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Bahnsport 10/2016

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SPEEDWAY-EM<br />

Laguta siegt<br />

Ein EM-Finale fand zuletzt vor zwei Jahren im russischen Togliatti statt. Aufgrund dessen hatte man<br />

gehofft, dass zahlreiche russische Fans ins moderne Stadion strömen und es sich bis auf den<br />

letzten Platz füllen würde. Daraus wurde jedoch nichts. Statt der erwarteten 15.000 sahen sich<br />

nur 9800 Zuschauer das Rennen an. Sie kamen jedoch voll auf ihre Kosten<br />

und verließen die Sportstätte sehr zufrieden.<br />

Grigorij Laguta vor<br />

Janusz Kolodziej,<br />

Andrej Kudrjaschow<br />

und Andzejs<br />

Lebedevs<br />

Finale 3 - Togliatti/RUS<br />

Sieger des Turniers wurde nämlich Grigori Laguta.<br />

Der Russe erkämpfte in der Qualifikation zwei<br />

Siege, schloss diese Rennphase als zweitbester<br />

Fahrer ab und zog direkt in den Endlauf ein. Im Finale<br />

startete der 32-Jährige am besten, setzte<br />

sich an die Spitze und kreuzte als Erster die Ziellinie.<br />

„Grischa“ erzielte in der russischen Autostadt<br />

insgesamt 14 Zähler und hat immer noch<br />

gute Chancen auf den Titel, obwohl er das EM-Finale<br />

in Deutschland verletzungsbedingt verpasst<br />

hatte. „Das Rennen in Togliatti war für mich<br />

am wichtigsten, weil ich um Gold kämpfen will.<br />

Die anderen Piloten können sich eine Schwäche<br />

erlauben, aber ich kann das nach meinem Fehlen<br />

in Landshut nicht mehr tun (das erste EM-Finale<br />

fand in Güstrow statt – Anm. der Red.). Ich wollte<br />

in Russland unbedingt gewinnen, um unseren<br />

Fans eine Freude zu machen, damit sie bei der<br />

Siegerehrung unsere Nationalhymne hören können.<br />

Das passiert in internationalen Speedwaywettbewerben<br />

schließlich nicht oft. Ich<br />

freue mich sehr über den Sieg“, sagte Laguta,<br />

der vor dem abschließenden Turnier<br />

in Rybnik nur 2 Zähler Rückstand auf Antonio<br />

Lindbäck hat.<br />

Der Schwede war im Anatoli-Stepanow-<br />

Stadion mit 12 Punkten bester Pilot der<br />

Vorläufe und erreichte ohne Umwege<br />

das Finale. Im Endlauf griff der 31-Jährige<br />

immer wieder Laguta an, fand jedoch<br />

keinen Weg vorbei und wurde schließlich<br />

Tageszweiter. „Ich dachte, ich<br />

komme im Finale als Erster in die Startkurve,<br />

aber Laguta war schneller. Man<br />

konnte sehen, dass er die hiesige<br />

Bahn sehr gut kennt. Ich gab mein<br />

Bestes, aber Grigori machte keinen<br />

Fehler. Mit dem 2. Rang und 14 Punkten<br />

bin ich sehr zufrieden. Die Entscheidung<br />

wird in Rybnik fallen und wahrscheinlich<br />

erst im allerletzten Lauf“, sagte Lindbäck.<br />

Der Skandinavier hat in der Gesamtwertung<br />

2 Punkte Vorsprung auf Laguta und Vaclav<br />

Milik, der auf der 353 Meter langen Bahn Rang<br />

6 belegte. Der Tscheche holte im Last-Chance-<br />

Heat Nicki Pedersen vom Motorrad und Wojciech<br />

Grodzki schloss ihn korrekterweise als<br />

Laufabbruchverursacher vom Re-run aus. Der<br />

Däne konnte in der Wiederholung seine Chance<br />

auf die Finalteilnahme nicht nutzen. Er riss das<br />

Startband und der polnische Referee schickte<br />

Pedersen zurück ins Fahrerlager. „Bei mir mangelt<br />

es weiterhin an Stabilität. Manche Läufe<br />

sind schon sehr gut, manche jedoch beinahe<br />

katastrophal. Ich weiß immer noch nicht, woran<br />

es liegt“, überlegte der dreifache Weltmeister.<br />

In den Endlauf kamen dann zwei andere Dänen.<br />

Leon Madsen wurde am Ende Dritter und Hans<br />

Andersen musste sich mit dem unbeliebten<br />

4. Rang begnügen.<br />

Emil Saifutdinow kam als EM-Führender nach<br />

Togliatti und der Russe hoffte, einen entscheidenden<br />

Schritt Richtung Titelverteidigung zu<br />

machen. Jedoch schon sein erster Lauf zeigte,<br />

dass die Aufgabe sich als schwieriger erweisen<br />

könnte, als erwartet. Der 26-Jährige hatte gegen<br />

Lindbäck, Pawlicki und Kylmäkorpi keine<br />

Chance und ging leer aus. Nach drei Durchgängen<br />

hatte Saifutdinow 5 Zähler auf dem Konto<br />

und seine Chance, das Finale zu erreichen, sah<br />

nicht schlecht aus. Doch nach Heat 14 musste<br />

der Russe seine Pläne korrigieren. Er lag in Führung,<br />

machte aber in der zweiten Runde einen<br />

Fahrfehler, was Pedersen sofort ausnutzte. Der<br />

Titelverteidiger wollte sofort kontern, stürzte<br />

aber in der nächsten Kurve und wurde folgerichtig<br />

disqualifiziert. Im nächsten Durchgang<br />

kam das endgültige Aus. Saifutdinow kam zu<br />

spät ans Startband und wurde wieder ausgeschlossen.<br />

Danach konnte er seine Technik packen<br />

und landete am Ende auf Platz 12. Durch<br />

das Malheur hat er praktisch keine Chance<br />

mehr, die dritte Goldmedaille in Folge zu holen,<br />

denn sein Rückstand auf Lindbäck beträgt bereits<br />

6 Punkte.<br />

• Text: Georg Dobes; Fotos: Jarek Pabijan<br />

Speedway-EM - Finale 3 - Togliatti/RUS - 20.8.<strong>2016</strong>:<br />

Ergebnis:<br />

1. Grigori Laguta, RUS, 11+3=14 Punkte; 2. Antonio Lindbäck,<br />

S, 12+2=14; 3. Leon Madsen, DK, <strong>10</strong>+1=11; 4. Hans Andersen,<br />

DK, 9+0=9; 5. Nicki Pedersen, DK, <strong>10</strong>; 6. Vaclav Milik, CZ, <strong>10</strong>;<br />

7. Krzysztof Kasprzak, PL, 8; 8. Przemyslaw Pawlicki, PL, 8;<br />

9. Martin Vaculik, SK, 8; <strong>10</strong>. Andzejs Lebedevs, LV, 6; 11. Janusz<br />

Kolodziej, PL, 6; 12. Emil Saifutdinow, RUS, 5; 13. Anders<br />

Thomsen, DK, 5; 14. Joonas Kylmäkorpi, S, 5; 15. Andrej<br />

Kudrjaschow, RUS, 3; 16. Peter Ljung, S, 3; 17. Mikhail Litwinow,<br />

RUS, 0; 18. Gleb Tschugunow, RUS, 0.<br />

Stand (nach 3 von 4 Finals): 1. Lindbäck, 29 Punkte; 2. Milik,<br />

27; 3. Laguta, 27; 4. Madsen, 26; 5. Pawlicki, 26; 6. Vaculik,<br />

24; 7. Kasprzak, 24; 8. Andersen, 24; 9. Saifutdinow, 23;<br />

<strong>10</strong>. Pedersen, 23; 11. Lebedevs, 21; 12. Thomsen, 20; 13. Kylmäkorpi,<br />

19; 14. Kolodziej, 19; 15. Maksims Bogdanovs, LV,<br />

11; 16. Ljung, <strong>10</strong>.<br />

20 BAHNSPORT AKTUELL Oktober '16

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