das liegt daran, dass die Verantwortlichen fast ausschliesslich Männer sind. Im Schnitt gibt’s sogar weniger Frauen bei Medienunternehmen als Trainerinnen im Frauenfussball. Konkret: der Frauenanteil von B-Diplomierten Trainerinnen in der Innerschweiz liegt bei nur 2.5%. Bei den Medienhäusern liegt dieser sogar noch tiefer... GIBT ES GAR ETWAS, WAS DIE MÄNNER VON DEN FRAUEN ABSCHAUEN KÖNNTEN? Frauenfussball ist im guten Sinne viel naiver und ursprünglicher. Das taktische Kalkül ist weniger wichtig als bei den Männern. Was mich beim Männerfussball mehr und mehr stört, ist die Schauspielerei auf dem Platz, die man oft sieht. Ich sehe das heute aus der Distanz. Aber als junger, leidenschaftlicher Fussballfan muss man sich schon fragen, ob man das akzeptieren kann. Frauenfussball ist weniger verdorben als der Männerfussball und somit auch ehrlicher. ANDY, DEIN SCHLUSSWORT ZUM FRAUENFUSSBALL. Es ist eine Aufforderung an die Männer, die Auseinandersetzung mit dem Frauenfussball zu suchen. Sie werden merken, dass es sich für sie lohnt. Auch Frauen werden mehr Anziehungskraft für den Fussball spüren. Gegenüber der Leistung des anderen Geschlechts soll mehr Respekt gezeigt werden. Und ein Letztes: Vielleicht kann man sich auf diese Art «gegenseitig» um den Finger wickeln…
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