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SPEEDWAY-EM<br />
Laguta siegt<br />
Ein EM-Finale fand zuletzt vor zwei Jahren im russischen Togliatti statt. Aufgrund dessen hatte man<br />
gehofft, dass zahlreiche russische Fans ins moderne Stadion strömen und es sich bis auf den<br />
letzten Platz füllen würde. Daraus wurde jedoch nichts. Statt der erwarteten 15.000 sahen sich<br />
nur 9800 Zuschauer das Rennen an. Sie kamen jedoch voll auf ihre Kosten<br />
und verließen die Sportstätte sehr zufrieden.<br />
Grigorij Laguta vor<br />
Janusz Kolodziej,<br />
Andrej Kudrjaschow<br />
und Andzejs<br />
Lebedevs<br />
Finale 3 - Togliatti/RUS<br />
Sieger des Turniers wurde nämlich Grigori Laguta.<br />
Der Russe erkämpfte in der Qualifikation zwei<br />
Siege, schloss diese Rennphase als zweitbester<br />
Fahrer ab und zog direkt in den Endlauf ein. Im Finale<br />
startete der 32-Jährige am besten, setzte<br />
sich an die Spitze und kreuzte als Erster die Ziellinie.<br />
„Grischa“ erzielte in der russischen Autostadt<br />
insgesamt 14 Zähler und hat immer noch<br />
gute Chancen auf den Titel, obwohl er das EM-Finale<br />
in Deutschland verletzungsbedingt verpasst<br />
hatte. „Das Rennen in Togliatti war für mich<br />
am wichtigsten, weil ich um Gold kämpfen will.<br />
Die anderen Piloten können sich eine Schwäche<br />
erlauben, aber ich kann das nach meinem Fehlen<br />
in Landshut nicht mehr tun (das erste EM-Finale<br />
fand in Güstrow statt – Anm. der Red.). Ich wollte<br />
in Russland unbedingt gewinnen, um unseren<br />
Fans eine Freude zu machen, damit sie bei der<br />
Siegerehrung unsere Nationalhymne hören können.<br />
Das passiert in internationalen Speedwaywettbewerben<br />
schließlich nicht oft. Ich<br />
freue mich sehr über den Sieg“, sagte Laguta,<br />
der vor dem abschließenden Turnier<br />
in Rybnik nur 2 Zähler Rückstand auf Antonio<br />
Lindbäck hat.<br />
Der Schwede war im Anatoli-Stepanow-<br />
Stadion mit 12 Punkten bester Pilot der<br />
Vorläufe und erreichte ohne Umwege<br />
das Finale. Im Endlauf griff der 31-Jährige<br />
immer wieder Laguta an, fand jedoch<br />
keinen Weg vorbei und wurde schließlich<br />
Tageszweiter. „Ich dachte, ich<br />
komme im Finale als Erster in die Startkurve,<br />
aber Laguta war schneller. Man<br />
konnte sehen, dass er die hiesige<br />
Bahn sehr gut kennt. Ich gab mein<br />
Bestes, aber Grigori machte keinen<br />
Fehler. Mit dem 2. Rang und 14 Punkten<br />
bin ich sehr zufrieden. Die Entscheidung<br />
wird in Rybnik fallen und wahrscheinlich<br />
erst im allerletzten Lauf“, sagte Lindbäck.<br />
Der Skandinavier hat in der Gesamtwertung<br />
2 Punkte Vorsprung auf Laguta und Vaclav<br />
Milik, der auf der 353 Meter langen Bahn Rang<br />
6 belegte. Der Tscheche holte im Last-Chance-<br />
Heat Nicki Pedersen vom Motorrad und Wojciech<br />
Grodzki schloss ihn korrekterweise als<br />
Laufabbruchverursacher vom Re-run aus. Der<br />
Däne konnte in der Wiederholung seine Chance<br />
auf die Finalteilnahme nicht nutzen. Er riss das<br />
Startband und der polnische Referee schickte<br />
Pedersen zurück ins Fahrerlager. „Bei mir mangelt<br />
es weiterhin an Stabilität. Manche Läufe<br />
sind schon sehr gut, manche jedoch beinahe<br />
katastrophal. Ich weiß immer noch nicht, woran<br />
es liegt“, überlegte der dreifache Weltmeister.<br />
In den Endlauf kamen dann zwei andere Dänen.<br />
Leon Madsen wurde am Ende Dritter und Hans<br />
Andersen musste sich mit dem unbeliebten<br />
4. Rang begnügen.<br />
Emil Saifutdinow kam als EM-Führender nach<br />
Togliatti und der Russe hoffte, einen entscheidenden<br />
Schritt Richtung Titelverteidigung zu<br />
machen. Jedoch schon sein erster Lauf zeigte,<br />
dass die Aufgabe sich als schwieriger erweisen<br />
könnte, als erwartet. Der 26-Jährige hatte gegen<br />
Lindbäck, Pawlicki und Kylmäkorpi keine<br />
Chance und ging leer aus. Nach drei Durchgängen<br />
hatte Saifutdinow 5 Zähler auf dem Konto<br />
und seine Chance, das Finale zu erreichen, sah<br />
nicht schlecht aus. Doch nach Heat 14 musste<br />
der Russe seine Pläne korrigieren. Er lag in Führung,<br />
machte aber in der zweiten Runde einen<br />
Fahrfehler, was Pedersen sofort ausnutzte. Der<br />
Titelverteidiger wollte sofort kontern, stürzte<br />
aber in der nächsten Kurve und wurde folgerichtig<br />
disqualifiziert. Im nächsten Durchgang<br />
kam das endgültige Aus. Saifutdinow kam zu<br />
spät ans Startband und wurde wieder ausgeschlossen.<br />
Danach konnte er seine Technik packen<br />
und landete am Ende auf Platz 12. Durch<br />
das Malheur hat er praktisch keine Chance<br />
mehr, die dritte Goldmedaille in Folge zu holen,<br />
denn sein Rückstand auf Lindbäck beträgt bereits<br />
6 Punkte.<br />
• Text: Georg Dobes; Fotos: Jarek Pabijan<br />
Speedway-EM - Finale 3 - Togliatti/RUS - 20.8.<strong>2016</strong>:<br />
Ergebnis:<br />
1. Grigori Laguta, RUS, 11+3=14 Punkte; 2. Antonio Lindbäck,<br />
S, 12+2=14; 3. Leon Madsen, DK, <strong>10</strong>+1=11; 4. Hans Andersen,<br />
DK, 9+0=9; 5. Nicki Pedersen, DK, <strong>10</strong>; 6. Vaclav Milik, CZ, <strong>10</strong>;<br />
7. Krzysztof Kasprzak, PL, 8; 8. Przemyslaw Pawlicki, PL, 8;<br />
9. Martin Vaculik, SK, 8; <strong>10</strong>. Andzejs Lebedevs, LV, 6; 11. Janusz<br />
Kolodziej, PL, 6; 12. Emil Saifutdinow, RUS, 5; 13. Anders<br />
Thomsen, DK, 5; 14. Joonas Kylmäkorpi, S, 5; 15. Andrej<br />
Kudrjaschow, RUS, 3; 16. Peter Ljung, S, 3; 17. Mikhail Litwinow,<br />
RUS, 0; 18. Gleb Tschugunow, RUS, 0.<br />
Stand (nach 3 von 4 Finals): 1. Lindbäck, 29 Punkte; 2. Milik,<br />
27; 3. Laguta, 27; 4. Madsen, 26; 5. Pawlicki, 26; 6. Vaculik,<br />
24; 7. Kasprzak, 24; 8. Andersen, 24; 9. Saifutdinow, 23;<br />
<strong>10</strong>. Pedersen, 23; 11. Lebedevs, 21; 12. Thomsen, 20; 13. Kylmäkorpi,<br />
19; 14. Kolodziej, 19; 15. Maksims Bogdanovs, LV,<br />
11; 16. Ljung, <strong>10</strong>.<br />
20 BAHNSPORT AKTUELL Oktober '16