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chen und Referee Krister Gardell schickte Iversen<br />
zurück ins Fahrerlager. Zum Glück wirkte<br />
sich der Rausschmiss nicht negativ auf den Dänen<br />
aus. In den restlichen Qualiheats holte er<br />
zwei Siege und erreichte mit 8 Zählern die<br />
nächste Runde. Etwas überraschend siegte der<br />
Skandinavier im ersten Semifinallauf und zog<br />
zum zweiten Mal in dieser Saison ins Finale ein.<br />
Im Endlauf kam Iversen nicht über den letzten<br />
Rang hinaus, aber er saß Hancock dicht im Nacken<br />
und unterlag dem US-Amerikaner am Ende<br />
ganz knapp. „Abgesehen von der Disqualifikation<br />
und dem Nuller, als ich von der ungünstigsten<br />
dritten Startbahn fuhr, war meine Leistung<br />
heute endlich ganz gut. Wir haben an unserer<br />
Technik einige Änderungen vorgenommen und<br />
sie erwiesen sich als richtig. Im Endlauf machte<br />
ich in der ersten Runde einen kleinen Fehler. Im<br />
Finale trennt nur eine ganz dünne Linie Erfolg<br />
von Niederlage. In dieser schwachen Saison<br />
war diese Performance ein kleiner Hoffnungsschimmer“,<br />
sagte Iversen.<br />
Piotr Pawlicki hatte ebenfalls einen schlechten<br />
Rennstart. In Lauf 2 riss der Pole das Startband<br />
und wurde disqualifiziert. Danach zeigte er eine<br />
sehr starke Leistung. Der 21-Jährige verzeichnete<br />
drei Siege und schloss die Vorläufe<br />
mit 11 Punkten als drittbester Pilot ab. Im Semifinale<br />
kam Pawlicki jedoch als Letzter ins Ziel<br />
und konnte seine Technik vorzeitig packen.<br />
„Das Rennen begann ganz schlecht, weil ich<br />
völlig unnötig nervös war. Ich bin etwas enttäuscht,<br />
denn das Semifinale ist nicht so verlaufen,<br />
wie ich es gern möchte. Ich freue mich<br />
jedoch, dass ich 11 Punkte erkämpft und meine<br />
Platzierung unter den Topacht gefestigt habe.<br />
Ich werde mein Bestes tun, um in der GP-Serie<br />
zu bleiben. Ich habe übrigens keine andere<br />
Wahl, weil ich das Rennen in Vetlanda vermasselt<br />
habe“, erzählte Pawlicki, der in der Kellerholz-Arena<br />
Fünfter wurde und in der WM-Wertung<br />
momentan Siebter ist.<br />
Tai Woffinden verpasste in Mecklenburg den<br />
Einzug ins Finale und landete letztendlich auf<br />
Tagesplatz 6. Der Titelverteidiger hatte in der<br />
Qualifikation einen Sieg vorzuweisen und erreichte<br />
die nächste Runde, aber in Heat 21 kam<br />
„Woffy“ nicht über den 3. Rang hinaus und<br />
schied aus. „Wir können mit dem Resultat nicht<br />
ganz zufrieden sein, weil wir praktisch das ganze<br />
Rennen über die richtigen Einstellungen<br />
suchten, um die Technik schneller zu machen.<br />
Als wir einigermaßen fündig geworden waren,<br />
ließen die Starts viel zu wünschen übrig und auf<br />
der Distanz konnte man nicht mehr viel ausrichten“,<br />
sagte Peter Karlsson, der dem Engländer<br />
mit Rat und Tat beisteht. „Tai erzielte heute<br />
<strong>10</strong> Punkte und kam ins Semifinale. Das ist kein<br />
schlechtes Ergebnis, aber man muss berücksichtigen,<br />
dass sich seine Rivalen schon etwas<br />
absetzen konnten“, fügte der Schwede hinzu.<br />
Woffinden ist zurzeit immer noch Dritter, hat jedoch<br />
schon 13 Zähler Rückstand auf Hancock<br />
und 8 weniger auf dem Konto als Doyle.<br />
Martin Smolinski durfte in der Bergring-Arena<br />
mit der Wildcard fahren und brachte das Publikum<br />
schon im Auftaktlauf zum Kochen. Der<br />
31-Jährige holte von der Innenbahn startend einen<br />
unangefochtenen Sieg. Danach lief es für<br />
„Smoli“ nicht mehr so rund und der Olchinger<br />
erzielte in den nächsten drei Rennen nur einen<br />
Zähler. Es schien, als ob der Deutsche keine<br />
Chance mehr auf die Teilnahme am Semifinale<br />
hätte, obwohl er in Heat 17 vor Woffinden wieder<br />
Erster wurde. Smolinski drehte nach dem<br />
Zieleinlauf bei ohrenbetäubendem Jubel schon<br />
Abschiedsrunden, aber nach Lauf 20 wurde bekanntgegeben,<br />
dass er als Achter gerade noch<br />
den Sprung ins Semifinale geschafft hatte. „Es<br />
stellte sich heraus, dass mein Abschied vom<br />
Publikum verfrüht war“, so der Pilot. Im Semifinale<br />
lag der Bayer über drei Runden lang an<br />
letzter Stelle, aber in der Zielkurve griff er Pawlicki<br />
außen an und fing ihn kurz vor dem Zielstrich<br />
ab. Smolinski wurde am Ende Siebter. Er<br />
zeigte in Teterow eine starke Leistung und meldete<br />
seine Anwartschaft auf eine der permanenten<br />
Wildcards in der kommenden Saison<br />
an. „Ich war ganz nah dran, mich über den Challenge<br />
für den GP zu qualifizieren, aber es ist mir<br />
nicht gelungen. Mit dem heutigen Auftritt habe<br />
ich wohl gezeigt, dass ich dazugehöre. Ich fahre<br />
zwar nicht in den stärksten Speedwayligen Europas,<br />
aber ich kenne meinen Wert. Ich will wieder<br />
im GP fahren“, betonte der Pilot. Er war von<br />
der Stimmung im Stadion begeistert. „Ich denke,<br />
der gesamte Grand Prix hat ein deutliches<br />
Ausrufezeichen gesetzt. Die Stimmung war<br />
elektrisierend. Ich habe den Abend noch intensiver<br />
erlebt, als zum Beispiel den Grand Prix in<br />
Cardiff mit 40.000 Zuschauern. Die Zuschauer<br />
waren so dicht an der Bahn und am Geschehen,<br />
das war Adrenalin pur für Fahrer und alle Beteiligten.<br />
Der gestrige Abend war ganz große Werbung<br />
für den Speedwaystandort Deutschland<br />
und es sollte fürs kommende Jahr hoffentlich<br />
kein Weg an einer Rückkehr des Grand Prix nach<br />
Deutschland vorbeiführen“, sagte Martin Smolinski.<br />
SPEEDWAY-WM<br />
(nach 6 von 11 Grand Prix)<br />
Pl./Name<br />
Chris Holder konnte in Deutschland nicht an<br />
seinen Erfolg von Gorzow, wo er Dritter wurde,<br />
anknüpfen. In der Kellerholz-Arena belegte der<br />
Exweltmeister schließlich Rang 8. Der 28-Jährige<br />
verzeichnete einen Dreier und schloss das<br />
Turnier mit insgesamt 8 Zählern ab. „Es ist mir<br />
zwar gelungen, ins Semifinale zu kommen,<br />
aber ich hatte dort keine Möglichkeit mehr, eine<br />
gute Startbahn zu wählen. Im Endeffekt war<br />
das Rennen für mich nach dem Semifinale zu<br />
Ende“, sagte „Crispy“. „Man kann nichts ausschließen,<br />
aber so, wie die Situation momentan<br />
aussieht, ist der Titel für mich wohl außer Reichweite.<br />
Ich denke jedoch, ich kann immer noch<br />
erfolgreich um die Bronzemedaille kämpfen. Es<br />
wird sicherlich nicht einfach sein, aber die restlichen<br />
GP-Runden finden auf anspruchsvollen<br />
Bahnen statt und es kann noch viel passieren.<br />
Man darf nicht aufgeben, solange der Wettbewerb<br />
nicht zu Ende ist. Ich werde mich darauf<br />
konzentrieren, so viele Punkte wie möglich zu<br />
holen“, fügte er hinzu. Holder ist momentan<br />
WM-Fünfter und vom drittplatzierten Woffinden<br />
trennen ihn 11 Punkte.<br />
Andreas Jonsson stürzte vier Tage zuvor in der<br />
schwedischen Liga und zog sich dabei einen<br />
Bruch des linken Schlüsselbeins und eine Rippenverletzung<br />
zu. Seinen Platz beim deutschen<br />
GP nahm Michael Jepsen Jensen ein. Der Däne<br />
war nach der Qualifikation punktgleich mit<br />
Smolinski, konnte aber nur einen Sieg erzielen<br />
und wurde Neunter. Als Nicki Pedersen in Gorzow<br />
drei Siege holte und Tagesfünfter wurde,<br />
schien es, als ob er seine Probleme überwunden<br />
hätte und wieder um vordere Plätze kämpfen<br />
könnte. Diese Hoffnungen waren vergebens.<br />
In Teterow bot der dreifache Weltmeister<br />
wieder eine durchwachsene Leistung. Der<br />
39-Jährige erkämpfte ebenfalls 7 Zähler, konnte<br />
jedoch keinen einzigen Sieg holen und landete<br />
auf Rang <strong>10</strong>. Weiter folgten Antonio Lindbäck,<br />
Peter Kildemand, Chris Harris und Fredrik Lindgren,<br />
die jeweils auf 6 Zähler kamen. Vor allem<br />
die Performance von „Toninho“ war deutlich<br />
unter den Erwartungen der Fans und sicherlich<br />
auch des Piloten. Der 31-Jährige fuhr sehr inkonstant.<br />
Einerseits erkämpfte der Schwede<br />
zwei Dreier, andererseits jedoch blieb er dreimal<br />
ohne Punkte. Zum fünften Mal in Folge verpasste<br />
Matej Zagar das Semifinale. Der Slowene<br />
schrieb nur 3 Punkte und landete auf Rang<br />
15. In der WM-Wertung liegt er an 13. Position<br />
und hat kaum noch Chancen, im GP-Zirkus zu<br />
bleiben. Eine katastrophale Leistung zeigte Maciej<br />
Janowski. Der Pole war vor Kurzem noch ein<br />
ebenbürtiger Gegner und kämpfte um vorderste<br />
Plätze, aber in Deutschland war er nur noch<br />
ein Schatten seiner selbst. Er verzeichnete lediglich<br />
zwei 3. Plätze und wurde Letzter.<br />
Als Pawlicki in Heat 2 wegen Startbandberührung<br />
disqualifiziert wurde, bekam Tobias Kroner<br />
seine Chance und er nutzte sie aus. Zunächst<br />
lag der 30-Jährige an 3. Stelle, aber Zagar<br />
machte in der dritten Runde einen groben<br />
Fahrfehler. Kroner stach sofort innen durch und<br />
kam hinter Doyle als Zweiter ins Ziel. Kai Huckenbeck,<br />
der in der Kellerholz-Arena als Reservist<br />
fungiert hatte, kam nicht zum Einsatz.<br />
• Text: Georg Dobes; Foto: Jarek Pabijan<br />
Nat. GP1 GP2 GP3 GP4 GP5 GP6 GP7 GP8 Ges.<br />
1. Greg Hancock USA <strong>10</strong> 14 14 18 <strong>10</strong> 17 11 15 <strong>10</strong>9<br />
2. Jason Doyle AUS 13 5 7 17 12 17 16 17 <strong>10</strong>4<br />
3. Tai Woffinden GB <strong>10</strong> 14 15 9 15 8 15 <strong>10</strong> 96<br />
4. Chris Holder AUS 14 12 13 5 6 12 15 8 95<br />
5. Bartosz Zmarzlik PL 8 <strong>10</strong> 7 13 13 <strong>10</strong> 14 13 88<br />
6. Maciej Janowski PL <strong>10</strong> <strong>10</strong> 16 5 11 12 6 2 72<br />
7. Piotr Pawlicki PL 8 4 5 6 14 13 <strong>10</strong> 11 71<br />
8. Antonio Lindbäck S <strong>10</strong> <strong>10</strong> <strong>10</strong> 5 18 7 4 6 70<br />
9. Nicki Pedersen DK <strong>10</strong> 4 <strong>10</strong> 8 5 6 12 7 62<br />
<strong>10</strong>. Fredrik Lindgren S 7 12 2 11 2 8 11 6 59<br />
11. Niels-Kristian Iversen DK 8 4 7 11 3 8 5 11 57<br />
12. Peter Kildemand DK 15 6 7 6 4 9 3 6 56<br />
13. Matej Zagar SLO 4 14 8 5 8 3 4 3 49<br />
14. Andreas Jonsson S 6 8 8 6 9 2 0 39<br />
15. Chris Harris GB 3 3 4 <strong>10</strong> 1 2 4 6 33<br />
16. Patryk Dudek* PL 8 8<br />
Martin Smolinski* D 8 8<br />
GP7 - Gorzow/PL - SF1: Woffinden, Doyle, Hancock, Pedersen • SF2: Zmarzlik,<br />
Holder, Lindgren, Pawlicki • Finale: Doyle, Woffinden, Holder, Zmarzlik<br />
GP8 - Teterow/D - SF1: Iversen, Doyle, Woffinden, Holder • SF2: Hancock, Zmarzlik,<br />
Smolinski, Pawlicki • Finale: Doyle, Zmarzlik, Hancock, Iversen<br />
*) Wildcard; **) Reserve