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Grasbahn Bad Hersfeld<br />
Regenschlacht<br />
Wie viel Pech muss der Motorsportclub Bad<br />
Hersfeld wohl noch haben? Nach zwei abgesagten<br />
Veranstaltungen in Folge, gab es<br />
auch <strong>2016</strong> wieder jede Menge Regen.<br />
Natasha Bartlett/Ciara Southgate<br />
(65) vor Kevin Hübsch/Michael<br />
Burger (33) und Raphael San<br />
Millan/Benedikt Zapf (36)<br />
beide glücklicherweise zu Fuß die Bahn verlassen.<br />
Den Re-run ohne die Abbruchverursacher<br />
gewannen dann die Ladys Natasha Bartlett/<br />
Ciara Southgate, die auch bereits vor dem<br />
Sturzabbruch geführt hatten, gefolgt vom Duo<br />
Löffler/Fischer und Kolb/Pierick.<br />
In der internationalen Soloklasse sah man,<br />
dass der Holländer Henry van der Steen nicht<br />
nur gut starten konnte, sondern auch super mit<br />
den Bahnverhältnissen zurechtkam: drei<br />
Starts, drei Siege, Maximum nach den Vorläufen.<br />
Fast genauso gut kam Stephan Katt zurecht.<br />
Dieser gab nur gegen van der Steen einen<br />
Punkt ab und lag somit auf Rang 2 nach der Vorrunde.<br />
Einen starken Eindruck bei diesen<br />
schwierigen Bahnverhältnissen vermittelte<br />
auch Marcel Dachs. Ein 3. Rang und zweimal<br />
Rang 2 ergab Vorrundenplatz 3. Pechvogel in<br />
dieser Klasse war ganz klar Christian „Hülse“<br />
Hülshorst. Nach einem 2. Rang zu Beginn, fiel<br />
Bereits der geplante Trainingsstart wurde um<br />
zwei Stunden aufgrund der Wettervoraussagen<br />
verschoben. Allerdings blieb der ganz große<br />
Regen noch aus.<br />
Während der beginnenden Trainingszeit, die<br />
auf einen einzigen Trainingsdurchgang verkürzt<br />
wurde, blieb es auch fast trocken. Im Training<br />
kam Bernd Diener zu Sturz, er konnte zwar<br />
allein ins Fahrerlager gehen, verzichtete allerdings<br />
auf einen weiteren Start.<br />
In der Zeit zwischen Trainingsende und Fahrervorstellung<br />
begann es zu regnen. Die Bahn wurde<br />
immer nasser und die Zuschauer befürchteten<br />
bereits, dass es nicht mehr lange bis zum<br />
Rennabbruch dauern würde. Nach einer Besprechung<br />
mit den Aktiven über den Zustand der<br />
Bahn sowie die Erinnerung an die Abbrüche der<br />
letzten beiden Jahre, stellte sich ganz klar heraus,<br />
dass die Fahrer den Club nicht hängen lassen<br />
und starten wollten. Nach einem Bahndienst<br />
und dem „Trockenfahren“ durch drei Quads und<br />
zwei Speedcars, die Werbung für ihr Rennen im<br />
September machten, zeigte sich, dass die Bahn<br />
nur oberflächlich nass war. Nach einer kurzgehaltenen<br />
Eröffnung und einer Runde aller Aktiven<br />
ohne Helm ging es tatsächlich los.<br />
Mit einer etwas geänderten Rennabfolge begann<br />
die Abendveranstaltung. Die internationalen<br />
Seitenwagen zeigten trotz der rutschigen<br />
und nassen Bahn super Gespannsport. Der<br />
Start war entscheidend, denn wer vorne war,<br />
hatte ganz klar den Vorteil, nicht durch den<br />
Dreckstrahl der anderen fahren zu müssen.<br />
Dies hielt aber unter anderem einen Markus<br />
Brandhofer nicht davon ab, auf „Jagd“ zu gehen.<br />
Denn tatsächlich gab es in dieser Klasse<br />
viele Überholmanöver! Nach den drei Vorläufen<br />
pro Team setzten sich Markus Brandhofer/Tim<br />
Scheunemann mit 7 Punkten an die Spitze, gefolgt<br />
von den mehrfachen britischen Meistern<br />
Shaun Harvey/Danny Hogg mit ebenfalls<br />
7 Punkten. Diese hatten einen Laufsieg. Ebenfalls<br />
ins Finale schaffte es der ehemalige Solo-<br />
Pilot Mitch Godden mit Copilot Paul Smith mit<br />
5 Punkten sowie die Europameister von 2014 Joshua<br />
Goodwin/Liam Brown mit 4 Punkten. Das<br />
Aus gab es in der Vorrunde bereits für Florian<br />
Kreuzmayr. Seine Copilotin Nicole Balz hatte<br />
Atemprobleme, weshalb sie zum letzten Vorlauf<br />
nicht mehr antraten. Einen bescheidenen Tag<br />
hatte auch Marco Hundsrucker. Mit Ersatz-Copi-<br />
Stephan Katt<br />
siegte vor<br />
Henry<br />
lot Daniel Eibl, Corina Günthör ist ja verletzt,<br />
ging ihm, nach einem guten Auftakt mit einem<br />
2. Platz, im zweiten Vorlauf kurz vor dem Startband<br />
einfach der Motor aus. Auch im letzten<br />
Vorlauf wurden die beiden plötzlich langsamer,<br />
was 0 Punkte bedeutete. Am Ende sprang für<br />
das Duo nur Platz 8 heraus.<br />
Im Finale zeigten Shaun Harvey/Danny Hogg<br />
dann ihre Klasse. Vom Start weg zogen sie an<br />
die Spitze und gewannen mit dem finalen Laufsieg<br />
diese Klasse. Auf Rang 2 landeten Markus<br />
Brandhofer/Tim Scheunemann, die sich nach<br />
nicht ganz so gutem Start erst mal auf Rang 2<br />
vorkämpfen mussten. Den 3. Rang holten sich<br />
Mitch Godden/Paul Smith vor ihren Landsleuten<br />
Joshua Goodwin/Liam Brown, die in der<br />
letzten Runde auf Rang 4 ausfielen.<br />
Bei den nationalen Gespannen ging es bereits<br />
beim Startbandtraining spannend zu. Denn neben<br />
dem gesetzten Clubteam, den Ladys Natasha<br />
Bartlett/Ciara Southgate, gab es nur sieben<br />
weitere Startplätze für den Abend. Darum<br />
kämpften insgesamt 14 Teams.<br />
Aufgrund der vorangeschrittenen Zeit strich<br />
man hier zwei Vorläufe, sodass die ersten zwei<br />
Teams der ersten beiden Vorläufe im Finale waren.<br />
Dies waren Kevin Hübsch/Michael Burger<br />
sowie Michael Kolb/Nadin Pierick mit je einem<br />
Laufsieg, sowie Natasha Bartlett/Ciara Southgate<br />
und Roman Löffler/Patrik Fischer mit je einem<br />
2. Platz.<br />
Im Finale dieser Klasse kam es auch zum einzigen<br />
Sturz des Rennabends. Zu Beginn der zweiten<br />
Runde überschlug sich, auf Rang 2 liegend,<br />
das Duo Hübsch/Burger ohne Fremdeinwirkung.<br />
Nach kurzer Behandlung aber konnten<br />
van der Steen<br />
(links) und<br />
Marcel Dachs<br />
dem Lüdinghausener zweimal in Führung liegend<br />
die Kette ab. Am Ende reichte es für ihn<br />
nur zu Rang <strong>10</strong>. Das Finale und somit den Gesamtsieg<br />
holte sich Stephan Katt, punktgleich<br />
vor Henry van der Steen und Marcel Dachs.<br />
Die nationalen Solisten durften zweimal an den<br />
Start. Auch hier wurde ein Punktlauf gestrichen.<br />
Das Rennen gewann der erfahrenste<br />
Mann im Feld – Jens Buchberger, vor Marcel Sebastian<br />
und Fabien Neid.<br />
Zusammenfassend kann man sagen, dass es<br />
die richtige Entscheidung war, die Veranstaltung<br />
nicht abzubrechen, da es ab Rennbeginn<br />
nur noch leicht regnete und den Zuschauern<br />
zum Teil gute Läufe, gerade bei den Seitenwagen,<br />
geboten wurden.<br />
• Text: Daniel Becker; Fotos: Jens Körner<br />
11. DMV-Flutlicht-Grasbahnrennen - Bad Hersfeld - 20.8.<strong>2016</strong><br />
Ergebnisse:<br />
I-Solo: 1. Stephan Katt, D, 19 Punkte; 2. Henry van der Steen, NL,<br />
19; 3. Marcel Dachs, D, 14; 4. Mark Helmhout, NL, 12; 5. David Pfeffer,<br />
D, <strong>10</strong>; 6. Andrew Appleton, GB, 7; 7. Jens Benneker, D, 6; 8. Lars<br />
Zandvliet, NL, 5; 9. Sjoerd Rozenberg, NL, 5; <strong>10</strong>. Christian Hülshorst,<br />
D, 4; 11. Jörg Tebbe, D, 3; 12. Bernd Diener, D, 0.<br />
B-Solo: 1. Jens Buchberger, 9 Punkte; 2. Marcel Sebastian, 9; 3. Fabien<br />
Neid, 6; 4. Sven Klein, 3; 5. Dennis Helfer, 2; 6. Marc Herter, 0.<br />
I-Seitenwagen: 1. Shaun Harvey/ Danny Hogg, GB, <strong>10</strong> Punkte;<br />
2. Markus Brandhofer/Tim Scheunemann, D, 9; 3. Mitch Godden/<br />
Paul Smith, GB, 6; 4. Joshua Goodwin/Liam Brown, GB, 4; 5. Florian<br />
Kreuzmayr/Nicole Balz, D, 4; 6. David Chaminade/Stephanie<br />
Vedelago, F, 4; 7. Mathias Motk/Melanie Schrempp, D, 3; 8. Marco<br />
Hundsrucker/Daniel Eibl, A, 2.<br />
B-Seitenwagen: 1. Natasha Bartlett/Ciara Southgate, GB, 5 Punkte;<br />
2. Roman Löffler/Patrick Fischer, 4; 3. Michael Kolb/Nadin<br />
Pierick, 4; 4. Kevin Hübsch/Michael Burger, 3; 5. Raphael San Millan/Benedikt<br />
Zapf, 1; 6. Udo Poppe/Martin Weick, 1; 7. Sebastian<br />
Kehrer/Patrick Lepnik, 0; 8. Manuel Meier/Benjamin Maier, 0.<br />
Oktober '16 BAHNSPORT AKTUELL 29