Bahnsport 10/2016

19.09.2016 Aufrufe

LANGBAHN-WM Finale 3 Forssa/FIN Gerd Riss Jannick de Jong und Mathieu Trésarrieu (v.l.) Jannick de Jong gewinnt Finnland-GP Langbahnweltmeister Jannick de Jong (NL) gewann den Finnland-GP in Forssa vor Erik Riss. Der Rückstand des Niederländers auf den führenden Deutschen verkürzte sich von 11 auf 8 Punkte. Das war der Tag von Jannick de Jong. Schon vor dem dritten GP der Langbahn-WM 2016 hatte der Niederländer von der Bahn im finnischen Forssa geschwärmt. Die 1000 Meter lange Pferderennbahn bot einen perfekten Untergrund ohne große Rillen und Riefen. Nach den fünf Vorläufen lag der Weltmeister aber mit 15 Punkten nur auf Platz 4 hinter dem bis dahin bärenstarken Franzosen Mathieu Trésarrieu (18), dem Finnen Appe Mustonen (17) und Landsmann Theo Pijper (16), punktgleich aber mit Erik Riss (15). Im Semifinale 1 wurde de Jong Zweiter hinter Trésarrieu und im Finale sorgte ein Blitzstart für den Sieg des Gorredijkers. „Ich bin super zufrieden mit dem Verlauf“, sagte Jannick de Jong später, „es war ein hartes Rennen, denn die Bahn hatte sich den ganzen Tag über verändert. Mathieu Trésarrieu und auch Appe Mustonen waren sehr starke Geg- ner, da habe ich so richtig kämpfen müssen. Mein Start im Finale war top.“ Erik Riss konnte nicht wie zuletzt punkten. So wurde er in Semi 1 nur Vierter, konnte im Finale aber auf Platz 2 fahren und kassierte 19 WM- Punkte. „Ich hatte in Forssa mehr von mir erwartet“, resümierte der Schwabe am Ende, „denn eigentlich bin ich auf 1000-Meter-Bahnen stark unterwegs, aber heute war ich mental nicht fit genug. Das mag daran gelegen haben, dass ich vorher acht Rennen in zehn Tagen absolviert hatte und ich mich ziemlich ausgelaugt fühlte. Mein Kopf wollte, aber mein Körper konnte nicht so recht. Ich habe dann versucht, das Beste daraus zu machen.“ Jörg Tebbe war in Forssa zweitbester Deutscher und nahm am Ende 14 WM-Punkte mit. Dadurch rückte der Dohrener auf Rang 9 der Langbahnweltmeisterschaft. „Dieser Tag war ganz okay für mich“, so Tebbe, „ich habe gleich mit einem Laufsieg angefangen und war anschließend gut dabei. Das sah nach dem Training nicht so aus, denn wir hatten Probleme mit dem Motor und mussten vor dem Rennen umbauen. Die Bahn hatte einen perfekten Boden, schön glatt und eben. Die Witterungsbedingungen waren auch gut, allerdings war es mir etwas zu windig.“ Matthias Kröger war ebenfalls gut in Form. Der Bokeler punktete durchgehend, hatte aber im Semifinale 2 einen Ausfall. Er kassierte am Ende 11 WM-Punkte und rangiert mit 21 Zählern auf Platz 12. Pechvogel Nummer 1 war aus deutscher Sicht Stephan Katt. Zwei technische Defekte und einmal eine an der Halterung gebrochene Gabel mit anschließendem Sturz sorgten für Frust im Team des Neuwittenbekers. „Glücklicherweise habe ich bei dem Sturz nur ein paar Prellungen abbekommen“, sagte der Norddeutsche nach dem GP. • Text: Rudi Hagen; Fotos: Petteri Pohjola Sieger Jannick de Jong (1) vor Jörg Tebbe (21), Jessi Mustonen (19) Gerd Riss, Richard Hall (134) und Stephan Katt (42) 8 BAHNSPORT AKTUELL Oktober '16

Finale 4 - Morizes/F Dimitri Bergé gewinnt in Morizes Es war die Stunde der Franzosen beim Abend- Grand-Prix in Morizes. Der 19-jährige Dimitri Bergé fuhr im Finale als Erster über den Zielstrich, gefolgt von seinem Landsmann Mathieu Trésarrieu. Den 3. Podestplatz sicherte sich der Niederländer Theo Pijper. Auf Platz 4 folgte Erik Riss, aber dem Bad Wurzacher konnte diese Platzierung irgendwie auch egal sein. Denn Riss kassierte nicht nur 24 WM-Punkte, sondern ließ auch seinen ärgsten Konkurrenten um den WM-Titel, den Niederländer und amtierenden Weltmeister Jannick de Jong, hinter sich, der am Ende nur 16 Punkte mit nach Hause nehmen konnte. Erik Riss dominierte vier Vorläufe, nur einmal wurde er Zweiter hinter Dimitri Bergé, der in der Gesamtwertung jetzt nur noch 2 Punkte hinter Jannick de Jong auf Platz 3 rangiert und 18 Punkte Rückstand auf Riss hat. Auch der Franzose Mathieu Trésarrieu hat mit 74 Punkten noch Chancen auf den Titel. „In Morizes lief alles nach Plan“, berichtete Erik Riss, „es fing mit zwei Laufsiegen gut an, dann wurde ich einmal nur Zweiter. Wir haben danach das Set-up etwas geändert, was auch gepasst hat. Ich habe die beiden abschließenden Vorläufe und auch das Semifinale gewonnen. Im Finale habe ich leider einen kleinen Fehler gemacht. Ich hatte die erste Wahl für den Startplatz und innen gewählt, was aus meiner Sicht der beste war. Dann ist mir beim Start aber das Vorderrad etwas aufgestiegen und schon waren drei andere voraus. Aber ich war trotzdem zufrieden, denn ich konnte meine WM-Führung weiter ausbauen.“ Jörg Tebbe hielt in Morizes mit der Spitze recht gut mit. Dreimal fuhr der Dohrener auf Platz 2, aber ein Nuller in seinem dritten Heat und Platz 4 im Semifinale verbauten die Chancen auf mehr. Matthias Kröger fuhr nur einen einzigen Punkt ein, einmal wurde der Bokeler beim Start disqualifiziert. Pechvogel des Tages war wiederum Stephan Katt. Der Neuwittenbeker musste sich nach einem Sturz im Training vom GP in Morizes abmelden. „Gabriel Dubernard ist vor mir gestürzt und ich bin in sein fliegendes Motorrad geknallt“, schilderte Katt die entscheidende Situation, „mein rechter Fuß war gleich dick und blau und meine Rippen sind stark geprellt.“ Nach einer späteren Untersuchung in Kiel stellten sich die Verletzungen als schwerwiegender heraus als erwartet. • Text: Rudi Hagen; Archiv- Fotos: Daniel Sievers (Action); Susi Weber (Porträt) Der Franzose Dimitri Bergé siegte beim Langbahn-GP 4 in Morizes. Erik Riss wurde im Finale nur Vierter, sammelte aber 24 WM-Punkte und baute seine Führung gegenüber Jannick de Jong auf 16 Punkte aus. Oktober '16 BAHNSPORT AKTUELL 9

LANGBAHN-WM<br />

Finale 3<br />

Forssa/FIN<br />

Gerd Riss<br />

Jannick de Jong<br />

und Mathieu<br />

Trésarrieu<br />

(v.l.)<br />

Jannick de Jong gewinnt Finnland-GP<br />

Langbahnweltmeister Jannick de Jong (NL) gewann den Finnland-GP in Forssa vor Erik Riss.<br />

Der Rückstand des Niederländers auf den führenden Deutschen verkürzte sich von 11 auf 8 Punkte.<br />

Das war der Tag von Jannick de Jong. Schon vor<br />

dem dritten GP der Langbahn-WM <strong>2016</strong> hatte<br />

der Niederländer von der Bahn im finnischen<br />

Forssa geschwärmt. Die <strong>10</strong>00 Meter lange Pferderennbahn<br />

bot einen perfekten Untergrund<br />

ohne große Rillen und Riefen.<br />

Nach den fünf Vorläufen lag der Weltmeister<br />

aber mit 15 Punkten nur auf Platz 4 hinter dem<br />

bis dahin bärenstarken Franzosen Mathieu Trésarrieu<br />

(18), dem Finnen Appe Mustonen (17)<br />

und Landsmann Theo Pijper (16), punktgleich<br />

aber mit Erik Riss (15). Im Semifinale 1 wurde de<br />

Jong Zweiter hinter Trésarrieu und im Finale<br />

sorgte ein Blitzstart für den Sieg des Gorredijkers.<br />

„Ich bin super zufrieden mit dem Verlauf“, sagte<br />

Jannick de Jong später, „es war ein hartes<br />

Rennen, denn die Bahn hatte sich den ganzen<br />

Tag über verändert. Mathieu Trésarrieu und<br />

auch Appe Mustonen waren sehr starke Geg-<br />

ner, da habe ich so richtig kämpfen müssen.<br />

Mein Start im Finale war top.“<br />

Erik Riss konnte nicht wie zuletzt punkten. So<br />

wurde er in Semi 1 nur Vierter, konnte im Finale<br />

aber auf Platz 2 fahren und kassierte 19 WM-<br />

Punkte. „Ich hatte in Forssa mehr von mir erwartet“,<br />

resümierte der Schwabe am Ende, „denn<br />

eigentlich bin ich auf <strong>10</strong>00-Meter-Bahnen stark<br />

unterwegs, aber heute war ich mental nicht fit<br />

genug. Das mag daran gelegen haben, dass ich<br />

vorher acht Rennen in zehn Tagen absolviert<br />

hatte und ich mich ziemlich ausgelaugt fühlte.<br />

Mein Kopf wollte, aber mein Körper konnte<br />

nicht so recht. Ich habe dann versucht, das Beste<br />

daraus zu machen.“<br />

Jörg Tebbe war in Forssa zweitbester Deutscher<br />

und nahm am Ende 14 WM-Punkte mit. Dadurch<br />

rückte der Dohrener auf Rang 9 der Langbahnweltmeisterschaft.<br />

„Dieser Tag war ganz okay<br />

für mich“, so Tebbe, „ich habe gleich mit einem<br />

Laufsieg angefangen und war anschließend gut<br />

dabei. Das sah nach dem Training nicht so aus,<br />

denn wir hatten Probleme mit dem Motor und<br />

mussten vor dem Rennen umbauen. Die Bahn<br />

hatte einen perfekten Boden, schön glatt und<br />

eben. Die Witterungsbedingungen waren auch<br />

gut, allerdings war es mir etwas zu windig.“<br />

Matthias Kröger war ebenfalls gut in Form. Der<br />

Bokeler punktete durchgehend, hatte aber im<br />

Semifinale 2 einen Ausfall. Er kassierte am Ende<br />

11 WM-Punkte und rangiert mit 21 Zählern<br />

auf Platz 12.<br />

Pechvogel Nummer 1 war aus deutscher Sicht<br />

Stephan Katt. Zwei technische Defekte und einmal<br />

eine an der Halterung gebrochene Gabel<br />

mit anschließendem Sturz sorgten für Frust im<br />

Team des Neuwittenbekers. „Glücklicherweise<br />

habe ich bei dem Sturz nur ein paar Prellungen<br />

abbekommen“, sagte der Norddeutsche nach<br />

dem GP. • Text: Rudi Hagen; Fotos: Petteri Pohjola<br />

Sieger Jannick de Jong (1) vor Jörg Tebbe (21),<br />

Jessi Mustonen (19) Gerd Riss,<br />

Richard Hall (134) und<br />

Stephan Katt (42)<br />

8 BAHNSPORT AKTUELL Oktober '16

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