unterwegs 2_2008 - Pfalzwerke

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08 WISSENSWERT Sichere Zukunft Monteure sorgen auch noch in rund 40 Metern Höhe für die sichere Verbindung zwischen den vormontierten Mastelementen. Die Technisierung in Wirtschaft und Privathaushalten nimmt zu, und der Bedarf an Energie steigt. Damit das Netz der Pfalzwerke auch 2025 die prognostizierten Anforderungen erfüllen kann, werden 2008 rund 87 Millionen Euro in Erweiterung und Instandhaltung investiert.
Daten Pfalzwerke-Netzgebiet in Zahlen Gesamtnetz: rund 15.000 km davon Höchstspannung: 134 km Hochspannung: ca. 1115 km Mittelspannung: ca. 4455 km Niederspannung: ca. 9240 km Gesamtzahl Masten: 128.171 davon Hochspannung: 2176 Mittelspannung: 24.800 Niederspannung: 101.195 Netzinvestitionen und Instandhaltung in Euro 2008 gesamt: 87 Millionen davon Erweiterung: 52,3 Millionen Instandhaltung: 34,7 Millionen Planung bis 2013: weitere 380 Millionen Zahl der Mitarbeiter Netzservice 354 Rund vier Meter hohe, imposante Kabeltrommeln liegen entlang der Trasse, die von der B 9 zwischen Maximiliansau und Schwegenheim einsehbar ist. Dort wird auf einer Länge von 35 Kilometern zusätzlich ein 110-Kilovolt-(kV)-Hochspannungsstromkreis beseilt. Eine sogenannte Traverse dafür ist auf den bereits vorhandenen Masten noch frei. Was sich zunächst unspektakulär anhört, nimmt tatsächlich Monate in Anspruch und fordert ein Investitionsvolumen von rund 1,9 Millionen Euro. Schweres Arbeitsgerät und Sicherungsgerüste an Straßen und Übergängen lassen den Aufwand des Vorhabens erahnen. Versorgungssicherheit verbessert „Es ist vergleichbar mit der Autobahn“, beschreibt Joachim Conrad-Miethke von der Abteilung Netzservice der Pfalzwerke. Er ist zuständig für den Bereich des 110/20- Ki lovolt-Freileitungsnetzes im Netzgebiet: „Wenn die Verkehrsdichte aufgrund verstärkten Transit- und Regionalverkehrs zunimmt, sorgt die Erweiterung um eine zusätzliche Fahrbahn für störungsfreien Verkehrsfl uss.“ Mit der Erweiterung zwischen Maximiliansau und Schwegenheim wird die Stromlast leichter steuerbar und die Versorgungssicherheit verbessert. Während der Beseilung dieser 110-kV-Trasse wird auch ein nahezu 60 Meter hoher Mastriese ausgetauscht, ausgelegt für Höchst- und Hochspannung (380 und 220 kV). Er verschlingt eine weitere Million Euro und soll 80 Jahre halten. Der Ersatz eines solchen Mammuts ist auch für Joachim Conrad-Miethke keine alltägliche Aufgabe. Der Mast wird im Auftrag der Pfalzwerke durch RWE ausgetauscht. Allein für Planung und Genehmigung wurde ein Zeitraum von fast 1 5 Monaten benö tigt. Dann werden Boden und Statik geprüft, der richtige Bauzeitpunkt im Ablauf der Natur gefunden, um Flora und Fauna am wenigsten zu stören. Sind die bis zu zehn Meter tief in die Erde getriebenen Pfähle an jedem Fuß des Masts verankert, liefert ein Spezialunternehmen lastwagenweise Stahlgestänge für den Mast wohlsortiert direkt zum Aufbauort. Seile und Masten jährlich geprüft Wind und Wetter ausgesetzt, bauen Monteurteams nach einer Werkstattzeichnung zunächst einzelne Elemente zusammen. Der Fachmann sagt dazu: Der Mast wird „schussweise“ gefertigt. Nach rund einer Woche rückt ein eindrucksvoller Kran an, mit dessen Hilfe in geduldiger Tüftelarbeit die einzelnen Bauteile aufeinandergesetzt werden, die Monteure dann auf dem weiterwachsenden Mast verbinden. „Für diesen Job muss man defi nitiv höhentauglich sein“, schmunzelt Joachim Conrad-Miethke. „Da rauf wird jeder im Vorfeld geprüft, das wäre sonst zu gefährlich.“ Der Ersatz des Riesen ist 2008 eine Ausnahme, aber nicht unbedingt die spekta- Standpunkt Dr. Klaus Zimmer, Leiter des Bereichs Netzausbauplanung der Pfalzwerke Netzgesellschaft (PNG) mbH, ist für Investitionen im gesamten Netz zuständig. „Unsere Investitionen orientieren sich im Wesentlichen an vier Kriterien: 1. Kundenbedarf, wie zum Beispiel Neubaugebiete; 2. Ersatzinvestitionen; 3. Erweiterungsinvestitionen und 4. gesetzliche Vor gaben zum Beispiel auch bezüglich Umwelt und Sicherheit. In der Vergangenheit haben sich Ersatz- und Erweiterungsinvestitionen meist die Waage gehalten. Doch für die nächsten Jahre ist der Anteil für Netzerweiterungen erhöht.“ WISSENSWERT 09 Imposante Kabeltrommeln sind einsatzbereit für die Beseilung von 110-kV-Leitungen. kulärste Aktion. Die bahnt sich auf der Strecke zwischen Mutterstadt und Schwegenheim an. Hier tauschen die Experten aktuell 66 Masten und beseilen 22 Kilometer Leitung neu. „Um die Natur zu schützen, setzen wir im Mutterstadter Wald teilweise die Masten vom Hubschrauber aus zusammen“, erläutert Joachim Conrad- Miethke, „eine spannende Sache.“ Sie erfordert ein Investitionsvolumen von 6,2 Millionen Euro. Insgesamt 35 Millionen Euro stellt die Pfalzwerke Netzgesellschaft (PNG) jährlich für die Instandhaltung des Netzes bereit. Davon werden beispielsweise Seile materialtechnisch auf ihre sogenannte Restfestigkeit untersucht. Je nach Belastungsprognose werden sie erneuert. Analog dazu überprüfen die Fachleute auch Masten auf ihren Zustand. Bis 2020 stehen allein im Hochspannungsbereich (110 kV) jedes Jahr rund 100 Masten zum Austausch auf der Arbeitsliste der Abteilung von Joachim Conrad-Miethke.
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