Bahnsport 10/2016

19.09.2016 Aufrufe

LANGBAHN-WM Finale 5 - Vechta/D Erik Riss (47) vor (v.l.) Richard Hall (134), Theo di Palma (90 ), Josef Franc (444) und Andrew Appleton (22) Erik Riss rockt Vechta Erik Riss ist Langbahn-Weltmeister 2016. Drei Tage nach seinem 21. Geburtstag holte sich der Schwabe mit maximalen 28 Punkten den Sieg beim Langbahn-GP 5 in Vechta. Schon nach drei Heats lag er nach einem Laufsieg gegen seinen ärgsten Rivalen, den amtierenden Weltmeister Jannick de Jong aus den Niederlanden, uneinholbar vorne. Erik Riss war an diesem schönen Abend im Vechtaer Reiterwaldstadion nicht zu schlagen. Vor zirka 8000 Zuschauern legte er nicht nur sieben Blitzstarts hin, sondern beeindruckte auch mit einem ganz sauberen Strich auf der glatten Sandbahn. In Lauf 9 kam es zum Aufeinandertreffen mit Jannick de Jong. Riss war wieder gleich vorne weg, dahinter aber knöpfte der Tscheche Josef Franc dem sehr schlecht gestarteten Niederländer auch noch Platz 2 in diesem Lauf ab. Damit war klar: Erik Riss war Weltmeister. „Es war schon ein schönes Gefühl, es hier schon geschafft zu haben“, sagte Riss später, „aber ich habe mich weiter konzentriert, denn ich wollte nicht nur Weltmeister werden, sondern auch den GP-Sieg holen.“ Mathieu Trésarrieu, der Riss auch noch hätte gefährlich werden können, wurde in Lauf 10 von Wildcardfahrer Michael Härtel abgeräumt und knallte kopfüber in die Airfence. Für den Franzosen war danach der Rennabend vorbei. Im Krankenhaus wurde eine gebrochene Hand diagnostiziert. Auch der junge Dingolfinger konnte danach nicht mehr antreten. Beide wären nach den Vorläufen für das Semifinale 2 qualifiziert gewesen. Die Überraschung des Abends war der Finne Jesse Mustonen, der zwei Laufsiege einfuhr und im Semifinale 1 hinter Riss Zweiter wurde. Im Finale wurde er Fünfter. Matthias Kröger fuhr 7 Punkte ein und landete auf Platz 12. Die Reservisten David Pfeffer und Kai Dorenkamp kamen bei ihren Einsätzen auf jeweils einen Zähler. Seitenwagen zeigten spannende Rennen Markus Venus und Beifahrer Markus Heiß holten sich den Sieg bei den Gespannen im Rahmenprogramm des Langbahn-GP in Vechta. Zweiter wurden die Europameister William Matthijssen/Sandra Mollema (NL). Sechsmal fuhren die Gespanne in Vechta an das Startband im Reiterwaldstadion, davon viermal abends unter Flutlicht. Und hier brannte die Luft. Kaum war das Licht an, stürzten sich neun Jungs und ein Mädchen mit ihren Dreirädern in Kurve 1, dass es nur so eine Wonne war. So knirschte und kreischte es gleich im ersten Lauf unter Licht laut, als Matthijssen/Mollema auf den Seitenwagen von Markus Brandhofer und Tim Scheunemann auffuhren, die wiederum in den Bügel von Venus/Heiß krachten und das Schutzblech deren Hinterrades auf die Felge schoben. Aber weiter ging es. Venus/Heiß befreiten sich aus der Umklammerung und fuhren durchs Ziel. „Ja, das war schon lustig“, grinste Markus Venus nach der Siegerehrung, „meine Jungs mussten schon ordentlich zugreifen, um alles wieder zurechtzubiegen.“ Nur in ihrem ersten Heat fuhren die Pfarrkirchener den Niederländern hinterher. „Unser Setup stimmte nicht so richtig, als wir es geändert hatten, lief es wie geschmiert“, so Venus. Markus Brandhofer, der wieder mit dem frischgebackenen Malermeister Tim Scheunemann unterwegs ist, war mit Platz 3 zufrieden. „Passt schon“, so der Oberbayer aus dem Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen im Isarwinkel gewohnt knapp. Marco Hundsrucker war mit Daniel Eibl unterwegs. Seine verletzte Stammbeifahrerin Corina Günthör war auch anwesend. Ihre Hand wurde jetzt vom Gips befreit. • Text, Aufmacher- und Gespann-Foto: Rudi Hagen 10 BAHNSPORT AKTUELL Oktober '16

Michael Härtel (blau) vor dem stark auftrumpfenden Jesse Mustonen (grün), Appe Mustonen (gelb), Dimitri Bergé (weiß) und Theo Pijper (rot) • Foto: Daniel Sievers Lukas Fienhage eine Klasse für sich Bei den B-Solisten war Lukas Fienhage nicht zu schlagen. Der 17-Jährige aus dem benachbarten Lohne gewann seine vier Läufe souverän. Schon am Vorabend zeigte der Youngster beim Speedway in Cloppenburg, dass er auch hier bei den internationalen Stars gut mithalten kann. ADAC-Sandbahnrennen Vechta - 17.9.2016 Ergebnisse: B-Solo: 1. Lukas Fienhage, 20 Punkte; 2. Philipp Schmuttermayr, 14; 3. Fabien Neid, 13; 4. Dennis Helfer, 7; 5. Marcel Sebastian, 4; 6. Dirk Oellrich, 1. Junioren B: 1. Kevin Lück, 20 Punkte; 2. Marlon Hegener, 15; 3. Calvin Richter, 13; 4. Tom Finger, 8. Langbahn-WM (Stand nach 2 von 5 Veranstaltungen) Pl./Name Nat. F1 F2 F3 F4 F5 Ges. 1. Erik Riss D 25 26 19 24 28 122 2. Jannick de Jong NL 21 19 22 16 23 101 3. Mathieu Trésarrieu F 16 13 24 21 10 84 4. Theo Pijper NL 12 14 17 20 20 83 5. Dimitri Bergé F 13 27 12 24 5 81 6. Richard Hall GB 17 15 4 15 10 61 7. Josef Franc CZ 6 11 10 13 15 55 8. Glen Phillips GB 9 6 8 12 11 46 9. Appe Mustonen FIN 14 0 22 0 7 43 10. Jörg Tebbe D 6 6 14 12 38 11. Jesse Mustonen FIN 6 12 16 34 12. Matthias Kröger D 2 8 11 1 7 29 13. Andrew Appleton GB 6 2 7 13 28 14. Martin Smolinski* D 25 25 15. Stephan Katt D 7 7 2 16 16. Dirk Fabriek* NL 16 16 17. Theo di Palma F 5 6 4 15 18. Michael Härtel D 7 7 B-Sieger Lukas Fienhage (48) vor (v.l.) Dennis Helfer (1), Marcel Sebastian (32), Fabien Neid (51), Dirk Oellrich (43) und Philipp Schmuttermayr (2)• Foto: Daniel Sievers F1 = Mühldorf/D; F2 = Eenrum/NL; F3 = Forssa/FIN; F4 = Morizes/F; F5 = Vechta/D Semifinale 1: 1. Riss. 2. J. Mustonen. 3. Phillips. 4. Franc. 5. Hall (Ausfall) Semifinale 2: 1. Pijper. 2. De Jong. 3. Appleton. 4. Trésarrieu (Sturz). 5. Härtel (disqualifiziert) Finale: 1. Riss, 2. de Jong, 3. Pijper, 4. Franc, 5. Mustonen ADAC-Sandbahnrennen Vechta - 17.9.2016 I-Seitenwagen: 1. Markus Venus/Markus Heiß, D, 19 Punkte; 2. William Matthijssen/Sandra Mollema, NL, 15; 3. Markus Brandhofer/Tim Scheunemann, D, 13; 4. Marco Hundsrucker/Daniel Eibl, D, 9; 5. Christophe Grenier/Vincent Bertoneche, F, 3; 6. Josh Goodwin/Liam Brown, GB, 1. Die Sieger Markus Venus/Markus Heiß (1) vor Markus Brandhofer/Tim Scheunemann (44 ), William Matthijssen/Sandra Mollema (11 ) und Marco Hundsrucker/Daniel Eibl (76 ) Oktober '16 BAHNSPORT AKTUELL 11

LANGBAHN-WM<br />

Finale 5 - Vechta/D<br />

Erik Riss (47) vor (v.l.) Richard Hall (134), Theo di Palma (90 ), Josef Franc (444) und Andrew Appleton (22)<br />

Erik Riss rockt Vechta<br />

Erik Riss ist Langbahn-Weltmeister <strong>2016</strong>. Drei Tage nach seinem 21. Geburtstag holte sich der Schwabe mit maximalen 28 Punkten<br />

den Sieg beim Langbahn-GP 5 in Vechta. Schon nach drei Heats lag er nach einem Laufsieg gegen seinen ärgsten Rivalen, den amtierenden<br />

Weltmeister Jannick de Jong aus den Niederlanden, uneinholbar vorne.<br />

Erik Riss war an diesem schönen Abend im<br />

Vechtaer Reiterwaldstadion nicht zu schlagen.<br />

Vor zirka 8000 Zuschauern legte er nicht nur<br />

sieben Blitzstarts hin, sondern beeindruckte<br />

auch mit einem ganz sauberen Strich auf der<br />

glatten Sandbahn.<br />

In Lauf 9 kam es zum Aufeinandertreffen mit<br />

Jannick de Jong. Riss war wieder gleich vorne<br />

weg, dahinter aber knöpfte der Tscheche Josef<br />

Franc dem sehr schlecht gestarteten Niederländer<br />

auch noch Platz 2 in diesem Lauf ab. Damit<br />

war klar: Erik Riss war Weltmeister.<br />

„Es war schon ein schönes Gefühl, es hier<br />

schon geschafft zu haben“, sagte Riss später,<br />

„aber ich habe mich weiter konzentriert, denn<br />

ich wollte nicht nur Weltmeister werden, sondern<br />

auch den GP-Sieg holen.“<br />

Mathieu Trésarrieu, der Riss auch noch hätte<br />

gefährlich werden können, wurde in Lauf <strong>10</strong> von<br />

Wildcardfahrer Michael Härtel abgeräumt und<br />

knallte kopfüber in die Airfence. Für den Franzosen<br />

war danach der Rennabend vorbei. Im Krankenhaus<br />

wurde eine gebrochene Hand diagnostiziert.<br />

Auch der junge Dingolfinger konnte<br />

danach nicht mehr antreten. Beide wären nach<br />

den Vorläufen für das Semifinale 2 qualifiziert<br />

gewesen.<br />

Die Überraschung des Abends war der Finne<br />

Jesse Mustonen, der zwei Laufsiege einfuhr und<br />

im Semifinale 1 hinter Riss Zweiter wurde. Im Finale<br />

wurde er Fünfter. Matthias Kröger fuhr<br />

7 Punkte ein und landete auf Platz 12. Die Reservisten<br />

David Pfeffer und Kai Dorenkamp kamen<br />

bei ihren Einsätzen auf jeweils einen Zähler.<br />

Seitenwagen zeigten spannende Rennen<br />

Markus Venus und Beifahrer Markus Heiß holten<br />

sich den Sieg bei den Gespannen im Rahmenprogramm<br />

des Langbahn-GP in Vechta.<br />

Zweiter wurden die Europameister William Matthijssen/Sandra<br />

Mollema (NL).<br />

Sechsmal fuhren die Gespanne in Vechta an das<br />

Startband im Reiterwaldstadion, davon viermal<br />

abends unter Flutlicht. Und hier brannte die<br />

Luft. Kaum war das Licht an, stürzten sich neun<br />

Jungs und ein Mädchen mit ihren Dreirädern in<br />

Kurve 1, dass es nur so eine Wonne war.<br />

So knirschte und kreischte es gleich im ersten<br />

Lauf unter Licht laut, als Matthijssen/Mollema<br />

auf den Seitenwagen von Markus Brandhofer<br />

und Tim Scheunemann auffuhren, die wiederum<br />

in den Bügel von Venus/Heiß krachten und<br />

das Schutzblech deren Hinterrades auf die Felge<br />

schoben. Aber weiter ging es. Venus/Heiß<br />

befreiten sich aus der Umklammerung und fuhren<br />

durchs Ziel.<br />

„Ja, das war schon lustig“, grinste Markus Venus<br />

nach der Siegerehrung, „meine Jungs<br />

mussten schon ordentlich zugreifen, um alles<br />

wieder zurechtzubiegen.“ Nur in ihrem ersten<br />

Heat fuhren die Pfarrkirchener den Niederländern<br />

hinterher. „Unser Setup stimmte nicht so<br />

richtig, als wir es geändert hatten, lief es wie<br />

geschmiert“, so Venus.<br />

Markus Brandhofer, der wieder mit dem frischgebackenen<br />

Malermeister Tim Scheunemann<br />

unterwegs ist, war mit Platz 3 zufrieden. „Passt<br />

schon“, so der Oberbayer aus dem Landkreis<br />

Bad Tölz-Wolfratshausen im Isarwinkel gewohnt<br />

knapp. Marco Hundsrucker war mit Daniel<br />

Eibl unterwegs. Seine verletzte Stammbeifahrerin<br />

Corina Günthör war auch anwesend.<br />

Ihre Hand wurde jetzt vom Gips befreit.<br />

• Text, Aufmacher- und Gespann-Foto: Rudi Hagen<br />

<strong>10</strong> BAHNSPORT AKTUELL Oktober '16

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