Bahnsport 10/2016

19.09.2016 Aufrufe

SPEEDWAY-EM Laguta siegt Ein EM-Finale fand zuletzt vor zwei Jahren im russischen Togliatti statt. Aufgrund dessen hatte man gehofft, dass zahlreiche russische Fans ins moderne Stadion strömen und es sich bis auf den letzten Platz füllen würde. Daraus wurde jedoch nichts. Statt der erwarteten 15.000 sahen sich nur 9800 Zuschauer das Rennen an. Sie kamen jedoch voll auf ihre Kosten und verließen die Sportstätte sehr zufrieden. Grigorij Laguta vor Janusz Kolodziej, Andrej Kudrjaschow und Andzejs Lebedevs Finale 3 - Togliatti/RUS Sieger des Turniers wurde nämlich Grigori Laguta. Der Russe erkämpfte in der Qualifikation zwei Siege, schloss diese Rennphase als zweitbester Fahrer ab und zog direkt in den Endlauf ein. Im Finale startete der 32-Jährige am besten, setzte sich an die Spitze und kreuzte als Erster die Ziellinie. „Grischa“ erzielte in der russischen Autostadt insgesamt 14 Zähler und hat immer noch gute Chancen auf den Titel, obwohl er das EM-Finale in Deutschland verletzungsbedingt verpasst hatte. „Das Rennen in Togliatti war für mich am wichtigsten, weil ich um Gold kämpfen will. Die anderen Piloten können sich eine Schwäche erlauben, aber ich kann das nach meinem Fehlen in Landshut nicht mehr tun (das erste EM-Finale fand in Güstrow statt – Anm. der Red.). Ich wollte in Russland unbedingt gewinnen, um unseren Fans eine Freude zu machen, damit sie bei der Siegerehrung unsere Nationalhymne hören können. Das passiert in internationalen Speedwaywettbewerben schließlich nicht oft. Ich freue mich sehr über den Sieg“, sagte Laguta, der vor dem abschließenden Turnier in Rybnik nur 2 Zähler Rückstand auf Antonio Lindbäck hat. Der Schwede war im Anatoli-Stepanow- Stadion mit 12 Punkten bester Pilot der Vorläufe und erreichte ohne Umwege das Finale. Im Endlauf griff der 31-Jährige immer wieder Laguta an, fand jedoch keinen Weg vorbei und wurde schließlich Tageszweiter. „Ich dachte, ich komme im Finale als Erster in die Startkurve, aber Laguta war schneller. Man konnte sehen, dass er die hiesige Bahn sehr gut kennt. Ich gab mein Bestes, aber Grigori machte keinen Fehler. Mit dem 2. Rang und 14 Punkten bin ich sehr zufrieden. Die Entscheidung wird in Rybnik fallen und wahrscheinlich erst im allerletzten Lauf“, sagte Lindbäck. Der Skandinavier hat in der Gesamtwertung 2 Punkte Vorsprung auf Laguta und Vaclav Milik, der auf der 353 Meter langen Bahn Rang 6 belegte. Der Tscheche holte im Last-Chance- Heat Nicki Pedersen vom Motorrad und Wojciech Grodzki schloss ihn korrekterweise als Laufabbruchverursacher vom Re-run aus. Der Däne konnte in der Wiederholung seine Chance auf die Finalteilnahme nicht nutzen. Er riss das Startband und der polnische Referee schickte Pedersen zurück ins Fahrerlager. „Bei mir mangelt es weiterhin an Stabilität. Manche Läufe sind schon sehr gut, manche jedoch beinahe katastrophal. Ich weiß immer noch nicht, woran es liegt“, überlegte der dreifache Weltmeister. In den Endlauf kamen dann zwei andere Dänen. Leon Madsen wurde am Ende Dritter und Hans Andersen musste sich mit dem unbeliebten 4. Rang begnügen. Emil Saifutdinow kam als EM-Führender nach Togliatti und der Russe hoffte, einen entscheidenden Schritt Richtung Titelverteidigung zu machen. Jedoch schon sein erster Lauf zeigte, dass die Aufgabe sich als schwieriger erweisen könnte, als erwartet. Der 26-Jährige hatte gegen Lindbäck, Pawlicki und Kylmäkorpi keine Chance und ging leer aus. Nach drei Durchgängen hatte Saifutdinow 5 Zähler auf dem Konto und seine Chance, das Finale zu erreichen, sah nicht schlecht aus. Doch nach Heat 14 musste der Russe seine Pläne korrigieren. Er lag in Führung, machte aber in der zweiten Runde einen Fahrfehler, was Pedersen sofort ausnutzte. Der Titelverteidiger wollte sofort kontern, stürzte aber in der nächsten Kurve und wurde folgerichtig disqualifiziert. Im nächsten Durchgang kam das endgültige Aus. Saifutdinow kam zu spät ans Startband und wurde wieder ausgeschlossen. Danach konnte er seine Technik packen und landete am Ende auf Platz 12. Durch das Malheur hat er praktisch keine Chance mehr, die dritte Goldmedaille in Folge zu holen, denn sein Rückstand auf Lindbäck beträgt bereits 6 Punkte. • Text: Georg Dobes; Fotos: Jarek Pabijan Speedway-EM - Finale 3 - Togliatti/RUS - 20.8.2016: Ergebnis: 1. Grigori Laguta, RUS, 11+3=14 Punkte; 2. Antonio Lindbäck, S, 12+2=14; 3. Leon Madsen, DK, 10+1=11; 4. Hans Andersen, DK, 9+0=9; 5. Nicki Pedersen, DK, 10; 6. Vaclav Milik, CZ, 10; 7. Krzysztof Kasprzak, PL, 8; 8. Przemyslaw Pawlicki, PL, 8; 9. Martin Vaculik, SK, 8; 10. Andzejs Lebedevs, LV, 6; 11. Janusz Kolodziej, PL, 6; 12. Emil Saifutdinow, RUS, 5; 13. Anders Thomsen, DK, 5; 14. Joonas Kylmäkorpi, S, 5; 15. Andrej Kudrjaschow, RUS, 3; 16. Peter Ljung, S, 3; 17. Mikhail Litwinow, RUS, 0; 18. Gleb Tschugunow, RUS, 0. Stand (nach 3 von 4 Finals): 1. Lindbäck, 29 Punkte; 2. Milik, 27; 3. Laguta, 27; 4. Madsen, 26; 5. Pawlicki, 26; 6. Vaculik, 24; 7. Kasprzak, 24; 8. Andersen, 24; 9. Saifutdinow, 23; 10. Pedersen, 23; 11. Lebedevs, 21; 12. Thomsen, 20; 13. Kylmäkorpi, 19; 14. Kolodziej, 19; 15. Maksims Bogdanovs, LV, 11; 16. Ljung, 10. 20 BAHNSPORT AKTUELL Oktober '16

Junioren-Team-Finale Stralsund/D Junioren-Team-EM: 1. Polen (Mitte) 2. Dänemark (links) 3. Deutschland (rechts) Polnische Macht Beim Finale zur Speedway-Junioren-Team-EM setzte sich das polnische Team souverän vor Dänemark und Deutschland durch. Schweden landete abgeschlagen auf dem 4. Rang. Das polnische Team wurde seiner Favoritenrolle gerecht und sicherte sich den Junioren-Teamweltmeistertitel. Der Jubel von Dominik Kubera, Bartosz Smektala, Kacper Woryna, Daniel Kaczmarek und Rafal Karczmarz kannte keine Grenzen. Aber auch das deutsche Team mit Dominik Möser, Michael Härtel, Daniel Spiller, Lukas Fien- hage und Erik Riss hatte Grund zum Jubel, belegte es doch bei seinem „Heimspiel“ Rang 3 hinter Dänemark. Und das obwohl nach dem Sturz von Sandro Wassermann einen Tag zuvor bei der U21-DM in Wittstock kurzfristig Dominik Möser nachrückte. Möser präsentierte sich in Topform und heimste die meisten Punkte für sein Team ein. • Fotos: Daniel Sievers Bester Pole: Bartosz Smektala (rot) vor Dominik Möser (blau), Joel Andersson (gelb) und Frederik Jakobsen (weiß) Speedway-Junioren-Team-EM Finale - Stralsund/D - 28.8.2016 Pl./Nat. Ges. Fahrer EP 1. Polen 46 Dominik Kubera 10 Bartosz Smektala 14 Kacper Woryna 13 Daniel Kaczmarek 0 Rafal Karczmarz 9 2. Dänemark 35 Kasper Andersen 4 Jonas Jeppesen 6 Frederik Jakobsen 9 Mikkel Bröndum 8 Andreas Lyager 8 3. Deutschland 25 Dominik Möser 7 Michael Härtel 6 Daniel Spiller 4 Lukas Fienhage 5 Erik Riss 3 4. Schweden 14 Kenny Wennerstam 2 Filip Hjelmland 4 Alex Johansson 5 Joel Andersson 3 Joel Kling 0 Oktober '16 BAHNSPORT AKTUELL 21

Junioren-Team-Finale<br />

Stralsund/D<br />

Junioren-Team-EM:<br />

1. Polen (Mitte)<br />

2. Dänemark (links)<br />

3. Deutschland (rechts)<br />

Polnische Macht<br />

Beim Finale zur Speedway-Junioren-Team-EM setzte sich das polnische Team souverän vor<br />

Dänemark und Deutschland durch. Schweden landete abgeschlagen auf dem 4. Rang.<br />

Das polnische Team wurde seiner Favoritenrolle<br />

gerecht und sicherte sich den Junioren-Teamweltmeistertitel.<br />

Der Jubel von Dominik Kubera,<br />

Bartosz Smektala, Kacper Woryna, Daniel<br />

Kaczmarek und Rafal Karczmarz kannte keine<br />

Grenzen.<br />

Aber auch das deutsche Team mit Dominik Möser,<br />

Michael Härtel, Daniel Spiller, Lukas Fien-<br />

hage und Erik Riss hatte Grund zum Jubel, belegte<br />

es doch bei seinem „Heimspiel“ Rang<br />

3 hinter Dänemark. Und das obwohl nach dem<br />

Sturz von Sandro Wassermann einen Tag zuvor<br />

bei der U21-DM in Wittstock kurzfristig Dominik<br />

Möser nachrückte. Möser präsentierte sich in<br />

Topform und heimste die meisten Punkte für<br />

sein Team ein. • Fotos: Daniel Sievers<br />

Bester Pole: Bartosz Smektala (rot) vor Dominik Möser (blau), Joel Andersson (gelb) und Frederik Jakobsen (weiß)<br />

Speedway-Junioren-Team-EM<br />

Finale - Stralsund/D - 28.8.<strong>2016</strong><br />

Pl./Nat. Ges. Fahrer EP<br />

1. Polen 46 Dominik Kubera <strong>10</strong><br />

Bartosz Smektala 14<br />

Kacper Woryna 13<br />

Daniel Kaczmarek 0<br />

Rafal Karczmarz 9<br />

2. Dänemark 35 Kasper Andersen 4<br />

Jonas Jeppesen 6<br />

Frederik Jakobsen 9<br />

Mikkel Bröndum 8<br />

Andreas Lyager 8<br />

3. Deutschland 25 Dominik Möser 7<br />

Michael Härtel 6<br />

Daniel Spiller 4<br />

Lukas Fienhage 5<br />

Erik Riss 3<br />

4. Schweden 14 Kenny Wennerstam 2<br />

Filip Hjelmland 4<br />

Alex Johansson 5<br />

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Joel Kling 0<br />

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