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FC LUZERN Matchzytig N°4 16/17 (RSL 8/9)

Die 76-Seiten starke MATCHZYTIG (Doppelausgabe) zu den beiden Heimspielen gegen den FC Sion und gegen den FC Lausanne-Sport (FCL Ladies Night). Mit vielen spannenden und abwechslungsreichen Themen sowie allen Infos rund um die beiden ersten Heimspiele gege die beiden Vertreter aus der Westschweiz - und rund um Blauweiss natürlich!

Die 76-Seiten starke MATCHZYTIG (Doppelausgabe) zu den beiden Heimspielen gegen den FC Sion und gegen den FC Lausanne-Sport (FCL Ladies Night). Mit vielen spannenden und abwechslungsreichen Themen sowie allen Infos rund um die beiden ersten Heimspiele gege die beiden Vertreter aus der Westschweiz - und rund um Blauweiss natürlich!

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FRAUENFUSSBALL UND SEINE KLISCHEES<br />

52<br />

Nein, da bin ich ganz anderer Meinung. Das Spiel<br />

und die Regeln sind gleich. Die Sportart hingegen ist<br />

eine andere. Durch die körperliche Konstitution der<br />

Frauen ist das technisch-taktische Spiel ganz klar im<br />

Vordergrund.<br />

ABER FRAUENFUSSBALL IST LANGSAMER,<br />

UND ES GEHT WENIGER ZUR SACHE.<br />

Ja, selbstverständlich. Der schnellste Mann in der<br />

Leichtathletik ist auch schneller als die schnellste<br />

Frau. Männer sind grundsätzlich ausdauernder,<br />

schneller und stärker.<br />

KEIN STADION, KEINE ATMOSPHÄRE, KEINE<br />

STIMMUNG – GIBT ES WENIGSTENS EINE<br />

BRATWURST UND ETWAS ZU TRINKEN AM<br />

SPIEL?<br />

Bei uns schon (schmunzelt). Und ich hab auch noch<br />

kein Auswärtsspiel erlebt, ohne. Der Frauenfussball<br />

macht genau die gleiche Entwicklung durch, wie bei<br />

den Männern oder den Jungs. Der Fortschritt wurde<br />

zwar in den letzten Jahren ein bisschen gestoppt und<br />

die Zuwachsraten stagnieren, aber ich ziehe es vor,<br />

mit überzeugten Frauen zu arbeiten. Nicht mit solchen,<br />

die sich von anderen begeistern lassen und<br />

plötzlich merken, dass sie den Sport gar nicht betreiben<br />

wollen.<br />

DER ALTERSSCHNITT IN EINEM FRAUENFUSS-<br />

BALLTEAM IST SEHR TIEF, DA MAN SCHNELL<br />

IN DIE ERSTE MANNSCHAFT KOMMT – «VER-<br />

KOMPLIZIERT» DIE UNERFAHRENHEIT DER<br />

SPIELERINNEN DIE ARBEIT AUF UND NEBEN<br />

DEM FELD?<br />

Es ist eine grosse Herausforderung. Der Ausgleich<br />

wird in den kommenden Jahren vermehrt zu spüren<br />

sein. Es bleiben auch weniger Spielerinnen, dafür<br />

werden diese professioneller. Ich denke, in Zukunft<br />

wird es keine nennenswerten Unterschiede mehr geben.<br />

Die Tendenz von mehr männlichem Zuwachs<br />

wird bleiben, in punkto Leidenschaft stehen wir ihnen<br />

aber in nichts nach.<br />

DIE ZIELSETZUNG LAUTET, BIS ZUR SAISON<br />

2020 UM TITEL MITSPIELEN ZU KÖNNEN.<br />

BALD JÄHRT SICH DER SCHWEIZERMEISTER-<br />

TITEL VOM <strong>FC</strong> <strong>LUZERN</strong> ZUM 30. MAL. WAS<br />

FEHLT NOCH FÜR DEN ERFOLG?<br />

Mehr Fokus, Überzeugung und Gier in herausfordernden<br />

Situationen wie die der dualen Ausbildung.<br />

Auch die Bereitschaft, vieles für den Fussball zu tun.<br />

Besondere Erfolge können nur erreicht werden, wenn<br />

man unpopulär wird. Dies kann aber auch zu Reibung<br />

und Problemen innerhalb eines Teams führen,<br />

wenn verschiedene Vorstellungen vorhanden sind.<br />

Die nationale Spitze ist ein absolut realistisches Ziel<br />

für Luzern und die Zentralschweiz, da man auch<br />

schon mit dem Team LUwin und Sursee Meister werden<br />

konnte. Der Wettbewerb war zwar damals ein<br />

anderer, doch ist dieser heute auch viel attraktiver,<br />

da mehr Mannschaften mitspielen und mehr Mittel investiert<br />

werden. Umso wichtiger ist es, die Teams zu<br />

unterstützen. Nationale Spitze bedeutet auch, im europäischen<br />

Fussball mehr Rankingpunkte sammeln.<br />

So kann der Schweizer Frauenfussball in Zukunft<br />

möglicherweise mit zwei Teams europäisch antreten.<br />

FUSSBALL IST IN DEN MEDIEN STARK VERTRE-<br />

TEN. WIESO LIEST MAN SO SELTEN EINEN<br />

BEITRAG ÜBER FRAUENFUSSBALL?<br />

Das liegt daran, dass die Verantwortlichen fast ausschliesslich<br />

Männer sind. Im Schnitt gibt’s sogar weniger<br />

Frauen bei Medienunternehmen als Trainerinnen<br />

im Frauenfussball. Konkret: der Frauenanteil von<br />

B-Diplomierten Trainerinnen in der Innerschweiz liegt<br />

bei nur 2.5%. Bei den Medienhäusern liegt dieser sogar<br />

noch tiefer...<br />

GIBT ES GAR ETWAS, WAS DIE MÄNNER VON<br />

DEN FRAUEN ABSCHAUEN KÖNNTEN?<br />

Frauenfussball ist im guten Sinne viel naiver und ursprünglicher.<br />

Das taktische Kalkül ist weniger wichtig<br />

als bei den Männern. Was mich beim Männerfussball<br />

mehr und mehr stört, ist die Schauspielerei<br />

auf dem Platz, die man oft sieht. Ich sehe das heute<br />

aus der Distanz. Aber als junger, leidenschaftlicher<br />

Fussballfan muss man sich schon fragen, ob man das<br />

akzeptieren kann. Frauenfussball ist weniger verdorben<br />

als der Männerfussball und somit auch ehrlicher.<br />

ANDY, DEIN SCHLUSSWORT ZUM<br />

FRAUENFUSSBALL.<br />

Es ist eine Aufforderung an die Männer, die Auseinandersetzung<br />

mit dem Frauenfussball zu suchen.<br />

Sie werden merken, dass es sich für sie lohnt. Auch<br />

Frauen werden mehr Anziehungskraft für den Fussball<br />

spüren. Gegenüber der Leistung des anderen<br />

Geschlechts soll mehr Respekt gezeigt werden. Und<br />

ein Letztes: Vielleicht kann man sich auf diese Art<br />

«gegenseitig» um den Finger wickeln…

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